DE102006047976A1 - Kraftstoffversorgungssystem - Google Patents
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Abstract
Um Luftblasen aus einem Verbrennungsmotor zuzuführenden Kraftstoff zu eliminieren, bevor der Kraftstoff den Verbrennungsmotor erreicht, wird ein neuartiges Kraftstoffversorgungssystem (100) vorgestellt. Dieses umfasst eine Kraftstoffpumpe (5, 13), eine Zuführleitung (7) und eine Rücklaufleitung (11). Über die Zuführleitung (7) ist Kraftstoff zu der Kraftstoffpumpe (5, 13) zuführbar. Mittels einer Verzweigung (9), welche in der Zuführleitung (7) angeordnet ist, ist ein Teil des Kraftstoffs über die Rücklaufleitung (11) einem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung (9) angeordneten Teil (7a) der Zuführleitung (7) erneut zuführbar. In der Verzweigung (9) ist eine Blasenabscheidevorrichtung (12) angeordnet, welche in Kraftstoff enthaltene Luftblasen (19) in dem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung (9) angeordneten Teil (7a) der Zuführleitung (7) daran hindert, in einen in Kraftstoffflussrichtung nach der Verzweigung (9) angeordneten Teil (7b) der Zuführleitung (7) zu gelangen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftstoffversorgungssystem für einen Verbrennungsmotor gemäß unabhängigen Anspruch 1.
- In Kraftstoffversorgungssystemen für Verbrennungsmotoren besteht oft die Problematik, dass sich Luftblasen in dem Kraftstoff anreichern. Die Luftblasen werden einerseits teilweise bereits aus dem Kraftstofftank angesaugt. Andererseits können Luftblasen auch bei undichten Stellen, insbesondere bei Verbindungen unterschiedlicher Bauteile und Leitungen in das Kraftstoffversorgungssystem gelangen. Insbesondere bei tiefen Umgebungstemperaturen können während des Betriebs des Verbrennungsmotors Luftblasen über Verbindungsstellen des Niederdrucksystems in den dem Verbrennungsmotor zuzuführenden Kraftstoff gelangen, da Verbindungsbauteile welche Verbindungsstellen abdichten, insbesondere O-Ringe, in kaltem Zustand normalerweise sehr hart sind und daher Schwingungen, welche sich beim Start des Verbrennungsmotors ausbreiten, nicht mehr folgen können. Insbesondere bei Kraftfahrzeugen gelangen aufgrund von Vibrationen in einem erhöhten Masse Luftblasen über den Tank und Verbindungsstellen in das Kraftstoffversorgungssystem. Eine erhöhte Anreicherung von Luftblasen über undichte Leitungsverbindungen ergibt sich auch, bei längeren Standzeiten des Verbrennungsmotors.
- Steckverbindungen, wie beispielsweise Quick-Fit-Verbindungen, werden oft zum Verbinden von Kraftstoffleitungen verwendet. Der Vorteil von Quick-Fit-Verbindungen liegt darin, dass sie einfach handhabbar sind. Nachteilig ist jedoch eine mangelnde Dichtigkeit, insbesondere wenn die Verbindungsbauteile wie oben beschrieben eine niedrige Temperatur aufweisen. Daher gelangen über Quick-Fit-Verbindungen besonders oft Luftblasen in den Kraftstoff.
- Der Einschluss von Luftblasen in den einem Verbrennungsmotor zuzuführenden Kraftstoff hat zum einen den Nachteil, dass die dem Verbrennungsmotor zugeführte Kraftstoffmenge aufgrund der eingeschlossenen Volumina der Luftblasen variiert. Zum andern führen die Luftblasen auch zu erheblichen Druckschwankungen und Druckeinbrüchen im Kraftstoffversorgungssystem. Insbesondere bei Verbrennungsmotoren mit Kraftstoffeinspritzung und noch mehr bei Kraftstoffdirekteinspritzung führen die Druckschwankungen und Druckeinbrüche zu erheblichen Ungenauigkeiten der Einspritzmengen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zu vermeiden, dass die im Kraftstoff vorhandenen Luftblasen im Brennraum des Verbrennungsmotors gelangen.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
- Ausgehend von einem Kraftstoffversorgungssystem, welches eine Kraftstoffpumpe, eine Zuführleitung und eine Rücklaufleitung umfasst, ist über die Zuführleitung Kraftstoff zu der Kraftstoffpumpe zuführbar. Mittels einer Verzweigung, welche in der Zuführleitung angeordnet ist, ist zumindest ein Teil des Kraftstoffes über die Rücklaufleitung einem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung angeordneten Teil der Zuführleitung erneut zuführbar. Erfindungsgemäß umfasst das Kraftstoffversorgungssystem eine Blasenabscheidevorrichtung, welche in der Verzweigung angeordnet ist. Die Blasenabscheidevorrichtung hindert in Kraftstoff enthaltene Luftblasen in einem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung angeordneten Teil der Zuführleitung daran, in einen in Kraftstoffflussrichtung nach der Verzweigung angeordneten Teil der Zuführleitung zu gelangen.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben:
Indem die Blasenabscheidevorrichtung in dem nach der Verzweigung angeordneten Teil der Zuführleitung angeordnet ist und/oder indem die Blasenabscheidevorrichtung ein Gitter, eine löchrige Scheibe oder eine Membran umfasst, ergibt sich eine sehr kostengünstige, einfach herzustellende und einfach einzubauende Blasenabscheidevorrichtung. - Störende Luftblasen in Kraftstoff haben typischerweise einen Durchmesser zwischen 0.5 mm und 10 mm. Je größer dabei eine Luftblase ist, desto stärker ist ihr störenden Einfluss im Einspritsystem. Daher ist es vorteilhaft, ein Gitter oder eine sonstige Blasenabscheidevorrichtung zu verwenden, welche Poren mit einer Ausdehnung aufweist, welche kleiner als 1 mm ist, bevorzugt kleiner als 0.5 mm.
- Zu kleine Poren hemmen hingegen den Kraftstoffdurchfluss. Aus diesem Grund sieht eine weitere vorteilhafte Ausführungsform eine Blasenabscheidevorrichtung vor, welche Poren mit einer Ausdehnung aufweist, welche größer als 0.05 mm ist, bevorzugt größer als 0.1 mm.
- In dem Kraftstofftank gelangen Luftblasen beispielsweise aufgrund von Vibrationen des Verbrennungsmotors oder der Fahrt eines Fahrzeuges in den Kraftstoff hinein. Da ein Kraftstofftank jedoch auch ein Tankentlüftungssystem enthält, können die Luftblasen auch aus dem in dem Kraftstofftank enthaltenen Kraftstoff wieder an die Umgebung abgegeben werden, sodass sich ein Gleichgewicht einstellt. Indem die Rücklaufleitung in einen Kraftstofftank mündet, gelangt der blasenreiche Kraftstoff wieder in den Kraftstofftank, wo die Luftblasen über das Tankentlüftungssystem aus dem Kraftstoffversorgungssystem entweichen können.
- Anstelle einer Rückführung der Rücklaufleitung in den Kraftstofftank kann in der Rücklaufleitung auch ein separates Entlüftungssystem vorgesehen sein, über welches Luftblasen aus dem Kraftstoffversorgungssystem hinaus an die Umgebung abgegeben werden.
- Hochdruckpumpen sind aufgrund der hohen Kompressibilität von Luft besonders anfällig auf Druckschwankungen, welche auf einen Einschluss von Luftblasen in dem Kraftstoff zurückzuführen sind. Aus diesem Grunde eignet sich die Erfindung besonders zum Betreiben einer Kraftstoffpumpe, welche als Hochdruckpumpe ausgebildet ist. Die Problematik der Kompressibilität von Luft wird abermals verschärft, wenn die Hochdruckpumpe hochdruckseitig an einen Druckspeicher angeschlossen ist. Aus diesem Grund ergeben sich vorteilhafte Synergieeffekte der Erfindung mit dem kombinierten Einsatz eines erfindungsgemäßen Kraftstoffversorgungssystems für ein Commonrailsystem.
- Manche Kraftstoffpumpen verfügen bereits über eine Rücklaufleitung, durch welche ein Teil des Kraftstoffes transportiert wird um die Kraftstoffpumpe zu schmieren und/oder zu kühlen. Dies ist insbesondere bei Diesel-Sytemen, Hochdrucksystemen und im Besonderen bei Commonrail-Systemen der Fall. Indem diese Rücklaufleitung zusätzlich verwendet wird um Blasen aus der Zuführleitung abzuführen, muss zur Ausführung der Erfindung keine separate Rücklaufleitung bereitgestellt werden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 ein Kraftstoffversorgungssystem und -
2 ein T-Stück einer Kraftstoffleitung nach dem Stand der Technik3 und4 jeweils ein T-Stück einer Kraftstoffleitung mit unterschiedlich angeordneten erfindungsgemäßen Blasenabscheidevorrichtungen. -
1 zeigt ein Kraftstoffversorgungssystem100 , welches einen Kraftstofftank1 , ein Pumpensystem4 und ein Einspritzsystem20 umfasst. - Der Kraftstofftank ist über eine Leitung
2 , in der ein Kraftstofffilter3 angeordnet ist, mit dem Pumpensystem4 verbunden. - Das Pumpensystem
4 umfasst eine mechanisch durch eine Welle8 angetriebene Vorförderpumpe5 , ein Druckbegrenzungsventil6 , ein Volumenstromregelventil10 (VCV), eine ebenfalls durch die Welle8 angetriebene Hochdruckpumpe13 , ein Hochdruckfilter17 und ein Hochdruckbegrenzungsventil18 . Das Volumenstromregelventil10 ist vorzugsweise ein elektrisch betätigtes proportionales 3/2-Wegeventil (3 Anschlüsse, zwei Schaltstellungen). - Das Einspritzsystem
20 ist als Commonrail-System ausgebildet. Es umfasst einen Druckspeicher21 und mindestens einen Injektor22 . - Aus dem Kraftstofftank
1 wird über die Leitung2 mittels der Vorförderpumpe5 Kraftstoff von dem Kraftstofftank1 zu dem Pumpensystem4 gefördert. Zur Reinigung des Kraftstoffes ist in die Leitung2 der Kraftstofffilter3 geschaltet. Damit die Vorförderpumpe5 ausgangsseitig keinen zu hohen Druck erzeugt, ist am Ausgang der Vorförderpumpe das Druckbegrenzungsventil6 angeordnet, über welches Kraftstoff in die Leitung2 abgelassen werden kann. - Über die Zuführleitung
7 und das Volumenstromregelventil10 gelangt Kraftstoff von der Vorförderpumpe5 zu der Hochdruckpumpe13 . Die Zuführleitung7 weist eine Verzweigung9 auf, an welche eine Rücklaufleitung11 angeschlossen ist. Durch die Rücklaufleitung11 wird Kraftstoff zu der Hochdruckpumpe13 geleitet, um diese zu kühlen und zu schmieren. Die Rücklaufleitung11 mündet in den Kraftstofftank1 . - Der Hochdruckausgang der Hochdruckpumpe
13 ist über die Hochdruckleitung14 mit dem Druckspeicher21 verbunden. Über den Hochdruckfilter17 und das Hochdruckbegrenzungsventil18 kann Kraftstoff von der Hochdruckleitung14 in die Rücklaufleitung11 und somit zurück in den Kraftstofftank1 geleitet werden. - Mittels des Injektors
22 , welcher an den Druckspeicher21 angeschlossen ist, können Einspritzungen in den Brennraum einer Verbrennungsmaschine vorgenommen werden. Damit überschüssiger Kraftstoff aus dem Injektor abgeführt werden kann, verfügt der Injektor über ein Ventil, mittels welchem Kraftstoff über die Leitung23 zurück in den Tank geführt wird. -
2 zeigt ein T-Stück bzw. eine Verzweigung7 , welche dem Stand der Technik entspricht. Sichtbar ist die Zuführleitung7 , von welcher die Rücklaufleitung11 wegführt. Die Zuführleitung7 ist in einen in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung angeordneten Teil7a und in einen in Kraftstoffflussrichtung nach der Verzweigung angeordneten Teil7b , unterteilt. Die Kraftstoffflussrichtung ist in den unterschiedlichen Bereichen der Verzweigung7 durch Pfeile angedeutet. Aufgrund der Strömung des Kraftstoffes sind Luftblasen19 in sämtlichen Leitungen und Teilleitungen7 ,7a ,7b ,9 ,11 vorhanden. -
3 zeigt die Verzweigung9 , in welcher eine als ein Gitter ausgeführte Blasenabscheidevorrichtung12 angeordnet ist.3 stellt in Kombination mit1 eine Ausführungsform der Erfindung dar. In dieser Ausführungsform steht das Gitter12 senkrecht zu der Zuführleitung7 . Durch das Gitter12 werden in Kraftstoff enthaltene Luftblasen19 in einem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung angeordneten Teil7a der Zuführleitung daran gehindert, in einen in Kraftstoffflussrichtung nach der Verzweigung angeordneten Teil7b der Zuführleitung zu gelangen. Die Luftblasen werden über die Rücklaufleitung abgeführt. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Luftblasen in der Hochdruckpumpe und dem der Hochruckpumpe nachgeordneten Einspritzsystem komprimiert werden. Dadurch können sehr stabile Druckverhältnisse in dem Einspritzsystem erreicht werden. -
4 zeigt die Verzweigung9 , welche in Kombination mit1 eine weitere Ausführungsform der Erfindung offenbart. In dieser Ausführungsform ist ein flaches Gitter12 in einem geneigten Winkel zu der Zuführleitung7 angeordnet. Dadurch wird gewährleistet, dass die Luftblasen19 leichter durch die Strömung in die Rücklaufleitung11 gerissen werden.
Claims (9)
- Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) umfassend eine Kraftstoffpumpe (5 ,13 ), eine Zuführleitung (7 ) und eine Rücklaufleitung (11 ), wobei über die Zuführleitung (7 ) Kraftstoff zu der Kraftstoffpumpe (5 ,13 ) zuführbar ist und mittels einer Verzweigung (9 ), welche in der Zuführleitung (7 ) angeordnet ist, ein Teil des Kraftstoffs über die Rücklaufleitung (11 ) einem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung (9 ) angeordneten Teil (7a ) der Zuführleitung (7 ) erneut zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verzweigung (9 ) eine Blasenabscheidevorrichtung (12 ) angeordnet ist, welche in Kraftstoff enthaltene Luftblasen (19 ) in dem in Kraftstoffflussrichtung vor der Verzweigung (9 ) angeordneten Teil (7a ) der Zuführleitung (7 ) daran hindert, in einen in Kraftstoffflussrichtung nach der Verzweigung (9 ) angeordneten Teil (7b ) der Zuführleitung (7 ) zu gelangen. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasenabscheidevorrichtung (12 ) zumindest teilweise in dem nach der Verzweigung (9 ) angeordneten Teil (7b ) der Zuführleitung (7 ) angeordnet ist. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasenabscheidevorrichtung (12 ) ein Gitter, eine löchrige Scheibe oder eine Membran umfasst. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasenabscheidevorrichtung (12 ) Poren umfasst, welche eine Ausdehnung aufweisen, welche kleiner als 1 mm, bevorzugt kleiner als 0.5 mm, ist. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasenabscheidevorrichtung (12 ) Poren umfasst, welche eine Ausdehnung aufweisen, welche größer als 0.05 mm, bevorzugt größer als 0.1 mm, ist. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufleitung in einen Kraftstofftank (1 ) mündet. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffpumpe (13 ) eine Hochdruckpumpe ist. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochdruckpumpe (13 ) hochdruckseitig an einen Druckspeicher (21 ) angeschlossen ist. - Kraftstoffversorgungssystem (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die Rücklaufleitung (11 ) fließender Kraftstoff zur Schmierung und/oder Kühlung der Kraftstoffpumpe (13 ) verwendbar ist.
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