DE102006059219A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Elastomerverarbeitung - Google Patents

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Abstract

Eine Vorrichtung zur Elastomerverarbeitung, umfassend ein Mischaggregat (1), eine Fördereinrichtung (2) und ein Spritzgießaggregat (3), sowie ein Verfahren zum Verarbeiten von Elastomeren sind im Hinblick auf die Aufgabe, reaktive Materialmischungen so zu verarbeiten, dass ein aus diesen erzeugtes Bauteil eine möglichst große Homogenität hinsichtlich seiner Materialstruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine reaktive Materialmischung ohne Zwischenlagerung unmittelbar an das Spritzgießaggregat (3) übergeben wird.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Elastomerverarbeitung, umfassend ein Mischaggregat, eine Fördereinrichtung und ein Spritzgießaggregat. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Verarbeiten von Elastomeren umfassend die Schritte: Abwiegen einzelner Materialkomponenten, Transportieren der einzelnen Materialkomponenten zu einem Mischaggregat, Mischen der Materialkomponenten zu einer reaktiven Materialmischung, Fördern der Materialmischung zu einem Spritzgießaggregat und Spritzgießen der Materialmischung zu einem Bauteil.
  • Stand der Technik
  • Vorrichtungen und Verfahren der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren erzeugen in Mischaggregaten durch Abmischung verschiedener Materialkomponenten reaktive Materialmischungen.
  • Innerhalb der reaktiven Materialmischungen verlaufen bereits unterschiedlichste chemische Reaktionen, welche zu unerwünschten Änderungen des Verarbeitungsverhaltens des Materials führen.
  • Diese chemischen Reaktionen können Lufteinschlüsse, Blasenbildungen und weitere Inhomogenitäten im Endprodukt hervorrufen.
  • Ganz konkret ist nachteilig, dass sich die Viskosität der reaktiven Materialmischung durch den Ablauf unerwünschter chemischer Reaktionen verändern kann. Im Extremfall können vernetzte Materialkonglomerate entstehen. Diese Materialkonglomerate werden im Spritzgießaggregat entweder zerstört oder mischen sich mit noch nicht vernetzten Materialkomponenten zu einem Material inhomogener Beschaffenheit. In einem aus dem Material hergestellten Bauteil können dann bereits vernetzte mit noch nicht vernetzten Materialkonglomeraten zusammen vorliegen.
  • Hierdurch entsteht ein Bauteil, dessen Matrix bzw. Volumen unterschiedlich vernetzte und nicht zusammenhängende Materialbereiche aufweist.
  • Aus dem Stand der Technik ist es auch bekannt, sehr große Mischaggregate mit Volumen von bis zu 150 l mit abgewogenen Materialien zu beaufschlagen. Die Mischaggregate erzeugen dann eine reaktive Materialmischung, in welcher der Rohkautschuk eingearbeitet ist. Diese reaktive Materialmischung wird sodann zu unterschiedlichen Produktionsorten transportiert. Dabei treten unerwünschte Anvernetzungen der reaktiven Materialmischung auf.
  • Darstellung der Erfindung
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, reaktive Materialmischungen so zu verarbeiten, dass ein aus diesen erzeugtes Bauteil eine möglichst große Homogenität hinsichtlich seiner Materialstruktur aufweist.
  • Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Danach ist eine Vorrichtung zur Elastomerverarbeitung dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung das Mischaggregat und das Spritzgießaggregat derart unmittelbar miteinander verbindet, dass eine im Mischaggregat durch Abmischen einzelner Materialkomponenten erzeugte, reaktive Materialmischung ohne Zwischenlagerung unmittelbar an das Spritzgießaggregat übergebbar ist.
  • Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass nach Erzeugen einer reaktiven Materialmischung im Mischaggregat bereits eine Anvernetzung erfolgen kann. Reaktionen, welche die Anvernetzung bewirken, können schon nach wenigen Stunden einsetzen.
  • Erfindungsgemäß ist insbesondere erkannt worden, dass gerade bei einer Zwischenlagerung unerwünschte chemische Reaktionen ablaufen können, die zu einer ungleichmäßigen Anvernetzung der Materialmischung führen. Die Verarbeitung einer teilweise anvernetzten Materialmischung führt zu einem Bauteil inhomogenen Aufbaus.
  • Erfindungsgemäß ist weiter erkannt worden, dass die Zeit zwischen Abmischen und Verarbeiten der Materialmischung möglichst kurz sein muss, um unerwünschte chemische Reaktionen zu minimieren. In einem weiteren Schritt ist sodann erkannt worden, dass dies erfindungsgemäß dadurch realisiert werden kann, dass eine Fördereinrichtung die reaktive Mischung sofort und unmittelbar in das Spritzgießaggregat verbringt. Die reaktive Materialmischung kann dann sofort beispielsweise durch Spritzgießen zu einem Bauteil verarbeitet werden. Durch Minimierung der Transportzeit vom Mischaggregat zum Spritzgießaggregat werden die Anvernetzungsreaktionen vor der Verarbeitung zum Bauteil minimiert. Hierdurch ist die Schaffung eines Bauteils mit einer homogenen Materialstruktur gewährleistet.
  • Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
  • Das Mischaggregat könnte ein Mischvolumen von höchstens 20 l aufweisen. Auf überraschende Weise hat sich gezeigt, dass bei einem Mischvolumen von höchstens 20 l eine hinreichend kurze bzw. lange Mischzeit einstellbar ist, welche einerseits erlaubt, die einzelnen Materialkomponenten homogen zu mischen und andererseits erlaubt, unerwünschte chemische Reaktionen zu vermindern. Das Mischvolumen von höchstens 20 l erlaubt, sämtliche Materialkomponenten homogen miteinander zu vermischen.
  • Durch Wahl dieses geringen Mischvolumens können maximal 3 bis 4 Spritzgießzyklen vorbereitet werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass die verarbeiteten reaktiven Materialmischungen keiner ungleichmäßigen Anvernetzung unterliegen.
  • Das Mischaggregat könnte oberhalb des Spritzgießaggregats positioniert sein. Durch diese Ausgestaltung wird die Schwerkraft genutzt, um die reaktive Mischung direkt in das Spritzgießaggregat zu verbringen. Dies könnte unter Zwischenschaltung einer Schneckenförderung erfolgen, welche der Fördereinrichtung zugeordnet ist.
  • Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zum Verarbeiten von Elastomeren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst.
  • Um Wiederholungen in Bezug auf die erfinderische Tätigkeit zu vermeiden, sei auf die Ausführungen zu Patentanspruch 1 verwiesen.
  • Die Materialkomponenten könnten zu einer Materialmischung von höchstens 20 l vermengt werden. Durch Schaffung einer Materialmischung dieses Volumens können unerwünschte Reaktionen beim Vermischen weitgehend minimiert werden, da dieses Materialvolumen eine homogene Mischung der Materialkomponenten untereinander erlaubt.
  • Die Materialkomponenten könnten einzeln schrittweise nacheinander in das Mischaggregat eingebracht werden. Dabei ist denkbar, dass die nicht miteinander reagierenden Materialkomponenten zuerst eingebracht werden, um eine homogene Mischung der nicht reaktiven Materialkomponenten zu gewährleisten, bevor eine reaktive Materialkomponente zugeführt wird. Dieser konkrete Verfahrensschritt erlaubt eine Homogenisierung aller Materialkomponenten in kürzester Zeit unter Minimierung unerwünschter Reaktionen. Dieser Verfahrensschritt empfiehlt sich insbesondere dann, wenn nach Zugabe einer bestimmten Materialkomponente die Reaktivität der Materialmischung sehr hoch ist und unerwünschte chemische Reaktionen zu befürchten sind.
  • Einige oder alle Materialkomponenten könnten zeitgleich in das Mischaggregat eingebracht werden. Dieser Verfahrensschritt ist dann sinnvoll, wenn die Materialmischung nicht besonders reaktiv ist und unerwünschte chemische Reaktionen erst nach relativ langer Zeit ablaufen.
  • Die Materialkomponenten könnten höchstens 20 min vermischt werden. Überraschend hat sich gezeigt, das 20 min ausreichend sind, um nahezu alle Materialkomponenten innig und homogen miteinander zu vermischen. Bei schonender Vermischung ohne allzu hohen Energieeintrag können insbesondere schwer vermischbare Materialkomponenten homogen vermischt werden. Insbesondere bei Verwendung von Rohkautschuk müssen hohe Scherkräfte aufgewendet werden, um den Rohkautschuk mit den anderen Materialkomponenten zu vermischen. Die relativ lange Mischdauer von 20 min ist dann sinnvoll, wenn hohe Scherkräfte aufgebracht werden müssen, da das Zerkleinern des Rohkautschuks zu einer hohen Reibungswärme führt. Durch die schonende Mischung, welche etwa 20 min in Anspruch nimmt, können die Rohkautschukteilchen derart schonend zerkleinert werden, dass die auftretende Wärme durch Reibungskräfte minimiert wird.
  • Vor diesem Hintergrund ist denkbar, dass die Materialmischung durch das Mischen auf eine Temperatur von 60 bis 150°C gebracht wird. Die Materialmischung könnte bei diesen Temperaturen aus dem Mischaggregat in das Spritzgießaggregat verbracht werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Materialmischung noch ausreichend kühl ist, um unerwünschte chemische Reaktionen weitgehend zu unterbinden.
  • Die Materialmischung könnte aus dem Spritzgießaggregat in eine Form verbracht und in der Form durch Vulkanisation zu einem Bauteil vernetzt werden. Die reaktive Materialmischung könnte in die Form eingespritzt werden, in welcher sie vulkanisiert. Dieser Verfahrensschritt stellt nahezu sicher, dass die erwünschten chemischen Reaktionen, nämlich Vernetzungsreaktionen, erst nach Verbringen der Materialmischung in die Form auftreten. Durch diesen Verfahrensschritt erhält das Bauteil innerhalb der Form eine sehr homogene Materialstruktur. Die homogene Materialsstruktur stellt sich dadurch ein, dass das Bauteil völlig durchvernetzt und möglichst wenig Einschlüsse bereits vernetzten oder nicht vernetzten Materials aufweist.
  • Als Materialkomponente könnte Rohkautschuk verwendet werden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die relativ harte und in großen Ballen angelieferte Materialkomponente Rohkautschuk durch das bisher beschriebene Verfahren besonders problemlos und vorteilhaft zu einem Elastomer verarbeitet werden kann. Ganz konkret ist erkannt worden, dass eine Materialmischung, die Rohkautschuk umfasst, zu einem homogenen Elastomer verarbeitet werden kann, wenn die Materialmischung direkt und unmittelbar aus dem Mischaggregat in das Spritzgießaggregat übergeben wird.
  • Je nach Herkunft des Rohkautschuks vernetzt dieser nach längerer Lagerzeit von einigen Wochen oder Monaten und kann dann nicht mehr zur Elastomerverarbeitung verwendet werden. Daher stellt Rohkautschuk eine hochsensible Materialkomponente dar, deren Verarbeitung ein besonders hohes Maß an Erfahrung der verarbeitenden Personen erfordert. Unter Überwindung von Vorurteilen der Fachwelt ist es gelungen, die harte und zu natürlichen Vernetzungsreaktionen neigende Materialkomponente Rohkautschuk schonend zu zerkleinern und homogen unter Vermeidung unerwünschter chemischer Vernetzungsreaktionen zu vermischen und sofort nach dem Vermischen zu einem Bauteil zu verarbeiten. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass nur unter Einhaltung eines bestimmten Mischvolumens die gewünschte Homogenität der Materialstruktur des Endprodukts realisiert werden kann.
  • Als Materialkomponente könnte Ruß verwendet werden. Ruß eignet sich als Füllstoff in besonderem Maße, da er eine hohe Oberfläche aufweist und oxidierend wirkt. Die oxidierende Wirkung des Rußes beschleunigt die Vernetzungsreaktionen.
  • Als Materialkomponenten könnten Vernetzer und Weichmacheröle verwendet werden. Vernetzer können die Vernetzungsreaktionen beschleunigen oder verlangsamen und können ganz in Abhängigkeit von der Mischzeit zugegeben werden.
  • Weichmacheröle ändern die Viskosität der Materialmischung und erlauben es, höhere oder niedrigere Scherkräfte einzutragen, um relativ harte Materialkomponenten entweder schonend oder unter Auftreten hoher Reibungswärme zu zerkleinern.
  • Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
  • In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnung
  • In der Zeichnung zeigt die einzige
  • Fig. in einer schematischen Ansicht eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Verarbeiten von Elastomeren.
  • Ausführung der Erfindung
  • Die einzige Fig. zeigt eine Vorrichtung zur Elastomerverarbeitung umfassend ein Mischaggregat 1, eine Fördereinrichtung 2 und ein Spritzgießaggregat 3. Die Fördereinrichtung 2 verbindet das Mischaggregat 1 und das Spritzgießaggregat 3 derart unmittelbar miteinander, dass eine im Mischaggregat 1 durch Abmischen einzelner Materialkomponenten erzeugte, reaktive Materialmischung ohne Zwischenlagerung unmittelbar an das Spritzgießaggregat 3 übergebbar ist.
  • Das Mischaggregat 1 umfasst ein Mischvolumen von höchstens 20 l. Die reaktive Materialmischung wird als Endmaterial 5 in eine Form 4 verbracht, in welcher das Endmaterial 5 vollständig zu einem Bauteil vernetzt.
  • In einer separaten Verwiegestation 6 werden einzelne Materialkomponenten abgewogen. Die abgewogenen Materialkomponenten sind in diesem Zustand noch nicht reaktiv und können nahezu beliebig lange zwischengelagert oder zu einem anderen Produktionsort transportiert werden. Die abgewogenen Materialkomponenten können dann an jedem beliebigen Produktionsort dem Mischaggregat 1 zugeführt werden.
  • Das Mischaggregat 1 weist ein Mischvolumen von 20 l auf. Innerhalb des Mischaggregats 1 werden die einzelnen Materialkomponenten zu einer reaktiven Materialmischung innerhalb einer Zeit von höchstens 20 min vermischt. Eine der Materialkomponenten ist Rohkautschuk, der innerhalb des Mischaggregats 1 durch Scherkräfte zerkleinert und mit den übrigen Materialkomponenten homogen und innig vermischt wird.
  • Beim Vermischen der Materialkomponenten wird die Materialmischung auf einer Temperatur im Bereich von 60 bis 150°C gehalten. Die so erwärmte Materialmischung wird durch die Fördereinrichtung 2 ohne Zwischenlagerung in das Spritzgießaggregat 3 verbracht und dort weiter verarbeitet.
  • Innerhalb des Spritzgießaggregats 3 wird die Materialmischung auf eine Temperatur von 60 bis 150°C verbracht, um chemische Vernetzungsreaktionen vorzubereiten.
  • Des Weiteren wird die Materialmischung innerhalb des Spritzgießaggregats 3 den Verfahrensschritten Plastifizieren und Dosieren in das entsprechende Volumen für die Form 4 unterworfen. Das Plastifizieren erfolgt durch Fördern der reaktiven Materialmischung durch eine Schnecke. Die rotative und translatorische Bewegung der Schnecke ist derart aufeinander abgestimmt, dass ein vorbestimmtes Volumen der reaktiven Materialmischung der Form 4 zugeführt wird.
  • Die so behandelte Materialmischung 5 wird aus dem Spritzgießaggregat 3 in eine Form 4 verbracht und vernetzt in der Form 4 zu einem Bauteil.
  • Die reaktive Materialmischung enthält Rohkautschuk, z. B. Ruß, Vernetzer und möglicherweise Weichmacheröle.
  • Das hier beschriebene Verfahren eignet sich in besonderer Weise zur Durchführung von Kleinserienfertigungen. Ganz konkret wird mit dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ein Weg beschritten, Hydrolager mit Elastomeren definierter Steifigkeit herzustellen. Die so hergestellten Hydrolager, die speziell an die Anforderungen des jeweiligen Kunden angepasst sein können, zeichnen sich durch Elastomere mit sehr homogener Materialsstruktur aus.
  • Grundsätzlich können je nach erforderlicher Stückzahl und erforderlichem Bauteilvolumen alle Elastomerbauteile auf dem hier beschriebenen Weg wirtschaftlich gefertigt werden.
  • Abschließend sei ganz besonders hervorgehoben, dass das zuvor rein willkürlich ausgewählte Ausführungsbeispiel lediglich zur Erörterung der Erfindungsgemäßen Lehre dient, diese jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel einschränkt.

Claims (12)

  1. Vorrichtung zur Elastomerverarbeitung, umfassend ein Mischaggregat (1), eine Fördereinrichtung (2) und ein Spritzgießaggregat (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (2) das Mischaggregat (1) und das Spritzgießaggregat (3) derart unmittelbar miteinander verbindet, dass eine im Mischaggregat (1) durch Abmischen einzelner Materialkomponenten erzeugte, reaktive Materialmischung ohne Zwischenlagerung unmittelbar an das Spritzgießaggregat (3) übergebbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischaggregat (1) ein Mischvolumen von höchstens 20 Liter aufweist.
  3. Verfahren zum Verarbeiten von Elastomeren umfassend die Schritte: Abwiegen einzelner Materialkomponenten, Transportieren der einzelnen Materialkomponenten zu einem Mischaggregat (1), Mischen der Materialkomponenten zu einer reaktiven Materialmischung, Fördern der Materialmischung zu einem Spritzgießaggregat (3) und Spritzgießen der Materialmischung zu einem Bauteil, dadurch gekennzeichnet, dass die reaktive Materialmischung ohne Zwischenlagerung unmittelbar an das Spritzgießaggregat (3) übergeben wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialkomponenten zu einer Materialmischung von höchstens 20 Liter vermengt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Materialkomponenten schrittweise nacheinander in das Mischaggregat (1) eingebracht werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass einige oder alle Materialkomponenten zeitgleich in das Mischaggregat (1) eingebracht werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialkomponenten höchstens 20 Minuten vermischt werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialmischung bei einer Temperatur von 60 bis 150°C aus dem Mischaggregat (1) in das Spritzgießaggregat (3) verbracht wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialmischung aus dem Spritzgießaggregat (3) in eine Form (4) verbracht wird und in der Form (4) zu einem Bauteil vernetzt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Materialkomponente Rohkautschuk verwendet wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Materialkomponente Ruß verwendet wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Materialkomponenten Vernetzer und/oder Weichmacheröle verwendet werden.
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