-
Es
gibt zur Zeit nur wenige Informationssysteme zur realen Umgebung eines
Anwenders, die er auf mobilen Endgeräten (z. B. Laptop, PDA, Smartphone)
ständig
mitführen
kann oder die auf zentralen Rechnern (Servern) vorgehalten werden
und deren Daten durch den Anwender mit seinem mobilen Endgerät von unterwegs
abgerufen werden können:
- a) Ein Beispiel sind „Location Based Services" der Telefonprovider.
Dabei bekommt ein Handybenutzer, nachdem er einer Mobilfunkzelle
zugeordnet wurde, Nachrichten auf sein Handy über Objekte in seinem Umfeld
wie Restaurants, Geschäfte
und andere touristische Informationen.
- b) Ein weiteres Beispiel sind Navigationssysteme, die den Anwender
zum Ziel führen
oder auch Reiseinformationen zu „points of interest (POI)" in der Nähe. Die
Positionsbestimmung (z. B. des Ziels, der aktuellen Position) erfolgt
per Global Positioning System (GPS). Die POIs werden digital aufbereiteten
Reiseführern
entnommen und werden auch von den Herstellern des routingfähigen Kartenmarterials
beigesteuert (z. B. Tankstellen, Flughäfen), in der Regel durch Übernahme
(Digitalisierung) von klassischen Kartenmaterialien in die routingfähige Karte.
- c) Ein weiteres Beispiel sind Geographische Informationssysteme
(GIS), die generell auf digitalen Karten aufsetzen (z. B. topographische
Karten, Stadtpläne)
und darauf basierend den Zugriff auf thematische Karten ermöglichen
(z. B. aus Recht und Verwaltung, Technik, Natur, Kultur, Tourismus).
-
In
allen genannten Fällen
bleibt es dem Anwender nicht erspart, weitere Informationen zu ermitteln,
entweder über
das Objekt, dem sein Interesse gilt, dem „Objekt von Interesse (OI)", und/oder zur räumlichen
Position des Objekts relativ zu seiner eigenen Position.
-
Im
Fall a) werden Positionen über
die Mobilfunkzelle mehr oder weniger genau bestimmt. Das bedeutet
der Anwender erhält
Informationen zur Zelle in der er sich selbst befindet, z. B. in
der Zelle gibt es die Restaurants 1, 2 und 3. Nachdem er diese Information
erhalten hat, muß er
in dem Gebiet, das seiner Zelle entspricht, selbst ermitteln wo
die Restaurants genau liegen und wie er dorthin gelangt.
-
Im
Fall b) werden Positionen nach dem Stand der Technik per GPS bestimmt.
Die Routingsysteme decken jedoch bisher nur einen schmalen Einsatzbereich
ab, der sich auf die Zielführung
beschränkt
und auf einige Zusatzinformationen entlang des Straßen-/Wegenetzes.
Ein Anwender, der Informationen über
Kultur, Natur oder professionelle Daten benötigt, kann Routingsysteme immer
nur mittelbar einsetzen, um in die Nähe seines OIs zu gelangen und
sich von dort aus weiter zu orientieren.
-
Im
Fall c) kann der Anwender durch die offene Technologie der GIS Systeme,
bei der geographische Daten (wo liegt das Objekt auf der Karte)
mit weiteren Sach-Datenbanken
zum Objekt (Beschreibung des Objektes selbst) beliebig gekoppelt
werden können,
zwar beliebige Informationen abrufen. Er muß aber immer noch den Aufwand
betreiben die Karte vor Ort „einzunorden", also die eigene
Position und Blickrichtung in Übereinstimmung
mit der digitalen Karte zu bringen. Bisher konnten sich derartige Systeme
z. B. gegenüber
der klassischen Karte in Verbindung mit einem Handbuch zu den Objekten des
Interesses nicht durchsetzen. Trotz der Verwendung der GPS Positionierung
des Benutzers, und Anzeige der eigenen Position auf der digitalen
Karte, bleiben diese Systeme unkomfortabel. Im Falle des Abrufs
von Geo-/und Sachdaten von einem Server erhält der Anwender in der Regel
nur Ausschnitte eines größeren Gebietes,
dadurch kann das klassische „Entfalten" einer Karte nicht
abgebildet werden. Falls die gesamte Datenbasis mitgeführt werden
kann bleibt immer noch das „Einnorden" der Karte, und klassische
Kartenarbeit, weil der Anwender generalisierte Daten wie Legenden,
Signaturen und maßstabsbedingte
Verzerrungen selbst auf seine reale Umgebung übertragen muß.
-
Die
Verwendung digitaler Bilder mit Ansichten der realen Szene zur weiteren
Orientierung, die die abstrakte „Kartenarbeit" erleichtern würden, ist rationell
nicht möglich,
weil der Prozeß des „Einnordens" für jedes
weitere Objekt, z. B. ein richtungsorientiertes Photo, mehr oder
weniger aufwendig wiederholt werden müßte.
-
Die
Verwendung von automatischen Sprachansagen z. B.
- • an Aussichtspunkten
wie z. B.: „...
direkt vor ihnen in 50 m Entfernung befindet sich..."
- • oder
in Museen wie z. B.: „...
in der Vitrine halbrechts von Ihnen befindet sich..."
sind ebenfalls
nicht möglich,
weil die Ausrichtung des Anwenders selbst nicht bekannt ist und
damit nicht als Parameter in automatisierten Verfahren genutzt werden
kann.
-
Dem
Stand der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen
zur Erfassung und Nutzung richtungsbezogener Informationen eines
Objektes bekannt.
US
5614898 A beschreibt ein System für Fahrzeuge, welches basierend
auf der Position des Fahrzeuges eine Suche nach gespeicherten Objektinformationen,
die zur Position des Fahrzeuges korrespondieren, durchführt und
gefundene Objektinformationen ausgibt.
EP 1 205 763 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung des Ortes eines
Objektes in einem Koordinatensystem.
DE 10 2004 045 010 A1 stellt
eine Einrichtung bereit, die abhängig
von der geographischen Position eines Informationspunktes relevante
Objektinformationen von Objekten, die dem geographischen Bereich
des Informationspunktes zugeordnet sind, bereitstellt.
US 2003/0036848 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung, das Ortsinformationen, welche
mit einem POI assoziiert sind, anhand der Position des Benutzers
zum Ort des POI und zusätzlichen
vom Benutzer definierten Kriterien sucht und abfragt.
DE 198 41 169 C1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung, das die auf einem Datenträger gespeicherten oder über einen
Sender übertragenen
Informationen unter Berücksichtigung
von aus einem GPS-System erhaltenen
Ortsdaten bereitstellt. Das in
US 6259381 B1 beschriebene Verfahren löst ein Ereignis
aus, wenn sich die zugehörige
Vorrichtung innerhalb einer bestimmten Position befindet und mindestens
ein zum Ereignis gehörendes
Kriterium erfüllt
ist.
DE 102 13 535
A1 beschreibt eine Vorrichtung und eine Einstellvorrichtung,
welche Informationen in Abhängigkeit
von der Position bereitstellt.
EP 0 410 137 A2 stellt ein Verfahren und
eine Vorrichtung bereit, dass ausgewählte ortsabhängige Informationen,
welche beim Passieren von besonderen Auslösepunkten im Straßenplan
ausgelöst
werden, in einem nicht spurgebundenen Fahrzeug wiedergibt.
US 2004/0119986 A1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung mit dem ein Beobachter Informationen über ein
von ihm gewähltes
OI erhält.
GB 2 386 488 A beschreibt
eine mobile Vorrichtung die positionsabhängige Informationen wiedergibt.
-
Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Erfassung und Nutzung richtungsbezogener Informationen zu schaffen.
-
Die
Erfindung ist in den unabhängigen
Ansprüchen
definiert. Die abhängigen
Ansprüche
definieren Ausführungsformen
der Erfindung.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird ein Verfahren zur Nutzung richtungsbezogener Informationen
bereitgestellt, welches aufweist:
Speicherung von Objektinformationen
für eine
Mehrzahl von Objekten, und zwar so, dass den Objektinformationen
eines Objekts jeweils ein Startpunkt sowie ein von diesem Startpunkt
ausgehenden Richtungsvektor zugeordnet sind, wobei der Richtungsvektor
in Richtung des Objekts zeigt und mit einer vordefinierten Hauptrichtung
einen die Richtung des Objekts im Verhältnis zur Hauptrichtung definierenden
Winkel einschließt;
Abruf
und Wiedergabe von Objektinformationen zusammen mit der den Objektinformationen
zugeordneten Richtung durch eine Wiedergabevorrichtung, wenn sich
der Benutzer am Startpunkt befindet und entlang einer Hauptrichtug
ausgerichtet ist, um dem Benutzer richtungsbezogene Objektinformationen
zu präsentieren,
die die einem Objekt zugeordneten Objektinformationen sowie Richtungsinformationen,
die auf dem dem jeweiligen Objekt zugeordneten Richtungsvektor basieren,
einschließen.
-
Die
Wiedergabe von richtungsbezogenen Objektinformationen zusammen mit
der Richtung des Objekts erleichtert es dem Benutzer, sich zurechtzufinden
und die gewünschten
Informationen einzuordnen und zu verarbeiten. Zudem kann anhand der Richtungsinformationen
ein Objekt schnell lokalisiert und gegebenenfalls auch aufgesucht
werden.
-
Außerdem weist
das Verfahren ferner auf:
Wiedergabe von Informationen für den Benutzer,
die es dem Benutzer ermöglichen,
sich am Startpunkt entlang der Hauptrichtung auszurichten, wobei
das Verfahren ferner aufweist:
Ermittlung der Position eines
Benutzers mittels einer Navigationseinrichtung;
Führen des
Benutzers zum Startpunkt mittels der Navigationseinrichtung, wobei
der Weg zum Startpunkt, den der Benutzer geführt wird, über einen Annäherungspunkt
führt und
der Annäherungspunkt
so gewählt
ist, dass die Verbindungslinie zwischen Annäherungspunkt und Startpunkt
auf der Hauptrichtung liegt.
-
Das
Heranführen über einen
Annäherungspunkt
stellt die korrekte Ausrichtung des Benutzers sicher.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist das Verfahren ferner auf:
Wiedergabe von Informationen
für den
Benutzer, die es dem Benutzer ermöglichen, sich am Startpunkt entlang
der Hauptrichtung auszurichten, wobei das Verfahren ferner aufweist:
Ermittlung
der Bewegungsrichtung eines Benutzers mittels einer Navigationseinrichtung;
Bestimmen
eines Korrekturvektors, der angibt, in welche Richtung sich der
Benutzer bewegen soll, um sicherzustellen, dass der Benutzer bei
Erreichen des Startpunktes in Hauptrichtung ausgerichtet ist.
-
Durch
Ermittlung der Bewegungsrichtung des Benutzers wird die korrekte
Ausrichtung des Benutzers möglich,
ohne ihn über
einen Annäherungspunkt
zu führen.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird der Korrekturvektor auf Basis der Differenz der Ortsvektoren
des Benutzers zu zwei aufeinanderfolgenden Zeiten, welche die Bewegungsrichtung
des Benutzers ergibt, sowie der Hauptrichtung bestimmt, und
der
Korrekturvektor wiederholt ermittelt und angezeigt, um den Benutzer
in Richtung der Hauptrichtung auszurichten.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird
die momentane Ausrichtung des Benutzers anhand der zeitlichen
Abfolge von Ortsinformationen über den
Ort des Benutzers berechnet und
dem Benutzer bei Erreichen
des Startpunktes Korrekturinformationen zur Korrektur seiner Ausrichtung in
Richtung der Hauptrichtung übermittelt,
oder
die Hauptrichtung und im Verhältnis dazu die Richtungsinformationen
der Objekte werden neu berechnet, und zwar so, dass die momentane
Ausrichtung des Benutzers mit der neuen Hauptrichtung übereinstimmt.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist das Verfahren ferner eines oder mehrere der folgenden Merkmale
auf:
die Richtungsinformationen umfassen horizontale und/oder
vertikale Richtungsinformationen bezogen auf die Hauptrichtung;
die
Objektinformationen und/oder Richtungsinformationen umfassen Audioinformationen
und/oder visuelle Informationen;
für mehrere Objekte, die in ungefähr gleicher
Richtung angeordnet sind, ist ein Richtungsvektor definiert;
die
Objektinformationen werden bei Erreichen des Startpunktes automatisch
oder auf Anforderung durch den Benutzer wiedergegeben.
-
Durch
Verwendung eines Richtungsvektors für mehrere Objekte kann eine Überflutung
des Benutzers mit mehreren nahezu gleichen Richtungsinformationen
vermieden werden. Fallweise kann aber auch für jedes Objekt ein separater
Vektor vorgesehen werden.
-
Die
genannten Merkmale können
in beliebiger Kombination verwendet werden.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird ein Verfahren zur Erfassung richtungsbezogener Informationen
bereitgestellt, welches aufweist:
Erfassung und Speicherung
einer Startposition sowie einer der Startposition zugeordneten Hauptrichtung, sowie
Speicherung
einer der Startposition zugeordneten Richtung eines Objekts und
von den den Objekten zugeordneten Objektinformationen, um einem
Benutzer bei Erreichen der Startposition den Abruf und die Wiedergabe
der Objektinformation in richtungsbezogener Form unter Angabe der
Richtung des jeweiligen Objekts zu ermöglichen.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist das Verfahren ferner auf:
Erfassen der Koordinaten des
Startpunktes mittels einer Navigationseinrichtung, die die Position
des Benutzers ermittelt;
Erfassen der Koordinaten des Objektes
mittels einer Navigationseinrichtung, die die Position des Objekts ermittelt;
Ermitteln
der dem Objekt zugeordneten Richtungsinformation als Differenz der
Positionsvektoren des Startpunkts und des Objekts.
-
Weiterhin
weist das Verfahren auf:
Erfassen der Koordinaten eines Annäherungspunktes,
wobei die Position des Annäherungspunkts
so gewählt
ist, dass die Verbindungslinie zwischen Annäherungspunkt und Startpunkt
mit der Hauptrichtung zusammenfällt.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist das Verfahren ferner eines oder mehrere der folgenden Merkmale
auf:
die Richtungsinformationen umfassen horizontale und/oder
vertikale Richtungsinformationen bezogen auf die Hauptrichtung;
die
Objektinformationen umfassen Audioinformationen und/oder visuelle
Informationen;
für
mehrere Objekte, die in ungefähr
gleicher Richtung angeordnet sind, ist ein Richtungsvektor definiert;
die
Objektinformationen werden bei Erreichen des Startpunktes automatisch
oder auf Anforderung durch den Benutzer wiedergegeben.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird eine Vorrichtung zur Nutzung richtungsbezogener Informationen
bereitgestellt, welche aufweist:
eine Einrichtung zur Speicherung
von Objektinformationen für
eine Mehrzahl von Objekten, und zwar so, dass den Objektinformationen
eines Objekts jeweils ein Startpunkt sowie ein von diesem Startpunkt
ausgehenden Richtungsvektor zugeordnet sind, wobei der Richtungsvektor
in Richtung des Objekts zeigt und mit einer vordefinierten Hauptrichtung
einen die Richtung des Objekts im Verhältnis zur Hauptrichtung definierenden
Winkel einschließt;
eine
Einrichtung zum Abruf und Wiedergabe von Objektinformationen zusammen
mit der den Objektinformationen zugeordneten Richtung durch eine
Wiedergabevorrichtung, wenn sich der Benutzer am Startpunkt befindet
und entlang einer Hauptrichtug ausgerichtet ist, um dem Benutzer
richtungsbezogene Objektinformationen zu präsentieren, die die einem Objekt
zugeordneten Objektinformationen sowie Richtungsinformationen, die
auf dem dem jeweiligen Objekt zuordneten Richtungsvektor basieren,
einschließen.
-
Die
Vorrichtung ist zur Durchführung
des Verfahrens gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung geeignet.
-
Außerdem weist
die Vorrichtung ferner auf:
eine Einrichtung zur Wiedergabe
von Informationen für
den Benutzer, die es dem Benutzer ermöglichen, sich am Startpunkt
entlang der Hauptrichtung auszurichten, wobei die Vorrichtung ferner
aufweist:
eine Einrichtung zur Ermittlung der Position eines
Benutzers mittels einer Navigationseinrichtung;
eine Einrichtung
zum Führen
des Benutzers zum Startpunkt mittels der Navigationseinrichtung,
wobei der Weg zum Startpunkt, den der Benutzer geführt wird, über einen
Annäherungspunkt
führt und
der Annäherungspunkt
so gewählt
ist, dass die Verbindungslinie zwischen Annäherungspunkt und Startpunkt
auf der Hauptrichtung liegt.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung ferner auf:
eine Einrichtung zur Wiedergabe
von Informationen für
den Benutzer, die es dem Benutzer ermöglichen, sich am Startpunkt
entlang der Hauptrichtung auszurichten, wobei das Verfahren ferner
aufweist:
eine Einrichtung zur Ermittlung der Bewegungsrichtung
eines Benutzers mittels einer Navigationseinrichtung;
eine
Einrichtung zum Bestimmen eines Korrekturvektors, der angibt, in
welche Richtung sich der Benutzer bewegen soll, um sicherzustellen,
dass der Benutzer bei Erreichen des Startpunktes in Hauptrichtung
ausgerichtet ist.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird der Korrekturvektor auf Basis der Differenz der Ortsvektoren
des Benutzers zu zwei aufeinanderfolgenden Zeiten, welche die Bewegungsrichtung
des Benutzers ergibt, sowie der Hauptrichtung bestimmt, und wird
der Korrekturvektor wiederholt ermittelt und angezeigt, um den Benutzer
in Richtung der Hauptrichtung auszurichten.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird eine Vorrichtung bereitgestellt, wobei:
die momentane
Ausrichtung des Benutzers anhand der zeitlichen Abfolge von Ortsinformationen über den
Ort des Benutzers berechnet wird und
dem Benutzer bei Erreichen
des Startpunktes Korrekturinformationen zur Korrektur seiner Ausrichtung in
Richtung der Hauptrichtung übermittelt
werden, oder
die Hauptrichtung und im Verhältnis dazu die Richtungsinformationen
der Objekte neu berechnet werden, und zwar so, dass die momentane
Ausrichtung des Benutzers mit der neuen Hauptrichtung übereinstimmt.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung ferner auf:
eines oder mehrere der folgenden
Merkmale auf:
die Richtungsinformationen umfassen horizontale und/oder
vertikale Richtungsinformationen bezogen auf die Hauptrichtung;
die
Objektinformationen umfassen Audioinformationen und/oder visuelle
Informationen;
für
mehrere Objekte, die in ungefähr
gleicher Richtung angeordnet sind, ist ein Richtungsvektor definiert;
die
Objektinformationen werden bei Erreichen des Startpunktes automatisch
oder auf Anforderung durch den Benutzer wiedergegeben.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird eine Vorrichtung zur Erfassung richtungsbezogener Informationen
bereitgestellt, welche aufweist:
eine Einrichtung zur Erfassung
und Speicherung einer Startposition sowie einer der Startposition
zugeordneten Hauptrichtung,
eine Einrichtung zur Speicherung
einer der Startposition zugeordneten Richtung eines Objekts und
von den den Objekten zugeordneten Objektinformationen, um einem
Benutzer bei Erreichen der Startposition den Abruf und die Wiedergabe
der Objektinformation in richtungsbezogener Form unter Angabe der
Richtung des jeweiligen Objekts zu ermöglichen.
eine Einrichtung
zum Erfassen der Koordinaten des Startpunktes mittels einer Navigationseinrichtung, die
die Position des Benutzers ermittelt;
eine Einrichtung zum
Erfassen der Koordinaten des Objektes mittels einer Navigationseinrichtung,
die die Position des Objekts ermittelt;
eine Einrichtung zum
Ermitteln der dem Objekt zugeordneten Richtungsinformation als Differenz
der Positionsvektoren des Startpunkts und des Objekts sowie
eine
Einrichtung zum Erfassen der Koordinaten eines Annäherungspunktes,
wobei die Position des Annäherungspunkts
so gewählt
ist, dass die Verbindungslinie zwischen Annäherungspunkt und Startpunkt
mit der Hauptrichtung zusammenfällt.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung ferner auf:
eines oder mehrere der folgenden
Merkmale auf:
die Richtungsinformationen umfassen horizontale und/oder
vertikale Richtungsinformationen bezogen auf die Hauptrichtung;
die
Objektinformationen umfassen Audioinformationen und/oder visuelle
Informationen;
für
mehrere Objekte, die in ungefähr
gleicher Richtung angeordnet sind, ist ein Richtungsvektor definiert;
die
Objektinformationen werden bei Erreichen des Startpunktes automatisch
oder auf Anforderung durch den Benutzer wiedergegeben.
-
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird ein Computerprogramm mit Programmcode bereitgestellt, welcher
einen Computer mit einer Navigationseinrichtung in die Lage versetzt,
ein Verfahren gemäß einem
der Ausführungsbeispiele
auszuführen.
-
Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
-
1 das
Grundprinzip der Funktionsweise eines Verfahrens gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
-
2 schematisch
die Verwendung von Richtungsinformationen in horizontaler und vertikaler Ebene,
-
3 die
Annäherung
eines Benutzers an den Startpunkt gemäß einem Ausführungsbeispiel,
-
4 die
erhöhte
Dichte durch weitere Startpunkte gemäß einem Ausführungsbeispiel,
-
5 die
zeitliche Abfolge von nicht richtungsbezogenen Objektinformationen
gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
Das
neue Verfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
bezieht Informationen der realen Umgebung auf Richtungen wie nun
unter Bezugnahme auf 1 näher erläutert wird.
-
Zunächst wird
eine Anfangsposition z. B. durch geographische Koordinaten x, y,
und z, und ein Hauptrichtungsstrahl festgelegt, mit letzterem verbunden
ist die Richtungsabweichung Null δ0
= 0.
-
Abweichend
von der Hauptrichtung r0, bezogen auf den gleichen Startpunkt x0,
y0, z0, werden weitere Richtungen r1...ri mit ihren Abweichungen δ1...δi festgelegt,
die auf Objekte von Interesse (OIs) weisen.
-
Die
Objekte können
von unterschiedlichem Typ (z. B. naturwissenschaftliche, technische,
kulturhistorische, touristische Typen) Typ 1...Typ n sein, dementsprechend
gibt es unterschiedliche Objekte OI1...OIn.
-
Zu
jedem Objekttyp werden Daten: numerisch, textlich sowie in Bild
und Ton gespeichert, sowie die Position des Objektes selbst. Bei
sehr vielen benachbarten Objekten gleichen Typs kann alternativ eine
oder mehrere repräsentative
Position/en angegeben werden, in 1 etwa die
Hauptrichtung r0 für die
Objekte Typ O1 oder die Richtung r2 für die Objekte Typ O2. Zum Startpunkt
werden ebenfalls die Koordinaten x0, y0, z0 gespeichert, sowie die
Hauptrichtung r0. Da vom Startpunkt aus die eigentlichen Objekte
des Interesses (OIs) referenziert werden, werden in der Regel ein
oder mehrere Bilder sowie Tondokumente gespeichert, die in Hauptrichtung
(mit horizontaler Kantung Null δ0
= 0) erfaßt
wurden und die Szene beschreiben. Ein weiterer Parameter der die
Ausrichtung eines Bildes reproduzierbar macht, ist die Erfassung
der vertikalen Kantung, also der Abweichung der Projektionsfläche vom
Lot δg,
die in 2 schematisch dargestellt ist. Diese kann optional
zusätzlich
erfaßt
und gespeichert werden, wenn sie nicht Null ist.
-
Auf
diese Weise werden Objekte und die diesen Objekten zugeordneten
Richtungsinformationen (bezogen auf eine Anfangsposition = Startpunkt)
abgespeichert bzw. referenziert und können so für einen Benutzer als Richtungsinformationen,
gegebenenfalls zusammen mit zusätzlichen
Informationen, wiedergegeben werden. Diese Zusatzinformationen können beispielsweise
graphische oder schriftliche Informationen (z. B. eine Beschreibung
des Objekts, das sich in dieser Richtung befindet), Audioinformationen
(z. B. eine sprachliche Beschreibung des Objekts in der entsprechenden
Richtung) oder sonstige visuelle oder audiovisuelle Informationen
sein. Dies ist in 1 und 2 jeweils
durch die den Objekten zugeordneten (Daten)Speicher dargestellt.
-
Für die Praxis
hat die beschriebene Referenzierung des dreidimensionalen Raumes über Punkte und
Richtungen gleich mehrere vorteilhafte Implikationen:
- • Es
können
kostengünstige
handelsübliche
Geräte
zur Erfassung und auch zur späteren
Nutzung der Daten aus dem Verfahren eingesetzt werden. Positionsdaten
x, y, z können
z. B. mit GPS Empfängern
vor Ort erfaßt
werden. (Eine alternative Erfassung über digitale Geländemodelle
am Bildschirmarbeitsplatz ist möglich.)
- • Bilddaten
können
z. B. mit digitalen Aufnahmegeräten
erfaßt
werden, deren Projektionsfläche lotrecht
in Hauptrichtung ausgerichtet wird. Die lotrechte Ausrichtung kann
z. B. durch die Verwendung handelsüblicher Stative, mit entsprechender
Ausrüstung
erreicht werden. Bei abweichender Ausrichtung kann damit auch δg gemessen
werden.
- • Die
Hauptrichtung kann ebenfalls durch Verwendung eines GPS Empfängers bestimmt
werden, indem ein Annäherungspunkt
vor Erreichen des Startpunktes erfaßt wird. Dieser Annäherungspunkt
liegt dabei auf der durch die Hauptrichtung definierten Geraden,
er ist sozusagen der Punkt, über
den der Benutzer sich der Anfangsposition nähern soll, damit der Benutzer
dann auch richtig ausgerichtet ist. Aus den Positionen x0 – 1, y0 – 1, z0 – 1 (Koordinaten
des Annäherungspunktes) und
x0, y0, z0 (Koordinaten der Anfangsposition) ergibt sich eindeutig
die Bewegungsrichtung, entlang derer sich der Benutzer dem Startpunkt
nähert
und die als Hauptrichtung definiert werden kann. In 3 ist
eine solche Annäherung
an den Startpunkt über
einen Annäherungspunkt
schematisch dargestellt. Eine alternative Erfassung z. B. durch
einen elektronischen Kompaß vor
Ort oder über
digitale Geländemodelle
am Bildschirmarbeitsplatz ist möglich.
- • Die
präzise
vorliegenden Richtungsinformationen können für ein zu einem Objekt gehörendes Tondokument
pragmatisch übersetzt
werden, wie z. B. in 1 schematisch dargestellt durch
einen Text der Art „...geradeaus
in e1 Meter Entfernung befinden sich drei Objekte vom Typ O1, halbrechts
auf 1:30 Uhr in e2 Meter Entfernung befinden sich zwei Objekte vom
Typ O2, links auf 9:00 Uhr in e3 Meter Entfernung befindet sich
ein Objekt vom Typ O3...".
Dadurch kann der Anwender, wenn er sich ebenfalls zum Startpunkt
begibt und in Hauptrichtung ausrichtet, unmittelbar gespeicherte
Audiodaten der realen Szene zuordnen.
- • Ebenso
können
Bilddokumente präsentiert
werden, die zuvor ebenfalls in der Regel in der Hauptrichtung erfaßt wurden.
Dadurch kann der Anwender, wenn er sich zum Startpunkt begibt und
in Hauptrichtung ausrichtet, unmittelbar gespeicherte Bilddaten
der realen Szene zuordnen.
- • Zur
Dokumentation und Analyse zeitlicher Veränderungen kann eine Serie von
Haupt-Bilddokumenten mit gleicher Ausrichtung erfaßt und präsentiert
werden.
- • Weitere
Ton- und Bildinformationen können
sich auf den Ort und/oder die Objekttypen und/oder konkrete Objekte
selbst beziehen, ohne richtungsgebunden zu sein, etwa als genereller
Einleitungstext, bevor auf die detaillierten richtungsbezogenen
Informationen zugegriffen wird.
- • Die
Beschränkung
auf ein einfaches Referenzierungssystem bestehend aus Punkten (Start-
bzw. Anfangspunkten) und Richtungen, die dann jeweils einem oder
mehreren Objekten zugeordnet sind, ist sehr robust und fehlertolerant.
Fehler beim Erfassen des Startpunktes und der Hauptrichtung ziehen
zwar Folgefehler nach sich, aber ohne Multiplikatoreffekte. Das
Verfahren kann je nach Einsatzzweck rationell, das heißt auch
unter Verzicht auf größtmögliche Genauigkeit
bei der Erfassung von Koordinaten und Richtungen durchgeführt werden,
und liefert dennoch zweckangepasst ausreichende Genauigkeit. Nutzern,
denen z. B. Sprachansagen dieser Art ausreichen: „...direkt
vor ihnen in 50 m Entfernung befindet sich..." oder: „...in der Vitrine halbrechts
von Ihnen befindet sich..." reicht
sicherlich eine Genauigkeit im Bereich mehrerer Meter aus. Die Erfassung
und die spätere
Zielführung
des Nutzers zur Startposition können
dabei mit einfachsten Mitteln erreicht werden. Höhere Anforderungen können mit
entsprechend angepaßter
Meßsensorik
ebenso realisiert werden. Das Verfahren ist also hinsichtlich seiner
erforderlichen Präzision bei
der Erfassung von Örtlichkeiten
und späteren Präsentation
ortsbezogener Informationen auf technischer Ebene skalierbar.
- • Sofern
das Erfassungsraster selbst nicht ausreichend präzise erscheint, können beliebige
weitere Startpunkte eingesetzt werden, die einen direkteren Bezug
zu den OIs aufweisen, z. B. indem sie näher an diesen OIs positioniert
werden und dadurch Richtungen und Entfernungen präziser bestimmt
werden. Dies ist schematisch in 4 dargestellt.
Das Erfassungsraster kann so zu einer beliebigen Dichte ergänzt werden.
Das Verfahren ist also auch unabhängig von technischen Optionen,
nur durch Anpassung der verwendeten Geometrien, skalierbar.
- • Sprachansagen
können
anhand der aktuellen Position des Nutzers, des Annäherungspunktes, des
Startpunktes, der Richtungen und Entfernungen sowie der Objekttypen
aus gespeicherten Sprachfragmenten automatisch synthetisiert werden.
Durch eine Abspeicherung der Fragmente unter Zuordnung zu den Startpunkten
bzw. Richtungen und ggf. den Annäherungspunkten
kann so dem Benutzer durch Zusammenfügung der Textfragmente die
passende Zusatzinformation präsentiert
werden. Solche Fragmente könnten
z. B. sein „Sie
sehen nun" für Startpunkte, „rechts", „halbrechts", „geradeaus", „halblinks" und „links" für Richtungen, „in einer
Entfernung von" für Entfernungen,
sowie „die
Mona Lisa", „den Hut
von Joseph Beuys" oder „den Altar
von Tilman Riemenschneider" für Objektinformationen.
Auf diese Weise kann dann bei Erreichen des Startpunktes z. B. der
Satz „Sie
sehen nun – halblinks – in einer Entfernung
von 50 m – die
Mona Lisa" aus Fragmenten
synthetisiert werden, wobei einem vordefinierten Muster bei der
Synthetisierung gefolgt wird.
-
Die
Implementierug des Verfahrens, kann mittels einer programmgesteuerten
Vorrichtung erfolgen, wobei die Steuerungssoftware die Vorrichtung
in die Lage versetzt, das Verfahren gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung
auszuführen.
Dies wird nun anhand weiterer Ausführungsbeispiele genauer beschrieben.
-
Die
Steuerungssoftware bildet dabei beispielsweise zwei Phasen ab und
unterstützt
diese, und zwar:
- 1. die Erfassung und
- 2. die Nutzung
richtungsbezogener Informationen.
-
Nachfolgend
wird zunächst
die gemäß einem
Ausführungsbeispiel
zur Implementierung verwendete Hardware kurz dargestellt.
-
Hardware-Grundlage
sind gemäß einem Ausführungsbeispiel
handelsübliche
Kleinrechner wie Laptop, PDA oder Smartphone mit handelsüblichen
Speichereinrichtungen und Betriebssystemen für den Betrieb der Software
zur Implementierung der Ausführungsbeispiele.
Die Geräte
sind mit Navigationseinrichtungen, z. B. GPS-Empfängern, ausgestattet,
alternativ kann der GPS Empfänger
als eigenes Gerät,
neben dem Kleinrechner, ebenfalls eingesetzt werden. Hier sollte
dann vorzugsweise eine Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Rechner
und GPS-Empfänger
vorgesehen sein. Für die
Bildaufzeichnung werden z. B. handelsübliche Kameras eingesetzt.
Die Ausrichtung kann zweckangepasst „per Hand" erfolgen oder, wenn dies nicht ausreicht,
mit Hilfe eines geeigneten Stativs, das an der Startposition aufgestellt
und ausgerichtet wird. Gleiches gilt für Tonaufzeichnungen vor Ort.
Optional ist der Kleinrechner mit Mobilfunk ausgestattet, um zeitnah
Daten mit einem zentralen Server abzugleichen also z. B. um als
Erfasser neue Daten sofort Anderen verfügbar zu machen oder um als
Nutzer aktuelle Daten „herunterzuladen".
-
Als
universeller Kleinrechner für
den Aufbau und die Nutzung von Informationssystemen, die nicht besonders
hohe Anforderungen an die räumliche Präzision stellen
kann das Smartphone gelten, das Mobilfunk, Bild- und Tonerfassung,
und GPS-Empfang aufweist, sowie ein offenes Betriebssystem. Alternativ
ist der Einsatz individueller Komponenten möglich, dies sind z. B.:
- a) Mobiles Endgerät (Kleinrechner)
- b) GPS Empfänger
- c) Mobilfunkmodem (optional, je nach Anforderung an Datenaktualität)
- d) Bildaufzeichnungsgerät
- e) Tonaufzeichnungsgerät
-
Optionale
Hilfseinrichtungen sind beispielsweise
- h.1
Stativ als Halterung und für
die vertikale Ausrichtung der Aufzeichnungsgeräte d) und e).
- h.2 Kompaß als
Ergänzung
der Aufnahmegeräte d)
und e) oder des Stativs zur horizontalen Ausrichtung auf die Hauptrichtung.
- h.3 Sensoren, die Bewegungen (Beschleunigung und/oder Geschwindigkeit)
und Richtungen (Kompaß)
auswerten und so den GPS-Empfänger b)
in Räumen
ergänzen,
in denen kein GPS Empfang möglich
ist.
- h.4 Entfernungsmesser.
-
Die
Hardwarekomponenten a) bis e) und h.2, h.3 sind vorzugsweise vernetzt
und ihre Signale stehen der Steuerungssoftware vorzugsweise kontinuierlich
zur Verfügung.
Alternativ können
ihre Messergebnisse auch manuell allein mit dem mobilen Endgerät a) erfaßt werden
und sogar beispielsweise von Hand eingegeben werden.
-
Nachfolgend
wird die Erfassung richtungsbezogener Informationen gemäß einem
Ausführungsbeispiel
anhand einzelner Schritte erläutert.
-
Erfassung des Annäherungspunktes
-
Der
Erfasser legt einen geeigneten Annäherungspunkt fest, z. B. einen
Punkt auf der Straße. Dieser
wird aufgesucht, per GPS erfaßt
und mit dem mobilen Endgerät
z. B. anhand seiner Koordinaten als x0 – 1, y0 – 1, z0 – 1 gespeichert. Alternativ
kann dies auf Grundlage geokodierter digitaler Karten- und/oder
Luftbilder erfolgen. Als Sonderfall kann dies auch ohne automatische
Koordinatenerfassung, z. B. in Gebäuden ohne GPS-Empfang, erfolgen,
beispielsweise grafisch auf einem Gebäudeplan.
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Erfassung des Startpunktes
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Der
Erfasser legt analog zur Festlegung des Annäherungspunktes einen geeigneten
Startpunkt fest und speichert diesen z. B. als x0, y0, z0. Alternativ
kann dies auf Grundlage geokodierter digitaler und/oder Satelliten-
und/oder Luftbilder erfolgen. Als Sonderfall kann auch dies ohne
Koordinatenerfassung, z. B. in Gebäuden ohne GPS-Empfang, erfolgen
z. B. grafisch auf einem Gebäudeplan.
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Ausrichtung an der Startposition in Hauptrichtung
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Aus
der Verbindungslinie Annäherungspunkt-Startpunkt
berechnet die Steuerungssoftware die Hauptrichtung r0 und zeigt
diese auf dem mobilen Endgerät
an, z. B. durch einen Richtungspfeil.
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Wenn
das Endgerät
bewegt wird, wird die Abweichung von der erfaßten Hauptrichtung und die Richtung
zur erneuten Annäherung
an die Hauptrichtung durch laufende Auswertung der GPS-Position kontinuierlich
angezeigt. So kann der Erfasser sich jederzeit erneut ausrichten,
indem er sich vom Annäherungspunkt
aus (bzw. über
den Annäherungspunkt)
auf die Startposition zubewegt und auf die Hauptrichtung „einschwingt", wie dies beispielsweise in 3 dargestellt
ist. Dieses Vorgehen ist jederzeit reproduzierbar, eine wichtige
Voraussetzung bei der Geländearbeit
vor Ort, für
wiederholte Datenaufnahme für
den Aufbau von Zeitserien, aber auch für den späteren Nutzer, der die Informationen
abrufen möchte.
Alternativ kann der Erfasser die Startposition aufsuchen und die
Hauptrichtung dort z. B. mit einem elektronischen Kompaß in Verbindung
mit einem Neigungsmesser bestimmen. Dies kann z. B. in Räumen ohne
GPS-Empfang sinnvoll sein. Zu diesem Zweck wertet die Steuerungssoftware
die Werte von Kompaß und
GPS Empfänger
alternativ oder parallel aus. Als Sonderfall kann dies ohne vorherige
Koordinatenerfassung, z. B. in Gebäuden ohne GPS-Empfang, erfolgen
z. B. grafisch auf einem Gebäudeplan.
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Ausrichtung von Aufnahmegeräten an der
Startposition
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Wenn
Aufzeichnungen wiederholt oder ergänzt werden sollen, sollten
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
insbesondere Bildaufzeichnungsgeräte in Hauptrichtung und zusätzlich vertikal
reproduzierbar ausgerichtet werden können. Sie verfügen immer über eine
Projektionsfläche,
auf der dreidimensionale räumliche
Daten abgebildet werden. Im einfachsten Fall wird die Projektionsfläche in Hauptrichtung
lotrecht ausgerichtet. Dies kann, wenn keine besonders hohen Anforderungen
an die Präzision bestehen,
manuell geschehen, der Erfasser nähert sich dem Startpunkt entlang
des Richtungspfeiles, den das mobile Endgerät anzeigt (auf dem Weg über den
Annäherungspunkt)
und hält
dort angekommen sein Aufnahmegerät „senkrecht". Die Steuerungssoftware
nimmt als normale (voreingestellte) Rahmenbedingung dafür δg = 0 an.
In anderen Fällen kann
beispielsweise die Neigung mit Hilfsgeräten (Neigungsmesser am Aufnahmegerät oder am
Stativ) gemessen und δg
als Parameter gespeichert werden. Dies geschieht vorzugsweise automatisch
bei vernetzten Komponenten oder manuell durch Ablesen von δg und Eingabe
in die Steuerungssoftware am mobilen Endgerät.
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Erfassung der Objekte von Interesse (OI)
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Nachdem
die Grundlinie (die Hauptrichtung) festgelegt ist, und die Szene
insgesamt durch gespeicherte Bild- und Tondokumente erfaßt wurde
bzw. einzelne Bild- und Tondokumente erfaßt wurden, die die Objektinformationen
(OIs) enthalten, werden die OIs den jeweiligen Richtungsinformationen
zugeordnet. Dazu gibt es unterschiedliche mögliche Vorgehensweisen:
- i) Der Erfasser begibt sich zu den OIs und
erfaßt ihre
Position per GPS mit der Steuerungssoftware. Diese verbindet den
Startpunkt mit jedem OI und berechnet so die Richtungen r1...ri
und Entfernungen e1...ei. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn
weitere Daten vor Ort zu den OIs selbst (nicht richtungsgebunden)
z. B. Messungen, Zählungen,
Bild-, Tondokumente erfaßt
werden sollen.
- ii) Der Erfasser legt die Richtungen r1...ri (inklusive Neigungswinkel)
mittels der Steuerungssoftware, die hierzu ein Interface bereitstellt,
vom Startpunkt aus fest, mißt
die Entfernungen zu den Objekten und speichert die Meßwerte ab.
Die Steuerungssoftware berechnet daraus die Koordinaten der OIs
und legt dann die Objektinformationen als den Richtungen der OIs
zugeordnet ab. Die Richtungen ri können geschätzt werden, per Kompaß oder Peileinrichtung
gemessen werden, oder als Bewegungsrichtung ermittelt werden, indem
der Erfasser einen kurzen Weg in Richtung des OI zurücklegt,
wobei dann das GPS bzw. die Steuerungssoftware aus den Differenzvektoren entlang
der Bewegungsrichtung die Richtung ermittelt.
- iii) Der Erfasser legt die Positionen der OIs auf der Grundlage
eines digitalen Geländemodells und/oder
von Satelliten-/Luftbildern und/oder Karten fest.
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Auf
diese Weise können
die zu den OIs gehörenden
Objektinformationen jeweils den Richtungen, in denen die OIs liegen
zugeordnet gespeichert werden und später zur Präsentation für einen Benutzer wieder abgerufen
werden.
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Iterative Überarbeitung und Wiederholung
der Erfassung
-
Nachdem
die Positionen der OIs erfaßt
wurden und evtl. zusätzliche
Daten (nicht richtungsgebunden) erfaßt wurden, begibt sich der
Erfasser zum Startpunkt und bekommt dort eine Übersicht von der Steuerungssoftware
präsentiert,
welche beispielsweise umfaßt:
- • Räumliche
Lage der Szene, Richtungen und Entfernungen zwischen Annäherungspunkt, Startpunkt
und OI
- • Darstellung
der Szene auf dem ausgerichteten Bilddokument (ausgerichtet anhand
der Hauptrichtung). Der Erfasser kann dann die berechneten Positionen
manuell korrigieren, z. B. OI-Positionen verschieben. Mit Methoden
der Bildbearbeitung kann er auch Ergänzungen vornehmen, z. B. Hilfspunkte
im Bild markieren, die für
die Orientierung wichtig sind.
- • Darstellung
der Szene auf einer digitalen Karte, digitalem Geländemodell
und/oder einem geokodierten Luft-/Sattelitenbild, wenn diese zur
Verfügung
stehen.
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Durch
die einfache Reproduzierbarkeit des Vorgehens kann eine Szene dann
iterativ überarbeitet
werden, bis die Daten für
eine spätere
Nutzung oder für
eine wiederholte Aufnahme z. B. für den Aufbau von Zeitserien
optimal vorliegen.
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Synchronisation mit zentralem Server
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Nach
abgeschlossener Erfassung werden die Daten vom berechtigten Erfasser
gemäß einem Ausführungsbeispiel
mit einem zentralen Server (z. B. im Internet) abgeglichen. Dabei
wird geprüft
ob es den betreffenden Startpunkt schon gibt oder nicht. Im ersten
Fall werden beispielsweise die Ergänzungen/Änderungen zentral übernommen,
im zweiten Fall die komplette Ersterfassung. Im Zweifelsfall, z.
B. wenn es schon einen anderen Startpunkt in der Nähe gibt,
wird beispielsweise die Erfassung zur späteren Klärung zwischengespeichert.
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Je
nach erforderlicher Aktualität
der Daten kann die Synchronisation auch per Mobilfunk durchgeführt werden
und die Synchronisation durch die Steuerungssoftware interaktiv
unterstützt
werden.
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Nachdem
die richtungsbezogenen Informationen wie vorstehend beschrieben
für die
OIs erfaßt wurden,
können
sie dann auch genutzt werden. Dies wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen genauer
beschrieben.
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Aufsuchen des Annäherungspunktes, Positionierung und
Ausrichtung
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Nach
vorangegangener Suche, die gemäß einem
Ausführungsbeispiel
von der Steuerungssoftware unterstützt wird, (z. B. Abfrage seitens
des Nutzers: a. Welche OIs befinden sich in meiner Nähe oder
b. Wo finde ich ein OI vom Typ I in der Umgebung) hat sich der Nutzer
dann für
einen Startpunkt entschieden, der dem OI zugeordnet ist.
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Der
Benutzer gibt seine gewünschte
Sprache an (deutsch, englisch...) und wird von der Steuerungssoftware
in einem Zug zum Startpunkt geführt (durch
audiovisuelle Richtungsangaben) und ausgerichtet. Dazu führt ihn
ein Richtungspfeil des Mobilen Endgerätes zuerst zum Annäherungspunkt
und von dort direkt zum Startpunkt. Die Ausrichtung erfolgt also
durch das Durchlaufen des Weges Annäherungspunkt-Startpunkt. Dabei
schwingt sich der Nutzer automatisch auf der Hauptrichtung ein und
ist bei Erreichen des Startpunktes entlang der Hauptrichtung ausgerichtet.
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Eventuelle
Abweichungen von der Hauptrichtung auf dem letzten Streckenabschnitt
werden von der Steuerungssoftware nach Erreichen des Standorts noch
durch eine Aufforderung zur Einnahme der korrekten Ausrichtung korrigiert
(z. B. „Bitte um
45 Grad nach rechts drehen").
Alternativ, insbesondere wenn am Startpunkt kein Bildmaterial verwendet
wird, wird die Hauptrichtung entsprechend der aktuellen Ausrichtung
neu berechnet und alle Richtungsinformationen zu den OIs werden
entsprechend angegeben.
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Für den Fall,
dass keine GPS Informationen vorliegen, orientiert sich der Nutzer
klassisch anhand des Gebäudeplans.
Die Steuerungssoftware kann nur generelle Hinweise geben, z. B.
Sprachansagen: „...suchen
Sie den Annäherunspunkt
auf und gehen Sie dann zum Startpunkt halblinks in x-Meter Entfernung...Hauptrichtung
ist weiter genau geradeaus...". Der
Nutzer meldet das Erreichen der Startposition dann aktiv der Steuerungssoftware.
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Sehr schnelle Orientierung und Nutzung
der Informationen
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Der
ausgerichtete Benutzer kann dann unmittelbar Informationen über das
mobile Endgerät bekommen
(automatisch) oder interaktiv abfragen. Im ersten Fall kann die
Steuerungssoftware mit Erreichen des Startpunktes aktiv werden und
audiovisuelle Informationen präsentieren.
Positionen der OIs werden beispielsweise automatisch sprachlich
umgesetzt z. B.: „vorne
sehen Sie...halb rechts oberhalb in 15 m Entfernung befindet sich...".
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Dazu
wird beispielsweise das Bild angezeigt und die gerade angesprochenen
OIs werden dabei visuell hervorgehoben.
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Im
Falle der interaktiven Abfrage wird die Szene visuell auf dem mobilen
Endgerät
dargestellt, alle möglichen
Richtungen und ihre OIs ausgehend vom Startpunkt werden angezeigt
und können
vom Nutzer einzeln aktiviert werden.
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Auf
diese Weise kann der Nutzer unmittelbar seine Umgebung und gespeicherte
Information einander zuordnen, sich orientieren und die vorhandene Information
nutzen.
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Aufsuchen der OIs
-
Der
Nutzer kann gemäß einem
Ausführungsbeispiel
einen OI markieren. Die Steuerungssoftware weist dann durch dauernden
Positionsvergleich des Nutzers relativ zum OI audiovisuell auf die
Richtung und Entfernung des OI hin. Wenn mehrere OIs, auch über mehrere
Startpunkte aufgesucht werden sollen, kann der Nutzer beispielsweise
interaktiv die Reihenfolge der Streckenabschnitte festlegen, wie
dies in 5 schematisch dargestellt ist.
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Am
jeweiligen OI bekommt der Nutzer dann automatisch oder wieder interaktiv
die vorhandenen Informationen zum OI (nicht richtungsgebunden) audiovisuell
präsentiert,
und kann wieder Umgebung und gespeicherte Informationen unmittelbar
zuordnen.
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Synchronisation mit zentralem Server
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Der
berechtigte Nutzer kann die benötigten Daten
z. B. per Internet schon vor dem Einsatz vom Server auf sein mobiles
Endgerät
laden. Optional kann dies bei entsprechender Hardwareausrüstung auch
per Mobilfunk geschehen.
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Ergänzungen
der Informationsbasis durch den Nutzer
-
Insbesondere,
wenn ein Informationssystem nach vereinfachtem Verfahren aufgebaut
wurde, d. h. wenn bei der Datenerfassung keine komplexen Hilfsgeräte eingesetzt
wurden und z. B. die Bilderfassung an einem Startpunkt mit lotrechter
Projektionsfläche des
Aufnahmegerätes
durchgeführt
wurde, dann kann mit „Führung" durch die Steuerungssoftware „Jedermann" Daten ergänzen. Die
Steuerungssoftware führt
dann wie folgt:
Der Nutzer/Erfasser wird wie beschrieben an
den Startpunkt geführt
und ausgerichtet. Dort kann er mit einem angepaßten Erfassungsmodul wie bereits
beschrieben weitere OIs erfassen und auch weitere Bilddokumente
zur Szene selbst erfassen (beispielsweise in Form einer Zeitserie).
Ebenso kann er eine Szene mit eigenem Startpunkt komplett neu erfassen.
Dies führt
dann zu einer Verdichtung des räumlichen
Rasters wie beispielsweise in 4 dargestellt.
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Die
Ergänzung
der Informationsbasis durch den Nutzer eignet sich dadurch in besonderem
Maße für populäre Themen
wie z. B. Natur, Landschaft, Kultur, Geschichte, Tourismus und den
Aufbau entsprechender Datenbestände
im Internet.
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Integration des Verfahrens in Navigationsverfahren
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Das
beschriebene Verfahren kann gemäß einem
Ausführungsbeispiel
mit echter Navigation kombiniert werden. Hardwarevoraussetzung ist
dann ein Navigationssystem mit geeignetem Display und Onboardrechner,
auf dem ein Modul zur Implementierung des Ausführungsbeispiels in Kombination
mit der Navigation eingesetzt werden kann. Das Aufsuchen eines OI
geschieht dann wie folgt.
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Fall 1: Annäherungspunkt, Startpunkt und
OIs liegen auf einem Weg/einer Straße des routingfähigen Datensatzes
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In
diesem Fall wird der Annäherungspunkt als
Zielkoordinate für
die Navigation angegeben. Nach Erreichen des Annäherungspunktes wird der kommende
Startpunkt als Navigationsziel gesetzt und es kann audiovisuell
darauf hingewiesen werden. Nach Erreichen des Startpunktes werden
Informationen wie beschrieben automatisch präsentiert oder interaktiv abgerufen.
Die OIs können
wie beschrieben ausgewählt
werden, damit werden sie nacheinander als Navigationsziele gesetzt.
Nach Erreichen eines OI bekommt der Nutzer automatisch oder wieder
interaktiv die vorhandenen Informationen zum OI (nicht richtungsgebunden)
audiovisuell präsentiert,
und kann wieder Umgebung und gespeicherte Informationen unmittelbar
zuordnen.
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Fall 2: Annäherungspunkt, Startpunkt und
OIs liegen nicht alle auf einem Weg/einer Straße des routingfähigen Datensatzes
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In
diesem Fall werden Annäherungspunkte, Startpunkte
und OIs, sofern sie auf dem Weg/einer Straße des routingfähigen Datensatzes
liegen, in der richtigen Reihenfolge als Zielpunkt für die Navigation gesetzt.
Punkte die außerhalb
des routingfähigen Datensatzes
liegen, können
nach Verlassen des Fahrzeugs wie beschrieben mit einem mobilen Endgerät aufgesucht
werden.
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Integration des Verfahrens in klassische
GIS Verfahren
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Das
beschriebene Verfahren kann auch mit klassischen Geographischen
Informationssystemen kombiniert werden. Dies betrifft insbesondere
die Seite der rationellen Datenerfassung zu Objekten von Interesse
mit dem beschriebenen Verfahren für GIS. Da alle so erfaßten Daten
einen geographischen Bezug haben, können sie problemlos in GIS übernommen
werden.
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Zum
Beispiel kann die Systematik der OIs Lagern oder Objekten der GIS
zugeordnet werden. Wenn im beschriebenen Verfahren Aussagen zur Flächenausdehnung
eines OI gemacht wurden (z. B. Auswahl eines repräsentativen
OI, wenn mehrere vorliegen), können
diese interpretiert werden und als Fläche dargestellt werden. Durch
die Lage der OIs zueinander können
Annahmen getroffen werden und daraufhin Flächen mit gleichen OIs gegenüber Flächen mit
anderen OIs abgegrenzt werden.
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Das
Verfahren gemäß den beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann vielfältig
eingesetzt werden, einige typische Beispiele sind im Folgenden aufgeführt.
-
Das
Verfahren eignet sich besonders gut, um „touristische" Daten ausreichend
genau, rationell, flächendeckend
und großräumig zu
erfassen. Dabei kann der Nutzer selbst beteiligt werden, auch im
Sinne von „Internet
Communities". Aus
der Sicht des Nutzers können
beliebige touristische Ziele z. B. innerstädtisch, entlang touristischer
Routen oder auf dezidierten Lehrpfaden angeboten, ausgewählt und aufgesucht
werden. Vor Ort werden auch sehr dichte und komplexe Informationen
visuell und sprachlich schnellstmöglich übermittelt. Einzige Voraussetzung ist
ein geeignetes mobiles Endgerät.
Diese Art der Informationsvermittlung kann auch mit geführten Touren
kombiniert werden, wenn z. B. größere und
mehrsprachige Gruppen von wenigen Reiseführern betreut werden, wenn
vor Ort mehr Details zu beobachten sind, als ein Reiseführer vermitteln
könnte
oder wenn Informationen nutzerspezifisch aufbereitet werden müssen z.
B. für
unterschiedliche Ausbildungsstände
und/oder Altersgruppen.
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Das
Verfahren eignet sich auch für
professionelle Arbeitsprozesse. Dadurch, dass der Nutzer Informationen
vor Ort am Startpunkt direkt und ohne zusätzlichen Zeitaufwand bekommen
kann, eignet sich das Verfahren gut für professionelle Einsätze z. B.
im Zusammenhang mit der Erledigung von Aufträgen oder Notfalleinsätzen. Techniker,
Architekten, Prüfer,
um nur einige Beispiele zu nennen, können so an ihre Objekte herangeführt und
mit allen notwendigen Informationen für ihre anschließende Tätigkeit versorgt
werden.
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Das
Verfahren eignet sich auch für
wissenschaftliche Zeitserien.
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Durch
die Beschränkung
auf Startpunkt und Richtungsinformationen sowie die Reproduzierbarkeit
der Datenerfassung können
die zugrunde liegenden Objekte von Interesse im Rahmen der gesamten Szene
vor Ort mit geringem Aufwand mehrfach aufgesucht und punktuell neu
beobachtet, gezählt,
vermessen und Veränderungen
auch in Bild und Ton dokumentiert werden. Ein wissenschaftlicher
Nutzer, der weitere Veränderungen
erkennen will, wird an die Startposition geführt und kann bereits dokumentierte Veränderungen
sofort mit der aktuellen Situation vergleichen, z. B. als Basis
für weitere
Dokumentationen oder notwendige Aktionen.
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Die
Ausrichtung des Benutzers erfolgte in den vorstehenden Ausführungsbeispielen
durch Definition und Verwendung eines Annäherungspunktes. Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels
kann allerdings die Ausrichtung auch durch die Ermittlung des momentanen
Bewegungsvektors des Benutzers (gebildet aus der Differenz der Ortsvektoren
zu den Zeitpunkten t – 1
und t0) erfolgen, und zwar, indem dem Benutzer auf der Grundlage
seiner momentanen Bewegungsrichtung sowie der definierten Hauptrichtung
beispielsweise anhand eines Richtungspfeils mitgeteilt werden, in
welche Richtung er sich bewegen soll, um in Hauptrichtung ausgerichtet
zu sein. Auf diese Weise ergibt sich ebenfalls wie in 3 dargestellt
ein „Einschwingen" auf die Hauptrichtung,
indem dem Benutzer immer mittels Richtungspfeil eventuelle Abweichungen
von der Hauptrichtung angezeigt werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel werden
dem Benutzer die Korrekturinformationen erst angezeigt, wenn er
den Startpunkt erreicht hat. Auf der Basis des zuletzt ermittelten
Bewegungsvektors kann dann dem Benutzer beispielsweise mitgeteilt
werden, dass er sich um 45 Grad nach links drehen muß, um in
Hauptrichtung ausgerichtet zu sein.
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Alternativ
dazu kann auch die Hauptrichtung neu berechnet werden, und zwar
so, dass sie mit der Richtung des letzten ermittelten Bewegungsvektors des
Benutzers übereinstimmt.
Die gespeicherten Richtungsinformationen werden dann entsprechend der
Richtungsverschiebung des Vektors der Hauptrichtung ebenfalls neu
berechnet.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die Ausführungsbeispiele
der Erfindung mittels bekannter Vorrichtungen und/oder Einrichtungen
wie Rechnern und/oder sonstigen programmierbaren Endgeräten wie
Handys oder Smartphones, ergänzt
durch Navigationseinrichtungen wie GPS-Empfänger, anhand der vorhergehenden
Beschreibung implementiert werden können, indem diese Geräte im wesentlichen programmtechnisch
so angepasst werden, dass sie in der Lage sind, die Verfahren gemäß den Ausführungsbeispielen
der Erfindung auszuführen.