DE102006037022A1 - Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Lackieren von Gegenständen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Lackieren, von Gegenständen, insbesondere eine Spritzkabine für Fahrzeugkarosserien, mit einer Einrichtung zum trockenen Abscheiden von haftfähigen Lackpartikeln, insbesondere Lack-Overspray, aus einem Luftstrom, welche über wenigstens eine Abtrenneinheit mit Durchtrittsöffnungen für den Luftstrom verfügt.
- Beim Lackieren, insbesondere beim Spritzlackieren, wird ein Luftstrom erzeugt, welcher einen Lackierbereich im Wesentlichen von oben nach unten durchströmt und überschüssigen Lack aus dem Lackierbereich abführt. Die Lackpartikel sollen außerhalb des Lackierbereichs wieder von dem Luftstrom, der dem Lackiersystem wieder zugeführt wird, getrennt werden. Beim trockenen Abscheiden wird hierbei auf die Verwendung von Flüssigkeiten, wie dies beispielsweise bei bekannten Luftwäschern der Fall ist, verzichtet, so dass auf eine spätere, aufwendige Konditionierung, insbesondere Trocknung, des Luftstroms und auf eine Aufbereitung des bisher zur Abscheidung benutzten Wassers verzichtet werden kann.
- Aus der
DE 103 41 977 A1 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der eine Abtrennstufe mindestens ein Sieb umfasst, das Durchtrittsöffnungen für den Luftstrom aufweist. Das Sieb hat eine elektrisch leitfähige Oberfläche. Durch die elektrische Leitfähigkeit ergibt sich eine elektrostatische Wechselwirkung zwischen dem Sieb einerseits und den im dem Luftstrom enthaltenen elektrisch geladenen Overspray-Partikeln andererseits. Die elektrisch geladenen Overspray-Partikel werden in Folge der Wechselwirkung zu den zwischen den Durchtrittsöffnungen für den Luftstrom liegenden Bereichen des Siebes hin abgelenkt und bleiben dort haften. Zum Regenerieren des Siebes werden die Overspray-Partikel von dem Sieb abgeblasen und/oder abgebürstet. Ladungsfreie Overspray-Partikel werden mit einem solchen Sieb allerdings nur vom Luftstrom abgetrennt, wenn sie unmittelbar auf die zwischen den Durchtrittsöffnungen für den Luftstrom liegenden Bereiche zu fliegen. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich, da die Durchtrittsöffnungen verhältnismäßig groß sind und geradlinig in Strömungsrichtung angeordnet sind, um eine große Strömungsgeschwindigkeit zu ermöglichen. Außerdem ist die Herstellung eines solchen Siebes aufwendig. - Bei anderen bekannten Vorrichtungen werden die mit dem Luftstrom mitgeführten Lackpartikel mittels Auswaschung, Beutelfiltern oder Taschenfiltern abgetrennt. Die hierbei verwendeten Abtrennstufen bewirken jedoch hohe Druckverluste und/oder es wird kein ausreichender Abscheidungsgrad an Lackpartikeln erzielt. Darüber hinaus können diese Abtrennstufen nicht regeneriert werden, ohne vorher die Vorrichtung stillzusetzen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass technisch einfach und effizient Lackpartikel unabhängig von ihrer elektrischen Ladung aus dem Luftstrom abgetrennt werden können.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Abtrenneinheit wenigstens eine Lage aus grobkörnigen Abscheidekörpern aufweist, an denen die Lackpartikel haften und zwischen denen die Durchtrittsöffnungen verlaufen.
- Erfindungsgemäß weist also die Abtrenneinheit eine Schüttung aus grobkörnigen Abscheidekörpern auf, deren mäandernden Zwischenräume die Durchtrittsöffnungen bilden. Aufgrund der unzähligen Umlenkungen, welche die Durchtrittsöffnungen besitzen, können die Lackpartikel die Abtrenneinheit nicht auf geradem Wege durchqueren und bleiben so mit großer Wahrscheinlichkeit an den Abscheidekörpern hängen. Die Aufnahmekapazität der Abtrenneinheit an Lackpartikeln pro Zeiteinheit ist insbesondere abhängig von der Dicke der Lage in Luftströmungsrichtung, insbesondere der Schüttungshöhe. Insbesondere nasse und/oder klebrige Lackpartikel, welche besonders gut an den Abscheidekörpern haften, können auf diese Weise mit nur einer Abtrennstufe effizient von dem Luftstrom getrennt werden.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform können die Abscheidekörper aus Keramik sein. Alternativ können sie auch aus Metall sein. Keramische Abscheidekörper sind chemisch sehr beständig und können auch zur Abscheidung aggressiver Lacke verwendet werden. Keramik ist druckfest und hart, so dass die Abscheidekörper sich in der Schüttung nicht verformen und so ein Mindestdurchmesser für die Durchtrittsöffnungen sichergestellt ist. Außerdem ist Keramik ein schlechter elektrischer Leiter und kann auch dort eingesetzt werden, wo elektrische Leitfähigkeit nicht erwünscht ist. Mit metallischen Abscheidekörpern hingegen können geladene Lackpartikel elektrostatisch wechselwirken und so eine zusätzliche Anziehungskraft erfahren.
- Um möglichst ungleichmäßig verlaufende Durchtrittsöffnungen zu bilden, bei denen die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Lackpartikeln auf die Abscheidekörper größer ist als bei gleichmäßigen Durchtrittsöffnungen, können die Abscheidekörper unterschiedlich im Material und/oder in der Form und/oder in der Größe sein.
- Zweckmäßigerweise können die Abscheidekörper sattelförmig sein. Zwischen den sattelförmigen Abscheidekörper verbleiben stets große Lücken, wobei die parabolförmigen Oberflächen der sattelförmigen Abscheidekörper einen optimalen Strömungsverlauf für den Luftstrom mit geringen Druckverlusten zulässt.
- Als vorteilhaft in Hinblick auf den Abscheidegrad für die Lackpartikel und die Druckveränderung im Luftstrom hat sich herausgestellt, wenn die größte Abmessung der Abscheidekörper in der Größenordnung von 1,3 cm bis 5,1 cm, vorzugsweise 1,9 cm, liegt.
- Bevorzugt kann das frei durchströmbare Volumen der Abtrenneinheit etwa 70% ihres gesamten wirkenden Volumens betragen. Bei schwammartigen, insbesondere durch Sintern zusammengefügten Abscheidekörpern können die durchströmbaren Bereiche zwischen den Abscheidekörpern eine Porenzahl von 5 PPI bis 100 PPI haben (PPI = Poren pro Inch). Auf diese Weise bleiben der Druckverlust im Luftstrom und der Abscheidegrad für die Lackpartikel über einen sehr langen Zeitraum nahezu konstant.
- Optimale Ergebnisse in Bezug auf den Abscheidegrad und die Druckbeständigkeit werden erzielt, wenn die Geschwindigkeit des Luftstroms durch die Abtrenneinheit etwa 0,1 m/s bis 5 m/s, vorzugsweise 1 m/s, beträgt.
- Ferner ergibt sich bei zusammengefügten, insbesondere gesinterten Abscheidekörpern ein stabiles Gefüge, welches beispielsweise beim Transport der Abtrenneinheit seine Lagendicke nicht ändert. Die Abtrenneinheit kann so auch gekippt oder gar um 180° um eine Horizontalachse gedreht werden, ohne dass sich die Form des Gefüges ändert.
- Darüber hinaus kann eine Regeneriereinrichtung zum Regenerieren der Abtrenneinheit vorgesehen sein. Der Regeneriereinrichtung kann die Abtrenneinheit zugeführt werden, sobald ein bestimmter Schwellwert für die Aufnahmekapazität und/oder eine Druckänderung vor und/oder nach der Abtrenneinheit erreicht ist, und mit dieser insbesondere auf mechanischem, chemischem und/oder thermischem Wege regeneriert werden, ohne dass die Vorrichtung selbst stillgelegt werden muss.
- Die Abtrenneinheit kann einfach mit einer Transporteinrichtung, insbesondere einer Schub- und/oder Zugeinrichtung, in dem Bereich des Luftstroms verschiebbar und/oder aus diesem abführbar beziehungsweise diesem zuführbar sein.
- Bevorzugt kann eine Vielzahl von Abtrenneinheiten hintereinander im Wesentlichen senkrecht zum Luftstrom intermittierend oder kontinuierlich verschiebbar sein. Dies ermöglicht einen schnellen Austausch der im Luftstrom befindlichen, mit Lackpartikeln beladenen Abtrenneinheiten gegen frisch regenerierte und/oder neue Abtrenneinheiten. Die beladenen Abtrenneinheiten können parallel zum Behandeln, insbesondere Lackieren, der Gegenstände regeneriert werden und stehen anschließend zum Austausch zur Verfügung.
- Alternativ kann die Abtrenneinheit auch aus einem auf einem grobmaschigen Band aufgebrachten losen Schüttgut be stehen. Das mit Lackpartikeln behaftete Schüttgut wird dann über eine weitere Fördereinrichtung einer Regenerierung zugeführt und nach der Reinigung wieder auf das grobmaschige Förderband in gleichmäßiger Schichtdicke verteilt.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
-
1 schematisch in der Draufsicht einen Ausschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels einer Spritzkabine für Fahrzeugkarosserien mit einer Einrichtung zum trockenen Abscheiden von Lack-Overspray; -
2 schematisch die Spritzkabine aus1 in der längsseitigen Ansicht; -
3 schematisch einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Spritzkabine in der Draufsicht, welches zu dem aus den1 und2 ähnlich ist; -
4 schematisch die Spritzkabine aus3 im Querschnitt. - In
1 ist ein Ausschnitt einer insgesamt mit dem Bezugszeichen10 versehenen Spritzkabine in der Draufsicht und in2 in der längsseitigen Ansicht dargestellt. - Die Wände, die Decke und der Boden der Spritzkabine
10 sind der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt. - Mit einer nicht dargestellten Fördereinrichtung, welche ein Traggestell
14 aufweist, kann jeweils eine Fahrzeugkarosserie11 aus einer vorgeschalteten, nicht gezeigten Vorbehandlungsbereich in die Spritzkabine10 hinein entlang eines Förderweges in Förderrichtung, in1 und2 in Richtung des Pfeils12 von links nach rechts, durch diese hindurch und wieder aus dieser heraus transportiert werden. Das Traggestell14 ist hierzu entlang des Förderweges über die gesamte Länge der Spritzkabine10 verfahrbar. - In der Spritzkabine
10 wird die Fahrzeugkarosserie11 über bekannte, ebenfalls nicht gezeigte Sprüheinrichtungen mit Lackpartikeln besprüht. Hierbei entstehendes Lack-Overspray wird mit einem Luftstrom entfernt, der von oben nach unten, in2 angedeutet durch Pfeile16 , durch die Spritzkabine10 strömt und die überschüssigen Lackpartikel mitnimmt. Der Luftstrom16 wird in bekannter Weise realisiert, indem die Luft aus der Sprühkabine10 mit einer nicht gezeigten bekannten Saugeinrichtung über Absaugkanäle im Bodenbereich der Spritzkabine10 abgesaugt, einem im folgenden näher erläuterten Reinigungsprozess unterworfen und anschließend der Spritzkabine10 von oben wieder zugeführt wird. - Um die feuchten und/oder klebrigen und insbesondere daher haftfähigen Lackpartikel aus dem Luftstrom
16 abzuscheiden und wieder den Sprüheinrichtungen zu zuführen, ist eine Abscheideeinrichtung18 zum trockenen Abscheiden des Lack-Oversprays vorgesehen. - Die Abscheideeinrichtung
18 verfügt über eine Vielzahl von Abtrenneinheiten20 , welche wannenförmige, mit Deckeln versehene Behälter aufweisen. Die Behälter sind in der Draufsicht rechteckig. Ihre langen Behälterseiten verlaufen senkrecht zur Förderrichtung12 . Die Böden und die Deckel der Behälter sind mit einer Vielzahl von nicht gezeigten Löchern versehen oder mit Gitterrosten abgedeckt, so dass sie für den Luftstrom16 von oben nach unten durchströmbar sind. Die in Förderrichtung12 betrachtet hinteren langen Behälterseiten, in1 und2 links, verfügen oben jeweils über einen seitlich überstehenden Kragen22 und die entsprechenden vorderen langen Behälterseiten über zu den Kragen22 komplementäre Aufnahmen24 . - In den Behältern der Abtrenneinheiten
20 sind lose mehrere Lagen aus grobkörnigen, im Wesentlichen identischen sattelförmigen Abscheidekörpern26 aus Keramik aufgeschüttet. In2 sind der Übersichtlichkeit halber lediglich einige der als kleine Kreise angedeuteten Abscheidekörpern26 mit Bezugszeichen versehen. In der Realität sind die Abscheidekörper26 nicht so gleichmäßig angeordnet, wie dies der Einfachheit halber in2 gezeigt ist. Die größten Abmessungen der Abscheidekörper26 liegen in der Größenordnung von 1,3 cm bis 5,1 cm, vorzugsweise 1,9 cm. - Die Zwischenräume zwischen den Abscheidekörpern
26 dienen als Durchtrittsöffnungen28 für den Luftstrom16 . In2 sind beispielhaft lediglich einige der Durchtrittsöffnungen28 mit Bezugszeichen versehen. Das frei durchströmbare Volumen der Abtrenneinheiten20 beträgt jeweils etwa 70% ihrer gesamten wirkenden Volumina, was bewirkt, dass der Druckverlust und der Abscheidegrad an Lackpartikeln auch bei einer großen Beladung der Abtrenneinheiten20 mit Lackpartikeln konstant bleibt und die Abtrenneinheiten20 über einen langen Zeitraum uneingeschränkt funktionsfähig sind. Vorzugsweise haben die durchströmbaren Durchtrittsöffnungen28 zwischen den Abscheidekörpern26 eine Porenzahl von 5 PPI bis 100 PPI. Die Geschwindigkeit des Luftstroms16 durch die Abtrenneinheiten20 beträgt etwa 0,1 m/s bis 5 m/s, vorzugsweise 1 m/s. - Die Durchtrittsöffnungen
28 weisen insbesondere wegen der Form und der Anordnung der Abscheidekörper26 unzählige Umlenkungen auf, durch die der Luftstrom16 geleitet wird, wobei die Lackpartikel auf Grund ihrer Trägheit mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Oberflächen der Abscheidekörper26 treffen und dort haften bleiben. - Die Abtrenneinheiten
20 sind unterhalb des Traggestells14 entlang des Förderweges in Förderrichtung12 hinter einander auf einem in2 sichtbaren Rollenband30 angeordnet. Oberhalb des Rollenbandes30 und der Abtrenneinheiten20 kann eine bekannte Gitterrostbegehung vorgesehen sein, welche in den1 und2 nicht dargestellt ist. Das Rollenband30 weist eine Vielzahl von in2 sichtbaren Transportrollen32 auf, welche sich auf der gleichen Höhe befinden und deren Achsen horizontal senkrecht zur Förderrichtung12 und senkrecht zum Luftstrom16 verlaufen. Wenigstens ein Teil der Transportrollen32 ist in bekannter Weise über einen nicht gezeigten Rollenantrieb angetrieben, derart, dass sie die Abtrenneinheiten20 intermittierend in Förderrichtung12 , also senkrecht zum Luftstrom16 , von links nach rechts verschieben können. Die vorderen Behälterseiten der Abtrenneinheiten20 liegen dabei an den hinteren Behälterseiten der jeweils vorhergehenden Abtrenneinheiten20 an, wobei die Kragen22 in die entsprechenden Aufnahmen24 hineinragen, so dass keine Lücken zwischen den Abtrenneinheiten20 verbleiben, durch die Luft ungefiltert hindurchströmen könnte. - Am Ende des Rollenbandes
30 , in1 und2 rechts, schließt sich noch innerhalb der Spritzkabine10 ein Rollen aufweisendes Abnahmeband34 an, welches senkrecht zum Förderrichtung12 verläuft. Das Abnahmeband34 führt zu einer nicht gezeigten Regeneriereinrichtung. Mit der Regeneriereinrichtung können die Abtrenneinheiten20 regeneriert werden, das heißt die Lackpartikel können von den Oberflächen der Abscheidekörper26 entfernt und der Sprüheinrichtung wieder zugeführt werden. Die Regeneration geschieht auf mechanischem, chemischen und/oder thermischem Wege. - Von der Regeneriereinrichtung führt ein nicht gezeigtes Aufgabeband zum Anfang des Rollenbandes
30 , welcher sich noch innerhalb der Spritzkabine10 , in den1 und2 links von dem dargestellten Ausschnitt befindet. Über das Aufgabeband werden die regenerierten Abtrenneinheiten20 lose oder bereits in Gruppen zusammengestellt dem Rollenband30 zugeführt. Das Rollenband30 , das Aufgabeband und das Abnahmeband34 realisieren so insgesamt einen Kreislauf für die Abtrenneinheiten20 . - Die Abscheideeinrichtung
18 funktioniert wie folgt:
Zu Beginn des Lackierpozesses werden frisch regenerierte oder neue Abtrenneinheiten20 über das Rollenband30 lückenlos hintereinander in den Bereich der Spritzkabine10 befördert, der später von dem Luftstrom16 durchströmt wird. Dort findet in bekannter Weise die Lackierung der Fahrzeugkarosserie11 statt. Dabei wird die Luft von oben in die Spritzkabine10 eingeblasen und aus der Spritzkabine10 mit der Saugeinrichtung über die Saugkanäle am Boden der Spritzkabine10 abgesaugt. Der Luftstrom16 nimmt den Lack-Overspray mit und durchströmt mit diesem die Abtrenneinheiten20 von oben nach unten. Beim Durchströmen der Abtrenneinheiten20 wird der Luftstrom16 in den Durchtrittsöffnungen28 mehrfach umgelenkt, wobei die Lackpartikel an den Abscheidekörpern26 haften bleiben. Die gereinigte Luft wird der Spritzkabine10 in bekannter Weise von oben wieder zugeführt. - Der Beladungsgrad der Abtrenneinheiten
20 an Lackpartikeln wird in bekannter Weise überwacht. Hierzu können beispielsweise die Druckverhältnisse in Luftströmungsrichtung vor und/oder hinter den Abtrenneinheiten20 erfasst werden. Sobald der Beladungsgrad der Abtrenneinheiten20 einen bestimmten Schwellwert überschreitet, wird zunächst durch Regeln der Drehzahl der Abluftventilatoren der Druckverlust ausgeglichen, sodass der Abluftvolumenstrom annähernd konstant bleibt. Nach Erreichen einer maximalen Drehzahl wird das Rollenband30 gestartet und die Drehzahl der Abluftventilatoren wieder reduziert. Alle Abtrenneinheiten20 im Bereich des Luftstroms16 werden mit dem Rollenband30 getaktet in Förderrichtung12 zum Abnahmeband34 befördert und mit diesem nacheinander senkrecht zur Förderrichtung12 der Fahrzeugkarosserie11 zur Regeneriereinrichtung transportiert. Gleichzeitig werden frische Abtrenneinheiten20 , welche von der Regeneriereinrichtung kommen, über das Aufgabeband dem Rollenband30 zugeführt und mit diesem lückenlos in Förderrichtung12 mitgenommen und stehen sogleich im Luftstrom16 zur Verfügung. - In der Regeneriereinrichtung werden die abgeführten Abtrenneinheiten
20 mechanisch, chemisch und/oder thermisch regeneriert, während in der Spritzkabine10 der Lackier vorgang unter Verwendung der frischen Abtrenneinheiten20 fortgesetzt wird. - Die regenerierten Abtrenneinheiten
20 werden dann beim nächsten Austauschschritt, bei dem die nachfolgenden mit Lackpartikeln beladenen Abtrenneinheiten20 zur Regeneriereinrichtung befördert werden, von dieser über das Aufgabeband dem Rollenband30 zugeführt und mit diesem im Luftstrom16 positioniert. Auf diese Weise kann parallel zum Abscheiden des Lack-Oversprays eine Regeneration der gerade nicht im Luftstrom16 befindlichen, mit Lackpartikeln beladenen Abtrenneinheiten20 stattfinden. - In den
3 und4 ist ein Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Spritzkabine110 in der Draufsicht beziehungsweise im Querschnitt gezeigt. Diejenigen Elemente, die zu denen des ersten, in1 und2 dargestellten Ausführungsbeispiels ähnlich sind, sind mit den selben Bezugszeichen zuzüglich100 versehen. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel weist eine Fördereinrichtung113 ein Traggestell114 für die Fahrzeugkarosserie111 auf, welches mit einem bekannten Förderer115 , der sich unter dem Traggestell114 in Förderrichtung112 erstreckt, verfahrbar ist. Die in Förderrichtung112 langgestreckten Abtrenneinheiten120 sind in zwei parallelen Reihen in Förderrichtung112 betrachtet rechts und links des Förderers115 angeordnet. In3 ist der Übersichtlichkeit halber lediglich ein Paar von Abtrenneinheiten120 gezeigt. - Die Abtrenneinheiten
120 liegen jeweils im Bereich ihrer sich in Förderrichtung112 erstreckenden Längsseiten auf einer nicht sichtbaren Gleitführung an einem festen Grundrahmen der Fördereinrichtung113 und im Bereich ihrer gegenüberliegenden Längsseiten auf einer Gleitschiene130 auf. Die Gleitschienen130 und die Gleitführungen haben eine Trage- und Führungsfunktion entsprechend dem Rollenband30 im ersten Ausführungsbeispiel. Sie erstrecken sich über die gesamte Länge der Spritzkabine110 . - Die Gleitschienen
130 sind an vertikalen Seiten von Bodenmodulen140 befestigt, welche in Förderrichtung112 betrachtet rechts und links einen durch die Abtrenneinheiten120 abgedeckten Absaugkanal142 seitlich begrenzen. Der Absaugkanal142 erstreckt sich über die gesamte Länge der Spritzkabine10 . Über ihn wird die Luft, welche den Lack-Overspray mitnehmen soll, mit einer bekannten Saugeinrichtung, welche nicht gezeigt ist, aus der Spritzkabine110 nach unten abgesaugt. - In
3 sind beispielhaft lediglich zwei gegenüberliegende Bodenmodule140 neben den beiden Abtrenneinheiten120 dargestellt. In Wirklichkeit ist über die gesamte Länge der Spritzkabine10 eine Vielzahl von Bodenmodulen140 lückenlos nebeneinander angeordnet, so dass ein durchgängig geschlossener, in Förderrichtung112 linker Bodenbereich und ein rechter Bodenbereich realisiert werden. Die Bodenmodule140 sind begehbar und luftundurch lässig. Ihre horizontalen Oberflächen sind höher angeordnet als die horizontalen oberen Flächen der Abtrenneinheiten120 . Die Fahrzeugkarosserien111 sind so von den Bodenmodulen140 aus gut zugänglich. Die Kanten zwischen den horizontalen Oberseiten der Bodenmodule140 und ihren der Fördereinrichtung113 zugewandten vertikalen Seiten sind abgeschrägt. Die unteren Ränder der so gebildeten schrägen Flächenbereiche befinden sich auf gleicher Höhe mit den Deckeln der Abtrenneinheiten120 . - Um die Abtrenneinheiten
120 auf den Gleitführungen und den Gleitschienen130 in Förderrichtung112 zu befördern, ist eine nicht gezeigte Schubeinrichtung am Anfang des Förderers115 , in3 links, vorgesehen, mit welcher die in Reihe aneinander anliegenden Abtrenneinheiten120 in Förderrichtung112 geschoben werden, wobei jeweils die in Förderrichtung112 letzte Abtrenneinheit120 angetrieben wird und diese die davor liegenden Abtrenneinheiten120 anschiebt. - Ähnlich dem ersten, in den
1 und2 beschriebenen Ausführungsbeispiel führt ein in den3 und4 nicht gezeigtes Aufgabeband von einer Regeneriereinrichtung zu den in Förderrichtung112 vorderen Enden der Gleitführungen und der Gleitschienen130 , welche sich in3 links von dem dargestellten Ausschnitt befinden. Von den hinteren Enden der Gleitführungen und der Gleitschienen130 führt analog zum ersten Ausführungsbeispiel ein ebenfalls nicht gezeigtes Abnahmeband zu der Regeneriereinrichtung. - Bei allen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen einer Spritzkabine
10 ;110 für Fahrzeugkarosserien11 ;111 sind unter anderem folgende Modifikationen möglich:
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Verwendung bei Spritzkabinen10 ;110 . Vielmehr kann sie auch bei andersartigen Vorrichtung zum Behandeln von Gegenständen eingesetzt werden, die eine Einrichtung zum trockenen Abscheiden von haftfähigen Lackpartikeln benötigen. Es können auch Partikel abgeschieden werden, die aus anderen Gründen als aufgrund ihrer Feuchtigkeit oder Klebrigkeit haftfähig sind. - Anstelle einer Vielzahl von Abtrenneinheiten
20 ;120 kann auch nur eine einzige, entsprechend größere Abtrenneinheit20 ;120 verwendet werden, welche zum Regenerieren aus dem Luftstrom16 ;116 entfernt und anschließend wieder eingeführt werden kann. - Die Abtrenneinheiten
20 ;120 können auch nur eine Lage aus Abscheidekörpern26 ;126 haben. - Die Abscheidekörper
26 ;126 können statt aus Keramik beispielsweise auch aus Metall sein. Es kann auch eine Mischung aus unterschiedlichen Abscheidekörpern26 ;126 verwendet werden. Die Abscheidekörper26 ;126 können un terschiedlich im Material und/oder in der Form und/oder in der Größe sein. - Der Durchmesser der Abscheidekörper
26 ;126 kann auch kleiner als 1,3 cm oder größer als 5,1 cm sein. - Das frei durchströmbare Volumen der Abtrenneinheiten
20 ;120 kann auch mehr oder weniger als 70% ihrer gesamten wirkenden Volumina betragen. - Die Geschwindigkeit des Luftstroms
16 ;116 durch die Abtrenneinheit20 ;120 kann auch kleiner als 0,1 m/s oder größer als 5 m/s sein. - Die Abscheidekörper
26 ;126 können statt lose geschüttet auch schwammähnlich zusammengefügt, insbesondere gesintert, sein. - Die Regeneriereinrichtung kann separat von der Spritzkabine
10 ;110 angeordnet oder in dieser integriert sein. - Statt auf dem Rollenband
30 oder mit der Schubeinrichtung auf den Gleitführungen und den Gleitschienen130 können die Abtrenneinheiten20 ;120 auch mit einer andersartigen Transporteinrichtung, beispielsweise einer Schub- und/oder Zugeinrichtung befördert, insbesondere mittels einer Kette gezogen, werden. - Die Abtrenneinheiten
20 ;120 können statt getaktet auch kontinuierlich, insbesondere mit einer konstanten Geschwindigkeit, befördert werden und unabhängig von einem Beladungsgrad regeneriert werden. - Die Abtrenneinheiten
20 ;120 können im Bereich des Luftstroms16 ;116 statt in Förderrichtung12 ;112 der Fahrzeugkarosserie11 ;111 auch senkrecht dazu befördert werden. Der Förderweg kann so auf die Länge und/oder Form der Spritzkabine10 ;110 angepasst werden. Die Abtrenneinheiten20 ;120 können auch entgegen der Förderrichtung12 ;112 der Fahrzeugkarosserien11 ;111 transportiert werden. - Die Gitterrostbegehung beim ersten Ausführungsbeispiel kann auch gemeinsam mit den Abtrenneinheiten
20 ;120 aus dem Bereich des Luftstrom16 ;116 befördert und gemeinsam mit den Abtrenneinheiten20 ;120 oder getrennt von diesen von Lackpartikeln befreit werden. - Ergänzend kann in Luftströmungsrichtung
16 ;116 hinter den Abtrenneinheiten20 ;120 wenigstens ein Feinfilter oder eine Feinfilterbatterie zur weiteren Reduktion der Lackpartikel nachgeschaltet sein.
Claims (12)
- Vorrichtung zum Behandeln, insbesondere Lackieren, von Gegenständen, insbesondere Spritzkabine für Fahrzeugkarosserien, mit einer Einrichtung zum trockenen Abscheiden von haftfähigen Lackpartikeln, insbesondere Lack-Overspray, aus einem Luftstrom, welche über wenigstens eine Abtrenneinheit mit Durchtrittsöffnungen für den Luftstrom verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrenneinheit (
20 ;120 ) wenigstens eine Lage aus grobkörnigen Abscheidekörpern (26 ;126 ) aufweist, an denen die Lackpartikel haften und zwischen denen die Durchtrittsöffnungen (28 ;128 ) verlaufen. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidekörper (
26 ;126 ) aus Keramik oder Metall sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidekörper (
26 ;126 ) unterschiedlich im Material und/oder in der Form und/oder in der Größe sind. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidekörper (
26 ;126 ) sattelförmig sind. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die größte Abmessung der Abscheidekörper (
26 ;126 ) in der Größenordnung von 1,3 cm bis 5,1 cm, vorzugsweise 1,9 cm, liegt. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das frei durchströmbare Volumen der Abtrenneinheit (
20 ;120 ) etwa 70% ihres gesamten wirkenden Volumens beträgt, insbesondere bei schwammartigen, insbesondere durch Sintern zusammengefügten Abscheidekörpern die durchströmbaren Bereiche (28 ;128 ) zwischen den Abscheidekörpern (26 ;126 ) eine Porenzahl von 5 PPI bis 100 PPI haben. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Luftstroms (
16 ;116 ) durch die Abtrenneinheit (20 ;120 ) etwa 0,1 m/s bis 5 m/s, vorzugsweise 1 m/s, beträgt. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidekörper schwammähnlich zusammengefügt, insbesondere gesintert, sind.
- Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regeneriereinrichtung zum Regenerieren der Abtrenneinheiten (
20 ;120 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrenneinheit (
20 ;120 ) insbesondere zum Regenerieren mit einer Transporteinrichtung (30 ;130 ), insbesondere einer Schub- und/oder Zugeinrichtung, aus dem Bereich des Luftstroms (16 ;116 ) abführbar beziehungsweise diesem zuführbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Abtrenneinheiten (
20 ;120 ) hintereinander im Wesentlichen senkrecht zum Luftstrom (16 ;116 ) intermittierend oder kontinuierlich verschiebbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrenneinheit aus einem auf einem grobmaschigen Band aufgebrachten losen Schüttgut besteht.
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