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Die
Erfindung betrifft Vinylacetatcopolymere in Form von Mikroperlen,
Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
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Zur Überführung thermoplastisch
verarbeitbarer Polymer-Festharze in kleine Partikel (Granulate)
ist dem Fachmann beispielsweise das Verfahren der Granulierung bekannt,
welches auch in
DE-A
10310829 beschrieben ist. Granulierung bezeichnet das Verfahren,
bei dem Polymer-Festharze nach Überführung in
einen schmelzflüssigen
Zustand beispielsweise durch eine Düse oder Lochplatte gedrückt und
der daraus resultierende Schmelzfluss durch Schneidmesser in Gegenwart
eines Kühlmediums,
beispielsweise Wasser, in Granulat zerteilt werden. Die Größenverteilung
der Ensembles der so erhältlichen
Granulate und Maßnahmen
zur Steuerung der Größenverteilung
sind nicht Gegenstand von
DE-A
10310829 .
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits Polyvinylester-Granulate sowie
verschiedene Verwendungsmöglichkeiten
von Polyvinylester-Granulaten,
wie beispielsweise zur Herstellung von Gumbase oder Tapeten, bekannt
(
DE-A 19602218 ).
Darin ist die Herstellung von Polyvinylester-Granulate mittels Suspensionspolymerisation
von Vinylacetat in wässrigem
Medium beschrieben. Die Größenverteilung
der so erhältlichen
Ensembles von Granulaten entspricht einer Gaußverteilung. Die Breite der
Gaußverteilung
ist durch die bekannten Verfahren nur schwer steuerbar, so dass
immer zu erheblichen Anteilen gröbere
und feinere Granulate anfallen. Diskrete Perlgrößenverteilungen sind auf diese
Weise nicht zugänglich.
Erst durch Absieben der gröberen
und feineren Perlen werden enge Perlgrößenverteilungen erhalten, wodurch
allerdings substantielle Anteile der Perlen verloren gehen. Bezogen
auf das dem Absiebprozess zugeführte
Polyvinylestergranulat werden häufig
nicht mehr als 50 Gew.-% des Polyvinylestergranulats mit der gewünschten
Größe erhalten.
Dieser zusätzliche
Prozessschritt ist aufwändig
und reduziert zudem die Ausbeute drastisch. Ökonomisch ist diese Vorgehensweise
also mit erheblichen Nachteilen verbunden.
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Es
bestand daher die Aufgabe, Vinylacetatcopolymere in Form von deren
Mikroperlen zur Verfügung zu
stellen, wobei die Mikroperlen durch eine geringe Breite der Perlgrößenverteilung
gekennzeichnet sein sollten. Darüberhinaus
sollten sich die Mikroperlen durch hohe Auflösungsgeschwindigkeiten in organischen
Lösungsmitteln
auszeichnen.
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Gegenstand
der Erfindung sind Vinylacetatcopolymere in Form von Mikroperlen
erhältlich
mittels Suspensions-, Masse- oder Lösungspolymerisation von Vinylacetat
und einem oder mehreren weiteren ethylenisch ungesättigten
Comonomeren, dadurch gekennzeichnet, dass die damit erhaltenen Vinylacetatcopolymere
mittels Granulierung in Ensembles von Mikroperlen mit Quotienten
dz/dz', die im folgenden definiert sind, überführt werden.
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Quotienten
dz/dz' können als Maß für die Breite der Perlgrößenverteilung
eines Ensembles von Mikroperlen dienen und zum Vergleich der Perlgrößenverteilungen
unterschiedlicher Ensembles von Mikroperlen herangezogen werden.
dz steht für einen Teilchendurchmesser
und bedeutet, dass z Gew.-% der Mikroperlen einen Durchmesser ≤ dz haben; d.h. der Wert für d100 eines
Ensembles wird von der Mikroperle mit dem größten Durchmesser festgelegt.
Der Quotient dz/dz' mit z kleiner
als z' kann Werte
zwischen 0 und 1 annehmen.
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Als
experimentelle Basis zur Bestimmung der Quotienten dz/dz' bzw.
Perlgrößenverteilungen
können für kugelförmige Teilchen
dem Fachmann bekannte Siebanalysen verwendet werden. Durch Siebanalyse
wird ein Ensemble von Mikroperlen nach Perlgrößen sortiert, so dass der Gewichtsanteil
von Mikroperlen mit bestimmten Perlgrößen am gesamten Ensemble der
Mikroperlen bestimmt werden kann.
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Für die Vinylacetatcopolymere
in Form von Mikroperlen (Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen) ist der Quotient
d01/d100 vorzugsweise ≥ 0,30, besonders
bevorzugt ≥ 0,40,
ganz besonders bevorzugt ≥ 0,60,
am meisten bevorzugt ≥ 0,65.
Der Quotient d10/d100 ist
vorzugsweise ≥ 0,40,
besonders bevorzugt ≥ 0,55,
ganz besonders bevorzugt ≥ 0,65,
am meisten bevorzugt ≥ 0,75.
Der Quotient d50/d100 ist
vorzugsweise ≥ 0,55,
besonders bevorzugt 0,60, ganz besonders bevorzugt ≥ 0,70, am
meisten bevorzugt ≥ 0,80.
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Die
Quotienten d01/d100,
d10/d100 und d50/d100 können die
genannten Werte jeweils unabhängig
voneinander annehmen.
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Bevorzugt
sind Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen, in denen der
Quotient d01/d100 ≥ 0,30 und
der Quotient d10/d100 ≥ 0,40 und
der Quotient d50/d100 ≥ 0,55 ist.
Besonders bevorzugt sind Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen,
in denen der Quotient d01/d100 ≥ 0,40 und
der Quotient d10/d100 ≥ 0,55 und
der Quotient d50/d100 ≥ 0,60 ist.
Ganz besonders bevorzugt sind Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen,
in denen der Quotient d01/d100 ≥ 0,50 und
der Quotient d10/d100 ≥ 0,65 und
der Quotient d50/d100 ≥ 0,70 ist.
Am meisten bevorzugt sind Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen,
in denen der Quotient d01/d100 ≥ 0,65 und
der Quotient d10/d100 ≥ 0,75 und
der Quotient d50/d100 ≥ 0,80 ist.
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Die
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen sind also charakterisiert durch
enge Perlgrößenverteilungen und
geringe Anteile an relativ kleinteiligen Perlen wie Feinstäuben.
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Die
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen können in beliebigen Perlformen
vorliegen. Bevorzugt sind kugelförmige,
zylindrische, quaderförmige
oder sternförmige
Perlformen. Besonders bevorzugt sind kugelförmige Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen.
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Der
Durchmesser der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen beträgt vorzugsweise
0,4 mm bis 4,0 mm.
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Zur
Herstellung der Vinylacetatcopolymere werden neben Vinylacetat vorzugsweise
ein oder mehrere ethylenisch ungesättigte Comonomere mit weiteren
funktionellen Gruppen eingesetzt. Bei den weiteren funktionellen
Gruppen der ethylenisch ungesättigte
Comonomere handelt es sich vorzugsweise um Carbonsäuregruppen,
Carbonsäureestergruppen,
Sulfonsäuregruppen,
Phosponsäuregruppen,
N-Methyloloxygruppe, Epoxygruppen, oder Polysiloxane. Bevorzugt
werden ethylenisch ungesättigte
Mono- und Dicarbonsäuren,
von Vinylacetat verschiedene Carbonsäurevinylester, Methacrylsäureester
und Acrylsäureester
von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen,
ethylenisch ungesättigte
Polysiloxane, Vinylsulfonat und Vinylphosphonat sowie Diallyldimethylammoniumchlorid
(DADMAC).
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Besonders
bevorzugte Carbonsäuren
sind Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Fumarsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäure
und Crotonsäure.
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Besonders
bevorzugte Carbonsäurevinylester
sind Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat,
Vinylpivalat und Vinylester von α-verzweigten
Monocarbonsäuren
mit 5 bis 13 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9R oder
VeoVa10R (Handelsnamen der Firma Hexion)
oder Gemische der genannten Vinylestermonomere. Am meisten bevorzugt
ist Vinyllaurat.
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Besonders
bevorzugte Methacrylsäureester
oder Acrylsäureester
sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat,
Propylacrylat, Propylmethacrylat, n-, iso- und t-Butylacrylat, n-,
iso- und t-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Norbornylacrylat,
Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat, N-Methylolacrylamid. Am
meisten bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-, iso-
und t-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
und Norbornylacrylat.
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Besonders
bevorzugte Polysiloxane sind α,ω-Divinyl-Polydimethylsiloxane, α,ω-Di-(3-acryloxypropyl)-Polydimethylsiloxane, α,ω-Di-(3-methacryloxypropyl)-Polydimethylsiloxane.
Bei den nur einfach mit ungesättigten
Gruppen substituierten Polysiloxanen sind α-Monovinyl-Polydimethylsiloxane, α-Mono-(3-acryloxy propyl)-Polydimethylsiloxane, α-Mono-(acryloxymethyl)-Polydimethylsiloxane, α-Mono-(3-methacryloxypropyl)-Polydimethylsiloxane
besonders bevorzugt. Bei den monofunktionellen Polydimethylsiloxanen
befindet sich am anderen Kettenende ein Alkyl- oder Alkoxyrest, beispielsweise ein
Methyl- oder Butylrest.
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Besonders
bevorzugt sind auch Gemische von linearen oder verzweigten Divinyl-Polydimethylsiloxanen
mit linearen oder verzweigten Monovinyl-Polydimethylsiloxanen und/oder
unfunktionalisierten Polydimethylsiloxanen (letztere besitzen keine
polymerisierbare Gruppe). Die Vinylgruppen befinden sich am Kettenende.
Beispiele für
solche Gemische sind Silikone der lösemittelfreien Dehesive®-6-Reihe
(verzweigt) oder Dehesive®-9-Reihe (unverzweigt) der Wacker Chemie
AG. Bei den binären
oder ternären
Gemischen beträgt
der Anteil der unfunktionellen Polydialkylsiloxane bis zu 15 Gew.-%,
vorzugsweise bis zu 5 Gew.-%; der Anteil der monofunktionellen Polydialkylsiloxane
bis zu 50 Gew.-%; und der Anteil der difunktionellen Polydialkylsiloxane mindestens
50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der Polysiloxane.
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Am
meisten bevorzugte Polysiloxane sind α,ω-Divinyl-Polydimethylsiloxane
und α-Monovinyl-Polydimethylsiloxane.
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Der
Anteil der ethylenisch ungesättigten
Comonomereinheiten im Vinylacetatcopolymer beträgt bevorzugt 0,1 bis 80 Gew.-%,
besonders bevorzugt 1 bis 65 Gew.-%, und am meisten bevorzugt 1
bis 45 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Vinylacetatcopolymers.
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Bevorzugt
werden Vinylacetatcopolymere auf Basis von Vinylacetat und Vinyllaurat,
Vinylacetat und VeoVa9R, Vinylacetat und
VeoVa10R, Vinylacetat und Butylacrylat oder
Vinylacetat und Methylmetacrylat, wobei der Anteil der ethylenisch
ungesättigten
Comonomereinheiten im Vinylacetatcopolymer jeweils bevorzugt 1 bis
60 Gew.-% beträgt.
Ebenso bevorzugt sind Vinylacetatcopolymere auf Basis von Vinylacetat
und Acrylsäure
oder Vinylacetat und Crotonsäure,
wobei der Anteil der ethylenisch ungesättigten Comonomereinheiten im
Vinylacetatcopolymer jeweils bevorzugt 1 bis 15 Gew.% beträgt.
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Zur
Herstellung des Vinylacetatcopolymers können neben Vinylacetat und
den ethylenisch ungesättigten
Comonomeren zusätzlich
Hilfsmonomere eingesetzt werden. Geeignete Hilfsmonomere sind polymerisierbare
Silane bzw. Mercaptosilane. Bevorzugt sind gamma-Acryl- bzw. gamma-Methacryloxypropyltri(alkoxy)silane, α-Methacryloxymethyltri(alkoxy)silane,
gamma-Methacryloxypropylmethyldi(alkoxy)silane, Vinylalkyldi(alkoxy)silane
und Vinyltri(alkoxy)silane, wobei als Alkoxygruppen beispielsweise
Methoxy-, Ethoxy-, Methoxyethylen, Ethoxyethylen-, Methoxypropylenglykolether-
oder Ethoxypropylenglykolether-Reste eingesetzt werden können. Beispiele
hierfür
sind Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Vinyltripropoxysilan,
Vinyltriisopropoxysilan, Vinyltris-(1-methoxy)-isopropoxysilan,
Vinyltributoxysilan, Vinyltriacetoxysilan, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
3-Methacryloxypropylmethyldimethoxysilan, Methacryloxymethyltrimethoxysilan,
3-Methacryloxypropyl-tris(2-methoxyethoxy)silan,
Vinyltrichorsilan, Vinylmethyldichlorsilan, Vinyltris-(2-methoxyethoxy)silan,
Trisacetoxyvinylsilan, 3-(Triethoxysilyl)propylbernsteinsäureanhydridsilan.
Bevorzugt werden auch 3-Mercaptopropyltriethoxysilan, 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
und 3-Mercaptopropylmethyldimethoxysilan.
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Die
Hilfsmonomere werden im Allgemeinen zu einem Anteil von 0,1 bis
10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Vinylacetatcopolymers
eingesetzt.
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Zur
Herstellung der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen können neben
Vinylacetatcopolymeren zusätzlich
ein oder mehrere weitere Polymere granuliert werden. Hierfür sind ein
oder mehrere Homopolymere oder ein oder mehrere Copolymere oder
deren Gemische geeignet. Beispiele für bevorzugte Homopolymere sind Polyacetale,
Polyacrylate, Polycarbonate, Polyamide, Polyester, Polymethacrylate,
Polyolefine, Polystyrole, Polyurethane, Polyvinylacetate. Beispiele
für bevorzugte
Copolymere sind solche auf Basis von Vinylestern und Methacrylsäureestern
oder Vinylestern und Acrylsäureestern.
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Vorzugsweise
weisen die Vinylacetatcopolymere bei 180°C eine Schmelzviskosität von 1
mPa.s bis 100.000 Pa.s auf. Besonders bevorzugt ist bei 180°C eine Schmelzviskosität von 1
Pa.s bis 10.000 Pa.s. Am meisten bevorzugt ist bei 180°C eine Schmelzviskosität von 1
Pa.s bis 5.000 Pa.s.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Vinylacetatcopolymeren in Form von Mikroperlen durch Suspensions-,
Masse- oder Lösungspolymerisation
von Vinylacetat und einem oder mehreren weiteren ethylenisch ungesättigten
Comonomeren, dadurch gekennzeichnet, dass die damit erhaltenen Vinylacetatcopolymere
mittels Granulierung in Ensembles von Mikroperlen mit d01/d100-Werten ≥ 0,30 überführt werden.
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Bei
Durchführung
des Lösungspolymerisationverfahrens
werden als Lösungsmittel
vorzugsweise einwertige, aliphatische Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen
oder Ester oder Gemische der genannten Lösungsmittel eingesetzt. Bevorzugte
Alkohole sind Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol. Bevorzugte
Ester sind Methyl-, Ethyl- oder Butylacetat. Besonders bevorzugt
werden Methanol, Isopropanol oder Ethylacetat oder deren Mischungen
eingesetzt. Die Suspensionspolymerisation erfolgt vorzugsweise in
wässrigem
Medium.
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Vorzugsweise
erfolgt die Herstellung der Vinylacetatcopolymere nach dem Massepolymerisationsverfahren.
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Die
Copolymerisation wird im Allgemeinen unter Rückflussbedingungen, im Allgemeinen
bei Temperaturen von 40°C
bis 180°C,
durchgeführt,
um die Siedekühlung
zur Abführung
der Reaktionswärme
zu nutzen. Dies kann bei Normaldruck als auch unter leichtem Überdruck
oder unter Überdruck
erfolgen.
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Als
Initiatoren werden organische Peroxide oder Azoverbindungen verwendet.
Geeignet sind beispielsweise Diacylperoxide wie Dilauroylperoxid,
Peroxoester wie t-Butylperoxopivalat oder t-Butylperoxo-2-ethylhexanoat, oder Peroxodicarbonate
wie Diethylperoxodicarbonat. Die Initiatormenge beträgt im allgemeinen
von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren. Die Initiatoren
können
sowohl vorgelegt als auch dosiert werden. Dabei hat es sich bewährt, einen
Teil der benötigten
Initiatormenge vorzulegen und den Rest diskontinuierlich oder kontinuierlich
während
der Reaktion zu dosieren.
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Die
Einstellung des Molekulargewichts kann in dem Fachmann bekannter
Weise durch Polymerisation in Gegenwart von Molekulargewichtsreglern
erfolgen. Geeignete Regler sind beispielsweise Alkohole wie Methanol,
Ethanol oder Isopropanol, Aldehyde wie Acetaldehyd, Butyraldehyd
oder Propionaldehyd, schwefelhaltige Regler wie Mercaptopropionsäure oder
Thioessigsäure,
silanhaltige Regler wie Mercaptosilane, beispielsweise 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan.
Vorzugsweise beträgt
das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw 5000 bis 1500000 g/mol.
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Zur
Herstellung der Vinylacetatcopolymere kann nach einem Batchverfahren
gearbeitet werden, wobei alle Komponenten des Polymerisationsansatzes
im Reaktor vorgelegt werden, oder nach einem Semi-Batchverfahren,
wobei einzelne oder mehrere Komponenten vorgelegt werden und der
Rest zudosiert wird, oder eine kontinuierliche Polymerisation durchgeführt werden,
wobei die Komponenten während
der Polymerisation zudosiert werden. Die Dosierungen können gegebenenfalls
separat (räumlich
und zeitlich) durchgeführt
werden.
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Nach
Abschluss der Massepolymerisation bzw. der Lösungspolymerisation werden
flüchtige
Komponenten der Polymerisationszusammensetzung wie beispielsweise
Regler oder Lösungsmittel
bei Temperaturen über
100°C abdestilliert.
Die dabei resultierende Polymerschmelze wird in die Plastifiziereinheit
einer Granulierungsanlage eingebracht. In der Plastifiziereinheit
wird das Vinylacetatcopolymer in einem für die anschließende Granulierung
geeigneten schmelzflüssigen
Zustand gehalten bzw. in einen derartigen Zustand gebracht.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird die Polymerschmelze durch Ablassen auf Kühlwannen oder Kühlbänder abgekühlt, wodurch
das Vinylacetatcopolymer schließlich
zum Erstarren gebracht wird. Durch mechanisches Zerkleinern des
erstarrten Vinylacetatcopolymers wird ein Bruchgranulat mit uneinheitlicher
Kornform und breiter Perlgrößenverteilung
erhalten. Das Bruchgranulat wird dann erneut geschmolzen und in
die Plastifiziereinheit der Granulierungsanlage eingebracht. Alternativ
kann das Bruchgranulat auch direkt in der Plastifiziereinheit aufgeschmolzen
werden.
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Als
bevorzugte Plastifiziereinheit wird ein Extruder eingesetzt. Die
Temperatur in der Plastifiziereinheit wird so gewählt, dass
das jeweilige Polymer in einer schmelzflüssigen und damit leicht verarbeitbaren
Form vorliegt. Um Schädigungen
des Vinylacetatcopolymers durch Oxidation oder thermischen Abbau
zu vermeiden, werden überhöhte Temperaturen
vermieden. Vorzugsweise wird das Vinylacetatcopolymer auf eine Temperatur
von 50 bis 350°C
gebracht.
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Die
Polymerschmelze wird in der Granulierungsanlage von der Plastifiziereinheit
einer Lochplatte zugeführt
und durch die Bohrungen der Lochplatte gepresst, so dass Polymerstränge entstehen.
Die Polymerstränge
werden beim Verlassen der Lochplatte direkt in ein Kühlmedium
geleitet. Auf diese Weise wird ein Verkleben der Polymerstränge unterbunden.
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Als
Kühlmedien
werden vorzugsweise ein- oder mehrwertige Alkohole, Paraffine oder
Wasser eingesetzt. Bevorzugte Alkohole sind Ethanol und Glykol.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Wasser als Kühlmedium.
Alternativ können
aber auch Mischungen aus den genannten Flüssigkeiten als Kühlmedien
eingesetzt werden. Die Temperatur des Kühlmediums beträgt im Falle
von Wasser vorzugsweise 1 bis 100°C,
besonders bevorzugt 20 bis 90°C
und am meisten bevorzugt 20 bis 80°C.
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Die
Lochplatte wird vorzugsweise auf eine Temperatur gebracht, die deutlich
höher ist
als die Schmelztemperatur des Vinylacetatcopolymers, um ein Erstarren
des Vinylacetatcopolymers in den Lochplattenbohrungen und damit
ein Verstopfen der Lochplattenbohrungen zu vermeiden. Im Allgemeinen
liegen die Lochplattentemperaturen im Bereich von 100 bis 400°C. Bevorzugt
sind Lochplattentemperaturen von 50°C bis 350°C über der Glasübergangstemperatur
des eingesetzten Vinylacetatcopolymers.
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Bevorzugt
ist eine möglichst
kurze Verweilzeit des Vinylacetatcopolymers in den Bohrungen der
beheizten Lochplatte. Auf diese Weise wird eine Schädigung des
Vinylacetatcopolymers in Folge thermischer Belastung gering gehalten.
Entsprechende Schädigungen
treten beispielsweise in Form von Viskositätsabbau oder durch Verfärbungen
des Vinylacetatcopolymers auf. Vorzugsweise ist die Verweilzeit ≤ 100 ms, besonders
bevorzugt ≤ 50
ms und am meisten bevorzugt ≤ 20
ms.
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Die
Form und der Durchmesser der Polymerstränge und damit schließlich der
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen wird maßgeblich durch die Ausgestaltung
der Lochplatte bestimmt.
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Bevorzugt
werden Lochplatten, deren Bohrungen Durchmesser von 0,2 mm bis 4,0
mm, besonders bevorzugt von 0,3 mm bis 2,0 mm haben.
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Prinzipiell
ist jede erdenkliche Geometrie für
Lochplattenbohrungen geeignet. Bevorzugt sind runde oder mehreckige
Geometrien für
die Lochplattenbohrungen. Besonders bevorzugte Geometrien sind rund, quadratisch
oder sternförmig.
Die am meisten bevorzugte Lochplattenbohrung ist rund.
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Die
Polymerstränge
werden unmittelbar nach Austritt aus den Lochplatten und Temperierung
im Kühlmedium
durch den Messerkopf der Granulierungsanlage zu Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
der gewünschten
Größe zerkleinert.
Je nach Geometrie der Lochplattenbohrungen entstehen Mikroperlen
mit unterschiedlichen Perlformen. Bevorzugt werden also kugelförmige, zylindrische,
quaderförmige
oder sternförmige
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen gebildet.
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Der
Durchsatz an Vinylacetatcopolymer durch die Granulierungsanlage
und somit die Leistung der Granulierungsanlage wird im Wesentlichen
durch den Vorschub der Polymerschmelze durch die Lochplatte sowie
durch die Anzahl und den Durchmesser der Lochplattenbohrungen festgelegt.
Die Anzahl der Lochplattenbohrungen beträgt vorzugsweise 1 bis 10.000
Löcher
pro 100 cm2 und der Vorschub liegt vorzugsweise
zwischen 0,1 und 15.000 kg/h.
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Die
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen werden vorzugsweise mittels eines
Siebes vollständig
aus dem Kühlmedium
der Granulierungsanlage entnommen. Auf diese Weise ist ein kontinuierlicher
Betrieb der Anlage möglich.
Alternativ können
die Mikroperlen aber auch durch Ablassen des Kühlmediums freigesetzt werden.
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Bei
Bedarf kann eine Trocknung der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
in dem Fachmann bekannten Trocknungseinrichtungen vorgenommen werden.
Bevorzugt erfolgt die Trocknung mittels Zentrifugaltrockner oder
Wirbelschichttrockner. Durch Trocknung kann oberflächlich anhaftendes
Kühlmedium
entfernt und der gewünschte
Restgehalt an Kühlmedium
eingestellt werden. Bevorzugt wird dabei ein Restgehalt an Kühlmedium
von weniger als 1 Gew.-% bezogen auf das Gewicht einer Vinylacetatcopolymer-Mikroperle.
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In
einer alternativen Ausführungsform
werden Vinylacetatcopolymere gemeinsam mit einem oder mehreren zusätzlichen
Polymeren einer Granulierung unterzogen. Die Zugabe der zusätzlichen
Polymere zu den Vinylacetatcopolymeren kann zu einem beliebigen
Zeitpunkt zwischen dem Abschluss der Copolymerisation von Vinylacetat
und einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten Comonomeren und vor
dem Eintritt der Polymerschmelze in die Lochplatte erfolgen. Die
Zugabe erfolgt vorzugsweise vor oder während des Abdestillierens von
flüchtigen
Komponenten der Polymerisationszusammensetzung oder in der Plastifiziereinheit. Die
zusätzlichen
Polymere wie die Vinylacetatcopolymere können dabei in fester oder flüssiger Form
vorliegen.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise besteht
in der Qualität
und Flexibilität,
mit der Polyvinylacetatcopolymer-Mikroperlen hinsichtlich ihrer
Größenverteilung
zugänglich
sind. Die Flexibilität
wird durch Variieren der Granulierungsbedingungen erreicht, so dass
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen mit beliebigem Durchmesser und
mit unterschiedlicher Perlform ganz gezielt hergestellt werden können. Und
dabei werden die Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen unter den jeweiligen
Granulierungsbedingungen mit sehr einheitlicher makroskopischer
Erscheinungsform und enger Größenverteilung
erhalten. Beides ist eine wichtige Voraussetzung, um den Anwendungserfordernissen
an Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen gerecht zu werden.
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Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
zeichnen sich im allgemeinen auch durch eine verhältnismäßig hohe
Auflösungsgeschwindigkeit
in organischen Lösungsmitteln
aus.
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Die
zur vollständigen
Auflösung
von Vinylacetatcopolymeren erforderliche Zeit wird wesentlich durch die
größten Bestandteile
der Vinylacetatcopolymerzusammensetzung festgelegt. Denn größere Bestandteile weisen
ein geringeres Oberflächen-Volumenverhältnis auf,
wodurch Oberflächenprozesse
wie Auflösungsprozesse
negativ beeinflusst werden.
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Ebenso
können
sich kleinteilige Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen nachteilig auf die Auflösungsgeschwindigkeit
auswirken. Denn insbesondere kleinteilige Mikroperlen neigen in
Gegenwart von Flüssigkeiten zum
Verklumpen, so dass insgesamt aus kleinteiligen Mikroperlen schließlich größere Agglomerate
entstehen, die wiederum durch eine geringe Auflösungsgeschwindigkeit gekennzeichnet
sind.
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Beiden
geschilderten Ursachen für
geringe Auflösungsgeschwindigkeiten
von Vinylacetatcopolymeren kann mit den erfindungsgemäßen Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
begegnet werden. Denn die erfindungsgemäßen Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
sind durch einheitliche Perlgrößenverteilungen
und dementsprechend durch Abwesenheit signifikanter Anteile von
relativ kleinen bzw. relativ großen Bestandteilen charakterisiert.
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Durch
entsprechende Auswahl der Granulierungsbedingungen sind zudem Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
mit unterschiedlichen Formen und beliebigen Durchmessern erhältlich,
so dass gezielt Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen mit solchen makroskopischen
Erscheinungsformen hergestellt werden können, die sehr hohe Auflösungsgeschwindigkeiten
aufweisen. Durch kürzere
Auflösungszeit
können
entsprechende technische Anlagen effizienter ausgenutzt werden.
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen eignen sich also auch zur effizienten
Herstellung von Lösungen
von Vinylacetatcopolymeren.
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Eine
weiterer Ansatz zur Steigerung der Auflösungsgeschwindigkeit der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
besteht in der Option, solche Comonomere oder Hilfsmonomere bei
der Copolymerisation mit Vinylacetat einzusetzen, die die Lösungsgeschwindigkeiten
der resultierenden Copolymere zu beschleunigen vermögen. Auf
diese Weise können
die Auflösungsgeschwindigkeiten
von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen in lipophilen wie hydrophilen,
polaren wie unpolaren Lösungsmitteln
gesteigert werden.
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Bevorzugte
Lösungsmittel
zum Auflösen
von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
sind primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Alkohole, Etter, Ketone, Ester, halogenierte Kohlenwasserstoffe
oder aliphatische wie aromatische Kohlenwasserstoffe. Besonders
bevorzugt werden Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Butanol, Glykole,
Ethlyen- oder Butylenglykol, Tetrahydrofuran, Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon, Diisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron oder
Methyl-, Ethyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-, Amylacetat, Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethylen, Styrol, Toluol,
Ethylbezol. Am meisten bevorzugt werden Ethanol, Ethylacetat oder
Styrol.
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Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
eignen sich für
die dem Fachmann bekannten Einsatzgebiete von Vinylacetatcopolymeren.
Beispielhaft seien hier Klebstoffanwendungen, wie Parkettkleber
oder Alleskleber, Low Profile Additive, Additive für Hotmelts,
Sound Dampening, High-tech Ceramics, Verpackungsüberzüge oder als Nahrungsmittelbestandteil,
wie Gum base, genannt. Aber auch als Rohstoff für die Herstellung von Polyvinylalkoholen
und Polyvinylacetalen sind Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen geeignet.
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Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
finden bevorzugt in dekorativen Anwendungen Einsatz. Bevorzugte dekorative
Anwendungsprodukte sind Tapeten oder Geschenkpapier. Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
können
nach Anschmelzen der Mikroperlen oder Auftragen von Klebestoffen
auf Untergründen
fixiert werden. Zur gezielten Herstellung dekorativer Anwendungen
mit beliebigem Design bestehen Grundvoraussetzungen darin, dass
die Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen in jeder für die Muster erforderlichen
Größe und Form
verfügbar
sind und dabei eine einheitliche Größenverteilung aufweisen. Wie
aus den Tabellen 2, 4, 5, 6, 9 bzw. 10 hervorgeht, werden diese
Anforderungen von den erfindungsgemäßen Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
bestens erfüllt.
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Beispiele:
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Herstellung von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen:
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Beispiel 1:
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In
einem 251-Reaktor wurden 8 kg Vinylacetat, 1 kg Crotonsäure und
1250 g Isopropanol mit 5 ml t-Butylperoxopivalat (75 %-ig in Isododecan)
vorgelegt. Nach Erwärmung
des Reaktors auf 65°C
heizte sich das Reaktionsgemisch von selbst weiter auf. Nach Erreichen
von 76°C
wurden innerhalb von 2,5 Stunden 16 kg Vinylacetat zudosiert. 30
Minuten nach dem Start der Vinylacetatdosierung wurden 30 g t-Butylperoxopivalat und
17 g t-Butylperoxo-2-ethylhexanoat gelöst in 150 g Isopropanol über 7 Stunden
zugegeben. Nach vollständiger
Initiatordosierung und Absinken der Innentemperatur auf 75°C wurden
Isopropanol und das verbliebene Vinylacetat abdestilliert, wodurch
das Vinylacetatcopolymer als Schmelze erhalten wurde.
-
Das
Vinylacetatcopolymer wies bei 180°C
eine Schmelzviskosität
von 1500 Pa.s und ein Molekulargewicht Mw von 200.000 g/mol auf.
Die Bestimmung der Schmelzviskosität erfolgte mit dem Bohlin Hochtemperatur
Viskosimeter Bohlin CVO 120.
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Die
Schmelze des Vinylacetatcopolymers wurde in eine Unterwassergranulierungsanlage
der Firma Gala (A5-PAC 6 + TWS) überführt, auf
eine Temperatur zwischen 90 und 120°C gebracht und durch Lochplatten
in ein Wasserbad extrudiert. Die Lochplatten waren auf Temperaturen
von 160 bis 360°C
aufgeheizt und hatten runde Bohrungen mit den Durchmessern a), b),
c) bzw. d) (siehe Tabelle 1). Die Verweilzeiten der Polymerschmelzen
in den Bohrungen der Lochplatten betrugen durchschnittlich für die Lochplatte
a) 7 ms, für
b) 10 ms, für
c) 11 ms und für
d) 13 ms. Das Extrudat wurde im Wasserbad durch den Messerkopf der
Unterwassergranulierungsanlage in Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen zerkleinert,
wodurch entsprechend der Bezeichnung der Lochplatten mit a), b),
c) bzw. d) Ensembles von Vinylacetatcopolymer Mikroperlen 1a), 1b),
1c) bzw. d) erhalten wurden. Die Mikroperlen wurden jeweils mittels
eines Siebes vollständig
aus dem Wasserbad entnommen und mittels eines Zentrifugaltrockners
getrocknet. Tabelle 1: Lochplatten
Lochplatte | a) | b) | c) | d) |
Durchmesser
der Lochplattenbohrungen[mm] | 0,36 | 0,5 | 0,8 | 1,0 |
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Vergleichsbeispiel 1
-
Als
Vinylacetatcopolymer wurde Vinnapas UW 10 (Handelsname der Firma
Wacker Chemie AG) eingesetzt. Vinnapas UW 10 ist ein festes farbloses
Polymer in Form von kleinen Perlen, basierend auf Polyvinylacetat.
Das Molekulargewicht liegt im Bereich von 330.000–430.000
g/mol. Die Perlgößenverteilung
des kommerziell erhältlichen
Vinnapas UW 10 wurde nicht verändert.
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Vergleichsbeispiel 2
-
Die
in Beispiel 1 beschriebene Schmelze des Vinylacetatcopolymers wurde
auf einen Bandkühler überführt und
durch Abkühlung
zum Erstarren gebracht. Durch mechanisches Zerkleinern wurde Bruchware mit
Kantenabmessungen von etwa 10 mm bis 3 mm erhalten.
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Beispiel 2:
-
Es
wurde analog zu Beispiel 1 verfahren mit dem Unterschied, dass 0,3
kg Crotonsäure
und 1850 g Isopropanol eingesetzt wurden. Das Vinylacetatcopolymer
hatte bei 180°C
eine Schmelzviskosität
von 300 Pa.s und ein Molekulargewicht Mw von 140.000 g/mol.
-
Im
Unterschied zu der in Beispiel 1 beschriebenen Granulierung betrug
die Temperatur der Polymerschmelze in der Plastifiziereinheit 120°C bis 200°C und die
Lochplattentemperatur 190 bis 250°C.
Es wurden die Lochplatten a) bzw. b) (siehe Tabelle 1) eingesetzt,
wodurch die Ensembles von Vinylacetatcopolymer Mikroperlen 2a) bzw.
2b) erhalten wurden. Die durchschnittlichen Verweilzeiten der Polymerschmelzen
in den Bohrungen der Lochplatten betrug im Falle von 2a) 19 ms und
im Falle von 2b) 28 ms. Die mittleren Durchmesser der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen betrugen
bei 2a) 0,45 mm und für
2b) 0,65 mm.
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Beispiel 3:
-
Es
wurde analog zu Beispiel 1 verfahren mit dem Unterschied, dass 0,6
kg Vinylacetat und 900 g Isopropanol vorgelegt und 16,6 kg Vinylacetat
mit ansteigender Dosierrate von 1,1 kg/h bis auf 4,5 kg/h innerhalb von
2,5 Stunden dosiert wurden. Das Produkt hatte bei 180°C eine Schmelzviskosität von 100
Pa.s und ein Molekulargewicht Mw von 54.000 g/mol.
-
Im
Unterschied zu der in Beispiel 1 beschriebenen Granulierung betrug
die Temperatur der Polymerschmelze in der Plastifiziereinheit 130°C bis 150°C und die
Lochplattentemperatur 245°C.
Es wurden die Lochplatten a), b) bzw. c) (siehe Tabelle 1) eingesetzt,
wodurch die Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen 3a), 3b) bzw. 3c) erhalten
wurden. Die durchschnittlichen Verweilzeiten der Polymerschmelzen
in den Bohrungen der Lochplatten betrug im Falle von 3a) 8 ms, im
Falle von 3b) 10 ms und im Falle von 3c) 16 ms. Die mittleren Durchmesser
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen betrugen bei 3a) 0,7 mm, für 3b) 1,0
mm und für 3c)
1,8 mm.
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Beispiel 4:
-
Es
wurde analog zu Beispiel 1 verfahren mit dem Unterschied, dass 1
kg Vinylacetat und 3000 g Isopropanol vorgelegt und 20 kg Vinylacetat
mit ansteigender Dosierrate von 1,1 kg/h bis auf 4,5 kg/h innerhalb von
2,5 Stunden dosiert wurden. Das Produkt hatte bei 180°C eine Schmelzviskosität von 3
Pa.s und ein Molekulargewicht Mw von 15.000 g/mol.
-
Im
Unterschied zu der in Beispiel 1 beschriebenen Granulierung betrug
die Temperatur der Polymerschmelze in der Plastifiziereinheit 80°C bis 120°C, die Lochplattentemperatur
220°C und
die Verweilzeit der Polymerschmelze in den Bohrungen der Lochplatte
war kürzer
als 100 ms. Es wurde die Lochplatte a) (siehe Tabelle 1) eingesetzt,
wodurch das Ensemble von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen 4a) erhalten
wurde. Der mittlere Durchmesser der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
4a) betrug 0,4 mm.
-
Bestimmung
der Perlgrößenverteilungen
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen:
Die
Vinylacetatcopolymer-Perlen aus den Beispielen 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen
1 und 2 wurden zur Bestimmung der Perlgrößenverteilung jeweils einer
Siebanalyse unterzogen (Gerät
der Firma HAVER & BOECKER,
Baujahr 1969, Siebböden
der Firma Retsch), deren Ergebnisse in den Tabellen 2 bis 7 zusammengefasst
sind. Tabelle 2: Ergebnisse aus den Siebanalysen
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen aus den Beispielen 1a bis 1d):
Siebgröße [mm] | Rückstand
[Gew.-%] |
Beispiel
1a | Beispiel
1b | Beispiel
1c | Beispiel
1d |
< 0,2 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
0,2–0,4 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
0,4–0,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
0,6–0,8 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
0,8–1,0 | 11,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
1,0–1,2 | 85,0 | 70,0 | 27,8 | 0,0 |
1,2–1,4 | 3,5 | 30,0 | 51,7 | 0,0 |
1,4–1,6 | 0,0 | 0,0 | 18,9 | 9,3 |
1,6–1,8 | 0,0 | 0,0 | 1,6 | 19,0 |
1,8–2,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 32,3 |
2,0–2,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 39,4 |
2,5–3,15 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
> 3,15 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Tabelle 3: Ergebnisse aus den Siebanalysen
der Vinylacetatcopolymer-Perlen aus den Vergleichsbeispielen 1 und
2:
Siebgröße [mm] | Rückstand
[Gew.-%] |
Vergleichsbeispiel
1 | Vergleichsbeispiel
2 |
< 0,2 | 0,1 | 1,0 |
0,2–0,4 | 2,4 | 2,4 |
0,4–0,6 | 6,4 | 3,7 |
0,6–0,8 | 23,2 | 3,0 |
0,8–1,0 | 38,4 | 3,6 |
1,0–1,2 | 27,2 | 3,5 |
1,2–1,4 | 1,6 | 2,2 |
1,4–1,6 | 0,5 | 3,6 |
1,6–1,8 | 0,2 | 2,8 |
1,8–2,0 | 0,0 | 5,0 |
2,0–2,5 | 0,0 | 11,5 |
2,5–3,15 | 0,0 | 26,0 |
> 3,15 | 0,0 | 31,7 |
Tabelle 4: Ergebnisse aus den Siebanalysen
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen aus den Beispielen 2 bis 4
Siebgröße [mm] | Rückstand
[Gew.-%] |
Beispiel
2a | Beispiel
2b | Beispiel
3a | Beispiel
3b | Beispiel
3c | Beispiel
4a |
< 0,2 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
0,2–0,4 | 0,4 | 0,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 9,8 |
0,4–0,6 | 70,9 | 63,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 78,6 |
0,6–0,8 | 26,9 | 30,7 | 6,0 | 0,0 | 0,0 | 11,6 |
0,8–1,0 | 1,8 | 5,4 | 34,4 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
1,0–1,2 | 0,0 | 0,0 | 59,6 | 34,4 | 2,2 | 0,0 |
1,2–1,4 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 40,8 | 40,3 | 0,0 |
1,4–1,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 24,8 | 52,0 | 0,0 |
1,6–1,8 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 5,5 | 0,0 |
1,8–2,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
2,0–2,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
2,5–3,15 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
> 3,15 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
-
Die
in Tabelle 2 und Tabelle 4 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
durch die Granulierung Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen mit sehr
engen Partikelgrößenverteilungen
erhalten werden. Derartige Ensembles von Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen können direkt
ihrer Verwendung zugeführt
werden, ohne dass weitere Schritte wie Absieben von feineren oder
gröberen
Anteilen unternommen werden müssen.
-
Bruchware
weist hingegen sehr uneinheitliche Formen und eine sehr breite Größenverteilung
auf (Tabelle 3, Vergleichsbeispiel 2). Deswegen ist Bruchware für Anwendungen
im dekorativen Bereich ungeeignet. Bei Herstellung von Bruchware
mit geringerer mittlerer Größe tritt
neben dem genannten Nachteil breiter Größenverteilungen zusätzlich auch
noch die Bildung erheblicher Anteile an Feinstaub auf. Tabelle 5: d
z-Werte
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen der Beispiele 1a) bis 1d):
dz | dz-Werte [μm] |
Beispiel
1a | Beispiel
1b | Beispiel
1c | Beispiel
1d |
d01 | 830 | 1010 | 1010 | 1430 |
d10 | 980 | 1050 | 1100 | 1610 |
d50 | 1100 | 1150 | 1300 | 1850 |
d100 | 1250 | 1400 | 1620 | 2500 |
Tabelle 6: Quotienten von d
z-Werten
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
der Beispiele 1a) bis 1d):
dz-Quotient | Beispiel
1a | Beispiel
1b | Beispiel
1c | Beispiel
1d |
d01/d100 | 0,66 | 0,72 | 0,62 | 0,57 |
d10/d100 | 0,78 | 0,75 | 0,68 | 0,64 |
d50/d100 | 0,88 | 0,82 | 0,80 | 0,74 |
Tabelle 7: dz-Werte der Vinylacetatcopolymer-Perlen
der Vergleichsbeispiele:
dz | dz-Werte [μm] |
Vergleichsbeispiel
1 | Vergleichsbeispiel
2 |
d01 | 280 | 150 |
d10 | 600 | 800 |
d50 | 900 | 2500 |
d100 | 1800 | 7000 |
Tabelle 8: Quotienten von dz-Werten der
Vinylacetatcopolymer-Perlen
der Vergleichsbeispiele:
dz-Quotient | Vergleichsbeispiel
1 | Vergleichsbeispiel
2 |
d01/d100 | 0,16 | 0,02 |
d10/d100 | 0,33 | 0,11 |
d50/d100 | 0,50 | 0,36 |
Tabelle 9: dz-Werte der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
der Beispiele 2 bis 4:
dz | dz-Werte
[μm] |
Beispiel
2a | Beispiel
2b | Beispiel
3a | Beispiel
3b | Beispiel
3c | Beispiel
4a |
d01 | 420 | 410 | 620 | 1010 | 1100 | 320 |
d10 | 430 | 450 | 820 | 1050 | 1250 | 400 |
d50 | 500 | 550 | 1080 | 1270 | 1420 | 550 |
d100 | 900 | 900 | 1200 | 1600 | 1750 | 800 |
Tabelle 10: Quotienten von dz-Werten der
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
der Beispiele 2 bis 4:
dz-Quotient | Beispiel
2a | Beispiel
2b | Beispiel
3a | Beispiel
3b | Beispiel
3c | Beispiel
4a |
d01/d100 | 0,47 | 0,46 | 0,52 | 0,63 | 0,63 | 0,40 |
d10/d100 | 0,48 | 0,50 | 0,68 | 0,66 | 0,71 | 0,50 |
d50/d100 | 0,56 | 0,61 | 0,90 | 0,79 | 0,81 | 0,69 |
-
Aus
in den Tabellen 6, 8 und 10 aufgeführten dz-Quotienten
geht hervor, dass die dz-Werte der Beispiele
1 bis 4 gegenüber
den entsprechenden dz-Werten der Vergleichsbeispiele
erheblich größer sind.
Dieses Resultat spiegelt die engere Größenvertei lung der erfindungsgemäßen Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
wieder.
-
Bestimmung
der Lösungseigenschaften
der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen:
Jeweils
35 g der Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen aus den Beispielen 1–4 und den
Vergleichsbeispielen 1 bzw. 2 wurden bei einer Temperatur von 23°C unter Rühren zu
65 ml Styrol gegeben und die Zeit bis zur vollständigen Auflösung bestimmt.
-
Die
Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen der Beispiele 1 bis 4 waren bereits
nach 50 Minuten vollständig gelöst. Dagegen
waren die Bruchware aus Vergleichsbeispiel 2 bzw. das Vinylacetatcopolymer
aus Vergleichsbeispiel 1 erst nach 85 bzw. 70 Minuten vollständig gelöst.
-
Die
erfindungsgemäßen Vinylacetatcopolymer-Mikroperlen
zeichnen sich also durch hohe Auflösungsgeschwindigkeiten in organischen
Lösungsmitteln
aus.