DE102006042739B4 - Verfahren zur kontinuierlichen Analyse der Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Analyse der Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken Download PDF

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Abstract

Verfahren zur kontinuierlichen Analyse der Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken in automatisierungstechnischen Anlagen mit einer Mehrzahl von Feldbusteilnehmern, die über das Feldbusnetzwerk miteinander kommunizieren,
dadurch gekennzeichnet,
– dass aus dem über das Feldbusnetzwerk übertragenen Leitungssignal direkt messbare logische und physikalische Busparameter erfasst und mit vorgebbarer Retrospektivität gespeichert werden,
– dass aus den gemessenen Busparametern Betriebsparameter abgeleitet werden, wobei die Busparameter gewichtet und die gewichteten Busparameter miteinander zum Betriebsparameter verknüpft werden und
– dass die quantitative Wichtung eines Busparameters funktional durch mindestens einen anderen Busparameter dynamisch bestimmt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Analyse der Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken in automatisierungstechnischen Anlagen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • In der Prozessindustrie werden in der Feldebene standardmäßig Feldbusse zum Datenaustausch zwischen Feldgeräten und einem Leitsystem eingesetzt. Dabei dominieren Foundation Fieldbus (FF) und PROFIBUS diesen Industriezweig. Beide Busse setzen auf dem gleichen Physical Layer nach IEC61158-2 auf.
  • In automatisierungstechnischen Anlagen werden in der Praxis mehrere Geräte teilweise verschiedener Hersteller an einem Strang oder Segment betrieben. Im Gegensatz zur bislang vorherrschenden 4 .. 20 mA Technik stellt die Planung, Installation, Inbetriebnahme und die Instandhaltung von Feldbusnetzwerken wesentlich höhere Anforderungen an Planer, Errichter und Betreiber. Einfache Verdrahtungsfehler wie Kurzschluss, Drahtbruch oder Vertauschen, wie sie früher wegen der Vielzahl der Signale vorkamen, sind in Feldbusnetzwerken relativ leicht zu finden und zu korrigieren.
  • Wesentlich kritischer sind die Folgen von falscher Auslegung, mangelhafter Installation und fehlender Kontrolle beim Betrieb der Anlage. Typische Fehler im Bereich Planung und Auslegung äußern sich beispielsweise in zu großen Leitungslängen, zu vielen Geräten an einem Strang oder zu schwach bemessener Spannungsversorgung.
  • Typische Fehler bei der Installation sind beispielsweise fehlender oder unzureichender Potentialausgleich oder Fehler bei Schirmung und Erdung der Feldbuskabel.
  • Erschwerend kommt hinzu, dass beide Feldbusprotokolle teilweise großen Spielraum in der Auslegung von Bedingungen und Parametern lassen, was zu „schleichender” Inkompatibilität zwischen Komponenten führt.
  • Während die vorgenannten Probleme durch den Anwender zu vermeiden wären, sind Unverträglichkeiten zwischen Geräten weder vom Anwender zu beeinflussen noch kann er sie ausschließen.
  • Durch Sicherungsmechanismen in den Protokollen, wie Datenrekonstruktion oder Telegrammwiederholungen, werden die meisten der oben genannten Fehler für den Anwender unterdrückt und sind nicht sichtbar. In den meisten Fällen wird die Anlage nach mehreren Korrekturen ihren Betrieb aufnehmen ohne Kenntnis des Betreibers über die tatsächliche Übertragungsqualität und damit ohne gesicherte Zuverlässigkeit. Die Fehler nehmen in der Regel mit der Zeit zu, besonders bei Anlagenerweiterungen werden Mängel bei Planung und Erstinstallation sichtbar. Diese werden aber eher mit der Erweiterung in Verbindung gebracht, da die Anlage vorher nicht auffällig war.
  • Kommt es während der Inbetriebnahme zu keinen Auffälligkeiten, wird regelmäßig auf Messungen verzichtet und der Anwender vertraut auf die Fehlertoleranz der Geräte. Im besten Fall wird die Inbetriebnahme mit einem mobilen Busmonitor begleitet und erst nach zufrieden stellender Statistik übergeben. Die Messungen sind zeitlich begrenzt und werden von Spezialisten durchgeführt.
  • Aufgrund von Erfahrungswissen werden Anlagen großzügig, das heißt mit viel Reserve, geplant und das vorhandene Potential damit bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Netze sind dementsprechend aufwändig.
  • Im Ergebnis fehlender kontinuierlicher Information über die Übertragungsqualität wird erst bei erkannten Fehlern ungeplant das Netzwerk analysiert.
  • Bei Erweiterungen der Anlage werden neue Netze installiert um bestehende Funktionen nicht zu gefährden, da keine fundierte Information über die Reserve im Netzwerk vorliegt.
  • Aus der EP 0443 061 B1 ist ein Messverfahren für die Übertragungsgüte bei serieller Datenübertragung bekannt, bei dem in Abhängigkeit von der Übertragungsqualität eine optimale Blocklänge der Telegramme eingestellt wird. Dabei werden Parameter der Datenübertragung gemessen, mit Faktoren gewichtet und die gewichteten Busparameter miteinander zum Betriebsparameter verknüpft.
  • In der US 6,959,265 B1 ist eine Lehre zur Ermittlung der Qualität eines Datennetzwerkes offenbart, bei der Ausnahmezustände gewichtet berücksichtigt werden.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken kontinuierlich zu ermitteln.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
  • Die Erfindung geht aus von einem Feldbusnetzwerk mit einer Mehrzahl von Feldbusteilnehmern, die über das Feldbusnetzwerk miteinander kommunizieren.
  • Die Erfindung geht ferner von der Erfahrung aus, dass die Übertragungsqualität in einem Feldbusnetzwerk von einer Vielzahl von Parametern beeinflußt wird.
  • Erfindungsgemäß werden aus dem über das Feldbusnetzwerk übertragenen Leitungssignal direkt messbare logische und physikalische Busparameter erfasst und mit vorgebbarer Retrospektivität gespeichert. Aus den gemessenen Busparametern werden Betriebsparameter abgeleitet, wobei die Busparameter gewichtet und die gewichteten Busparameter miteinander zu Betriebsparametern verknüpft werden. Dabei wird die quantitative Wichtung eines Busparameters funktional durch mindestens einen anderen Busparameter dynamisch bestimmt. Die funktionale Abhängigkeit zwischen dem Gewicht eines Busparameters und der Quantität anderer Busparameter umfasst ausdrücklich beliebig komplexe mathematische Zusammenhänge.
  • Im Ergebnis der kontinuierlichen Erfassung und Beurteilung der Kommunikation, ihrer logischen Fehler und ihrer Signalqualität wird die Übertragungsqualität in dem untersuchten Feldbusnetzwerk permanent ermittelt. Vorteilhafterweise wird durch Einbeziehung logischer und physikalischer Busparameter eine hohe Güte für die ermittelte Übertragungsqualität erreicht.
  • Darüber hinaus ist von Vorteil, dass die Erfindung in einer physischen Ausprägung realisierbar ist, die für den explosionsgefährdeten Bereich einer verfahrenstechnischen Anlage zulassungsfähig ist. Dadurch sind auch endgerätenahe Messungen möglich.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden aus den Betriebsparametern durch gewichtete Verknüpfung mit mindestens einem weiteren Betriebsparameter und/oder mindestens einem weiteren Busparameter weitere Betriebsparameter gebildet. Die mehrstufige Verarbeitung der Einflußgrößen lässt vorteilhafterweise einfache Rechenschritte bei höherer Transparenz der Ermittlung der Betriebsparameter zu.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird mindestens ein Betriebsparameter nach einer Fuzzy-Methode aus den Busparametern ermittelt. Vorteilhafterweise wird durch dieses Merkmal die Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken auf eine rasche Weise ermittelt.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die ermittelten Betriebsparameter aufgezeichnet. Über die Aussage zur Übertragungsqualität in dem betrachteten Feldbusnetzwerk hinaus wird die Übertragungsqualität dokumentiert. Auf diese Weise der gegenüber dem Betreiber des Netzwerks dessen Zustand nach der Installation oder der Instandhaltung erbringbar.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Ausgehend von einem Feldbusnetzwerk in einer automatisierungstechnischen Anlage mit einer Mehrzahl von Feldbusteilnehmern, die über das Feldbusnetzwerk miteinander kommunizieren, werden aus dem über das Feldbusnetzwerk übertragenen Leitungssignal direkt messbare logische und physikalische Busparameter kontinuierlich erfasst und mit vorgebbarer Retrospektivität gespeichert. Dazu gehören im Einzelnen aber nicht abschließend:
  • Gleichspannungsanteil
  • Das Feldbussignal wird elektrisch erfasst und zunächst sein Gleichspannungsanteil bestimmt. Der Gleichspannungsanteil wird mit statistischen Methoden weiterverarbeitet und auf diese Weise die Grenzwerte und der Mittelwert bestimmt. Die Grenzwerte sind durch die Feldbusnormen festgelegt, dementsprechend erfolgt die Abbildung der Spannung auf einen vorgegebenen Wertebereich.
  • Spannungsschwankung
  • Die Standardabweichung des Augenblickswertes vom Mittelwert sowie zeitliche Position von Minimum und Maximum und deren Amplitudendifferenz ergeben einen weiteren Busparameter und werden ebenfalls auf einen definierten Wertebereich abgebildet.
  • Mittelwert der Nutzsignalamplitude
  • Wesentlich für die Robustheit der Kommunikation ist die Höhen der Nutzsignalamplitude. Des gemessene Wert wird auf einen definierten Wertebereich abgebildet, wobei als Skalierungsgrößen die Feldbusnorm dient.
  • Varianz der Nutzsignalamplitude
  • Starke Streuung der Nutzsignalamplitude kann im Mittelwert zu einer insgesamt guten Beurteilung führen, obwohl mit häufigen Fehlern der „schwächeren”, möglicherweise weiter entfernten Teilnehmern zu rechnen ist. Deshalb wird die Varianz der Einzelamplituden, also die Differenz von starken zu schwachen Telegrammen ebenfalls als Busparameter auf einen Wertebereich abgebildet.
  • Jitter
  • Jitter des Kommunikationssignals, also die zeitliche Schwankung von Nulldurchgängen beziehungsweise Flanken ist eine wesentliche Ursache für Fehler im Feldbusnetzwerk. Jitter entsteht durch einen asymmetrischen, zeitlich nicht konstanten Offset auf die beiden Leitungen des Netwerkes. Ursache dafür können beispielsweise parasitäre Kapazitäten der Leitungen gegenüber dem gemeinsamen Schirm sein. Ein elektrischer Störimpuls, der auf beide Leitungen gegenüber Schirm (Erde) wirkt, wird durch die unterschiedlichen parasitären Kapazitäten auf beiden Leitungen unterschiedlich stark abgeschwächt , was eine Verschiebung der Nulllinie zur Folge hat. Durch die in der Praxis trapezförmige Signalform des Nutzsignals ergibt sich eine zeitliche Verschiebung des Nulldurchgangs.
  • Asymmetrie des Nutzsignals
  • Eine quasi statische Nullpunktverschiebung des Nutzsignals wird ebenfalls als Busparameter erfasst.
  • Busruhezeiten
  • Enthält die Feldbuskommunikation einen hohen Pausenanteil, ist zum einen von einer großen Reserve auszugehen, weiterhin wird eine Störung statistisch gesehen auch in einer Pause auftreten und nicht zu einem Fehler führen, da kein Telegramm zerstört wird.
  • Durchschnittliche Telegrammlänge
  • Bei unsicherer Kommunikation ist die Wahrscheinlichkeit höher das ein langes Telegramm zerstört wird als kürzeres. Weiterhin ist die zeitliche Beeinflussung eines kompletten Zyklus geringer, wenn ein kurzes Telegramm wiederholt wird als ein langes. Dazu wird die durchschnittliche Telegrammlänge gemessen. Bei ansonsten gleichen Parametern führt ein hoher Wert zu einer schlechteren Bewertung als ein kleiner Wert.
  • Anzahl der Teilnehmer
  • Je mehr Teilnehmer in einem Netwerk zusammengeschaltet sind, umso größer ist die Fehlerwahrscheinlichkeit. Das liegt zu einen an den physikalischen Eigenschaften wie wechselstrommäßige Last oder Asymmetrien zum anderen an der zunehmenden Wahrscheinlichkeit potentieller Inkompatibilitäten zwischen den Geräten. Die Anzahl der erkannten Teilnehmer ist deshalb ein wichtiger Busparameter zur Bildung der Primärinformation.
  • Telegrammfehler
  • Als Telegrammfehler werden eine Reihe von Einzelfehlern bezeichnet. Allen gemein ist, dass der Empfänger die Daten nicht decodieren kann. Mögliche Einzelfehler sind beispielsweise fehlende oder zusätzliche Flanken im Signal, falsche Prüfsumme, unerwartete Länge, unerwartete Adresse oder Typ.
  • Wiederholte Telegramme
  • Je nach Busprotokoll kann ein Sender festestellen, ob die von ihm gesendete Nachricht den Empfänger erreicht hat bzw. von diesem korrekt dekodiert wurde. Häufige Telegrammwiederholungen sind ein deutliches Merkmal geringer Übertragungsqualität. Dabei kann es vorkommen, dass der eigene Empfangskreis ein empfangenes Telegramm korrekt dekodieren kann, der angesprochene Teilnehmer aber nicht, oder im umgekehrten Fall der eigene Empfänge das Telegramm als fehlerhaft einstuft, der angesprochene Teilnehmer aber nicht. Beide Fälle können bei Beobachtung der Telegrammwiederholung erkannt werden.
  • Die Ermittlung der Betriebsparameter erfolgt durch gewichtete Verknüpfung von Busparametern. Die Qualität der Busparameter wird dabei entscheidend vom implementierten Expertenwissen geprägt. Dieses findet in den verknüpften Busparametern und der Quantität der Gewichtungen seinen Ausdruck. Als Betriebsparameter werden zyklisch die Übertragungsqualität und eine Reserve ermittelt. Dabei wird im Rahmen dieser Offenbarung unter dem Begriff Reserve ein Maß verstanden, um das die Übertragungsqualität unter Aufrechterhaltung der Kommunikation noch sinken darf.
  • Die Verknüpfung der Busparameter zu den Betriebsparametern erfolgt vorzugsweise mehrstufig. Zunächst werden aus Kombinationen von Busparametern Zwischengrößen gebildet. Dabei wird berücksichtigt, dass die Bedeutung und damit die Gewichtung eines Merkmals von anderen Merkmalen abhängt.
  • In einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, zur Bestimmung der Übertragungsqualität aus der oben angegebenen Menge die folgenden Parameter zu messen:
    • – Parameter a: Gleichspannungsanteil
    • – Parameter b: Telegrammwiederholrate
    • – Parameter c: Flankensteilheit
    • – Parameter d: Anzahl der Teilnehmer
  • Alle Werte werden zunächst auf einen einheitlichen Wertebereich 0 .. 100 skaliert. Die Skalierung ist parameter-spezifisch und kann linear oder aber auch nicht linear sein. So wird die Anzahl der Teilnehmer im Bereich 0 .. 10 Teilnehmer linear auf einen Zielbereich von 100 .. 0 abgebildet, mehr als 10 Teilnehmer bekommen ebenfalls den Zielwert 0. Für alle normierten Betriebsparameter gilt: 0 ist der schlechteste Wert, 100 der bestmögliche Wert.
  • Aus den normierten Betriebsparameter wird durch gewichtete Summierung eine Übertragungsqualität X ermittelt: X = A·a + B·b + C·c + D·d, (1)wobei für die Wichtungskoeffizienten A, B, C und D gilt: A + B + C + D = 1. (2)
  • Während bei einer großen Teilnehmeranzahl d mit einer geringeren Flankensteilheit c gerechnet wird, so wird bei gleicher Übertragungsqualität X und bei einer geringeren Teilnehmeranzahl d eine höhere Flankensteilheit c erwartet. Demnach ist die erwartete Flankensteilheit c' eine Funktion der Teilnehmeranzahl d, c' = f(d). Diese Abhängigkeit findet ihren Niederschlag in den Wichtungskoeffizienten A, B, C und D zur Ermittlung der Übertragungsqualität X. Der Einfluß der Flankensteilheit c auf die Übertragungsqualität X wird bei einer geringeren Teilnehmeranzahl d höher bewertet, indem dem Wichtungskoeffizient C dynamisch ein höherer Wert zugewiesen wird. Demzufolge ist der Wichtungskoeffizient C eine Funktion der Teilnehmeranzahl d, C = f(d), wobei C ~ d ist.
  • Über Gleichung (2) sind auch die Wichtungskoeffizienten A, B und D eine Funktion der Teilnehmeranzahl d, wobei zumindest die Summe der Wichtungskoeffizienten A, B und D mit steigender Teilnehmeranzahl d fällt, A + B + D ~ 1/d.
  • Neben streng analytischen bzw. statistischen Verfahren können Fuzzy basierte Algorithmen eingesetzt werden. So würde nach einem Fuzzy basierten Algorithmus die Übertragungsqualität als niedrig eingestuft werden, wenn der Gleichspannunganteil „klein” und die Anzahl der Telegrammwiederholungen „hoch” ist. Nach einem analytischen Verfahren würde die Übertragungsqualität als niedrig eingestuft werden, wenn der Gleichspannunganteil < 10 V und die Anzahl der Telegrammwiederholungen > 50% ist. Nach der analytischen Ermittlung gemäß der Berechnungsvorschrift wird das quantitative Ergebnis in Qualitätsstufen überführt.
  • Nach einem statistischen Verfahren gleichen Zwecks werden die aktuell ermittelten Busparameter einzeln mit gespeicherten Langzeit-Mittelwerten verglichen, bei starker Abweichung eines oder mehrerer Parameter nimmt die Übertragungsqualität ab. Die Abnahme über die Zeit kann zur prediktiven Ausfallerkennung genutzt werden.
  • Weiterhin sind adaptive Eingriffe in die Gewichtung implementierbar. Diese können manuell oder automatisch eingerichtet sein. Wenn in einem Netzwerk überwiegend robuste und fehlertolerante Geräte eingesetzt werden, wird es auch unter ungünstigen Bedingungen wie geringer Spannung oder asymmetrischen Nutzsignalen nur selten zu Telegrammwiederholungen kommen. Da diese ebenfalls erfasst werden, wird die Reserve für dieses Netzwerk höher angegeben.
  • Um das System ohne umfangreiche Parametrierung zu nutzen, kann während einer Lernphase die spezifische Charakteristik des Netzwerkes automatisch ermittelt werden. In der Lernphase werden alle Parameter zyklisch gespeichert, eventuell durch Mittelwertbildung. Nach Abschluss der Lernphase erfolgt ein Vergleich der Augenblickswerte mit den erlernten. Aus dem Vergleichsergebnis wird der Grad der Veränderung und die Tendenz ermittelt, ob und wie sich die Eigenschaften der Anlage verändert haben. Auf diese Weise gelingt es mit einfachen Mitteln, den Erfolg einer Änderung der Anlage zu erfassen. Insbesondere läßt das Verhalten der Anlage nach einer Baumaßnahme beurteilen.
  • Alles in allem erhält der Anwender sowohl bei der Inbetriebnahme als auch während des Betriebs eine Aussage über die Übertragungsqualität der Kommunikation und damit die Zuverlässigkeit seines Feldbusnetzwerkes. Probleme lassen sich frühzeitig erkennen und analysieren, bevor einzelne Geräte sporadisch ausfallen. Durch die Sekundärinformationen können Fehlerquellen schneller lokalisiert werden. Dadurch gelingt es Häufung bei bestimmten Uhrzeiten oder Teilnehmern oder Subnetzen zu identifizieren.
  • Die Erfindung ist in einer physischen Ausprägung als Einchipcomputer realisierbar, der an beliebig geeigneter Stelle im Netzwerk montierbar ist. Die Montage kann dauerhaft oder temporär erfolgen.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, die Merkmale der Erfindung als Teil eines bereits bestehenden Gerätes zu implementieren. Hierzu werden insbesondere aber nicht abschließend Segmentkoppler oder Linking Devices als geeignet angesehen. Durch eine verteilte Anordnung einer Mehrzahl erfindungsgemäß ausgeführter Einrichtungen in einem Netzwerk wird eine noch bessere Diagnose des Netzwerkzustands durch Verknüpfung der Einzeldaten erreicht.
  • Damit können Fehler im Netzwerk lokal eingegrenzt werden: Ein schwacher Sender, der bei vielen Empfängern zu Fehlern führt, ist durch Verknüpfung von Informationen veteilter Detektoren ebenso erkennbar wie ein schwacher Empfänger, der auffällig viele Telegramme als fehlerhaft einstuft.
  • Die eigentliche Diagnose wird durch die Verknüpfung sowohl physikalischer als auch logischer Eigenschaften der Kommunikation gebildet.
  • Zur genauen Analyse und Störungsfindung stehen sekundäre Informationen wie Fehlerhäufungen (zeitlich oder gerätebezogen) und eine Statistik von Einzelereignissen zur Verfügung (z. B. spezielle Ereignisse wie Teilnehmerausfall, Neuparametrierung usw. mit Zeitstempel).

Claims (7)

  1. Verfahren zur kontinuierlichen Analyse der Übertragungsqualität in Feldbusnetzwerken in automatisierungstechnischen Anlagen mit einer Mehrzahl von Feldbusteilnehmern, die über das Feldbusnetzwerk miteinander kommunizieren, dadurch gekennzeichnet, – dass aus dem über das Feldbusnetzwerk übertragenen Leitungssignal direkt messbare logische und physikalische Busparameter erfasst und mit vorgebbarer Retrospektivität gespeichert werden, – dass aus den gemessenen Busparametern Betriebsparameter abgeleitet werden, wobei die Busparameter gewichtet und die gewichteten Busparameter miteinander zum Betriebsparameter verknüpft werden und – dass die quantitative Wichtung eines Busparameters funktional durch mindestens einen anderen Busparameter dynamisch bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass aus den Betriebsparametern durch gewichtete Verknüpfung mit mindestens einem weiteren Betriebsparameter und/oder mindestens einem weiteren Busparameter weitere Betriebsparameter gebildet werden.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Betriebsparameter nach einer Fuzzy-Methode aus den Busparametern ermittelt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass ein wichtender Busparameter mittels einer statistischen Methode aus seiner Zeitreihe ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass ein zu wichtender Busparameter mittels einer statistischen Methode aus seiner Zeitreihe ermittelt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Betriebsparameter aufgezeichnet werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Betriebsparameter als Zeitreihe aufgezeichnet werden.
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