DE102006047102A1 - Anordnung zur Erfassung von Überfahrten von fahrweggebundenen Fahrzeugen - Google Patents

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Dominik Dipl.-Ing. Lehberger
Olaf Dipl.-Ing. Richter
Edgar Dipl.-Ing. Samper
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L1/00Devices along the route controlled by interaction with the vehicle or train
    • B61L1/02Electric devices associated with track, e.g. rail contacts
    • B61L1/10Electric devices associated with track, e.g. rail contacts actuated by electromagnetic radiation; actuated by particle radiation
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erfassung von Überfahrten von fahrweggebundenen Fahrzeugen mittels einer fahrwegseitigen Einrichtung (4), wobei die Einrichtung (4) einen Sender zur Signalabstrahlung und einen Empfänger zum Empfang eines bei Überfahrt oder Vorbeifahrt durch das Fahrzeug entstehenden Reflexionssignals aufweist und mit einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung eines resultierenden Dopplersignals verbunden ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erfassung von Überfahrten von fahrweggebundenen Fahrzeugen mittels einer fahrwegseitigen Einrichtung. Unter fahrweggebundenen Fahrzeugen sind hier sowohl Schienenfahrzeugverbände als auch Einzelfahrzeuge sowie Magnetschwebebahnen und gummibereifte Fahrzeuge subsummiert. Letztere sind z. B. als fahrweggebundene Fahrzeuge für Flughäfen bekannt.
  • Klassische Blocksicherungsverfahren im schienengebundenen Verkehr nutzen Achszähler oder Gleiskreise. Hierbei wird immer ein metallenes Rad zum Verstimmen des Schwingkreises im Achszähler oder zum Kurzschluss der Schleife des Gleiskreises benötigt. Magnetschwebebahnen oder gummibereifte Fahrzeuge können durch diese Systeme nicht erfasst werden.
  • Nachfolgend wird im Wesentlichen auf Schienenfahrzeuge Bezug genommen, ohne dass die Erfindung auf diese spezielle Anwendung beschränkt sein soll. Vielmehr ist eine Anwendung für fahrweggebundene Fahrzeuge aller Art, insbesondere Magnetschwebebahnen oder gummibereifte Fahrzeuge, mit umfasst.
  • In Bahndepots, Betriebswerkstätten oder vor Waschstraßen wird häufig auf technische Unterstützung verzichtet. Stattdessen werden die Gleise regelmäßig abgelaufen, wobei die Positionen sowie die Zugnummern der Schienenfahrzeuge manuell erfasst werden und anschließend gegebenenfalls in eine Datenverarbeitungsanlage eingetragen werden. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig und fehleranfällig.
  • Die Verwendung von eigenständig ausgeführten Schienenkontakten erlaubt eine Erfassung von Achsüberfahrten. Die Zuordnung der Achsen auf Fahrzeuge erfordert jedoch eine weitere Aufbereitung der Daten. In vielen Anwendungsfällen ist jedoch die Anzahl der Achsen des überfahrenden Fahrzeugs unbekannt, sodass eine Erfassung bis auf Einzelfahrzeugebene nicht möglich ist.
  • Die Erfassung von einzelnen Achsen kann weiterhin durch Systeme realisiert werden, die auf optischer oder radargestützter Erfassung oder Lichtschranken basieren. Die Probleme liegen auch hier in der Zuordnung der Achsen zu einzelnen Fahrzeugen.
  • Aus der nicht vorveröffentlichten Anmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen 10 2005 047 703.3 ist eine gleisseitige Einrichtung für Identifikationszwecke bekannt, die als Bestandteil eines RFID-Systems (Oberflächenwellen-Identifikationssystems) ausgebildet ist. Dabei fungiert die gleisseitige Einrichtung als Daten-Lesegerät, das mit einem schienenfahrzeugseitigen Datenspeicher zusammenwirkt. In den Datenspeicher sind die schienenfahrzeugseitigen Daten fest eingespeichert, wobei die gleisseitige Einrichtung, nämlich das Daten-Lesegerät, diese fest eingespeicherten Daten beim Überfahren übernimmt und mit eingespeicherten Daten vergleicht. Nur bei Gleichheit dieser Daten, vorzugsweise in Form einer Fahrzeugnummer, wird eine zugeordnete punktförmige Zugbeeinflussung auf Fahrtfreigabe gestellt. Diese Verfahrensweise gestattet eine technische Unterstützung des sicheren Betriebes auf Eisenbahnstrecken, insbesondere eingleisigen Eisenbahnstrecken mit schwacher Belastung. Die Verfügbarkeit der Identifizierungsfunktion setzt jedoch voraus, dass jedes Schienenfahrzeug mit einem von der gleisseitigen Einrichtung auslesbaren Datenspeicher ausges tattet ist und dass dieser Datenspeicher nicht defekt oder beschädigt ist.
  • Bekannt sind auch Identifikationsverfahren auf der Basis von GPS (Global Positioning System), wobei jedes Schienenfahrzeug mit mindestens einem GPS-Empfänger ausgestattet sein muss. Problematisch ist derzeit noch die gleisseitige Auflösung, insbesondere in Bahndepots, Betriebswerkstätten oder Waschstraßen mit geringen Gleisabständen. Außerdem ist ein Empfang der GPS-Signale in geschlossenen Hallen nicht möglich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung zur Erfassung von Überfahrten von fahrzeuggebundenen Fahrzeugen anzugeben, welche eine technische Unterstützung des Betriebes, insbesondere in Bahndepots, Betriebswerkstätten und vor Waschstraßen, gestattet. Die Anordnung soll auch für Magnetschwebebahnen und Fahrzeuge geeignet sein, die kein metallenes Rad aufweisen.
  • Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch Auswertung des Dopplersignals können Überfahrten durch Fahrzeuge auch dann erkannt werden, wenn fahrzeugseitig kein Datenspeicher, insbesondere eines RFID-Systems, vorhanden ist oder dieser Datenspeicher defekt ist.
  • Bei einem vorhandenen oder vorgesehenen RFID-System kann das fahrwegseitige, beispielsweise gleisseitige, Daten-Lesegerät zusätzlich mit der Dopplersignal-Sende/Empfangs-Funktion ausgestattet werden. Die zur Bildung und Auswertung des Dopplersignals erforderliche Auswerteeinrichtung kann entweder ebenfalls Bestandteil des Daten-Lesegerätes bzw. der gleisseitigen Einrichtung sein oder extern angeordnet sein.
  • Durch die Auswertung des Dopplersignals ist feststellbar, dass ein Fahrzeug gerade die fahrwegseitige Einrichtung passiert oder über der Einrichtung zum Stillstand kommt.
  • Aber auch charakteristische Merkmale des Fahrzeugs sind durch das Dopplersignal detektierbar. Beispielsweise kann die Länge eines Fahrzeugs mit mehreren Anhängern oder Waggons und/oder fahrzeugspezifischen Ausformungen der Reflexionsfläche durch entsprechende Auswertung des Dopplersignals erkannt werden.
  • Die genaue Positionierung der gleisseitigen Einrichtung kann auf einer Schwelle im Gleis vorgesehen sein. Möglich ist aber auch eine horizontale Anordnung, wobei die Sender/Empfänger-Baugruppe der Einrichtung seitlich neben dem Gleis aufgestellt wird. Auf diese Weise können Witterungseinflüsse, wie Schneefall und Vereisung, die den Strahlengang behindern könnten, minimiert werden.
  • Gemäß Anspruch 2 umfasst die Auswerteeinrichtung Mittel zur digitalen Signalverarbeitung, insbesondere einen Signalprozessor. Bei Überfahrt des Fahrzeugs über die fahrwegseitige Einrichtung wird am Fahrzeugunterbau das von der fahrwegseitigen Einrichtung abgestrahlte Signal, insbesondere ein HF-Signal, reflektiert. Während der Überfahrt bewegen sich die Reflexionspunkte des Fahrzeugs über den Sender hinweg und es kommt am Empfänger zu einer kontinuierlichen Phasendrehung, wodurch das Dopplersignal entsteht. Nach dem Empfang des phasengedrehten Reflexionssignals, Mischen mit dem Sendesignal, Verstärkung in einem NF-Durchlassbereich und A/D-Wandlung steht das niederfrequente Dopplersignal zur weiteren Aufbereitung durch die digitale Signalverarbeitung zur Verfügung.
  • Um einzelne Waggons und Triebköpfe von Schienenfahrzeugen zu erkennen und beispielsweise einem bauformspezifischen Wasch programm zuzuordnen, ist gemäß Anspruch 3 vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung mit einem Fahrwegkontakt, insbesondere einem Schienenkontakt, zur Erzeugung von Impulsen bei Überfahrt durch das Schienenfahrzeug verbunden ist und Mittel zur Auswertung der Impulse aufweist. Der Schienenkontakt wird an der Schiene montiert und gibt bei Überrollen von Rädern je einen Impuls aus. Durch Auswertung der Impulsdauern und Impulsabstände ist beispielsweise detektierbar, ob ein Drehgestell oder eine Einzelachse den Schienenkontakt passiert hat. Diese Merkmale lassen sich dann den einzelnen Waggons und Triebköpfen zuordnen. Durch Vergleich mit gespeicherten Merkmalen lassen sich dadurch einzelne Waggons oder Triebköpfe ohne Datenspeicher oder mit defektem Datenspeicher eines mehrteiligen Schienenfahrzeugs detektieren und es kann ein entsprechendes Telegramm an eine übergeordnete Applikation ausgegeben werden. Dabei kann es sich beispielsweise um die Ansteuerung einer Waschstraße handeln, wobei eine Inaugenscheinnahme des Schienenfahrzeugs vor der Einfahrt in die Waschstraße weitgehend entfallen kann. Auch die Positionsbestimmung von Schienenfahrzeugen, beispielsweise im Depotbereich, wird ermöglicht. Der Grad der Automatisierung in Bahndepots, Betriebswerkstätten oder Waschstraßen sowie die Fehleroffenbarung werden gesteigert.
  • Anstelle von Schienenkontakten können prinzipiell auch andere Geber, wie beispielsweise Lichtschranken, Radarschranken oder Kontakte, eingesetzt werden.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer figürlichen Darstellung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Die Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Waggon 1 eines nicht weiter dargestellten Schienenfahrzeugs, der auf einem Gleis 2 rollt und dabei einen Schienenkontakt 3 und ei ne gleisseitige Einrichtung 4 überfährt. Die gleisseitige Einrichtung 4 strahlt ein Signal ab, das bei Überfahrt oder Vorbeifahrt des Waggons 1 reflektiert wird und dessen aus dem Dopplereffekt resultierende Phasendrehung innerhalb der gleisseitigen Einrichtung 4 oder außerhalb dieser ausgewertet wird. Die Auswerteeinrichtung ist außerdem auch in der Lage, Impulse, die bei Überfahrt des Schienenkontaktes 3 durch den Waggon 1 entstehen, auszuwerten. Dabei verknüpft die gleisseitige Einrichtung 4 die ermittelten Dopplersignale mit den durch den Schienenkontakt 3 erfassten Impulsen.
  • Da sich Schienenfahrzeuge hinsichtlich ihres Aufbaus und Profils stark voneinander unterscheiden, muss für jeden Waggontyp oder Triebkopftyp beispielsweise das richtige und individuell festgelegte Waschprogramm ausgewählt werden. Eine Inaugenscheinnahme zur Erfassung und Einstellung des Waschprogramms kann bei automatischer Identifizierung mittels der Einrichtung 4 in Verbindung mit dem Schienenkontakt 3 entfallen, wobei nunmehr die Waschprogrammauswahl automatisch mittels Datenverarbeitung und in einer Datenbank hinterlegter Fahrzeuginformationen erfolgt. Wird ein nicht zuordenbares Fahrzeug erkannt, so kann die Anlage vor dem Eintreten eines Schadens gestoppt werden, wobei nur dann eine manuelle Erfassung durch das Bedienpersonal der Waschstraße vorübergehend erforderlich sein kann.
  • Neben der Steuerung von Waschstraßen kann die beanspruchte Erfassungseinrichtung auch beispielsweise auf freier Strecke oder für die Disposition von Bahndepots und Betriebswerkstätten eingesetzt werden.

Claims (3)

  1. Anordnung zur Erfassung von Überfahrten von fahrweggebundenen Fahrzeugen mittels einer fahrwegseitigen Einrichtung (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (4) einen Sender zur Signalabstrahlung und einen Empfänger zum Empfang eines bei Überfahrt oder Vorbeifahrt durch das Fahrzeug entstehenden Reflexionssignals aufweist und mit einer Auswerteeinrichtung zur Auswertung eines resultierenden Dopplersignals verbunden ist.
  2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung Mittel zur digitalen Signalverarbeitung aufweist.
  3. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung mit einem Fahrwegkontakt zur Erzeugung von Impulsen bei Überfahrt durch das Fahrzeug verbunden ist und Mittel zur Auswertung der Impulse aufweist.
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