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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberwachung von lichtemittierenden
Halbleiterbauelementen innerhalb einer Lichtemissionseinrichtung
mit mindestens zwei parallel geschalteten lichtemittierenden Halbleiterbauelementen
und einer Treiberschaltung zum Betrieb der Lichtemissionseinrichtung,
insbesondere in Signalgebereinheiten zur Verkehrsregelung, sowie
ein Verfahren zur Funktionsüberwachung
einer solchen Signalgebereinheit. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Treiberschaltung zum Betrieb einer Lichtemissionseinrichtung
mit mindestens zwei parallel geschalteten lichtemittierenden Halbleiterbauelementen.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Lichtemissionseinrichtung, eine Überwachungseinrichtung
zur Funktionsüberwachung von
lichtemittierenden Halbleiterbauelementen innerhalb einer Lichtemissionseinrichtung
mit mindestens zwei parallel geschalteten lichtemittierenden Halbleiterbauelementen,
eine Signalgebereinheit mit einer solchen Lichtemissionseinrichtung
und eine Lichtsignalanlage mit einer Anzahl solcher Signalgebereinheiten.
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Insbesondere
in Lichtsignalanlagen zur Verkehrssteuerung ist es zwingend notwendig,
die dort verwendeten Signalgeber bzw. die Lichtemissionseinrichtungen,
die in den Signalgebern das Licht aussenden, zu überwachen. Als Beispiele seien
hier Lichtzeichen an Bahnübergängen, Bodenleitsysteme für Flugzeuge
oder Verkehrsampeln im Straßenverkehr
genannt. Dies gilt insbesondere für Sperrsignalgeber, wie z.B.
die roten Signalgeber im Straßenverkehr,
da ein ungewollter Ausfall eines Sperrsignals der gleichzeitigen
Freigabe kollidierender Verkehrsflüsse gleichkommen kann. Daher
gibt es relativ strenge Vorschriften und Normen, die die hierfür verwendeten
Lichtsignaleinheiten erfüllen
müssen.
In den letzten Jahren werden anstelle von früher üblichen Glühlampen Lichtemissionseinrichtungen
verwendet, die aus mehreren LEDs bestehen. Diese haben den Vorteil,
dass sie in der Regel weniger Wartung als Glühlampen benötigen. Dennoch müssen auch
hier selbstverständlich
die Sicherheitsstandards erfüllt
sein. Daher werden auch LED-Signalgeber permanent überwacht.
Im Falle eines Fehlers, der zu einem Abfall der Lichtleistung unter
eine bestimmte, durch einen europäischen Standard vorgegebene
Schwelle führt,
müssen – zumindest
bei Stopp-Signalen – alle
Signaleinheiten der betreffenden Kreuzung ausgeschaltet werden und/oder
es muss ein gelbes Blinklicht aktiviert werden. Dann muss – üblicherweise
innerhalb von 12 oder 24 Stunden nach dem Auftritt des Fehlers – ein Servicetechniker
zu der betreffenden Kreuzung fahren und die defekte Signalgebereinheit
ersetzen. Da eine solche schnelle Reaktion auch an Sonntagen und
Feiertagen erforderlich ist, sind die Servicekosten hierfür sehr hoch.
Das Hauptproblem ist dabei, dass das System nur die fatalen Fehler
detektiert, die zu einem nicht akzeptablen Abfall der Lichtleistung
führen.
In heute üblichen
Signalgebereinheiten, die jeweils mit Lichtemissionseinrichtungen
mit 6 oder 12 LEDs ausgestattet sind, führt der Ausfall einer oder
zweier einzelner LEDs nicht zu einer Benachrichtigung der Operationszentrale.
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In
den meisten Fällen
werden bei Ausfall einer LED innerhalb einer Lichtemissionseinrichtung die
anderen LEDs dieser Lichtemissionseinrichtung mit einem höheren Strom
beaufschlagt, so dass deren Lichtleistung ansteigt. Somit wäre es selbst
mit reiner optischer Messung der Lichtleistung nicht möglich, den
Ausfall einer einzelnen LED zu detektieren. Eine solche optische Überwachungsfunktion wäre zudem
mit zusätzlichen
Kosten verbunden.
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Selbst
bei einer Verwendung von nur zwei parallelen LEDs, welche in Zukunft
geplant ist, würde der
Ausfall einer LED mit dem herkömmlichen Überwachungssystem
für die
Signalgeber noch nicht zu einer Benachrichtigung der für die betreffende
Signalanlage zuständigen
Operationszentrale führen. Aus
diesem Grunde hat die Zentrale keine Informationen über den
Zustand der einzelnen Signalgeber bis zu dem Zeitpunkt, an dem die
Signalgeber vollständig
ausfallen, d.h. nicht mehr die für
den Standard erforderliche Lichtleistung bringen.
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Andererseits
wäre es
sehr wünschenswert, wenn
der Operationszentrale der Ausfall einzelner LEDs angezeigt würde. In
diesem Fall könnten
nämlich
in einer turnusmäßigen Wartung
alle Signalgebereinheiten einer Lichtsignalanlage ausgetauscht oder repariert
werden, in der sich defekte LEDs befinden. Die Wahrscheinlichkeit,
dass die Anlage dann unvorgesehen ausfällt, sinkt somit erheblich.
Dies erhöht nicht
nur die Verkehrssicherheit, sondern senkt auch die Kosten, da sich
die Anzahl der Notfalleinsätze
reduziert.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches
und kostengünstiges
Verfahren sowie entsprechende Einrichtungen zur Funktionsüberwachung
von lichtemittierenden Halbleiterbauelementen innerhalb von Lichtemissionseinrichtungen
der eingangs genannten Art zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Verfahrensansprüche 1 und
10 bzw. der Vorrichtungsansprüche
12, 20, 21, 23 und 25 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Überwachungsverfahren
wird dafür
gesorgt, dass bei einem Ausfall eines der lichtemittierenden Halbleiterbauelemente
die Lichtemissionseinrichtung mit einer signifikant geänderten
Leistungsaufnahme der Treiberschaltung Weiterbetrieben wird. Diese Änderung
der Leistungsaufnahme wird dann z.B. von einer Lichtsignal-Steuereinheit
zur Erkennung eines Ausfalls eines Halbleiterbauelements detektiert.
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Bei
den lichtemittierenden Halbleiterbauelementen handelt es sich in
der Regel um LEDs. Grundsätzlich
könnten
aber auch andere lichtemittierende Halbleiterbauelemente wie beispielsweise
Laserdioden eingesetzt werden. Da aber heutzutage in der Verkehrsregelung übliche Signalgeber
mit LEDs ausgestattet sind, wird – ohne die Erfindung darauf zu
beschränken – im Folgenden
der Begriff „LED" auch als Synonym
zu dem Begriff „lichtemittierendes Halbleiterbauelement" verwendet.
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Unter
einem Ausfall eines solchen lichtemittierenden Halbleiterbauelements
bzw. LED ist dabei jede erhebliche Funktionseinschränkung wie
beispielsweise ein Kurzschluss oder eine Unterbrechung zu verstehen,
die zu einem Komplettausfall dieser LED bzw. zu einer kurzfristigen
völlig
oder stark beeinträchtigten
Funktionsfähigkeit
führt.
Da in der Regel mittels der Treiberschaltung ein von der Lichtemissionseinrichtung
aufgenommener Strom geregelt wird, kann vorzugsweise mit Hilfe diese
Regelung der Ausfall eines einzelnen lichtemittierenden Halbleiterbauelements
leicht detektiert werden.
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Bei
der Änderung
der Leistungsaufnahme der Treiberschaltung kann es sich beispielsweise
in Abhängigkeit
von der Art des Ausfalls um eine Reduzierung oder Erhöhung der
Leistungsaufnahme handeln. Wesentlich ist dabei, dass die Lichtemissionseinrichtung
mit der geänderten
Leistungsaufnahme der Treiberschaltung tatsächlich weiter betrieben wird.
Das heißt,
eine signifikante Änderung
der Leistungsaufnahme ist keine komplette Abschaltung der Treiberschaltung,
weil dies ja einem Totalausfall der gesamten Lichtemissionseinrichtung
bzw. der Signalgebereinheit gleichkommt. Der Begriff „signifikant" ist hierbei also
insoweit zu verstehen, dass die Leistungsänderung z.B. durch eine entsprechende
Stromänderung
an einer Lichtsignal-Steuereinheit detektierbar ist, welche auch
in größerer Entfernung
von der eigentlichen Signalgebereinheit sitzen kann. In der Regel
führt nämlich bereits
der Ausfall des Halbleiterbauelements selber zu einer sehr geringen
Leistungsänderung
von beispielsweise unter 5%. Diese Leistungsänderungen sind aber im Rahmen
der üblichen
Toleranzen nicht sicher detektierbar. Daher sollte die Treiberschaltung
bevorzugt so arbeiten, dass die Leistungsaufnahme sich bei Ausfall
einer LED vorzugsweise um mindestens 20%, besonders mindestens 30%, ändert.
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Um
dieses Verfahren durchzuführen,
wird eine erfindungsgemäße Treiberschaltung
benötigt, welche
so ausgebildet ist, dass bei einem Ausfall eines der lichtemittierenden
Halbleiterbauelemente die Lichtemissionseinrichtung mit einer signifikant
geänderten
Leistungsaufnahme der Treiberschaltung Weiterbetrieben wird. Eine Überwachungseinrichtung
zur Funktionsüberwachung
von lichtemittierenden Halbleiterbauelementen innerhalb einer entsprechenden
Lichtemissionseinrichtung muss neben einer solchen Treiberschaltung
auch eine Funktionsüberwachungseinheit
aufweisen, um Änderungen
der von der Treiberschaltung aufgenommenen elektrischen Leistung
zu detektieren.
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Wie
bereits oben erläutert,
soll die Erfindung besonders bevorzugt im Rahmen von Verkehrssteuerungen
eingesetzt werden. Eine erfindungsgemäße Signalgebereinheit, welche
beispielsweise zur Verkehrssteuerung dient, muss dann erfindungsgemäß mit einer
Lichtemissionseinrichtung und einer entsprechenden Treiberschaltung
ausgebildet sein. Weiterhin muss eine erfindungsgemäße Lichtsignalanlage
neben einer Anzahl von Signalgebereinheiten der vorbeschriebenen
Art sowie einem Lichtsignal-Steuergerät, welches jeweils einen Signalgeberstrom
an die Signalgebereinheiten abgibt, auch die benötigte Funktionsüberwachungseinheit
zur Detektion von Änderungen
des an die Signalgebereinheiten abgegebenen Signalgeberstroms aufweisen.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren bzw. Einrichtungen wird erreicht, dass
auch an einer entfernten Steuerungszentrale auf einfache und kostengünstige Weise,
ohne zusätzliche
Verkabelungen und aufwändige
weitere Detektoren, der Ausfall einer LED innerhalb einer Lichtemissionseinrichtung
einer Signalgebereinheit bereits erkannt und dem zuständigen Bedienpersonal
signalisiert werden kann. Es können
dann bei der nächsten
passenden Gelegenheit, beispielsweise wenn sich ein Wartungstrupp
ohnehin in der Nähe
der betreffenden Lichtsignalanlage befindet, der betroffene Signalgeber
bzw. die Lichtemissionseinrichtungen ausgetauscht oder repariert werden.
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Die
abhängigen
Ansprüche
sowie die weitere Beschreibung enthalten besonders vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung.
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Zur
Realisierung der Treiberschaltung bzw. der Überwachungseinrichtung gibt
es verschiedene Möglichkeiten.
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Gemäß einer
ersten Variante kann innerhalb der Treiberschaltung, z.B. mit Hilfe
einer Stromregelung, die Funktion der lichtemittierenden Halbleiterbauelemente überwacht
werden. Hierzu benötigt
die Treiberschaltung eine entsprechende Überwachungseinheit. Es kann
dann beispielsweise mittels einer mit der Überwachungseinheit gekoppelten
geeigneten Schalteinheit dafür
gesorgt werden, dass bei einem Ausfall eines der lichtemittierenden
Halbleiterbauelemente der Stromverbrauch innerhalb der Treiberschaltung
erhöht
wird. Bei dieser Variante findet also eine aktive Funktionsüberwachung
und Umschaltung des Stromverbrauchs statt, welche durch den erhöhten Stromverbrauch
dann zu einer erhöhten
Leistungsaufnahme der Treiberschaltung insgesamt führt, was
wiederum an der z.B. im Lichtsignalsteuergerät befindlichen, externen Funktionsüberwachungseinheit
registriert werden kann.
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Eine
Möglichkeit
besteht darin, dass bei einem Ausfall der lichtemittierenden Halbleiterbauelemente
von der Treiberschaltung bzw. der Schalteinheit ein zusätzlicher
Stromverbraucher, beispielsweise ein Lastwiderstand, aktiviert wird.
Alternativ oder zusätzlich
ist es möglich,
dass bei einem Ausfall eines der lichtemittierenden Halbleiterbauelemente eine
zusätzliche
Stromquelle aktiviert wird, welche beispielsweise den zusätzlichen
Verbraucher mit Strom versorgt. Ebenso kann aber auch der zusätzliche
Verbraucher von der Stromversorgungsquelle für die Lichtemissionseinrichtung
mit versorgt werden.
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Bei
einem ganz besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Treiberschaltung
eine Stromregelungsschaltung auf, mit der ein von der Lichtemissionseinrichtung
aufgenommener Strom auf einen im Wesentlichen konstanten Wert geregelt wird.
Dabei sind die lichtemittierenden Halbleiterbauelemente derart in
einer Schaltungsanordnung geschaltet, dass sich bei einem Ausfall
eines Halbleiterbauelements innerhalb der Lichtemissionseinrichtung
ein Spannungsabfall über
der gesamten Schaltungsanordnung mit den lichtemittierenden Halbleiterbauelementen,
d.h. einschließlich
der Halbleiterbauelemente, so ändert,
dass sich die von Treiberschaltung aufgenommene elektrische Leistung
ohne spezielle Schaltvorgänge
zwangsläufig
entsprechend signifikant ändert.
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Eine
besonders einfache und kostengünstige
Realisierung kann dabei so aussehen, dass den einzelnen lichtemittierenden
Halbleiterbauelementen jeweils in einer Reihenschaltung Widerstände vorgeschaltet
sind oder entsprechende Widerstände
in einer Reihenschaltung nachgeschaltet sind. Ebenso ist es natürlich auch
möglich,
entsprechende Widerstände
sowohl in Reihe vor- als auch nachzuschalten.
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Dabei
kann die Schaltungsanordnung, mit der die lichtemittierenden Halbleiterbauelemente
beschaltet sind, beispielsweise die jeweils vorgeschalteten und/oder
nachgeschalteten Widerstände,
auch in einem gemeinsamen Modul mit den lichtemittierenden Halbleiterelementen
integriert sein. In diesem Fall weist also die Lichtemissionseinrichtung
selbst eine entsprechende Schaltungsanordnung auf, in der die einzelnen
lichtemittierenden Halbleiterbauelemente so beschaltet sind, dass
sich bei einem Ausfall eines Halbleiterbauelements der Spannungsabfall über der
gesamten Lichtemissionseinrichtung, d.h. über der gesamten Schaltungsanordnung
einschließlich
der lichtemittierenden Halbleiterbauelemente, entsprechend signifikant ändert. Die
Treiberschaltung an sich braucht dann nur noch eine geeignete Stromregelungsschaltung
aufzuweisen.
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Die
Regelung des von der Lichtemissionseinrichtung aufgenommenen Stroms
kann so erfolgen, dass beispielsweise mit einer geeigneten Stromdeterminierungseinheit
ein Kennwert bestimmt wird, der den Strom repräsentiert, dass weiterhin mit einer geeigneten
Referenzwerteinheit ein Referenzwert für den Kennwert zur Verfügung gestellt
wird und dass dann mit einer Regeleinrichtung die Regelung des Stroms
so erfolgt, dass sich der Kennwert dem Referenzwert annähert und/oder
den Referenzwert im Wesentlichen erreicht.
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Die
Stromdeterminierungseinheit kann hierzu einen Widerstand aufweisen,
der in einfacher Weise in einer Serienschaltung mit der Lichtemissionseinrichtung
verbunden ist. In diesem Fall ist der Kennwert einfach die am Widerstand
abfallende Spannung. Die Referenzwerteinheit kann beispielsweise
eine Spannungsquelle aufweisen, die eine dem Referenzwert entsprechende
Spannung liefert.
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Ein
Ausfall eines lichtemittierenden Halbleiterbauelements kann dann
erkannt werden, wenn die von der Treiberschaltung aufgenommene elektrische Leistung
einen vorgegebenen unteren Grenzwert erreicht oder unterschreitet
oder einen vorgegebenen oberen Grenzwert erreicht oder überschreitet.
Zur Ermittlung der von der Treiberschaltung aufgenommenen elektrischen
Leistung wird vorzugsweise der von einem Steuergerät an die
Treiberschaltung abgegebene Strom mit Hilfe einer geeigneten Funktionsüberwachungseinheit überwacht.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Signalgebereinheit,
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2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Lichtsignalanlage,
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3 eine
schematische Darstellung der Treiberschaltung und der Lichtemissionseinrichtung einer
erfindungsgemäßen Signalgebereinheit
nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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4 eine
schematische Darstellung der Treiberschaltung und der Lichtemissionseinrichtung einer
erfindungsgemäßen Signalgebereinheit
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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5 eine
schematische Darstellung der Treiberschaltung und der Lichtemissionseinrichtung einer
erfindungsgemäßen Signalgebereinheit
nach einem dritten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
im Stil einer Explosionszeichnung den Aufbau eines Signalgebers 20.
Ein Signalgebergehäuse 21 nimmt
eine Signalgebereinheit 30 auf, im Folgenden auch Signalgebereinsatz 30 genannt.
Der Signalgeber 20 ist hier in einer einfachen Variante
mit nur einem erfindungsgemäßen Signalgebereinsatz 30 dargestellt.
Dieser Signalgebereinsatz 30 umfasst einen kompletten Reflektor 24 mit
einem auf der Hinterseite des Reflektors angeordneten LED-Array 40, 70.
Ebenfalls kann in diesem Reflektor auch bereits eine Treiberschaltung 50, 60, 80 angeordnet
sein. Auf der nach außen
gewandten Seite des Signalgebereinsatzes 30 sind eine Fresnellinse 22 und
eine oft in einer bestimmten Farbe eingefärbte Frontlinse 23 angebracht.
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Ein
solcher Signalgeber 20 weist oft innerhalb eines Gehäuses mehrere
Signalgebereinsätze 30 auf.
Beispielsweise wird ein Signalgeber in Form einer üblichen „Ampel" mit drei Signalgebereinheiten für die Farben
Rot, Gelb, Grün
bestückt.
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2 zeigt
eine entsprechende Lichtsignalanlage 1, welche zwei Lichtsignalgeber 20 mit
jeweils drei erfindungsgemäßen Signalgebereinheiten 30 umfasst.
Die Signalgebereinheiten 30 sind über Verbindungsleitungen 13,
beispielsweise Erdkabel im Bereich einer Straßenkreuzung, mit einem Lichtsignalsteuergerät 10 verbunden.
Von diesem Lichtsignalsteuergerät 10 aus,
welches mehrere Schalt- und Überwachungsteile
für die
einzelnen Signalgebereinheiten 30 aufweist, wird die komplette
Signalanlage 1, welche in der Regel aus mehreren Signalgebern 20 besteht,
in einem Kreuzungsbereich gesteuert. Dieses Lichtsignalsteuergerät 10 ist üblicherweise mit
einer Zentraleinheit 2 verbunden.
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Wie
in 2 dargestellt, können jeweils mehrere Signalgebereinheiten 30,
welche in unterschiedlichen Signalgebern 20 sitzen, parallel über eine
gemeinsame Verbindungsleitung 13 durch das Lichtsignalsteuergerät 10 mit
einem Signalgeberstrom IS1, IS2,
IS3 versorgt werden. Beispielsweise ist es
denkbar, dass alle Signalgebereinheiten 30 mit identischer
Signalfarbe und gleicher Fahrtrichtung oder genau entgegengesetzten,
sich nicht störenden Fahrtrichtungen
von einer einzigen Verbindungsleitung mit einem Signalgeberstrom
IS1, IS2, IS3 versorgt werden.
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Das
Lichtsignalsteuergerät 10 weist
mehrere Funktionsüberwachungseinheiten 11 auf,
welche die an die Signalgebereinheiten 30 abgegebenen Signalgeberströme IS1, IS2, IS3 überwachen.
Derartige Funktionsüberwachungseinheiten 11 werden
auch bereits bei der Überwachung
von klassischen Signalgebereinheiten mit Glühfadenlampen eingesetzt. Im
vorliegenden erfindungsgemäßen Fall
werden diese Funktionsüberwachungseinheiten 11 eingesetzt,
um eine signifikante Änderung,
beispielsweise um 30%, der Leistungsaufnahme der Treiberschaltung 50, 60, 80 der
zugehörigen
Signalgebereinheit 30 zu detektieren, welche – wie noch
nachfolgend detailliert erläutert
wird – erfindungsgemäß auftritt,
wenn eine LED innerhalb der Lichtemissionseinrichtung 40, 70 ausfällt. Dabei
können
wie dargestellt auch die parallel von dem Lichtsignalsteuergerät 10 angesteuerten
Signalgebereinheiten 30 jeweils gemeinsam durch eine Funktionsüberwachungseinheit 11 überwacht
werden.
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Die
Funktionsüberwachungseinheiten 11 können dann
dafür sorgen,
dass bei einer Detektion einer signifikanten Änderung der Leistungsaufnahme einer
Treiberschaltung 50, 60, 80 einer Signalgebereinheit
von einer entsprechenden Schnittstelle 12 aus ein Störungssignal
S an die Zentraleinheit 2 übermittelt wird, wobei dieses
Störungssignal
S auch Informationen enthalten kann, in welcher Signalgebereinheit 30 eine
LED ausgefallen ist.
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Selbstverständlich umfasst
das Lichtsignalsteuergerät
10 noch
eine Reihe weiterer wesentlicher Komponenten, die zur Steuerung
einer kompletten Lichtsignalanlage benötigt werden. Diese sind dem Fachmann
aber bekannt und hier der Einfachheit halber nicht weiter dargestellt
und werden auch nicht weiter erläutert.
Der Aufbau von Funktionsüberwachungseinheiten
ist ebenfalls dem Fachmann hinreichend bekannt. Eine Beschreibung
eines möglichen Aufbaus
findet sich beispielsweise in der
DE-OS
27 37 853 .
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In
den 3 bis 5 sind verschiedene Varianten
für einen
Aufbau von Treiberschaltungen 50, 60, 80 und
Lichtemissionseinrichtungen 40, 70, im Folgenden
auch kurz LED-Arrays 40, 70 genannt, für erfindungsgemäße Signalgebereinheiten 21 dargestellt.
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Bei
der Variante gemäß 3 wird
ein herkömmliches
LED-Array 40 eingesetzt.
Dargestellt sind hier nur zwei Leuchtdioden 41, die parallel
von einer Stromquelle 51 der Treiberschaltung 50 betrieben
werden. Selbstverständlich
können
auch eine größere Anzahl,
beispielsweise drei bis zwölf
LEDs 41, parallel betrieben werden. Diese Stromquelle 51 wird
mit Hilfe einer lokalen Überwachungseinheit 52 überwacht,
welche detektiert, ob die LEDs 41 und die Stromquelle 51 noch
in der richtigen Weise arbeiten. Sobald beide LEDs 41 ausfallen
bzw. die Lichtleistung unter die durch entsprechende Normen vorgegebene
Schwelle absinkt und eine sichere Signalisierung nicht mehr gewährleistet
ist, sendet die lokale Überwachungseinheit 52 ein
Signal an eine Abschalteinheit 53 (oft auch als „End of
life circuit" bezeichnet).
Diese sorgt dann für
eine komplette Abschaltung der Signalgebereinheit in der bisher üblichen
Weise, so dass nach den bisher schon bekannten Verfahren dieser
Totalausfall innerhalb des Lichtsignalsteuergeräts 10 detektiert und
an die Zentraleinheit 2 signalisiert wird.
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Zusätzlich weist
diese Variante einer erfindungsgemäßen Treiberschaltung 50 aber
einen weiteren Stromverbraucher 54, beispielsweise einen oder
mehrere Lastwiderstände,
und eine zusätzliche Stromquelle 56 auf,
durch welche der Stromverbraucher 54 mit Strom beaufschlagt
wird. Diese Zusatzstromquelle 56 wird durch eine Schalteinheit 55 zugeschaltet,
wenn die Überwachungseinheit 52 feststellt,
dass zwar das LED-Array 40 insgesamt noch ausreichend Licht
liefert, also kein Totalausfall vorliegt, dass jedoch bereits eine
oder mehrere der LEDs 41 ausgefallen sind und daher ein
baldiger Austausch oder eine Reparatur des LED-Arrays 40 bzw.
der Signalgebereinheit sinnvoll ist. Durch die Zuschaltung der zusätzlichen
Stromquelle 56 und den Stromverbraucher 54 wird
insgesamt die aufgenommene Leistung der Treiberschaltung 50 signifikant,
beispielsweise um 30%, erhöht.
Dies wird mit der im Zusammenhang mit 2 beschriebenen Funktionsüberwachungseinheit 11 im
Lichtsignalsteuergerät 10 der
Signalanlage 1 detektiert, so dass ein entsprechendes Fehlersignal
S an die Zentraleinheit 2 übermittelt werden kann.
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4 zeigt
eine zu 3 etwas abgewandelte Variante,
wobei das LED-Array 40 in gleicher Weise aufgebaut ist
wie das LED-Array 40 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3.
Auch hier wird die Stromquelle 61, welche das LED-Array 40 mit Strom
versorgt, von einer lokalen Überwachungseinheit 62 überwacht,
welche bei einem Totalausfall des LED-Arrays eine Abschalteinheit 63 informiert,
die für eine
Komplettabschaltung des Signalgebers sorgt. Im Falle eines Ausfalls
einer oder mehrerer LEDs 41, welcher noch nicht zu einem
Totalausfall des LED-Arrays 40 führt, wird jedoch von der lokalen Überwachungseinheit 62 eine
Schalteinheit 65 betätigt,
welche einen weiteren Stromverbraucher 64 zuschaltet, der
direkt von der Stromquelle 61 mit Strom beaufschlagt wird,
die auch das LED-Array 40 mit Strom versorgt. Auch hier
wird also der Stromverbrauch innerhalb der Treiberschaltung 60 signifikant
erhöht, wenn
eine oder mehrere LEDs 41 ausfallen, und die damit verbundene
geänderte
Leistungsaufnahme der Treiberschaltung 60 wird innerhalb
des Lichtsignalsteuergeräts 10 von
den Funktionsüberwachungseinheiten 11 detektiert,
so dass ein entsprechendes Fehlersignal S an die zentrale Steuereinheit 2 abgegeben
werden kann.
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Ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
ist in 5 dargestellt. Hierbei ist kein aktives Eingreifen
eines Überwachungselements
in der Treiberschaltung 80 und Zuschalten von zusätzlichen Stromverbrauchern
notwendig. Stattdessen ist inhärent
durch den Schaltungsaufbau dafür
gesorgt, dass bei einem Ausfall einer einzelnen LED 71 sich
die Leistungsaufnahme der Treiberschaltung 80 signifikant ändert.
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Die
Treiberschaltung 80 weist hierzu eine Stromregelungsschaltung
auf, welche aus einer Regeleinrichtung mit einem Stromregler 81 und
einem Komparator 82, einem Messwiderstand 83 sowie
einer Referenzspannungsquelle 84 aufgebaut ist. Die LEDs 71 des
LED-Arrays 70 sind hier in einer Schaltungsanordnung 73 parallelgeschaltet,
wobei jeder LED 71 ein Vorwiderstand 72 vorgeschaltet
ist. Gezeigt sind in 5 nur zwei LED-Stränge. Wie
aber durch die gestrichelte dritte LED angedeutet ist, ist das LED-Array 70 beliebig
erweiterbar.
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Die
Schaltungsanordnung 73, d.h. die einzelnen Vorwiderstände 72,
ist hier in das LED-Array 70 integriert. Das gesamte LED-Array 70 ist
mitsamt der Schaltungsanordnung 73 über zwei Treiberanschlüsse 74, 75 (Hin-
und Rückleiter)
mit der Treiberschaltung verbunden. Alternativ ist es selbstverständlich auch
möglich,
diese Vorwiderstände
in die Treiberschaltung 80 zu integrieren. Es müssten dann
entsprechend mehrere Treiberanschlüsse 74 zum LED-Array
führen.
Ebenso können
im Übrigen
die Widerstände
auch den LEDs 71 nachgeschaltet sein oder es können sich
entsprechende Widerstände
vor und hinter den LEDs 71 befinden.
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Die
Funktionsweise dieses Aufbaus ist wie folgt:
Über den
Messwiderstand 83 wird eine Spannung UIL abgegriffen,
welche ein Maß für den durch
den Messwiderstand 83 lau fenden Strom IL ist.
Dies ist der Flussstrom IL des LED-Arrays 70.
Dieser Spannungswert UIL wird mit einem
Referenzspannungswert UR, welcher von der
Referenzspannungsquelle 84 zur Verfügung gestellt wird, in einem
Komparator 82 der Regeleinrichtung 85 verglichen
und es wird versucht, den durch die Referenzspannungsquelle vorgegebenen
Spannungswert UR einzustellen. Der Ausgangswert
des Komparators 82 wird an den Stromregler 81 gegeben.
Insgesamt wird so dafür
gesorgt, dass das LED-Array 70 unabhängig von der Anzahl der funktionsfähigen Leuchtdioden 71 immer
mit dem gleichen Strom betrieben wird.
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Sind
alle LEDs 71 des LED-Arrays 70 intakt, verteilt
sich der vom Treiberausgang 73 gelieferte konstante Flussstrom
IL gleichmäßig auf alle LED-Stränge. Das
heißt,
bei n LEDs erhält
jeder LED-Strang 1/n des Flussstroms IL.
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Wird
eine LED 71 unterbrochen, so fließt der fest eingestellte Flussstrom
IL durch n-1 LED-Stränge. Damit steigt der Strom
in den verbleibenden Strängen
von IL/n auf IL/(n – 1) an.
Entsprechend erhöht
sich dann automatisch der Spannungsabfall an den Vorwiderständen 72 der
intakten Stränge.
Damit steigt auch die Spannung UL am gesamten
LED-Array 70 inklusive der Vorwiderstände 72, d.h. an der kompletten
Schaltungsanordnung 73 einschließlich der LEDs 71,
an. Da jedoch der geregelte Flussstrom IL konstant
bleibt, erhöht
sich dadurch die von der Treiberschaltung 80 abgegebene
Leistung und folglich auch die von der Treiberschaltung 80 aufgenommene
Leistung. Diese Leistungsänderung
kann wegen der damit verbundenen Änderung des von der Treiberschaltung 80 aufgenommenen
Signalgeberstroms IS wiederum mit der in 2 dargestellten Funktionsüberwachungseinheit 11 detektiert
werden.
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Tritt
dagegen in einer der LEDs 71 ein Kurzschluss auf, so steigt
im defekten LED-Strang aufgrund des fehlenden Spannungsabfalls am LED-Emitter
die Stromhöhe
an und die Ströme
in den intakten LED-Strängen
sinken ab. Dies führt
insgesamt zu einem Absinken der Spannung UL an
der kompletten Schal tungsanordnung 73 im LED-Array 71,
was wiederum zu einer Reduzierung der von der Treiberschaltung 80 abgegebenen
Leistung führt. Dementsprechend
sinkt auch die Leistungsaufnahme der Treiberschaltung 80,
was wiederum von der Funktionsüberwachungseinheit 11 im
Lichtsignalsteuergerät 10 detektiert
werden kann.
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Eine
wesentliche Idee hierbei ist also, durch die Zuschaltung der Vorwiderstände 72 für die LEDs 71 die
Sensibilität
der Spannungsänderung
hinsichtlich einer Stromänderung
so zu erhöhen,
dass eine signifikante Änderung
der aufgenommenen Leistung des Treibers 80 automatisch
auftritt. Durch diese Schaltungsanordnung kann dafür gesorgt
werden, dass anstelle einer bei einem herkömmlichen LED-Array beim Ausfall
einer LED verursachten Leistungsänderung
von unter 5% jetzt eine Leistungsänderung von über 30%
erreicht wird, welche von üblichen
Funktionsüberwachungseinheiten 11 in
den Lichtsignalsteuergeräten 10 ohne
weiteres detektiert werden kann.
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Der
Vorteil dieses Aufbaus gegenüber
den Schaltungen in den 3 und 4 besteht
darin, dass hier nur sehr wenige zusätzliche Bauelemente benötigt werden
und insbesondere auf schaltende Teile verzichtet werden kann, die
aufgrund ihrer Fehleranfälligkeit
auch wieder überwacht
werden müssten.
Die Ausführungsform
gemäß 5 ist
daher eine besonders sichere und kostengünstige Variante.
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Es
wird an dieser Stelle explizit darauf hingewiesen, dass auch bei
der Ausführungsform
gemäß 5 der
Treiber noch eine Vielzahl weiterer Komponenten umfassen kann. Insbesondere
können
auch hier eine zusätzliche Überwachungseinheit
und eine Abschalteinheit vorgesehen sein, um die Signalgebereinheit
vollständig
auszuschalten, wenn es zu einem Komplettausfall des LED-Arrays kommt,
d.h. wenn das Lichtsignal unter die spezifizierte Schwelle abfällt.
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Abschließend wird
auch noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den anhand
der Figuren konkret dargestellten Aus führungsbeispielen und detailliert
beschriebenen Verfahren lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, die
vom Fachmann im Rahmen der Ansprüche
modifiziert werden können, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es wird der Vollständigkeit
halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten
Artikel „ein" bzw. „eine" nicht ausschließt, dass
die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können.