-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Steuerungsstrategien für elektronisch
gesteuerte Abgasrückführungssysteme
(AGR-Systeme), wie sie in Dieselverbrennungsmotoren verwendet werden,
und insbesondere ein Verfahren zum Betreiben eines solchen AGR-Systems.
-
STAND DER TECHNIK
-
Wenn
in einer Umgebung mit Sauerstoffüberschuss
eine Verbrennung stattfindet, erhöhen sich die Verbrennungsspitzentemperaturen,
was zur Bildung von unerwünschten
Emissionen, beispielsweise Stickoxide (NOx),
führt.
-
In
den meisten industrialisierten Ländern müssen die
NOx-Emissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
unterhalb von bestimmten, in verschiedenen Abgasvorschriften festgelegten Grenzwerten
liegen, um nachteilige Auswirkungen des Abgases auf die Umwelt zu
vermeiden.
-
Um
diese Abgasvorschriften zu erfüllen,
wurden in den letzten Jahren Fahrzeuge in zunehmendem Maße mit elektronisch
gesteuerten AGR-Systemen ausgestattet, in denen Abgas aus dem Abgaskrümmer über ein
steuerbares AGR-Ventil, das die mit der Ansaugluft zu vermischende
Abgasmenge reguliert, selektiv in den zum Ansaug krümmer strömenden Frischluftstrom
eingebracht (rückgeführt) werden kann.
Genauer gesagt, wird Abgas, das unverbrannten Kraftstoff und sonstige
Verunreinigungen enthält, mit
der frischen Ansaugluft des Motors vermischt, um die Verbrennungsspitzentemperaturen
zu senken und hierdurch eine NOx-Reduzierung
zu erzielen.
-
AGR-Systeme
umfassen optional auch einen AGR-Kühler, um das Abgas zu kühlen, bevor
es mit der Motoransaugluft vermischt wird, so dass eine weitere
Reduzierung der Stickoxide erreicht werden kann. AGR-Kühler umfassen
in der Regel einen Wasser-Gas-Wärme
tauscher, der das Kühlwasser
des Verbrennungsmotors verwendet.
-
In
Fahrzeugen im Dauerbetrieb wurde beobachtet, dass in AGR-Kühlern mit
zunehmender Alterung eine Minderung im Leistungsverhalten eintritt. Genauer
gesagt, steigt die Abgasauslasstemperatur des mit frischer Motoransaugluft
zu vermischenden Abgases infolge einer verminderten Wärmeübertragung
zwischen Abgas und Kühlwasser
an. Wie den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt ist, wird die
Reduzierung der Wärmeübertragung
durch eine Ansammlung von Ruß auf
den Innenflächen
des AGR-Kühlers
verursacht, wodurch der Wärmeübertragungskoeffizient
reduziert wird.
-
Es
wird nun Bezug auf 1 genommen, welches ein Diagramm
zeigt, in dem anhand einer beispielhaften Relation verdeutlicht
wird, wie die Abgasauslasstemperaturen mit der anhand der Betriebsstunden
des Motors gemessenen Betriebszeit des Verbrennungsmotors variieren. 1 zeigt
außerdem
drei verschiedene Kalibrierungen des AGR-Systems für unterschiedliche
Abgasströme. 1 zeigt
für jede
Kalibrierung, dass mit zunehmender Betriebszeit des Motors eine
Erhöhung
der Abgasauslasstemperatur zu beobachten ist. Diese Erhöhung der
Abgastemperatur bewirkt eine Erhöhung
der Gesamtladetemperatur des mit der Motoransaugluft vermischten
Abgases, was eine unerwünschte
Erhöhung
der NOx-Emissionen zur Folge hat (siehe
ebenfalls 2).
-
Es
wird nun Bezug auf 2 genommen, welche ein Diagramm
zeigt, das eine beispielhafte Relation zwischen NOx-Emissionen
(willkürliche
Einheiten) und der Kilometerleistung zweier Fahrzeuge im Dauerbetrieb
verdeutlicht. Aus 2 ist ersichtlich, dass sich
die NOx-Emissionen in der Regel mit zunehmender
Kilometerleistung der Fahrzeuge erhöhen. Der Pfeil gibt an, dass
in einem der Fahrzeuge nach einem Kilometerstand von 50 000 ein
neuer AGR-Kühler
eingebaut wurde, wodurch die NOx-Emissionen
auf den anfänglichen,
bei Kilometerstand 0 (Null) erreichten Wert reduziert werden konnten.
Daraus geht eindeutig hervor, dass die Erhöhung der NOx-Emissionen
mit zunehmender Kilometerleistung des Fahrzeugs überwiegend auf die Alterung des
AGR-Kühlers
zurückzuführen ist.
-
Um
die Abgasvorschriften unter Berücksichtigung
der zurückgelegten
Kilometerzahl sicher zu erfüllen,
wurde bisher in Anbetracht der steigenden NOx-Emissionen
infolge der Alterung des AGR-Kühlers
die Kalibrierung neuer AGR-Systeme mithilfe eines mit einer vorgegebenen
Kilometerleistung gealterten AGR-Kühlers durchgeführt. Durch
Verwendung eines solchen voll-gealterten AGR-Kühlers für die Kalibrierung des AGR-Systems
kann sichergestellt werden, dass die NOx-Emissionen
unter den geltenden Normwerten liegen, wobei eine Kilometerleistung
von beispielsweise 100 000 km (wie in Euro 4-Norm der Europäischen Gemeinschaft
vorgeschrieben) oder 160 000 km (wie in Euro 5-Norm der Europäischen Gemeinschaft
vorgeschrieben) berücksichtigt
sind. Um die bei einem gealterten AGR-Kühler auftretenden höheren AGR-Abgastemperaturen
auszugleichen, ist im Vergleich zu einem unverbrauchten (neuen)
AGR-Kühler
ein höherer AGR-Abgasstrom
erforderlich, um hierdurch den Gehalt an für die Kraftstoffverbrennung
notwendigen Sauerstoff zu senken.
-
Wenn
jedoch ein ungebrauchter AGR-Kühler in
einem AGR-System verwendet wird, welches mithilfe eines voll-gealterten
AGR-Kühlers
kalibriert wurde, entsteht das Problem, dass der durch die Kalibrierung
eingestellte erhöhte
AGR-Abgasstrom in Kombination mit den niedrigen Abgastemperaturen aufgrund
der noch hohen Effizienz des neuen AGR-Kühlers bei manchen Motorbetriebsbedingungen
eine instabile Verbrennung zur Folge hat. Wegen der unvollständigen Verbrennung
kann dies zu einem unerwünscht
hohen Gehalt an Kohlenwasserstoffen und CO im Abgas führen. In
manchen Fällen
bemerkt der Fahrer die Auswirkungen der instabilen Verbrennung durch
rüttelartige
Stöße. Obgleich
dieser Zustand mit zunehmender Kilometerleistung des Fahrzeugs verschwindet,
da die Russablagerung im AGR-Kühler
die Leistung des AGR-Kühlers
senkt und hierdurch eine Steigerung der AGR-Abgastemperaturen bewirkt,
ist die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Situation nicht annehmbar.
-
Um
diese Nachteile zu überwinden,
ist gemäß vorliegender
Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines AGR-Systems offenbart.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
In
Anbetracht des Vorstehenden ist gemäß vorliegender Erfindung ein
Verfahren zum Betreiben eines elektronisch gesteuerten Abgasrückführungssystems
eines Verbrennungsmotors für
Fahrzeuge gezeigt.
-
Das
AGR-System umfasst einen Verbrennungsmotor mit einem Ansaugkrümmer und
einem Abgaskrümmer,
sowie eine AGR-Leitung, die den Ansaugkrümmer und den Abgaskrümmer fluidleitend miteinander
verbindet. Darüber
hinaus umfasst das AGR-System einen AGR-Kühler für die Kühlung von Abgas, der so in
der AGR-Leitung angeordnet ist, dass das durch die AGR-Leitung strömende Abgas auch
durch den AGR-Kühler
strömt.
Das AGR-System umfasst ferner ein Durchflussregelventil für die Regelung
eines Abgasdurchflusses durch die AGR-Leitung, wobei das Durchflussregelventil
von einer elektronischen Steuereinheit gesteuert wird. Die elektronische
Steuereinheit ist mit einer Relation zwischen unterschiedlichen
AGR-Kühleralterungen und
kritischen (minimalen) Abgasdurchflüssen, bei denen eine Konzentration
eines gewählten
Abgasbestandteils (vorzugsweise Stickoxide (NOx))
unterhalb eines gewählten
Grenzwerts liegt, versehen (z. B. durch Speicherung).
-
In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird für einen selben in dem AGR-System
benutzten AGR-Kühler
die Alterung des AGR-Kühlers
mithilfe eines Mittels zur Bestimmung der Alterung ermittelt (oder
zumindest geschätzt)
und ein kritischer (d. h. minimaler) Abgasdurchfluss auf Basis der
festgelegten Relation für
die ermittelte Alterung des AGR-Kühlers (zum Beispiel periodisch)
modifiziert.
-
Gemäß einer
bevorzugen Ausführungsform der
Erfindung wird bei der Festlegung der Relation zwischen den unterschiedlichen
AGR-Kühleralterungen
und kritischen Abgasdurchflüssen
für jeden
einer Vielzahl von unterschiedlich gealterten AGR-Kühlern ein
kritischer (d. h. minimaler) Abgasdurchfluss so bestimmt, dass eine
Konzentration eines ausgewähltes
Abgasbestandteils unterhalb eines gewählten Grenzwertes liegt. Die
unterschiedlich gealterten AGR-Kühler
umfassen vorzugsweise einen "voll-gealterten" AGR-Kühler, welcher
als ein solcher definiert ist, der mit einem Motor mit einer repräsentativen
Kalibrierung bis zur geforderten maximalen Kilometerleistung, wie
sie in Abgasvorschriften vorgegeben ist, betrieben wurde, sowie
AGR-Kühler
geringerer Alterungen bis hin zu einem ungebrauchten AGR-Kühler.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird für
die ermittelte oder geschätzte Alterung
des AGR-Kühlers
ein kritischer Abgasdurchfluss vorzugsweise modifiziert durch Multiplizieren
der kritischen Abgasdurchflusses eines wählbar maximal gealterten AGR-Kühlers (voll-gealterter AGR-Kühler) mit
einem AGR-Abgasdurchflussmultiplikationsfaktor, wobei der AGR-Abgasdurchflussmultiplikationsfaktor
durch Dividieren von kritischen Abgasdurchflüssen von AGR-Kühlern, die
jünger
als der voll-gealterte AGR-Kühler
sind, durch den kritischen Abgasdurchfluss des voll-gealterten AGR-Kühlers gewonnen
wird.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Alterung des AGR-Kühlers
auf Basis einer Bestimmung der Betriebszeit (Laufzeit) des Verbrennungsmotors
ermittelt.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Alterung des AGR-Kühlers
auf Basis einer Bestimmung der Fahrzeugkilometerleistung ermittelt.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Alterung des AGR-Kühlers
auf Basis einer Bestimmung der AGR-Kühlerauslassgastemperatur bestimmt,
da die AGR-Kühlerauslassgastemperatur
typischer Weise mit zunehmender Alterung des Kühlers ansteigt. Zu diesem Zweck
umfasst das AGR-System einen Abgastemperatursensor zum Erfassen
von AGR-Kühlerauslassgastemperaturen.
In einer solchen Ausführungsform
umfasst die elektronische Steuereinheit, abgesehen davon, dass sie
mit einer Relation zwischen verschiedenen AGR-Kühleralterungen und kritischen
(minimalen) Abgasdurchflüssen,
bei welchen ein ausgewählter Abgasbestandteil
unterhalb eines gewählten
Schwellenwertes liegt, versehen ist, ebenfalls eine Relation zwischen
verschiedenen AGR-Kühleralterungen
und zugehörigen
Kühlerauslassgastemperaturen.
Alternativ kann die elektronische Steuereinheit mit einer Relation
zwischen unterschiedlichen AGR-Kühlerauslassgastemperaturen
und kritischen (minimalen) Abgasdurchflüssen, bei welchen ein ausgewählter Abgasbestandteil
unterhalb eines gewählten
Schwellenwertes liegt, versehen sein. In einer solchen Ausführungsform
wird für
einen gleichen im AGR-System verwendeten AGR-Kühler die Kühlerauslassgastemperatur bestimmt
und ein kritischer (minimaler) Abgasdurchfluss auf Basis der festgelegten
Relation für die
bestimmte AGR-Kühlerauslassgastemperatur modifiziert.
Um die vorstehende Relation zwischen verschiedenen AGR-Kühlerauslassgastemperaturen
und kritischen Abgasdurchflüssen
festzulegen, kann es vorteilhaft sein, die Kühlerauslassgastemperaturen
und die kritischen (minimalen) Abgasdurchflüsse, bei welchen die Konzentration
eines gewählten
Abgasbestandteiles unterhalb eines gewählten Grenzwertes liegt, für jeden
einer Vielzahl unterschiedlich gealterter AGR-Kühler zu bestimmen. In diesem
Fall umfassen die AGR-Kühler
unterschiedlicher Alterung vorzugsweise einen voll-gealterten AGR-Kühler und
weniger gealterte AGR-Kühler
bis hin zu einem ungebrauchten AGR-Kühler. In einer solchen Ausführungsform
kann es auch vorteilhaft sein, dass für die ermittelte Kühlerauslassgastemperatur
ein kritischer Abgasdurchfluss durch Multiplizieren des kritischen
Abgasdurchflusses eines wählbar maximal
gealterten AGR-Kühlers
(voll-gealterter Kühler)
mit einem AGR-Abgasdurchflussmultiplikationsfaktor modifiziert wird,
wobei der AGR-Abgasdurchflussmultiplikationsfaktor durch Dividieren
der kritischen Abgasdurchflüsse
von AGR-Kühlern,
die jünger
als der voll-gealterte AGR-Kühler
sind, durch den kritischen Abgasdurchfluss des voll-gealterten AGR-Kühlers, gewonnen
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine elektronische Steuereinheit
für die
Steuerung des Durchflussregelventils in einem AGR-System, welche
für den
Ablauf eines Computerprogramms eingerichtet ist, das logische Befehle
enthält,
die die Steuereinheit veranlassen, das vorstehend beschriebene Verfahren
durchzuführen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Abgasrückführungssystem, das eine solche
elektronische Steuereinheit umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Computerprogramm
für eine
elektronische Steuereinheit, die ein Durchflussregelungsventil eines AGR-Systems
steuert, das logische Befehle enthält, die die Steuereinheit zur
Durchführung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens veranlassen. Es betrifft
darüber
hinaus ein Computerprogrammprodukt, das ein wie vorstehend beschriebenes
Computerprogramm speichert.
-
Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindungen ergeben sich genauer
aus der folgenden Beschreibung.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die
beigefügten
Zeichnungen, die Bestandteil der Beschreibung sind, veranschaulichen
Ausführungsformen
der Erfindung und dienen zusammen mit der vorstehenden allgemeinen
Beschreibung und der nachstehenden genauen Beschreibung zur Erklärung der
Grundsätze
der Erfindung.
-
1 ist
ein Diagramm, das eine Relation zwischen der Abgasauslasstemperatur
und der variierenden Betriebszeit des Verbrennungsmotors für drei unterschiedliche
Kalibrierungen des AGR-Systems zeigt;
-
2 ist
ein Diagramm, das eine Relation zwischen NOx-Emissionen
(willkürliche
Einheiten) und der Laufleistung des Fahrzeugs für zwei Fahrzeuge im Dauerbetrieb
zeigt;
-
3 zeigt
ein schematisches Diagramm eines ein AGR-System enthaltenden Abgassystems
eines Verbrennungsmotors;
-
4 ist
ein Diagramm, das eine Relation zwischen dem AGR-Abgasdurchflussmodifikator
und der Betriebszeit des Verbrennungsmotors zeigt.
-
GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Nachstehend
werden Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
im Einzelnen beschrieben.
-
Die 1 und 2 wurden
bereits in der Beschreibungseinleitung beschrieben. Aus diesem Grund
und um unnötige
Wiederholungen zu vermeiden, erfolgen hier keine weiteren Erläuterungen.
-
Zunächst wird
auf 3 Bezug genommen, die eine schematische Darstellung
der Abgasanlage eines Verbrennungsmotors, einschließlich eines
erfindungsgemäßen AGR-Systems
zeigt.
-
Demnach
umfasst das System einen Verbrennungsmotor 1, beispielsweise
einen Diesel-Motor, mit einem Ansaugkrümmer 2, der über eine
Ansaugleitung 5 fluidleitend mit einem Auslass eines Verdichters 3 eines
Turboladers 4 verbunden ist. Der Verdichter 3 umfasst
einen Verdichtereinlass, der mit einer Ansaugleitung 6 zur
Aufnahme von in den Ansaugkrümmer 2 einzubringender
Umgebungsluft verbunden ist. Das System umfasst ebenfalls einen
Ansaugluftzwischenkühler 7,
der innerhalb der Ansaugleitung 5 zwischen dem Turboladerverdichter 3 und dem
Ansaugkrümmer 2 angeordnet
ist.
-
Der
Turboladerverdichter 3 ist über eine Antriebswelle 9 mit
einer Turboladerturbine mechanisch gekoppelt, wobei die Turboladerturbine 8 einen
Turbineneinlass umfasst, der über
eine Abgasleitung 11 mit einem Abgaskrümmer 10 des Verbrennungsmotors 1 fluidleitend
verbunden ist. Die Turboladerturbine 8 umfasst weiterhin
einen Turbinenauslass, der über
eine Abgasleitung 12 fluidleitend mit der Umgebung verbunden
ist, wobei ein Vorkatalysator 13 und ein Hauptkatalysator 14 zwischen
der Turboladerturbine 8 und der Umgebung in der Abgasleitung 12 angeordnet
sind.
-
Das
AGR-Ventil 15 umfasst einen AGR-Einlass, der mit einem
Ende einer AGR-Leitung 16 fluidleitend verbunden ist, wobei
letztere am entgegen gesetzten Ende mit einer Abgasauslassöffnung eines AGR-Kühlers 17 fluidleitend
verbunden ist. Das AGR-Ventil 15 umfasst ferner einen AGR-Auslass, der über eine
weitere AGR-Leitung 19 mit der Ansaugleitung 5 fluidleitend
verbunden ist. Der AGR-Kühler 17 umfasst
ebenfalls eine Abgaseinlassöffnung,
die über
eine weitere AGR-Leitung 18 mit dem Abgaskrümmer 10 fluidleitend
verbunden ist.
-
Der
AGR-Kühler 17 ist über fluidführende Leitungen
(in 3 nicht gezeigt) an das Kühlsystem des Verbrennungsmotors
angeschlossen. Auf diese Weise zirkuliert das durch das Kühlsystem
des Verbrennungsmotors zirkulierende Kühlmittel durch den AGR-Kühler 17,
um das hindurchströmende
Abgas zu kühlen.
-
Das
System umfasst außerdem
eine Mikroprozessor-basierte Motorsteuereinheit (ECU) 20, welche
so eingerichtet ist, dass sie die gesamten Funktionen des Verbrennungsmotors 1 regelt
und verwaltet. Die ECU 20 umfasst beispielsweise eine Speichereinheit
(in 3 nicht dargestellt), die verschiedene Kontrollalgorithmen
für den
Betrieb des Verbrennungsmotors 1 beinhaltet, sowie eine
Reihe von Eingängen
und Ausgängen
zur Anbindung verschiedener Sensoren und Systemkomponenten, die mit
dem Verbrennungsmotor 1 verbunden sind.
-
Die
Motorsteuereinheit 20 umfasst eine Reihe von Eingängen für den Empfang
von Signalen von verschiedenen Sensoren, die mit dem System verbunden
sind.
-
Beispielsweise
enthält
das System einen Luftdurchflusssensor 21, der mit der Umgebungsluftansaugleitung 6 fluidleitend
verbunden und über einen
Signalpfad 22 mit einem Luftdurchflusseingang der ECU 20 elektrisch
leitend verbunden ist. Der Luftdurchflusssensor 21 ist
so eingerichtet, dass er ein Luftdurchflusssignal auf dem Signalpfad 22 erzeugt, welches
den Luftdurchfluss der durch die Umgebungsluftansaugleitung 6 strömenden Luft
angibt.
-
Das
System umfasst außerdem
einen Temperatursensor 23, der mit dem durch den Vorkatalysator 13 strömenden Abgas
fluidleitend verbunden und über
einen Signalpfad 24 mit einem Temperatureingang der ECU 20 elektrisch
leitend verbunden ist. Der Temperatursensor 23 erzeugt
ein Temperatursignal auf dem Signalpfad 24, das die Temperatur
des durch den Vorkatalysator 13 strömenden Abgases angibt.
-
Das
System umfasst außerdem
einen Druckabfallsensor 25 der mit dem durch den Hauptkatalysator 13 strömenden Abgas
fluidleitend verbunden und über
einen Signalpfad 26 mit einem Druckabfalleingangsanschluss
der ECU 20 elektrisch leitend verbunden ist. Der Druckabfallsensor 25 erzeugt
ein Druckabfallsignal auf dem Signalpfad 26, das den Druckabfall
des durch den Hauptkatalysator 14 strömenden Abgases angibt.
-
Die
Motorsteuereinheit 20 umfasst außerdem eine Reihe von Ausgängen für die Steuerung der
zu dem Abgassystem gehörenden
Motorfunktionen.
-
Das
System umfasst beispielsweise einen AGR-Ventilaktuator 27,
der über
einen Signalpfad 28 mit einem AGR-Ventilsteuerungsausgang
der ECU 20 elektrisch leitend verbunden ist. Die ECU 20 erzeugt
ein AGR-Ventilsteuerungssignal auf dem Signalpfad 28, wobei
der AGR-Ventilaktuator 27 auf das AGR-Ventilsteuerungssignal
reagiert, um die Position des AGR-Ventils 15 zu steuern.
Folglich ist die ECU 20 zur Steuerung des AGR-Ventils 15 eingerichtet,
um einen Rückstrom
von Abgas von dem Abgaskrümmer 10 zum
Ansaugkrümmer 2 selektiv
bereit zu stellen.
-
Das
System umfasst außerdem
einen Aktuator 30 für
den Turbolader mit variabler Geometrie (VGT), der über einen
Signalpfad 29 mit einem VGT-Steuerungsausgang der ECU 20 elektrisch
leitend verbunden ist. Der VGT-Aktuator 30 kann als eine
beliebige Kombination mechanischer oder elektromechanischer Mechanismen
ausgebildet sein, um das Aufnahmevermögen (Effizienz) des Turboladers 4 selektiv
zu steuern, um beispielsweise die effektive Geometrie der Turboladerturbine 8 zu
modifizieren. Folglich ist die ECU 20 so eingerichtet,
dass sie auf dem Signalpfad 29 ein Signal für die Steuerung
des Turboladeraktuators 30 erzeugen kann, wobei der Turboladeraktuator 30 auf
dieses Steuersignal reagiert, um diese mechanischen und elektromechanischen
Mechanismen selektiv zu kontrollieren.
-
Das
System umfasst ferner ein Drosselventil 32, das in der
Ansaugleitung 5 zwischen dem Zwischenkühler 7 und dem Ansaugkrümmer 2 angeordnet
ist, um die zum Ansaugkrümmer 2 strömende Umgebungsluftmenge
zu regulieren. Das Drosselventil 32 ist über einen
Signalpfad 33 mit einem Drosselventilsteuerungsausgang
der ECU 20 elektrisch leitend verbunden. Die ECU kann ein
Drosselven tilsteuerungssignal auf dem Signalpfad 33 erzeugen, wobei
das Drosselventil 32 auf das Drosselventilsteuerungssignal
reagiert, um die Position des Drosselventils 32 zu kontrollieren.
In gleicher Weise kann die ECU 20 das Drosselventil 32 kontrollieren,
um einen Umgebungsluftstrom zum Ansaugkrümmer 2 selektiv bereit
zu stellen.
-
Die
ECU 20 umfasst außerdem
einen Verbrennungsmotorsteuerungsausgang, der über einen Signalpfad 31 mit
dem Verbrennungsmotor 2 elektrisch leitend verbunden ist,
um verschiedener Funktionen des Verbrennungsmotors 2 zu
steuern. Folglich kann die ECU 20 Verbrennungsmotorsteuerungssignale
auf dem Signalpfad 31 erzeugen, wobei Verbrennungsmotoraktuatoren
(in 3 nicht dargestellt), wie Einspritzventilaktuatoren
auf die Verbrennungsmotorsteuerungssignale in bekannter Weise reagieren.
Folglich kann die ECU 20 den Betrieb des Verbrennungsmotors 1 selektiv
steuern.
-
Die
ECU 20 kann darüber
hinaus das AGR-Ventil 15 in der Weise steuern, dass der
Abgasdurchfluss so eingerichtet wird, dass die NOx-Emissionen
unterhalb eines wählbaren
Grenzwertes liegen.
-
Zu
diesem Zweck muss vor dem Einsatz des AGR-Kühlers 17 im AGR-System
für eine
Vielzahl von AGR-Kühlern
unterschiedlicher Alterung, einschließlich eines voll-gealterten
AGR-Kühlers,
der in einem Motor mit repräsentativer
Kalibrierung bis zu einer von Abgasvorschriften vorgegebenen maximalen
Kilometerleistung eingesetzt wurde, ein Abgasdurchfluss so bestimmt
werden, dass eine NOx-Konzentration unterhalb
eines bestimmten, in den Abgasvorschriften vorgegebenen Grenzwertes
liegt. Beginnend mit einem vollständig gealterten AGR-Kühler, wird
das AGR-System typischer Weise auf einen Durchfluss kalibriert,
der den gewünschten NOx-Wert unterhalb des in den Abgasnormen spezifizierten
Wertes ergibt, wobei eine Sicherheitsspanne eingehalten wird. Anschließend wird
ein weiterer AGR-Kühler
geringeren Alters in das AGR-System installiert und der AGR-Abgasdurchfluss
(Kalibrierungswert) angepasst (reduziert), um die gleichen NOx-Werte wie mit dem voll-gealterten AGR-Kühler zu
erzielen. Dieser Schritt wird mehrmals mit AGR-Kühlern jeweils niedrigerer Alterung
wiederholt bis ein ungebrauchter (neuer) AGR-Kühler in das AGR-System installiert
wird, wobei für
jeden AGR-Kühler
der Abgasdurchfluss (Kalibrierungswert) angepasst (reduziert) wird,
um den gleichen NOx-Wert wie bei einem voll-gealterten
AGR-Kühler zu
erzielen.
-
Die
gemessenen Kalibrierungswerte werden anschließend in eine Kalibrierungstabelle
eingetragen, um eine Relation zwischen verschiedenen AGR-Kühleralterungen
und Abgasdurchflüssen
zu erstellen.
-
Anschließend wird
ein ungebrauchter AGR-Kühler
in das AGR-System eingebracht, wobei für denselben AGR-Kühler das
Alter ermittelt und der Abgasdurchfluss auf Basis der aufgestellten
Relation für
das ermittelte Alter des AGR-Kühlers
modifiziert wird.
-
Es
wird nun Bezug auf 4 genommen, welche einen Graphen
(Kalibrierungsdiagramm) zeigt, in dem eine Relation zwischen eine
Modifikator des Abgasdurchflusses (Multiplikationsfaktor) und der
Verbrennungsmotorbetriebszeit veranschaulicht ist. Der Multiplikationsfaktor
wird gewonnen, indem der ermittelte Abgasdurchfluss eines jüngeren AGR-Kühlers durch
den ermittelten Abgasdurchfluss des voll-gealterten AGR-Kühlers dividiert
wird. Folglich kann eine Anpassung des Durchflusses durch Multiplikation
des aktuellen Durchflusses mit dem Multiplikationsfaktor der aktuellen
Alterung des AGR-Kühlers
erreicht werden.
-
Für die Festlegung
der Kalibrierungstabelle wurden die Betriebsstunden als Schätzwert für die Alterung
des AGR-Kühlers
verwendet. Alternativ kann auch die Kilometerleistung des Fahrzeugs
für die
Abszissenwerte verwendet werden, da dies in der Regel ein in der
Motorsteuereinheit gespeicherter Wert ist. Im Rahmen eigener Versuche
wurde festgestellt, dass die Betriebszeit des Motors ein besserer Schätzwert für die Alterung
des AGR-Kühlers
ist als die Kilometerleistung eines Fahrzeugs.
-
Ein
solches Kalibrierungsdiagramm ist die einfachste Implementierung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es ist ein einzelner globaler Modifikator auf der gesamten Kalibrierungsbasiskarte
des AGR-Durchflusses, die normalerweise eine dreidimensionale Tabelle
ist. Komplexere Schemata können
verwendet werden, beispielsweise eine zweite dreidimensionale Tabelle,
die den AGR-Durchfluss in verschiedenen Bereichen der Basiskarte
unterschiedlich modifiziert. Um eine noch höhere Genauigkeit zu erzielen,
kann ein Temperatursensor für
die Messung der Temperatur des Abgases aus dem AGR-Kühler installiert
werden. Durch Vergleich dieser Werte bei unterschiedlichen Motorbetriebsbedingungen
mit einer Tabelle mit Temperaturwerten, die mit einem ungebrauchten
AGR-Kühler
erzielt wurden, kann eine präzise
Schätzung
der Alterung des AGR-Kühlers
erzielt und anstelle der Fahrzeugkilometerleistung oder der Motorbetriebsstunden
als besserer Eingangswert für
die Tabelle(n) der Modifikatoren des AGR-Durchflusses verwendet
werden.
-
Die
Motorsteuereinheit 20 ist zur Anpassung des Abgasdurchflusses
für das
ermittelte Alter der AGR-Kühlers
eingerichtet (programmiert), welche periodisch durchgeführt wird,
indem der Öffnungsgrad
des AGR-Ventils kontrolliert wird.
-
Die
Erfinder haben außerdem
festgestellt, dass die Abgasbestandteile Einfluss auf die AGR-Kühleralterung
haben. Genauer ausgedrückt, führen mehr
Kohlenwasserstoffe und Ruß im
Abgas zu einer erhöhten
Russablagerungsrate innerhalb des Kühlers und somit zu einer beschleunigten
Alterung. Den Fachleuten auf dem Gebiet ist bekannt, dass eine Erhöhung des
AGR-Durchflusses zwar eine NOx-Reduzierung
zur Folge hat, jedoch den Anteil an Kohlenwasserstoffen und Ruß erhöht, wodurch
die Russablagerungsrate im AGR-Kühler
erhöht
wird. Folglich führt
das vorgeschlagene Verfahren, in welchem der AGR-Durchfluss anfänglich reduziert
wird, zu einer verminderten Russablagerungsrate im AGR-Kühler und
folglich zu einer Reduzierung der Alterung des AGR-Kühlers.
-
Ein
weiterer Vorteil ist die reduzierte Russbelastung des Dieselrussfilters.
-
Aus
der vorstehenden Beschreibung geht hervor, dass zahlreiche Modifizierungen
und Variationen der vorliegenden Erfindung möglich sind. Folglich kann die
Erfindung innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche auch auf eine andere Weise, als
speziell beschrieben wurde, ausgeführt werden.
-
Während die
Erfindung im Einzelnen unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist dem Fachmann bekannt, dass verschiedene Änderungen
und Modifizierungen ohne Abweichung vom Umfang der Erfindung möglich sind.
Folglich ist vorgesehen, dass die vorliegende Erfindung auch die
Modifizierungen und Variationen der Erfindung umfasst, vorausgesetzt,
sie liegen im Umfang der beigefügten
Ansprüche
und deren Äquivalente.
-
- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Ansaugkrümmer
- 3
- Verdichter
- 4
- Turbolader
- 5
- Luftansaugleitung
- 6
- Zwischenkühler
- 7
- Turbine
- 8
- Zwischenkühler
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Abgaskrümmer
- 11
- Abgasleitung
- 12
- Abgasleitung
- 13
- Vorkatalysator
- 14
- Hauptkatalysator
- 15
- AGR-Ventil
- 16
- AGR-Leitung
- 17
- AGR-Kühler
- 18
- AGR-Leitung
- 19
- AGR-Leitung
- 20
- Motorsteuereinheit
- 21
- Durchflusssensor
- 22
- Signalpfad
- 23
- Temperatursensor
- 24
- Druckabfallsensor
- 25
- Signalpfad
- 26
- AGR-Ventiltrieb
- 27
- Signalpfad
- 28
- Signalpfad
- 29
- VGT-Aktuator
- 30
- Signalpfad
- 31
- Drosselventil
- 32
- Signalpfad