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Die
Erfindung betrifft ein Klebemittel zur Erhöhung der Schlagbeständigkeit
einer Verklebung und dessen Verwendung.
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Zur
dauerhaften Verklebung beispielsweise von Sichtfenstern in Mobiltelefonen
werden bislang doppelseitig haftklebend ausgerüstete Haftklebemittel mit Trägern auf
Polyester-Basis
oder Basis geschäumter Folien
eingesetzt. Diese Haftklebemittel werden vor der Verklebung entsprechend
den ästhetischen
und technischen Vorgaben gestanzt und müssen daher eine gute Stanzbarkeit
aufweisen. Weiterhin ist es wünschenswert,
dass das eingesetzte Haftklebemittel eine gute Schockabsorption
besitzt und dieses Absorptionsverhalten auch bei niedrigen Temperaturen
bis mind. –20 °C nicht verliert.
Der aus einer guten Schockabsorption für den Anwender resultierende
Vorteil besteht darin, dass die Verklebung auch bei einem Sturz
des Mobiltelefons oder anderen Geräts aus größeren Höhen sicher hält. (Die
Begriffe Schlag- und Schockbeständigkeit
sowie Schlag- und Schockabsorption werden im Folgenden jeweils synonym
verwendet.)
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Derartige
Anforderungen können
gegenwärtig
in begrenztem Umfang durch die Verwendung eines Schaums als Trägermaterial
erreicht werden. Eingesetzt werden können z. B. geschäumtes Polyethylen
oder geschäumtes
Polypropylen (
US 5264278 ).
Die Verbesserung der Schlagbeständigkeit
kann auf die Kompressibilität
der Zellen des Schaums zurückgeführt werden.
Besonders bei niedrigen Temperaturen ist außerdem die Verwendung eines
Polymers mit einer möglichst
niedrigen Glasübergangstemperatur
zur Verbesserung der Kälteschlagbeständigkeit üblich. Eine
Versprödung
des Polymers in der Kälte
setzt z. B. bei Polyethylenen aufgrund der Glasübergangstemperatur erst bei
deutlich niedrigeren Temperaturen ein als bei Polyester oder Polypropylen,
bei denen die Fähigkeit
den Kälteschock
zu absorbieren damit deutlich nachlässt. Weiterhin besitzen nur
amorph vorliegende Polymerketten eine Glasübergangstemperatur oberhalb
derer die Kettenbeweglichkeit einsetzt. Diese Beweglichkeit der
Ketten trägt
zur Absorption der Energie des Kälteschocks
maßgeblich
bei. Kristalline Polymerketten zeigen diese Beweglichkeit erst bei
Auflösung
der kristallinen Struktur im Bereich der Schmelztemperatur. Daher
haben amorphe Polymere gegenüber
Polymeren mit einem hohen kristallinen Anteil, wie er z. B. durch
Verstrecken erzeugt werden kann, eine bessere Kälteschlagbeständigkeit.
Ein weitgehend amorpher Polyethylen- oder Polypropylen-Schaum ist
aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Dehnbarkeit,
allerdings deutlich schlechter stanzbar als eine Polymerfolie mit
einem hohen kristallinen Anteil wie z. B. ein verstrecktes Polyester-Trägermaterial.
Das Verstrecken von Polymerfolien erhöht den kristallinen Anteil
des Polymers und bedingt eine erhöhte Sprödigkeit und verminderte Rest-Dehnbarkeit
im Vergleich zu unverstreckten Folien aus dem gleichen Material.
Beispiele biaxial (d.h. in x- und y-Richtung)
verstreckter Folien sind Folien aus PET-BO und PP-BO. Beide Trägermaterialien
sind aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften gut stanzbar. Eine
Trägerfolie,
die sowohl eine gute Schlagbeständigkeit als
auch eine gute Stanzbarkeit aufweist, konnte bisher noch nicht identifiziert
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Klebeband anzubieten,
das in einer Verklebung eine verbesserte Schlagbeständigkeit
aufweist, wobei insbesondere gleichzeitig eine optimale Stanzbarkeit des
Klebemittels erreicht werden soll.
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Nach
der Erfindung wird die Aufgabe überraschenderweise
durch ein ein- oder doppelseitig klebend ausgerüstetes Klebemittel mit einer
Trägerschicht
auf Basis eines verstreckten Polypropylens, insbesondere auf Basis
eines biaxial verstreckten Polypropylens (PP-BO), die Kavitäten enthält, gelöst. Mit
PP-BO wird allgemein biaxial verstrecktes Polypropylen bezeichnet.
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Die
Erfindung betrifft dementsprechend ein Klebemittel mit zumindest
einer Trägerschicht
und mindestens einer darauf angeordneten Klebemassenschicht, dadurch
gekennzeichnet, dass die Trägerschicht
wenigstens eine Schicht aus verstrecktem Polypropylen aufweist,
dadurch gekennzeichnet dass diese Schicht Kavitäten aufweist, deren Ausdehnung
jeweils in den Hauptrichtungen in der Verstreckungssebene (x- und y-Richtung)
ein Vielfaches ihrer Ausdehnung in Richtung orthogonal zu dieser
Ebene (z-Richtung) beträgt.
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Als
Hauptrichtungen in der Verstreckungsebene werden die Richtungen
bezeichnet, durch die die Verstreckungsebene aufgespannt wird.
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Der
allgemeine Ausdruck „Klebemittel" umfasst im Sinne
dieser Erfindung alle flächigen
Gebilde wie in zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte,
Bänder
mit ausgedehnter Länge
und begrenzter Breite, Bandabschnitte, Stanzlinge, Etiketten und
dergleichen.
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Erfindungsgemäß werden
vorteilhaft Klebemittel mit einer Trägerschicht aus kavitiertem
PP-BO (biaxial verstrecktes
Polypropylen) mit Dichten von kleiner als 0,85 g/cm
3,
insbesondere 0,70 g/cm
3, eingesetzt. Derartige
Folien sind insbesondere in der
US
4,377,616 , der
WO
8900105 A und der
WO
03033574 A beschrieben; der Offenbarungsgehalt dieser Schriften
soll vollumfänglich
in die Offenbarung dieser Schrift einbezogen werden. Wie in den
vorstehend genannten Schriften beschrieben, werden die in der PP-BO-Folie
vorliegenden Kavitäten
durch Koextrusion mit Partikeln und anschließendes koaxiales Verstrecken
erzeugt.
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Die
erfindungsgemäße Trägerschicht
kann verfahrenstechnisch auf unterschiedliche Weisen hergestellt
werden. Besonders bevorzugt sind solche Verfahren, in denen Partikel
zur Initiierung der Kavitäten
verwendet werden, die sowohl im Schmelz- als auch im Glasübergangspunkt über dem
Schmelz- und Glasübergangspunkt
des Polypropylens liegen. Die Partikel sind in dem Sinn inkompatibel
mit der Matrix Polypropylen, als dass die Partikel und das Matrixpolymer
immer als zwei getrennte Phasen vorliegen. Geeignete Materialien,
die in Partikelform Verwendung finden können, sind z. B. Polyamide
oder Nylon, Polyester (wie z. B. Polybutylenterephthalat), Cycloolefincopolymere,
vernetztes Polystyrol, Calciumcarbonat, Titandioxid, Glas und metallische
Pigmente.
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Eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Klebemittels
ist entsprechend derart gestaltet, dass die Schicht aus verstrecktem
Polypropylen Partikel enthält,
die mit dem Polypropylen inkompatibel sind.
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Insbesondere
vorteilhaft werden Folien erfindungsgemäß eingesetzt, die wie folgt
erhältlich
sind:
Nach der
US 4,377,616 werden
kugelförmige
Partikel (mit einem durchschnittlichen Verhältnis der Durchmesser in x-,
y- und z-Richtung von 1) mit Durchmessern von 0,1 bis 10 μm verwendet.
Dem Polymer werden bis zu 20 Gew.-% dieser Partikel zugesetzt. Das
Verstrecken der Folie erfolgt sequentiell bei Temperaturen zwischen
100 und 160 °C,
wobei der erste Reckvorgang in Maschinenrichtung bei niedrigerer
Temperatur erfolgt als der zweite in Querrichtung. Das Reckverhältnis beträgt sowohl
in Maschinen- als auch in Querrichtung zwischen 4:1 und 8:1.
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Ein ähnliches
Verfahren nutzt die
WO
8900105 A . In diesem Verfahren werden Polypropylene mit
einem „melt
flow index" zwischen
1,5 und 18 (gemäß ASTM D1238)
eingesetzt. Außerdem
haben die verwendeten Polypropylene eine Polydispersität zwischen
3,0 und 5,5 (nach einer Methode von Zeichner und Patel: „A comprehensive
evaluation of polymer melt rheology", Proceedings of 2nd World Congress
of Chem. Eng., Vol. 6, S. 333, Montreal, 1981). Die Größe der Partikel
beträgt
1-10 μm,
und sie sind mit 1-30 Gew.-% im Polymer enthalten. Das Reckverhältnis liegt
in Maschinenrichtung zwischen 4:1 und 8:1 und in Querrichtung zwischen
8:1 und 13:1. Es werden Folien mit Dichten von kleiner 0,7 g/cm
3 erhalten.
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Im
Unterschied zum sequentiellen Verstrecken beschreibt die
WO 03033574 A einen
Prozess, in dem eine kavitierte Folie durch ein Simultanreckverfahren
hergestellt wird. Im Simultanreckverfahren erfolgt die Verstreckung
in Maschinen- und Querrichtung gleichzeitig. In diesem Prozess können kugelförmige Partikel
mit durchschnittlichen Durchmessern zwischen 3 und 10 μm eingesetzt
werden, die allerdings keine Partikel mit Durchmessern über 12 μm enthalten
dürfen.
Alternativ ist der Einsatz von länglichen
Partikeln (durchschnittliches Verhältnis der Durchmesser in x-
und y-Richtung von mindestens 2) möglich. Längliche Partikel werden mit
durchschnittlichen Durchmessern von mehr als 3 μm verwendet. Kugelförmige oder
längliche
Partikel können
dem Polymer mit 5-40 Gew.-% zugesetzt werden. Die Recktemperatur
beträgt
zwischen 150 und 160 °C, das
Reckverhältnis
in Maschinen- und Querrichtung 8:1. Mit diesem Herstellungsprozess
werden Dichten von kleiner 0,85 g/cm
3 erreicht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Klebemittels ist die Trägerschicht
eine Mehrschichtfolie, welche wenigstens eine Schicht aus kavitiertem
Polypropylen umfasst, insbesondere eine Drei- oder Fünfschichtfolie.
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Vorteilhaft
können
Mehrschichtfolien eingesetzt werden, bei denen sich auf beiden Seiten
der Schicht aus kavitiertem PP-BO eine oder mehrere Schichten nicht-kavitierten
Polymers befinden. Die nicht-kavitierte Schicht kann aus Homo-,
Co- oder Terpolymer aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und/oder
Polybutylen, sehr bevorzugt aus einem PP-Homopolymer, bestehen.
Aufgrund der optimalen Verträglichkeit
und einem sich daraus ergebenden guten Zusammenhalt des Verbunds
aus mehreren Schichten sind Mehrschichtfolien, bei denen alle Schichten
aus biaxial verstrecktem Polypropylen bestehen, besonders für den Einsatz
als schlagbeständiges
Klebemittel geeignet.
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Durch
das Erzeugen der Kavitäten
während
des Verstreckens in x- und y-Richtung werden in der Schicht Hohlräume erzeugt,
wobei für
die Vielzahl dieser Hohlräume
gilt, dass deren Ausdehnung in x- und y-Richtung deutlich größer ist
als die Ausdehnung in z-Richtung, also rechtwinklig zu den Reckrichtungen.
Die Ausdehnung der Kavitäten
in z-Richtung entspricht üblicherweise
in etwa dem Durchmesser des Partikels, der diese Kavität erzeugt
hat. Die Ausdehnung in x- und y-Richtung beträgt in der Regel ein Vielfaches
dieses Durchmessers und ist abhängig
vom verwendeten Polymer, der Größe der Partikel
und vom Prozess. Ausdehnung und Anzahl der Kavitäten haben einen direkten Einfluss
auf die Dichte der Folie.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung weist eine Mehrschichtfolie auf, die durch Koextrusion
hergestellt wurde und bei der die kavitierte Polypropylen-Schicht
im Kern angeordnet ist. Im Unterschied zu einer durch Laminieren
mehrerer Folien hergestellten Mehrschichtfolie wird eine Mehrschichtfolie
bei der Koextrusion bereits während
des Schritts der Folienherstellung erhalten.
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Das
erfindungsgemäße Klebemittel
weist sehr bevorzugt in der Schicht aus verstrecktem Polypropylen Partikel
auf, die einen durchschnittlichen Durchmesser von größer 1 μm, bevorzugt
von größer 2 μm, und höchstens
12 μm besitzen.
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Die 1 und 2 dienen
der Illustration des Schichtaufbaus der Folien, ohne sich durch
die gezeigten Beispiele unnötig
beschränken
zu wollen.
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Beispielhaft
sind in 1 zwei kavitierte PP-BO-Mehrschichtfolien
aus unterschiedlichen Herstellprozessen im Querschnitt gezeigt (Querschnitt-Aufnahmen
von Folien mit kleinen Partikeln/Kavitäten [1-1, Label-Lyte
LH247 der Firma ExxonMobil Chemical] und größeren Partikeln/Kavitäten [1-2, EUH 90 der Firma Treofan]).
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Die
kavitierte Polypropylen-Schicht (10) ist jeweils im Kern
angeordnet; die Auszüge
zeigen einen oberen Anschnitt der Folie, umfassend einen Ausschnitt
einer bzw. mehrerer nicht kavitierter oberer Schichten (11) sowie
einen Ausschnitt der kavitierten Schicht (10).
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Gemein
haben beide Folien eine Vielzahl von Kavitäten, die eine große Ausdehnung
in x- und y-Richtung
besitzen. Das Polymer zwischen den Kavitäten liegt ähnlich einer Schichtstruktur
mit einer Ausdehnung der Schichten in x- und y-Richtung vor. Da
keine reine Schichtstruktur von untereinander unabhängigen Schichten
vorliegt, sondern vielmehr „quasi-Schichten" existieren, die
in ihrer Ausdehnung und Dicke variabel und untereinander verbunden
sind, ist der Zusammenhalt der Folie in z-Richtung gegeben. Im Querschnitt
der Folie der Firma ExxonMobil Chemical in 1-1 sind
deutlich Füllstoffpartikel
(121) und Kavitäten
(131) zu erkennen. Die Größe und Zahl der Kavitäten bedingt
die Dichte der Folie von 0,72 g/cm3. In 1-2 sind ebenfalls Partikel (122) und
Kavitäten
(132) zu sehen. Diese Folie wurde von der Firma Treofan
hergestellt. Die Kavitäten
(132) in 1-2 haben allerdings eine sehr
viel größere Ausdehnung
als die (131) der Folie in 1-1. Entsprechend
der größeren Kavitäten in 1-2
ist die Dichte im Vergleich zur Folie in 1-1 herabgesetzt. Sie beträgt lediglich
0,55 g/cm3.
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Insbesondere
geeignet für
die erfindungsgemäße Anwendung
sind Folien mit Dichten unterhalb von 0,85 g/cm3 und
insbesondere mit Kavitäten,
die durch Füllstoffpartikel
mit mehr als 1 μm
Durchmesser erzeugt wurden; bevorzugt sind Folien mit Dichten kleiner
als 0,70 g/cm3 und größer als 0,30 g/cm3,
und insbesondere mit durch Füllstoffpartikel
mit mehr als 2 μm
Durchmesser erzeugten Kavitäten.
Die Schockabsorptionsfähigkeit
der Folie und damit die Schlagbeständigkeit der Verklebung wächst mit
zunehmender Größe der Kavitäten, d.
h. vor allem mit zunehmender Ausdehnung der Kavitäten in x-
und y-Richtung. Daher sind insbesondere Folien mit Dichten von kleiner
als 0,85 g/cm3, insbesondere kleiner als
0,70 g/cm3, als Trägerfolie des erfindungsgemäßen Klebemittels
geeignet. Die in 1-2 gezeigte Folie besitzt entsprechend
der größeren Kavitäten auch
eine bessere Schlagbeständigkeit
als die Folie in 1-1 (vgl. Beispiel 1 und Beispiel
3).
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2 zeigt
schematisch und nicht maßstabsgetreu
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Klebemittel mit einer Trägerschicht
(21) aus verstrecktem Polypropylen und mindestens einer
darauf angeordneten Klebemassenschicht (22). Eine zweite
Klebemassenschicht (23) kann optional vorhanden sein, so
dass sowohl ein- als auch doppelseitige Klebemittel von der Erfindung
umfasst werden. Die Koordinatenvektoren zeigen die Lage der Richtungen
x, y (Hauptrichtungen der Verstreckungsebene) sowie z (Orthogonale
zur Verstreckungsebene) an. Es wird anhand der Einbettung der 1-1 gezeigt, wie die in den 1-1 und 1-2 gezeigten
Schnitte innerhalb dieses Klebemittelausschnittes liegen (24).
Dabei zeigt die Positionsziffer 10 den kavitierten Folienbereich,
die Positionsziffer 11 den nicht kavitierten Folienbereich der Mehrschichtfolie
an (analog 1-1).
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Die
Werte der Zugdehnung sollten vorteilhaft sowohl in Längs- als
auch in Querrichtung mehr als 10 N/mm2 betragen
und die der Dicke der Folie mehr als 30 μm, bevorzugt mehr als 50 μm.
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Diese
Folien weisen für
den Fachmann überraschend
trotz der im Vergleich zu Polyethylen erhöhten Glasübergangstemperatur und dem
im Vergleich zu Polypropylen erhöhten
kristallinen Polymeranteil eine gute Kälteschlagbeständigkeit
auf. Insbesondere zeigen Folien mit Kavitäten mit großer Ausdehnung in x- und y-Richtung
eine vorteilhafte Schlagbeständigkeit,
da der Schock durch die daraus folgende lokale Schichtstruktur besser
in diese Richtungen als in z-Richtung übertragen werden kann. Die
gegenüber
einer Polyethylen- oder einer unverstreckten Polypropylen-Folie
erhöhte
Steifigkeit bewirkt außerdem
eine bessere Stanzbarkeit.
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Bei
der auf der Trägerschicht
angeordneten Klebemassen-Schicht handelt es sich vorzugsweise um eine
Schicht aus Haftkleber. Natürlich
ist alternativ auch eine Beschichtung mit Hitze-aktivierbarer Folie
oder Reaktivkleber möglich.
Für doppelseitige
Klebemittel können
eine oder beide der Schichten haftklebend, hitzeaktivierbar oder
reaktivklebend sein. Die Folie wird für die Klebebandanwendung ein-
oder beidseitig mit dem bevorzugten Haftkleber als Lösung oder
Dispersion oder 100 %ig (zum Beispiel Schmelze) oder durch Koextrusion
mit der Folie beschichtet. Die Klebeschicht(en) können durch
Wärme oder
energiereiche Strahlen vernetzt und erforderlichenfalls mit Trennfolie
oder Trennpapier abgedeckt werden.
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Vorteilhaft
sind insbesondere Klebemittel bei denen die Klebemassenschicht,
insbesondere Haftklebemassenschicht, eine solche auf Basis von Acrylat,
Silikon, Polyurethan und Kautschuk ist (bzw. im Falle doppelseitiger
Klebemittel solche, bei denen beide Klebeschichten, insbesondere
Haftklebeschichten, solche auf Basis der vorgenannten Verbindungen
sind).
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Zur
Optimierung der Eigenschaften kann bevorzugt die zum Einsatz kommende
Selbstklebemasse mit einem oder mehreren Additiven wie Klebrigmachern
(Harzen), Weichmachern, Füllstoffen,
Pigmenten, UV-Absorbern, Lichtschutz-, Alterungsschutzmitteln, Vernetzungsmitteln,
Vernetzungspromotoren oder Elastomeren abgemischt sein.
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Vorteilhaft
ist eine physikalische Vorbehandlung der Trägerfolienschicht zur Verbesserung
der Haftung durch Flamm-, Plasma- oder Coronabehandlung.
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Bei
Bedarf kann vor dem Aufbringen der Haftkleberschicht eine Primerschicht,
insbesondere lösungsmittelfrei
wie z. B. durch Koextrusion, aufgebracht werden, so dass sich zwischen
einer Trägerfolienschicht
und einer Haftkleberschicht eine Primerschicht befindet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird das Trägermaterial
doppelseitig mit einer Haftklebstoffbeschichtung versehen. Die Menge
der Klebstoffschicht beträgt
bevorzugt jeweils 10 bis 120 g/m2, vorzugsweise 25
bis 100 g/m2 (Auftragsmenge nach einer eventuellen
notwendigen Entfernung von Wasser oder Lösungsmittel). Die Zahlenwerte
entsprechen auch in etwa der Dicke in μm; erfindungsgemäß ist es
also vorteilhaft, die Schichtdicken der Haftklebstoffbeschichtung
zu 10 bis 120 μm,
insbesondere zu 25 bis 100 μm
zu wählen.
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Im
Fall einer Klebstoffbeschichtung beziehen sich die hier gemachten
Angaben zur Dicke und zu dickenabhängigen mechanischen Eigenschaften
des Trägermaterials
ausschließlich
auf die PP-BO-haltige Schicht des Haftklebemittels ohne Berücksichtung
der Klebstoffschicht oder weiteren Schichten, die in Zusammenhang
mit Klebstoffschichten vorteilhaft sind.
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Der
zur ein- oder beidseitigen Ausrüstung
des Trägermaterials
einzusetzende Haftkleber kann insbesondere aus der Gruppe der Acrylat-,
Silikon-, Polyurethan- oder Kautschukkleber ausgewählt werden.
Besonders bevorzugt ist hier der Einsatz von Polyacrylathaftklebemassen,
die ein Polymer umfassen, das in Bezug auf das Polymer 79 bis 100
Gew.-% Acrylsäureester
und/oder Methacrylsäureester
und/oder deren freie Säuren
mit der Formel CH2=C(R3)(COOR4), wobei R3 H und/oder
CH3 darstellt und R4 H
und/oder Alkylketten mit 1 bis 30 C-Atomen darstellt; und 0 bis
30 Gew.-% olefinisch ungesättigte
Monomere mit funktionellen Gruppen umfasst, wobei sich die Gewichtsangaben
auf das Polymer beziehen.
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Auch
einseitig haftklebend ausgerüstete
Haftklebemittel können
basierend auf einem PP-BO-Träger mit
Kavitäten
hergestellt werden. In dieser Ausführungsform ist die Ausrüstung mit
einem antiadhäsiven
Wirkstoff auf der Seite des Trägers,
die nicht mit Klebmasse beschichtet wird, möglich.
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Von
der Erfindung umfasst werden auch wie im Rahmen dieser Schrift als
erfindungsgemäß beschriebene
Klebemittel, die zusätzlich
in unmittelbarer oder mittelbarer Nachbarschaft zur Trägerschicht
noch mindestens eine Funktionsschicht aufweisen. Beispiele für Funktionsschichten
sind Schichten aus Farblack, Primer oder antiadhäsivem Wirkstoff.
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Besondere
Bedeutung haben erfindungsgemäße Haftklebemittel
in der Elektronikindustrie. Hier werden sie beispielsweise in Form
von Stanzlingen zur Befestigung von Sichtfenstern in Mobiltelefonen
eingesetzt. Weitere Anwendungen sind vor allem in tragbaren Geräten zu finden,
wie z. B. Kameras, Palms, Laptops, tragbaren Audiogeräten und
allgemein allen Verklebungen, die Schockbelastungen ausgesetzt sind
oder sein können.
Da gerade für
mobile Gegenstände
die Möglichkeit
eines Sturzes immer gegeben ist, ist hier der Einsatz einer schlagbeständigen Verklebung
besonders attraktiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Verklebung einen
Sturz unbeschadet übersteht,
ist bei Verwendung des erfindungsgemäßen Klebemittels sehr viel
größer als
bei herkömmlichen
Klebemitteln, die keine erhöhte
Schlagbeständigkeit
aufweisen.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit weiterhin die Verwendung eines erfindungsgemäßen Klebemittels zur
Erhöhung
der Schlagbeständigkeit
einer Verklebung mit einem oder mehreren Elementen, insbesondere der
Kälteschlagbeständigkeit
bei Temperaturen größer als –40 °C.
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Prüfmethoden
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Die
Messungen werden, wenn nicht anders angegeben, bei einem Prüfklima von
23 ± 1 °C und 50 ± 5 % rel.
Luftfeuchte durchgeführt.
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Das
Zugdehnungsverhalten des Klebebandes wird an (nach Möglichkeit)
15 mm breiten und 150 cm langen Prüfstreifen, Einspannlänge 100
mm nach DIN EN ISO 527-3/2/300 mit einer Prüfgeschwindigkeit von 300 mm/min
ermittelt.
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Die
Klebkräfte
werden bei einem Abzugswinkel von 180° nach AFERA 4001 an (nach Möglichkeit)
20 mm breiten Teststreifen bestimmt. Hierbei werden Stahlplatten
nach AFERA-Norm
als Prüfuntergrund
verwendet.
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Die
Dicke wird nach DIN 53370 bestimmt, wobei der Taster plan (nicht
gewölbt)
ist. Bei strukturierten Folien wird jedoch die Dicke vor dem Prägen zugrunde
gelegt. Dies ist auch nachträglich über das
Flächengewicht
(ermittelt nach DIN 53352) und Umrechnung mit der Dichte möglich. Die
Prägetiefe
ist die Differenz zwischen den Dicken mit und ohne Prägung. Die
Schlagbeständigkeit
wird durch einen anwendungstechnischen Falltest bei 23 °C und –20 °C bestimmt.
Dabei fällt
eine Stahlkugel mit einer Masse von 13,5 g aus definierten Höhen auf
eine Verklebung aus Stahlplatte, Stanzling aus doppelseitigem Klebeband
nach 3 (3 zeigt die Maße des im
Falltest verwendeten Stanzlings), und ABS-Rahmen. Dabei liegt die
Verklebung horizontal mit dem ABS-Rahmen auf einer Halterung auf,
die Stahlplatte hängt
nach unten frei. Die Stahlkugel trifft, da ABS-Rahmen und Stanzling
ausreichend große Öffnungen
aufweisen, die Stahlplatte und übt
so eine Schlagbelastung auf die Verklebung aus. Die Höhe, aus
der die Stahlkugel auf die Verklebung fällt wird solange variiert,
bis die Verklebung durch die Schlagbelastung zerstört wird.
Die maximal mögliche
Fallhöhe
h der Stahlkugel ohne Zerstörung
der Verklebung wird angegeben.
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Folgende
Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne deren Umfang zu
beschränken:
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Beispiele
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Herstellung des Polyacrylats
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Ein
für radikalische
Polymerisationen konventioneller 2-L-Glasreaktor wurde mit 40 g
Acrylsäure,
360 g 2-Ethylhexylacrylat und 133 g Aceton/Isopropanol (96:4) befüllt. Nach
45 Minuten Durchleiten von Stickstoffgas unter Rühren wurde der Reaktor auf
58 °C hochgeheizt
und 0,2 g Azoisobutyronitril (AIBN, Vazo 64TM,
Fa. DuPont) hinzugegeben. Anschließend wurde das äußere Heizbad
auf 75 °C
erwärmt
und die Reaktion konstant bei dieser Außentemperatur durchgeführt. Nach
1 h Reaktionszeit wurde wiederum 0,2 g AIBN hinzugegeben. Nach 4
und 8 h wurde mit jeweils 100 g Aceton/Isopropanol (96:4) – Gemisch
verdünnt.
Zur Reduktion der Restinitiatoren wurden nach 8 und nach 10 h jeweils
0,6 g Bis-(4-tert.-butylcyclohexanyl)-peroxy-dicarbonat (Perkadox
16TM, Fa. Akzo Nobel) hinzugegeben. Die
Reaktion wurde nach 24 h Reaktionszeit abgebrochen und auf Raumtemperatur
abgekühlt.
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Anschließend wurde
das Polyacrylat mit 0,4 Gew.-% Aluminium-(III)-acetylacetonat (3%ige
Lösung
in Isopropanol) abgemischt, auf einen Feststoffgehalt von 30 % mit
Isopropanol verdünnt
und dann aus Lösung auf
Trennpapier bzw. PP-Folie beschichtet. Nach Trocknung für 20 Minuten
bei 90 °C
betrug der Masseauftrag 50 g/m2.
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Die
Trägerfolie
wurde vor der Beschichtung beidseitig Corona-behandelt. Der Klebmassenauftrag
erfolgte auf beide Seiten des kavitierten Trägermaterials durch Kaschieren
von beschichtetem Trennpapier. Anschließend wurde das Trennpapier
von einer Seite wieder abgedeckt und das Klebeband zu Stangen gewickelt.
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Das
Schneiden erfolgte durch Abstechen von Stangen mit 66 m Lauflänge mittels
rotierender Messer (round blade) oder wahlweise durch Abstechen
von Stangen mittels feststehender Klinge (straight knife). Anschließend wurden
Stanzlinge hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
geschäumte
Polypropylen-Folie PPF-Soff 200 der Firma Nowofol in Siegsdorf/D
wurde mit Acrylatklebemasse beschichtet. Die Trägerfolie ist unverstreckt und
hat eine Dicke von 200 μm
und eine Dichte von 0,65 g/cm3.
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Vergleichsbeispiel 2
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Als
Trägerfolie
wurde die Folie OPR 40 der Firma Pao Van Tsae Yih in Taoyuan Hsien,
Taiwan verwendet. Diese Folie ist eine hochtransparente PP-BO Folie
ohne Kavitäten
und hat eine Dicke von 40 μm.
Die Folie hat eine Dichte von 0,9 g/cm3.
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Beispiel 1
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Für die Herstellung
des Beispiels wurde die Folie EUH 90 der Firma Treofan in Raunheim/D
mit der angegebenen Acrylatklebemasse beschichtet. Die Folie hat
einen Fünfschicht-Aufbau mit einer
mittleren Schicht aus kavitiertem PP-BO. Diese mittlere Schicht
stellt mit einer Dicke von 80 μm
den Hauptbestandteil der insgesamt 90 μm dicken Folie. Die Kavitäten in der
biaxial verstreckten PP-Folie werden durch Koextrusion des Polymers
mit Füllstoffpartikeln
und anschließendem
Verstrecken erzeugt. Die Füllstoffpartikel
haben Durchmesser zwischen 1,5 und 10 μm. Die Folie hat eine Dichte
von 0,55 g/cm
3. Tabelle 1: Vergleich der Eigenschaften
| Dicke
der Folie [μm] | Dichte
der Folie [g/cm3] | Durchmesser der
Partikel [μm] | Durchschnittl.
Ausdehnung der Hohlräume
in zRichtung [μm] | Zugfestigkeit
MD* [N/mm2] | Zugfestigkeit
CD* [N/mm2] |
Vergleichsbeispiel
1 | 200 | 0,65 | N/A | nicht
geprüft | 11 | 6 |
Vergleichsbeispiel
2 | 40 | 0,91 | N/A | N/A | nicht
geprüft | nicht
geprüft |
Beispiel
1 | 90 | 0,55 | 1,5-10 | 1,2 | 100 | 55 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur
Maschinenrichtung
| Reißdehnung MD*
[%] | Reißdehnung CD*
[%] | Klebkraft
Stahl [N/cm] | Falltest,
25 °C, max.
Fallhöhe
h [cm] | Falltest, –20 °C, max. Fallhöhe h [cm] |
Vergleichsbeispiel
1 | 477 | 177 | 20 | nicht
geprüft | 7 |
Vergleichsbeispiel
2 | nicht
geprüft | nicht
geprüft | 11,5 | 50 | 2 |
Beispiel
1 | 14 | 119 | 10 | 90 | 50 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur Maschinenrichtung
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Aussagekräftig im
Bezug auf die Schlagbeständigkeit
sind vor allem die Ergebnisse des Falltests. Der Falltest an Verklebungen
des Beispiel 1 zeigt, dass die maximale Fallhöhe h deutlich über denen
der Vergleichsbeispiele liegt. So kommt es bei Raumtemperatur für Beispiel
1 erst oberhalb einer Fallhöhe
von 90 cm zu einer Zerstörung
der Verklebung, wohingegen die Vergleichsbeispiele höchstens
bis zu einer Höhe
von 50 cm intakt bleiben.
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Das
Versagen der Verklebung des Beispiel 1 bei Raumtemperatur ist im übrigen auf
das Versagen der Verbindung zwischen nicht-kavitierter Polymerschicht
und kavitierter PP-BO-Schicht
der Mehrschichtfolie zurückzuführen. Im
Fall eines besseren Zusammenhalts beider Schichten wäre die Schlagbeständigkeit
bei Raumtemperatur sicher noch höher.
Bei –20 °C liegt die
maximale zerstörungsfreie
Fallhöhe
immerhin noch bei 50 cm, die Vergleichsbeispiele erreichen maximal
7 cm. Die in der Folie aus Beispiel 1 vorliegenden Kavitäten führen zu
einer deutlich verbesserten Schlagbeständigkeit bei Raumtemperatur
und auch in der Kälte. Geschäumte Polypropylen-Folie
(Vergleichsbeispiel 1) oder nicht-kavitiertes PP-BO (Vergleichsbeispiel
2) schneiden sehr viel schlechter ab.
-
Beispiel 2
-
Als
Trägerfolie
wurde die Folie Propafilm TB22A140 der Firma Innovia in Wigton/UK
verwendet. Sie hat eine Nenndicke von 140 μm und weist einen Mehrschicht-Aufbau
auf. Die mittlere Schicht hat eine Dicke von 90 μm und besteht aus kavitiertem
PP-BO. Die Füllstoffpartikel,
mit denen die Hohlräume
im PP-BO erzeugt wurden, bestehen aus CaCO
3 und
haben einen Durchmesser von bis zu 10 μm. Die Folie ist mit Titandioxid
weiß gefärbt. Die
Folie hat eine Dichte von 0,69 g/cm
3. Tabelle 2: Vergleich der Eigenschaften
| Dicke
der Folie [μm] | Dichte
der Folie [g/cm3] | Durchmesser
der Partikel [μm] | Durchschnittl.
Ausdehnung der Hohlräume
in zRichtung [μm] | Zugfestigkeit
MD* [N/mm2] | Zugfestigkeit
CD* [N/mm2] |
Vergleichsbeispiel
1 | 200 | 0,65 | N/A | nicht
geprüft | 11 | 6 |
Vergleichsbeispiel
2 | 40 | 0,91 | N/A | N/A | nicht
geprüft | nicht
geprüft |
Beispiel
2 | 140 | 0,69 | ≤ 10 | 1,0 | 78 | 94 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur Maschinenrichtung
| Reißdehnung MD*
[%] | Reißdehnung CD*
[%] | Klebkraft
Stahl [N/cm] | Falltest,
25 °C, max.
Fallhöhe h
[cm] | Falltest, –20 °C, max. Fallhöhe h [cm] |
Vergleichsbeispiel
1 | 477 | 177 | 20 | nicht
geprüft | 7 |
Vergleichsbeispiel
2 | nicht
geprüft | nicht
geprüft | 11,5 | 50 | 2 |
Beispiel
2 | 48 | 62 | 11,4 | 180 | 20 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur Maschinenrichtung
-
Auch
für Beispiel
2 liegen die Ergebnisse des Falltests weit über denen der Vergleichsbeispiele.
Da die Dichte der Folie aus Beispiel 2 etwas höher ist als die der Folie aus
Beispiel 1 (0,69 verglichen mit 0,55 g/cm3)
ist der erreichte Wert bei –20 °C hier etwas
niedriger als der Wert aus Beispiel 1. Der sehr gute Wert des Falltests
bei Raumtemperatur wird erreicht, da der Zusammenhalt der Schichten
der Mehrschichtfolie für Beispiel
2 besser ist als für
Beispiel 1. In Beispiel 2 bestehen alle Schichten aus Polypropylen,
was eine sehr gute Verankerung der Außenschichten auf der kavitierten
Schicht bewirkt. Besonders interessant ist für Beispiel 2 der Vergleich
mit der geschäumten
Polypropylen-Folie (Vergleichsbeispiel 1), da diese eine ähnliche Dichte
aufweist. Die geschäumte
PP-Folie schneidet im Falltest sehr viel schlechter ab als die kavitierte
Folie. Dieser Vergleich verdeutlicht die vorteilhafte Form der Kavitäten mit
einer Ausdehnung in x- und y-Richtung, die ein Vielfaches der Ausdehnung
in z-Richtung beträgt.
-
Beispiel 3
-
Zur
Beschichtung wurde die Folie Label-Lyte LH247 der Firma ExxonMobil
Chemical in Luxemburg/L eingesetzt. Die Folie besitzt bei einer
Dicke von 70 μm
einen Dreischichtaufbau. Die mittlere Schicht besteht aus kavitiertem
PP-BO mit einer Dicke von 60 μm.
Die Füllstoffpartikel,
mit denen die Hohlräume
im PP-BO erzeugt wurden, haben einen Durchmesser von 1-2 μm. Die Kavitäten sind
daher deutlich kleiner als bei den Folien aus den Beispielen 1 und
2. Diese Folie hat eine Dichte von 0,72 g/cm
3. Tabelle 3: Vergleich der Eigenschaften
| Dicke
der Folie [μm] | Dichte
der Folie [g/cm3] | Durchmesser der
Partikel [μm] | Durchschnittl.
Ausdehnung der Hohlräume
in zRichtung [μm] | Zugfestigkeit
MD* [N/mm2] | Zugfestigkeit
CD* [N/mm2] |
Vergleichsbeispiel
1 | 200 | 0,65 | N/A | nicht
geprüft | 11 | 6 |
Vergleichsbeispiel
2 | 40 | 0,91 | N/A | N/A | nicht
geprüft | nicht
geprüft |
Beispiel
3 | 70 | 0,72 | 1-2 | 0,4 | 134 | 89 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur Maschinenrichtung
| Reißdehnung MD* [%] | Reißdehnung CD* [%] | Klebkraft Stahl [N/cm] | Falltest, 25 °C, max. Fallhöhe h [cm] | Falltest, –20 °C, max. Fallhöhe h [cm] |
Vergleichsbeispiel
1 | 477 | 177 | 20 | nicht
geprüft | 7 |
Vergleichsbeispiel
2 | nicht
geprüft | nicht
geprüft | 11,5 | 50 | 2 |
Beispiel
3 | 21 | 145 | 14,4 | nicht
geprüft | 7 |
- *MD in Maschinenrichtung; CD quer zur
Maschinenrichtung
-
Die
Folie von ExxonMobil Chemical in Beispiel 3 schneidet in der Schlagbeständigkeit ähnlich ab
wie die geschäumte
Polypropylenfolie aus Vergleichsbeispiel 1. Aufgrund ihrer besseren
Stanzbarkeit ist sie aber trotzdem der geschäumten Folie vorzuziehen. Mit
einer Dichte von 0,72 g/cm3 besitzt die
Folie des Beispiels 3 die höchste
Dichte unter den untersuchten geschäumten oder kavitierten Folien.
Besonders bevorzugt sind im Sinne der Erfindung daher Folien mit
Dichten von kleiner als 0,70 g/cm3, da diese
in der Schlagbeständigkeit sehr
viel besser abschneiden als geschäumte Folien.