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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Punkte- oder
Linienverteilung (Mikrostruktur) in einem Speichermedium sowie ein
Speichermedium.
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Computergenerierte
Hologramme zur Datenspeicherung und Authentifizierung von Produkten, die
mit zusätzlichen
Merkmalen wie Logos, Seriennummern, Farbeffekten versehen sind,
werden Mikrostrukturen genannt. Das Auslesen der Daten und die Verifizierung
der Authentizität
geschieht dabei bisher ausschließlich auf dem optischen Weg.
Mikrostrukturen können
aber auch andere optische Informationen beinhalten, beispielsweise
Mikroschriften oder Mikrobilder.
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Für eine Vielzahl
von Anwendung ist eine kostengünstige
und permanente Speicherung von Daten in einem Speichermedium gefordert.
Dies kann unter anderem auf elektrischen oder optischen Wege geschehen.
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Es
ist bekannt, das bestehende elektrische Leiterbahnen mittels Laser
strukturiert werden können. Überdies
ist bekannt, dass durch diverse laserunterstützte chemische Abscheidungsprozesse
Leiterbahnen hergestellt werden können. Alle bekannten Methoden
zur Erzeugung von elektrisch leitenden Strukturen mittels Laserdirektstrukturierung
besitzen bei hoher Geschwindigkeit nur eine geringe örtliche Auflösung.
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Mikrostrukturierungen
der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt
und bestehen aus einer Mehrzahl von Punkten und/oder Linien, mit
denen eine Oberfläche
oder eine oder mehrere Schichten eines Speichermediums in einer optischen
Eigenschaft verändert
wird. Dabei können eine Änderung
der Reflektivität,
eine Änderung
der Phase des reflektierten Lichtes oder eine Kombination beider
Effekte ausgenutzt werden. Die räumliche Auflösung kann
dabei weniger als 10 μm
bis hinunter zu Punkt- oder Linienabmessungen von weniger als 1 μm betragen.
Derartige Mikrostrukturierungen werden zur Speicherung von Informationen
verwendet, insbesondere können
computergenerierte Hologramme, Mikrobilder oder Mikroschriften damit
erzeugt werden.
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Computergenerierte
Hologramme bestehen aus einer oder mehreren Schichten von Punktematrizen
bzw. Punkteverteilungen, die bei einer Beleuchtung mit einem vorzugsweise
kohärenten
Lichtstrahl zu einer Rekonstruktion der in dem Hologramm einkodierten
Informationen führen.
Die Punkteverteilung kann dabei als Amplitudenhologramm, Phasenhologramm
oder als Kinoform berechnet sein. Zur Herstellung von computergenerierten
Hologrammen werden diese zuerst berechnet und anschließend mit einer
geeigneten Schreibvorrichtung durch punktweises oder linienweises
Einbringen von Energie in ein Speichermedium eingeschrieben. Die
Auflösung
der dabei entstehenden Punktematrix oder Linienmatrix kann, wie
bereits angesprochen, im Bereich bis unterhalb von 1 μm liegen.
Somit können
auf engem Raum Hologramme mit einer hohen Auflösung geschrieben werden, deren
Information erst durch Beleuchten mit einem Lichtstrahl und Rekonstruieren des
Beugungsbildes ausgelesen werden können. Die Größe der Hologramme
kann dabei zwischen weniger 1 mm2 und mehreren
1 cm2 betragen.
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Ein
großer
Vorteil der computergenerierten Hologramme liegt darin, dass jedes
Holgramm individuell berechnet werden kann. Somit können in
Serie Hologramme erzeugt werden, die beispielsweise fortlaufende
Nummern oder Produktionsparameter beinhalten. Derartige Hologramme
können
daher insbesondere als Sicherheitsmerkmale auf Verpackungen, Kreditkarten,
Eintrittskarten oder ähnlichem
eingesetzt werden. Mit einer geeigneten Auslesevorrichtung können die
Sicherheitsmerkmale des Hologramms ausgelesen und die Authentizität und Individualität des Sicherheitsmerkmals
kann in einfacher Weise überprüft werden.
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Die
zuvor beschriebenen computergenerierten Hologramme können mit
einer direkt sichtbaren Information kombiniert werden (Mikroschrift,
Mikrobilder). Daneben können
mit einer eingangs genannten Mikrostrukturierung auch die erwähnten Mikrobilder und
Mikroschriften selber unabhängig
von computergenerierten Hologrammen eingeschrieben werden. Die Punkteverteilungen
können
auch als Dotmatrixhologramme erzeugt werden, wobei jeweils einzelne kleine
Flächenabschnitte
als unterschiedliche Beugungsstrukturen des Dotmatrixhologramms
erzeugt werden. Daneben ist es auch möglich, mit der Mikrostrukturierung
ein diffraktives optisches Element (DOE) an sich zu erzeugen.
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Wenn
im Folgenden das Schreiben oder Auslesen mit einem Lichtstrahl beschrieben
wird, ist in der Regel ein Laserstrahl im sichtbaren Wellenlängenbereich
gemeint. Dennoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Anwendung
sichtbaren Lichtes beschränkt.
Im Prinzip kann die Erfindung mit elektromagnetischer Strahlung
in einem weiten Wellenlängenbereich
angewendet werden.
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Aus
dem Stand der Technik sind des Weiteren eine Mehrzahl von Schreibvorrichtungen
zum Schreiben von computergenerierten Hologrammen bekannt, die in
ebenen Speichermedien die optischen Strukturen der Holgramme einschreiben.
Beispielhaft wird dazu auf die Druckschriften WO 02/079881, WO 02/079883,
WO 02/084404, WO 02/084405 und WO 03/012549 hingewiesen. Diese Schreibvorrichtungen
verwenden einen Laserstrahl, der nacheinander jeden einzelnen Punkt
der Punktematrix abscannt und wahlweise Lichtenergie in das Speichermedium
einbringt oder nicht.
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Ebenso
ist eine Mehrzahl von Lesevorrichtungen bekannt, die geeignet sind,
durch Beleuchten der Hologrammfläche
mittels eines Lichtstrahls und einer geeigneten Optik die Rekonstruktion
sichtbar oder mittels Aufnahmemitteln elektronisch darstellbar und
auswertbar zu machen. Beispielhaft wird dabei auf die Druckschriften
DE 101 37 832 , WO 02/084588
und WO 2005/111913 verwiesen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem ein Speichermedium mit einer Mikrostrukturierung versehen
werden kann, die weitere Funktionen und Kombinationen von Funktionen
aufweist. Ebenso liegt das technische Problem zugrunde, ein Speichermedium anzugeben,
das eine Kombination verschiedener technischer Funktionen oder Kombinationen
von Funktionen durch Einschreiben einer Mikrostrukturierung ermöglicht.
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Das
zuvor aufgezeigte technische Problem wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren zur Herstellung einer Punkteverteilung oder Linienverteilung in
einem Speichermedium gelöst,
wobei das Speichermedium mindestens eine durch elektromagnetische
Strahlung veränderbare
Materialschicht aufweist, bei dem die elektromagnetische Strahlung punkt-
oder linienweise in das Speichermedium eingebracht wird, bei dem
durch die Wechselwirkung der elektromagnetischen Strahlung das Material
der mindestens einen Materialschicht punkt- oder linienweise verändert wird
und bei dem eine optisch und elektrisch wirksame Struktur in der
mindestens einen Materialschicht durch die punkt- oder linienweise Veränderung
des Materials erzeugt wird.
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Ebenso
wird das aufgezeigte technische Problem durch ein Speichermedium
mit einer der nachfolgend beschriebenen Strukturierungen gelöst.
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Die
Punkteverteilung oder Linienverteilung werden im Folgenden als Mikrostruktur
bezeichnet.
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Als
optisch wirksame Struktur wird jede sichtbare oder durch Bestrahlung
mit elektromagnetischer Strahlung darstellbare oder auslesbare Struktur
verstanden. Als elektrisch wirksame Struktur wird jede leitende
und/oder nichtleitende Struktur verstanden, die eine über eine
eigentliche Leitfähigkeit
und/oder Nichtleitfähigkeit
hinausgehende Eigenschaft oder Funktion aufweist. Insbesondere stellt
jede Speicherung von Informationen in einer elektrischen Struktur eine
elektrisch wirksame Struktur dar.
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Erfindungsgemäß ist also
erkannt worden, dass die beiden technischen Eigenschaften einer
optischen wirksamen Struktur und einer elektrisch wirksamen Struktur
miteinander verbunden werden können.
Dadurch ergeben sich vielfältige
Anwendungsmöglichkeiten
von Mikrostrukturen, bei denen die optischen und/oder elektrischen
Eigenschaften ausgenutzt werden können.
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Dadurch
wird es möglich
Speichermedien zu erzeugen, die bisher nicht bekannte Kombinationen von
optischen und elektrischen Eigenschaften aufweisen und somit die
Sicherheit von Sicherheitsmerkmalen weiter erhöhen. Zudem bieten sich neue Anwendungsmöglichkeiten
insbesondere im Bereich der elektronischen Anwendungen an.
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Darüber hinaus
besteht ein Vorteil der beschriebenen Technologie, dass in einem
Verfahrensschritt eine optisch und elektrisch wirksame Struktur hergestellt
werden kann.
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Die
im erfindungsgemäße Lösung für die Datenspeicherung
in einem Speichermedium macht sich sowohl die elektrischen Eigenschaften
von individuell strukturierter elektrischer und magnetisch leitender
Strukturen als auch von optischen Strukturen zu nutzen. Dies wird
durch die Entwicklung geeigneter lithographischer Schreibvorrichtungen
ermöglicht, die
bereits oben zum Teil erläutert
werden.
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Das
Einbringen von elektrisch aktiven Strukturen in eine Mikrostruktur,
die bisher als optische Struktur, insbesondere als computergeneriertes
Hologramm eingesetzt worden ist, erweitert das Auslesen von Daten
und die Echtheitsverifikation auf den elektrischen Bereich. Überdies
kann die elektrische Funktionalität einer mit elektrisch leitenden
Strukturen versehenen Mikrostruktur noch angewendet werden, wenn
bereits die optische Funktion der Mikrostruktur stark gestört ist.
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Durch
das zuvor erläuterte
Verfahren können kostengünstig individuelle
Informationen in elektrischer oder/und magnetischer Form gespeichert
werden. Weiter kann die Informationsspeicherung mit einem optischen
Element, vorzugsweise mit einem diffraktiven optischen Element,
hergestellt beispielsweise durch einen Hochgeschwindigkeitslithographen, kombiniert
werden.
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Dadurch
ist eine robuste bzw. ergänzende Datenspeicherung,
Echtheitsverifikation und Diebstahlsschutz möglich. Die hergestellten Strukturen können überdies
als Funktionsstrukturen in Kombination mit anderen elektrisch aktiven
Elementen eingesetzt werden. Als weiteres Merkmal können die hier
vorgeschlagenen Strukturen zur Orientierung in der Mikrostrukturierung
und folglich zur Unterstützung
des optischen Auslesevorgangs dienen.
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Es
ist bevorzugt, dass durch an benachbart angeordneten Punkten der
Materialschicht eingebrachte elektromagnetische Strahlung eine optisch und
elektrisch wirksame Struktur in Form einer Linie oder einer Fläche erzeugt
wird. Somit kann zusätzlich zu
einer Punktestruktur bzw. Punkteverteilung auch eine weitere Möglichkeit
der Mikrostrukturierung ausgenutzt werden.
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Insbesondere
ist es von Vorteil, wenn die optisch und elektronisch wirksame Struktur
eine Unterstruktur in der Größenordnung
von 0,1 bis 10 μm,
insbesondere von 0,1 bis 4 μm
aufweist. Damit werden insbesondere auch besonders kleine elektronische Strukturen
auf einem Speichermedium erzeugbar, die in gleicher Weise und in
Kombination mit einer optisch wirksamen Struktur überlagert
werden können.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass als optisch wirksame Struktur eine diffraktive
Struktur, vorzugsweise ein computergeneriertes Hologramm erzeugt wird.
Somit lassen sich computergenerierte Hologramme mit elektrischen
Strukturen kombinieren.
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Insbesondere
kann als optisch wirksame Struktur auch eine sichtbare Mikrostruktur
erzeugt wird, wodurch ein direkt von einer Person erkennbares Bild
und/oder Schrift mit einer elektrischen Struktur kombiniert werden
kann.
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Bevorzugt
ist es weiterhin, wenn die elektrisch wirksame Struktur als eine
Struktur unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit erzeugt wird. Damit
können
Leiterbahnen und sogar elektrische Schaltungen mit einer optischen
Struktur, insbesondere mit einem computergenerierten Hologramm verbunden
werden.
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In
weiter bevorzugter Weise kann die elektrisch wirksame Struktur als
eine Struktur unterschiedlicher magnetischer Eigenschaften erzeugt werden.
Damit lassen sich dann magnetisch, elektrisch und optisch wirksame
Strukturen erzeugen, wodurch beispielsweise ein optisch sichtbares
Bild, ein computergeneriertes Hologramm und eine elektrisch und
magnetisch wirksame Struktur, beispielsweise ein Schwingkreis, miteinander
kombiniert werden können.
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In
besonders bevorzugter Weise werden die optisch wirksame Struktur
und/oder die elektrisch wirksame Struktur individualisiert. Durch
das individualisierte Schreiben der Strukturen können in einem Herstellungsprozess
individualisierende Merkmale eines Gegenstandes erfasst und beim
Schreiben der Mikrostrukturierung mit berücksichtigt werden. Das beschriebene
Speichermedium kann dann als Sicherheitsmerkmal sowohl individualisierte
optisch wirksame Strukturen als auch individualisierte elektrisch
wirksame Strukturen aufweisen. Beispielsweise kann ein individualisierter
Transponder mit einem individualisierten computergenerierten Hologramm
in einer Mikrostruktur auf einem Speichermedium kombiniert werden.
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Dabei
kann die in der optisch wirksamen Struktur enthaltene Information
und die in der elektrisch wirksamen Struktur enthaltene Information
zumindest teilweise redundant gewählt werden. Beim optischen
und elektrischen Auslesen der Mikrostruktur können dann die Informationen
miteinander verglichen werden.
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Ebenso
ist es möglich,
dass die in der optisch wirksamen Struktur enthaltene Information
und die in der elektrisch wirksamen Struktur enthaltene Information
zumindest teilweise miteinander gekoppelt werden. Dann müssen beide
Informationen mit unterschiedlichen Verfahren ausgelesen werden,
bevor diese miteinander kombiniert werden, um zur eigentlichen Information
zu gelangen.
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Es
ist darüber
hinaus möglich,
dass in der mindestens einen Materialschicht mindestens zwei unterschiedliche
optisch und elektrisch wirksam strukturierte Bereiche erzeugt werden.
Dadurch können
beispielsweise Justage- und
Orientierungsmarken als elektrisch wirksame Strukturen zur besseren und
genaueren Positionierung eines derart beschriebenen Speichermediums
eingesetzt werden, um ein vorhandenes, möglicher Weise auf sehr kleinem Raum
eingeschriebenes computergeneriertes Hologramm automatische auslesen
zu können.
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Des
Weiteren ist ein Aufbau aus mindestens zwei Materialschichten möglich, die
unabhängig
voneinander strukturiert werden und die optisch und/oder elektrisch
zusammenwirken. Dadurch können
weitere Anwendungsmöglichkeiten
erreicht werden, die bisher nicht, möglich waren.
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Bisher
wurde die Erfindung und deren Ausgestaltungen in Bezug auf die möglichen
Kombinationen von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen erläutert. Nachfolgend
wird auf die Art der Erzeugung der Mikrostrukturen eingegangen.
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Zunächst ist
es bevorzugt, dass das Material durch das Einbringen der elektromagnetischen Strahlung
punkt- oder linienweise verdrängt
wird. Dabei kommen verschiedene Prozesse in Betracht. So kann das
Material durch Ablation, durch Materialverdrängung aufgrund einer thermischen
Ausdehnung, durch die eine Schockwelle durch sprunghafte Erwärmung durch
die Punktbelichtung des Laserstrahls erzeugt wird, oder durch Verklumpung,
insbesondere Metall-Clusterung, verdrängt werden. Dadurch kann eine
lokale Erhöhung
des elektrischen Widerstandes auf sehr kleinem Raum bis hin zur
Isolation erreicht werden.
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Als
Metalle kommen hier beispielsweise Aluminium, Kupfer, Gold oder
Titan in Frage.
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Auch
Schichten aus Indium Tin Oxid (ITO) sind möglich, die dabei sowohl als
leitende Schicht aufgedampft oder als Nichtleiter im Aufstreichverfahren
oder ähnlichen
Verfahren aufgebracht sein kann. Die ITO-Schicht kann zu einer nicht
leitenden Schicht führen,
in denen durch die elektromagnetische Strahlung eine teilweise oder
vollständige
Verschmelzung des ITO oder eine Ablation oder Materialverdrängung des
ITO erreicht wird. Somit lassen sich sowohl Isolationen im Falle
der Ablationen oder Materialverdrängung und im Falle der Verschmelzung
eine erhöhte
Leitfähigkeit
erreichen. Auch dadurch lassen sich elektrisch und optisch wirksame
Mikrostrukturen in einem Speichermedium erzeugen.
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Durch
Einbringen von elektromagnetischer Strahlung in entsprechende Materialien
oder Materialkombinationen kann die elektrische Leitfähigkeit
erhöht
werden. Dazu wird beispielsweise in dünnen Schichten, sogenannten
Mikroschichten durch eine Laserbelichtung Energie eingebracht, durch
die die Materialschicht so verändert
wird, dass eine zunächst
elektrisch nichtleitende Struktur zumindest teilweise elektrisch
leitend gemacht wird. Die zugrunde liegenden Prozesse können Sinterprozesse,
Verschmelzung oder eine anderweitige Verbindung von separaten Strukturen,
beispielsweise körnigen
Strukturen sein. Im umgekehrten Fall werden, ebenfalls vorzugsweise
in einer dünnen
Schicht, elektrisch leitende Strukturen nichtleitend gemacht, wozu
ein Ausbringen des Materials der Schicht oder eine Aktivierung von
isolierendem Material angewendet werden können.
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Bevorzugt
ist dabei die Anwendung der zuvor beschriebenen Verfahren bei Schichten,
die nicht an der Oberfläche
angeordnet sind, sondern die innerhalb eines Schichtaufbaus angeordnet
sind, sogenannter Bulk-Aufbau.
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Ebenso
ist es möglich,
dass das Material durch das Einbringen der elektromagnetischen Strahlung
das Metall punkt- oder linienweise chemisch oder physikalisch verändert wird.
Als chemische Veränderung
kann eine Oxidation oder Reduktion eines Stoffes angegeben werden.
Als physikalisch Veränderung
kommt beispielsweise eine Umwandlung eines Aggregatzustandes eines
Stoffes, beispielsweise von kristallin in amorph und umgekehrt in
Frage, als Beispiel sei hier Arsensulfid als ein Halbleiterglas
genannt.
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Darüber hinaus
kann das Speichermedium ein Trägermaterial
aus einem isolierenden Material, vorzugsweise bestehend aus einem
Polymer, einer Polymerfolie, einem Glas, einer Keramik oder einem Kunststoff
aufweisen, auf dem oder in dem die mindestens eine Materialschicht
angeordnet ist.
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Die
zuvor genannten Beispiele und Eigenschaften des Verfahrens können auch
wie folgt beschrieben werden. Durch einen direkt schreibenden Laserprozess,
der mit den oben genannten Schreibvorrichtungen ausgeführt werden
kann, werden elektrisch aktive Mikrostrukturen erzeugt. Im Besonderen werden
metallisierte Trägermaterialien
aus Kunststoff (Polymere), Glas usw. mit einem hochenergetischen
elektromagnetischen Feld, insbesondere mit einem Laserstrahl, lokal
strukturiert. Im Besonderen wird ein metallisiertes Substrat lokal
demetallisiert. Durch die hohe Ortsauflösung des Laserstrukturprozesses von
0.1 μm bis
10 μm (auch
größer) können kleine
Datenspeicher und deren Antennen erzeugt werden (μRFID).
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In
eine Mikrostruktur werden elektrisch leitende Strukturen eingebracht.
Dies geschieht während
des Belichtungsprozesses mit einem Lithographen der oben genannten
Art. Bei der Belichtung wird eine zusammenhängende leitende Schicht auf
einem nicht leitenden Substrat (z. B. Aluminiumschicht auf Polymerfolie)
mittels Laserpulse strukturiert. Durch die Strukturierung verändert sich
lokal die Leitfähigkeit
der Schicht. Üblicherweise
geschieht dies durch Ablation oder Verklumpung der Metallschicht,
was zu einer Erhöhung
des elektrischen Widerstandes, oder kompletter Isolation führt.
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Als
Trägermaterial
kommen hier Glas, Keramik, Kunststoffe, Polymerfolien, oder andere
Isolatoren in Frage. Als leitende Schichten können hier Aluminium, andere
Metalle, ITO-Schichten (bedampft, gesputtert oder beschichtet),
Nanomaterialien oder Halbleitermaterialien verwendet werden.
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Die
Strukturierung kann mittel folgender laserinduzierter Verfahren
erfolgen: Ablation, Oxydation, chemische Prozesse, Änderung
der Konformation (z. B. Gitterstruktur) oder (Metall-, Nanomer-) Clusterung.
Der Prozess der Strukturierung verursacht eine Veränderung
des elektrischen oder magnetischen Widerstandes oder eine Umsetzung
eines Metalls aus dem kristallinen Zustand in den Glaszustand. Dadurch
erfolgt eine Beeinflussung der elektrischen und ferromagnetischen
Eigenschaften.
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Durch
einen Mehrschichtaufbau können
Elemente wie Kondensatoren, Überträger oder
auch Elemente, die Durchkontaktierungen zwischen den einzelnen Layern
benötigen,
aufgebaut werden. Die Durchkontaktierung zwischen verschiedenen
Schichten kann durch Laserlötung
oder durch Laserabrasion realisiert werden.
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Da
die Herstellung von diffraktiven Strukturen auf ähnliche Weise geschieht, können mit
einem Schreib- bzw. Belichtungsprozess gleichzeitig visuelle Effekte,
datentragende computergenerierte Hologramme, Beschriftungen und
elektrische aktive Strukturen hergestellt werden. Durch die Verwendung
eines Hochgeschwindigkeitslithographen kann jedes Merkmal mit individuellen
Informationen versehen werden. Dadurch können Lithogramme in μRFID- und μEMV-Elementen
integriert werden.
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Das
oben aufgezeigte technische Problem wird auch durch ein Speichermedium
mit den Merkmalen des Anspruches 17 gelöst. Die Vorteile dieses Speichermediums
sowie weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus der vorangegangenen
Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und werden zusätzlich
in der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei
auf die beigefügte
Zeichnung Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei mögliche
Positionen von elektrisch leitenden Strukturen in einem computergenerierten Hologramm
dargestellt werden,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei eine Datenkombination aufgebaut aus Wirbelstrombits in das
Speichermedium eingeschrieben ist,
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei Leiterstrukturen zur Erzeugung von charakteristischen Spektren
zusammen mit einem computergenerierten Hologramm eingeschrieben
ist,
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4 ein
viertes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei ein computergeneriertes Hologramm mit einer Antenne für einen
RF-Chip kombiniert ist,
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5 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei eine Anordnung von μRF-IDs
zu einer Bitstruktur vorgesehen ist,
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6 ein
sechstes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei ein Ausführungsbeispiel
für einen
HF-Schwingkreis innerhalb der Mikrostruktur eines computergenerierten
Hologramms ausgebildet ist,
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7 ein
siebtes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei eine Kodierung mittels elektrischer Verbindungen mit einem
computergenerierten Hologramm verbunden ist und
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8 ein
achtes Ausführungsbeispiel
einer Kombination von optisch und elektrisch wirksamen Strukturen,
wobei ein computergeneriertes Hologramm von Justage- und Orientierungsmarken
umgeben ist.
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In
einer ersten in 1 dargestellten Ausführungsform
können
die elektrisch oder magnetisch leitenden Strukturen mit einem computergenerierten Hologramm
kombiniert werden.
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Die
elektrisch aktiven Strukturen können
verschiedene Positionen im Hologramm einnehmen, siehe 1 und
die dort eingezeichneten beispielhaften Positionen. Dabei können die
Strukturen entweder offensichtlich oder auch versteckt innerhalb
eines Hologramms platziert werden.
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Unter
Umständen
ist auch eine Reihe von elektrisch aktiven Strukturen möglich, die ähnlich wie ein
Barcode ausgelesen werden kann. Alternativ kann das Hologramm von
einer elektrisch aktiven Struktur in Form einer Spule umgeben sein.
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Im
Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen der elektrisch
aktiven Struktur und deren Wirkungsweise bzw. Funktion beschrieben.
Diese Ausführungsformen
sind jeweils mit mindestens einer optisch wirksamen Struktur verbunden,
und sei es nur, dass die elektrisch leitende Struktur an sich zu erkennen
ist.
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In 2 ist
ein Beispiel mit einer Mehrzahl von Wirbelstrombits dargestellt.
Einzelne Bereiche des computergenerierten Hologramms können dabei aus
Strukturen bestehen, die mit einem Wirbelstromsensor auszulesen
sind.
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Ein
solcher Sensor besteht im Allgemeinen aus zwei über einen offenen Kern gekoppelte
Spulen. Wird in einer 1-er Struktur ein elektromagnetisches Feld
angelegt, so kann sich bei entsprechender Orientierung des magnetischen
Feldes ein Wirbelstrom bilden. Der Verlust und/oder Phasenverschiebung durch
den Wirbelstrom kann detektiert werden. Befindet sich der Wirbelstromsensor über einen
bereich wie er mit "0" bezeichnet wird,
kann sich kein Wirbelstrom ausbilden. Über die örtliche und bei bewegtem Scanner
zeitliche Entstehung von Wirbelströmen können ähnlich wie bei einem Barcodelesegerät Informationen
ausgelesen werden.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel, das
in 3 dargestellt ist, werden zum Echtheitsnachweis
und zur Datenspeicherung charakteristische HF-Frequenzspektren von
Leiterstrukturen herangezogen. Im vorliegenden Beispiel sind dieses Flächenresonatoren,
die in der absoluten Frequenz nicht besonders stabil sind, aber
in den Abstimmungsverhältnis
untereinander durchaus Charakteristische HF Fingerprints aufzeigen.
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In 3 sind
links zwei Ausführungsformen von
Leiterstrukturen zu sehen. Durch Querverbindungen auf eine umgebendes
Potential (a) oder Dickenvariationen (b) können im HF-Bereich Filterstrukturen
mit charakteristischen Spektren aufgebaut werden. Durch Veränderung
der Lage von Dickenänderungen
und Lage von Stegen können
unterschiedliche Muster erzeugt werden, die mit einer entsprechenden
Vorrichtung ausgewertet werden könnten.
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Das
Auslesen geschieht berührungslos über eine
kapazitive Kopplung über
eine Fläche
in der Struktur, die jeweils unten dargestellt ist. Durch eine geeignete
Vorrichtung kann die Lage von Resonanzstellen (ω) ermittelt werden. Diese dienen
als Informationsspeicher und zur Überprüfung der Echtheit des computergenerierten
Hologramms, das beispielsweise in den grauen Flächen der dargestellten Leiterstrukturen
eingeschrieben ist.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel, das
in 4 dargestellt ist, wird Antenne für RF-IDs realisiert.
Damit wird eine weitere Anwendung für feinstrukturierte Leiterbahnen
auf einem Speichermedium angegeben, bei der die elektrisch leitende Struktur
mit einem Mikrochip kombiniert wird, wie sie für RF-IDs verwendet werden.
Dabei kann die Mikrostrukturierung sowohl als optischer Datenspeicher mit
Fälschungsschutz
dienen als auch die Antenne für
den Sendechip bereitstellen.
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Eine
mögliche
Applikationsform sieht das Aufkleben der Speichermediumfolie auf
den Mikrochip vor. Die Verwendung von Leiterbahnen in Kombination
mit anderen elektrisch aktiven Elementen ist dabei nicht auf Mikrochips
beschränkt.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in 5 dargestellt und zeigt die Anwendung von LC-Schwingkreis- Bits mit einem computergenerierten
Hologramm. Jedes der dargestellten Kästchen kann dabei einem LC-Schwingkreis-Bit, wie sie beispielsweise
in 2 dargestellt sind, entsprechen.
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Ausgehend
von einer kleinen Reichweite von μRF-ID,
bzw. LC- oder LCR-Schwingkreisen in der Größe von etwa 1 mm2 können ortsaufgelöst Informationen
gespeichert werden. Jeder μRF-ID
besitzt eine charakteristische Eingangsimpedanz, die bei bestimmten
Frequenzen Spitzen im Spektrum ausbilden. Werden die einzelnen μRF-ID sequenziell
angeordnet, so kann durch ein räumliches
Multiplexen jedem μRF-ID
ein oder mehrere Bits (Frequenzen der Spitzen im Spektrum) zugeordnet
werden, siehe 5. Dies ist nur durch die kurze
Reichweite der μRF-ID
möglich.
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Überdies
können
diese Elemente gleichzeitig als Sensoren verwendet werden, da sie
auf die Veränderung
des Dielektrikums bzw. der Umgebung reagieren. Dies kann zum Beispiel
als Füllstandsanzeige
in einem Produkt verwendet werden.
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Ebenso
ist es bei der in 5 dargestellten Ausfürhgungsform
möglich,
dass die einzelnen Kästchen
eine der in den anderen Figuren dargestellten Strukturen aufweisen.
Die Anordnung der Strukturen kann somit in sequentieller Weise erfolgen
und somit die Informationsdichte nochmals erhöhen. Dass jedes der Kästchen auch
mit einer computergenerierten Hologrammstruktur verbunden sein kann,
ergibt sich aus den Erläuterungen
zu den anderen Beispielen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
zeigt 6 in Form eines LC-Schwingkreises mit hoher Reichweite. Ähnlich der
vorangegangenen Ausführungsform
beruht die hier dargestellte Struktur auf das Entdecken von elektrischen
Resonanzen. Jedoch werden hier durch entsprechende Strukturen höhere Induktivitäten und
Kapazitäten
erreicht, was zu niedrigeren Resonanzfrequenzen mit höheren Amplituden
führt.
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Durch
einen lang gezogenen Leiter bildet sich eine Antenne aus. Dadurch
ist die Detektion über
eine größere Distanz
möglich.
Ein möglicher Einsatz
des Systems ist zur Diebstahlkontrolle, wie sie an den Eingängen von
Wahrenhäusern üblich ist. Werden
mehrere solche Schwingkreise eingebracht, wird eine gezielte Zerstörung des
Diebstahlschutzes erschwert.
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Die
Entwertung des Diebstahlschutzes kann durch das Einbringen von "durchbrennbaren" Leiterbahnen über die
Induktion von Wirbelströmen
erreicht werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
sieht eine zweite elektrisch leitende Schicht unterhalb parallel zur
strukturierenden Schicht vor. Durch diese nicht unbedingt zu strukturierende
Schicht kann die Eigenschaften des Schwingkreises weiter verändert werden.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäß hergestellten
Mikrostruktur in Form von kodierten Verbindungen einer Leiterbahnstruktur. Mittels
der kontrollierten bzw. individualisierten Verbindung von Kontaktpads
ist eine Datenspeicherung möglich.
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Das
Ausführungsbeispiel,
das in 8 dargestellt ist, zeigt die Ausbildung von Justagemarken in
Verbindung mit einem computergenerierten Hologramm.
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Solche
elektrischen Justiermarken können beispielsweise
zur Orientierung innerhalb eines Hologramms dienen. Durch das fehlerrobuste
elektrische Auslesen von Induktionsmarken oder Kontaktstreifen ist
das Auffinden von Hologrammen, die zur Datenspeicherung dienen,
möglich.
Durch Orientierungsstreifen können überdies
Informationen über die
Lage des Hologramms bzw. der Rekonstruktion ausgelesen werden und
diese in der Bildverarbeitung zur Rekonstruktion der gespeicherten
Daten genutzt werden.