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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nachdreschverfahren, insbesondere
zum Erfassen des Wirkungsgrades eines Mähdreschers. Zudem betrifft die
Erfindung ein Nachdreschsystem zum Durchführen des erfindungsgemäßen Nachdreschverfahrens.
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Die
Getreideernte erfolgt heutzutage vorwiegend mittels selbstfahrender
Mähdrescher.
Aus dem Getreide werden durch in dem Mähdrescher angeordnete Dreschwerke
die Körner
aus den Ähren
des Getreides ausgedroschen. Die ausgedroschenen Körner werden
vom Kaff, d. h. von Spreu, kurzen Strohstücken etc., mittels eines Siebsichters
gereinigt. Das Stroh des Getreides wird nachfolgend durch einen
Strohschüttler
aufgelockert, um darin enthaltende lose Körner zu gewinnen. Die dabei
gewonnen Körner
werden ebenfalls dem Siebsichter zum Reinigen zugeführt.
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Den
Ertrag des Mähdreschers
bilden die gereinigten Körner.
Das Stroh und das Kaff werden zumeist als Abfallprodukte ausgeworfen.
Gegebenenfalls erfolgt eine Verwertung langhalmigen Strohs.
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Der
Wirkungsgrad des Mähdreschers
ist das Verhältnis
der Ertrags von gewonnen und gereinigten Korn zu der gesamten Kornmenge,
die sich auf dem Feld befand. Verluste ergeben sich unter Anderem aufgrund
eines unvollständigen
Ausdreschens der Ähren
in den Dreschwerken, einem Absondern von Körnern in das Kaff durch den
Siebsichter und aus den Ähren
ausgedroschenen Körnern,
die sich aus dem aufgelockerten Stroh nicht lösen.
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Der
Wirkungsgrad eines Mähdreschers nimmt
mit zunehmendem Durchsatz an Getreide ab bzw. die Verluste erhöhen sich.
In 1 ist die Abhängigkeit
der Verluste R von dem Durchsatz V graphisch für einen Mähdrescher dargestellt. Der
Wirkungsgrad und auch die Abhängigkeit
des Wirkungsgrades von dem Durchsatz eines Mähdreschers sind für einen
Käufer
und das Einsatzgebiet eines Mähdreschers
von erheblicher Bedeutung.
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Die
Bestimmung dieser Abhängigkeit
gestaltet sich jedoch als aufwändig.
Der Einbau von festinstallierten oder zeitweise angeordneten Sensoren
innerhalb des Mähdreschers
beeinflusst den Wirkungsgrad des Mähdreschers. Dies trifft insbesondere
auf den Siebsichter zu. Die Funktionsweise des Siebsichters besteht
unter Anderem darin durch eine Luftströmung das Korn von leichteren
Bestandteilen zu separieren. Eine Veränderung der Strömungsverhältnisse
durch die Sensoren kann zu einer Änderung des Wirkungsgrades
führen.
In Folge dessen sind die Messergebnissen nicht aussagekräftig. Man ist
auch an einer flexiblen Messeinrichtung interessiert, die für vielfältige Typen
von Mähdreschen
einsetzbar ist, und die Bestimmung vergleichbare Messergebnisse
ermöglicht.
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Das
Kaff und/oder das Stroh kann in Behältnisses aufgefangen werden,
die in einigen Mähdreschern
hierfür
vorgesehen sind. Für
eine Bestimmung des Wirkungsgrads werden die Behältnisse nach dem Ernten einer
Versuchsstrecke manuell entleert und das Stroh und das Kaff auf
ihren Korngehalt hin untersucht. Ein solches Verfahren ist jedoch
zeit- und personalintensiv.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung bereitzustellen, die eine effiziente und zuverlässige Untersuchung
des Wirkungsgrades einen Mähdreschers
ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch das Nachdreschverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 bzw. ein Nachdreschsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht folgende Verfahrensschritte vor:
- – fortlaufendes
Auslegen einer ersten Plane während
des Erntens von Getreide zum Aufnehmen von Kaff, das von dem Mähdrescher
ausgeworfen wird;
- – fortlaufendes
Auslegen einer zweiten Plane oberhalb der ersten Plane während des
Erntens von Getreide zum Aufnehmen von Stroh, das von dem Mähdrescher
ausgeworfen wird; und
- – unabhängiges Erfassen
der Körner,
die in dem aufgenommenen Kaff auf der ersten Plane und dem aufgenommenen
Stroh auf der zweiten Plane enthalten sind, mittels einer im Nachdrescher vorgesehenen
Messeinrichtung.
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Eine
Maßnahme
des Nachdreschverfahrens zum einfachen Untersuchen des Korngehalts
in dem Stroh und dem Kaff basiert darauf, dass das Stroh und das
Kaff in für
den Mähdrescher üblichen
Weise ausgeworfen wird. Die Planen, z. B. aus Tuch oder einem anderen
Stoff, ermöglichen
das externe und getrennte Auffangen des Kaffs und des Strohs. Hierdurch
wird vorteilhaft die Körnergewinnung
innerhalb des Mähdreschers
nicht beeinflusst. Ferner kann der Mähdrescher ohne Unterbrechung
ernten. Für
die Bestimmung des Wirkungsgrads wird das Kaff bzw. das Stroh nachträglich mittels
der Plane wieder aufgenommen. Die Verwendung von zwei Planen ermöglicht eine
getrennte Analyse der noch in dem Kaff und dem Stroh enthalte nen
Kornmenge.
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In
einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass vor dem Erfassen der Körner die
erste Plane und die zweite Plane von dem Nachdrescher aufgenommen werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung werden in einem ersten Abschnitt der Messeinrichtung
die Körner aus
dem Kaff abgetrennt und die Menge der aus dem Kaff abgetrennten
Körner
bestimmt und in einem zweiten Abschnitt der Messeinrichtung werden
die Körner
aus dem Stroh abgetrennt und die Menge der aus dem Stroh abgetrennten
Körner
bestimmt. Hierdurch wird die unabhängige Erfassung der Körner in dem
Kaff und in dem Stroh sichergestellt. Die getrennte Erfassung und
nachfolgende Auswertung ermöglichen
eine detaillierte Analyse des Wirkungsgrads des Mähdreschers.
Hierbei können
auch Verbesserungsmöglichkeiten
in der Abstimmung der einzelnen Komponenten des Mähdreschers,
insbesondere des Dreschwerks, des Strohschüttlers und des Siebsichters
erkannt werden.
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In
einer Weiterbildung werden aus dem Kaff in einem ersten Schritt
lose Körner
durch Sieben in ein erstes Behältnis
abgetrennt und in einem zweiten Schritt das Kaff gedroschen und
die ausgedroschenen Körner
durch Sieben in ein zweites Behältnis
abgetrennt. Körner
können
einerseits aufgrund nicht vollständig
ausgedroschener Ähren
durch das Dreschwerk in dem Kaff enthalten sein oder aufgrund falsch
eingestellter Gebläse
oder Siebe des Siebsichters. Das vorzugsweise vorgeschaltete Sieben trennt
zunächst
nur die bereits losen Körner
ab. Das nachfolgende Dreschen noch enthaltener Bestandteile in dem
Kaff dient zum Bestimmen, wie hoch der Anteil an Körnern ist,
die der Mähdrescher
nicht aus den Ähren
gedroschen hat.
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In
einer weiteren Ausbildung können
aus dem Stroh in einem ersten Schritt lose Körner durch Schütteln und/oder
Sieben in ein drittes Behältnis
abgetrennt werden und in einem zweiten Schritt das Stroh gedroschen
und die ausgedroschenen Körner durch
Schütteln
und/oder Sieben in ein viertes Behältnis abgetrennt werden. In
dem Stroh können
Körner
ebenfalls in nicht ausgedroschenen Ähren oder auf Grund eines nicht
ausreichenden Ausschüttelns des
Strohs enthalten sein. Die detaillierte Untersuchung ermöglicht zu
erkennen, in welchen Bereichen Änderungen
in den Einstellungen des Mähdreschers eine
wesentliche Verbesserung des Wirkungsgrads erwarten lassen.
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Vorzugsweise
kann die Menge von Körnern in
jedem Behältnis,
d. h. in dem ersten, zweiten, dritten und vierten Behältnis getrennt
erfasst werden. Hierzu wird eine ausreichende Anzahl an Waagen und/oder
Volumenmesseinrichtungen bereitgestellt.
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Eine
Erweiterung sieht vor, dass die Ertragsmenge von Körnern, die
der Mähdrescher
beim Ernten aus dem Getreide gewinnt durch eine Messeinrichtung
in dem Mähdrescher
erfasst wird, und die Ertragsmenge mit den Mengen von Körnern verglichen werden,
die in dem Kaff und/oder in dem Stroh erfasst werden. Die Ertragsmenge
bezeichnet die Menge von Körnern,
die der Mähdrescher
durch Dreschen und Sieben als lose Körner aus dem Getreide gewinnt.
Diese entspricht der Menge an Körnern,
die in den Getreidespeicher des Mähdreschers gefördert wird.
Die Ertragsmenge kann vorzugsweise extrapoliert werden, indem die
Wegstrecke, die der Mähdrescher
beim Ernten zurückgelegt
hat in Relation zu der Länge
der Planen gesetzt wird.
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In
einer Ausgestaltung wird die erste Plane und die zweite Plane während des
Erntens mit dem Mähdrescher
abgewickelt.
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Die
Ernte des Getreides wird durch das Nachdreschverfahren nicht behindert.
Insbesondere kann der Mähdrescher
nach dem Ernten einer Teststrecke, während die erste und zweite
Plane abgewickelt werden, die Ernte ohne Unterbrechung fortsetzen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird die erste Plane unterhalb eines Kaffauswurfs des Mähdreschers
und die zweite Plane unterhalb eines Strohauswurfs des Mähdreschers
ausgelegt. Hierdurch können
die bereits bestehenden Auslässe
oder Auswürfe
des Mähdreschers
verwendet werden. Zusätzliche
Installationen innerhalb des Dreschwerks und/oder des Siebsichters
innerhalb des Mähdreschers
können
entfallen. Zudem kann das Nachdreschverfahren universell für die vielfältigen Modelltypen
und Modelle unterschiedlicher Hersteller von Mähdreschern verwendet werden.
Dabei ergeben sich auch vergleichbare Messergebnisse, da der Mähdrescher
die Ernte ohne Beeinflussung durch Messgeräte durchführt.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung sieht ein Nachdreschsystem
mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 11 vor. Das Nachdreschsystem beinhaltet:
- – eine
Auslegeeinrichtung, die lösbar
an einem Mähdrescher
befestigbar ist und zum fortlaufenden Auslegen einer ersten Plane
und einer zweiten Plane dient; und
- – einen
Nachdrescher, der eine Aufnahmeeinrichtung und eine Messeinrichtung
umfasst, wobei die Aufnahmeeinrichtung eingerichtet ist, die erste Plane
mit darauf aufgeworfenen Kaff und die zweite Plane mit darauf aufgeworfenem
Stroh aufzunehmen und der Messeinrichtung zuzuführen und wobei die Messeinrichtung
einen ersten Abschnitt zum Erfassen der Körner in dem Kaff und einen
zweiten Abschnitt zum Erfassen der Körner in dem Stroh aufweist.
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Die
Aufnahmeeinrichtung weist bevorzugt einen ersten und einen zweiten
Aufnehmer auf.
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Der
erste und/oder zweite Abschnitt der Messeinrichtung kann jeweils
mindestens eine Schüttler-/Siebeinrichtung
und/oder mindestens eine Druscheinrichtung zum Abtrennen der Körner aus
dem Kaff und dem Stroh aufweisen.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist der erste Aufnehmer und/oder der zweite Aufnehmer
schwenkbar gelagert, um den ersten Aufnehmer und/oder den zweiten
Aufnehmer parallel zu der ersten Plane und/oder zweiten Plane auszurichten.
Hierdurch wird ein vereinfachtes Aufnehmen der ersten und zweiten Plane
erreicht, wenn der Nachdrescher beim Aufnehmen der ersten und zweiten
Plane noch nicht vollständig
parallel zu den Planen ausgerichtet ist.
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Der
erste Aufnehmer kann von dem zweiten Aufnehmer unabhängig schwenkbar
gelagert sein.
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Der
erste und/oder der zweite Aufnehmer weisen vorteilhafterweise eine
Aufwickeleinrichtung zum Aufwickeln der Plane auf. Die jeweilige
Aufwickeleinrichtung kann an einem bodenfernen Ende des jeweiligen
Aufnehmers angeordnet sein.
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In
einer Ausgestaltung ist an einer führenden Kante der jeweilige
Plane eine Rolle angebracht ist. Die führende Kante bezeichne die
Kante, welche der Nachdrescher zuerst aufnimmt, d. h. die Auslegeeinrichtung
zuerst auslegt. Diese Rolle kann von der Aufwickeleinrichtung zum
Aufwickeln der Plane verwendet werden.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass die Aufwickeleinrichtung einen Motor
zum Drehen der Rolle um ihre Achse aufweist, wodurch die Plane auf
die Rolle aufwickelbar ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist der erste Aufnehmer
und/oder der zweite Aufnehmer eine Transportkette zum Transportieren einer
führenden
Kante der jeweiligen Plane bis zu der Aufwickeleinrichtung auf.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass die erste Plane und/oder die zweite
Plane eine berührungslos auslesbare
Kennung aufweisen. Die Aufnahmeinrichtung kann eine Leseeinrichtung
zum berührungslosen
Auslesen der Kennung auf der ersten Plane und der zweiten Plane
aufweisen.
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In
einer Ausgestaltung ist der Nachdrescher ferngesteuert verwendbar.
Der kann Bediener kann insbesondere neben dem Nachdrescher gehen,
um die Aufnahme der Planen zu überwachen
und gegebenenfalls manuell deren Aufnahme steuern.
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Gemäß einer
Ausgestaltung ist eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Vergleichen
einer Ertragsmenge von Körnern,
die der Mähdrescher
aus dem Getreide gewinnt, mit den erfassten Menge aus dem aufgenommenen
Kaff und dem aufgenommenen Stroh vorgesehen. Ein Funkübertragungssystem zum Übermitteln
der erfassten Mengen und/oder der Ertragsmenge an die Datenverarbeitungseinrichtung kann
vorgesehen sein.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
und beigefügter
Figuren erläutert.
In den Figuren zeigen:
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1 ein
Diagramm zur Illustration der Abhängigkeit des Wirkungsgrades
von dem Durchsatz eines Mähdre schers;
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2 einen
Mähdrescher,
an dem eine Auslegeeinrichtung für
Planen einer Ausführungsform des
Nachdreschsystems angeordnet ist;
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3 eine
Ausgestaltung der Planen nach 2;
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4 eine
schematische Darstellung eines Nachdreschers, der Teil einer Ausführungsform
des Nachdreschsystems ist;
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5 Draufsicht
auf den Nachdrescher;
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6a, 6b Detailansichten
von Aufnehmern des Nachdreschers von 4;
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7 ein
Flussdiagramm zur Illustration der Funktionsweise einer Ausführungsform
des Nachdreschverfahrens; und
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8 eine
elektronische Beschaltung einer Ausführungsform des Nachdreschsystems.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Komponenten.
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2 zeigt
einen exemplarischen Mähdrescher 1 mit
einem Schneidwerk 2, einem Schrägförderer 3, einer Dreschtrommel 4,
einer Strohwendetrommel 5, einem Vorbereitungsboden 6,
einem Strohschüttler 7,
einem Siebkasten 8, einem Gebläse 9, einem Zinkenrotor 10,
einem Motor 11, einem Strohauslass 12 und einem
Kaffauslass 13.
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Der
Mähdrescher 1 schneidet
Getreide mittels des Schneidwerks 2 ab und führt das
Getreide bestehend aus dem Stroh und den Ähren mehrstufigen Trenneinrichtungen 4, 7, 8 zum
Herauslösen, Abtrennen
und Säubern
der einzelnen Körner
aus dem Getreide zu.
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Die
erste Trenneinrichtung beinhaltet die Dreschtrommel 4 und
die an ihr befestigten Schlagleisten. Die Schlagleisten drücken die
einzelnen Körner
aus den Ähren
durch einen unterhalb der Dreschtrommel 4 angeordneten
Dreschkorb 14. Der Dreschkorb 14 kann als grobmaschiges
Gitter gebildet sein. Die einzelnen Körner fallen von dem Dreschkorb 14 auf
den Vorbereitungsboden 6. Hierbei werden etwa 80 bis 90%
der Körner
aus den Ähren
herausgelöst.
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Die
zweite Trenneinrichtung beinhaltet den Siebsichter 15,
der sich aus dem Vorbereitungsboden 6, dem Siebkasten 8 und
einem Gebläse 9 zusammensetzt.
In dem Siebsichter 15 werden die Körner von dem leichteren Kaff
unter Zuhilfenahme von Sieben und einem Luftstrom des Gebläses 9 getrennt und
gereinigt. Ähren
oder Ährenbruchstücke, in
denen noch Körner
enthalten sind, werden von dem Siebsichter 15 anhand ihrer
Größe und/oder
Gewicht aussortiert und können
dem Dreschtrommel 4 nochmals zugeführt werden.
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Eine
Pumpvorrichtung oder eine Schnecke 16 transportiert die
gesäuberten
einzelnen Körner
in einen Getreidespeicher 17 des Mähdreschers.
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Das
Kaff kann entweder in einem Auffangbehältnis gesammelt werden oder über den
Kaffauslass 13 ausgeworfen werden. Die Anordnung des Kaffauswurfs 13 ist
vom Hersteller und vom Mo dell des Mähdreschers abhängig. Der
Kaffauswurf 13 kann am hinteren Ende des Mähdreschers
nahe dem Strohauswurf 12 angeordnet sein.
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Die
dritte Trenneinrichtung beinhaltet den Strohschüttler 7. Die Strohwendetrommel 5 nimmt das
Stroh aus der Dreschtrommel 4 auf und wirft es auf den
Strohschüttler 7.
Der Strohschüttler 7 weist mehrere
nebeneinander angeordnete, stufenförmig ausgestaltete, gelochte
Bleche auf, die als Horden bezeichnet werden. Diese Horden werden
versetzt zueinander bewegt (Kurbelbetrieb), wodurch sich das Stroh
gleichmäßig über die
Horden verteilt und aufgelockert wird. Die gleichmäßige Verteilung
des Strohs bewirkt, dass sich darin enthaltene lose Körner, Kaff
und Ähren
lösen und
durch die Horden auf einen sogenannten Rücklaufboden fallen. Der Rücklaufboden
führt die
losen Körner,
das Kaff und die Ähren
dem Vorbereitungsboden 6 und damit der zweiten Trenneinrichtung
mit dem Siebsichter 15 zum Reinigen zu.
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Das
durch die Horden bearbeitete Stroh wird in einem hinteren Bereich
der Horden abgeworfen. Beim Abwerfen lösen sich zum Teil noch restliche
in dem Stroh enthaltene Körner,
diese können
ebenfalls noch dem Siebsichter 15 zugeführt werden. Das Stroh wird über einen
Strohauswurf 12 des Mähdreschers
ausgeworfen.
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Die
Leistungsfähigkeit
eines Mähdreschers ist
von vielfältigen
Größen abhängig. Eine
besonders relevante Größe ist der
Wirkungsgrad, der angibt, welcher Anteil an Körnern aus dem geernteten Getreide
gewonnen wird. Analog gibt die Verlustrate an, welcher Anteil von
Körnern
des Getreides nicht aus den Ähren
ausgelöst
oder in dem Stroh hängen bleibt.
Eine weitere relevante Größe ist der
Durchsatz, der als die zu verarbei tenden Menge an Getreide pro Zeiteinheit
definiert ist. Es zeigt sich, dass die Verlustrate R mit zunehmenden
Durchsatz V zunimmt, wie dies exemplarisch für einen beispielhaften Mähdrescher
in 1 angedeutet ist.
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Bei
der Ernte des Getreides wird ein optimaler Kompromiss zwischen der
Gesamtdauer für
das Ernten eines Feldes und dem Wirkungsgrad angestrebt. Hierfür ist es
unabdingbar, für
jeden einzelnen Mähdrescher
entsprechende Abhängigkeit
zu kennen, die die Abhängigkeit
der Verlustrate von dem Durchsatz angeben. Die nachfolgende beschriebene Ausführungsform
eines Nachdreschverfahrens und entsprechender Nachdreschsysteme
ermöglicht
in einfacher und effizienter Weise diese Abhängigkeit auszumessen.
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Das
Verfahren sieht als einen ersten Verfahrensschritt vor, eine erste
Plane 23 auf dem Feld auszulegen, auf der der Mähdrescher 1 das
Kaff aufwirft, und eine zweite Plane 24 auszulegen, auf
der der Mähdrescher 1 das
Stroh getrennt von dem Kaff aufwirft.
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An
dem Mähdrescher 1 wird
zum Auslegen der Planen 23, 24 eine Auslegeeinrichtung 20 angeordnet.
In der Auslegeeinrichtung 20 können, wie beispielhaft in 2 dargestellt,
zwei Rollen 21, 22 eingesetzt sein. Auf den Rollen 21, 22 ist
die jeweilige Plane 23, 24 aufgerollt. Die Auslegeeinrichtung 20 ist mit
Befestigungseinrichtungen versehen, die eine universelle Befestigung
an Mähdreschern
ermöglichen.
Unter anderem umfassen diese Befestigungseinrichtungen Saugnäpfe und
Klemmen.
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Die
erste Rolle 21 wird vor dem Kaffauswurf 13 angeordnet.
Somit fällt
das ausgeworfene Kaff auf die ausgelegte oder ausgerollte erste
Plane 23. Die zweite Rolle 22 wird zwischen dem
Kaffauswurf 13 und dem Strohauswurf 12 angeordnet.
Hierdurch wird gewährleistet,
dass einerseits das Stroh auf die zweite Plane 24 fällt, andererseits
aber kein Kaff auf die zweite Plane 24 fällt. Auf
diese Weise bleiben das Stroh und das Kaff durch die zweite Plane 24 getrennt.
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Die
Planen 23, 24 können eine Breite von 2 bis
3 Metern und einer Länge
von bis zu 25 Metern aufweisen. Vielfältige andere Größen für die Planen 23, 24 können sich
jedoch ebenfalls als geeignet erweisen. Die Planen 23, 24 bestehen
vorzugsweise aus einem reißfestem
Textil oder faserverstärkten Kunststoffplanen.
Die Planen 23, 24 können beschwert sein, um sich
von selbst von den Rollen 21, 22 abzurollen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist an der vorderen Kante
und der hinteren Kante der ersten Plane 23 jeweils eine
vordere 23a bzw. hintere Rolle 23b befestigt ( 3).
Zunächst
wird die Plane 23 auf der hinteren Rolle 23a aufgewickelt und
die hintere Rolle 23b kann somit als erste Rolle 21 in
der Auslegeeinrichtung 20 eingesetzt werden. Die vordere
Rolle 23a dient zunächst
beim Abrollen als Gewicht, um die Plane 23 auf dem Boden
des Feldes zu halten. Nach oder während des Abrollens der Plane 23 von
der hinteren Rolle 23b kann die Plane 23 auf die
vordere Rolle 23a aufgewickelt werden. Die vordere Rolle 23a und
die hintere Rolle 23b sind vorzugsweise gleich gestaltet,
so dass nachdem die Plane 23 vollständig auf der vorderen Rolle 23b aufgerollt
ist, die vordere Rolle 23b zum Auslegen der ersten Plane 23 in
die Auslegeeinrichtung 20 eingesetzt werden kann. Analog
zur ersten Plane 23 kann die zweite Plane 24 mit
zwei Rollen versehen sein.
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Die
Planen 23, 24 können jeweils mit einer berührungslos
auslesbaren Markierung 25 versehen sein. Eine Ausleseeinrichtung 26 erfasst
durch Auslesen eines Bezeichners aus der Markierung 25,
welche Plane 23, 24 gerade abgerollt wird. Der
entsprechende Bezeichner der Plane 23, 24 wird
an eine Datenverarbeitungseinrichtung und/oder eine Auswerteeinrichtung übermittelt.
Zusammen mit dem Bezeichner der Plane 23, 24 können zusätzlich Daten
z. B. über
den eingestellten Durchsatz des Mähdreschers 1, die
geerntete Getreidemenge abgespeichert und ausgewertet werden.
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Ein
Abrollen der Planen 23, 24 von den jeweiligen
Rollen 21, 22 erfolgt beispielsweise durch einen
Elektromotor oder einen anders gestalteten Antrieb.
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Vorzugsweise
ist die erste Plane 23 zumindest um den Abstand zwischen
der ersten Rolle 21 und der zweiten Rolle 22 länger als
die zweite Plane 24. Dies ermöglicht die zweite Plane 24 über ihre
gesamte Länge
oberhalb der ersten Plane 23 abzurollen. Gegebenenfalls
ist eine Zeitsteuerung zum Abrollen der zweiten Plane 24 durch
die zweite Rolle 22 notwendig, um den Beginn des Abrollens
der zweiten Plane 24 bezüglich des Beginns des Abrollens
der ersten Plane 23 festzulegen.
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In 4 ist
ein weiterer Teil der ersten Ausführungsform für ein Nachdreschsystem
gezeigt. In einem vorzugsweise selbstfahrenden Nachdrescher 30 sind
Trenneinrichtungen integriert, die unabhängig von einander den Kornanteil
in dem Stroh und dem Kaff abtrennen und/oder erfassen. Die Trenneinrichtungen
entsprechen in ihrer Funktionsweise den Trenneinrichtungen aus einem
Mähdrescher 1.
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Der
Nachdrescher 30 bewältigt
verglichen mit dem Mähdrescher 1 nur
einen geringen Durchsatz. Dies wirkt sich günstig auf den Wirkungsgrad des
Nachdreschers 30 aus. Im Idealfall kann jede einzelne der
Trennstufen die Körner
vollständig
aus dem aufgenommenen Kaff bzw. Stroh gewinnen.
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Die
zwei von der Auslegeeinrichtung 20 ausgelegten Planen 23, 24 werden
von einer Aufnahmeeinrichtung 31 vom Acker angehoben (4).
Die Aufnahmeeinrichtung 31 weist einen ersten Aufnehmer 32 für die erste
Plane 23 und einen zweiten Aufnehmer 33 für die zweite
Plane 24 auf. Die beiden Planen 23, 24 werden
auf die Aufnehmer 32, 33 hinaufgezogen. An einem
oberen Ende der Aufnehmer ist ein Abstreifer 35, 36 angeordnet,
der das Kaff von der ersten Plane 23 bzw. das Stroh von
der zweiten Plane 24 abstreift.
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Bei
dem ersten Abstreifer 35 fällt das Kaff von der ersten
Plane 23 auf ein Förderband 37,
das das Kaff zu einem Siebsichter 38 oder einer äquivalenten
Siebeinrichtung, wie sie aus Mähdreschern 1 bekannt
sind, transportiert. Der gebläseunterstützte Siebkasten 38 trennt
die Körner,
die lose in dem Kaff enthalten sind, von Spreu, kurzen Strohstücken und weiteren
Nicht-Korn-Bestandteilen. Die abgetrennten Körner fallen in ein erstes Behältnis 39.
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Eine
Messeinrichtung, die in dem ersten Behältnis 39 integriert
sein kann, bestimmt nachfolgend die Menge der aus dem Kaff abgetrennten
Körner. Die
Messeinrichtung kann das Volumen und/oder die Masse der losen Körner, z.
B. mit einem Füllstandsmesser
eines geeichten Behälters
oder einer Waage bestimmen.
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Die
weiteren Bestandteile des Kaffs, die u. A. nicht ausgedroschene Ähren beinhalten,
werden auf ein weiteres Förderband 40 geworfen.
Von dort aus gelangen diese Bestandteile in ein erstes Dreschwerk 41.
Der Aufbau des ersten Dreschwerks 41 kann wie aus Mähdreschern 1 bekannt
gebildet sein. In dem in 4 illustrierten Ausführungsbeispiel
besteht das erste Dreschwerk 41 aus einer Dreschtrommel 42,
einem Dreschkorb 43 und einer nachgeschalteten Strohwendetrommel 44.
Die durch das erste Dreschwerk 41 ausgedroschenen Körner und
Kaff fallen auf einen Vorbereitungsboden 45 und werden von
diesem einem zweiten Siebsichter 48 zugeführt. Der
zweite Siebsichter 48 trennt die losen Körner von Spreu
und anderen Nicht-Korn-Bestandteilen.
Die somit gereinigten losen Körner
werden in einem zweiten Behältnis 49 aufgefangen
oder in dieses befördert.
Eine zweite Messeinrichtung, z. B. eine Waage oder Volumenmesseinrichtung,
bestimmt die Menge der Körner
in dem zweiten Behältnis 49.
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Die
Menge der losen Körner
in dem Kaff wird somit in dem ersten Behältnis 39 und dem zweiten Behältnis 49 getrennt
aufgefangen und getrennt bestimmt. In dem Mähdrescher 1 werden
durch den Siebsichter 8, 9 Kornanteile in das
Kaff verblasen oder bleiben in den Siebeinrichtungen 8 hängen. Diese
Kornanteile werden in dem Nachdrescher durch den ersten Siebsichter 38 aus
dem Kaff abgetrennt (Behältnis 39).
Das Dreschwerk 4, 5, 14 des Mähdreschers
bricht zum Teil die Ähren
von dem Stroh ab, schlägt
jedoch nicht oder nicht vollständig
die Körner aus
den Ähren
heraus. Die Ähren
oder Ährenbruchstücke sind
zum Teil klein genug, um durch den Dreschkorb 14 in den
Siebsichter 15 und von dort aus in das Kaff zu gelangen.
Dies Kornanteile werden in dem Behältnis 49 des Nachdreschers
aufgefangen.
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Das
auf der zweiten Plane 24 befindliche Stroh fällt von
dem zweiten Abstreifer 35 in einen ersten Strohschüttler 50.
Der Aufbau des Strohschüttlers 50 oder
eines alternativ verwendbaren Strohrotors kann von entsprechenden
Einrichtungen eines Mähdreschers übernommen
werden. Der erste Strohschüttler 50 löst lose
Körner
und Kaff aus dem Stroh aus. Über
einen Rücklaufboden 51 werden
die herausgelösten
Körner
zu einem dritten Siebsichter 52 befördert. Der dritte Siebsichter 52 kann
parallel zu dem ersten Siebsichter 38 für das Kaff angeordnet werden
(5). Der dritte Siebsichter 52 trennt
wie zuvor beschrieben die losen Körner von Spreu und sonstigen
Nicht-Korn-Bestandteilen
in ein drittes Behältnis 53 ab.
Eine Messeinrichtung bestimmt nachfolgend die Menge der losen Körner in
dem dritten Behältnis,
die aus dem Stroh ausgeschüttelt
wurden.
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Der
erste Strohschüttler 50 wirft
das Stroh auf eine Transporteinrichtung 54 zum Weiterleiten
in ein zweites Dreschwerk 55, welches eine Dreschtrommel 56,
einen Dreschkorb 57 und eine Strohwendetrommel 58 aufweist.
Die von der Dreschtrommel 56 herausgelösten Körner fallen auf einen Vorbereitungsboden 57 und
werden mittels eines vierten Siebsichters von Nicht-Korn-Bestandteilen
getrennt. Die Menge der zurückbleibenden
losen und gereinigten Körner
wird in einem vierten Behältnis
aufgefangen.
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Das
Stroh wird von der Strohwendetrommel 56 auf einen zweiten
Strohschüttler 58 aufgeworfen. Der
zweite Strohschüttler 58 schüttelt noch
in dem Stroh enthaltene ausgedroschene Körner aus, welche ebenfalls
dem vierten Siebsichter zugeführt
werden. Durch den zweiten Strohschüttler 58 wird ein
hoher Wirkungsgrad des Nachdreschers gewährleistet.
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Die
Menge der losen Körner
in dem Stroh wird somit in dem dritten Behältnis und dem vierten Behältnis getrennt
aufgefangen und getrennt bestimmt. In dem Mähdrescher 1 bleibt
ein Teil des ausgedroschenen Korns in dem Stroh trotz des Strohschüttlers 7 enthalten.
Diese Kornanteile werden in dem Nachdrescher durch den dritten Siebsichter 52 aus
dem Stroh in das dritte Behältnis 53 abgetrennt. Ein
anderer Anteil des Getreides wird nur unvollständig ausgedroschen und die Ähren bleiben
im Stroh enthalten. Die Körner
werden aus diesen Ähren
oder Ährenbruchstücken werden
durch den Nachdrescher und das Dreschwerk 55 und einem
vierten Siebsichter in ein viertes Behältnis abgetrennt.
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Vorteilhafterweise
ist der beschriebene Nachdrescher 30 selbstfahrend. Das
Lenken des Nachdrescher kann mittels eines Fahrers in dem Nachdrescher
erfolgen. Eine Steuerung des Nachdreschers 30 von außerhalb,
z. B. durch einen Bediener, der neben dem Nachdrescher läuft, kann
durch eine Fernbedienung realisiert werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der beiden Aufnehmer 60, 61 für die Aufnahmeeinrichtung 30 ist
schematisch in den 6a, 6b dargestellt.
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Der
erste Aufnehmer 60 weist einen Träger 62 auf, der an
dem Nachdrescher 30 über
ein Drehgelenk 63 und eine Hydraulikeinrichtung 64 verbunden
ist. Auf dem Träger 62 ist
in Längsrichtung
verschiebbar ein Ausleger 64 angeordnet. Durch eine Hydraulik-
oder eine mechanische Vorschubeinrichtung (nicht dargestellt) kann
der Ausleger 64 aus- und eingefahren werden. Beim Betrieb
und beim Transport des Nachdreschers 30 wird die Länge des ersten
Aufnehmers 60 auf diese Weise verlängert bzw. verkürzt.
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Der
zweite Aufnehmer 61 weist bevorzugt einen einzigen Träger 65,
welcher gleich dem ersten Aufnehmer 60 mittels eines Drehgelenks 66 und
einer Hydraulikeinrichtung 67 mit dem Nachdrescher 30 verbunden
ist. Der zweite Aufnehmer 61 wird durch die Hydraulikeinrichtung 67 um
das Drehgelenk 66 geschwenkt. In 6a ist
der zweite Aufnehmer 61 ist zwei Positionen dargestellt.
Vorzugsweise kann der zweite Aufnehmer 61 für den Transport
des Nachdreschers 30 zudem in eine senkrechte Position oder
in eine auf dem Strohschüttler 50 liegende
Position gedreht werden. Gegebenfalls ist die Hydraulikeinrichtung 67 von
dem Träger 65 abkoppelbar,
um den entsprechenden Drehwinkel von etwa 90° bzw. 180° zu erreichen.
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Der
zweite Aufnehmer 61 weist zum Aufnehmen der zweiten Plane 24 einen
Aufnahmeteller 68 an dem bodennahen Ende des Aufnehmers 61 und eine
Transportkette 69 über
die gesamte Länge
des Trägers 65 auf.
Der Aufnahmeteller 68 greift unter eine Rolle 24a der
zweiten Plane 24 und hält
die Rolle 24a in einer Position von der aus sie von der
Führungskette 69 greifbar
ist. Die Führungskette 69 zieht die
Rolle 24a bis zu einer Aufwicklungseinrichtung 70 am
bodenfernen Ende des Aufnehmers 61. Die Führungskette 69 wird
anschließend
durch eine Steuereinrichtung deaktiviert. Ein Motor der Aufwicklungseinrichtung 70 dreht
von nun an die Rolle 24a um die Achse der Rolle 24a.
Auf diese Weise wird die erste Plane 24 über den
Aufnehmer 61 transportiert und vorteilhafterweise auch
auf der Rolle 24a für
eine nachfolgende Verwendung aufgewickelt.
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Die
Aufwicklungseinrichtung 70 ist an der Unterseite des Aufnehmers 61 angeordnet.
Die zweite Plane 24 wir über eine Umlenkrolle 71 an
der Kante das bodenferne Ende des zweiten Aufnehmers geführt. An
der Kante fällt
das Stroh von der zweiten Plane 24 auf den Strohschüttler 50.
Ein Abstreifer 72 an der Kante unterstützt das Ablösen des Strohs von der zweiten
Plane 24.
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Der
zweite Aufnehmer 61 wird im Betrieb in eine angehobene
Position geschwenkt (vgl. 6b), in
der das bodennahe Ende des Aufnehmers 61 nicht den Feldboden
berührt.
Die angehobene Position kann unmittelbar nach dem Aufnehmen der
Rolle 24a auf dem Aufnahmeteller 68 aber auch
zu jedem späteren
Zeitpunkt erfolgen.
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Der
erste Aufnehmer 60 weist einen Aufnahmeteller 72,
eine Transportkette, eine Aufwickeleinrichtung 73 und einen
Abstreifer 74 auf, deren Funktionsweise analog den entsprechenden
Einrichtungen des zweiten Aufnehmers ist.
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In 7 ist
schematisch der Ablauf eines Nachdreschverfahrens zum Erfassen des
Wirkungsgrades eines Mähdreschers
dargestellt. Ein Mähdrescher
erntet Getreide (100) und gewinnt Körner in dem Kornspeicher des
Mähdreschers
(101). Der Ertrag von Körnern
wird gewogen (102). Gegebenenfalls wird der Bruchanteil
an der Ertragsmenge mittels einer Proben Entnahme bestimmt (103).
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Auf
einer Versuchsstrecke werden das beim Ernten erzeugte Kaff auf eine
erste Plane (104) und das erzeugte Stroh auf die zweite
Plane (105) von dem Mähdrescher
aufgeworfen. Bei einer beispielhaften Versuchsstrecke werden etwa
100 kg Kaff und 250 kg Stroh auf die Planen aufgeworfen und anschließend untersucht.
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Die
erste Plane und die zweite Plane werden von dem Nachdrescher 30 getrennt
aufgenommen (106). Das Kaff und das Stroh werden, von den
Planen abgeworfen und unterstützt
durch die Abstreifer gelöst
(107).
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Das
Kaff, welches lose Körner,
unausgedroschene Ähren
und Kurzstroh enthalten kann wird einer ersten Untersuchungsstrecke
bereitgestellt (108). In einem ersten Schritt werden die
in dem Kaff enthaltenen Körner
durch den ersten Siebsichter gereinigt (109). Die losen
Körner
werden gewogen (110), typischerweise werden etwa 5 g bis
30 kg erhalten. Die Menge der hierbei gewogenen losen Körner können Reinigungsverlusten
des Mähdreschers zugeordnet
werden.
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Die
unausgedroschenen Ähren
und das Kurzstroh aus dem Kaff werden dem ersten Dreschwerk zugeführt (111).
Eine nachfolgende Reinigung durch den zweiten Siebsichter gewinnt
die von dem Mähdrescher
nicht ausgedroschenen Körner
(112). Die Kornmenge wird gewogen (113), typischerweise 5
g bis 5 kg. Diese Kornmenge wird mit Ausdreschverlusten des Mähdreschers
identifiziert. Gegebenenfalls wird auch die Menge des Nicht-Kornbestandteile
gewogen (114), etwa 5 kg bis 65 kg.
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Das
Stroh, welches lose Körner,
unausgedroschene Ähren,
Kaff und Stroh enthalten kann wird einer zweiten Untersuchungsstrecke
bereitgestellt (115). Aus dem Stroh werden durch den ersten
Strohschüttler 50 kleine
Getreidebestandteile abgetrennt (116). Die kleinen Getreidebestandteile
enthalten lose Körner,
unausgedroschene Ähren
und Kaff.
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Zunächst werden
die losen Körner
aus den kleinen Getreidebestandteilen durch einen dritten Siebsichter
abgetrennt (117) und gewogen (118). Die 5 g bis
30 kg losen Körner
werden Schüttlerverlusten des
Mähdreschers
zugeordnet.
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Die
verbleibenden kleinen Getreidebestandteile werden gedroschen (119)
und durch den vierten Siebsichter gereinigt (120). Die
erhaltenen Körner von
etwa 5 g bis 5 kg werden gewogen (121). Die losen Körnern werden
Dreschverlusten des Mähdreschers
zugeordnet. Gegebenfalls wird auch das Gewicht der Nicht-Kornbestandteile
bestimmt (122), ca. 5 kg bis 30 kg.
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Die
großen
Getreidebestandteile von bis zu 170 kg werden zunächst gedroschen
(123). Der zweite Strohschüttler gewinnt die kleinen Getreidebestandteile
und führt
sie dem vierten Siebsichter zum Reinigen (120) zu. Das
Stroh wird ausgeworfen.
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Die
obigen Mengenangaben sind rein beispielhaft.
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Die
Schritte 107 bis 125 werden vorzugsweise durch
den fahrbaren Nachdrescher automatisch durchgeführt.
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In 8 ist
schematisch eine Ausführungsform
eines Messdatenerfassungs- und Auswertungssystems dargestellt. Ein
erster Teil 200 weist eine Sende-/Empfangseinrichtung 201,
insbesondere für ein
WLAN-System auf. Die Sende-/Empfangseinrichtung 201 ist
mit einer Mehrzahl von Sensoren verbunden. Diese Sensoren umfassen
u. a. einen Sensor für die
berührungslose
Erkennung von Kennzeichen, z. B. von RFID-Marken, einen Geschwindigkeitsmesser,
der die Geschwindigkeit des Mähdreschers
bestimmt, eine Kraftstoffverbrauchsmesseinrichtung, Temperatursensoren,
die die Temperatur eines Kraftstoffvor laufs und eines Kraftstoffrücklaufs
bestimmen (202, 203, 204, 205).
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In
dem Nachdrescher 30 ist ebenfalls eine Sende-/Empfangseinrichtung 210 integriert,
bevorzugt für
ein WLAN-System. Die Waagen 211 sind mit der Sende-/Empfangseinrichtung 210 verbunden,
um die gewogenen und bestimmten Mengen der losen Körner in
den einzelnen Schritten 110, 114, 117, 121 etc.
zu übertragen.
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Eine
Leseeinrichtung 212 für
RFID-Marken oder andere berührungslos
auslesbare Marken kann in dem Nachdrescher 30 vorgesehen
sein. Diese Leseeinrichtung 212 ist vorteilhaft an der
Aufnahmeeinrichtung 31 so angeordnet, dass die Planen an
der Leseeinrichtung 212 vorbeigeführt werden.
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Weitere
Sensoren 212, 213, 214 sind zur Erfassung
von Temperaturen und/oder Drehzahlen bereitgestellt. Der berührungslose
Sensor 212 dient zum Erfassen der aufgenommenen ersten
und zweiten Planen 22, 24, auf denen ebenfalls
ein entsprechender RFID-Chip oder eine andere berührungslos auslesbare
Marke angeordnet ist.
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Die
Daten können
an eine externe Einrichtung 220 übermittelt werden, der zum
Beispiel an einem entfernten Arbeitsplatz aufgestellt ist. Dieser
beinhaltet entsprechend auch eine Sende-/Empfangseinrichtung 211,
bevorzugt für
ein WLAN-System.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt.
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Insbesondere
können
in dem Nachdrescher 30 anstelle festinstallierter Messeinrichtungen
nur Behältnisse
vorgesehen sein. Das Wiegen oder Messen der Menge der Körner in
den Behältnissen
erfolgt nachfolgend durch eine transportable externe Waage.
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Ein
weitere Ausgestaltung sieht vor das Kaff und das Stroh nicht gleichzeitig
oder weitgehend gleichzeitig sondern nacheinander zu verarbeiten. Hierdurch
kann die Anzahl der notwendigen Korntrenneinrichtungen verringert
werden.