DE102006054736A1 - Verfahren zur Herstellung von Verbundglasscheiben - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verbundglasscheiben, bei dem in einem ersten Schritt mindestens zwei zu verbindende Glasplatten alternierend mit je einer Folienschicht zu einem Glaspaket aufeinandergelegt werden und das Glaspaket dann zu einer Laminiervorrichtung transportiert wird, wo die Glasplatten unter Vakuum und Aufschmelzen der Folienschicht zu Verbundglasscheiben laminiert werden, wobei das Glaspaket nach dem Aufeinanderlegen und vor dem Transport zumindest partiell erwärmt wird, um die Glasplatten in den erwärmten Bereichen relativ zur Folie zu fixieren.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verbundglasscheiben, bei dem in einem ersten Schritt mindestens zwei zu verbindende Glasplatten alternierend mit jeweils einer Folienschicht zu einem Glaspaket aufeinandergelegt werden und das Glaspaket dann zu einer Laminiervorrichtung transportiert wird, wobei die Glasplatten unter Vakuum und Aufschmelzen der Folienschicht zu Verbundglasscheiben laminiert werden.
- Verbundglas ist ein Sammelbegriff für ein Laminat von mindestens zwei, aber auch mehr Glasplatten, die durch je eine klebfähige Zwischenschicht aus Kunststoff, z. B. durch ein Gießharz oder eine hochreißfeste zähelastische thermoplastische Verbundfolie, verbunden sind. Derartige Verbundglasscheiben werden in Fahrzeugen, aber auch im Baubereich eingesetzt. Als Folien kommen dabei Verbundfolien aus PVB (Polyvinylbutyral), EVA (Ethylenvinylacetat), PA (Polyacrylat), PMMA (Polymethylmetacrylat) und PUR (Polyurethan) in Frage. Je nach Anzahl, Art und Dicke der verwendeten Glasplatten und Zwischenlagen können Verbundgläser als Sicherheitsglas, Schallschutzglas, Brandschutzglas, durchschusssicheres Glas etc. eingesetzt werden. Die Herstellung von Verbundsicherheitsglas erfolgt dabei unter Reinraumbedingungen in Autoklaven, d. h. unter Vakuum, wobei das Glas und die Folie unter Hitze mit hohem Druck zu einer unlösbaren Einheit verschmolzen werden. Dabei erfolgt ein Übergang von der bis dahin milchigen Folie in eine klare Folie durch das dreidimensionale Vernetzen der Kunststofffolie, so dass diese nach dem Laminieren nicht mehr aufschmelzbar ist.
- Beim zuvor beschriebenen Verfahren liegen die einzelnen Schichten zunächst – vor dem Laminieren – lose aufeinander und bilden ein Schichtpaket. Problematisch ist hierbei, dass zwischen den einzelnen Schichten nach wie vor Luft eingeschlossen ist, so dass man hier von einem Luftpolster sprechen kann. Dies hat zur Folge, dass unter bestimmten Voraussetzungen, wie beispielsweise einem Transport des Schichtpakets, die einzelnen Schichten aufeinander zu rutschen beginnen können. Dies ist jedoch nachteilig, da es für eine erfolgreiche Laminierung erforderlich ist, dass die Scheiben in eng vorgegebenen Toleranzen übereinander positioniert sind.
- Der Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, bei einem Verfahren zum Herstellen von Verbundglasscheiben ein Verrutschen der einzelnen Schichten des Glaspakets vor der Laminierung relativ zueinander zu verhindern.
- Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem das Glaspaket nach dem Aufeinanderlegen und vor dem Transport zumindest partiell erwärmt wird, um die Glasplatten relativ zur Folie zu fixieren. Durch dieses Erwärmen erfolgt in einem lokal begrenzten Bereich ein erstes Klebrigwerden der zwischen den Glasplatten angeordneten Folie, wodurch die Glasplatten mit der Folienschicht bereits beim Zusammenlegeprozess so miteinander verklebt bzw. verbunden werden, dass beim anschließenden Weitertransport ein Verschieben der einzelnen Schichten des Glaspakets verhindert werden kann.
- Die Erwärmung erfolgt dabei partiell, also lokal begrenzt. Darüber hinaus kann das Aufschmelzen der Folie auch nur partiell, also nicht vollständig, erfolgen. Ein vollständiges Aufschmelzen und Vernetzen erfolgt dann erst im Laminierprozess. Durch diese nur lokale Verbindung wird eine ausreichende Fixierung erreicht, ohne die spätere Laminierung unter Vakuum zu beeinträchtigen.
- Dabei kann vorgesehen sein, dass das vollständige Glaspaket lokal erwärmt wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass dem Erwärmen des Glaspakets ein Erwärmen einer oder beider Glasplatten vorausgeht. Dabei kann die Erwärmung der Glasplatten vor, während oder nach dem Aufeinanderlegen erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn ein erstes Erwärmen der Glasplatten bereits vor dem Aufeinanderlegen erfolgt und so die bereits angewärmten Glasplatten positioniert werden. Insgesamt besitzt ein vorheriges Erwärmen der Glasplatten jedoch den Vorteil, dass die Wärmeeinwirkung, die dann bei der partiellen Erwärmung erreicht werden muss, einen geringeren energetischen Einsatz erfordert, da bereits eine Vorerwärmung erfolgt ist.
- Die Erwärmung kann dabei mittels Folienstrahlern, aber auch anderer Wärmequellen, wie beispielsweise Heißluft, erfolgen. Die Wärmequellen können sich dabei ober- oder unterhalb einer Glaslauflinie, also der Glaspakete, befinden.
- Dabei kann vorgesehen sein, dass das Verfahren auf einer kontinuierlich oder quasi kontinuierlich arbeitenden Glasherstellungsvorrichtung durchgeführt wird. Das Aufeinanderlegen der Scheiben und das Positionieren derselben erfolgt hierbei automatisiert oder manuell.
- Die Wärmequellen können dabei stationär angeordnet sein, können jedoch auch so vorgesehen sein, dass sie für verschiedene Glaspakete neu positioniert werden. Dabei können die Wärmequellen bei verschiedenen Formaten an verschiedenen Stellen der Glaspakete wirken.
- Dabei muss die Erwärmung hinsichtlich der Temperatur und der Dauer so gewählt werden, dass die Folie und das Glas sicher angewärmt werden, so dass eine anschließende Verbindung zwischen Glas und Folie gewährleistet ist. Die Vorfixierung darf aber nur so stark erfolgen hinsichtlich Wärme und/oder Druck, dass bei dem nachfolgenden Laminierprozess die Luft im Glaspaket noch sicher entfernt werden kann und dass das Endprodukt (Verbundglas) keinerlei sichtbare Spuren oder Abdrücke etc., hervorgerufen durch Fixierung, aufweist. Das Erwärmen kann unterschiedlich lange erfolgen, abhängig von der verwendeten Glas- und Folienstärke.
- Es ist dabei nicht erforderlich, dass die Wärmequellen bei mehreren Wärmequellen hinsichtlich der Glaspakete gleichmäßig über diese verteilt angeordnet sind. Sofern mehrere partielle Verbindungsstellen erzielt werden sollen, können die Wärmequellen aber in bestimmten Mustern verteilt sein, so dass beispielsweise eine stärkere Fixierung in den Randbereichen oder im Mittelbereich erfolgt.
- Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Glaspaket zumindest an den erwärmten Stellen mit Druck beaufschlagt wird. Der Druck kann zum einen durch das reine Gewicht der Glasscheibe, die auf der Folie zu liegen kommt, aufgebracht werden. Reicht das Glasgewicht nicht aus, um eine Verbindung der erwärmten Folie mit dem Glas zu erzielen, so kann ein Zusatzdruck aufgebracht werden. Dies kann beispielsweise mittels pneumatischer Zylinder versehen mit Andruckrollen erfolgen. Hierbei ist zu beachten, dass der Druck nicht so hoch sein darf, dass das Glas beschädigt wird oder Abdrücke auf diesem bestehen bleiben. Bei dickeren Glasplatten ist in aller Regel das Eigengewicht ausreichend, um bei einer Erwärmung eine Verbindung zwischen Glas und Folie zu erreichen.
- Nach dem partiellen Erwärmen und dem partiellen Verbinden werden die Glaspakete dann weitertransportiert und in einer Laminiereinrichtung, die einer im Stand der Technik vorbekannten Einrichtung entsprechen kann, zu einem Vor- und dann zu einem Endverbund miteinander verbunden.
- Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfassend eine Vorrichtung zum Aufeinanderlegen der Glas- und Folienschichten und Positionieren derselben sowie Wärmequellen zum Anschmelzen der Folie zumindest partiell und lokal begrenzt, um die Schichten des Glaspakets zueinander zu fixieren.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen.
- Die Erfindung soll im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert werden. Dabei zeigt die einzige Figur einen Ausschnitt aus einer Glaslauflinie zur Herstellung von Verbundglasscheiben. So zeigt die Figur ein Glaspaket
10 umfassend eine erste Glasplatte12 sowie eine zweite Glasplatte14 , wobei eine flexible Schicht16 zwischen den beiden Glasplatten12 ,14 vorgesehen ist. Die Glasplatten12 ,14 besitzen eine definierte Größe und sind exakt übereinander positioniert zur Bildung eines späteren Verbundglases. Das Aufeinanderlegen der Schichten des Glaspakets erfolgt automatisiert oder manuell. - Die Glasplatte
14 liegt auf einer Transportbahn18 auf, die einen Rollenförderer umfasst. Um nun beim Weitertransport nach dem Aufeinanderlegen der Glasplatten12 ,14 sowie der flexiblen Schicht16 ein Verschieben der exakt zueinander positionierten Schichten zu verhindern, wird während des Übereinanderlegens und vor dem Weitertransport mittels einer Wärmequelle, die insbesondere als Folienstrahler ausgebildet sein kann und mit20 bezeichnet ist, das Glaspaket bestehend aus dem Glasfolienverbund partiell erwärmt, wobei die Wärmequellen20 ober- und/oder unterhalb des Glaspakets10 vorgesehen sind. Durch die Erwärmung der Glasplatten sowie der dazwischenliegenden Kunststofffolie16 erfolgt ein partielles und lokal begrenztes Anschmelzen der Kunststofffolie, die dann mit den Glasplatten12 und14 in dem mit dem Kreis22 bezeichneten lokalen Gebiet verklebt. Zur Verbesserung des Verbundes trägt dabei das Gewicht der Glasplatte12 bei, das aufgrund der Schwerkraft auf die Folie16 einwirkt. Die so miteinander verbundenen Schichten12 ,14 ,16 können nun gemeinsam als Glaspaket weitertransportiert werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die einzelnen Schichten zueinander verrutschen können. - Dieses Verrutschen kann insbesondere erfolgen, weil nach dem Aufeinanderlegen der einzelnen Schichten sich noch Luft zwischen den Schichten befindet, die dann als eine Art Luftpolster wirken kann, auf der die einzelnen Schichten zueinander gleiten können. Nachdem das Glaspaket so zueinander fixiert worden ist, kann dann ein weiterer Transport auf der Transportvorrichtung zu einer Laminierungseinrichtung, wie sie im Stand der Technik beschrieben ist, erfolgen.
Claims (7)
- Verfahren zur Herstellung von Verbundglasscheiben bei dem in einem ersten Schritt, mindestens zwei zu verbindenden Glasplatten alternierend mit je einer Folienschicht zu einem Glaspaket aufeinandergelegt werden und das Glaspaket dann zu einer Laminiervorrichtung transportiert wird, wo die Glasplatten unter Vakuum und Aufschmelzen der Folienschicht zu Verbundglasscheiben laminiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaket nach dem Aufeinanderlegen und vor dem Transport zumindest partiell erwärmt wird, um die Glasplatten in den erwärmten Bereichen relativ zur Folie zu fixieren.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Erwärmen des Glaspakets ein Erwärmen einer oder mehrerer Glasplatten vorausgeht, wobei die Erwärmung der Glasplatten vor, während oder nach dem Aufeinanderlegen erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmung mittels Folienstrahlern durchgeführt wird, die über und/oder unter dem Glaspaket angeordnet sind.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaket an einer oder mehreren lokal begrenzten Stellen zumindest partiell erwärmt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaspaket an den erwärmten Stellen mit Druck beaufschlagt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaspakete nach dem Fixieren zu einem Vor- und dann zu einem Endverbund miteinander verbunden werden.
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend eine Einrichtung zum Aufeinanderlegen und Positionieren von mindestens zwei Glasplatten und einer dazwischen liegenden Folienschicht zu einem Glaspaket sowie eine oder mehrere Wärmequellen zum Erwärmen des Glaspakets zumindest partiell und lokal begrenzt, um die Glasplatten relativ zur Folie zu fixieren.
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