-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Ultraschallprüfanordnung mit einer Anzahl
n von zeilen- oder arrayförmig
angeordneten Ultraschallwandlern, die mit einer Signalansteuer-
und Signalabspeichereinheit verbunden sind.
-
Stand der Technik
-
Zur
zerstörungsfreien
Untersuchung von Prüfobjekten
wird in an sich bekannter Weise die Ultraschallmesstechnik eingesetzt,
bei der in das zu untersuchende Prüfobjekt Ultraschallwellen eingekoppelt
und im Wege von Reflexion oder Transmission an die Prüfobjektoberfläche gelangende
Ultraschallwellenanteile erfasst und analysiert werden, um Informationen über mögliche Risse,
Materialinhomogenität
etc. aus dem Inneren des Prüfobjektes
zu erhalten. In Abhängigkeit
von der Gestalt des Prüfobjektes,
der damit verbundenen Zugänglichkeit
für ein oberflächiges Aufsetzen
der Ultraschallwandler sowie auch von den Reflexionseigenschaften
des zu erwartenden Fehlertyp werden in an sich bekannter Weise die
Ultraschallwellen unter unterschiedlichen Einschallwinkeln in das
Prüfobjekt
eingekoppelt.
-
Gilt
es beispielsweise längs
eines Prüfobjektes
vorhandene Schweißnähte zu überprüfen, so
gelangen unter Anwendung klassischer Prüfmethoden mehrere Ultraschallwandler
in Form sogenannter Einzelschwingerprüfköpfe zum Einsatz, die mit unterschiedlichen
Einschallwinkeln auf das jeweilige Prüfobjekt aufgesetzt werden,
um möglichst
unterschiedlich orientierte Fehler, beispielsweise längs der Schweißnaht nachweisen
zu können.
-
Eine
gegenüber
dem Einsatz von Einzelschwingerprüfköpfen verbesserte Ultraschallprüftechnik
setzt sogenannte Gruppenstrahler-Ultraschallprüfköpfe ein, die eine Vielzahl
zumeist array-förmig
angeordnete Ultraschall-Einzelwandlerelemente umfaßt und die
durch Anwendung der sogenannten Phased-Array-Technik einzeln oder
gruppenweise aufeinander abgestimmt aktiviert werden, so dass Ultraschallwellen
unter nahezu beliebigen Einschallwinkeln innerhalb des Prüfobjektes
anregbar sowie aus unterschiedlich Empfangsrichtungen detektierbar
sind. Repräsentativ
für eine
Vielzahl derartiger Ultraschallprüfsysteme sei auf die
DE 33 46 534 A1 verwiesen,
aus der eine Ultraschall-Bilddarstellungseinrichtung hervorgeht,
die einen Gruppenstrahlerultraschallprüfkopf vorsieht, der ein lineares Array
aus Ultraschalleinzelwandlerelementen umfaßt, die unter Fortschreiten
in Scan-Richtung mit vorgegebener Scan-Frequenz einzeln oder gruppenweise
aktiviert werden. Das Prinzip der Phased-Array-Technik basiert auf
der phasengesteuerten Anregung des aus mehreren Elementen bestehenden
Ultraschallwandlersystems, das durch elektronische Ansteuerung Schallbündel in
das Prüfobjekt
einzukoppeln vermag, die in Abhängigkeit
der Ansteuerung räumlich
geschwenkt und fokussiert werden können ohne die Lage und Position
des auf der Prüfkörperoberfläche aufsitzenden
Gruppenstrahlerprüfkopf
zu verändern.
Im Gegensatz zur Prüfung
mit dem Einsatz mehrerer Einzelschwingerprüfköpfe kann unter Verwendung der
Gruppenstrahlertechnik die Prüfzeit
zur Untersuchung eines Prüfobjektes
wesentlich verkürzt
werden.
-
Eine
weitere Ultraschallprüftechnik
betrifft ein bildgebendes Rekonstruktionsverfahren, das auf der
sogenannten synthetischen Apertur-Technik basiert (Synthetische-Apertur-Fokustechnik – oder im englischen „Synthetic
Aperture Focusing Technique" SAFT)
und eine Beschallung des zu untersuchenden Prüfvolumens des Prüfobjektes
mit nur einem Einschwingerprüfkopf
vorsieht, der über
einen sehr großen Öffnungswinkel
verfügt, über den
Ultraschallwellen in das Prüfobjekt
abgestrahlt und unter dem aus dem Prüfobjekt heraustretende Ultraschallsignale empfangen
werden können.
Durch Verschieben des Ultraschallwandlers an verschiedene Positionen längs des
zu untersuchenden Prüfobjektes
wird eine synthetische Apertur erhalten, die wesentlich größer ist
als die eigene Apertur des Ultraschallwandlers. Durch Laufzeit bezogene
Verarbeitung aller aufgenommenen Ultraschallsignale ist man in der
Lage eine Rekonstruktion des gesamten beschallten Volumens durchzuführen.
-
Allen
bisher bekannten zerstörungsfreien
Ultraschallprüfmessverfahren
haftet mehr oder weniger der Nachteil an, dass der zeitliche Aufwand
zur Durchschallung und somit zur Erfassung des gesamten innerhalb
des Prüfobjektes
zu untersuchenden Prüfvolumens
sehr zeitaufwendig ist. Selbst die innovative Gruppenstrahlertechnik,
wie vorstehend kurz umrissen, setzt voraus, dass das Prüfvolumen
unter mehreren Einschallwinkeln und gegebenenfalls Fokustiefen abzuscannen
ist, so dass mehrere Sende-/Empfangstakte an jeder Prüfposition
erforderlich sind. Insbesondere auch die nach erfolgter Durchschallung
des Prüfkörpers durchzuführende Analyse der
empfangenen und abgespeicherten Ultraschallmesssignale zur Bildrekonstruktion
erfordert eine nicht zu vernachlässigende
Rechenzeit.
-
Aufgrund
der geometrisch begrenzten Apertur sowohl von Einzelschwingerprüfköpfen sowie auch
von Gruppenstrahlerprüfköpfen ist
das Auflösungsvermögen, mit
dem Ultraschallfelduntersuchungen durchführbar sind aufgrund der damit
verbundenen endlichen Nahfeldlänge
begrenzt. Zwar bietet die Prüftechnik
unter Verwendung der synthetischen Apertur Fokustechnik, oder kurz
SAFT-Technik, aufgrund der synthetisch erzeugbaren viel größeren Apertur wesentlich größere Fokustiefen und damit
verbunden ein ungleich besseres Auflösungsvermögen, jedoch sind mit dieser
Technik sehr viel längere
Prüfzeiten
verbunden.
-
Konventionelle
Ultraschallprüftechniken
setzen überdies
voraus, dass die Schallausbreitungseigenschaften innerhalb des zu
untersuchenden Prüfobjektes
isotrop sind, d.h. die Ultraschallwellen breiten sich in alle Raumrichtungen
innerhalb des Prüfobjektes
gleichartig und geradlinig aus. Gilt es hingegen beispielsweise
Prüfobjekte
durchsetzt mit Schweißnähten zu
untersuchen, so sind die vorstehenden Voraussetzungen nicht mehr
erfüllt,
vielmehr sind die Ausbreitungsgeschwindigkeiten akustischer Wellen
von der Ausbreitungsrichtung abhängig.
Eine Anwendung herkömmlicher
Ultraschallmessverfahren zur Untersuchung derartiger akustisch anisotroper
Prüfobjekte
ist insofern auch nicht möglich
oder zumindest mit großen
Fehlerquellen behaftet, zumal aufgrund innerhalb derartiger Prüfobjekte
an Materialgrenzen unterschiedlicher Materialdichten akustische
Beugungserscheinungen auftreten, die den Nachweis und die Ortung
von Materialfehlern nahezu unmöglich
machen. In diesen Fällen
kann zum Unterschied zu isotropen Materialien nicht davon ausgegangen
werden, dass der Schalllaufweg geradlinig ist. Ferner ist auch die
Schallgeschwindigkeit aufgrund inhomogener Materialdichteverteilungen
als nicht isotrop anzusehen.
-
Erschwerend
kommt hinzu, dass an im Inneren des Prüfkörpers vorhandenen Materialgrenzflächen und
sogenannten Streuern Wellenumwandlungsphänomene auftreten, die dazu
führen,
dass mehrere Wellenmoden reflektiert und damit mehrere Echosignale
empfangen werden, so dass bei der Rekonstruktion von Ultraschallbildern
unerwünschte
Artefakte auftreten.
-
Schließlich ist
bei Gruppenstrahlerprüfköpfen aufgrund
der endlichen Zahl der einzelnen in einem Gruppenstrahlerprüfkopf zusammengefassten Ultraschallwandler
die Apertur des Gruppenstrahlers und damit verbunden die physikalische
realisierbare Fokustiefe bei der Fehlerprüfung begrenzt. Dies umso mehr
als es gilt den gegenseitigen Abstand an einzelnen Ultraschallwandlerelementen
kleiner als die halbe Wellenlänge λ zu wählen, um
Scheinanzeigen, bzw. Artefakte im rekonstruierten Ultraschallbild zu
vermeiden.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Ultraschallprüfanordnung
mit einer Anzahl n von zeilen- oder array-förmig angeordneten Ultraschallwandlern,
die mit einer Signalansteuer- und einer Signalabspeichereinheit
verbunden sind derart weiterzubilden, dass sowohl der apparative
aber insbesondere auch der auswertetechnische Aufwand zur Rekonstruktion
von Ultraschallbildern, die an vorzugsweise an akustisch anisotropen
Prüfobjekten
aufgenommen werden, reduziert werden sollen. Ferner gilt es das
Auflösungsvermögen einer
an sich bekannten Ultraschallprüfanordnung
zu verbessern, ohne dabei den Aufwand zur Signalauswertung zu vergrößern.
-
Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind
Gegenstand der Unteransprüche
sowie im Weiteren der Beschreibung zu entnehmen. Sämtliche
Ansprüche
sind zudem Teil der gesamten Beschreibung.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegenden Idee geht von der Erkenntnis aus,
dass zur Verbesserung des Auflösungsvermögens einer
Ultraschallprüfanordnung
nach Art eines Gruppenstrahlerprüfkopfes, der
eine Anzahl n zeilen- oder arrayförmig angeordnete Ultraschallwandler
vorsieht, der Abstand zwischen den einzelnen Ultraschallwandlerelementen so
groß zu
wählen
ist, dass eine ausreichende effektive Aperturgröße gewährleistet wird, um eine physikalische
Fokussierung in jedem Punkt des zu prüfenden Volumen zu gewährleisten.
So gilt es die Nahfeldlänge,
d.h. jener Raumbereich unterhalb des Ultraschallprüfkopfes,
in dem die Ultraschallwellen fokussiert werden können, größer zu wählen, als der maximale Schallweg
der Ultraschallwellen innerhalb des Prüfobjektes. Zur konstruktiven
Auslegung der Ultraschallprüfanordnung,
deren einzelne zeilen- oder arrayförmig angeordnete Ultraschallwandler
im Wege der synthetischen Fokussierung angesteuert und betrieben
werden, gilt es lösungsgemäß den Abstand
zwischen zwei unmittelbar benachbarten nächsten Ultraschallwandlern
größer zu wählen als λ/2 wobei λ gleich der
Wellenlänge
einer von den Ultraschallwandlern in das Prüfobjekt eingekoppelten Ultraschallwelle
entspricht. Insofern gilt es von dem eingangs zitierten „Sampling"-Theorem abzurücken, gemäß dem die Anordnung der einzelnen
Ultraschallwandler kleiner als die halbe Wellenlänge λ zu wählen ist.
-
Durch
die lösungsgemäße Massnahme
ist die Ultraschallprüfanordnung
in die Lage versetzt, unter Anwendung der synthetischen Apertur-Technik eine
synthetische Fokussierung gleichzeitig in jedem Punkt des Prüfvolumens
durchzuführen,
also insbesondere innerhalb des Nahfeldes, wobei die n-Ultraschallwandler
nach dem Prinzip des getakteten Gruppenstrahlers aktiviert werden,
d.h. alle zu einem Gruppenstrahler zusammengefaßten Ultraschallwandler werden
nacheinander angeregt, wobei in jedem Sendetakt alle Ultraschallwandler
die aus dem Prüfobjekt
zurückkommenden
Ultraschallechosignale empfangen. Alternativ ist es ebenso möglich anstelle
der Anregung eines einzelnen Ultraschallwandlers pro Sendetakt auch
eine räumlich
zusammenhängende
Gruppe von m Ultraschallwandler synchron zu aktivieren, wobei m ≥ 2. Die Aktivierung
der jeweils m Ultraschallwandler erfolgt gleichfalls repetierend
bzw. taktweise wie die Ansteuerung nur eines einzelnen Ultraschallwandlers
pro Takt, wobei sich die Zusammensetzung der m Ultraschallwandler
pro Takt um wenigstens ein Ultraschallwandler unterscheidet. Nachdem
sämtliche
Ultraschallwandler letztlich des Gruppenstrahlerprüfkopfes
aktiviert worden sind und die pro Sendetakt empfangenen Ultraschallzeitsignale
in einer entsprechenden Signalspeichereinheit abgespeichert worden
sind, erfolgt die Auswertung im Rahmen einer Auswerteeinheit, die auf
Basis der abgespeicherten Ultraschallzeitsignale ein zweidimensionales
Ultraschallschnittbild durch das Medium oder ein A-Bild in Form
eines eindimensionalen, längs
eines unter einem vorgebbaren Einschallwinkel detektierten zeit-
und ortsaufgelösten Ultraschallechosignals
rekonstruiert.
-
Weist
das zu untersuchende Prüfobjekt
anisotrope akustische Schallausbreitungseigenschaften auf, beispielsweise
durch Vorsehen einer Schweißnaht
längs eines
ansonsten homogenen Grundmaterials, so bedarf es bei der Auswertung
der abgespeicherten Ultraschallzeitsignale, die innerhalb des Mediums
reflektierten Ultraschallwellen zuordenbar sind, der zusätzlichen
Berücksichtigung
von Informationen über
richtungsspezifische Schallausbreitungsgeschwindigkeiten innerhalb
des Prüfobjektes.
Derartige Informationen können
beispielsweise im Wege experimenteller richtungsabhängiger Schallgeschwindigkeitsmessungen
ermittelt werden, oder anhand einer den akustisch anisotropen Werkstoffbereich
innerhalb des Prüfobjektes
beschreibenden Steifigkeitsmatrix berechnet werden. Die Berücksichtigung
der anisotropen akustischen Werkstoffeigenschaften des zu untersuchenden
Prüfobjektes
erfolgt im Wege einer sogenannten inversen Phasenanpassung der am
Prüfobjekt
detektierten Ultraschallwellen, wobei die Phasenbeziehung einzelner
Elementarwellen, die mit Hilfe des getakteten Gruppenstrahlers gemessen
wird, unter Berücksichtigung
der Anisotropie des jeweiligen Werkstoffes des Prüfobjektes so
angepaßt
wird, dass eine quasi Standardprüfsituation
auch für
anisotrope Werkstoffe erreicht wird.
-
Zur
Vermessung einer sich vorzugsweise linear längs eines Prüfobjektes
erstreckenden Schweißnaht,
die im Wege der Schweißnahtbildung eine
an der Oberfläche
des Prüfobjektes
konvex erhabene Schweißnahtkontur
vorsieht, eignet sich in besonders vorteilhafter Weise eine Ultraschallprüfanordnung
in Form einer vorstehend lösungsgemäß ausgebildeten
Anordnung einer Anzahl n linear oder arrayförmig angeordneter Ultraschallwandler,
wobei die n Ultraschallwandler in vorzugsweise zwei räumlich voneinander
getrennte, jeweils zusammenhängende
Gruppen unterteilt sind, die durch wenigstens einen Zwischenraum
voneinander beabstandet sind, der größer ist als der Abstand zwischen
zwei benachbarten Ultraschallwandler, vorzugsweise wenigstens der
lichten Breite der Schweißnahtbreite
entspricht. Mit einem derartig konzipierten Gruppenstrahler, der längs der
Schweißnaht
führbar
ist und beidseitig zur Schweißnaht
vorzugsweise gleich viele Ultraschallwandlerelemente vorsieht, ist
es möglich,
mittels eines geeignet in Richtung der Schweißnaht orientierten Einschallung
der Ultraschallwellen eine quasi-tomographische Abbildung eines
Schnittes im Prüfvolumen,
d.h. im Bereich der Schweißnaht
sowie der sich beidseitig an der Schweißnaht angrenzenden Wärmeeinflußzone zu
erhalten. Hierdurch entfällt
der Bedarf nach einer mechanischen Abtastung des Prüfobjektes
quer zur Schweißnaht
oder gar ein dynamisches Verschwenken bzw. Fokussieren des Schallbündels nach
dem konventionellen Gruppenstrahlerprinzip. Mit Hilfe einer beidseitig
zur Schweißnaht
angebrachten, vorzugsweise jeweils arrayförmig ausgebildeten Ultraschallwandleranordnung,
die die Schweißnaht
beidseitig unmittelbar begrenzt, ist es möglich, durch Bewegung des derartig
konzipierten Gruppenstrahlerprüfkopfes
längs der
Schweißnaht eine
hundertprozentige Prüfung
des Gesamtvolumens zu gewährleisten
mit dreidimensionaler quasi tomographischer Darstellung der Prüfergebnisse.
-
Eine
weitere Ausführungsform
mit erhöhter Prüfempfindlichkeit
sieht die Verwendung zweier Keilelemente vor, die jeweils beidseitig
zur Schweißnaht auf
das Prüfobjekt
aufsetzbar sind und an deren Oberfläche jeweils Ultraschallwandler
zur Einkopplung von Ultraschallwellen derart angebracht sind, dass
die über
das jeweilige Keilelement in das Prüfobjekt eingekoppelten Schallwellen
eine geometrie-bedingte zur Schweißnaht orientierte Neigung aufweisen.
-
Weitere,
die lösungsgemäße Ultraschallprüfanordnung
beschreibende Hinweise können
der weiteren Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
entnommen werden.
-
Kurze Beschreibung der Erfindung
-
Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
-
1 schematisierte
Querschnittsdarstellung durch einen getaktet betriebenen Gruppenstrahler
zur Prüfung
einer Schweißnaht
innerhalb eines Prüfobjektes,
-
2 Prüfanordnung
mit Keilelementen,
-
3a, b, c, d Gegenüberstellung zwischen getakteten
und konventionellen Gruppenstrahler bei dem jeweils die Ultraschallwandlerelemente
einen gegenseitigen Abstand ≤ λ/2 aufweisen,
-
4a, b, c, d Gegenüberstellung eines getakteten
und eines konventionell betriebenen Gruppenstrahlers, bei dem die
Ultraschallwandlerelemente einen gegenseitigen Abstand ≥ λ/2 aufweisen,
-
5a, b Darstellungen zur Multimodenprüfung mit
einem getakteten Gruppenstrahler.
-
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
-
1 zeigt
einen Querschnitt sowohl durch ein Prüfobjekt 1, das aus
einem Grundmaterial Gr besteht und darüber hinaus von einer Schweißnaht S durchsetzt
ist, als auch durch eine lösungsgemäß ausgebildete
Ultraschallprüfanordnung,
die im Ausführungsbeispiel
gemäß 1 jeweils
zwei arrayförmig
ausgebildete Gruppen 2, 3 von Ultraschallwandlerelementen 5 aufweist,
wobei die beiden Array-Gruppen 2, 3 durch einen
lichten Zwischenraum 4 voneinander beabstandet sind, der
im wesentlichen der Breite der Schweißnaht S entspricht. Jede der einzelnen
Array-Gruppen 2, 3 weist
gleich viele Ultraschallwandlerelemente 5 auf, die innerhalb
jeder einzelnen Gruppe einen gegenseitigen Abstand 4 aufweisen,
der größer λ/2 ist, wobei λ die Wellenlänge der
seitens der Ultraschallwandler 5 in das Prüfobjekt 1 eingekoppelten
Ultraschallwellenlänge
entspricht. Die beiden Array-Gruppen 2, 3 sind
in einem nicht weiter dargestellten Gruppenstrahlergehäuse integriert,
durch das die Handhabung der Ultraschallprüfanordnung vereinfacht wird.
Die Ultraschallmessung mit Hilfe der lösungsgemäß ausgebildeten Ultraschallprüfanordnung
erfolgt nach dem Prinzip des getakteten Gruppenstrahlers derart,
dass alle Ultraschallwandlerelemente 5 des Gruppenstrahlers nacheinander
taktweise angeregt werden, wobei in jedem einzelnen Sendetakt sämtliche
Ultraschallwandlerelemente 5 die zurückkommenden Ultraschallechosignale
empfangen. Die Anzahl der Ultraschallwandlerelemente 5 sowie
deren gegenseitiger Abstand 6 sind so gewählt, dass
eine ausreichende effektive Aperturgröße A pro Array-Gruppe gewährleistet
wird, um eine physikalische Fokussierung in jeden Punkt des zu untersuchenden
Prüfobjektes 1, insbesondere
im Bereich der Schweißnaht
S zu gewährleisten.
Von besonderer Bedeutung hierbei ist die Forderung, dass die sogenannte
Nahfeldlänge, d.h.
jener Raumbereich, in dem die Schallwellen fokussiert werden können, pro
Array-Gruppe 2, 3 größer dimensioniert sein muß, als ein
maximaler Schallweg 7 innerhalb des Grundmaterials G sowie der
Schweißnaht
S im Prüfobjekt 1.
Hierbei gilt es, lösungsgemäß den Elementabstand,
wie vorstehend erwähnt
größer λ/2 zu wählen.
-
Um
die Prüfempfindlichkeit
der Ultraschallprüfanordnung
in Richtung zur Schweißnaht
weiter zu erhöhen
bietet es sich an, gemäß dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
Keilelemente 8 vorzusehen, die beidseitig zur Schweißnaht S
anordenbar sind und jeweils eine relativ Oberseite 9 des Prüfobjektes 1 zur
Schweißnaht
S hin geneigte Oberseite 10 aufweisen, auf der die einzelnen
Ultraschallwandler 5 jeweils der Array-Gruppen 2, 3 angeordnet sind.
Auf diese Weise erfolgt eine Ultraschallwelleneinkopplung, die aufgrund
der Keilgeometrie zur Schweißnaht
S orientiert ist, wodurch eine Prüfung der Schweißnaht mit
tomographischer Qualität
möglich
wird, d.h. durch die relativ zur Schweißnaht S unmittelbare Gegenüberstellung
der Array-Gruppen 2, 3 ist eine optimierte Apertur
möglich,
unter der die von einer Array-Gruppe ausgesandten Ultraschallwelle
jeweils von der, der Schweißnaht
S gegenüberliegenden
anderen Array-Gruppe mit höherer
Empfindlichkeit empfangen werden können. Die jeweils beidseitige
Anordnung von Ultraschallwandlern relativ zur Schweißnaht S
ermöglicht
somit eine Durchschallung des Schweißnahtvolumens unter Transmissionsbedingungen.
-
Zur
Verdeutlichung des Einflusses der gegenseitigen Beabstandung der
Ultraschallwandler 5 innerhalb einer Array-Gruppe 2, 3,
auf die Richtcharakteristik und letztlich das Auflösungsvermögen sei im
Weiteren auf die gegenüberstellenden
Zusammenhänge
in den 3 und 4 verwiesen. 3a zeigt
eine schematisierte Messanordnung bei der auf einem Prüfobjekt 1,
in dem Fehlstellen ZB1, ZB2, ZB3 sowie ZB4 enthalten sind, ein Gruppenstrahlerwandler
G aufgebracht ist, der eine Vielzahl einzelner Ultraschallwandler 5 vorsieht,
die untereinander einen Elementabstand < λ/2
aufweisen. Der Gruppenstrahlerwandler G liefert bei einer konventionellen
Betriebsweise nach der Phased-Array-Technik, bei der die einzelnen
Ultraschallwandler phasengesteuert angeregt werden, wodurch Ultraschallwellen
innerhalb des Prüfobjektes
unter beliebigen Winkeln angeregt und empfangen werden können, beispielsweise
bei Einschallwinkeln von 45° eine Richtcharakteristik
unter Ausbildung nur einer einzigen Hauptkeule für jeden eingestellten Einschallwinkel
(siehe 3b). In 3d ist
hierzu ein rekonstruiertes Sektorbild dargestellt, das die Fehlstellen
innerhalb des Prüfobjektes 1 lagegetreu
wiedergibt. Wird hingegen der Gruppenstrahlwandler G nach der getakteten
Gruppenstrahlertechnik mit verteilten Aperturen betrieben, d.h.
traktweises Ansteuerung einzelner Ultraschallwandlerelemente sowie
Empfangen der Ultraschallechosignalen von allen vorhandenen Ultraschallwandlern,
so ergibt sich das in 3c dargestellte
rekonstruierte Sektorbild, das im wesentlichen dem Sektorbild gemäß 3d gleicht.
-
Wird
jedoch ein Gruppenstrahlwandler G eingesetzt, bei dem der Abstand
zwischen den einzelnen Ultraschallwandlerelementen 5 größer λ/2 gewählt ist,
gemäß Bilddarstellung
in 4a, so ergeben sich in der Richtcharakteristik
des konventionell betriebenen Gruppenstrahlers mehrere Hauptkeulen höherer Ordnung
(siehe 4b), durch die die Ultraschallprüfung unmöglich gemacht
wird (siehe hierzu auch das rekonstruierte Sektorbild eines konventionell
betriebenen Gruppenstrahlers in 4d.
Wird hingegen der Gruppenstrahler G in der getakteten Betriebsweise
betrieben, bildet sich keineswegs die in 4b dargestellte
Vielzahl an Hauptkeulen aus. Vielmehr verbessert sich das Auflösungsvermögen des
getaktet betriebenen Gruppenstrahlers G aufgrund der geometrischen
Vergrößerung der effektiven
Apertur der Ultraschallwandleranordnung. In 4c ist
ein rekonstruiertes Sektorbild mit den vorstehend bezeichneten Gruppenstrahlwandler
G dargestellt.
-
Um
zufriedenstellende Messergebnisse gewinnen zu können, gilt es bei der Konfektionierung des
Gruppenstrahlers G insbesondere im Hinblick auf die Anordnung der
Vielzahl einzelner Ultraschallwandler zwei Anforderungen zu erfüllen: Zum
einen muß die
Apertur der Array-Gruppe an Ultraschallwandlern groß genug
gewählt
sein, um die Fokussierung der Ultraschallwellen innerhalb des Prüfobjektes,
zumindest im Bereich des Grundmaterials sowie in der Schweißnaht physikalisch
zu gewährleisten, um
auf das Ausführungsbeispiel
gemäß der 1 und 2 Bezug
zu nehmen. Zum anderen ist die Anzahl der Ultraschallwandlerelemente
genügend groß zu wählen, um
die realisierbare Prüfempfindlichkeit
an die Anforderungen der einzelnen Prüfvorschriften anpassen zu können.
-
Die
Vermessung einer Schweißnaht
mittels Ultraschallwellen bedarf bei der Auswertung der empfangenen
und abgespeicherten Ultraschallzeitsignale einer zusätzlichen
Berücksichtigung
der unterschiedlichen akustischen Materialeigenschaften innerhalb
des Prüfkörpers. Hierbei
erfolgt die Auswertung der Ultraschallsignale im Wesentlichen durch folgende
drei Verfahrensschritte: Zunächst
wird das Prüfvolumen
nach dem getakteten Gruppenstrahlerprinzip mit Aufnahme aller Zeitsignale
für alle
Kombinationen von Ultraschallsendern und Empfängern vermessen. Im Weiteren
gilt es, die Materialanisotropie in jedem Punkt des Prüfvolumens
aus den Messdaten zu bestimmen. Schließlich gilt es in einem dritten
Schritt die Rekonstruktion des Prüfvolumens nach dem Prinzip
der sogenannten inversen Phasenanpassung durchzuführen. Hierzu
stehen spezielle Algorithmen und Rechnerstrukturen zur Verfügung, die
es ermöglichen
unter Berücksichtigung richtungsspezifischer
Schallausbreitungseigenschaften innerhalb des zu untersuchenden
Prüfobjektes eine
Anpassung des auszuwertenden detektierten und abgespeicherten Ultraschallwellenfeldes
derart durchzuführen,
als wäre
eine quasi Standardprüfsituation
geschaffen, die einer Auswertung von Ultraschallsignalen von akustisch
isotropen Prüfkörpern entspräche.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
lösungsgemäß angegebenen
Ultraschallprüfanordnung
sieht den Einsatz derart kleiner Ultraschallwandlerelemente vor,
die vergleichbar oder kleiner als die Wellenlänge der innerhalb des Prüfobjektes angeregten
Ultraschallwellen sind. In diesem Fall ist es möglich, mehr als eine Wellenmode
mit dem jeweiligen Ultraschallwandlern anzuregen, so beispielsweise
Longitudinal- und Transversalwellen, die jeweils über unterschiedliche
Ausbreitungsgeschwindigkeiten verfügen. In diesem Zusammenhang
sei auf die in 5a dargestellte Richtcharakteristik
eines Ultraschallwandlers hingewiesen, der in einen aus Stahl bestehenden
Prüfkörper jeweils
zwei unter 33° bezogen
zur Oberflächennormalen
orientierte transversale Wellenkeulen abzustrahlen vermag. Hingegen
breitet sich die Longitudinal-Welle symmetrisch zur Oberflächennormalen
innerhalb des Prüfobjektes
aus. Das getaktete Gruppenstrahlerprinzip macht es möglich, diese
Moden zu vermessen, da die empfangenen Zeitsignale von allen Wandlerelementen
innerhalb der Array-Anordnung separat vermessen werden können. Bei
einer Laufzeit bezogenen Rekonstruktion von Ultraschallbildern durch
Berücksichtigung
der Schallgeschwindigkeiten von einzelnen Ultraschallmoden ist man
darüber
hinaus in der Lage, die Ultraschallprüfung gleichzeitig mit mehreren
Ultraschallmoden durchzuführen
und die Ultraschallprüfergebnisse
entsprechend zu überlagern, wie
dies aus der in 5b dargestellten Darstellung zu
entnehmen ist. So überlappen
jeweils die Rekonstruktionsbereiche für Transversalwellen mit jenem Rekonstruktionsbereich
für die
Longitudinalwelle (siehe schraffierter Bereich), wodurch sich die
Aussagekraft der Ultraschallprüfung
sowie die Robustheit der Ultraschallprüfergebnisse deutlich erhöhen, zumal
die durch die Wellenumwandlung verursachten Artefakte der Ultraschallbilder
durch eine gleichzeitige Erfassung mehrerer Ultraschallmoden beseitigt werden
können.
-
Grundsätzlich spielt
es keine Rolle, ob der Gruppenstrahler lediglich linear angeordnete
bzw. zeilenförmig
angeordnete Ultraschallwandlerelemente vorsieht oder zweidimensionale
Ultraschallwandlerarrays aufweist. In beiden Fällen kann das vorstehend beschriebene
Messprinzip angewandt werden.
-
- 1
- Prüfobjekt
- 2,
3
- Array-Gruppen
- 4
- lichte
Weite, Schweißnahtbreite
- 5
- Ultraschallwandler
- 6
- Elementabstand
- 7
- maximaler
Schallweg
- 8
- Keilelement
- 9
- Oberfläche des
Prüfobjektes
- 10
- Oberfläche des
Keilelementes
- Gr
- Grundmaterial
- S
- Schweißnaht
- G
- Gruppenstrahlerwandler