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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Prophylaxe oder
Behandlung oder Diagnostik von ischämischen Krankheiten, Verfahren,
um bei einem Lebewesen eine Veranlagung für oder Erkrankung an einer
ischämischen
Krankheit zu diagnostizieren, sowie eine pharmazeutische oder diagnostische
Zusammensetzung.
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Unter
Ischämie
versteht man die Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung
eines Organs, Organteils oder Gewebes infolge mangelnder arterieller
Blutzufuhr. Der damit verbundene Sauerstoffmangel, der als Hypoxie
bezeichnet wird, führt bei
längerem
Bestehen zum Absterben von Zellen, Geweben oder Organteilen. Die auf
eine solche Minderdurchblutung zurückzuführenden Krankheiten werden
als ischämische
Krankheiten bezeichnet. Sie stellen derzeit die häufigsten,
mit dem Gefäßsystem assoziierten
Erkrankungen dar.
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Die
gegenwärtigen
therapeutischen Ansätze zur
Behandlung von ischämischen
Krankheiten basieren u.a. auf der Verabreichung von entzündungshemmenden
Substanzen, wie bspw. Glukokortikoiden. Ferner wird eine Verbesserung
der Mikrozirkulation durch Gabe von Vasodilatoren, wie bspw. Stickstoffmonoxiddonatoren,
und Antikörpern
gegen Adhäsionsmoleküle sowie
die Erhöhung
der Ischämietoleranz
durch Verminderung von Sauerstoffradikalen durch Glutathion vergenommen.
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Auch
eine Konditionierung von Organen, die sog. ischämische Präkonditionierung (IP), wurde
als Instrument zur Protektion vor Ischämie beschrieben. So wurde gezeigt,
dass kurze, kontrollierte Perioden der Okklusion der arteriellen
Blutzufuhr mit nachfolgender Reperfusion vor einer längeren Gewebeischämie schützend wirken
können.
IP bedeutet, dass eine zusätzliche,
kontrollierte Gewebeischämie
mit konsekutiver Reperfusionsphase der eigentlichen, im Rahmen einer
Operation entstehenden Ischämie
vorgeschaltet wird. Daraus resultiert eine Organprotektion durch
Erhöhung
der Ischämietoleranz.
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Trotz
einer Vielzahl von Studien ist es bislang nicht gelungen, die molekularen
Mechanismen zu erkennen, die der ischämischen Präkonditionierung zugrunde liegen,
um diese gezielt therapeutisch nutzen zu können. So untersuchten bspw. Mild
T. et al. (1998), "Ecto-5'-nucleotidase is
not required for ischemic preconditioning in rabbit myocardium in
situ", Am. J. Physiol.
275, H1329-37, die Rolle des Enzyms Ecto-5'-Nucleotidase während der ischämischen
Präkonditionierung
und kommen zu dem Ergebnis, dass diese hierbei keine Rolle zu spielen
scheint.
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Van
Waarde A. et al. (1989), "Protektion
of the kidney against ischemic injury by inhibition of 5'-nucleotidase", Am. J. Physiol.
256 (2 Pt 2):F298-305, hingegen be haupten im Widerspruch zu
den Erkenntnissen von Miki T. et al. (a.a.O.), dass die renale Ischämie durch
eine Inhibition der 5'-Nucleotidase
verbessert werden könne.
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Trotz
intensiver Forschungsbemühungen stellen
ischämische
Krankheiten, wie bspw. die Myokardischämie, eines der größten Gesundheitsprobleme
der westlichen Industrienationen dar. Auch die renale Ischämie trägt signifikant
zur Morbidität
und Sterblichkeit von Patienten bei, wie nach Operationen oder invasiver
Diagnostik. Bspw. kommt es bei chirurgischen Eingriffen, die ein
Abklemmen der Aorta oder von renalen Gefäßen erfordern, bspw. während der
operativen Korrektur von Aneurysmen oder der Behandlung von peripheren
vaskulären
Erkrankungen, in 15 bis 30 % der Fälle zu einem Nierenversagen
aufgrund von Ischämie.
Auch nach einem chirurgischen Eingriff in das Herz kommt es bei
normalem Verlauf immerhin in 1 bis 10 % der Fälle zu einem akuten Nierenversagen
aufgrund von Ischämie.
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Vor
diesem Hintergrund ist es dringend erforderlich, neue therapeutische
Strategien zu entwickeln, mit denen ischämischen Krankheiten vorgebeugt
werden kann, bzw. mit denen derartige Krankheiten behandelt und
diagnostiziert werden können.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Arzneimittel
zur Prophylaxe und/oder Behandlung und/oder Diagnostik von ischämischen
Krankheiten bereitzustellen, das zielgerichtet an den molekularen
Ursachen der ischämischen Krankheiten
ansetzt und dadurch die existierenden Therapiekonzepte zur Behandlung
dieser Erkrankungen bzw. Diagnostiken unterstützt oder ggf. sogar ersetzt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Verwendung von Nucleotid-Phosphohydrolase
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung
und/oder Diagnostik von ischämischen
Krankheiten gelöst.
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Die
Erfinder haben im Tierversuch überraschenderweise
festgestellt, dass durch die Verabreichung von Nucleotid-Phosphohydrolase
die Symptome von ischämischen
Krankheiten, die in Mäusen künstlich
induziert wurden, stark reduziert werden können und die betroffenen Tiere
gegenüber
unbehandelten Tieren eine deutlich höhere Überlebensrate zeigen. Dabei
wurde auch festgestellt, dass die verabreichte Nucleotid-Phosphohydrolase
eine Protektion von Risikogebieten („areas at risk", AARs) bewirkt,
so dass nicht nur eine akute Behandlung von ischämischen Krankheiten, sondern
auch eine Prophylaxe möglich
ist.
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Eine
Nucleotid-Phosphohydrolase oder auch Nucleotidase bzw. Nucleotidphosphatase
ist ein Enzym, das die hydrolytische Spaltung von Phosphatgruppen
von Nucleosidmonophosphaten und damit den Abbau von Mononucleotiden
zu den entsprechenden Nucleosiden katalysiert. Bei einer Substratspezifität für 5'-Phosphatgruppen
spricht man auch von einer 5'-Nucleotidase
bzw. 5'-Nucleotid-Phosphohydrolase.
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Die
Erfindung lässt
sich auch diagnostisch einsetzen. So kann bei einen Risikopatienten,
bei dem wegen eines entsprechenden familiären Hintergrunds angenommen
wird, dass eine Prädisposition für eine ischämische Erkrankung
vorliegt, oder der bereits erste Symptome für eine ischämische Erkrankungen zeigt,
leicht feststellen, ob dies tatsächlich der
Fall ist. So werden sich in einem solchen Fall nach einer Verabreichung
der Nucleotid-Phosphohydrolase die Symptome nämlich messbar verbessern, so
dass dann eine positive Diagnose erfolgen kann.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird hiermit vollkommen
gelöst.
Die Erfinder machen sich dabei erstmals erkannte molekulare Mechanismen,
die zur Entstehung von ischämischen Krankheiten
führen
bzw. der Protektion durch IP zugrunde liegen, zu Nutze, um ein potentes
Arzneimittel bzw. Diagnostikum zu schaffen.
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Dabei
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
als Nucleotid-Phosphohydrolase 5'-Nucleotidase (CD73)
verwendet wird.
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Die
5'-Nucleotidase
wird gemäß der Nomenklatur
der CD-Marker auch als CD73 (EC 3.1.3.5) bezeichnet. Ein weiteres
Synonym für
die 5'-Nucleotidase
ist 5'-NT. CD73
ist in seiner nativen Form ein Ecto-Enzym, d.h. es entfaltet seine
Aktivität
im Interstitium bzw. im Extrazellulär-Raum. Es hydrolysiert 5'-AMP zu Adenosin,
das seinerseits von der extrazellulären Seite auf spezifische Membranrezeptoren der
Zellen wirkt.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
von 5'-Nucleotidase,
die nicht in die Zellen aufgenommen wird, steigert den Abbau von
5'AMP zu Adenosin
im Interstitium und hat den Vorteil, dass eine solche Nucleotid-Phosphohydrolase
zum Einsatz kommt, die sich nach Erkenntnissen der Erfinder zur
Prophylaxe bzw. Behandlung von ischämischen Krankheiten besonders
eignet. So konnte gezeigt werden, dass cd73-/--Mäuse, denen genetisch CD73 fehlt
und die experimentelle Symptome von ischämischen Krankheiten zeigen,
erfolgreich durch die Gabe von 5'-Nucleotidase
behandelt werden können.
Konkret konnte eine Protektion des Risikogebietes erzielt werden, die
vergleichbar war mit jener, die bei einer IP-Behandlung beobachtet
wird.
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Diese
Beobachtungen der Erfinder waren insbesondere deshalb so überraschend,
da die Ausführungen
im Stand der Technik in genau die gegenteilige Richtung weisen.
So behaupten nämlich
sowohl Miki et al. (a.a.O.) als auch Van Waarde et al. (a.a.O.),
dass die 5'-Nucleotidase
für eine
Protektion von ischämischen
Risikogebieten nicht erforderlich sei, bzw. deren Aktivität bzw. Expression
zu diesem Zwecke sogar inhibiert werden solle. Die erfindungsgemäße Lösung stellt
damit eine Abkehr von den Erkenntnissen aus dem Stand der Technik
dar.
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Dabei
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
als Nucleotid-Phosphohydrolase alternativ oder zusätzlich Apyrase
(CD39) verwendet wird.
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Die
Apyrase ist ein Enzym, das durch Calcium oder Magnesium aktiviert
wird, und in biologischen Systemen – als Apyrase – in plasmamembrangebundener
Form als Ecto-Enzym
vorliegt (EC 3.6.1.5). Apyrase wird gemäß der Nomenklatur der CD-Marker
auch als CD39 bezeichnet. Weitere Synonyme für die Apyrase sind NTPDase1,
ATP-Diphosphohydrolase,
ATPDase und Lymphoid cell activation antigen. Die Apyrase katalysiert
als Nucleotid-Phosphohydrolase die Hydrolyse von ATP unter Bildung von AMP
und Orthophosphat. Die Ecto-Apyrase kann ferner ADP und weitere
Nucleosid-Diphosphate und
-Triphosphate umsetzen.
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Die
Apyrase eignet sich nach Erkenntnissen der Erfinder zur Prophylaxe
bzw. Behandlung von ischämischen
Krankheiten ebenfalls besonders gut. So konnte bspw. gezeigt werden,
dass eine Hemmung der endogenen Apyrase in Versuchstieren zu einer
erhöhten
Anfälligkeit
gegenüber
ischämischen Krankheiten
führt,
wohingegen die exogene Verabreichung von Apyrase therapeutische
Wirksamkeit gegenüber
ischämischen
Krankheiten zeigte.
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Dabei
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
die Nucleotid-Phosphohydrolase bzw. 5'-Nucleotidase in löslicher Form vorliegt.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass die Nucleotid-Phosphohydrolase
für eine
Wirksamkeit gegenüber
ischämischen
Krankheiten nicht in membrangebundener Form vorliegen muss. Auch
die lösliche
Form zeigt Wirksamkeit, was insbesondere bei der Formulierung des
Arzneimittels Vorteile mit sich bringt.
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Erfindungsgemäß ist es
ferner bevorzugt, wenn die Nucleotid-Phosphohydrolase in mikronisierter
Form vorliegt.
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Unter
mikronisierter Form wird erfindungsgemäß eine Ausgestaltung einer
Nucleotid-Phosphohydrolase verstanden, die in ihrer Größe gegenüber der natürlichen
bzw. Wildtypvariante reduziert ist. Vorzugsweise erfolgt die Größenreduzierung
bis auf eine solche Größe, bei
der das Enzym noch enzymatisch aktiv ist, d.h. noch das aktive Zentrum
enthält, anderer
bspw. strukturgebende Abschnitte jedoch fehlen. Diese Reduzierung
kann auf enzymatische Art und Weise oder aber durch Methoden der DNA-Rekombinationstechnologie
erfolgen. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass eine solche Nucleotid-Phosphohydrolase verwendet
wird, die das Gefäßsystem
verlassen und ihre Wirkung im Interstitium entfalten kann. Erfahrungsgemäß ist dies
bei der natürlichen
bzw. Wildtypvariante nur erschwert möglich.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, wenn die ischämische
Krankheit ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Myokardischämie, renale Ischämie, Darmischämie und
Leberischämie.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass ein Arzneimittel zur Behandlung von besonders
bedeutsamen ischämischen
Krankheiten bereitgestellt wird. So konnten die Erfinder feststellen,
dass gerade bei ischämiebedingtem
Organversagen, bei dem die Organe Herz, Niere, Darm oder Leber betroffen
waren, die Wirkung der Nucleotid-Phosphohydrolase
besonders vorteilhaft ist.
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Die
Nucleotid-Phosphohydrolase kann erfindungsgemäß ferner in Form einer Codierungssequenz
in einem Expressionsvektor vorliegen.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der behandelte Patient „selbst" die benötigte Nucleotid-Phosphohydrolase
herstellt und ggf. genetische Defekte, die zu einer Mutation von
endogener Nucleotid-Phosphohydrolase geführt haben, ausgeglichen werden
können.
Die Codierungssequenzen von Nucleotid-Phosphohydrolasen sind der
NCBI-Datenbank bzw. der GeneBank zu entnehmen. Die Codierungssequenz
von humaner 5'-Nucleotidase
ist unter der Zugriffsnummer NM_001776 erhältlich. Die Codierungssequenz
von humaner Ecto-Apyrase ist unter der Zugangsnummer NP_001767 erhältlich.
Diese Referenzen sowie Sequenzen sind durch Inbezugnahme Bestandteil
der vorliegenden Erfindung. Es versteht sich, dass der Expressionsvektor
weitere Abschnitte, wie Promotoren, Enhancer etc. aufweisen kann,
die die Expression der Nucleotid-Phosphohydrolase in dem Patienten
sicherstellen.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, wenn das Arzneimittel einen Wirkungsverstärker aufweist.
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Als
Wirkungsverstärker
kommt jede Verbindung oder Zusammensetzung in Frage, die zur Prophylaxe
oder Behandlung von ischämischen
Krankheiten geeignet ist und die therapeutische Wirkung von Nucleotid-Phosphohydrolase
gegenüber
ischämischen Krankheiten
nicht negativ beeinflusst bzw. ggf. sogar verstärkt. Dabei kann es sich bspw.
um Substanzen handeln, die antiinflammatorische bzw. immunmodulatorische
Wirkung haben. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, dass die von den Erfindern erstmals erkannte und
therapeutisch genutzte Wirkung von Nucleotid-Phosphohydrolase zusätzlich verstärkt und
das Arzneimittel dadurch in seiner Potenz nochmals verbessert wird.
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Als
Wirkungsverstärker
wird erfindungsgemäß bevorzugt
ein Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonist, bspw. BR4887,
verwendet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass ein solcher Wirkungsverstärker zum Einsatz kommt, der nach
Erkenntnissen der Erfinder zur Weiterentwicklung des Arzneimittels
besonders geeignet ist. Bei BR4887, das auch als BAY 60-6583 bezeichnet
wird, handelt es sich um einen spezifischen Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonisten,
hergestellt von Bayer HealthCare. So konnten die Erfinder feststellen,
dass bereits die isolierte Verabreichung von BR4887 eine hypoxieinduzierte
vaskuläre
Leckage reduzieren kann. Eine kombinierte Verabreichung mit Nucleotid-Phosphohydrolase
führt sogar
zu einer deutlichen Verbesserung des erfindungsgemäßen Arzneimittels.
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Als
Wirkungsverstärker
ist erfindungsgemäß ferner
ein Inhibitor des Nucleosidtransporters bevorzugt, wobei vorzugsweise
ein solcher Inhibitor verwendet wird, der den Nucleosidtransporter
ENT-1 bzw. ENT-2 inhibiert.
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Durch
diese Maßnahme
machen sich die Erfinder kürzlich
im Stand der Technik gewonnene Erkenntnisse zu Nutze. Vaskuläres Adenosin
wird vorwiegend durch die equilibrativen Nucleosid-Transporter (ENT)-1
und -2 aufgenommen. Diese Transporter sind in die Regulation der
Adenosin-Signalantworten involviert. Es konnte gezeigt werden, dass
die Repression von ENT-1 in Abhängigkeit
des hypoxyinduzierbaren Faktors 1 (HIF 1) während der Hypoxie in einer
verminderten vaskulären
Adenosinaufnahme und in verstärkten
Adenosin-Signaleffekten resultiert; vgl. Eltzschig H. K.
et al., "HIF-1-dependent
repression of equilibrative nucleoside transporter (ENT) in hypoxia", J. Exp. Med. 202,
1493-1505 (2005). Diese Beobachtungen machen inhibitoren
von ENT-1 und ENT-2 zu besonders geeigneten erfindungsgemäßen Wirkungsverstärkern.
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Dabei
ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
als Inhibitor von ENT-1 bzw. ENT-2 Dipyridamol verwendet wird.
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Auch
hierbei machen sich die Erfinder kürzlich gewonnene Erkenntnisse
zu Nutze, nach denen bei Mäusen,
die mit Dipyridamol (Boehringer Ingelheim) vorbehandelt wurden,
nach der Induktion von Hypoxie eine deutlich verminderte Albuminleckage feststellbar
und auch die ischämische
Kaskade in ihrem Ausmaß deutlich
schwacher ausgebildet war; vgl. Eltzschig H. K. et al. (a.a.O.).
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Vor
diesem Hintergrund betrifft ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren, um bei einem Lebewesen eine Veranlagung
für oder
Erkrankung an einer ischämischen
Krankheit zu diagnostizieren, das die folgenden Schritte aufweist: (1)
Bereitstellung einer aus dem Lebewesen stammenden biologischen Probe,
(2) Untersuchung der biologischen Probe auf das Vorhandensein einer
Nucleotid-Phosphohydrolase,
(3) ggf. Bestimmung der Funktionsfähigkeit und/oder Aktivität der Nucleotid-Phosphohydrolase,
(4) Korrelation der Abwesenheit von Nucleotid-Phosphohydrolase in der biologischen
Probe oder einer in der biologischen Probe gegenüber dem Wildtyp reduzierten
Funktionsfähigkeit und/oder
Aktivität
der Nucleotid-Phosphohydrolase in der biologischen Probe mit einer
positiven Diagnose.
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Unter
einer biologischen Probe wird eine jegliche Probe verstanden, anhand
derer festgestellt werden kann, ob das Lebewesen eine funktionsfähige Nucleotid-Phosphohydrolase
exprimiert. Beispiele für
eine biologische Probe stellen Gewebe der Risikogebiete [„areas
at risk” (AAR)]
dar, bspw. Myokard-, Nieren-, Darm- oder Lebergewebe, eine Speichel-
oder Blut-, Haarprobe etc. Geeignete biologische Proben können aber
auch aus anderen Regionen des Lebewesens stammen. Vorzugsweise enthalten
diese Proben repräsentatives
genetisches Material, wie Gesamt-DNA. Geeignet sind deshalb allgemein
kernhaltige Zellen.
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Die
Untersuchung auf das Vorhandensein einer Nucleotid-Phosphohydrolase
gemäß Schritt
(2) erfolgt mittels im Stand der Technik bekannter Verfahren, bspw.
unter Verwendung von spezifischen Antikörpern. Bevorzugt ist es auch,
wenn in Schritt (2) ein Mutations-Screening durchgeführt wird,
bei dem festgestellt wird, ob in der Codierungssequenz für die Nucleotid-Phosphohydrolase
eine Mutation vorliegt, die zu einem vollständigen Ausfall des Proteins
oder aber zu einem Aktivitätsverlust
gegenüber dem
Wildtyp führt.
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Die
Funktionsfähigkeit
oder Aktivität
der Nucleotid-Phosphohydrolase wird in Schritt (3) gemäß im Stand
der Technik allgemein bekannter Methoden bestimmt. Dabei ist es
bevorzugt, wenn die Adenosin-Bildungsrate der Nucleotid-Phosphohydrolase
in der biologischen Probe im Vergleich zur Adenosin-Bildungsrate
von Wildtyp-Nucleotid-Phosphohydrolase
bzw. vollaktiver bzw. funktionsfähiger
Nucleotid-Phosphohydrolase
bestimmt wird.
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Bei
einer Feststellung, dass die biologische Probe keine aktive bzw.
funktionsfähige
Nucleotid-Phosphohydrolase enthält,
bspw. aufgrund eines Polymorphismus, kann diagnostiziert werden,
dass das betroffene Lebewesen eine verminderte Ischämietoleranz
und deshalb eine Veranlagung für
die Entwicklung einer ischämischen
Erkrankung hat oder sich bereits eine ischämische Erkrankung manifestiert
hat.
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Die
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat den Vorteil, dass erstmals die molekularen Ursachen einer ischämischen
Krankheit diagnostisch genutzt werden. Bislang basiert die Diagnostik
von ischämischen
Krankheiten weitgehend auf empirisch bestimmten Parametern, wie
des Sauerstoffpartialdrucks im arteriellen Blut sowie der Verwendung
von bildgebenden Verfahren, wie der Echokardiographie, MRT, SPECT
etc. Diese Messmethoden sind allerdings mit einem hohen Fehlerrisiko behaftet,
so dass das erfindungsgemäße Verfahren
zu einer sicheren Diagnose beiträgt
und eine zielgerichtete Behandlung von ischämischen Krankheiten ermöglicht.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine pharmazeutische
und/oder diagnostische Zusammensetzung, die Nucleotid-Phosphohydrolase
in einer therapeutisch wirksamen Menge sowie einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger und
ggf. einen Wirkungsverstärker
aufweist.
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In
Bezug auf die Nucleotid-Phosphohydrolase sowie den Wirkungsverstärker wird
auf die obigen Ausführungen
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verwendung verwiesen, die
hier gleichermaßen
gelten. Pharmazeutisch akzeptable Träger sind im Stand der Technik
allgemein bekannt, vgl. Kibbe A. H., Handbook of Pharmaceutical
Excipients. American Pharmaceutical Association and Pharmaceutical
Press, 3rd Edition (2000). Es versteht sich, dass die pharmazeutische
bzw. diagnostische Zusammensetzung weitere Inhalts- oder Hilfsstoffe aufweisen
kann, wie Binde-, Spreng-, Gleitmittel und Salze etc., um eine galenisch
geeignete Form bereitzustellen, und um eine ausreichende Konzentration des
Wirkstoffes am Wirkort zu gewährleisten.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren, um bei
einem Lebewesen eine Veranlagung für oder Erkrankung an einer
ischämischen
Krankheit zu diagnostizieren, das die folgenden Schritte aufweist:
(1) Verabreichung der vorstehenden diagnostischen Zusammensetzung
an ein Lebewesen, das Symptome einer ischämischen Krankheit zeigt; (2)
Feststellung, ob sich die Symptome verbessern, und (3) Korrelation
einer Verbesserung der Symptome mit einer positiven Diagnose.
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Mit
diesem Test können
bspw. Patienten untersucht werden, in deren Familie relativ häufig Herzerkrankungen
oder andere mit ischämischen
Konditionen in Verbindung stehende Krankheiten aufgetreten sind,
und festgestellt werden soll, ob eine Prädisposition für eine Ischämieintoleranz
bzw. eine reduzierte Ischämietoleranz
gegeben ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
eines Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonisten, vorzugsweise
von BR4887 (BAY 60-6583), zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Prophylaxe und/oder Behandlung und/oder Diagnostik von ischämischen
Krankheiten, vorzugsweise von Myokardischämie.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise festgestellt,
dass die Verabreichung eines spezifischen Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonisten
nach der Induktion von Hypoxie zu einem Infarkt mit deutlich verringertem
Ausmaß führt, als
bei unbehandelten Kontrolltieren. Dadurch wurde ein kardioprotektiver Effekt
von Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonisten, wie BR4887 (BAY
60-6583), demonstriert. Entsprechende Ergebnisse wurden für die anderen
Organe (Niere, Leber, Darm) gefunden.
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Die
Erfinder haben ferner ein Verfahren zur Prophylaxe und/oder Behandlung
von ischämischen Krankheiten
bei einem Patienten entwickelt, das die folgenden Schritte aufweist:
(1) Verabreichung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung in einen Patienten, und (2) ggf. wiederholen der
Verabreichung gemäß Schritt
(1).
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Die
Erfinder haben ferner ein Verfahren zur Prophylaxe und/oder Behandlung
von ischämischen Krankheiten
bei einem Patienten entwickelt, das die folgenden Schritte aufweist:
(1) Aktivierung der endogenen Nucleotid-Phosphohydrolase, wie bspw.
der Ecto-5'-Nucleotidase
(CD73) und/oder Ecto-Apyrase (CD39) in einen Patienten, und (2)
ggf. wiederholen der Aktivierung gemäß Schritt (1).
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Dieses
Verfahren beruht darauf, dass die Aktivität der endogenen Nucleotid-Phosphohydrolase erhöht wird.
Dies könnte
bspw. durch die Steigerung des extrazellulär bereitgestellten 5'-AMP erfolgen, was
wiederum bspw. durch CD39 möglich
ist.
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Insofern
stellen die Erfinder auch Aktivatoren bereit, die die Aktivität der endogenen
Nucleotid-Phosphohydrolase erhöhen.
Diese Aktivatoren sind geeignet zur Herstel lung eines Arzneimittels
zur Prophylaxe und/oder Behandlung und/oder Diagnostik von ischämischen
Krankheiten.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Im
Anschluss wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die
rein illustrativen Charakter haben und die Reichweite der Erfindung
nicht einschränken.
Dabei wird Bezug genommen auf die beigefügten Figuren, in denen Folgendes
dargestellt ist.
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1 CD73
wird durch kardiale ischämische Präkonditionierung
(IP) induziert. (a) Mausmodell zur kardialen IP. Alters-, geschlechts-
und gewichtsabgestimmte Mäuse
wurden mit Pentobarbital anästhesiert
und mechanisch ventiliert. Die ischämische Präkonditionierung wurde in situ
unter Verwendung eines Systems mit hängendem Gewicht zur atraumatischen
Okklusion der linken Koronararterie durchgeführt. Das IP-Protokoll bestand
aus vier Zyklen von Ischämie/Reperfusion
(jeweils 5 Minuten). Die Tiere wurden zu den angegebenen Zeitpunkten
getötet und
das Risikogebiet wurde herausgeschnitten. Die Transkriptionsantworten
auf die IP wurden nach der Isolierung von RNA aus dem Risikogebiet,
einem DNase-Verdau und einer Echtzeit-reversen Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(Echtzeit-RT-PCR), ausgehend von cDNA, untersucht. (b) Die CD73-mRNA
wird durch die IP induziert. Nach den angegebenen Zeitpunkten wurden
die Risikogebiete herausgeschnitten, die Gesamt-RNA isoliert und die CD73-mRNA-Spiegel
wurden durch Echtzeit-RT-PCR bestimmt. Die Daten wurden in Relation zu
einem internen Haushaltsgen (β-Actin) berechnet und
ausgedrückt
als x-fache Veränderung
im Vergleich zur Kontrolle (keine IP) ± SD zu den jeweils angegebenen
Zeiten. Die Ergebnisse stammen aus 6 Experimenten zu jeder Bedingung.
(c) Das CD73-Protein wird durch die IP induziert. Das Risikogebiet
wurde zu den angegebenen Zeitpunkten herausgeschnitten, schockgefroren,
lysiert, und die Proteine wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt. Die Membranen
wurden mit einem anti-CD73-Antikörper inkubiert.
Ein repräsentatives
Experiment aus insgesamt 3 Experimenten ist dargestellt. (d) Um
den Einfluss der IP auf die kardiale CD73-Expression zu untersuchen, wurden Mäuse einer
IP unterzogen. Das kardiale Gewebe aus dem Risikogebiet wurde 90
Minuten nach der IP gewonnen, zerschnitten, mit polyklonalem anti-CD73-Antikörper gefärbt, mit
einem konfokalen Laserscanning-Mikroskop (90 min, WT) visualisiert
und mit dem nicht-präkonditionierten
Gewebe (Kontrolle) verglichen. In weiteren Experimenten wurde der
sekundäre
Antikörper
allein verwendet („negativ") oder die primären und
sekundären
Antikörper
wurden an zuvor charakterisierten Mäusen mit zielgerichteter Gendeletion
von cd73 verwendet (90 min, KO). WT: Wildtyp-Mäuse, KO: cd73-/--Mäuse. (e) CD73-Aktivität nach IP.
Nach der IP in situ wurde das Risikogebiet zu den angegebenen Zeitpunkten
herausgeschnitten, schockgefroren und die Enzymaktivität wurde
durch die Messung der Umwandlung von [14C]IMP
in [14C]Inosin evaluiert. Für besondere
Zwecke wurde APCP als ein CD73-Inhibitor verwendet. Die CD73-Aktivität ist als
APCP-inhibierte
IMP-hydrolysierende Aktivität
dargestellt. Die Ergebnisse sind ausgedrückt in nmol IMP hydrolisiert/h/mg
Protein und werden verglichen mit nicht-präkonditioniertem Myokard (C).
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2 CD73
wird durch renale ischämische Präkonditionierung
(IP) induziert. (a) Mausmodell zur renalen IP. Alters-, geschlechts-
und gewichtsabgestimmte Mäuse
wurden mit Pentobarbital anästhesiert,
einer rechten Nephrektomie unterzogen, gefolgt von einer ischämischen
Präkonditionierung
in situ mit einem System mit einem hängenden Gewicht zur atraumatischen
Okklusion der linken renalen Arterie. Das IP-Protokoll bestand aus
vier Zyklen von Ischämie/Reperfusion
(jeweils 4 Minuten), gefolgt von den angegebenen Zeiten der Reperfusion.
(b) Die CD73-mRNA wird durch die IP induziert. Nach den angegebenen
Zeiträumen
wurden die Nieren ausgeschnitten, die Gesamt-RNA isoliert und die CD73-mRNA-Spiegel
wurden durch Echtzeit-RT-PCR bestimmt. Die Daten wurden relativ
zu einem internen Haushaltsgen (β-Actin)
berechnet und werden ausgedrückt
als x-fache Veränderung
im Vergleich zur Kontrolle (keine IP) ± SD zu den jeweils angegebenen
Zeiten. Die Ergebnisse stammen aus 6 Experimenten zu jeder Bedingung.
(c) Das CD73-Protein wird durch IP induziert. Die Nieren wurden
zu den angegebenen Zeitpunkten herausgeschnitten, schockgefroren,
lysiert, und die Proteine wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt und
auf Nitrocellulose transferiert. Die Membranen wurden mit anti-CD73-Antikörper inkubiert.
Dargestellt ist ein repräsentatives
Experiment von 3 Experimenten. Der gleiche Blot wurde auf die β-Actin-Expression
als Kontrolle für
die Proteinbeladung untersucht. (d) Das CD73-Protein wird durch
IP induziert – Immunhistochemie.
Wildtyp- und cd73-/--Mäuse wurden einer IP unterzogen.
Die Nieren wurden nach den angegebenen Zeiträumen nach der IP gewonnen,
zerschnitten, mit einem anti-CD73-Antikörper gefärbt und auf einem konfokalen
Laserscanning-Mikroskop visualisiert. Gewebe aus einer perfundierten,
jedoch unpräkonditionierten
Wildtyp-Maus diente als Kontrolle. Die Färbung von Wildtypgewebe mit
einem sekundären
Antikörper
allein ist in der oberen linken Teilabbildung gezeigt und als „negativ" gekennzeichnet.
(e) Die CD73-Enzymaktivität
wird durch IP induziert. Die Nieren wurden nach der IP-Behandlung
herausgeschnitten, schockgefroren und die Extrakte wurden, wie in
dem Material- und Methoden-Teil beschrieben, präpariert. Die 5'-Nucleotidase-Enzymaktivität wurde durch
die Messung der Umwandlung von [14C]IMP
in [14C]Inosin in Gegenwart und Abwesenheit
von APCP evaluiert. Die Enzymaktivität wird dargestellt als nmol/h/mg-Protein
von APCP-inhibierbarer IMP-Hydrolyseaktivität und wird
verglichen mit nicht-präkonditionierten
Nieren (-IP).
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3 Die
Inhibition von CD73 durch APCP-Behandlung hebt die Kardioprotektion
durch ischämische
Präkonditionierung
(IP) auf (a) Messung von CD73-Aktivität in Herzen, die mit APCP behandelt
wurden. Alters-, geschlechts- und gewichtsabgestimmte Wurfgeschwisterkontrollen
wurden anästhesiert
und erhielten eine Infusion des spezifischen CD73-Inhibitors Alpha-Beta-Methylen-ADP
(APCP) über
einen Carotis-Arterienkatheter (40 mg/kg/h). Um die effektive Inhibition
der CD73-Aktivität
zu bestätigen,
wurden die Herzen nach 30-minütiger
Infusion herausgeschnitten und die Enzymaktivität wurde durch die Messung der
APCP-inhibierten Umwandlung von [14C]IMP
in [14C]Inosin evaluiert. Die Ergebnisse
werden ausgedrückt
in nmol IMP hydolysiert/h/mg-Protein. (b) AMP-induzierte Bradykardie wird durch APCP-Infusion
blockiert. Um die funktionelle Inhibition von CD73 durch APC-Behandlung
zu bestätigen,
wurde ein Bolus von 5'-Adenosinmonophosphat
(AMP) verabreicht (50 μl
einer Lösung
mit 8 mg/ml von AMP) und die AMP-induzierte Bradykardie wurde bestimmt.
Festzuhalten ist: Die Behandlung mit APCP blockiert die AMP-induzierbare
Bradykardie. (c) Die APCP-Behandlung schwächt die Kardioprotektion durch
IP ab. Um den Einfluss der APCP-Infusion auf die Kardioprotektion
durch IP zu untersuchen, wurde als Nächstes die Präkonditionierung
in situ mit 4 Zyklen von IP durchgeführt (5 min Ischämie, 5 min
Reperfusion, mit oder ohne APCP-Infusion).
Die Mäuse
wurden nach 2-stündiger Reperfusion
getötet
und die Plasmaspiegel von Troponin I (cTnI) wurden durch ELISA gemessen.
Festzuhalten ist: Die kardioprotektiven Effekte der IP werden durch
die APCP-Behandlung abgeschwächt.
(d) In weiteren Experimenten wurden die Infarktgrößen durch
Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid in APCP-behandelten oder -unbehandelten
Mäusen
(+/- APCP) gemessen. Die Infarktgrößen von Mäusen, die mit oder ohne IP
(-/+ IP) behandelt wurden, werden ausgedrückt als Prozent des Infarktes
in dem Risikogebiet. Die Ergebnisse sind dargestellt als Mittelwerte ± SD aus
6 Tieren pro Bedingung. (e) Es werden repräsentative Aufnahmen der Infarkte
dargestellt.
-
4 Die
Inhibition von CD73 durch die APCP-Behandlung hebt die renale Protektion
durch ischämische
Präkonditionierung
(IP) auf (a) Die renale CD73-Enzymaktivität wird durch APCP-Infusion
inhibiert. Alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte C57BL/6J-Mäuse wurden
anästhesiert
und es wurde der spezifische CD73-Inhibitor APCP (2 mg pro kg) i.p.
oder sterile Kochsalzlösung
verabreicht. Die Nieren wurden 30 min nach der Verabreichung herausgeschnitten
und die Enzymaktivität
wurde durch Messung der Umwandlung von [14C]IMP
in [14C]Inosin evaluiert. Die Ergebnisse
werden ausgedrückt
als nmol/h/mg-Protein der APCP-inhibierbaren IMP-Hydrolyseaktivität. Die APCP-Behandlung
verhindert die renale Protektion durch die IP. Es wurden Experimente
in APCP-behandelten oder -unbehandelten Mäusen mit oder ohne Präkonditionierung
in situ (4 Zyklen von IP, 4 min Ischämie, 4 min Reperfusion) 30 min
vor der Ischämie
durchgeführt.
Die Nierenfunktionstests wurden nach 24-stündiger Reperfusion durchgeführt. (b)
Messung der Plasmacreatininkonzentration. (c) Messung des Plasmakaliums
(Plasma-K+). (d) Messung der Creatinin-Clearance.
(e) Messung der Urinflussrate. (f) Messung der Urinnatriumausscheidung
(Urin-Na+-Ausscheidung). (g) Messung der
Urinkaliumausscheidung (Urin-K+-Ausscheidung).
(h) Quantitative Bestimmung der PMN-Gewebeakkumulierung durch Messung
der Myeloperoxidase (MPO)-Gewebespiegel.
Die Daten stammen aus 5 bis 8 Mäusen
pro Bedingung und die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
-
5 Die
Kardioprotektion durch ischämische
Präkonditionierung
(IP) wird in cd73-/--Mäusen aufgehoben.
(a) Messung der CD73-Aktivität
in Herzen aus cd73-/-Mäusen. Cd73-/--Mäuse (schwarze Balken)
und alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwisterkontrollen
(weiße
Balken) wurden anästhesiert,
intubiert und über
einen in der Carotis-Arterie platzierten Katheter ausbluten gelassen.
Die Herzen wurden isoliert, schockgefroren und die CD73-Enzymaktivität wurde
als Teil der APCP-inhibierten IMP-Hydrolyseaktivität gemessen.
Die Ergebnisse werden ausgedrückt
in nmol IMP hydrolysiert/h/mg Protein. (b) Die AMP-induzierte Bradykardie
ist in cd73-/--Mäusen abgeschwächt. Wildtyp-cd73+/+- oder Mäuse, die für cd73 mutiert waren (cd73-/-) wurden mit einem Bolus von Adenosinmonophosphat
(AMP, 50 μl
einer Lösung
mit 3 mg/ml von AMP) über
einen Carotis-Arterienkatheter behandelt. Die Ergebnisse werden
ausgedrückt
als prozentuale Veränderung
in der Herzrate nach AMP-Injektion. (c) Die Kardioprotektion durch
IP wird in cd73-/--Mäusen aufgehoben. Um die kardiale
IP in Mäusen
zu untersuchen, die für
cd73 mutiert waren, wurde eine Präkonditionierung in situ mit
4 Zyklen von IP (5 min Ischämie,
5 min Reperfusion) in Wildtyp-(cd73+/+)
oder in solchen Mäusen
mit zielgerichteter Deletion von cd73 (cd73-/-)
durchgeführt.
Die Mäuse
wurden nach 2- stündiger Reperfusion
getötet
und die Infarktgrößen wurden
durch Doppelfärbung
mit Evan's Blue und
2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid gemessen. Die Infarktgrößen werden
ausgedrückt
als Prozent des Infarktes in dem Risikogebiet. Die Ergebnisse sind dargestellt
als Mittelwerte ± SD
aus 6 Tieren pro Bedingung. (d) Troponin I (cTnI)-Plasmaspiegel
wurden in Wildtyp-Mäusen
(cd73+/+) oder cd73-mutierten Mäusen (cd73-/-) gemessen, die mit oder ohne IP (+/- IP)
behandelt wurden. Festzuhalten ist: Die kardioprotektiven Effekte
der IP werden in cd73-/--Mäusen abgeschwächt. (e,
f) Rekonstitution von cd73-/--Mäusen mit
Adenosin. Cd73-/--Mäuse (e) und alters-, gewichts-
und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwisterkontrollen (f) erhielten
eine intraarterielle Infusion mit Adenosin (200 μl/h, Adenosin 8 mg/ml), d.h.
eine Dosis, die zuvor als eine solche bestimmt wurde, die keine
Hypotension oder Bradykardie induziert. 16 min nach Beginn der Infusion
wurde die ischämische Präkonditionierung
wie oben beschrieben durchgeführt,
die Infarktgröße wurde
durch Doppelfärbung mit
Evan's Blue und
2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid bestimmt. Die Ischämie mit
IP wurde mit 1 U von löslicher
5'-Nucleotidase
durch Infusion über
einen Carotis-Arterienkatheter nahezu auf einen WT-Spiegel rekonstituiert.
(g, h) Rekonstitution von cd73-/--Mäusen mit
löslicher
5'-Nucleotidase. Cd73-/--Mäuse
(f) und alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwisterkontrollen
(g) erhielten eine Behandlung i.p. mit 1 U von löslicher 5'-Nucleotidase, die aus dem Gift von
C. atrox 60 min vor der IP erfolgte. Die Infarktgröße wurde
durch Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid bestimmt. Die Ergebnisse sind dargestellt
als Mittelwerte ± SD
aus 6 Tieren pro Bedingung.
-
6 Die
renale Protektion durch ischämische
Präkonditionierung
(IP) wird in cd73-/--Mäusen aufgehoben.
(a) Messung der CD73-Aktivität
in Nieren aus cd73-/--Mäusen. Cd73-/--Mäuse und
alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwisterkontrollen
wurden anästhesiert
und die Nieren herausgeschnitten. Die Nieren wurden schockgefroren
und die CD73-Enzymaktivität
wurde als Anteil der APCP-inhibierten Hydrolyseaktivität gemessen. Die
Ergebnisse sind ausgedrückt
in nmol IMP hydrolysiert/h/mg Protein. Die renale Protektion durch IP wird
in cd73-/--Mäusen aufgehoben. Es wurde eine Präkonditionierung
in situ mit 4 Zyklen von IP (4 min Ischämie, 4 min Reperfusion) durchgeführt, gefolgt von
30 min der Ischämie.
Renale Funktionstests wurden nach 24-stündiger
Erholung durchgeführt.
(b) Messung der Plasmacreatininkonzentration. (c) Messung des Kaliumgehaltes
im Plasma (Plasma-K+). (d) Messung der Creatinin-Clearance.
(e) Messung der Urinflussrate. (f) Messung der Urinnatriumausscheidung
(Urin-Na+-Ausscheidung). (g) Messung der Urinkaliumausscheidung
(Urin-K+-Ausscheidung). (h) Quantitative
Bestimmung der PMN-Gewebeakkumulierung
durch Messung der Myeloperoxidase (MPO)-Gewebespiegel. Die Daten stammen aus
6 bis 8 Mäusen
pro Bedingung und die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
-
7 Der
Adenosin-A2B-Rezeptor wird selektiv durch
ischämische
Präkonditionierung
(IP) induziert. (a) Modulierung des Spiegels von Adenosin-Rezeptortranskript
durch IP. Alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwistermäuse wurden
mit Pentobarbital anästhesiert
und mechanisch ventiliert. Es erfolgte eine ischämische Präkonditionierung in situ unter
Verwendung eines Systems mit hängendem
Gewicht zur atraumatischen Okklusion der linken Koronararterie.
Das IP-Protokoll bestand aus 4 Zyklen der Ischämie/Reperfusion (jeweils 5
min). Die Tiere wurden zu den angegebenen Zeitpunkten getötet und
die Risikogebiete wurden herausgeschnitten. Die Transkriptionsantworten
von allen 4 Adenosinrezeptoren (A1, A2A, A2B und A3) auf die IP wurden nach der Isolierung
von RNA aus dem Risikogebiet, einem DNase-Verdau und einer Echtzeitreverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(Echtzeit-RT-PCR) von der cDNA untersucht. Die Daten wurden relativ
zu einem internen Haushaltsgen (β-Actin)
berechnet und werden ausgedrückt
als x-fache Veränderung
im Vergleich mit simulationsoperierten Tieren ohne IP-Behandlung
(Kontrollen, C ± SD).
Die Ergebnisse stammen aus 6 Experimenten pro Bedingung. (b) Um
die relativen Spiegel von Transkript der verschiedenen Adenosinrezeptoren
in präkonditioniertem
(schwarze Balken, 90 min nach IP) oder nicht-präkonditioniertem
Gewebe (weiße Balken,
Kontrolle) aus dem Risikogebiet miteinander zu vergleichen, wurden
die Transkriptionsspiegel relativ zu dem Adenosinrezeptor mit den
niedrigsten Transkriptionsspiegeln (A2A)
normalisiert. (c) Das Adenosin-A2B-Rezeptorprotein
wird durch IP induziert. Alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte Wurfgeschwistermäuse wurden
mit Pentobarbital anästhesiert
und mechanisch ventiliert. Es erfolgte eine ischämische Präkonditionierung in situ, wie
oben beschrieben. Die Tiere wurden 90 min nach der IP getötet und
das Gewebe aus dem Risikogebiet wurde herausgeschnitten, mit Antikörpern gegen
den Adenosin-A2B-Rezeptor gefärbt, auf
einem konfokalen Laserscanning-Mikroskop visualisiert und mit Kardialgewebe
aus nicht-präkonditionierten
Tieren (Kontrolle) verglichen. Zusätzlich wurde der sekundäre Antikörper allein
verwendet („negativ"). Ferner wurden
die primären
und sekundären
Antikörper
in Mäusen
mit zielgerichteter Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors
verwendet (90 min KO). WT: Wildtyp-Mäuse, KO: A2BAR-/--Mäuse.
(d) Präkonditionierung
in sämtlichen
Adenosinrezeptor-Knockoutmäusen – außer in Adenosin-A2B-Rezeptor-Knockoutmäusen. Um die kardiale IP in
Mäusen
zu untersuchen, die für
jeden einzelnen Adenosinrezeptor mutiert waren, erfolgte 60 min
vor der Ischämie
in sämtlichen
Adenosinrezeptor-mutierten Mäusen
(A1, A2A, A2B, A3) oder in alters-,
gewichts- oder geschlechtsabgestimmten Wurfgeschwisterkontrollen
eine Präkonditionierung
in situ (4 Zyklen von IP, 5 min Ischämie, 5 min Reperfusion) oder
Simulationsoperationen. Die Mäuse
wurden 2 Stunden nach der Reperfusion getötet und die Infarktgrößen wurden
durch Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid
gemessen. Die Infarktgrößen werden
ausgedrückt
als prozentuale Veränderung
gegenüber
den Wurfgeschwisterkontrollen mit IP. Die Ergebnisse sind angegeben
als Mittelwerte ± SD
aus 6 Tieren pro Bedingung.
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8 Die
IP wird in Adenosin-A2B-Rezeptor-Knockoutmäusen aufgehoben.
(a) Charakterisierung von Adenosin-A2B-Rezeptor-mutierten
Mäusen. Die
Messungen der Spiegel der Transkripte der Adenosinrezeptoren durch
Reverse-Transkriptase-Echtzeit-Polymerasekettenreaktion
in kardialem Gewebe aus Mäusen,
die für
den Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert waren,
wurden von Deltagene durchgeführt
(WT: Wildtyp; HZ: heterozygote Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors,
KO: homozy gote Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors).
(b) PCR zur Genotypisierung gemäß den Angaben
des Herstellers in Mäusen, die
für den
Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert waren (WT: Wildtyp;
HZ: heterozygote Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors,
KO: homozygote Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors).
(d) Die Hypoxie-induzierte vaskuläre Leckage nimmt in Kardialgewebe
aus Mäusen,
die für
den Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert sind,
zu. A2B -/--Mäusen und
alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmten Kontrollen wurde
intravenös Evan's Blue-Lösung (0,2
ml von 0,5 % in PBS) verabreicht und diese einer normobaren Hypoxie
(H, 8 % O2, 92 % N2)
oder Raumluft (N) für
4 h ausgesetzt. Die Tiere wurden getötet und die Herzen isoliert.
Die Konzentrationen von Evan's
Blue in dem Organ wurden nach der Formamidextraktion (55 C für 2 h) durch
Messung der Absorptionen bei 610 nm nach Abzug der Referenzabsorption
bei 450 nm quantifiziert. Festzuhalten ist eine kardiale Retention
von Evan's Blue
in A2B -/--Mäusen nach
der Hypoxieexposition. Die Daten werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD von
Evan's Blue OD/mg
Feuchtgewebe und gepoolt aus 4 bis 6 Tieren pro Bedingung. (e) Die
IP wird in A2B -/--Mäusen aufgehoben.
Um die kardiale IP in Mäusen
zu untersuchen, die für
den Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert waren,
wurde in situ eine Präkonditionierung
mit 4 Zyklen von IP (5 min Ischämie,
5 min Reperfusion) in Wildtyp-Mäusen
(A2B +/+, weiße Balken)
oder in Mäusen
mit zielgerichteter Deletion des Adenosin-A2B-Rezeptors
(A2B -/-, schwarze Balken)
durchgeführt.
Die Mäuse
wurden nach 2-stündiger
Reperfusion getötet
und die Troponin I (cTnI)-Plasmaspiegel wurden mit oder ohne IP (+/-IP) gemessen. Zusätzlich wurden
die Infarktgrößen durch
Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid gemessen. Die Infarktgrößen werden
ausgedrückt
als Infarktprozent in dem Risikogebiet. Die Ergebnisse werden dargestellt als
Mittelwerte ± SD
aus 6 Tieren pro Bedingung. Festzuhalten ist: Die kardioprotektiven
Effekte der IP werden in A2B -/--Mäusen abgeschwächt. (f)
Repräsentative
Aufnahmen aus Mäusen,
die für
den Adenosin-A2B-Rezeptor deletiert waren
(A2B -/-) mit oder
ohne IP 60 min vor der Ischämie
und 2 h vor der Reperfusion mit Evan's Blue/2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid-Doppelfärbung. (g)
Um den Einfluss von PSB1115, einem wasserlöslichen hochspezifischen Adenosin-A2A-Rezeptor-Antagonisten auf die Kardioprotekti on
durch IP zu untersuchen, wurde in situ eine Präkonditionierung in alters-,
gewichts- und geschlechtsabgestimmten Wurfgeschwisterkontrollen und
in Mäusen
durchgeführt,
die für
den Adenosin-A1-Rezeptor mutiert waren,
wozu 4 Zyklen von IP (5 min Ischämie,
5 min Reperfusion) 60 min vor der Ischämie verwendet wurden. Während des
experimentellen Verfahrens erhielten die Mäuse eine Infusion mit PSB1115
(5 mg/kg/h über
einen Carotis-Arterienkatheter,
schwarze Balken) oder Vehikelkontrolle (weiße Balken). Die Mäuse wurden
nach 2-stündiger
Reperfusion getötet
und die Infarktgrößen wurden
durch Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid gemessen. Die Infarktgrößen, die
mit oder ohne IP (-/+ IP) behandelt wurden, werden ausgedrückt als
Infarktprozent in dem Risikogebiet. Die Ergebnisse sind dargestellt
als Mittelwerte ± SD
aus 6 Tieren pro Bedingung. Festzuhalten ist: Die Abschwächung der
Limitierung der Infarktgröße durch
IP auf Grund von PSB1115 in Wildtyp-Mäusen und A1 -/--Mäusen.
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9 Histologische
Anzeichen von renaler Protektion durch IP fehlen in cd73-/--Mäusen.
Um die histologischen Aspekte als auch die renale Infiltration mit
polymorphkernigen neutrophilen (PNM) zu untersuchen, wurden die
Nieren 24 h nach der Ischämie mit
oder ohne IP (4 IP-Zyklen mit 4 min Ischämie und 4 min der Reperfusion
30 min vor der Ischämie)
isoliert. (a) Dargestellt sind repräsentative Schnitte (x400, nach
H&E-Färbung) (b)
Quantifizierung der ischämischen
Schädigung
mit der Jablonski-Skala (siehe Material- und Methoden-Teil). Die
reduzierte renale Infiltration mit polymorphkernigen Neutrophilen
(PMN) wird in cd73-/--Mäusen aufgehoben. (c) Dargestellt
sind repräsentative
Schnitte (Chloracetatesterase-Färbung,
x400) nach der Ischämie
(+ IP) und ohne IP (- IP) in cd73-/--Mäusen und
Wurfgeschwistern. (d) Quantifizierung der Granulocyteninfiltration.
Die Daten stammen aus 6 bis 7 Mäusen
pro Bedingung, und die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
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10 Eine
Behandlung mit Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonist
schützt
vor Ischämie.
(a) Funktion der Gefäßbarriere
nach Behandlung mit BR4887. Alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmte
Wurfgeschwister erhielten eine Behandlung i.p. mit BR4887 (10 μg/kg, 30
min vor Hypoxie, Normoxie) oder mit Vehikelkontrolle. Den Mäusen wurde intravenös Evan's Blue (0,2 ml von
0,5 % in PBS) intravenös
verabreicht und die Mäuse
wurden gegenüber
normobarer Hypoxie (H, 8 % O2, 92 % N2) oder Raumluft (N) für 4 h exponiert. Die Tiere
wurden getötet
und die Herzen wurden isoliert. Die Konzentration von Evan's Blue im Organ wurde
nach Formamidextraktion (55 C für
2 h) durch Messung der Absorptionen bei 610 nm nach Abzug der Referenzabsorption
bei 450 nm quantifiziert. Die Daten werden ausgedrückt als
Mittelwerte ± SD
Evan's Blue OD/mg Feuchtgewebe
und werden aus 6 Tieren pro Bedingung gepoolt. Festzuhalten ist:
Niedrigere kardiale Evan's
Blue-Retention in Mäusen
die mit BR4887 behandelt wurden. Repräsentative Aufnahmen (b) oder quantitative
Analyse (c) einer Myokardinfarktgröße (60 min der Ischämie, 2 h
der Reperfusion, Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid) nach IP-Behandlung mit BR4887 (10 μg/kg i.p.,
30 min vor der Induktion von myokardialer Ischämie) oder Vehikelkontrolle
in alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmten Wurfgeschwistern. Die
Ergebnisse werden dargestellt als Mittelwerte ± s.d. aus 6 Tieren pro Bedingung.
(d) Quantitative Analyse der Myokardinfarktgröße (60 min der Ischämie, 2 h
der Reperfusion, Doppelfärbung
mit Evan's Blue
und 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid) nach IP-Behandlung mit BR4887 (10 μg/kg i.p.,
30 min vor der Induktion der myokardialen Ischämie) oder Vehikelkontrolle
in Mäusen,
die für
den Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert waren. Festzuhalten
ist, dass eine Kardioprotektion mit BR4887-Behandlung in Wildtyp-Mäusen erfolgt,
nicht aber in A2B -/--Mäusen.
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11 Rekonstitution
von cd73-/--Mäusen mit löslicher 5'-Nucleotidase. Nach der Induktion der Anästhesie
wurden cd73-/--Mäuse mit 1 U von löslicher
5'-Nucleotidase
aus Crotalus atrox-Gift i.p. (+ 5'-NT) oder mit Vehikelkontrolle (- 5'-NT) behandelt. Es
wurden Experimente mit oder ohne Präkonditionierung in situ mit
4 Zyklen von IP (4 min Ischämie,
4 min Reperfusion), mit oder ohne Behandlung mit löslicher
5'-Nucleotidase
durchgeführt.
Renale Funktionstests wurden nach 24-stündiger Reperfusion durchgeführt. Die
Behandlung mit löslicher
5'-Nucleotidase
verbessert die renale Hämodynamik
in cd73-/--Mäusen. (a) Messung der Plasmacreatininkonzentration.
(b) Messung des Kaliums im Plasma (Plasma-K+).
(c) Messung der Creatinin-Clearance. (d) Messung der Urinflussrate.
(e) Messung der Urinnatriumausscheidung (Urin-Na+-Ausscheidung).
(f) Messung der Urinkaliumausscheidung (Urin-K+-Ausscheidung).
Die Daten stammen aus 5 bis 7 Mäusen pro
Bedingung, die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
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12 Die
Behandlung mit löslicher
5'-Nucleotidase
ahmt den protektiven Effekt der IP in WT-Mäusen nach. Cd73+/+-Mäuse erhielten
30 min vor der renalen Ischämie
1 U von löslicher
5'-Nucleotidase,
die aus C. atrox-Gift gereinigt wurden. Die Mäuse wurden mit oder ohne ischämische Präkonditionierung
(4 min Ischämie,
4 min Reperfusion, 4 Zyklen) gefolgt von 30 min der renalen Ischämie, mit oder
ohne lösliche
5'-Nucleotidase,
behandelt. Die renalen Funktionstests wurden nach 24-stündiger Reperfusion
durchgeführt.
(a) Messung der Plasmacreatininkonzentration. (b) Messung des Kaliums im
Plasma (Plasma-K+). (c) Messung der Creatinin-Clearance.
(d) Messung der Urinflussrate. (e) Messung der Urinnatriumausscheidung (Urin-Na+-Ausscheidung). (f) Messung der Urinkaliumausscheidung
(Urin-K+-Ausscheidung). Die Daten stammen
aus 5 bis 7 Mäusen
pro Bedingung, die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
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13 Histologische
Anzeichen der renalen Protektion durch Behandlung von Wildtyp-Mäusen mit löslicher 5'-Nucleotidase. Um die histologischen Aspekte
als auch die renale Infiltration mit polymorphkernigen Neutrophilen
(PMN) zu untersuchen, wurden die Nieren 24 h nach 30-minütiger Ischämie mit
oder ohne 5'-Nucleotidase-Behandlung
i.p. isoliert. (a) Dargestellt sind repräsentative Schnitte (x400, nach
H&E-Färbung).
(b) Quantifizierung der ischämischen
Schädigung
mit der Jablonski-Skala (siehe Material- und Methoden-Teil). (c)
Repräsentative
Schnitte mit Chloracetatesterase-Färbung (x400). (d) Quantifizierung
der Granulocyteninfiltration. Die Daten stammen aus 6 bis 7 Mäusen pro
Bedingung, und die Ergebnisse werden ausgedrückt als Mittelwerte ± SD.
-
Ausführungsbeispiele
-
1. Material und Methoden
-
1.1 Mäuse
-
Sämtliche
Tierversuchsprotokolle standen in Übereinstimmung mit den deutschen
Richtlinien über die
Verwendung von lebenden Tieren und wurden von dem Tierschutzkomitee
des Universitätsklinikums
Tübingen
und des Regierungspräsidiums
Tübingen
genehmigt. Mäuse,
die eine Mutation in cd73, in den Adenosin-A1-
oder -A3-Rezeptoren auf dem BL6-Stamm trugen,
Mäuse,
die eine Mutation in dem Adenosin-A2A-Rezeptor
auf der CD1-Linie trugen, wurden hergestellt, validiert und charakterisiert,
wie zuvor beschrieben; vgl. Thompson L. F. et al. (2004), "Crucial Role for
Ecto-5'-Nucleotidase
(CD73) in Vascular Leckage during Hypoxia", J. Exp. Med. 200, 1395-1405.
Adenosin-A2B-Rezeptor-Mutanten wurden von Deltagen
Inc., (San Carlos, CA) hergestellt. Ein 112 bp-Fragment (von Base
156 bis Base 267) aus der 1076 bp umfassenden proteincodierenden Region
von Als wurde ersetzt durch eine 9,6 kb umfassende IRES-lacZ-Reporter-
und Neomycineresistenz-Kassette. Die Charakterisierung und Validierung wurde
von Deltagen und in den Laboren der Erfinder in Tübingen durchgeführt. Danach
bestätigte
eine PCT-Genotypisierung gemäß den Anweisungen
des Herstellers, eine Echtzeit-RT-PCR zur Bestimmung der Expressionsmuster
der Adenosinrezeptoren und Western-Blotting das erfolgreiche Ausschalten
der Adenosin-A2B-Rezeptor-Transkript- und
-Proteinspiegel in den untersuchten Geweben. In Übereinstimmung mit früheren Berichten
scheinen die A2B -/--Mäuse ein
normales Immunsystem zu haben und gesund zu sein, wenn diese in
einer speziellen pathogenfreien Anlage gehalten werden. Als Kontrolle
wurden Wurfgeschwistermäuse
verwendet, die hinsichtlich Alter, Geschlecht und Gewicht abgestimmt
waren.
-
1.2 Mausmodelle
-
(a) Kardiale IP
-
Die
Anästhesie
wurde mit Pentobarbital induziert (70 mg/kg Körpergewicht i.p.) und aufrechterhalten
(10 mg/kg/h). Die Mäuse
wurden auf einer temperaturkontrollierten Wärmeplatte (RT, Effenberg, München, Deutschland)
mit einer rektalen Thermometersonde platziert, die mit einem thermalen
Feedback-Controller
verbunden war, um eine Körpertemperatur
von 37°C
aufrechtzuerhalten. Der Trachealtubus wurde mit einem mechanischen
Ventilator (Servo 900C, Siemens, Deutschland, mit einem pädiatrischen
Röhrensystem)
verbunden und die Tiere wurden mit einem druckkontrollierten Ventilationsmodus
ventiliert (Peak des Einatmungsdrucks 10 mbar, Frequenz 110 Atmungen/min,
positiver Endausatmungsdruck von 3 mbar FiO2 =
0,3). Die Blutgasanalyse ergab einen regulären paO2-
(115±15 mmHg)
und paCO2-Spiegel (38±6 mmHg) mit der verwendeten
Ventilatoreinrichtung. Nach der Induktion der Anästhesie wurden die Tiere mit
einem ECG (Hewlett Packard, Böblingen,
Deutschland) überwacht.
Der Flüssigkeitsersatz
erfolgte mit normaler Kochsalzlösung,
0,1 ml/h i.p. Die Carotis-Arterie wurde für die kontinuierliche Aufnahme
des Blutdruckes mit einem Statham-Element (WK 280, WKK, Kaltbrunn,
Schweiz) katheterisiert. Die Operationen erfolgten unter einem aufrechten
Seziermikroskop (Olympus SZX12). Nach der linksschrägen Thorakotomie,
Exposition des Herzens und der Präparierung des Pericards wurde
die linke Koronararterie (LCA) visuell identifiziert. Anschließend wurde
ein 8,0 Nylonfaden (Prolele, Ethicon, Norderstedt, Deutschland)
um das Gefäß platziert.
Die LCA-Okklusion
für die
Ischämie-
und IP-Untersuchungen erfolgte unter Verwendung eines Systems mit
hängendem
Gewicht; vgl. Eckle T. et al. (2006), "Systematic evaluation of a novel model
for cardiac ischemic preconditioning in mice", Am. J. Physiol. Heart Circ. Physiol. Die
erfolgreiche LCA-Okklusion wurde durch eine unmittelbare Farbveränderung
des Gefäßes von
Hellrot nach Dunkelviolett, der Farbveränderung des durch das Gefäß versorgten
Myokards (von Hellrot in Weiß) und
die Gegenwart von ST-Erhöhungen
in dem ECG bestätigt.
Während
der Reperfusion verschwanden die Farbveränderungen sofort, wenn die
hängenden Gewichte
angehoben und die LCA erneut perfundiert wurde.
-
Die
Infarkte wurden durch Berechnung des prozentualen Anteils des myokardialen
Infarkts im Vergleich zu dem Risikogebiet bestimmt, wozu die zuvor
beschriebene Doppelfärbungstechnik
mit Evan's Blue
und Triphenyltetrazoliumchlorid (TTC) verwendet wurde; vgl. Eckle,
T. et al. (a.a.O.). Das Risikogebiet und die Infarktgröße wurden über Planimetrie
unter Verwendung der NIH-Software Image 1.0 bestimmt und das Ausmaß der Myokardschädigung wurde
als Prozent des von dem Infarkt betroffenen Myokards in Bezug auf
das Risikogebiet berechnet.
-
(b) Renale IP
-
Die
Mäuse wurden
mit Natriumpentobarbital anästhesiert
(70 mg/kg) und auf einer temperaturkontrollierten Wärmeplatte
(RT, Effenberg, München, Deutschland)
in einer linken Seitenlage platziert. Die Operationen erfolgten
unter einem aufrechten Seziermikroskop (Leica, MZ95, Bensheim, Deutschland).
In Kürze,
ein Einschnitt erfolgte auf der rechten Körperseite und die rechte Niere
wurde entfernt. Nach Verschluss der chirurgischen Wunde mit einem durchgehend
verlaufenden Nahtmaterial (Muskelwand und Haut), wurden die Tiere
in einer rechten Seitenlage platziert und ein Schnitt in die linke
Seite erfolgte für
einen Zugriff auf die linke Niere. Die linke Niere wurde sorgfältig von
angrenzendem Bindegewebe entfernt und mit ihrer ventralen Seite
nach unten in eine Acrylglasschale gelegt. Die renale Arterie wurde
präpariert
und ein 8.0 Nylonnähmaterial
(Ethicon, Norderstedt, Deutschland) wurde um die Arterie herumgelegt.
Die Okklusion der renalen Arterie für Ischämie (30 min) und IP (4 Zyklen
von 5 min Ischämie und
4 min Reperfusion 30 min vor der Ischämie) erfolgte unter Verwendung
eines Systems mit hängendem
Gewicht, wie zuvor beschrieben; vgl. Eckle, T. et al. (a.a.O.).
Eine erfolgreiche Okklusion der renalen Arterie war mit einer unmittelbaren
Farb veränderung von
Rot nach Weiß verbunden.
Gemäß der experimentellen
Vorgehensweise (Ischämie
mit oder ohne vorherige IP) wurde die linke Niere in ihre anatomische
Position in der retroperitonealen Höhle zurückgegeben und die Wunde verschlossen.
Am Ende des chirurgischen Eingriffs erhielten die Mäuse 0,3
ml normale Kochsalzlösung
i.p. und erholten sich für
2 h unter einer Wärmelampe.
Anschließend
wurden diese in Stoffwechselkäfige
(Tecniplast, Hohenpeissenberg, Deutschland) zur Bestimmung der renalen Funktionsparameter
gebracht.
-
1.3 Herzenzymmessung
-
Kardialtroponine
ersetzten die Creatinkinase und die Lactatdehydrogenaseisoenzyme
als Standardkriterien für
die Diagnose von myokardialer Schädigung. Da eine Korrelation
von Kardialtroponin mit den Infarktgrößen existiert, wurde über eine
zentralvenöse
Punktur Blut für
die cTnI-Messung abgenommen. Die cTnI-Plasmakonzentrationen wurden unter
Verwendung eines quantitativen cTnI-Schnellassays (Life Diagnostics,
Inc., West Chester, PA, USA) gemessen.
-
1.4 Messung der Nierenfunktion
-
Die
Mäuse wurden
zwei Stunden nach dem experimentellen Vorgehen in Stoffwechselkäfigen gehalten
(Tecniplast, Hohenpeissenberg, Deutschland). Die renale Funktion
wurde durch Messung des Plasma- und Urincreatinins 24 Stunden nach
der renalen Ischämie
unter Verwendung einer kommerziell verfügbaren colorimetrischen Methode
gemäß dem Protokoll
des Herstellers (LT-SYS,
Labor + Technik, Berlin, Deutschland) bestimmt. Plasma- und Urinkonzentrationen
von Na+, K+ wurden
mit einem Flammenemissionsphotometer (ELEX 6361, Eppendorf AG, Hamburg,
Deutschland) bestimmt. Renale Ausscheidungs- und hämodynamische
Werte wurden unter Verwendung von Standardformeln berechnet. Die Mäuse wurden
nach 24-stündiger
Beobach tung in dem Stoffwechselkäfig
getötet
und die Plasmaproben gewonnen. Ferner wurden die Nieren isoliert
und bei -80°C
zur weiteren Analyse gelagert.
-
1.5 Histologische Untersuchung
-
Die
histologische Untersuchung der Nieren erfolgte 24 Stunden nach der
renalen Ischämie.
Die renalen Gewebe wurden in 4,5%igem gepuffertem Formalin fixiert,
dehydriert und in Paraffin eingebettet. Die Schnitte (3 μm) wurden
mit Hämatoxilin,
Eosin und Periodsäure
(PAS) gefärbt.
Die Untersuchung und Einstufung des gesamten Schnittes von jeder
Niere erfolgte durch einen erfahrenen Nierenpathologen, der keine
Kenntnisse über
die experimentelle Gruppe hatte. Verwendet wurde eine Einstufungsskala
von 0 bis 4, wie von Jablonski et al. beschrieben, um die histopathologische
Bewertung der proximalen tubulären
Schädigung
durch Ischämie und
Reperfusion in Nieren mit oder ohne IP vorzunehmen. Bewertet wurden
vier Tiere unter jeder Bedingung und drei repräsentative Schnitte von jeder Niere.
-
1.6 Immuno-Blotting-Experimente
-
In
einigen Experimenten wurde der Gehalt von CD73- und Adenosin-A2B-Rezeptor-Protein
aus dem Risikogebiet bestimmt. Zu diesen Zwecken wurden C57BL/6J-Mäuse (Charles
River, Sulzfeld, Deutschland) nach kardialer IP, wie oben beschrieben,
getötet.
Das verbleibende Blut wurde entfernt, das Risikogebiet wurde zu
den angegebenen Zeitpunkten (30, 60, 90 und 120 min nach IP) herausgeschnitten
und unmittelbar bei -80°C
eingefroren. Die Gewebe wurden homogenisiert und für 10 min
in eiskaltem Lysepuffer (107 PMN/500 μl; 150 mM
NaCl, 25 mM Tris pH 8,0, 5 mM EDTA, 2 % Triton X-100 und 10 % Säugetiergewebe-Proteaseinhibitorcocktail, Sigma-Aldrich)
lysiert und in Mikrofugenröhrchen
gesammelt. Nach einer Zentrifugation bei 14.000 g, um die Zelltrümmer zu
entfernen, wurde das Pellet verworfen. Die Proteine wurden in reduzierendem Lämmli-Probenpuffer
und für
5 min auf 90°C
erhitzt. Die Proben wurden über
ein 12%iges Polyacrylamidgel aufgetrennt und auf Nitrocellulosemembranen transferiert.
Die Membranen wurden für
1 h bei Raumtemperatur in PBS, versetzt mit 0,2 % Tween 20 (PBS-T)
und 4 % BSA blockiert. Die Membranen wurden in 10 μg/ml CD73-Kaninchen-Polyklonaler-Antikörper gegen
die Aminosäuren
275-574 (Santa Cruz, Danvers, USA) oder A2B-Ziegen-Polyklonaler-Antikörper gegen
den C-Terminus (Santa Cruz, Danvers, USA) für 1 h bei Raumtemperatur inkubiert, gefolgt
von 10-minütigen
Waschvorgängen
in PBS. Die Membranen wurden dann in 1:3000 Ziege-Anti-Kaninchen-HRP
im Falle von CD73 (Perbio Science, Bonn, Deutschland) oder Esel-Anti-Ziege-HRP im
Falle von A2BAR (Santa Cruz, Danvers, USA)
inkubiert. Die Waschvorgänge
wurden wiederholt und die Proteine wurden durch verstärkte Chemilumineszenz detektiert.
-
1.7 Immunhistochemie
-
(a) Myokard
-
Um
den Einfluss der IP auf kardiales CD73 und den A2BAR
zu untersuchen, wurde eine IP in C57BL/6J-Mäusen (Charles River, Sulzfeld, Deutschland),
wie im Detail oben beschrieben, durchgeführt. Die Mäuse wurden getötet und
die Herzen wurden anschließend
zu den angegebenen Zeitpunkten (30, 60, 90 min nach IP) entfernt
und für
24 Stunden in Tissue-Tek (Sakura) fixiert. Kryostatschnitte wurden
auf Glasdeckgläsern
eingebettet, luftgetrocknet und anschließend in Aceton/Methanol (1:1)
für 3 min
bei Raumtemperatur luftgetrocknet. Die Schnitte wurden durch Inkubation
in 5 % [w/v (Gewicht pro Volumen)] Magermilch und 0,1 % (w/v) Triton
X-100 (Sigma, München,
Deutschland) in Tris-gepufferter Kochsalzlösung (TBS) für 30 min
blockiert. CD73-Kaninchen-Polyklonaler-Antikörper gegen die Aminosäuren 275-574
(Santa Cruz, Danvers, USA) oder A2B-Ziege-Polyklonaler-Antikörper gegen den
C-Terminus (Santa Cruz, Danvers, USA) wurden 1:200 in der gleichen
Lösung
verdünnt
und die Schnitte wurden für
1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Nach drei Waschvorgängen mit
TBS wurden die Schnitte für
45 Minuten mit dem sekundären
Antikörper
(CD73: Ziege-Anti-Kaninchen-Cy3, Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland;
A2B: Kaninchen-Anti-Ziege-Cy3, Dianova Hamburg, Deutschland) bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Fluoreszenz wurde mit einem konfokalen
Laserscanner-Mikroskop (Leica, Deutschland) visualisiert.
-
(b) Niere
-
Die
Granulocyteninfiltrate wurden durch Histochemie unter Verwendung
von Chloracetatesterase (CAE) gefärbt. Die Untersuchung und Einstufung hinsichtlich
der Neutrophilen-Infiltration der Schnitte aus jeder Niere erfolgte
durch einen erfahrenen Nierenpathologen, dem die Behandlungsgruppe
unbekannt war. In Kürze,
in Abhängigkeit
von dem Grad der Infiltration wurden 0 bis 4 Punkte vergeben: Grad 0,
normales renales Gewebe; Grad 1, leichte lokale Infiltration; Grad
2, moderate Infiltration in verschiedenen Bereichen; Grad 3, starke
Infiltration <50
%; Grad 4, starke diffuse Infiltration von mehr als 50 % des renalen
Gewebes. Unter jeder Bedingung wurden sechs Tiere verwendet und
eingestuft wurden drei repräsentative
Schnitte von jeder Niere.
-
1.8. Myeloperoxidase (MPO)-Aktivität
-
Um
die Gewebe-Infiltration mit Neutrophilen zu quantifizieren, wurden
die bekannten Verfahren der MPO-Messungen modifiziert. Proben von
renalem Gewebe wurden 24 Stunden nach dem experimentellen Vorgehen
(renale Ischämie
mit oder ohne IP) schockgefroren, in eiskaltem 50 mM Kaliumphosphatpuffer
pH 7,4 homogenisiert und anschließend bei 20.000 g für 15 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet wurde in 50 mM Kaliumphosphatpuffer
pH 7,4, enthaltend 0,5 % Hexadecyltrimethylammoniumbromid, für 30 Sekunden
sonifiziert. Die Homogenate wurden bei 20.000 g für 15 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert. Fünf μl des Überstandes
wurden zu 195 μl
Reaktionspuffer (50 mM Kaliumphosphatpuffer pH 6,0, 0,68 mM O-Dianisidin,
0,0005 % Wasserstoffperoxid) hinzugegeben. Die Veränderung
in der Absorption wurde spektrophotometrisch (Victor 3V, Perkin
Elmer) bei 450 nm über
2 Minuten gemessen. Die MPO-Aktivität wurde als Veränderung
in der optischen Dichte (OD) pro Minute und pro Milligramm Protein,
das durch den Lowry-Proteinassay detektiert wurde, ausgedrückt.
-
1.9 Ecto-5'-Nucleotidase-Enzymassays
-
die
Ecto-5'-Nucleotidase-Enzymaktivität wurde
durch Messung der Umwandlung von [14C]IMP in
[14C]Inosin bewertet, wie im Stand der Technik
beschrieben; vgl. Thompson L. F. et al. (1979), "Ecto-5'-nucleotidase activity
in T and B lymphocytes from normal subjects and patients with congenital X-linked
agammaglobulinemia",
J. Immunol. 123, 2475-8. APCP (Sigma-Aldrich) wurde als
unspezifischer Inhibitor von CD73 verwendet. Die Ecto-5'-Nucleotidase-Enzymaktivität wurde
als prozentualer Anteil der gesamten IMP-hydrolysierenden Aktivität, die durch
APCP inhibiert wird, berechnet. Die Ergebnisse sind ausgedrückt in nmol
IMP hydrolysiert/h/mg Protein.
-
1.10 In vivo-Hypoxie-Modell
-
Mäuse, die
auf der F1-Linie für
A2BAR mutiert waren, wurden hergestellt,
validiert und, wie oben beschrieben, charakterisiert. Kontrollmäuse wurden hinsichtlich
des Geschlechtes, Alters und Gewichts abgestimmt. Die vaskuläre Permeabilität des gesamten
Organs wurde durch intravaskuläre
Verabreichung von Evan's
Blue quantifiziert, wie im Stand der Technik beschrieben; vgl. Thompson
L.F. et al. (a.a.O.). Zum Zwecke der Quantifizierung der vakulären Permeabilität wurden
0,2 c.c. von Evan's
Blue 0,5 % in PBS intravenös
injiziert. Die Tiere wurden dann gegenüber normobarer Hypoxie (8 %
O2, 92 % N2) oder
Raumtemperatur für
4 Stunden exponiert (n=4 Tiere pro Bedingung). Nach der Exposition
gegenüber
Hypoxie/Normoxie wurden die Tiere getötet und die Herzen isoliert.
Die Konzentrationen von kardialem Evan's Blue wur den nach Formamidextraktion (55
C für 2
h) durch Messung der Absorptionen bei 610 nm nach Abzug der Referenzabsorption
bei 450 nm quantifiziert.
-
1.11 Transkriptionsanalyse
-
Um
den Einfluss von IP auf die Transkriptionsspiegel von cd73-, Adenosin-A1-, -A2A-, -A2B- und -A3-Rezeptor
zu bestimmen, erfolgten 4 Zyklen von IP (5 bzw. 4 min Ischämie, 5 bzw.
4 min Reperfusion), das AAR wurde durch Evan's Blue-Färbung
dargestellt und zu den angegebenen Zeiten herausgeschnitten, gefolgt
von der Isolierung von RNA und der Quantifizierung der Transkriptionsspiegel
durch Echtzeit-RT-PCR (iCycler; Bio-Rad Laboratories Inc.). In Kürze, Gesamt-RNA wurde aus dem
Herz- oder Nierengewebe unter Verwendung des Gesamt-RNA-Isolierung-NucleoSpin-RNA-II-Kits
gemäß den Angaben des
Herstellers (Macherey & Nagel,
Düren,
Deutschland) isoliert. Zu diesen Zwecken wurde Gewebe, das in flüssigem Stickstoff
eingefroren wurde, in Gegenwart von RA1-Lysepuffer homogenisiert (Micra D8-Homogenizer,
ART-Labortechnik, Müllheim, Deutschland)
und nach der Filtration wurden die Lysate auf Nucleo-Spin-RNA-II-Säulen geladen,
gefolgt von einer Entsalzung und DNaseI-Verdau (Macherey & Nagel, Düren, Deutschland).
Die RNA wurde gewaschen und die Konzentration wurde quantifiziert.
Die Primer-Sets für
die PCR-Reaktion enthielten 1 μM Sinnstrang
und 1 μM
Gegensinnstrang mit SYBR Green I (Molecular Probes Inc.). Es wurden
Primersätze
(Sinnprimersequenz, Gegensinnprimersequenz und Transkriptgröße) für die folgenden
Gene verwendet: CD73 [5'-CAA
ATC CCA CAC AAC CAC TG-3' (SEQ
ID-Nr. 1), 5' TGC
TCA CTT GGT CAC AGG AC-3' (SEQ
ID-Nr. 2), 123 bp]; A1 [5'-AGG GAG GGG TCA
AGA ACT GT-3' (SEQ
ID-Nr. 3), 5'-TCC CAG
TCT CTG CCT CTG TT-3' (SEQ
ID-Nr. 4), 109 bp]; A2A [5'-GAA GAC CAT GAG
GCT GTT CC-3' (SEQ
ID-Nr. 5), 5'-GAG
TAT GGG CCA ATG GGA GT-3' (SEQ
ID-Nr. 6), 253 bp]; A2B [5'-GGA AGG ACT TCG
TCT CTC CA-3' (SEQ
ID-Nr. 7), 5'-GGG
CAG CAA CTC AGA AAA CT-3' (SEQ
ID-Nr. 8), 322 bp]; A3 [5'-CAA TTC GCT CCT
TCT GTT CC-3' (SEQ ID-Nr.
9), 5'-TCC CTG ATT
ACC ACG GAC TC-3' (SEQ
ID-Nr. 10), 334 bp]. Der Primersatz wurde unter Verwendung von zunehmenden
Zyklenzahlen von 94°C für 1 min,
58°C für 0,5 min,
72°C für 1 min,
amplifiziert. Maus-β-Actin
[Sinnprimersequenz, 5'-ACA TTG
GCA TGG CTT TGT TT-3' (SEQ
ID-Nr. 11) und Gegensinnprimersequenz, 5'-GTT TGC TCC AAC CAA CTG CT-3' (SEQ ID-Nr. 12)]
wurde in identischen Reaktionen als Kontrolle für das Ausgangstemplate verwendet.
-
1.12 Datenanalyse
-
Die
Daten betreffend die Einstufung der Nierenschädigung werden als Median (Bereich)
angegeben, sämtliche
anderen Daten werden angegeben als Mittelwert ± SD aus 5 bis 10 Tieren pro
Bedingung. Es wurde eine statistische Analyse unter Verwendung des
Student's t-Tests
(zweiseitig, α<0,05) oder eine
Varianzanalyse durchgeführt,
um gruppenspezifische Unterschiede festzustellen. Die renale Schädigung wurde
mit dem Kruskal-Wallis-Einstufungstest analysiert.
-
2. Ergebnisse
-
2.1 CD73 wird durch IP induziert
-
Die
Erfinder stellten die Hypothese auf, dass die CD73-abhängige Adenosinbildung
auch eine entscheidende Rolle für
die Kardioprotektion bzw. renale Protektion während der IP spielen könnte. Deshalb wurden
zunächst
die transkriptionellen Veränderungen
der renalen und kardialen IP auf die CD73-Expression und -Funktion untersucht.
-
(a) Myokard
-
Es
wurde ein aus dem Stand der Technik bekanntes Modell der kardialen
IP (1a) verwendet und das Risikogebiet
(AAR) wurde zu den angegebenen Zeitpunkten isoliert. Unter Verwendung
einer Echtzeit-reversen-Transkriptase- Polymerasekettenreaktion (Echtzeit-RT-PCR)
wurde 90 min nach der kardialen IP eine deutliche Induktion der
cd73-mRNA festgestellt (14,5±2,7fach,
p<0.0001; 1b).
-
Gleichermaßen bestätigte eine
Western-Blot-Analyse des Risikogebietes die Induktion des CD73-Proteins
90 und 120 min nach der IP (1c).
-
Die
immunhistologische Färbung
des Risikogebietes und die bildgebende Darstellung über die konfokale
Laserscanning-Mikroskopie bestätigte eine
starke Induktion des CD73-Proteins nach kardialer IP. Kontrollexperimente,
bei denen zuvor beschriebene, für
cd73 mutierte Mäuse
verwendet wurden, bestätigten
die Spezifität
der Experimente (1d).
-
Nachdem
gezeigt wurde, dass die cd73-mRNA und das CD73-Protein durch kardiale
IP induziert werden, wurde als Nächstes
die funktionelle Induktion von CD73 durch IP untersucht, wozu eine zuvor
beschriebene Technik zur Messung der Ecto-5'-Nucleotidase-Aktivität verwendet
wurde. Wie in 1e gezeigt ist, wird
die Ecto-5'-Nucleotidase-Aktivität bereits
30 min nach der IP induziert.
-
Zusammengefasst
liefern diese Daten starke Belege dafür, dass CD73 in dem AAR durch
kardiale IP induziert wird.
-
(b) Niere
-
In
einem in situ-Modell wurden zur IP vier Zyklen von intermittierender,
renaler, arterieller Okklusion und Reperfusion (4 min Ischämie, 4 min
Reperfusion) durchgeführt
(2a). Die intermittierende, renale,
arterielle Okklusion wurde durch Verwendung eines Systems mit hängendem
Gewicht erreicht, welches während
der Präkonditionierung
keinerlei sichtbares, chirurgisches Gewebetrauma verursachte.
-
Nach
der IP wurden die Nieren mit renalem Gewebe aus nicht-präkonditionierten
alters-, gewichts- und geschlechtsabgestimmten Wurfgeschwistern
verglichen. Um transkriptionelle Effekte der IP zu definieren, wurde
präkonditioniertes
Nierengewebe zu den angegebenen Zeitpunkten nach der IP-Behandlung isoliert
und für
Echtzeit-RT-PCR verwendet. Hierbei wurde eine deutliche Induktion der
cd73-mRNA beobachtet (z.B. 90 min nach renaler IP, 3,9±1,7fach,
p<0,01; 2b).
-
Gleichermaßen bestätigte eine
renale Western-Blot-Analyse die CD73-Proteininduktion nach IP (2c).
-
Die
renale immunhistologische Färbung
und bildgebende Darstellung mittels konfokaler Laserscanning-Mikroskopie
bestätigte
die starke Induktion des CD73-Proteins nach renaler IP (2d). Kontrollexperimente, in denen die
zuvor beschriebenen Mäuse
verwendet wurden, die für
das cd73-Gen mutiert waren, bestätigten
die Spezifität
des Anti-CD73-Antikörpers.
-
Nachdem
gezeigt wurde, dass die cd73-mRNA und das CD73-Protein durch renale
IP induziert werden, wurde als Nächstes
die funktionelle Induktion von CD73 durch IP untersucht, indem eine zuvor
beschriebene Technik zur Messung der Ecto-5'-Nucleotidase-Enzymaktivität verwendet
wurde. Wie in 2e gezeigt ist, wurde
die Ecto-5'-Nucleotidase-Aktivität bereits
30 min nach der IP-Behandlung mehr als zweifach induziert.
-
Zusammengefasst
liefern diese Daten einen starken Beleg dafür, dass CD73 durch renale IP
induziert wird.
-
2.2 Die Inhibition von CD73 schwächt die
Protektion durch IP ab
-
Nachdem
gezeigt wurde, dass CD73 durch IP induziert wurde, wurde als Nächstes dessen
funktioneller Beitrag zur Protektion durch IP untersucht. Zu diesem
Zwecke wurden Mäuse über eine
intraarteriellen Infusion des spezifischen CD73-Inhibitors Alpha-Beta-Methylen-ADP
[APCP, 40 mg/kg/h (Myokard) bzw. 2 mg/kg i.p. (Niere)] oder Vehikelkontrolle vor
der kardialen bzw. renalen IP und/oder Ischämie behandelt.
-
(a) Myokard
-
Wie
in 3a gezeigt, resultiert der vorstehende
pharmakologische Ansatz in einer dreifachen Reduktion der kardialen
CD73-Aktivität
bei APCP-Behandlung.
-
Gleichermaßen war
die AMP-induzierte Bradykardie in APCP-behandelten Tieren deutlich
abgeschwächt
(3b). Tatsächlich resultierte die intravaskuläre AMP-Behandlung
(50 μl,
8 mg/ml von AMP) in einer Reduzierung der Herzschlagrate von 480/min
auf 120/min. Nach APCP-Behandlung wurde diese Antwort nahezu vollständig aufgehoben (480/min
auf 360/min, p<0,0001).
-
Nachdem
eine effektive Inhibition der kardialen CD73-Aktivität gezeigt
wurde, wurden diese Bedingungen dazu verwendet, um die Kardioprotektion durch
IP zu untersuchen. Zu diesen Zwecken wurden Mäuse für 60 min einer Ligation der
linken Koronararterie (LCA) unterzogen, gefolgt von 2 h der Reperfusion
mit oder ohne vorherige IP, bestehend aus 4 Zyklen mit 5 min Ischämie/5 min
Reperfusion. Sämtliche
Mäuse überlebten
dieses Experiment. Das Körpergewicht
und der Blutdruck unterschied sich nicht zwischen den APCP-behandelten
und unbehandelten Mäusen.
-
Um
die myokardiale Gewebeschädigung
zu bestimmen, wurden die Plasmaspiegel eines zuvor beschriebenen
Markers für
murine myokardiale Ischämie
[Troponin I (cTnI)] gemessen. Übereinstimmend
mit früheren
Untersuchungen zeigte sich dabei eine Abschwächung der Plasma-cTnI-Werte
durch IP (3c).
-
Allerdings
hob die APCP-Behandlung die kardioprotektiven Effekte der IP auf.
Gleichermaßen bestätigte die
Messung der Infarktgröße mittels
einer 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid
(TCC)-Färbung
die Inhibition der Kardioprotektion durch IP nach APCP-Behandlung
(3d, e).
-
Zusammengefasst
liefern diese pharmakologischen Untersuchungen Belege für eine entscheidende
Rolle von CD73 in der Kardioprotektion durch IP.
-
(b) Niere
-
Wie
in 4a gezeigt, resultiert die APCP-Behandlung
in einer zweifachen Reduktion der renalen CD73-Enzymaktivität.
-
Nachdem
eine wirksame Inhibition der renalen CD73-Enzymaktivität durch
APCP gezeigt wurde, wurden diese Bedingungen dazu verwendet, um
die Rolle von CD73 in der renalen Protektion durch IP zu untersuchen.
Folglich wurden Mäuse
(C57BL/6J) einer 30-minütigen
renalen arteriellen Okklusion mit oder ohne vorherige IP-Behandlung
(4 Zyklen, 4 min Ischämie,
4 min Reperfusion), gefolgt von 24 h der Reperfusion unterzogen,
während
die Tiere in Stoffwechselkäfigen
zur Bestimmung der renalen Hämodynamik
untersucht wurden. Sämtliche
Mäuse überlebten
dieses Experiment.
-
Wie
in 4 gezeigt, erhöhte
sich durch IP das Plasmacreatinin (4b),
Plasmakalium (4c), die Creatinin-Clearance
(4d), die Urinflussrate (4e) und die Ausscheidung von Natrium (4f) und Kalium (4g) über den
Urin.
-
Hierzu
im Gegensatz hob die APCP-Behandlung die renalen protektiven Effekte
von IP auf (4b-g). Ferner zeigten
Mäuse,
die mit APCP vor der Ischämie
mit IP behandelt wurden, einen Anstieg der Myeloperoxidaseaktivität im renalen
Gewebe (4h).
-
Zusammengenommen
liefern diese Untersuchungen pharmakologische Belege für eine kritische Rolle
von CD73 in der renalen Protektion durch IP.
-
2.3 Die Protektion durch IP wird in cd73-/--Mäusen aufgehoben
-
Basierend
auf diesen pharmakologischen Erkenntnissen, die belegen, dass die
CD73-Inhibition die protektiven Effekte der IP abschwächen, wurden als
Nächstes
Untersuchungen in den zuvor beschriebenen Mäusen mit zielgerichteter Deletion
des cd73-Genes durchgeführt.
-
(a) Myokard
-
Als
Nächstes
wurde die Abwesenheit von kardialer CD73-Aktivität in diesen Mäusen bestätigt. Wie
in 5a gezeigt, konnte in den cd73-/--Mäusen im
Vergleich zu Wurfgeschwisterkontrollen nahezu keine kardiale CD73-Aktivität gemessen
werden. Gleichermaßen
war die AMP-induzierte Bradykardie in cd73-/--Mäusen im
Vergleich zu Wurfgeschwistern deutlich abgeschwächt.
-
Als
Nächstes
wurde eine IP in den cd73-/--Mäusen und
Wurfgeschwisterkontrollen durchgeführt. Tatsächlich war die Infarktgröße 60 min nach
der Ischämie
durch IP in cd73-/--Mäusen nicht abgeschwächt (5c).
-
Des
Weiteren zeigten cd73-/--Mäuse im Vergleich
zu den Kontrollen deutlich größere Infarkte nach
60 min alleiniger Ischämie.
-
Um
zu bestätigen,
dass die IP in cd73-/--Mäusen abgeschwächt war,
wurden die cTnI-Spiegel in Plasmaproben erneut gemessen. Wie in 5d gezeigt, gab es keinen Unterschied
in den cTnI-Plasmaspiegeln in cd73-/--Mäusen nach
60 min der Ischämie mit
oder ohne kardiale IP.
-
Als „proof
of principle" und
um zu demonstrieren, dass das Ausbleiben der Kardioprotektion durch
IP in cd73-/--Mäusen das Fehlen von extrazellulärem Adenosin
reflektiert, wurden über
eine intraarterielle Infusion extrazelluläre Adenosinspiegel rekonstituiert
(200 μl/h,
Adenosin 8 mg/ml), und zwar mit einer Dosis, für die zuvor gezeigt wurde,
dass diese keine Hypotension oder Bradykardie induziert (Daten nicht
gezeigt). In der Tat resultierte diese Behandlung in einer teilweisen
Rekonstitution der Kardioprotektion durch IP in cd73-/--Mäusen (5e). Die gleiche Behandlung von Wildtyp-Mäusen resultierte in
der Abschwächung
von Infarktgrößen nach
alleiniger IP-Behandlung, was auf einen zusätzlichen Mechhanismus hindeutet.
(z.B. Anstieg in der Adenosinrezeptor-vermittelten Signalgebung
durch IP) (5e).
-
In
weiteren Experimenten wurden cd73-/--Mäuse über intraarterielle
Applikation von löslicher
Ecto-5'-Nucleotidase
(1 U 5'-Nucleotidase
aus dem Gift von Crotalus atrox) rekonstituiert. Wie in 5f gezeigt ist, war die 5'-Nucleotidase-Behandlung mit einer
nahezu vollständigen
Rekonstitution eines Wildtyp-Phänotyps in
cd73-/--Mäusen assoziiert. Ferner war
die 5'-Nucleotidase-Behandlung von WT-Mäusen mit
einer signifikanten Reduktion der Infarktgröße assoziiert (5f).
-
Zusammengefasst
liefern diese Daten zum ersten Mal den genetischen Beleg für eine CD-abhängige Kardioprotektion
durch IP. Ferner konnte gezeigt werden, dass die Behandlung mit
löslicher
Nucleotid-Phosphohydrolase bzw. 5'-Nucleotidase
eine neue Therapiemöglichkeit
während
der akuten myokardialen Ischämie
darstellt.
-
(b) Niere
-
Zunächst wurde
die Abwesenheit von CD73-Enzymaktivität in renalem Gewebe dieser Mäuse bestätigt (6a).
-
Als
Nächstes
wurde eine IP in cd73-/--Mäusen und
Wurfgeschwisterkontrollen durchgeführt. In deutlichem Gegensatz
zu den Ergebnissen mit den Wildtyp-Mäusen
war in cd73-/--Mäusen die renale Hämodynamik
durch IP, einschließlich
des Plasmacreatinins (6b), Plasmakaliums
(6c), der Creatinin-Clearance (6d), der Urinflussrate (6e), Ausscheidung
von Natrium (6f) und von Kalium (6g) über
den Urin, nicht verbessert. D.h., die Anwesenheit einer funktionierenden
CD73-Aktivität ist
für die
gewebeprotektive Wirkung der IP mitentscheidend.
-
Ferner
zeigten cd73-/--Mäuse keinen Abfall in der Myeloperoxidaseaktivität in renalem
Gewebe nach IP-Behandlung (6h).
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Zusammengefasst
liefern diese Daten das erste Mal genetische Hinweise für die CD73-abhängige renale
Protektion durch IP.
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2.4 Die kardiale IP ist mit einer selektiven
Induktion des Adenosin-A2B-Rezeptors assoziiert
-
Nachdem
demonstriert wurde, dass die extrazelluläre Adenosinbildung über CD73
für die
IP entscheidend ist, wurden als Nächstes die transkriptionellen
Konsequenzen der kardialen IP auf die Expressionsspiegel von allen
vier Adenosinrezeptoren untersucht (7a-d).
-
In
der Tat ergab sich aus diesen Untersuchungen eine selektive Induktion
des Adenosin-A2B-Rezeptor-Transkriptes mit
einem Maximum bei 90 min nach der IP (14fache Induktion, p<0,0001).
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Im
Gegensatz hierzu verblieben die mRNA-Spiegel der Adenosin-A1- und -A3-Rezeptoren durch
die IP unverändert,
während
der Adenosin-A2A-Rezeptor signifikant unterdrückt wurde.
Gleichermaßen
bestätigte
die Immunhistochemie unter Verwendung konfokaler Laserscanning-Mikroskopie die
Induktion des A2B-Proteins 90 min nach IP (7c).
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Nachdem
gezeigt wurde, dass die A2B-mRNA und das
A2B-Protein durch kardiale IP induziert
werden, wurde als Nächstes
der Beitrag der einzelnen Adenosinrezeptoren auf die Kardioprotektion
durch die IP untersucht. Zu diesem Zweck wurden die zuvor beschriebene
A1 -/-, A2A -/-- oder A3 -/--Mäuse sowie
kommerziell verfügbare
A2B -/-Mäuse [Deltagen
Inc. (San Carlos, CA, USA)] einer kardialen IP unterzogen. Wie in 7d gezeigt, zeigten sämtliche Adenosinrezeptor-Knockoutmäuse eine
Kardioprotektion durch IP, außer
die Adenosin-A2B-Rezeptor-Knockoutmaus.
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Zusammengefasst
werden hiermit erstmals genetische Belege für eine zentrale Rolle des Adenosin-A2B-Rezeptors bei der Kardioprotektion durch
IP geliefert.
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2.5 Die IP wird in A2B -/-Mäusen
aufgehoben
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Nachdem
ein funktioneller Beitrag zur Kardioprotektion durch die IP demonstriert
wurde, wurden die Untersuchungen in A2B -/-Mäusen
weitergeführt.
Zu diesem Zwecke wurde in diesen Mäusen zuerst das Ausbleiben
von Adenosin-A2B-Rezeptor-vermittelten Antworten
bestätigt.
Tatsächlich
bestätigte
die PCR-Genotypisierung, die Messung der Adenosin-A2B-Rezeptor-mRNA-Expression und der
A2B-Rezeptor-Protein-Expression intermediäre Spiegel
von Adenosin-A2B-Rezeptoren in heterozygoten
Mäusen und
Abwesenheit von Adenosin-A2B-Rezeptoren
in homozygoten Mäusen
(8a-c). Ferner waren die Transkriptspiegel
der anderen Adenosinrezeptoren (A1/A2A/A3) im Vergleich
zu den Kontrollen in den A2B -/-Mäusen unverändert (Daten
nicht gezeigt).
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Um
funktionelle Konsequenzen der Mutation in dem Adenosin-A2B-Rezeptor zu demonstrieren, wurde die Hypoxie-induzierte
vaskuläre
Leckage gemessen. Tatsächlich
zeigten frühere
Untersuchungen eine Zunahme der Evan's Blue- Konzentration nach Hypoxieexposition
bei pharmakologischer Inhibition des Adenosin-A2B-Rezeptors
(MRS1754); vgl. Thompson L. F. et al. (a.a.O.). In Übereinstimmung mit
diesen Arbeiten zeigten die A2B -/-Mäuse eine
Zunahme der Evan's
Blue-Leckage in die kardialen Gewebe nach Hypoxieexposition (4 h,
8 % Sauerstoff, 8d), was auf einen
funktionellen Beitrag der Adenosin-A2B-Signalgebung in der
vaskulären
Barrierefunktion während
der Hypoxie hinweist.
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Nachdem
funktionelle Konsequenzen der Gendeletion des Adenosin-A2B-Rezeptors
im Herzen demonstriert wurden, wurde die Kardioprotektion durch
IP untersucht. In der Tat waren die kardioprotektiven Effekte der
IP, wie diese durch cTnI oder durch die Messung der Infarktgröße bewertet
wurden, in A2B -/-Mäusen aufgehoben
(8e-g).
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Um
diese Befunde zu bestätigen,
wurde ein pharmakologischer Ansatz gewählt. Dazu wurde der hochspezifische,
wasserlösliche
Adenosin-A2B-Rezeptor-Antagonist PSB1115 verwendet (5 mg/kg/h). Wie
in 8 gezeigt, hob die intraarterielle Behandlung
mit PSB1115 die Abschwächung
der Infarktgröße durch
IP auf, was unsere Befunde in den A2B -/-Mäusen
bestätigte.
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Um
die Spezifität
von PSB1115 für
den Adenosin-A2B-Rezeptor zu demonstrieren,
wurden ebenfalls Adenosin-A1-Rezeptor-Knockoutmäuse mit PSB1115
behandelt. Diese Untersuchungen ergaben eine Kardioprotektion durch
IP in A1 -/-Mäusen, die
abgeschwächt
wird durch die spezifische Blockade des Adenosin-A2B-Rezeptors
(8g).
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Zusammengefasst
liefern diese Untersuchungen genetische und pharmakologische Belege für eine Rolle
des Adenosin-A2B-Rezeptors in der Kardioprotektion
durch IP.
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(b) Niere
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Wie
in 9a gezeigt, resultierten 30 min der
Ischämie
in Wildtyp- oder cd73-/--Mäusen in schwerer
akuter Tubulusnekrose, wie sich dies durch den Verlust der Tubuluszellkerne
in dem Cortex und dem äußeren medulären Streifen
mit nahezu vollständiger
Zerstörung
des proximalen tubulären
Bürstensaums
zeigte. In der äußeren Medulla
wurde eine große
Anzahl von abgestoßenen
Bürstensaum-tragenden
Ausstülpungen
beobachtet. Sowohl im Cortex als auch in der äußeren Medulla konnte die Bildung
von Hyalinabstoßungen
und intraluminalen nekrotischen Zelltrümmern beobachtet werden. Hierzu im
Gegensatz zeigten Wildtyp-Mäuse
mit IP-Behandlung vor der Ischämie
lediglich leichte histologische Anzeichen von akuter tubulärer Nekrose,
wie dies durch eine intakte tubuläre Zellmorphologie festgestellt
werden konnte. Die proximale Schädigung
des Bürstensaumes
war sporadisch und relativ gering. Ferner zeigte sich lediglich
eine geringe Anzahl von Hyalinabstoßungen in der IP-behandelten
Gruppe. Die renale Gewebeprotektion durch IP blieb in cd73-/--Mäusen
aus. Tatsächlich
zeigte die semiquantitative histologische Analyse in der Wildtyp-Gruppe mit
IP eine Reduktion des Jablonski-Index von 3 (Bereich 3 bis 4) und
ohne IP auf 2 (Bereich 1 bis 3), 9b,
p<0,01), während in
cd73-/--Mäusen keine Reduktion der histologischen
Einstufung beobachtet werden konnte.
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Gleichermaßen waren
die Anzeichen von akuter renaler Inflammation nach IP abgeschwächt, was
durch cytochemische Färbung
der Granulocyten mit Chloracetatesterase (CAE) demonstriert werden konnte
(9c).
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Das
renale Gewebe zeigte nach 30 min der Ischämie in Wildtyp- und cd73-/--Mäusen ohne
IP einen signifikanten Anstieg in der Granulocyteninfiltration,
vorzugsweise lokalisiert in peritubulären Bereichen. Diese Granulocyteninfiltration
blieb lediglich in der Wildtyp-Gruppe mit IP-Behandlung vor der
Ischämie
aus. Folglich zeigte die quantitative Analyse eine Reduktion in
der Granulocyteninfiltration ohne IP von 3,5 (Bereich 3 bis 4) auf
2 (Bereich 1 bis 3, 9d, p=0,001).
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Zusammengefasst
demonstrieren diese Daten auf histologischer Ebene die Abwesenheit
einer renalen Protektion durch IP in cd73-/--Mäusen.
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2.6 Eine Adenosin-A2B-Rezeptor-Agonist-Behandlung
resultiert in geringeren Infarktgrößen während der akuten myokardialen
Ischämie
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Nachdem
gezeigt wurde, dass Mäuse,
die für den
Adenosin-A2B-Rezeptor mutiert waren, größere Infarktgrößen im Vergleich
zum Wildtyp aufweisen und dort durch IP keine Kardioprotektion erzielt
werden kann, wurde als Nächstes
eine potenzielle therapeutische Rolle eines spezifischen A2B-Agonisten (BR4887)
untersucht.
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Um
die Adenosin-A2B-Rezeptor-spezifischen Effekte
von BR4887 zu demonstrieren, wurden zunächst die Mäuse an Normoxie oder Hypoxie
(8 % Sauerstoff, 4 h) nach einer Behandlung mit BR4887 (BAY 60-6583)
(10 μg/kg
i.p., 30 min vor Hypoxie/Normoxie) oder Vehikelkontrolle exponiert.
In Übereinstimmung
mit Untersuchungen, die eine zunehmende vaskuläre Leckage mit Adenosin-A2B-Antagonist-Behandlung zeigten, resultierte
die Verabreichung von BR4887 (BAY 60-6583) in einer signifikanten
Abschwächung
der Hypoxieinduzierten vaskulären
Leckage, wie dies durch Evan's
Blue-Geweberetention gemessen wurde (10a).
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Im
nächsten
Schritt wurden BL6-Mäuse
mit einem einzigen Bolus von intraarteriellem BR4887 (BAY 60-6583)
(10 μg/kg/Körpergewicht über 30 min vor
Ischämie)
behandelt und diese 60 min gegenüber myokardialer
Ischämie
exponiert. Tatsächlich
resultierte die BR4887-Behandlung in einer signifikanten Abschwächung der
Infarktgröße (10b, c).
-
Um
die Spezifität
von BR4887 zu bestätigen, wurde
dieses Experiment in Adenosin-A2B -/-Mäusen wiederholt.
Wie in 10d gezeigt, konnte keine signifikante
Abschwächung
der Infarktgröße in A2B -/-Mäusen festgestellt
werden, was die Spezifität der
kardioprotektiven Effekte von BR4887 durch Adenosin-A2B-Rezeptor-Signalgebung
bestätigte.
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Zusammengefasst
liefern diese Untersuchungen einen starken Beleg für die Möglichkeit
einer therapeutischen Behandlung des Adenosin-A2B-Rezeptors
während
der myokardialen Ischämie.
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2.7 Rekonstitution von cd73-/--Mäusen mit
löslicher 5'-Nucleotidase
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Als „proof
of principle" und
um zu demonstrieren, dass die Abnahme der renalen funktionellen Parameter
in cd73-/--Mäusen das Fehlen der extrazellulären 5'-Nucleotidase-Aktivität reflektiert,
wurden als Nächstes
cd73-/--Mäuse über i.p. Injektion mit löslicher
5'-Nucleotidase
(Sigma 5'-Nucleotidase
aus dem Gift von Crotalus atrox) rekonstituiert und mit oder ohne
IP 30 min vor der renalen Ischämie
behandelt.
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Wie
in 11a und 11b gezeigt,
sind die Anstiege im Serumcreatinin und Serumkalium nach i.p.-Nucleotidase-Behandlung
reduziert.
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Gleichermaßen nahm
die Creatinin-Clearance (11c), Urinflussrate
(11d), Ausscheidung von Natrium (11e) und Kalium (11f) über den
Urin in cd73-/--Mäusen mit und ohne IP-Behandlung
zu.
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Zusammengefasst
bestätigen
diese Untersuchungen die genetischen Untersuchungen, nach denen
CD73 eine entscheidende Rolle in der Zunahme der renalen Resistenz
gegenüber
Ischämie
nach IP-Behandlung zu spielen scheint.
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2.8 Behandlung von renaler Ischämie mit
löslicher 5'-Nucleotidase in
Wildtyp-Mäusen
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Nachdem
gezeigt wurde, dass die renale Protektion durch IP erfolgreich durch
die Behandlung von cd73-/--Mäusen mit
löslicher
5'-Nucleotidase
wiederhergestellt werden kann, wurde als Nächstes eine Nucleotidase-Behandlung
von renaler Ischämie
in Wildtyp-Mäusen
untersucht.
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Zu
diesen Zwecken wurden BL6-Mäuse
mit löslicher
5'-Nucleotidase
aus C. atrox behandelt und diese 30 min gegenüber renaler Ischämie mit
oder ohne vorherige IP-Behandlung exponiert. Nach 24-stündiger Reperfusion
wurden Untersuchungen der renalen Funktion durchgeführt. Wie
in 12a-f gezeigt, war die 5'-Nucleotidase-Behandlung
mit nahezu einer gleichen Protektion der renalen Funktion assoziiert,
wie bei der IP-Behandlung.
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Zusammengefasst
zeigen diese Daten zum ersten Mal einen therapeutischen Effekt der
Behandlung mit löslicher
5'-Nucleotidase
in der renalen Ischämie.
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2.9 Histologische Anzeichen der renalen
Protektion durch 5'-Nucleotidase
in cd73-/--Mäusen und Wurfgeschwistern
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Um
die Erkenntnisse der renalen Protektion durch 5'-Nucleotidase-Behandlung auf einer histologischen
Ebene zu bestätigen,
wurde auch die renale Histologie und Inflammation nach Behandlung
der renalen Ischämie
mit löslicher
5'-Nucleotidase
untersucht. Zu diesen Zwecken erhielten Mäuse lösliche 5'-Nucleotidase i.p. oder Vehikel 30 min
vor der renalen Ischämie
mit oder ohne IP-Behandlung. Nach 24 h der Reperfusion wurden histologische
Schnitte angefertigt.
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In Übereinstimmung
mit den Untersuchungen der renalen Funktion bestätigte die renale Histologie
eine renale Protektion gegenüber
Ischämie durch
i.p. 5'- Nucleotidase-Behandlung,
wie diese zuvor mit der IP-Behandlung beobachtet wurde (13).
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Zusammengefasst
liefern diese Daten zum ersten Mal den genetischen Beleg für eine CD73-abhängige renale
Protektion durch IP. Ferner konnte die Behandlung mit löslicher
5'-Nucleotidase
als potenzielle neue Therapie während
der akuten renalen Ischämie
demonstriert werden.
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Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
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des DPMA heruntergeladen werden.