DE102006058995A1 - Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung - Google Patents

Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung Download PDF

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Abstract

r-Anordnung gemäß dem europäischen Patent EP 06002605, die im Wesentlichen aus einem Receiver (1) und einer dem Receiver (1) zugeordneten Spiegelanordnung besteht. Die Anordnung ist durch die Verwendung von Materialien mit gleichem Temperaturausdehnungskoeffizienten für den Receivermast (2) und das Spiegeltragwerk (4) temperaturkompensiert und überdies die Nachführung der Primärspiegel (6, 6') nach der Sonne durch eine mechanische Kopplung der Spiegel mittels einer elektromotorisch angetriebenen Schubstange vereinfacht.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß dem europäischen Patent EP 06002605 .
  • Hierunter versteht man ein linienfokussierendes System, bei dem mehrere, parallel zu einem Receiver angeordnete Spiegelstreifen der Sonnenposition nachgeführt werden und die Solar-Strahlung auf ein feststehendes Absorberrohr gelenkt wird, in dem ein Wärme speicherndes Medium strömt. Zusätzlich lenkt ein Sekundärreflektor, der dem Absorberrohr zugeordnet ist, die Strahlung auf die im Wesentlichen von dem Absorberrohr gebildete Brennlinie. Das Absorberrohr und der Sekundärreflektor bilden den erhöht über den Spiegelstreifen angeordneten Receiver. Ein derartiger Fresnel-Solar-Kollektor ist derzeit beispielsweise in Australien im Feldversuch im Betrieb. Die erzeugte Wärme kann als Prozesswärme genutzt werden oder z. B. mittels eines Stirlingmotors in Strom umgesetzt werden.
  • Der Vorteil der Fresnel-Solar-Kollektoren gegenüber den üblichen Parabolrinnen-Kollektoren liegt in ihrem deutlich vereinfachten Aufbau. Parabolrinnen-Kollektoren bestehen aus einem Reflektor, welcher die Form eines parabolischen Zylinders hat. Das Licht wird auch hier auf eine Linie fokussiert, die Fokallinie. In dieser Linie befindet sich das Absorberrohr des Parabolrinnen-Kollektors, welches die konzentrierte Strahlung absorbiert und an das durchströmende Medium abgibt. Das Medium wird dabei typischerweise auf Werte von ca. 400°C erwärmt. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades kann der Absorber mit einem Glasrohr umgeben sein. Im Zwischenraum zwischen Absorber- und Glasrohr herrscht dabei ein Vakuum zur Isolation. Der so erzeugte "Solardampf" kann auch direkt zu Prozesswärmeanwendungen oder für konventionelle Dampf- und Kombikraftwerke benutzt werden.
  • Alternativ sind Flachkollektoren und CPC-Kollektoren als weitere Kollektortypen bekannt.
  • Der Wirkungsgrad des Fresnel-Solar-Kollektors hängt dabei im Wesentlichen davon ab, wie gut die reflektierte Sonnenstrahlung auf das Absorberrohr fokussiert wird. Hierzu ist es sinnvoll, die dem Absorberrohr zugeordneten Primärspiegel der Sonne nachzuführen. Nur so können akzeptable Wirkungsgrade der Anlage erreicht werden. Dies geschieht üblicherweise mittels eines einem jeden Primärspiegel zugeordneten Elektromotors. Die Elektromotoren sind üblicherweise wiederum mit einer Zeitsteuerung versehen, so dass die Nachführung also eher eine Steuerung als eine Regelung darstellt.
  • Ein wesentliches Problem der Fresnel-Solar-Kollektoren besteht darin, dass derartige Anordnungen die besten Wirkungsgrade in Bereichen höchster Sonneneinstrahlung, also etwa in Wüstenbereichen, erzielen, in denen extreme Temperaturschwankungen von Minusgraden bis Plusgraden von weit über 40°C zumindest nicht ungewöhnlich sind. Die eingesetzten Materialien und Trägerstrukturen sind dabei erheblichen Beanspruchungen ausgesetzt, wobei thermische Verformungen des Materials nahezu unvermeidlich sind und daher zu Winkelabweichungen in der Gesamtanordnung führen können, die sich beim Wirkungsgrad der Gesamtanlage im zweistelligen Prozentbereich niederschlagen können. Eine bereits geringe Winkelabweichung bei der Trägerstruktur der Spiegelanordnung kann dazu führen, dass ein Großteil der von den Primärspiegeln reflektierten Strahlung nicht auf das Absorberrohr fokussiert, sondern schlicht an dem Absorberrohr vorbeireflektiert wird. Darüber hinaus ist die Individualsteuerung bzw. auch -regelung und -abstimmung der diversen Elektromotoren zur Nachführung bzw. Steuerung der Verschwenkung der Spiegel von einem erheblichen Regelungs- bzw. Steuerungsaufwand begleitet, der die Anlage einigermaßen störanfällig werden lässt.
  • Zur Lösung dieser Probleme schlägt der Stand der Technik vor, das Spiegeltragwerk im Bereich des Receivertragwerks und/oder in Verbindung mit dem Receivertragwerk ortsfest und im Übrigen gleitend, mithin zwängungsfrei, zu lagern. Dadurch ist sichergestellt, dass das Spiegeltragwerk im Falle einer aufgrund der Hitzeeinwirkungen unvermeidlichen thermischen Ausdehnung des Tragwerks die entsprechenden Veränderungen ausgleicht.
  • Dies gelingt noch besser, wenn das Receivertragwerk und das Spiegeltragwerk im Wesentlichen aus dem gleichen Material gefertigt sind und im Wesentlichen an der gleichen Stelle ortsfest aufgelagert sind. Im Falle von thermischen Materialdehnungen oder Materialschwindungen kann zumindest annäherungsweise davon ausgegangen werden, dass die wechselseitigen Ausdehnungen der Tragwerke im gleichen Ausmaß erfolgen. Beispielsweise wird dann infolge der Hitzeeinwirkung der Receivermast annähernd genauso gedehnt, wie etwa die als Spiegeltragwerk angeordneten Tragschienen der Primärspiegel. Aufgrund der einander zumindest im Wesentlichen orthogonalen Anordnung von Receivertragwerk und Spiegeltragwerk zueinander und dem aus dem gleichen eingesetzten Material resultierenden gleichen Ausdehnungskoeffizienten ist wiederum sichergestellt, dass sich die Winkelverhältnisse untereinander nicht oder allenfalls geringfügig ändern. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sowohl das Receivertragwerk, als auch das Spiegeltragwerk zwängungsfrei gelagert sind, also nur eines von mindestens zwei notwendigen Auflagern ortsfest ist. Diese verblüffend einfache Lösung erspart es, Materialdehnungen oder Materialschwindungen kompliziert nachzuregeln oder aber den weitgehend aussichtslosen Versuch zu unternehmen, Materialen einzusetzen, die mehr oder weniger temperaturunabhängig sind. Der Einsatz derartiger Materialien scheidet zumeist aus schon aus Kostengründen aus.
  • In konkreter Ausgestaltung kann der Receiver der Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung als Absorberrohr auf eine Reihe von Receivermasten aufgelagert sein, wobei an selber Stelle, gegebenenfalls unter Verwendung des selben Betonsockels, auch das Spiegeltragwerk ortsfest gelagert sein kann. Receivermast und Spiegeltragwerk sind dabei mit Vorteil jeweils aus Stahl 37 gefertigt und weisen somit weitgehend den gleichen Ausdehnungskoeffizienten auf.
  • In vorteilhafter Weiterbildung sind einige der auf dem Spiegeltragwerk aufgelagerten Primärspiegel zu einer Primärspiegelgruppe zusammengefasst, die wiederum mittels eines gemeinsamen, mechanischen Stellgliedes zur Nachfüh rung mechanisch gekoppelt sind und so der Sonne nachgeführt sind. Aufgrund der Verwendung eines gemeinsamen Stellgliedes entfällt die umständliche Abstimmung, komplizierte Steuerung und Regelung der eingesetzten Elektromotorik untereinander zumindest innerhalb der betroffenen Primärspiegelgruppe. Vielmehr kann mittels eines gemeinsamen Stellgliedes die Primärspiegelgruppe insgesamt verstellt werden, wobei die Relativwinkelbeziehung der Primärspiegel untereinander stets gewahrt ist. Dem liegt wiederum die an sich triviale Erkenntnis des Strahlensatzes zugrunde, dass die im Zuge der Nachführung nach der Sonne erforderliche relative Winkelverstellung der Primärspiegel, die gegenüber dem beabstandet und erhöht angeordneten Absorberrohr in einer gedachten orthogonalen Linie zum Absorberrohr hintereinander angeordnet sind, relativ zueinander gleich ist. Dies würde übrigens auch für die auf einer gedachten parallelen Linie zu dem Absorberrohr angeordneten Primärspiegel gelten.
  • Die vorstehend erläuterte Ausführung der Kollektoranordnung mit einer mechanischen Kopplung zur gemeinsamen Verschwenkung der Primärspiegel mittels eines gemeinsamen Stellgliedes ist dabei auch unabhängig von der zwängungsfreien Lagerung des Spiegeltragwerks vorteilhaft.
  • Diese gemeinsame Verschwenkung wird durch eine Verbindung der Primärspiegel einer Primärspiegelgruppe mittels einer Nachführwelle erreicht. Durch die Bewegung der Schubstange bei der Ausrichtung der Primärspiegel wird eine Drehung der Nachführwelle bewirkt, welche durch die Verbindung gleichmäßig auf die gesamte Primärspiegelgruppe übertragen wird.
  • Mit Vorteil ist die Nachführwelle in regelmäßigen Abständen in Rollenböcken gelagert, welche die Welle umgreifen, sie dabei aber lediglich mithilfe von Rollelementen lagern. Diese Rollelemente gestatten eine axiale Drehung der Nachführwelle und sind in ihrer Form fassartig gebildet, sind also im Wesentlichen zylindrig, wobei ihre Mantelflächen bauchig ausladend sind. Diese Form ermöglicht es, die Nachführwelle nicht nur entlang ebener Flächen anzuordnen, sondern auch gegebenenfalls über Höhenänderungen hinweg zu führen. Die Welle kann auf den Rollelementen schräg angestellt werden, so dass eine gleichzeitige schräge Anstellung des Rollenbocks entfallen kann.
  • In konkreter Ausgestaltung kann die mechanische Kopplung der zu einer Gruppe zusammengefassten Primärspiegel mittels einer gemeinsamen Schubstange realisiert sein, über welche die verschwenkbar auf dem Spiegeltragwerk gelagerten Primärspiegel relativ zum Absorberrohr in Abhängigkeit vom Stand der Sonne bzw. der Uhrzeit verschwenkt oder besser gesagt der Sonne nachgeführt werden.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Schubstange mit einem Linearmotor elektromotorisch angetrieben, wobei mittels des Linearmotors die orthogonal zur Längserstreckung des Absorberrohrs angeordnete Schubstange in Abhängigkeit vom Sonnenstand ein- oder ausgerückt wird.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung strömt dabei in dem Absorberrohr ein Wasserdampf oder ein Thermoöl, das durch die reflektierte Strahlung auf eine Temperatur von bis zu ca. 400°C erhitzt wird. Das solcherart erhitzte Wärmemedium kann dann in an sich bekannter Weise weiterer Nutzung zugeführt werden oder zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
  • Um trotz der verbesserten Winkeltreue der Anordnung auch den Wirkungsgrad der Anordnung weiterzuverbessern, ist dem Absorberrohr zusätzlich ein Sekundärreflektor zugeordnet, der das Absorberrohr im Wesentlichen schirmartig übergreift und so etwaige Streustrahlung der Primärspiegel auffängt und derart umlenkt, dass auch diese Streustrahlung auf das Absorberrohr fokussiert wird.
  • Der Sekundärreflektor ist also ebenfalls so angeordnet, dass das Absorberrohr im Wesentlichen in der Fokallinie des Sekundärreflektors liegt.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des elektromotorischen Antriebs ist der Linearmotor im Wesentlichen auch zentral, also etwa im Bereich der gedachten Linie, die von den in einer Reihe angeordneten Receivermasten gebildet ist, angeordnet. Dabei kann bei Verwendung einer entsprechenden Umlenkung mit ein und dem selben Linearmotor sowohl eine oder mehrere mittels einer oder mehrerer Schubstangen angetriebene Primärspiegelgruppen links des Absorberrohrs, wie auch eine oder mehrere mittels einer oder mehrer Schubstangen angetriebene Primärspiegelgruppen rechts des Absorberrohrs derart angetrieben werden, dass eine zeitgesteuerte oder dem Sonnenstand nachgeführte geregelte Verschwenkung der Primärspiegel relativ zum Absorberrohr erfolgt.
  • Die notwendig gegenläufige Bewegung der Primärspiegel rechts des Absorberrohrs im Vergleich zu den Primärspiegeln links des Absorberrohrs wird durch eine nur einer der beiden Seiten zugeordnete Umlenkung der Linearbewegung der Schubstange realisiert.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung können die Linearmotoren mit einer gemeinsamen Steuerung und/oder Regelung verbunden sein, da die von den Schubstangen auszuführenden Relativbewegungen über die gesamte Länge des Absorberrohrs exakt identisch sind und somit eine gemeinsame Regelung für die gesamte Anlage möglich ist.
  • Allerdings wird nach dieser, aus der EP 06002605 vorbekannten, Lösung ein Regelkreis dadurch hergestellt, dass der Istwert der Neigung der Primärspiegel umgekehrt wiederum aus der Position der Schubstange ermittelt werden kann. Dies stellt noch eine Ungenauigkeit dar.
  • Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, ein Receivertragwerk zu schaffen, welches die Genauigkeit der Istwertermittlung verbessert.
  • Dies gelingt durch eine Fresnet-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Ausgestaltungen dieser Anordnungen können den Unteransprüchen entnommen werden.
  • Erfindungsgemäß wird einem jeden Primärspiegel oder zumindest einer jeden Primärspiegelgruppe ein Neigungssensor zugeordnet, welcher eine Ermittlung der Neigung der Primärspiegel gegen die Senkrechte zulässt. Der oder die Neigungssensoren liefern einen exakten Istwert der Neigung, welcher an den Regler übermittelt wird und diesem als Istwert zur Verfügung steht. Es kann damit entfallen, den Istwert der Neigung aus der Stellung der Schubstangen zu ermitteln. Ein geschlossener Regelkreis ist somit realisiert.
  • Ein solcher Neigungssensor kann elektronisch etwa mittels einer Quecksilberkammer realisiert sein, deren Wand als Widerstandsbahn ausgeführt ist. Je nach Lage des Neigungssensors wird durch das in der Kammer enthaltene Quecksilber ein Teil der Widerstandsbahn in charakteristischer Weise beaufschlagt. Infolge dieser Beaufschlagung der Widerstandsbahn kann auf die Lage des Quecksilbers und damit auf die Neigungslage des Neigungssensors zurückgeschlossen werden. Dies gewährleistet ein elektronisches Signal, welches direkt in einen Lagewert zur Erfassung der Neigung umgesetzt werden kann.
  • In sinnvoller Weiterbildung wird der Regler mit einer Mehrzahl von Linearantrieben bzw. einer Mehrzahl von Neigungssensoren über einen gemeinsamen Bus verbunden.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung nur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1: eine Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung im Querschnitt,
  • 2: ein Detail der Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung in einer Prinzipskizze,
  • 3: ein Regelungsbild zu der in den 1 und 2 gezeigten Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnungen,
  • 4: einen Rollenbock zur Auflagerung einer Schubstange in einer perspektivischen Darstellung,
  • 5: den in 4 gezeigten Rollenbock in einer seitlichen Draufsicht,
  • 6: ein Prinzipschaltbild einer Regelungsanordnung zur Regelung der Nachführung mittels eines Neigungssensors, und
  • 7: einen Regelkreis, welcher den in 6 verwendeten Regler zeigt.
  • Gemäß der Darstellung in 1 besteht die Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung aus einem Receiver 1, der auf einem Receivermast 2 aufgeständert ist. Der Receivermast 2 ist hierzu in einem Fixlager 3 gelagert, das gleichzeitig die Zentralachse eines winkelsymmetrisch angeordneten Spiegeltragwerks 4 darstellt. Dabei besteht das Spiegeltragwerk 4 im Wesentlichen aus Trägerschienen 5, die aus dem selben Material wie der Receivermast 2, nämlich im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Stahl 37, gefertigt sind und sich jeweils orthogonal von der Längsachse des Receivers 1 forterstrecken. Dabei besteht der Receiver 1 im Wesentlichen aus einem Absorberrohr, in dem ein als Wärmespeicher wirkendes Wärmemedium strömt. Dabei kann es sich um einfachen Wasserdampf oder ein Thermoöl handeln. Das Absorberrohr wird in der Regel von einem Sekundärreflektor übergriffen, der etwaige Streustrahlung der Spiegelanordnung einfängt und auf das Absorberrohr umlenkt. Auf der Trägerstruktur sind beidseits, also im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu dem erhöht aufgestellten Receiver 1 angeordnete, Spiegelbahnen, die Primärspiegel 6, 6', verschwenkbar gelagert. Die Spiegelbahnen sind dabei auf dem Spiegeltragwerk 4 im Wesentlichen so gelagert, dass die auf die Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung einwirkende Sonnenstrahlung reflektiert und derart umgelenkt wird, dass sie im Bereich des Receivers 1, auf das Absorberrohr fokussiert ist. Das Absorberrohr bildet dabei idealerweise die Fokallinie der auf dem Spiegeltragwerk 4 aufgelagerten Primärspiegel 6, 6'. Dabei sind einem jeden Receiver 1 mehrere Primärspiegel 6,6' mit unterschiedlicher Beabstandung, also in zunehmenden orthogonalen Abstand von der durch das Absorberrohr definierten Zentralachse des Spiegeltragwerks 4.
  • Das Spiegeltragwerk 4 selbst ist wiederum gegenüber dem Aufstellboden mit Fußelementen 7 aufgeständert, wobei diese mit den sich orthogonal zur Längserstreckung des Receivers 1 fest erstreckenden Trägerschienen 5 nur durch Gleitlager verbunden sind. Konkret sind also der Receivermast 2, wie auch die Trägerschienen 5, die in Längserstreckung des Receivers 1 hintereinander angeordnet sind, nur in dem ortsfesten Fixlager 3 fixiert und ansonsten zwängungsfrei gleitgelagert. Nachdem sowohl der Receivermast 2, wie auch die Trägerschienen 5 aus Stahl 37 gefertigt sind und somit einen im Wesentlichen identischen Ausdehnungskoeffizienten besitzen, entspricht auch eine etwaige thermische Ausdehnung der beiden Tragwerke im Wesentlichen einander. Die Längenausdehnung des Receivermastes 2 wird also im Wesentlichen dadurch kompensiert, dass durch eine gleichartige Ausdehnung der Trägerschiene 5 ein etwaiger Winkelfehler der Anordnung mit der möglichen Folge, dass das Absorberrohr aus der Fokallinie der Spiegelanordnung rückt, kompensiert wird.
  • Die Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß 1 ist somit im Wesentlichen selbstregelnd temperaturkompensiert, indem etwaige Materialdehnungen und Materialschwindungen aufgrund der im Bereich der Einsatzgebiete von Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnungen durchaus üblichen extremen Temperaturschwankungen sich wechselseitig ausgleichen. Hierdurch werden die Streuverluste der reflektierten Strahlung, die sich sehr negativ auf den Ertragsfaktor der Anlage auswirken, zumindest weitgehend vermieden. Aufwändige Techniken zur Kompensation der temperaturbedingten Längenänderung der eingesetzten Materialien können daher weitgehend entfallen.
  • Gemäß 2 ist die Anordnung mit Vorteil derart ergänzt, dass die den einzelnen Trägerschienen 5 zugeordneten Primärspiegel 6, 6' jeweils mittels eines Spiegelträgers 8, 8' verschwenkbar mit der jeweiligen Trägerschiene 5 verbunden sind. Dabei ist es aus dem Stand der Technik bekannt, einem jeden Primärspiegel 6, 6' einen separaten Elektromotor zuzuordnen und mit Hilfe dieses elektromotorischen Antriebs eine Nachführung der Primärspiegel 6, 6' je nach Stand der Sonne relativ zum Receiver 1 zu erreichen. Gemäß 2 sind mehrere Primärspiegel 6, 6' zu einer Primärspiegelgruppe zusammengefasst, die sich dadurch auszeichnet, durch ein gemeinsames Stellglied, nämlich eine Schubstange 10, 10' miteinander mechanisch gekoppelt zu sein. Die Schubstange 10, 10' ist mit einem Linearantrieb 11 linear verschieblich elektromotorisch angetrieben, wobei die Bewegung der Schubstangen 10, 10' links und rechts des Receivermastes 2 und damit des Receivers 1 mittels einer hier nicht weiter dargestellten Umlenkung gegenläufig sind. Die Schubstangen 10, 10' links und rechts des Receivers 1 werden also entweder beide eingerückt oder beide ausgerückt. Hierunter ist zu verstehen, dass eine der beiden Schubstangen 10 oder 10' nur indirekt an den Primärspiegeln 6, 6', nämlich über eine Umlenkung angreift, die zu der erwähnten gegenläufigen Bewegung führt. Dies wiederum bewirkt, dass die rechts und links angeordneten Spiegel im exakt gleichen Winkelverhältnis dem zentral angeordneten Reflektor bzw. Absorberrohr zu- oder abgewandt werden. Die gemäß 2 gezeigte Lösung ermöglicht es also, mittels eines einzigen Elektromotors, vorstehend mittels eines Linearantriebs 11, eine mechanische Kopplung über eine einfache Schubstange 10, 10' zu schaffen und somit eine komplizierte Abstimmung mehrerer einzelner Elektromotoren untereinander zumindest entlang einer Trägerschiene 5, also innerhalb einer Primärspiegelgruppe, einzusparen und stattdessen durch die mechanische starre Ankopplung und aufgrund der Winkeltreue der Anordnung eine exakte Nachführung nach dem Stand der Sonne mit einem einzigen gemeinsamen Linearantrieb 11 zu ermöglichen.
  • Dabei kann es sich gemäß der Prinzipdarstellung in 3 um eine Steuerung und/oder Regelung handeln. Gemäß der Darstellung in 3 ist den Linearmotoren 11, 11', 11'', denen jeweils eine oder mehrere Schubstangen 10, 10' bzw. Trägerschienen 5 zugeordnet sind, ein gemeinsamer Regler 12 zugeordnet. Dieser Regler 12 kann im einfachsten Fall im Sinne einer Steuerung zeitgesteuert gemäß einem vordefinierten Programms, das jederzeit den bestimmten Sonnenstand und damit eine bestimmte Winkelstellung der Primärspiegel 6, 6' zuordnet, gesteuert werden. Hierzu ist der Regler 12 mit einer Zeiterfassungsvorrichtung 14 datenverbunden. Alternativ kann jedoch der Regler 12 auch mit einem echten Ist-/Sollwert-Vergleich 13 verschaltet sein, wobei der Ist- und Sollwert-Vergleich entweder zwischen realem Sonnenstand und Sollwertvorgabe vergleicht oder aber direkt der Wirkungsgrad der Anlage, beispielsweise durch Auswertung der erreichten Strahlungsintensität oder die aktuelle Stromausbeute als Istwert zur Regelgröße zurückgeführt ist, um eine etwaige Regelabweichung zu ermitteln. Über das Stellglied kann dann die Winkelstellung der Primärspiegel 6,6' nachjustiert werden. Die Schubstange 10, 10' stellt also mehr oder minder das Stellglied bei richtigem Verständnis auch für die Regelung bzw. Nachführung der Primärspiegelanordnung dar, wobei zu diesem Stellglied noch der Linearantrieb 11, 11', 11'' gehörig ist. Die Ansteuerung bzw. Regelung der Linearantriebe 11, 11', 11'' wird über einen gemeinsamen Regler 12 realisiert.
  • Die 4 und 5 zeigen einen Rollenbock 15, in dem eine Nachführwelle 17 geführt ist. Die Nachführwelle 17 verbindet die Primärspiegel 6, 6' einer Primärspiegelgruppe und gewährleistet eine parallele Drehung aller Spiegel dieser Gruppe infolge einer durch die Bewegung einer Schubstange 10, 10' initiierten Nachführung. Der Rollenbock 15 umgreift die Nachführwelle 17, wobei die Welle in dem Rollenbock 15 auf Rollelementen 16, 16', 16'' gelagert ist. Diese Rollelemente 16, 16', 16'' sind im Wesentlichen zylindrisch, weisen jedoch konkave Mantelflächen auf, auf welchen sich die Nachführwelle 17 abstützt. Durch die fassförmige Formgebung ist es ermöglicht, wie in 5 gezeigt, die Nachführwelle 17 schräg anzustellen, wobei der Rollenbock 15 in seiner senkrechten Position verbleibt. Dies ermöglicht eine Verlegung der Nachführwelle 17 entlang schräger Flächen, etwa an Hügeln oder auf unebenem Terrain. Dabei muss selbstverständlich gewährleistet sein, dass eine Verdeckung des Receivers 1 gegenüber den betroffenen Primärspiegeln 6, 6' vermieden ist.
  • 6 zeigt ein Prinzipschaltbild, in welchem der Regler 12 über einen Bus 19, etwa einen CAN-Bus, mit Linearantrieben 11, 11' als Stellglieder und Neigungssensoren 18, 18' als Istwertgeber verbunden ist. Die Neigungssensoren erfassen die Neigung der mit ihnen verbundenen Primärspiegel 6, 6' und geben der Regelung damit den Istwert vor. Bei einer Abweichung zwischen dem Istwert und dem wie vorstehend ausgeführt ermittelten Sollwert wird vom Regler 12 ein Stellsignal an die Linearantriebe 11, 11' ausgegeben, welche eine Korrektur der Spiegelneigung bewirkt.
  • Prinzipiell wird gemäß 7 also der von den Neigungssensoren 18, 18' exakt ermittelte Istwert der Spiegelneigung mit dem Sollwert verglichen und der Differenzwert Δφ an den Linearantrieb 11, 11' weitergeleitet. Dies erfolgt so lange, bis die Differenz Δφ gleich Null ist.
  • Vorstehend ist somit eine Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung beschrieben, die weitgehend dadurch temperaturkompensiert ist, dass für die Trägerschienen 5 des Spiegeltragwerks 4 und die Receivermasten 2 Materialien mit den gleichen Temperaturausdehnungskoeffizienten verwendet werden und überdies der Receivermast 2, als auch das Spiegeltragwerk 4 zwängungsfrei gelagert ist. Darüber hinaus ist die Nachführung der Primärspiegel 6, 6' nach dem Sonnenstand durch eine mechanische Kopplung der Primärspiegel 6, 6' wesentlich vereinfacht.
  • 1
    Receiver
    2
    Receivermast
    3
    Fixlager
    4
    Spiegeltragwerk
    5
    Trägerschiene
    6, 6'
    Primärspiegel
    7
    Fußelemente
    8, 8'
    Spiegelträger
    10, 10'
    Schubstange
    11, 11', 11''
    Linearmotor
    12
    Regler
    13
    Ist-/Sollwert-Vergleich
    14
    Zeiterfassungsvorrichtung
    15
    Rollenbock
    16, 16'
    Rollelemente
    17
    Nachführwelle
    18, 18'
    Neigungssensor
    19
    Bus

Claims (6)

  1. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß dem europäischen Patent EP 06002605 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachführung der Primärspiegel (6, 6') selbsttätig aufgrund eines Soll-Istwertvergleichs realisiert ist, wobei die Neigung der Primärspiegel (6, 6') mithilfe zumindest eines Neigungssensors (18, 18') erfassbar und der ermittelte Wert dem Regelkreis als Istwert zuführbar ist.
  2. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Neigungssensoren (18, 18') sowie mehrere Linearantriebe (11, 11', 11'') über einen Bus (19) mit wenigstens einem Regler (12) verbunden sind.
  3. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Primärspiegelgruppe zumindest ein Neigungssensor (18, 18') zugeordnet ist.
  4. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungssensor (18, 18') eine Kammer aufweist, der, vorzugsweise im Bereich der Innenwandung, mit zumindest einer Widerstandsbahn versehen und nur teilweise mit einer leitfähigen Flüssigkeit, etwa Quecksilber, gefüllt ist.
  5. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Lage der leitfähigen Flüssigkeit in der Kammer ein einer Neigungslage eindeutig zuweisbarer Widerstandswert messbar ist.
  6. Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstandswert als Ausgangssignal an dem Neigungssensor anliegt.
DE102006058995A 2006-02-09 2006-12-14 Fresnel-Solar-Kollektor-Anordnung Withdrawn DE102006058995A1 (de)

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