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Die
vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von methanhaltigem
Biogas nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei
der Zersetzung organischer Substanzen entsteht Biogas, das als alternative
Energiequelle dienen kann. Ein wichtiger Bestandteil des Biogases ist
Methan, das aus organischen bzw. pflanzlichen Substanzen oder deren
Folgeprodukten durch Vermodern bzw. Zersetzen unter Luftabschluss
entsteht.
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Auf
Grund der Bedeutung von Methan ist man bestrebt, beim Erzeugen von
Biogas einen möglichst
hohen Methananteil zu erzielen. Üblicherweise werden
hierzu ein- oder zweistufige Fermentationsverfahren eingesetzt,
bei denen aus organischen Stoffen mittels anaerober Fermentation
Biogas mit. einem Methananteil gewonnen wird, der zwischen 40% und
60% liegt.
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Im
folgenden wird im Zusammenhang mit den
1 und
2 ein
Biohochleistungsdurchlaufreaktor erläutert, der aus der
EP 0121729 B1 bekannt ist.
Dieser bekannte Durchlaufreaktor besteht im wesentlichen aus einem
Durchlaufreaktorbehälter
1,
der einen Boden
2, einen Deckel
3 und eine zylinderförmige, senkrecht
stehende Wandung
4 aufweist, die einen Fermentationsraum
13 umschließen. Ferner umfasst
der Durchlaufreaktor einen auf dem Boden
2 stehenden und
durch eine Öffnung
5 des
Deckels
3 dringenden Einsatz
6, der im wesentlichen
aus mehreren konzentrisch zueinander angeordneten Rohren, deren
Achsen in der Achse
7 liegen, besteht, wobei die Achse
7 mit
der Achse des Durchlaufreaktorbehälters
1 zusammenfällt. Ein
erstes, völlig
im Innern des Durchlaufreaktorbehälters
1 befindliches Rohr
8 trägt an seinem
einen, oberen Ende einen sich nach innen erstreckenden Flanschring
9.
Am Innenrand dieses Flanschringes
9 ist ein zweites Rohr
10 befestigt,
das einen entsprechend kleineren Durchmesser aufweist, als das erste
Rohr
8 und sich vom Flanschring
9 nach oben erstreckt.
Die beiden über
den Flanschring
9 miteinander verbundenen Rohre
8 und
10 umschließen einen
Säurebildungsraum
12 des
Durchlaufreaktors und grenzen diesen gegenüber dem Fermentationsraum
13 des
Durchlaufreaktors ab.
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Das
erste, größere Rohr 8 ist
von einem Mantel 14 umgeben. Zwischen diesem Mantel 14 und dem
ersten Rohr 8 wird ein Raum 15 gebildet, in dem eine
Wärmeflüssigkeit
strömt,
die über
Leitungen 16 und 17 zu- bzw. abgeführt wird.
Die Wärmeflüssigkeit sorgt
dafür,
dass die in dem Durchlaufreaktor befindliche Biomasse auf einer
optimalen Verfahrenstemperatur von etwa 34°C gehalten wird.
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In
einem unteren mantelfreien Bereich des ersten Rohres 8 sind
eine Vielzahl von Leitungen 24 vorgesehen, durch die der
Säurebildungsraum 12 mit dem
Fermentationsraum 13 verbunden bzw. verbindbar ist. Diese
Leitungen 24 enden außenseitig
in der Nähe
der Wandung 4. Innenseitig enden die Leitungen 24 an
Bohrungen 23 der Wandung des Einsatzes 6, wo sie
an der Wandung des Einsatzes 6 abgedichtet befestigt sind.
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Das
zweite Rohr 10, welches etwa genauso lang ist, wie das
erste Rohr 8 und dessen Durchmesser etwa halb so groß ist, wie
der Durchmesser des ersten Rohres 8, ist an seinem dem
Flanschring 9 abgewandten Ende durch einen Deckel 11 geschlossen.
Während
die beiden Rohre 8 und 10 mit dem Flanschring 9 fest
verbunden sind, z.B. gasdicht verschweißt sind, ist dieser Deckel 11 lösbar aber
abgedichtet an dem zweiten Rohr 10 festgelegt, sodass bei
großen
Einsätzen 6 der Innenraum
des Durchlaufreaktors zu Wartungs- und Montagezwecken durch die
beiden Rohre 8 und 10 hindurch betreten werden
kann.
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Das
kleinere, zweite Rohr 10 ist von einem dritten Rohr 18 umgeben
und mit diesem über
einen Flanschring 19 verbunden. Gemäß 1 ist der zweite
Flanschring 19 vom oberen Ende des zweiten Rohres 10 beabstandet
und schließt
mit dem oberen Ende des dritten Rohres 18 ab, welches hier
kürzer ist,
als das zweite Rohr. Gemäß 2 schließen das zweite
und das dritte Rohr 10 und 18 oben in gleicher axialer
Höhe ab
und sind an ihrem oberen Enden über
einen Flanschring 19 miteinander verbunden.
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Die
Verbindung zwischen dem zweiten Rohr 10 und dem Flanschring 19 einerseits
und dem dritten Rohr 18 und dem anderen Flanschring 19 andererseits
ist gasdicht ausgebildet. Gemäß den Ausführungsbeispielen
nach 1 und 2, in denen der Durchmesser
des dritten Rohres 18 und des Mantels 14 in etwa übereinstimmen,
ist das dritte Rohr 18 axial von dem Mantel 14 beabstandet
und dieser Abstand entspricht etwa einem Viertel bis der Hälfte der Differenz
zwischen den Durchmessern des dritten Rohres 18 und des
zweiten Rohres 10. Zwischen dem dritten Rohr 18 und
dem Mantel 14 wird eine Eintrittsöffnung 20 für ausgefaulte
Biomasse gebildet, die den Durchlaufreaktorbehälter 1 durch den Zwischenraum
zwischen zweiten und dritten Rohr 10 und 18 verläßt.
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Das
dritte Rohr 18 ist gegenüber dem Deckel 3 in
der Öffnung 5 gas-
und flüssigkeitsdicht
mittels eines Dichtungsringes abgedichtet. Die Ab- bzw. Zuleitungen 16 bzw. 17 des
Mantels 14 des ersten Rohres 8 dringen gasdicht
geschweißt
durch den Flanschring 19 und treten dort aus dem Einsatz 6 und
damit aus dem Durchlaufreaktorbehälter 1 aus.
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Im
Deckel 11 des zweiten Rohres 10 befindet sich
ein erster Rohrstutzen 35, der der Abführung des im Säurebildungsraum 12 gebildeten
Gases dient. Im oberen, zweiten Flanschring 19 ist ein
zweiter Rohrstutzen 36 angeordnet, der in den zwischen
dem zweiten und dritten Rohr 10 und 18 gebildeten
Raum mündet
und der Abführung
des im Fermentationsraum 13 gebildeten Gases dient. Im
mittleren Bereich des dritten Rohres 18, außerhalb
des Durchlaufreaktorbehälters 1,
ist ein horizontal liegender dritter Rohrstutzen 37 angeordnet,
der auch in den zwischen dem zweiten und dritten Rohr 10 und 18 gebildeten
Raum mündet
und durch den die ausgefaulte Biomasse abgeführt wird. Gemäß 1 durchdringt ein
vierter Rohrstutzen 38 den Deckel 11 des zweiten Rohres 10 in
vertikaler Richtung. Das untere Ende dieses vierten Rohrstutzens 38 steht
nach unten etwa bis zur Achse des dritten Rohrstutzens 37 vor. Dieser
vierte Rohrstutzen 38 mündet
in den Säurebildungsraum 12 und
dient der Zufuhr frischer Biomasse. Schlempe und auch Molkereiabfälle haben
oft eine Temperatur von etwa 85°C.
Beim Einleiten in den Durchlaufreaktor beträgt die Temperatur immer noch
etwa 60°C.
Um diese frische Biomasse von der Zuführ-Temperatur von z.B. 60°C auf die
optimale Verfahrenstemperatur von 34°C abzukühlen, ist etwa in Höhe des dritten
Rohrstutzens 37 das zweite Rohr 10 von einem Mantel 39 umgeben.
In dem Raum zwischen diesem Mantel 39 und dem zweiten Rohr 10 strömt eine
Kühlflüssigkeit,
die über
Leitungen 40 und 41 zu- bzw. abgeführt wird.
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Gemäß 2 wird
die frische Biomasse durch einen vierten Rohrstutzen 38 zugeführt, der
in der Achse des dritten Rohrstutzens 27 für die Abführung der
ausgefaulten Biomasse, aber auf der in Bezug auf die Achse 7 des
Einsatzes 6 gegenüberliegenden
Seite liegt. Dieser vierte Rohrstutzen 38 durchdringt das
dritte Rohr 18 des Einsatzes und mündet in eine Rohrschlange 42,
die sich in dem von dem zweiten Rohr 10 und dem dritten
Rohr 18 gebildeten Raum um das zweite Rohr 10 in
mehreren Schleifen windet und dann in den von dem zweiten Rohr 10 umschlossenen
Raum, dem oberen Teil des Säurebildungsraums 12,
mündet.
Dadurch wird die frisch zugeführte
Biomasse im wesentlichen nur durch die abzuführende, ausgefaulte und kühlere Biomasse
gekühlt.
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Die
Leitungen 24 bilden eine direkte Verbindung zwischen dem
Säurebildungsraum 12 und
dem Fermentationsraum 13 und sorgen gleichzeitig dafür, dass
die aus dem Säurebildungsraum 12 kommende Biomasse
gleichmäßig über den
Fermentationsraum 13 verteilt und dort in die der Eintrittsöffnung 20 des Einsatzes 6 entfernteste
Lage gebracht werden.
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Oberhalb
eines über
den Leitungen 24 angeordneten Zwischenbodens sind Führungskanäle bildende
Führungen
und in diesen Führungskanälen Füllgut aus
großen
Partikeln eines offenporigen Materials angeordnet (nicht dargestellt).
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Bei
den Ausführungsformen
der 1 und 2 wird die Biomasse von unten
und außen
nach oben innen auf einer im vertikalen Schnitt zick-zack-förmigen und
im horizontalen Schnitt ringförmigen
Bahn geführt,
die durch die genannten Führungen
bestimmt werden.
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Wie
schon oben gesagt wird der Durchlaufreaktor durch den vierten Rohrstutzen 38 hindurch
beschickt. Die Biomasse gelangt dadurch in den Innenraum des zweiten
Rohres 10 und wird in diesem Eintrittsbereich gekühlt. Von
dort fällt
die Biomasse nach unten in den Innenraum des größeren, ersten Rohres 8.
Beide Innenräume
zusammen bilden den Säurebildungsraum 12.
In diesem Säurebildungsraum 12 verweilt
die Biomasse mehrere Stunden, bevor sie gemäß den Ausführungsformen nach 1 und 2 durch
die Bohrungen 23 am unteren Ende 22 des ersten
Rohres 8 und durch die Leitungen 24 in den Fermentationsraum 13 gelangt,
der von der Wandung 4 des Durchlaufreaktorbehälters 1 einerseits und
von dem ersten und zweiten Rohr 8 und 10 andererseits
begrenzt wird. Die zwischen dem ersten Rohr 8 und dem Mantel 14 strömende Wärmeflüssigkeit
hält die
Biomasse auf der optimalen Verfahrenstemperatur. Da bei dem Verfahren
Wärme verbraucht wird,
ist eine Wärmenachfuhr
notwendig. Im Fermentationsraum 13 steigt insbesondere
das entstandene Biogas nach oben (Abgabe aus dem Rohrstutzen 37).
Die Biomasse steigt im Fermentationsraum 13 ebenfalls stetig
nach oben. Das Biogas sammelt sich zum einen unterhalb des Behälterdeckels 3 und
in den Domen 52 und zum anderen auch in dem von dem zweiten
und dritten Rohr 10 und 18 und dem Flanschring 19 gebildeten
Raum, in den hier auch die von den Gasdomen 52 kommenden
Leitungen 53 bzw. 54 führen und wird durch den zweiten
Rohrstutzen 36 abgeführt.
Im Säurebildungsraum 12 entstehende
Gase, im wesentlichen Kohlendioxid, werden im durch das zweite Rohr 10 und
dessen Deckel 11 gebildeten Dom aufgefangen und über den
ersten Rohrstutzen 35 abgeführt.
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Die
Verweilzeit der Biomasse in dem Durchlaufreaktor beträgt etwa
1 bis 20 Tage. Dann wir z.B. stündlich
diskontinuierlich 1/24 des Füllvolumens
in den Durchlaufreaktor gepumpt, wodurch die gleiche Menge ausgefaulte
Biomasse aus dem Durchlaufreaktor ausläuft. Die Füllhöhe bleibt dabei im Durchlaufreaktor
immer konstant.
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Das
oben genannte Füllgut
besteht aus einem Material welches Poren mit einem Durchmesser aufweist,
der zwischen 0,8 mm und 22 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 5 mm
liegt. Diese Bedingungen werden z.B. von offenporigem Steingut,
wie Schamott oder Ziegel, erfüllt,
wobei insbesondere Steingutbruch zur Anwendung gelangt. Wesentlich ist
weiterhin, dass das aufgeschüttete
Füllgut
ausreichen große
Zwischenräume
zwischen den einzelnen Partikeln freilässt, damit auch in der Biomasse
enthaltene Feststoffteilchen zwischen den Partikeln hindurchströmen können. Da
diese Teilchen allmählich abgebaut
werden, kann die Körnung über die
Länge der
Führungsbahn
kleiner werden, wobei auch die Zwischenräume zwischen den Partikeln
kleiner werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Erzeugen von methanhaltigem Biogas zu schaffen, das einen relativ
hohen Methananteil besitzt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Der
wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit dem vorliegenden
Verfahren ein Biogas mit einem Methananteil herstellbar ist, der
bei mindestens 75% liegt und nach oben regulierbar ist, je nach
Steuerung der Anlage (siehe Seite 13). Hierbei ist es von Bedeutung,
dass die bei einer ersten aeroben Fermentationsstufe entstehende
Flüssigkeit mit
organischen Reststoffen direkt einer zweiten anaeroben Fermentationsstufe
zugeführt
wird, wobei Brauchwasser und Biogas mit einem hohen Methananteil
entstehen.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen
hervor.
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Im
folgendem werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang
mit den Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine erste Ausführungsform
eines bekannten Durchlaufreaktors;
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des zentralen Bereiches einer weiteren Ausführungsform des bekannten Durchlaufreaktors;
und
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3 ein
Blockschaltbild zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Erzeugung von methanhaltigem Biogas.
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Zur
ersten aeroben Fermentation 1' wird Biomasse 10', bei der es
sich beispielsweise um Klärschlämme, Schlachtabfälle, Brauereitreber,
pflanzliche Stoffe etc. handeln kann, in einem Aufbereitungsschritt 11' durch Zerkleinern,
Verflüssigen und/oder
Aufspalten vorbereitet. Die Aufspaltung der Biomasse 10' kann dabei
besonders vorteilhaft in einem Vorhaltebecken 11'' mit einem speziell gezüchteten
Mikrobenstamm durch enzymatische Aufspaltung mit Hilfe von Zellulase
derart verbessert werden, dass die nachfolgende aerobe Fermentation 1' im aeroben
Fermentationsreaktor 1'' schneller erfolgt,
wobei weniger Rückstände anfallen.
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In
einem ersten Schritt wird bei der aeroben Fermentation 1' organischer
Stoff (Biomasse) unter aeroben Bedingungen mittels Fermentationsmikroorganismen
fermentiert.
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In
einem Schritt 12' erfolgt
die Vermehrung standortspezifischer Mikroben unter optimalen Bedingungen
für Innocula.
Ein Teil der gebildeten Bakterien wird zur Vermehrung und ein Teil
zum Tiefgefrieren verwendet.
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In
einem Schritt 13' wird
die beim Schritt 12' gewonnene
Mikrobiologie durch Fermentation in einem Fermenter 13'' auf ein reaktorgerechtes Volumen 18' von vorzugsweise
etwa 30 bis 50 Litern oder mehr vermehrt. Ein Teil der Innocula
wird konserviert.
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Das
Volumen 18' wird
zusammen mit der beim Schritt 11' aufbereiteten Biomasse 19' zur Durchführung der
aeroben Fermentation 1' einem aeroben
Fermentationsreaktor 1'' unter optimalen Temperatur-
und Milieubedingungen zugeführt.
Diese Bedingungen betreffen beispielsweise den optimalen pH-Wert
und die optimalen Nährlösungen.
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Zur
aeroben Fermentation 1' wird
der Fermentationsreaktor 1'' vorzugsweise
bei etwa 30°C angefahren
und die Temperatur wird vorzugsweise auf 37°C erhöht, bis die gewünschten
optimalen aeroben Abbauraten erhalten werden. Dabei werden Zucker,
Eiweiß und
Fette in etwa 12 bis 16 Stunden abgebaut. Der bei der Fermentation 1' anfallende
Abbau des biologischen und chemischen Sauerstoffbedarfs, der Sauerstoffverbrauch
und die CO2-Bildung werden fortlaufend kontrolliert.
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Der
bei der aeroben Fermentation 1' anfallende feste Rest 15' wird aus dem
aeroben Fermentationsreaktor 1' ausgetragen und beim Schritt 3' zu einer Restsubstanz 31' gepresst oder
pelletiert und einem Biomassenvergaser 4'' zugeführt, in
dem beim Schritt 4' die
Restsubstanz 31' durch
Verschwelen bis auf die mineralischen Bestandteile 41' reduziert wird.
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Neben
dem bei der aeroben Fermentation 1' anfallenden festen Rest 15' entstehen bei
der aeroben Fermentation 1' CO2-Gas 17' und eine Flüssigkeit 16' mit organischen
Reststoffen, deren Weiterverarbeitung durch eine anaerobe Fermentation 2' in einem Fermentationsreaktor 2'' später erläutert werden wird.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass während der
gesamten aeroben Fermentation 1' Populationsanalysen ausgeführt werden,
die die Bakterienselektion und die Analyse von Innocula-Proben umfassen, mit
dem Ziel eine qualitative und quantitative Spezifierung von Schlüsselmikroorganismen
zu erreichen.
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Bei
der aeroben Fermentation 1' wird
der aerobe Fermentationsreaktor 1'' vorzugsweise
mit den bei den Schritten 12' und 13' gewonnenen
Mikroorganismen nachgeimpft.
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Die
Impfkulturen werden, wie bereits erwähnt durch Trockengefrierung
hergestellt.
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Wie
ebenfalls schon erwähnt
entsteht bei aeroben Fermentation 1' durch Sauerstoffoxidation CO2-Gas 17' zusammen mit einem weiteren Gas
mit unterschiedlichem O2-Gehalt. Bevor das
CO2-Gas 17' in einem speziellen Gasreformerschritt 5' in einem Gasreformer 5'' verarbeitet werden kann, wird eine
Sauerstoffelimination 51' ausgeführt. Beispielsweise
kann das Gas zur Sauerstoffelimination in die Wirbelschicht eines
zur Ausführung
des Schrittes 4' verwendeten
Biomassevergasers 4'' eingebracht werden.
Alternativ kann die Sauerstoffelimination auch durch ein zirkuläres Verfahren
erreicht werden, das ausgeführt
wird, bis eine Sauerstoffsonde in einem Gasdom des dabei verwendeten
Reaktors den Wert 0 anzeigt, was bedeutet, dass die aeroben Mikroben
des Reaktors allen Sauerstoff abgebaut haben. Das sauerstofffreie
Gas 52' kann
dann vorzugsweise dem Gasreformerreaktor 6'' beim
Schritt 6' zur Methangewinnung
zugeführt
werden.
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Von
wesentlicher Bedeutung ist es, dass die bei der aeroben Fermentation 1' anfallende
Flüssigkeit 16' mit festen
organischen Reststoffen direkt durch eine anaerobe Fermentation 2' weiterbehandelt
wird, wobei Mikroorganismen eingesetzt werden, die sich insbesondere
durch einen hohen CO2-Verbrauch, einen hohen H2-Verbauch
und eine starke Vermehrung von methanbildenden Mikroben auszeichnen.
Es werden durch Vorinkubieren bei einem Schritt 21' gewonnene anaerobe
Mikroben verwendet. Diese Mikroben werden vorzugsweise unter mesophilen
Temperaturbedingungen bei 37° bis
38°C und
unter einem optimalen Milieu, vorzugsweise bei einem optimalen pH-Wert und einer optimalen
mikrobenspezifischen Nährlösung vermehrt
(Schritt 22'). Die
so gewonnenen Mikroorganismen 20' werden zur Ausführung der
anaeroben Fermentation 2' in
den anaeroben Fermentationsreaktor 2'' eingebracht, vorzugsweise mit
einem Volumen von 10 bis 12 Liter oder mehr. Die anaerobe Fermentation 2' wird in dem anaeroben
Fermentationsreaktor 2'' unter optimalen Milieubedingungen,
bei einem optimalen pH-Wert,
einer optimalen Nährlösung, wie
Traubenzucker/Maissarin/KOH Pl. und NaOH oder einem ähnlichen
Material, bei etwa 37°C
gestartet und im Laufe von 1 bis 2 Wochen auf 50° bis 57°C erhöht. Dabei wird die mesophile
Methagonese in einen thermophilen Methanogeneseprozess umgewandelt,
wobei eine wesentlich schnellere Abbaurate und ein qualitativ hochwertiges
Biogas mit einem Methananteil von bis zu 65 Vol.% und mehr erreicht
wird.
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Zur
Beschleunigung der Methanbildung aus dem CO2-Gas 16' erfolgt vorzugsweise
eine geeignete mikrobielle Beschickung des anaeroben Fermantationsreaktors 2'', um vor allem eine Freisetzung
von Wasserstoff zu erreichen.
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Bei
der anaeroben Fermentation 2' werden fortlaufend
Populationsanalysen zur Gewinnung von quantitativen und qualitativen
Schlüsselorganismen vorgenommen.
Der anaerobe Fermentationsreaktor wird nachgeimpft und Impfkulturen
werden konserviert.
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Das
bei der anaeroben Fermentation 2' durch den organischen Restabbau „gereinigte
Wasser" bzw. Brauchwasser 27' wird zur Verflüssigung der
Biomasse in dem vorzugsweise beim Schritt 13' verwendeten und oben bereits genannten
Vorhaltebecken verwendet, oder beispielsweise in der Landwirtschaft
genutzt oder ungeklärt
in die Kanalisation eingeleitet.
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Das
bei der anaeroben Fermentation 2' gewonnene Methangas 24' kann entweder,
wenn sein Methangehalt bei über
65 Vol.% CH4 liegt direkt zur Energiegewinnung,
beispielsweise über
einen einem Generator vorgeschalteten Gasmotor verwendet werden.
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Wenn
der Methangehalt des bei der anaeroben Fermentation 2' gewonnenen
Biogases 24' weiter
verbessert werden soll, kann dieses einem Gasreformerreaktor 6'' zur Ausführung eines Gasreformerprozesses 6 zugeführt werden.
Im Schritt 61' werden für den Gasreformerprozess 6' vorgesehene
Mikroben vermehrt, wobei es sich dabei beispielsweise um Bakterium
Thermoautohypertophicum und Bakterium Methanosarcina handelt.
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Zur
Vorbereitung des Gasreformerprozesses 6' wird der Gasreformerreaktor 6'' vorzugsweise mit destilliertem
Wasser und Koks oder einem ähnlichen porösen Material,
zum Beispiel Lavagestein etc., gefüllt, wobei vorzugsweise ein
Medium aus verschiedenen Mineralien, Vitaminen, Puffersystemen und Chemikalien
zugesetzt wird.
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In
einem Schritt 62' werden
die hypermorphilen Mikroben der zuvor genannten zwei Stämme vermehrt
und nachfolgend zur Ausführung
des Gasreformerprozesses 6' in
den Gasreformerreaktor 6'' eingebracht,
der auf optimale Temperatur- und pH-Wert-Bedingungen, vorzugsweise
auf einen pH-Wert von 6,5 und eine Temperatur von etwa 55°C, eingestellt
wurde. Die Vermehrung der Mikroben im Gasreformerreaktor 6'' erfolgt unter Zugabe eines CO2 und H2-Gemisches
mit einem genau festgelegten Mischungsverhältnis, um die Besiedelung der
ca. 14 Millionen m2 Oberfläche des
Kokses im Gasreformerreaktor 6'' vollständig zu
gewährleisten.
Während des
Vermehrungsprozesses wird die Temperatur auf etwa 70°C erhöht. Die
Milieubedingungen werden, beispielsweise durch pH-Wert-Einstellung, dem
Vermehrungsprozess angepasst. Nach Abschluss des kontrollierten
Vermehrungsprozesses in dem Gasreformerreaktor 6'' wird das bei der anaeroben Fermentation 2' entstandene
Biogas 24' zur
Vermehrung seines Methananteiles in den Gasreformerreaktor 6'' zur Ausführung des Gasreformerprozesses 6' eingebracht.
Vorzugsweise wird auch das bei der aeroben Fermentation 1' entstandene
CO2-Gas 52' dem Gasreformerreaktor 6'' zugeleitet. In diesem wird dann eine
hyperthermophile Metagonese ausgeführt. Es entsteht dabei ein
Biogas 63' von
Erdgasqualität
mit einem Methangehalt, der zwischen 80 und 92 Vol.% liegt. Dieses
Biogas 63' kann
energetisch optimal verwertet werden.
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Eine
wesentliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass gemäß 3 (gepunktete
Linien) das beim Gasreformerschritt 6' gewonnene Biogas 63' mit dem hohen Methangehalt
mit dem Biogas 24' mit
dem niedrigeren Methangehalt, das bei der anaeroben Fermentation 2' gewonnenen
wird, vermischt werden kann, um ein Biogas 65' mit einem gewünschten
mittleren Methangehalt zu erhalten. Zu diesem Zweck wird ein Misch-
oder Steuerventil 66'' in der das
bei der anaeroben Fermentation 2' gewonnene Biogas 24' zum Gasreformerreaktor 6'' zur Ausführung des Gasreformerschrittes 6' führenden
Leitung 24'' angeordnet, das
eine Abzweigung eines Teilstromes des Biogases 24' mit dem niedrigen
Methangehalt zu einer Leitung 67'' ermöglicht,
die mit einer Leitung 63'' verbunden ist,
in der das beim Gasreformerschritt 6' erhaltene Biogas 63' mit dem hohen
Methangehalt geführt wird.
Auf diese Weise wird eine Mischung eines vorbestimmten Teilstromes
des Biogases 24' mit
dem niedrigen Methangehalt mit dem Biogas 63' mit dem hohen Methangehalt ermöglicht.
Somit muss nicht das gesamte Biogas 24' mit dem niedrigen Methangehalt
beim Gasreformerschritt 6' verarbeitet
werden. Das Verfahren kann daher wesentlich beschleunigt und auch
gezielt gesteuert werden. Beispielsweise kann, wenn Biogas 24' mit einem Methangehalt von
etwa 60-65 Vol% mit Biogas 63' mit einem Methangehalt von etwa
80-92 Vol% vermischt wird, ausgangsseitig ein Biogas 65' mit einem Methangehalt von
vorzugsweise wenigstens etwa 70 Vol% erhalten werden. Durch Betätigen des
Steuerventils 66'' kann also der
Methangehalt des ausgangsseitig gewonnenen Biogases 65' gezielt eingestellt
werden.
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Der
aerobe Fermentationsreaktor 1'' zur Ausführung des
Fermentationsschrittes 1' kann
erfindungsgemäß durch
den im Zusammenhang mit den 1 und 2 erläuterten
Durchlaufreaktor 1 gebildet werden, wobei am Ausgang 35 des
Säurebildungsraumes 12 das
CO2 – Gas 17' erhalten wird. Die
Biomasse 19' wird über den
Rohrstutzen 38 dem Säurebildungsraum 12 zugeführt; ebenso
das Volumen 18 der bei den Schritten 12' und 13' gewonnenen
Mikrobiologie.
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Der
anaerobe Fermentationsschritt 2' kann in dem Fermentationsraum 13 des
Durchlaufreaktors 1 ausgeführt werden, wobei die im Säurebildungsraum 12 anfallende
Flüssigkeit 16' mit festen
organischen Reststoffen dem Fermentationsraum 13 zugeführt wird.
Das methanhaltige Biogas 24' wird
am Ausgang bzw. Rohrstutzen 37 des Fermentationsraumes 13 erhalten.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass auch die bei der anaeroben Fermentation 2 mit
dem Brauchwasser 27' anfallenden
Feststoffe abgesondert, z.B. abgesiebt oder zentrifugiert, und dem
Schritt 3' über eine
Leitung 23'' zugeführt werden
können.