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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut eines Auges zur Fehlsichtigkeitskorrektur, mit einer Lasereinheit, die gepulste Laserstrahlung zur Schnittflächenerzeugung in die Hornhaut fokussieren und in dieser bewegen kann, einem ersten Kontaktelement und einer Steuereinheit, die die Lasereinheit zur Schnittflächenerzeugung ansteuert und eine Standardeinstellung aufweist, die bei einem durch das erste Kontaktelement aufgeprägten Standard-Krümmungsverlauf der Hornhautvorderfläche in der Hornhaut zu einer Standardschnittfläche mit bekanntem Krümmungsverlauf zu einer Bezugsfläche führt. Ferner betrifft die Erfindung ein Kontaktelement für eine solche Vorrichtung.
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Eine solche Vorrichtung kann bei der refraktiven Augenchirurgie zur Korrektur der Fehlsichtigkeit zum Schneiden einer Hornhautlamelle, die von der Hornhautoberfläche einseitig gelöst und zur Seite geklappt werden kann, verwendet werden. In diesem Fall wird die Vorrichtung auch häufig Laserkeratom genannt, das bei der sogenannten LASIK-Operation (Laser-insitu-Keratomileusis) zum Freilegen des Hornhautgewebes durch Schneiden der beschriebenen Hornhautlamelle (die auch Flap genannt wird) benutzt wird.
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Bei der LASIK-Operation wird nach dem Schneiden und Aufklappen des Flaps dann mittels eines Excimer-Lasers, der ein anderer Laser als der zum Flap-Schneiden ist, ein definiertes Hornhautvolumen abladiert. Danach wird der Flap zurückgeklappt, so daß der Verlauf der Hornhautvorderfläche aufgrund des entfernten Hornhautgewebes entsprechend der gewünschten Fehlsichtigkeitskorrektur geändert ist.
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Ein solches Vorgehen zur Fehlsichtigkeitskorrektur führt einerseits zur Verwendung von zwei unterschiedlichen Lasern. Andererseits ist die Ansteuerung des Eximer-Lasers zur Entfernung der Hornhaut schwierig und muß mit äußerst hoher Genauigkeit durchgeführt werden.
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Die
US 5 141 506 A beschreibt ein System, um z.B. von der Hornhaut eines menschlichen Auges Material durch Photoablation abzutragen. Die
US 4 964 717 A beschreibt ein ophthalmologisches Bildstabilisierungssystem, bei dem eine Kontaktelementstruktur das Auge kontaktiert und sich zusammen mit den kleinen Rotationsbewegungen des Auges bewegt. Die
US 5 324 281 A beschreibt ein Lasersystem, bei dem die Laserstrahlung durch eine Maske läuft und dadurch so beeinflusst wird, dass ein gewünschtes Laserprofil auf die Hornhaut eines Auges trifft und dort Material abträgt. Die
US 2004 002694 A1 und die
US 6 494 878 B1 beschreiben ein System und ein Verfahren zur optischen Behandlung des Augenhintergrundes.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut eines Auges zur Fehlsichtigkeitskorrektur bereitzustellen, mit der die gewünschte Korrekturschnittfläche einfach mit hoher Genauigkeit erzielt werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut eines Auges zur Fehlsichtigkeitskorrektur, mit einer Lasereinheit, die gepulste Laserstrahlung zur Schnittflächenerzeugung in die Hornhaut fokussieren und in dieser bewegen kann, einem ersten Kontaktelement und einer Steuereinheit, die die Lasereinheit zur Schnittflächenerzeugung ansteuert und eine Standardeinstellung aufweist, die bei einem durch das erste Kontaktelement aufgeprägten Standard-Krümmungsverlauf der Hornhautvorderfläche in der Hornhaut zu einer Standardschnittfläche mit bekanntem Krümmungsverlauf zu einer Bezugsfläche führt, wobei der Krümmungsverlauf der zu erzeugenden Korrekturschnittfläche relativ zur Bezugsfläche vom bekannten Krümmungsverlauf der erzeugbaren Schnittfläche abweicht und die Vorrichtung ein zum Erzeugen der Korrekturschnittfläche angepaßtes zweites Kontaktelement aufweist, das bei Kontakt mit der Hornhautvorderfläche dieser einen vom Standard-Krümmungsverlauf abweichenden Ist-Krümmungsverlauf aufprägt und dabei bewirkt, daß eine mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zur zu erzeugenden Korrekturschnittfläche führt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird somit die Schnittflächenerzeugung mit der Standardeinstellung der Steuereinheit durchgeführt, was den Betrieb der Vorrichtung erleichtert. Die Bestimmung des Verlaufes der Korrekturschnittfläche wird durch das individuell angepaßte zweite Kontaktelement realisiert. Daher muß nur das Kontaktelement entsprechend der zu erzeugenden Korrekturschnittfläche zur gewünschten Fehlsichtigkeitskorrektur angepaßt werden.
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Insbesondere ist es dadurch möglich, ein herkömmliches Laserkeratom zum Flap-Schneiden zur Erzeugung der Korrekturschnittfläche einzusetzen, ohne daß an der Ansteuerung der Lasereinheit eine Änderung notwendig ist. Es muß nur das entsprechend angepaßte zweite Kontaktelement vorgesehen werden, das der Hornhautvorderfläche den Ist-Krümmungsverlauf aufprägt.
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Die Bezugsfläche ist z.B. die mit der Hornhautvorderseite vor der Schnittflächenerzeugung zusammenfallende Fläche, wobei die Hornhaut nicht in Kontakt mit einem der Kontaktelemente steht und ihren natürlichen Verlauf aufweist.
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Das zweite Kontaktelement kann so ausgebildet sein, daß es ausschließlich durch den aufgeprägten Ist-Krümmungsverlauf bewirkt, daß die mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zur zu erzeugenden Korrekturschnittfläche führt. Es wird somit durch den aufgeprägten Ist-Krümmungsverlauf die Hornhaut so verformt, daß die Standardschnittfläche mit der zu erzeugenden Korrekturschnittfläche zusammenfällt. Ein solches zweites Kontaktelement läßt sich besonders einfach herstellen.
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Insbesondere kann das zweite Kontaktelement und/oder das erste Kontaktelement eine an die Brechzahl der Augenhornhaut angepaßte Brechzahl aufweisen.
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Das zweite Kontaktelement kann aber auch so ausgebildet sein, daß das zweite Kontaktelement noch eine optische Eigenschaft aufweist, die auch zur Erzeugung der Korrekturschnittfläche beiträgt. Dabei kann es sich beispielsweise um Brechung und/oder Beugung handeln.
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Das zweite Kontaktelement kann so ausgebildet sein, daß die Abweichung zwischen dem durch das zweite Kontaktelement vorgegebenen Ist-Krümmungsverlauf und dem durch das erste Kontaktelement vorgegebenen Standard-Krümmungsverlauf der Abweichung zwischen Korrektur- und Standardschnittfläche entspricht. Ein solches Kontaktelement läßt sich leicht herstellen. Das erste Kontaktelement kann beispielsweise eine sphärisch gekrümmte Kontaktfläche aufweisen und die Standardeinstellung kann so sein, daß mit dem ersten Kontaktelement ein Flap mit konstanter Dicke relativ zur Hornhautvorderfläche erzeugbar ist.
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Das zweite Kontaktelement kann einstückig ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich, daß das zweite Kontaktelement einen Hauptteil mit einer ersten Kontaktfläche und ein Anpassungselement umfaßt, das mit der ersten Kontaktfläche verbunden ist und einer der ersten Kontaktfläche abgewandte zweite Kontaktfläche aufweist, deren räumliche Form so gewählt ist, daß der Hornhaut der Ist-Krümmungsverlauf aufgeprägt werden kann.
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Durch diese zweiteilige Ausbildung kann insbesondere der Hauptteil des zweiten Kontaktelementes mehrfach verwendet werden und die Anpassung ausschließlich über das Anpassungselement durchgeführt werden.
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Der Hauptteil kann gleich wie das erste Kontaktelement ausgebildet sein.
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Das Anpassungselement kann als Folie oder Linse ausgebildet sein. Es kann sich dabei um vorgeformte Folien bzw. Linsen handeln. Auch ist es möglich, die Folien bzw. Linsen individuell anzupassen.
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Die Korrekturschnittfläche kann so gewählt sein, daß damit eine Hornhautkappe von der Hornhaut getrennt wird, so daß der Krümmungsverlauf der Hornhautvorderseite entsprechend geändert ist.
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Es ist auch möglich, daß die Korrekturschnittfläche eine Seite eines Hornhautlentikels (kleines Homhautvolumen) vom umgebenden Hornhautmaterial trennt. In diesem Fall wird mittels der Vorrichtung und dem ersten Kontaktelement oder einem weiteren Kontaktelement, das die Hornhautvorderfläche kontaktiert, eine weitere Schnittflächenerzeugung mit der Standardeinstellung durchgeführt, um eine weitere Korrekturschnittfläche innerhalb der Hornhaut zu erzeugen, die zusammen mit der mit dem zweiten Kontaktelement erzeugten Korrekturschnittfläche das Hornhautlentikel von der umgebenden Hornhaut komplett trennt.
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Bei diesem Vorgehen ist es bevorzugt, die tieferliegende Korrekturschnittfläche (also deren Abstand von der Hornhautvorderseite größer ist) zuerst zu erzeugen. Insbesondere kann die tieferliegende Korrekturschnittfläche einen Krümmungsverlauf zur Hornhautvorderfläche aufweisen, der sich von dem der Hornhautvorderfläche unterscheidet. Die höherliegende Korrekturschnittfläche kann insbesondere als Flap ausgebildet sein, der einen konstanten Abstand zur Hornhautvorderfläche aufweist.
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Die Vorrichtung kann noch mindestens ein drittes Kontaktelement aufweisen, das beim Kontakt mit der Hornhautvorderfläche dieser einen vom Standard-Krümmungsverlauf sowie vom Ist-Krümmungsverlauf des zweiten Kontaktelementes abweichenden weiteren Krümmungsverlauf aufprägt und dabei bewirkt, daß eine mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zu einer weiteren Korrekturschnittfläche führt.
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Ferner kann die den Ist-Krümmungsverlauf vorgegebene Kontaktfläche des entsprechenden Kontaktelementes flexibel ausgebildet sein. Die Flexibilität ist dabei so gewählt, daß zwar im Mittel der Ist-Krümmungsverlauf der Hornhautvorderfläche aufgeprägt wird, jedoch kleinere Unregelmäßigkeiten kompensiert werden. Dies führt vorteilhaft dazu, daß die erzeugte Korrekturschnittfläche einen äußerst glatten Verlauf aufweist. Die Flexibilität kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß eine dünne flexible Schicht (z.B. eine Gelschicht) die Kontaktfläche bildet, die ihrerseits auf einem gegenüber der Hornhaut steifen Kontaktelementträger aufgebracht ist.
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Die Kontaktelemente können beispielsweise aus Glas oder Kunststoff gebildet sein.
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Die Korrekturschnittfläche kann zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder sonstigen Fehlsichtigkeiten dienen.
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Ferner wird ein Kontaktelement für eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut eines Auges zur Fehlsichtigkeitskorrektur bereitgestellt, wobei die Vorrichtung eine Lasereinheit, die gepulste Laserstrahlung zur Schnittflächenerzeugung in die Hornhaut fokussieren und in dieser bewegen kann, ein Standardelement und eine Steuereinheit aufweist, die die Lasereinheit zur Schnittflächenerzeugung ansteuert und eine Standardeinstellung aufweist, die bei einem mittels des Standardelements aufgeprägten Standardkrümmungsverlauf der Hornhautvorderfläche in der Hornhaut zu einer Standardschnittfläche mit bekanntem Verlauf relativ zu einer Bezugsfläche führt, wobei der Krümmungsverlauf der zu erzeugenden Korrekturschnittfläche relativ zur Bezugsfläche vom bekannten Krümmungsverlauf der erzeugbaren Standardschnittfläche abweicht und das Kontaktelement bei Kontakt mit der Hornhautvorderfläche dieser eine vom Standard-Krümmungsverlauf abweichenden Ist-Krümmungsverlauf aufprägt und dabei bewirkt, daß eine mittels der Vorrichtung mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zur zu erzeugenden Korrekturschnittfläche führt.
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Mit einem solchen Kontaktelement ist es beispielsweise möglich, mittels eines herkömmlichen Laser-Keratoms die gewünschte Korrekturschnittfläche zu erzeugen, ohne die Ansteuerung der Lasereinheit ändern zu müssen. Es muß nur das Standardelement durch das erfindungsgemäße Kontaktelement ersetzt werden. Der Krümmungsverlauf der Korrekturschnittfläche wird somit durch das individuell angepaßte Kontaktelement vorgegeben.
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Insbesondere bewirkt das Kontaktelement ausschließlich durch den aufgeprägten Ist-Krümmungsverlauf, daß die mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zur zu erzeugenden Korrekturschnittfläche führt. Ein solches Kontaktelement ist besonders einfach herzustellen.
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So kann die Abweichung zwischen dem durch das Kontaktelement vorgegebenen Ist-Krümmungsverlauf und dem durch das Standardelement vorgegebenen Standard-Krümmungsverlauf der Abweichung zwischen Korrektur- und Standardschnittfläche entsprechen. Das Kontaktelement kann einstückig ausgebildet sein. Es kann aus transparentem Glas oder transparentem Kunststoff bestehen. Insbesondere ist die Brechzahl des Kontaktelements an die Brechzahl der Augenhornhaut angepaßt.
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Das Kontaktelement kann alternativ einen Hauptteil mit einer ersten Kontaktfläche und ein Anpassungselement umfassen, das mit der ersten Kontaktfläche verbunden ist und eine der ersten Kontaktfläche abgewandte zweite Kontaktfläche aufweist, deren räumliche Form so gewählt ist, daß der Hornhaut der Ist-Krümmungsverlauf aufgeprägt werden kann. Das Anpassungselement kann als Folie oder Linse ausgebildet sein. Bei einem solchen zweiteiligen Kontaktelement kann z.B. der Hauptteil wieder verwendet werden. Es muß nur das Anpassungselement ausgetauscht werden.
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Bei dem Kontaktelement kann die den Ist-Krümmungsverlauf vorgebende Kontaktfläche flexibel in Bezug zur Hornhaut ausgebildet sein. Die Flexibilität ist jedoch so gewählt, daß im Mittel der gewünschte Ist-Krümmungsverlauf aufgeprägt werden kann. Dies ist beispielsweise dadurch zu realisieren, daß die Kontaktfläche durch eine dünne flexible Schicht, die auf einem steifen Kontaktelementträger aufgebracht ist, realisiert ist. Bei der flexiblen Schicht kann es sich beispielsweise um eine Gelschicht handeln. Durch diese Flexibilität ist es möglich, kleine Unregelmäßigkeiten in der Hornhaut während des Kontaktierens zu kompensieren, so daß die erzeugte Korrekturschnittfläche einen äußerst gleichmäßigen Verlauf ohne solche Unregelmäßigkeiten aufweist.
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Insbesondere wird eine Gruppe von solchen beschriebenen Kontaktelementen bereitgestellt, wobei alle Kontaktelemente unterschiedlich ausgebildet sind, um verschiedene Korrekturschnittflächen erzeugen zu können.
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Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung eines oben beschriebenen Kontaktelementes bereitgestellt, bei dem das Kontaktelement ausgehend von einem Rohling durch Materialabtrag hergestellt wird. Der Matrialabtrag kann beispielsweise mittels Diamantdrehen, Fräsen oder Ablation mit Laserstrahlung oder sonstigen Verfahren erfolgen. Natürlich ist es auch möglich, auf den Rohling gezielt Material aufzutragen bzw. hinzuzufügen, um das Kontaktelement zu erzeugen.
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Bei dem Rohling kann es sich z.B. um ein Standard-Flap-Kontaktglas handeln. Ein solches Standard-Flap-Kontaktglas kann z.B. eine sphärisch gekrümmte oder eine plane Kontaktfläche aufweisen.
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Das Kontaktelement mit dem Hauptteil und dem Anpassungselement kann dadurch hergestellt werden, daß das Anpassungselement am Hauptteil befestigt wird. Insbesondere kann die zweite Kontaktfläche des Anpassungselements vor oder nach der Befestigung am Hauptteil mittels Materialabtragung festgelegt (z.B. durch Materialabtrag oder -auftrag) werden.
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Es wird ferner ein Verfahren, das nicht Bestandteil der Erfindung ist, aber zum besseren Verständnis der Erfindung dient, zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut eines Auges zur Fehlsichtigkeitskorrektur mit einer Vorrichtung beschrieben, die eine Lasereinheit, die gepulste Laserstrahlung zur Schnittflächenerzeugung in die Hornhaut fokussieren und in dieser bewegen kann, ein erstes Kontaktelement und eine Steuereinheit aufweist, die die Lasereinheit zur Schnittflächenerzeugung ansteuert und eine Standardansteuerung aufweist, die bei einem durch das erste Kontaktelement aufgeprägten Standard-Krümmungsverlauf der Hornhautvorderfläche in der Hornhaut zu einer Standardschnittfläche mit bekanntem Krümmungsverlauf zu einer Bezugsfläche führt, wobei der Krümmungsverlauf der zu erzeugenden Korrekturschnittfläche relativ zur Bezugsfläche vom bekannten Krümmungsverlauf der erzeugbaren Standardschnittfläche abweicht, und das Verfahren folgende Schritte umfaßt: Bereitstellen eines zum Erzeugen der Korrekturschnittfläche angepaßten zweiten Kontaktelementes;
Kontaktieren des zweiten Kontaktelements mit der Homhautvorderfläche, wobei dieser ein vom Standard-Krümmungsverlauf abweichender Ist-Krümmungsverlauf aufgeprägt wird, Durchführen einer Schnittflächenerzeugung mit der Standardeinstellung während das zweite Kontaktelement die Hornhautvorderfläche kontaktiert, um die Korrekturschnittfläche zu erzeugen. Mit diesem Verfahren kann einfach die gewünschte Korrekturschnittfläche mit hoher Genauigkeit erzeugt werden. Insbesondere kann ein herkömmliches Laser-Keratom zur Erzeugung der Korrekturschnittfläche verwendet werden.
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Bei dem Verfahren kann das zweite Kontaktelement ausschließlich durch den aufgeprägten Ist-Krümmungsverlauf bewirken, daß die mit der Standardeinstellung durchgeführte Schnittflächenerzeugung zur zu erzeugenden Korrekturschnittfläche führt. Ein solches Kontaktelement läßt sich besonders leicht herstellen. Insbesondere kann das zweite Kontaktelement so ausgebildet werden, daß die Abweichung zwischen dem durch das zweite Kontaktelement vorgegebenen Ist-Krümmungsverlauf und dem durch das erste Kontaktelement vorgegebenen Standard-Krümmungsverlauf der Abweichung zwischen Korrektur- und Standardschnittfläche entspricht.
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Insbesondere kann das zweite Kontaktelement als einstückiges Element ausgebildet werden. Es ist aber auch möglich, daß das zweite Kontaktelement mehrstückig ausgebildet wird. So kann es einen Hauptteil mit einer ersten Kontaktfläche und ein Anpassungselement umfassen, das mit der ersten Kontaktfläche verbunden wird und eine der ersten Kontaktfläche abgewandte zweite Kontaktfläche aufweist, deren räumliche Form so ausgebildet wird, daß der Hornhautvorderfläche der Ist-Krümmungsverlauf aufgeprägt wird.
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Bei dem Verfahren kann das Anpassungselement als Folie oder Linse ausgebildet werden.
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Ferner kann mit dem Verfahren ein vorbestimmtes Hornhautlentikel innerhalb der Hornhaut von dem umgebenden Hornhautgewebe dadurch getrennt werden, daß zusätzlich zur erzeugten Korrekturschnittfläche eine weitere Korrekturschnittfläche dadurch erzeugt wird, daß die Hornhautvorderfläche mit dem ersten Kontaktelement oder einem dritten Kontaktelement kontaktiert und dabei eine Schnittflächenerzeugung mit der Standardeinstellung durchgeführt wird, um die weitere Korrekturschnittfläche zu erzeugen. Die beiden Korrekturschnittflächen trennen zusammen das dem Hornhautlentikel entsprechende Volumen von dem umgebenden Hornhautgewebe. Das Hornhautlentikel wird dann durch eine Öffnung zur Hornhautvorderseite aus der Hornhaut entfernt, so daß die beiden Korrekturschnittflächen sich kontaktieren und damit die Hornhautvorderseite einen geänderten Krümmungsverlauf aufweist.
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Bei der Erzeugung der entsprechenden Korrekturschnittflächen in der Hornhaut durch die gepulste Laserstrahlung laufen im Gewebe zeitlich hintereinander mehrere Prozesse ab, die durch die gepulste Laserstrahlung initiiert werden. Ist die Leistungsdichte der Strahlung bei einem Impuls über einem Schwellwert, kommt es zu einem optischen Durchbruch, der in der Hornhaut z.B. eine Plasmablase erzeugt. Die Plasmablase wächst nach Entstehen des optischen Durchbruchs durch sich ausdehnendes Gas. Wird der optische Durchbruch nicht aufrechterhalten, so wird das in der Plasmablase erzeugte Gas vom umliegenden Gewebe aufgenommen und die Blase verschwindet wieder. Es sind auch Gewebetrenneffekte möglich, die ohne Plasmablase wirken. Der Einfachheit halber werden alle solche Prozesse einschließlich ihrer Wirkungen hier unter dem Begriff „optischer Durchbruch“ zusammengefaßt.
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Zur Gewebetrennung wird die Laserstrahlung gepulst angewendet, wobei die Pulslänge in der Regel unter 1 ps liegt. Dadurch wird die zur Auslösung des optischen Durchbruchs nötige Leistungsdichte für den jeweiligen Puls in einem engen räumlichen Gebiet erreicht. Eine hohe Fokussierung des Laserstrahls in Kombination mit den kurzen Pulsen erlaubt es, den optischen Durchbruch punktgenau in der Hornhaut einzusetzen. Zur Schnitterzeugung wird eine Serie optischer Durchbrüche an den durch die Standardeinstellung in Kombination mit dem entsprechenden Kontaktelementes vorbestimmten Stellen so erzeugt, daß dadurch die gewünschte Korrekturschnittfläche ausgebildet wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen auch erfindungswesentliche Merkmale offenbart sind, noch näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Flap-Kontaktglases 12 in Kontakt mit der Hornhaut 11;
- 3 eine schematische Darstellung der erzeugbaren Standardschnittfläche in der Hornhaut 11;
- 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kontaktelements 4;
- 5 eine Darstellung des Kontaktelements 4 von 4 in Kontakt mit der Hornhaut 11;
- 6 die Hornhaut 11 nach Entfernen der im Zustand von 5 getrennten Hornhautkappe 17;
- 7 eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Kontaktelementes;
- 8 eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Kontaktelementes;
- 9 eine schematische Darstellung des Kontaktelementes 4 von 8 in Kontakt mit der Hornhaut 11;
- 10 eine schematische Darstellung der Hornhaut 10 nach Entfernen der im Zustand von 9 getrennten Hornhautkappe 17;
- 11 eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Kontaktelementes 4;
- 12 eine schematische Darstellung des Kontaktelementes 4 von 11 in Kontakt mit der Hornhaut 11;
- 13 eine schematische Darstellung der Hornhaut nach Entfernen der in 12 getrennten Hornhautkappe 17;
- 14 ein Kontaktelement 4 gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- 15 das Kontaktelement 4 von 14 in Kontakt mit der Hornhaut 11;
- 16 ein Kontaktelement 4 gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- 17 das Kontaktelement 4 von 16 in Kontakt mit der Hornhaut 11, und
- 18 der Verlauf der in den Zuständen von 15 und 17 erzeugten Korrekturschnittflächen in der Hornhaut 11.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform umfaßt die Korrektur-Vorrichtung 1 zum Erzeugen einer Korrekturschnittfläche in der Hornhaut 11 eines Auges A zur Fehlsichtigkeitskorrektur eine Lasereinheit 2, eine Steuereinheit 3 zur Steuerung der Lasereinheit 2 sowie ein mit der Lasereinheit 2 lösbar gekoppeltes Kontaktelement 4, das, wie nachfolgend noch beschrieben wird, speziell für die jeweilige Korrekturschnittfläche angepaßt ist.
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Die Lasereinheit 2 umfaßt, wie der schematischen Darstellung von 1 zu entnehmen ist, einen Laser 5, der gepulste Laserstrahlung 6 abgibt. Die Pulsdauer liegt dabei beispielsweise im Femtosekundenbereich (z.B. 50 bis 800 fs) mit einer Pulswiederholungsfrequenz zwischen 10 und 500 kHz.
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Die gepulste Laserstrahlung wird mittels zweier Ablenkspiegel 7, 8, die einen Scanner 9 bilden, und einer Optik 10 durch das Kontaktelement 4 hindurch in die Hornhaut eines am Kontaktelement 4 anliegenden Auges A fokussiert und in der Hornhaut bewegt. Dies geschieht unter Steuerung der Steuereinheit 3, so daß grundsätzlich beliebige Orte in der Hornhaut mit der gepulsten Laserstrahlung 6 beaufschlagt werden können.
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Der Scanner kann natürlich auch in anderer, dem Fachmann bekannter Weise ausgebildet sein.
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Die Steuereinheit 3 kann die Lasereinheit 2 dabei so ansteuern, daß an dem jeweiligen Fokusort in der Hornhaut ein optischer Durchbruch zur Gewebetrennung erzeugt wird. Die Fokusorte werden so nebeneinanderliegend gewählt, daß eine gewünschte Schnittfläche in der Hornhaut vorliegt.
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Die Lasereinheit 2 und die Steuereinheit 3 sind in 1 schematisch und stark vereinfacht dargestellt und können beispielsweise in gleicher Weise wie bei einem herkömmlichen Laserkeratom ausgebildet sein, was bei dem sogenannten LASIK-Verfahren (Laser-Insitu-Keratomileusis) zum Schneiden einer einseitig von der Hornhaut gelösten dünnen Lamelle (häufig auch Flap genannt) benutzt wird. So kann z.B. die Optik 10, die lediglich als Linse dargestellt ist, mehrere optische Elemente aufweisen, die entlang des Strahlenganges vom Laser 5 bis zum Kontaktelement 4 in geeigneter Weise angeordnet sind.
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Die Lasereinheit 2 und die Steuereinheit 3 sind hier so ausgebildet, daß sie mit einem Flap-Kontaktglas 12 (2), das Bestandteil der Vorrichtung 1 sein kann, anstelle des Kontaktelementes 4 und einer Standardeinstellung der Steuereinheit 3 einen Flap schneiden können. Die Standardeinstellung ist hier für das Flap-Kontaktglas 12 festgelegt, dessen der Hornhaut 11 zugewandte Seite 13 (im folgenden auch als Flapkontaktfläche 13 bezeichnet) sphärisch gekrümmt ist, wie in der schematischen Darstellung von 2 ersichtlich ist, in der nur das Flap-Kontaktglas 12 sowie ein Teil der Hornhaut 11 des Auges A dargestellt sind. Die Standardeinstellung der Steuereinheit 3 ist so an das Flap-Kontaktglas 12 und dem durch die Flapkontaktfläche 13 der Hornhautvorderseite 15 aufgeprägten Krümmungsverlauf angepaßt, daß die in 2 gestrichelt eingezeichnete Standardschnittfläche 14 erzeugt werden kann. Die erzeugbare Standardschnittfläche 14 ist hier dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand D zur Hornhautvorderseite 15 konstant ist.
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Natürlich kann das Flap-Kontaktglas 12 mit einer planen Flapkontaktfläche ausgebildet sein. In diesem Fall ist die Standardeinstellung z.B. so gewählt, daß die erzeugbare Standardschnittfläche 14 einen konstanten Abstand D zur Hornhautvorderseite aufweist. Die nachfolgende Beschreibung geht jedoch von dem Flap-Kontaktglas 12 mit sphärisch gekrümmter Flapkontaktfläche 13 aus.
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Um den gewünschten Flap anheben zu können, müßte auch noch der in 2 eingezeichnete, Im wesentlichen senkrecht zur Vorderseite 15 verlaufende Öffnungsschnitt 16 erzeugt werden. Für die nachfolgende Beschreibung wird aber von der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 zur Erzeugung der Standardschnittfläche 14 ausgegangen, wobei die Standardschnittfläche 14 bei einem Schnittvorgang dann erzeugt wird, wenn die Hornhautvorderfläche 15 den durch die Seite 13 des Flap-Kontaktglases 12 vorgegebenen Standard-Krümmungsverlauf aufweist.
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In 3 ist daher der Verlauf von nur der erzeugbaren Standardschnittfläche relativ zur Hornhautvorderseite 15 mit ihrem natürlichen Krümmungsverlauf schematisch dargestellt. Der Verlauf der Hornhautvorderseite 15 mit ihrem natürlichen Krümmungsverlauf wird nachfolgend als Bezugsfläche F bezeichnet.
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Die in Verbindung mit 2 und 3 beschriebene Standardschnittfläche 14 wird jedoch für die gewünschte Fehlsichtigkeitskorrektur nicht erzeugt und dient lediglich zur Charakterisierung der Standardeinstellung der Steuereinheit 3. Die Fehlsichtigkeitskorrektur wird nämlich mittels einer Schnittflächenerzeugung unter Verwendung des Kontaktelementes 4 (1) bei der Standardeinstellung erreicht, wie nachfolgend beschrieben wird.
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Es wird angenommen, daß zur Fehlsichtigkeitskorrektur eine Hornhautkappe von der Hornhaut 11 zu trennen ist, so daß aufgrund der dann geänderten Krümmung der Hornhautvorderseite die gewünschte Fehlsichtigkeitskorrektur vorliegt. Die notwendige Trennschnittfläche wird hier als Korrekturschnittfläche bezeichnet, wobei der Verlauf des Abstands zwischen Korrekturschnittfläche und der Hornhautvorderseite bzw. der Bezugsfläche F nicht konstant ist, sondern variiert.
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Erfindungsgemäß ist das Kontaktelement 4 (4) so ausgebildet, daß die Krümmung bzw. der Ist-Krümmungsverlauf der Hornhautvorderseite 15 bei Kontakt mit dem Kontaktelement 4 so geändert wird (5), daß in der verformten Hornhaut die Korrekturschnittfläche mit der Standard-Schnittfläche 14 zusammenfällt. Dies führt zu dem Vorteil, daß lediglich das Kontaktelement 4 angepaßt werden muß, um die bei jedem Patienten unterschiedliche Korrekturschnittfläche 18 zu erzeugen. Die Lasereinheit 2 und die Steuereinheit 3 können immer mit der Standard-Einstellung betrieben werden.
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In 4 ist das angepaßte Kontaktelement 4 gezeigt, dessen der Hornhaut 11 zugewandte Kontaktfläche 20 einen anderen Krümmungsverlauf aufweist als die Seite 13 (in 4 gestrichelt eingezeichnet) des Flap-Kontaktglases 12. Gepunktet ist in 4 die Fläche dargestellt, in der die Laserstrahlung 6 gemäß der Standardeinstellung fokussiert wird, um eine Gewebetrennung zu erzielen. Diese Fläche wird nachfolgend auch Fokusfläche 14' genannt.
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In 5 ist die Hornhaut 11 in Kontakt mit dem Kontaktelement 4 dargestellt. Das Kontaktelement prägt der Hornhaut 11 einen im Vergleich zum Standard-Krümmungsverlauf veränderten Ist-Krümmungsverlauf auf. In diesem Zustand wird mittels der Vorrichtung 1 die Schnitterzeugung mit der Standardeinstellung durchgeführt, wodurch die gepunktet dargestellte Korrekturschnittfläche 18 erzeugt wird. Ferner wird noch ein umlaufender Öffnungsschnitt 18' durchgeführt, der vom Rand der Korrekturschnittfläche 18 im wesentlichen senkrecht zur Hornhautvorderseite 15 hin verläuft. Der Öffnungsschnitt 18' wird im wesentlichen wie der Öffnungsschnitt 16 durchgeführt, wobei der Öffnungsschnitt 18' aber, in Draufsicht auf die Hornhautvorderseite 15 gesehen, eine geschlossene Ringform aufweist, so daß die in 5 grau dargestellte Hornhautkappe 17 von der restlichen Hornhaut 11 abgehoben werden kann.
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Nach Erzeugen der in 5 gezeigten Korrekturschnittfläche 18 sowie des Öffnungsschnitts 18' wird das Kontaktelement 4 von der Hornhaut 11 weg bewegt. Danach wird die Hornhautkappe 17 vollständig abgehoben, so daß die Hornhaut wieder in ihren ursprünglichen Krümmungsverlauf zurückkehrt, aber ohne die entfernte Hornhautkappe 17. Dies führt, wie in 6 gezeigt ist, zu einem geänderten Krümmungsverlauf der (neuen) Hornhautvorderseite 15' relativ zur gestrichelt dargestellten Bezugsfläche F. Dieser geänderte Krümmungsverlaufvorderseite 15' der Hornhaut sollte erreicht werden, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
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Der Öffnungsschnitt 18' kann entfallen, wenn sich die Korrekturschnittfläche 18 selbst bis zur Hornhautvorderseite 15 hin erstreckt, wie z.B. nachfolgend noch in Verbindung mit 11 - 13 beschrieben wird.
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Wie ein Vergleich von 6 und 3 zeigt, ist der Krümmungsverlauf der neuen Hornhautvorderseite 15' (6) und somit auch der Krümmungsverlauf der Korrekturschnittfläche 18 relativ zur Bezugsfläche F verschieden von dem Krümmungsverlauf der Standardschnittfläche 14 zur Bezugsfläche F (3). Insbesondere ist ersichtlich, daß der Abstand der Korrekturschnittfläche 18 zur Bezugsfläche F über die Korrekturschnittfläche 18 variiert, wodurch der geänderte Krümmungsverlauf der neuen Hornhautvorderseite 15' erreicht wird.
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Die Anpassung der Korrektur-Vorrichtung 1 an die jeweilige zu erzeugende Korrekturschnittfläche 18, die natürlich bei jedem Auge von der jeweiligen Fehlsichtigkeitskorrektur abhängt, wird somit nur durch die entsprechende Ausbildung des Kontaktelementes 4 bewirkt. An der Vorrichtung und insbesondere an der Ansteuerung der Lasereinheit 2 mittels der Steuereinheit 3 müssen keine individuellen Anpassungen durchgeführt werden, was die Erzeugung der gewünschten Korrekturschnittfläche 18 deutlich vereinfacht.
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Das Kontaktelement 4 kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß an der Kontaktseite 13 eines Flap-Kontaktglases 12 der entsprechende Bereich 19 (in 4 der Bereich zwischen der Kontaktfläche 20 und der gestrichelt dargestellten Flapkontaktfläche 13) abgetragen wird. Diese Materialabtragung kann mit bekannten Verfahren durchgeführt werden, wie z.B. Diamantdrehen, Fräsen oder Ablation mittels Laserstrahlung.
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Der Bereich 19 ist dabei ausgehend von dem Flap-Kontaktglas 12 und der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 so gewählt, daß das Dickenprofil zwischen der Kontaktfläche 20 und der Fokusfläche 14' dem Dickenprofil der zu entfernenden Hornhautkappe 17 entspricht. Das Dickenprofil der Hornhautkappe 17 kann z.B. mit den gleichen Formeln und Algorithmen berechnet werden, die zur Berechnung des notwendigen Abtrags von Hornhautmaterial bei der photorefraktiven Keratektomie (PRK) eingesetzt werden.
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Mit dem in 4 und 5 gezeigten Kontaktelement 4 kann Kurzsichtigkeit korrigiert werden. In 7 ist ein Beispiel des Kontaktelementes 4 mit einer geänderten Kontaktfläche 20 gezeigt, das zur Korrektur von Weitsichtigkeit dient und das ebenfalls durch Materialabtrag aus einem Flap-Kontaktglas 12 herstellbar ist. Die Lage der Flapkontaktfläche 13 ist zum Vergleich gestrichelt eingezeichnet. Ferner ist die Fokusfläche 14' als Punktlinie dargestellt.
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Natürlich müssen die beschriebenen Kontaktelemente 4 nicht aus einem Flap-Kontaktglas 12, für das die Standardeinstellung der Steuereinheit angepaßt ist, hergestellt werden. Sie können auch aus einem beliebigen anderen Kontaktelementrohling durch Materialabtrag hergestellt werden.
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Die bisher beschriebenen Kontaktelemente 4 waren jeweils einstückig ausgebildet. In 8 ist ein Beispiel eines zweiteiligen Kontaktelementes 4 gezeigt, das einen Hauptteil 21 sowie ein Anpassungselement 22 aufweist. Das Hauptteil 21 allein kann z.B. als Flap-Kontaktglas ausgebildet sein, wobei die entsprechende Fokusfläche 14' bei der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 gepunktet dargestellt ist.
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An der sphärisch gekrümmt ausgebildeten Unterseite 23 des Hauptteils 21 ist das Anpassungselement 22 befestigt. Der Dickenverlauf des Anpassungselements 22 ist so gewählt, daß mit dem in 8 gezeigten Kontaktelement 4 bei der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 eine Kurzsichtigkeit korrigiert werden kann.
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In 9 ist das Kontaktelement 4 in Kontakt mit der Hornhaut 11 gezeigt, wobei die Unterseite 24 des Anpassungselementes 22 der Hornhaut 11 den gewünschten Ist-Krümmungsverlauf aufprägt.
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In diesem Zustand wird mittels der Lasereinheit 2 und der Standardeinheit 3 die Korrekturschnittfläche 18 bei Verwendung der Standard-Einstellung erzeugt. Ferner wird in gleicher Weise wie bei der in Verbindung mit 4 bis 6 beschriebenen Ausführungsform der Öffnungsschnitt 18' erzeugt. Der Öffnungsschnitt 18' kann jedoch entfallen, wenn die Korrekturschnittfläche 18 bis zur Hornhautvorderseite 15 hin geführt wird, wie z.B. nachfolgend noch in Verbindung mit 11 - 13 beschrieben wird.
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Danach wird das Kontaktelement 4 von der Hornhaut 11 weg bewegt, so daß die Hornhaut 11 in ihren ursprünglichen Krümmungsverlauf zurückkehrt. Jedoch wird die Hornhautkappe 17 entfernt, so daß die geänderte Hornhautvorderseite 15' den zur Fehlsichtigkeitskorrektur benötigten geänderten Krümmungsverlauf relativ zur Bezugsfläche F aufweist.
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Das Anpassungselement 22 kann als Linse oder Folie ausgebildet sein, wobei der Dickenverlauf des Anpassungselementes, falls nötig, vor oder nach dem Verbinden mit dem Hauptteil 21 entsprechend angepaßt werden kann.
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In 11 und 12 ist eine andere Ausführungsform eines zweiteiligen Kontaktelementes 4 gezeigt, wobei bei dieser Ausführungsform das Hauptteil 21 eine plane Unterseite 23 aufweist. Die bezogen auf das Hauptteil 21 erzeugbare Fokusfläche 14' bei der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 ist wiederum als gepunktete Linie dargestellt. Das Anpassungselement 22, das an der Unterseite 23 befestigt ist, weist eine plane Oberseite 25, die mit der Unterseite 23 verbunden ist, sowie eine konkave Unterseite 24 auf. Daraus ist ersichtlich, daß das Kontaktelement 4 von 11 zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit dient.
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In 12 ist der Zustand gezeigt, bei dem das Kontaktelement 4 in Kontakt mit der Hornhaut 11 steht und dieser den durch die geometrische Form der Unterseite 24 vorgegebenen Ist-Krümmungsverlauf aufprägt. Bei einem Schnitt entlang der Fokusfläche 14' wird die gewünschte Hornhautkappe 17 von der Hornhaut abgeschnitten, so daß nach Entfernen des Kontaktelementes 4 und der Hornhautkappe 17 die (neue) Hornhautvorderseite 15' den in 13 gezeigten Verlauf relativ zur Bezugsfläche F aufweist. Bei dieser Ausführungsform verläuft die Korrekturschnittfläche bis zur Hornhautvorderseite 15, so daß kein zusätzlicher Öffnungsschnitt nötig ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Dicke des Anpassungselementes 22 in seinem äußeren Randbereich größer ist als der Abstand der Fokusfläche 14' von der Unterseite 23 in diesem Bereich, so daß die Fokusfläche 14' seitlich in das Anpassungselement hineinläuft.
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In Verbindung mit den 14 bis 18 werden nachfolgend die Schritte beschrieben, um mit der Vorrichtung 1 von 1 ein Hornhautlentikel in der Hornhaut 11 vom umgebenden Hornhautmaterial trennen zu können.
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Wie in 14 gezeigt ist, ist wiederum ein zweiteiliges Kontaktelement 4 mit einem Hauptteil 21 mit planer Unterseite 23 und einem ersten Anpassungselement 26 vorgesehen. Die Fokusfläche 14' für das Hauptteil 21 bei der Standardeinstellung der Steuereinheit 3 ist als gepunktete Linie dargestellt.
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Die Oberseite 27 des ersten Anpassungselementes 26 ist plan ausgebildet und mit der Unterseite 23 des Hauptteils 21 verbunden. Die Unterseite 28 des ersten Anpassungselementes ist konkav ausgebildet.
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In 15 ist das Kontaktelement 4 in Kontakt mit der Hornhaut 11 und prägt dieser die durch die Unterseite 28 vorgegebene Ist-Krümmung auf. Bei Durchführung des Schnittes mit der Standardeinstellung wird die erste Korrekturschnittfläche 29 in der Hornhaut 11 erzeugt.
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Danach wird das Kontaktelement 4 von der Hornhaut 11 weg bewegt und das erste Anpassungselement 26 vom Hauptteil 21 entfernt. Statt dessen wird ein zweites Anpassungselement 30 mit planer Oberseite 31 an der Unterseite 23 des Hauptteils 21 befestigt. Die Unterseite des zweiten Anpassungselementes 30 ist ebenfalls plan, so daß das zweite Anpassungselement eine konstante Dicke aufweist. Dieses Kontaktelement 4 ist in 16 gezeigt, wobei die Kontur bzw. der Krümmungsverlauf der Unterseite 28 des ersten Anpassungselementes 26 noch als Strichlinie 28' eingezeichnet ist. Der Bereich zwischen der Strichlinie 28' und der Unterseite 33 bestimmt die Form des Lentikels 34.
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In 17 ist der Zustand gezeigt, in dem das Kontaktelement 4 in Kontakt mit der Hornhaut 11 ist und der Hornhautvorderseite 5 den durch die Unterseite 32 bestimmten Ist-Krümmungsverlauf aufprägt. Es wird dann ein Schnitt entlang der Fokusfläche 14' durchgeführt, wobei dieser Schnitt hier nicht nur die Oberseite des Lentikels begrenzt sondern so seitlich in 17 nach rechts hinausgeführt wird, daß der Schnitt bis zur Hornhautvorderfläche 15 geführt ist. Es wird dadurch ein Flap 35 geschnitten, der im Bereich 36 (links in den 16-18) nicht bis zur Hornhautvorderseite geführt ist, so daß der Bereich 36 als Gelenk des Flaps 35 dient.
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Danach wird das Kontaktelement 4 von der Hornhaut 11 entfernt, so daß die beiden Korrekturschnittflächen 29 und 29' das gewünschte Lentikel 34 begrenzen und vom umgebenden Hornhautmaterial trennen. Das Lentikel 34 kann nach Aufklappen des Flaps 35 entfernt werden. Danach wird der Flap 35 wieder zugeklappt, so daß die zweite Korrekturschnittfläche 29' auf der ersten Korrekturschnittfläche 29 zu liegen kommt und somit die Hornhautvorderseite 15 einen anderen (gewünschten) Krümmungsverlauf aufweist (nicht gezeigt). Damit wird die gewünschte Sehfehlerkorrektur erreicht.
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Es ist vorteilhaft, daß das erste Anpassungselement 26 dünner als das zweite Anpassungselement 30 ist, da dadurch zuerst die tiefer liegende Korrekturschnittfläche erzeugt werden kann. Auch ist es vorteilhaft, die Korrekturschnittfläche mit relativ zur Bezugsfläche F abweichenden Krümmungsverlauf zuerst zu erzeugen, um eine möglichst gute Zentrierung zu erreichen. Daher wird bei der beschriebenen Ausführungsform der Flap 35 mit der zweiten Korrekturschnittfläche 29' erzeugt.
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Neben einer Korrektur von Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit können natürlich auch noch andere Sehfehler korrigiert werden. Beispielsweise kann ein Astigmatismus korrigiert werden. Es ist natürlich auch möglich, Korrekturen höherer Ordnung durchzuführen.
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Die Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsformen können, soweit sinnvoll, miteinander kombiniert werden.