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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anpressen
eines Tapes.
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Obwohl
auf beliebige Vorrichtungen anwendbar, werden die vorliegende Erfindung
sowie die ihr zugrunde liegende Problematik in Bezug auf eine Vorrichtung
für ein
Fibre/Tow-Placement-Verfahren zur
Herstellung von Flugzeugbauteilen näher erläutert.
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In
der Luftfahrtindustrie gewinnen rationelle Herstellungsverfahren
zur Herstellung von hochfesten Bauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen
immer größere Bedeutung.
Ein solches Verfahren stellt das Fibre/Tow-Placement-Verfahren dar.
Mittels einer Anpressrolle wird bei diesem heißes Tape, insbesondere aus
bandförmigen,
hochfesten, thermoplastischen Materialien mit Kohlenstofffaserverstärkung, gerichtet
auf einer Laminiervorrichtung abgelegt und angepresst, wodurch sich
eine für
den späteren
Einsatz des Bauteils optimale Ausrichtung der Kohlenstoffasern erzielen
läßt. Dabei
weist die Laminiervorrichtung eine konturierte Oberfläche auf,
auf welcher das herzustellende Bauteil aus mehreren, aufeinander
liegenden Lagen Tape aufgebaut wird.
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Für eine hohe
Bauteilqualität,
insbesondere in Bezug auf Festigkeit, ist es von entscheidender Bedeutung,
dass die Anpressrolle einen über
die Tapebreite gleichmäßigen Anpressdruck
erzeugt. Aufgrund der hohen Verarbeitungstemperaturen des Tapes
von einigen 100°C
werden metallische Andruckrollen verwendet. Jedoch besitzen diese
praktisch keine Elastizität, so
dass es bei stärker
konturierten Laminiervorrichtungen zu einer Punktberührung zwischen
der Anpressrolle und der Oberfläche der
Laminiervorrichtung kommt. Die abzulegenden Tapes werden folglich
nicht auf der vollen Tapebreite gleichmäßig angedrückt und es kommt zu einer schlechten
Konsolidierung bzw. zu starken Pressung der Tapeschichten. Schlechte
Laminatqualität,
insbesondere mit hohen Porositäten,
und damit schlechte Bauteilqualität sind die Folge.
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Ein
der Anmelderin bekannter Ansatz zu diesem Problem sieht vor, eine
elastische Beschichtung auf den Umfang der Anpressrolle aufzuschrumpfen. Mittels
der elastischen Beschichtung kann ein gleichmäßiger Anpressdruck erzielt
werden. Jedoch besteht bei diesem Ansatz der Nachteil, dass die
metallische Anpressrolle und die elastische Beschichtung unterschiedliche
Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen,
was bei solchen aufgeschrumpften Beschichtungen dazu führt, dass
diese ihre Lage auf der Anpressrolle verändern. Dies hat dann nach kurzer Zeit
zur Folge, dass die Beschichtung nur noch teilweise mit dem Tape
bezogen auf dessen Breite in Kontakt ist, was wiederum ein ungleichmäßiges Anpressen
des Tapes auf der Laminiervorrichtung nachteilig bedingt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Vorrichtung
bereitzustellen, welche zuverlässig
einen gleichmäßigen Anpressdruck beim
Anpressen des Tapes auf der Laminiervorrichtung erzeugt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Demgemäß wird eine
Vorrichtung zum Anpressen eines Tapes, insbesondere eines thermoplastischen,
kohlenstofffaserverstärkten
Tapes, für ein
Fibre/Tow-Placement-Verfahren bereitgestellt. Ein Abschnitt des
Tapes ist dabei auf einer variablen Oberflächenkontur einer Laminiervorrichtung
mittels einer Anpressrolle anpressbar. Die Anpressrolle weist an
ihrem Um fang eine hochtemperaturbeständige Elastomerbeschichtung
für ein
gleichmäßiges Anpressen
des Tapes auf.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin,
dass die Elastomerbeschichtung stoffschlüssig – im Gegensatz zu reibschlüssig wie
bei dem bekannten Ansatz – an
dem Umfang der Anpressrolle haftet. Somit kann zuverlässig verhindert
werden, dass die Elastomerbeschichtung ihre Lage auf dem Umfang
der Anpressrolle verändert.
In der Folge können
Bauteile mit gleichbleibend hoher Laminatqualität hergestellt werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass für ein Aufschrumpfen
der Elastomerbeschichtung Elastomerringe von einer ganz bestimmten
Größe benötigt werden,
welche vielfach am Markt nicht erhältlich sind. Ein stoffschlüssiges Verbinden kann
jedoch beispielsweise mittels Urformen realisiert werden, ohne auf
vorgefertigte Elastomerringe angewiesen zu sein.
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In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung.
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Unter
einem „Tape" ist in dieser Patentanmeldung
vorzugsweise ein bandförmiger,
insbesondere faserverstärkter
Kunststoff zu verstehen. Der Kunststoff weist dabei vorzugsweise
einen Thermoplastanteil zwischen 50–100% auf. Als Fasern kommen
insbesondere Kohlenstofffasern oder Glasfasern in Betracht. Weiterhin
bevorzugt sind die Fasern in dem Tape unidirektional in Längsrichtung
des Tapes ausgerichtet.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Andruckrolle mit
der Elastomerbeschichtung umspritzt. Indem die Elastomerbeschichtung
auf dem Umfang der Andruckrolle urgeformt wird, gegebenenfalls unter
Hinzugabe von Haftvermittlern bzw. mittels einer geeigneten Oberflächenvorbereitung entsteht
eine bessere Haftung mittels Adhäsionskräften zwischen
der Elastomerbeschichtung und der Anpressrolle.
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Vorzugsweise
ist die Elastomerbeschichtung wenigstens teilweise aus einem Perfluorkautschuk und/oder
einem Perfluorelastomer ausgebildet.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Vorrichtung eine Kühleinrichtung zum Kühlen der
Elastomerbeschichtung auf. Thermoplastische Tapes werden beispielsweise
bei einer Temperatur von ca. 300°C
verarbeitet. Dabei kommt es zu einem erheblichen Wärmetransfer
von dem Tape auf die Elastomerbeschichtung. Die Elastomerbeschichtung
jedoch ist nur begrenzt wärmebeständig und
verschleißt
bei hohen Temperaturen rasch. Ein Kühlen dieser erlaubt jedoch
ein kontinuierliches Verarbeiten von sehr heißen Tapes und führt zu einer
deutlich längeren
Lebensdauer der Elastomerbeschichtung.
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Bei
einer weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung führt die
Kühleinrichtung
Wärme innenseitig
von der Elastomerbeschichtung ab, wobei die Anpressrolle für ein Durchströmen mit
einem Kühlmittel
hohl ausgeführt
ist. Mit innenseitig ist vorliegend die Seite der Elastomerbeschichtung
gemeint, welche dem Umfang der Andruckrolle zugewandt ist. Vorteilhaft
bei dieser Anordnung ist, dass ein geschlossener Kühlkreislauf
verwendet werden kann, wobei die Kühleinrichtung sehr kompakt
und effizient, weil in die Andruckrolle teilweise integriert, ausgebildet
werden kann. Als Kühlmittel
kommt insbesondere Wasser oder mit Alkohol versetztes Wasser in
Frage.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist mittels der Kühleinrichtung
ein gasförmiges
Medium außenseitig
auf die Elastomerbeschichtung leitbar. Eine solche äußere Kühleinrichtung
kann anstelle oder zusätzlich
zu der Kühleinrichtung
von innen vorgesehen sein. Vorteilhaft bei der Kühlung von außen ist,
dass das gasförmige
Kühlmedium
di rekt mit der Elastomerbeschichtung in Kontakt kommt und somit
die Wärme
sehr schnell und effektiv von der Elastomerbeschichtung ableiten
kann. Als Kühlmedium
kommen hier insbesondere gekühlte
Luft, Stickstoff oder andere inerte Gase in Frage.
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Bei
einer weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuereinrichtung
vorgesehen, welche die Kühleinrichtung
in Abhängigkeit
von der Temperatur der Elastomerbeschichtung steuert. Eine solche
Steuereinrichtung ermöglicht
die genaue Steuerung und/oder Regelung der Temperatur der Elastomerbeschichtung.
Damit kann verhindert werden, dass die Elastomerbeschichtung zu
heiß wird und
daher leidet, aber auch, dass diese zu stark abkühlt und somit das heiße Tape
an seiner Oberfläche unnötig abkühlt, was
sich wiederum auf die Qualität des
Laminats negativ auswirken könnte.
Als Steuereinrichtung kommt bevorzugt eine elektronische, speicherprogrammierbare
Steuerung in Betracht. Diese läßt sich
sehr einfach den jeweiligen Steuerungsanforderungen anpassen.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Messeinrichtung vorgesehen, welche die Temperatur
der Elastomerbeschichtung berührungslos
erfaßt
und der Steuereinrichtung bereitstellt. Die Messeinrichtung ist
vorzugsweise als Pyrometer ausgebildet. Eine berührungslose Erfassung ist insofern
vorteilhaft, als die Elastomerbeschichtung im Betrieb durch Kunststoffreste
verschmutzt wird und sich darüber
hinaus noch bewegt, was eine berührende
Messung sehr erschweren würde.
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Die
Steuereinrichtung kann weiterhin vorteilhaft einen ersten Regler
für die
innenseitige Kühlung der
Elastomerbeschichtung, insbesondere einen Thermostat oder Kryostat,
und einen zweiten Regler für
die außenseitige
Kühlung
der Elastomerbeschichtung, beispielsweise einen Strömungswächter und Ventile
zum Begrenzen des Gasdurchflusses, umfassen. Die Eingabe einer Führungsgröße, also
beispielsweise die Einstellung einer gewünschten Temperatur der Elastomerbeschichtung,
in die speicherprogrammierbare Steuerung führt zur Ausgabe jeweils einer
Stellgröße in Abhängigkeit
von der gemessenen Temperatur der Elastomerbeschichtung an den ersten
und zweiten Regler.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Elastomerbeschichtung zur
Rotationsachse der Anpressrolle hin, insbesondere mittels einer
Kugelkalotte schwenkbar gelagert. Dadurch können Achsschiefstellungen der
Anpressrolle zur Oberfläche
im Anpressbereich ausgeglichen werden, d. h. es können auch
Ebenen, die parallel zu einem Rollrichtungsvektor der Anpressrolle
ausgerichtet sind und einen Schnittpunkt mit der Rotationsachse
der Anpressrolle bilden, gleichmäßig mit
Druck beaufschlagt werden. Es können
zusätzliche
Aktoren und Regler vorgesehen sein, welche die Neigung der Elastomerbeschichtung
zur Rotationsachse hin regeln und/oder steuern. Daraus ergibt sich
eine größere Flexibilität bzgl.
der Oberflächenkontur
von Laminiervorrichtungen, was zur Folge hat, dass sich Bauteile
mit komplexeren Formen mittels der Vorrichtung herstellen lassen.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die Andrucksrolle mehrere beweglich
zueinander gelagerte Rollenabschnitte auf. Dies ermöglicht das
Anpressen von sehr breiten Tapes auf Laminiervorrichtungen mit stark
variierendem Gefälle
quer zur Rollrichtung. Die Verarbeitung breiterer Tapes führt zu einem
noch homogeneren Aufbau des Laminats im Gegensatz zur Verwendung
mehrerer schmaler Tapes und kann zu einem stabileren Bauteil führen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.
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Von
den Figuren zeigen:
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1 in
einer Seitenansicht eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 einen
Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus 1;
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3 perspektivisch
und stark schematisiert die Tapevorrichtung aus 1 mit
zugeordneter Kühleinrichtung
und Steuerungseinrichtung als Blockdiagramm; und
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4 eine
Vorrichtung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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In
den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
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1 zeigt
in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 1 zum gerichteten
Ablegen und Anpressen von bandförmigem
Tape 2 auf eine Oberflächenkontur 3 einer
Laminiervorrichtung 4. Auf der Oberflächenkontur 3 sind
bereits Laminatlagen 5 und 6 aufgebaut.
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Das
Tape 2 weist einen Aufbau aus unidirektionalen Kohlenstofffasern 7 in
Längsrichtung
des Tapes auf, welche in eine Thermoplastmatrix 9 eingebettet
sind.
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Das
Tape 2 wird zunächst
erhitzt (nicht dargestellt), wobei die Thermoplastmatrix 9 wenigstens teilweise
aufgeschmolzen wird. Anschließend
wird das heiße
Tape 2 einer Anpressrolle 10 der Vorrichtung 1 zugeführt, welche
einen Abschnitt 8 des Tapes 2 auf die Laminatlage 6 presst,
welche wiederum durch die Laminatlage 5 und die Oberflächenkontur 3 abgestützt wird.
Dabei wird die Anpressrolle in die Pfeilrichtung 11 verfahren,
wobei sie um ihre Rotationsachse 12 rotiert und mit einer
Kraft 13 in Pfeilrichtung beaufschlagt wird.
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2 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A aus 1.
Die Anpressrolle 10 ist drehbar um ihre Rotationsachse 12 in
der Halterung 14 gelagert. Eine Lagerschale 16,
vorzugsweise aus Stahl, der Anpressrolle 10 ist an ihrem äußeren Umfang 17 mit
einer Elastomerbeschichtung 15, vorzugsweise im Spritzgussverfahrens,
umspritzt. Gegebenenfalls erfolgt bei der Herstellung der Elastomerbeschichtung 15 eine
Hinzugabe von Haftvermittlern bzw. eine geeigneten Oberflächenvorbereitung des äußeren Umfangs 17 während bzw.
vor dem Umspritzen. Die Elastomerbeschichtung 15 haftet
dabei fest mittels Adhäsionskräften an
dem äußeren Umfang 17 der
Lagerschale 16, ist. Innenseitig ist die Lagerschale 16 auf
einer Kugelkalotte 20 schwenkbar gelagert. Das Schwenken
erfolgt dabei um eine Achse 21 senkrecht zur Rotationsachse 12.
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Wird
nun die Anpressrolle 10 entlang einer variierenden Oberflächenkontur 3 verfahren,
so wird eine gleichmäßige Anpressung
des Tapes 2 über dessen
Breite TB mittels zweier sich ergänzender Wirkmechanismen sichergestellt:
Der
erste Wirkmechanismus ergibt sich aus der der Elastomerbeschichtung
innewohnenden Elastizität. Diese
Elastizität
sorgt für
ein gleichmäßiges Anliegen der
Elastomerbeschichtung 15 an der Oberflächenkontur 3 bei Variationen
der Oberflächenkontur 3 sowohl
längs als
auch quer zur Rollrichtung 11, die sich insbesondere lediglich über einen
Teil der Tapebreite TB erstrecken.
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Der
zweite Wirkmechanismus ergibt sich aus der mit den Pfeilen 22 und 23 gekennzeichneten Schwenkbewegung
der Lagerschale 16 um die Schwenkachse 21. Mittels
dieses Wirkmechanismuses lassen sich Variationen in der Oberflächenkontur 3 quer zur
Rollrichtung 11, die sich über die gesamten Tapebreite
TB erstrecken, ausgleichen. Es können
also auch Ebenen, die parallel zu dem Rollrichtungsvektor, vorliegend
die Verfahrrichtung 11, der Anpressrolle 10 ausgerichtet
sind und einen Schnittpunkt mit der Rotationsachse 12 der
Anpressrolle 10 bilden, gleichmäßig mit Druck beaufschlagt
werden.
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Wie
bereits einleitend ausgeführt,
ist ein Kühlen
der Elastomerbeschichtung 15 aufgrund des hohen Wärmetransfers
von dem heißen
Tape 2 auf die Elastomerbeschichtung 15 und deren
begrenzter Hitzebeständigkeit
erforderlich.
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1 und 2 zeigen
weiterhin eine äußere Kühleinrichtung 26,
welche mittels eines Arms 27 an der Halterung 14 befestigt
ist. Die äußere Kühleinrichtung 26 ist
lediglich schematisch dargestellt und umfasst beispielsweise eine
Düse 28,
welcher mittels eines Schlauchs 29 ein kalter Gasstrom
zugeführt wird.
Die Düse 28 strahlt
den gebündelten
Gasstrom 30 auf die Elastomerbeschichtung 15,
wodurch diese abgekühlt
wird. Der Gasstrom 30 kann beispielsweise gekühlte Luft
aufweisen.
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Gemäß 2 wird
die Elastomerbeschichtung 15 an ihrer dem Umfang 17 der
Lagerschale 16 zugewandten Innenfläche 18 zusätzlich zu
der äußeren Kühleinrichtung 26 oder
anstelle dieser mittels einer inneren Kühleinrichtung 33 gekühlt.
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Die
innere Kühleinrichtung 33 sieht
vor, dass die Kugelkalotte 20 hohl ausgeführt ist.
Der gebildete Hohlraum 34 ist ferner mit Anschlüssen 35 und 36 versehen,
welche das Zuführen
bzw. Abführen
eines Kühlmittels 37,
beispielsweise Wasser in den bzw. von dem Hohlraum 34 erlauben.
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Mittels
der inneren Kühleinrichtung 33 kann somit
Wärme von
der dem Umfang 17 zugewandten Innenseite der Elastomerbeschichtung 15 einfach und
effektiv abgeführt
werden. Dazu sind die Lagerschale 16 und die Kugelkalotte 20 vorzugsweise
aus einem gut wärmeleitenden
Material, beispielsweise Stahl, ausgebildet.
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Der
komplette Kühlkreislauf
ist der Einfachheit halber in 2 nicht
dargestellt, die Anschlüsse 35 bzw. 36 sind
jeweils abgeschnitten gezeichnet. Selbstverständlich ist jede Art von Kühlkreislauf,
beispielsweise mittels einem komprimierbaren Kühlmittels, denkbar. Vorzugsweise
ist die Anpressrolle 10 im Bereich der Anschlüsse 35, 36 in
der Halterung 14 drehbar gelagert.
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3 zeigt
schematisch perspektivisch die Vorrichtung aus den 1 und 2 sowie
einen dieser zugeordneten Regelkreis 40 zum Regeln der Temperatur
der Elastomerbeschichtung 15.
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Gegenüber den 1 und 2 weist
die Vorrichtung 1 eine beispielsweise als Pyrometer 41 ausgebildete
Messeinrichtung zum berührungslosen Erfassen
der Ist-Temperatur IT der Elastomerbeschichtung auf. Die von dem
Pyrometer 41 gemessene Ist-Temperatur IT wird einer als speicherprogrammierbaren
Steuerung (SPS) 42 ausgebildete Steuereinrichtung bereitgestellt.
Die SPS 42 vergleicht die Ist-Temperatur mit einer Soll-Temperatur ST, welche beispielsweise
von einem Benutzer über
ein Display eingebbar ist oder aber von der SPS in Abhängigkeit von
einer gemessenen Temperatur des zugeführten Tapes 2 berechnet
wird. Typischer Weise sollte die Soll-Temperatur ST derart gewählt werden,
dass eine lange Lebensdauer der Elastomerbeschichtung 15 erzielt
wird. Demnach sollte die Soll-Temperatur ST keinesfalls die maximale
Hitzebeständigkeit
der Elastomerbeschichtung 15 überschreiten.
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In
Abhängigkeit
von dem Vergleichsergebnis zwischen der Ist-Temperatur IT und der Soll-Temperatur
ST wird ein erstes Steuersignal S1 an einen Kryostat bzw. Thermostat
oder kombinierten Kryothermostat 43 ausgegeben. In Abhängigkeit
von dem Steuersignal S1 stellt der Kryostat bzw. Thermostat bzw.
Kryothermostat 43 die Temperatur des Kühlmediums, welches den Hohlraum 34 der
Anpressrolle 10 durchfließt, entsprechend ein. Beispielsweise
kann dabei die Fließgeschwindigkeit
der Kühlflüssigkeit 37 erhöht bzw.
verringert werden oder deren Temperatur mittels Heizen bzw. Kühlen verändert werden.
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Ein
zweites Messsignal S2 wird an eine Steuerung oder Regler 44 ausgegeben,
welche in Abhängigkeit
von dem Steuersignal S2 den auf die Elastomerbeschichtung 15 geleiteten
Gasstrom 30 steuert.
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Mittels
der äußeren und/oder
inneren Kühleinrichtung 26 bzw. 33 kann
somit eine optimale Kühlung
der Elastomerbeschichtung 15 erzielt werden.
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4 zeigt
schematisch eine weitere Vorrichtung 50, welche sich von
der Vorrichtung 1 gemäß den 1 bis 3 dadurch
unterscheidet, dass eine Anpressrolle 55 aus mehreren zueinander gelagerten
Rollenabschnitten 51, 52, 53, 54 ausgebildet
ist. Mittels der so ausgebildeten Anpressrolle 55 kann
im Vergleich zu der Anpressrolle 10 aus 1 ein
wesentlich breiteres Tape 56 auf der Oberflächenkontur 3 der
Laminiervorrichtung 4 bei starker Variation der Oberflächenkontur 3 bezogen
auf die Tapebreite TB angepresst werden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
vorliegend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern
auf vielfältige
Weise modifizierbar.
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Beispielsweise
könnte
das Tape anstelle oder zusätzlich
zu der Thermoplastmatrix eine Duroplastmatrix oder auch eine andere
Matrix aufweisen.
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Die
Anordnung und Ausbildung der inneren und äußeren Kühleinrichtungen kann beliebig
modifiziert werden. Beispielsweise können eine Vielzahl von Düsen zum
Strahlen auf die Elastomerbeschichtung vorgesehen sein.
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Die
Lagerschale, die Zuführung,
Abführung und/oder
die Kugelkalotte können
aus jedem für
die hohen Temperaturen und Kräfte
geeigneten Material, beispielsweise Metall oder Kunststoff, ausgebildet sein.
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Eine
Anwendung der Vorrichtung ist keineswegs auf Fibre/Tow-Placement-Verfahren
beschränkt.
Vielmehr eignet sich die Vorrichtung für beliebige Verfahren zum Anpressen
von Tape, bspw. für ein
Tapelegeverfahren.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Anpressen eines
Tapes, insbesondere eines thermoplastischen, kohlenstofffaserverstärkten Tapes,
für ein
Fibre/Tow-Placement-Verfahren.
Das Tape ist auf einer variablen Oberflächenkontur einer Laminiervorrichtung
mittels einer Anpressrolle anpressbar. Die Besonderheit dabei ist,
dass eine Elastomerbeschichtung stoffschlüssig an dem Umfang der Anpressrolle
haftet. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass eine dauerhafte und
zuverlässige
Verbindung zwischen der Elastomerbeschichtung und der Anpressrolle
geschaffen wird, welche darüber
hinaus einfach herzustellen ist.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Tape
- 3
- Oberflächenkontur
- 4
- Laminiervorrichtung
- 5
- Laminatlage
- 6
- Laminatlage
- 7
- Kohlenstofffasern
- 8
- Abschnitt
- 9
- Thermoplastmatrix
- 10
- Anpressrolle
- 11
- Verfahrrichtung
- 12
- Rotationsachse
- 13
- Kraft
- 14
- Halterung
- 15
- Elastomerbeschichtung
- 16
- Lagerschale
- 17
- Äußerer Umfang
- 18
- Innenfläche
- 20
- Kugelkalotte
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Schwenkbewegung
- 23
- Schwenkbewegung
- 26
- Äußere Kühleinrichtung
- 27
- Arm
- 28
- Düse
- 29
- Schlauch
- 30
- Gasstrom
- 33
- Innere
Kühleinrichtung
- 34
- Hohlraum
- 35
- Anschluss
- 36
- Anschluss
- 37
- Kühlflüssigkeit
- 40
- Regelkreis
- 41
- Pyrometer
- 42
- Speicherprogrammierbare
Steuerung
- 43
- Kryostat
- 44
- Steuerung
- 50
- Weitere
Vorrichtung
- 51
- Rollenabschnitt
- 52
- Rollenabschnitt
- 53
- Rollenabschnitt
- 54
- Rollenabschnitt
- 55
- Anpressrolle
- 56
- Breites
Tape
- IT
- Ist-Temperatur
- S1
- Erstes
Steuersignal
- S2
- Zweites
Steuersignal
- ST
- Soll-Temperatur
- TB
- Tapebreite