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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben
eines Beleuchtungssystems, welches eine mit einem kommutierenden
Lampenstrom betriebene Hochdruckentladungslampe und ein Farbfiltersystem
zum Filtern des Lichts der Hochdruckentladungslampe in eine Mehrzahl
zeitlich sequentieller Farbsegmente aufweist. Weiter bezieht sich
die Erfindung auf ein Beleuchtungssystem, welches zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgelegt ist. Schließlich
bezieht sich die Erfindung auch auf ein Computerprogrammprodukt zum
Laden in ein Beleuchtungssystem, um dieses dem erfindungsgemäßen Verfahren
entsprechend zu programmieren.
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Stand der Technik
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Beleuchtungssysteme
mit einer Hochdruckentladungslampe und einem Farbfiltersystem zur
Filterung des Lichts sind an sich bekannt. Üblicherweise werden solche
Beleuchtungssysteme zur Projektion eingesetzt.
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Der
Betrieb des Farbfiltersystems und die Kommutationen des Stromes
in der Hochdruckentladungslampe sind gemeinsam getaktet. In der
Regel enthält
jede Halbwelle des Lampenstroms mehrere Farbsegmente.
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Das
Farbfiltersystem des Beleuchtungssystems ist so aufgebaut, dass
es das Licht der Lampe zeitlich sequentiell filtert, wobei eine
Mehrzahl Farbfilter, in der Regel zumindest drei Farbfilter, verwendet
werden. Die zeitlich sequentielle Filterung ist in der Regel periodisch
bei gleich bleibender Abfolge der verschiedenen Farben. Solche Farbfiltersysteme werden
insbesondere in Verbindung mit elektronischen Spiegelsystemen eingesetzt,
um durch unterschiedliche elektronische Steuerung der Spiegel in verschiedenen
Phasen Bilder mit aus den Farben des Filtersystems zusammen gesetzten
Farben erzeugen zu können.
Dabei wird ausgenutzt, dass bei ausreichend schneller Abfolge der
einzelnen Farben im menschlichen Auge ein Mischfarbeneindruck entsteht.
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Farbfiltersysteme
in Projektionssystemen haben in der Regel einen mechanischen Aufbau
in Form eines um eine Achse rotierenden Rades, das aus Filtersegmenten
besteht, wobei das Licht der Lampe durch das rotierende Rad gefiltert
wird und sich die zeitlich sequentielle Folge durch die Rotation der
verschiedenen Segmente durch den Lichtstrahl ergibt. Daher wird
in diesem technischen Gebiet auch häufig von Farbrädern gesprochen.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf solche mechanischen Lösungen eingeschränkt, sondern
kann auch mit beliebigen anderen zeitlich sequentiellen Farbfiltersystemen
realisiert werden.
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Üblicherweise
wird das von der Hochdruckentladungslampe abgegebene Licht in Zwischenphasen
zwischen den Farbsegmenten der Farbfilterung unterdrückt. Solche
Zwischenphasen können
eingesetzt werden, um das Licht der Lampe in den Zeiten, in denen
es wegen des Lichtbündeldurchmessers nicht
nur durch ein, sondern durch zwei Farbfilter gefiltert wird, auszublenden. Üblicherweise
geschieht dies durch Verkippen elektronisch gesteuerter Spiegel.
Diese Zwischenphasen werden auch als Speichen ("spokes") bezeichnet. Solche Zwischenphasen überdecken
in der Regel auch die Kommutationen bzw. die Enden der der Kommutation
vorangehenden Halbwellen. Im Rahmen der Erfindung werden zunächst nur
Zwischenphasen am Ende der Kommutationshalbwellen betrachtet, was
aber die Verwendung weiterer Zwischenphasen nicht ausschließen soll
(s. unten).
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Zur
Stabilisierung der Entladung in der Hochdruckentladungslampe ist
es bekannt, am Ende jeder Halbwelle des Lampenstroms, also vor einer
Kommutation, den Lampenstrom kurzzeitig zu erhöhen. Solche Lampenstrompulse
erhöhen
die Elektrodentemperatur und stabilisieren damit die Entladung ("Maintenance Pulse"). Dies ist insbesondere
für die Elektrode
wichtig, welche nach der Kommutation als Kathode fungiert.
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Soll
das Beleuchtungssystem Licht mit einer anderen Farbtemperatur abgeben,
so ist es konventionellerweise notwendig, unter Inkaufnahme einer Unterbrechung
des Betriebs das Farbrad auszutauschen und ggf. das Beleuchtungssystem
bezüglich der
Synchronisierung von Farbsegmenten und ggf. Kommutationen neu einzustellen.
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Während des
Betriebs des Beleuchtungssystems kann die Farbtemperatur auch durch
zeitweises Ausblenden des farbgefilterten Lichts eingestellt werden.
Dazu kann ein oben erwähntes
elektronisches Spiegelsystem eingesetzt werden, welches durch unterschiedliche
elektronische Steuerung der Spiegel in verschiedenen Phasen die
Farbtemperatur wunschgemäß einstellt.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein verbessertes
Verfahren zum Betreiben eines Beleuchtungssystems mit einem Farbfiltersystem
und mit einer Hochdruckentladungslampe anzugeben.
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines Beleuchtungssystems
mit den Schritten: Betreiben einer Hochdruckentladungslampe mit
einem kommutierenden Lampenstrom, wobei mindestens am Ende der Kommutationshalbwellen eine
Zwischenphase auftritt, während
der das Licht der Hochdruckentladungslampe unterdrückt wird, und
Filtern des Lichts der Hochdruckentladungslampe in eine Mehrzahl
zeitlich sequentieller Farbsegmente innerhalb der Kommutationshalbwellen
mit einem Farbfiltersystem, bei welchem Verfahren der Lampenstrom
innerhalb einer der Zwischenphasen am Ende einer der Kommutationshalbwellen
einen Zwischenphasenpuls mit einem im Vergleich zum Mittelwert des
der Zwischenphase vorangehenden Lampenstromverlaufes in dieser Kommutationshalbwelle
erhöhten
Lampenstrom durchläuft,
und ferner mit den Schritten: Ändern
des der Zwischenphase vorangehenden Lampenstromverlaufes dieser
Halbwelle im Vergleich zu der direkt vorangehenden Halbwelle gleicher
Polarität,
so dass das von dem Beleuchtungssystem abgegebene Licht die gewünschte Farbtemperatur
annimmt, und Ändern
der Dauer und/oder Amplitude des Zwischenphasenpulses dieser Halbwelle,
so dass die Entladung stabilisiert wird, wobei die Änderung
in der Wirkung des Zwischenphasenpulses auf die Elektrodentemperatur
zum Zeitpunkt der folgenden Kommutation und die Änderung in der Wirkung des
der Zwischenphase vorangehenden Lampenstromverlaufs auf die Elektrodentemperatur
zum Zeitpunkt der folgenden Kommutation sich zumindest teilweise
kompensieren.
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Ferner
richtet sich die Erfindung auf ein entsprechend ausgestaltetes Beleuchtungssystem
und ein Computerprogrammprodukt zum Laden in ein Beleuchtungssystem.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben. Dabei sind die Merkmale der Ansprüche sowie die in der Beschreibung
offenbarten Merkmale jeweils sowohl im Hinblick auf das Verfahren
als auch auf das Beleuchtungssystem und das Computerprogrammprodukt
zu verstehen, ohne dass dazwischen im Einzelnen noch weiter ausdrücklich unterschieden
wird.
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Die
Erfindung basiert auf der Tatsache, dass eine Änderung des Lampenstroms in
den Farbsegmenten zu einer Änderung
der Farbtemperatur des von dem Beleuchtungssystem abgegebenen Lichts führt. Der
Erfinder hat festgestellt, dass sich eine solche Änderung
auch auf die Elektrodentemperatur auswirkt.
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Die
Elektrodentemperatur sollte vor allem nicht zu klein sein, darf
aber auch nicht zu groß sein. Ist
die Elektrodentemperatur, insbesondere zum Zeitpunkt der Kommutation,
zu klein, so kann sich das negativ auf die Stabilität der Entladung
auswirken; ist die Elektrodentemperatur zu groß, so können die Elektroden pathologische
Veränderungen
zeigen und sogar unkontrolliert zusammenwachsen. Wird die Hochdruckentladungslampe
mit einer passenden Elektrodentemperatur betrieben, so ist es natürlich wünschenswert,
wenn die Elektrodentemperatur von Kommutation zu Kommutation passend
bleibt, auch wenn sich der Lampenstromverlauf innerhalb der Halbwelle ändert.
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Auch
bei der Erfindung wird ein sogenannter "Maintenance Pulse" am Ende einer Halbwelle eingesetzt,
um die Entladung zu stabilisieren. Die Erfindung basiert weiter
auf der Tatsache, dass ein solcher "Maintenance Pulse" lediglich die Elektrodentemperatur
und nicht die Farbtemperatur beeinflusst, wenn er in einer Zwischenphase
liegt. Ein in einer Zwischenphase liegender "Maintenance Pulse" wird hier als Zwischenphasenpuls bezeichnet.
Aufgrund der Lage des Pulses sind hier natürlich die Zwischenphasen an
den Enden der Kommutationshalbwellen gemeint.
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Die
Idee der Erfindung ist es, die Wirkung des Lampenstromes während der
Farbsegmente einer Halbwelle und die Wirkung des Zwischenphasenpulses
derselben Halbwelle auf die Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der
auf die Halbwelle folgenden Kommutation so gegeneinander auszubalancieren,
dass die Entladung stabilisiert wird, auch wenn die Farbtemperatur
geändert
wird; also die Elektrodentemperatur nicht zu klein und nicht zu
groß wird und
insbesondere bei einer Änderung
der Farbtemperatur während
des Betriebs des Beleuchtungssystems auch passend bleibt.
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Für einen
bestimmten zeitlichen Abstand des Lampenstroms zur nächsten Kommutation
trägt der Lampenstrom
umso mehr zur Elektrodentemperatur während dieser Kommutation bei,
je größer seine Amplitude
ist und je länger
die erhöhte
Amplitude andauert. Mit größer werdendem
zeitlichen Abstand wird dieser Beitrag geringer.
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Eine Änderung
der Amplitude des Lampenstroms in den Farbsegmenten wird erfindungsgemäß durch
eine Änderung
des Lampenstroms in der Zwischenphase kompensiert, also durch eine Änderung der
Dauer des Zwischenphasenpulses oder durch eine Änderung der Amplitude desselben,
oder beides.
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Zum
besseren Verständnis
soll bereits an dieser Stelle auf die Möglichkeiten der Erfindung anhand
von zwei möglichen
Betriebsweisen eines erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems eingegangen werden:
- 1. Entspricht beispielsweise das letzte Farbsegment
vor der Zwischenphase am Ende der Halbwelle immer der gleichen Farbe
und soll die Farbtemperatur über
eine Änderung
der Lichtintensität dieser
Farbe eingestellt werden, so kann dazu die Lampenstromamplitude
in diesem Farbsegment eingestellt werden. Um die Elektrodentemperatur zum
Zeitpunkt der Kommutation passend zu halten, kann dann die Amplitude
des Zwischenphasenpulses während
der Zwischenphase gegensinnig eingestellt werden.
- 2. Oft werden jedoch Farbfiltersysteme anders betrieben, indem
das letzte Farbsegment vor der Zwischenphase nicht immer der gleichen
Farbe entsprechen muss. Entsprechend ändert sich die benötigte Lichtintensität und damit
der zu verwendenden Lampenstrom in diesem Farbsegment von Halbwelle
zu Halbwelle gleicher Polarität.
Die Erfindung erlaubt in diesem Fall ein Festhalten an einer bestimmten
Farbtemperatur bzw. natürlich auch
eine Neueinstellung derselben bei einem gleichzeitigen Halten der
Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der Kommutation. Auch in diesem Fall
kann nämlich
das Ergebnis durch ein Ausbalancieren der Wirkung des Zwischenphasenpulses
mit der Wirkung des der Zwischenphase vorangehenden Lampenstroms
erreicht werden.
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Wichtige
Ausführungsformen
der Erfindung weisen große
Lampenströme
in den letzten Farbsegmenten, oder lediglich dem letzten Farbsegment,
vor der Kommutation auf. Es kann sich ein bis zu mehrere Farbsegmente
umfassender Gesamtpuls bilden, welcher den Zwischenphasenpuls umfasst,
daher wird ein solcher Lampenstrompuls ab jetzt als "Gesamtpuls" bezeichnet. Ein
solcher Gesamtpuls ist wie folgt definiert: Während des Gesamtpulses ist
der Lampenstrom im Vergleich zu dem Betragsmittelwert über die
gesamte Halbwelle erhöht.
Der Gesamtpuls beginnt in der zweiten Hälfte der Halbwelle, oft erst gegen
deren Ende, und endet mit der Kommutation. Dabei liegt der hintere
Teil des Gesamtpulses in der Zwischenphase am Ende der jeweiligen
Halbwelle (und umfasst den Zwischenphasenpuls). Typischerweise entspricht
der Lampenstromverlauf dabei einem Rechteckstrom bzw. einem verrundeten
(tiefpassgefilterten) Rechteckstrom.
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Ein
erster Teil des Gesamtpulses liegt also vor der Zwischenphase und
ein zweiter Teil wird durch den Lampenstrom innerhalb der Zwischenphase
gebildet. Vorzugsweise wird durch Ändern der Dauer und/oder Amplitude
des ersten Teils des Gesamtpulses im Vergleich zu dem Gesamtpuls
der direkt vorangehenden Halbwelle gleicher Polarität die gewünschte Farbtemperatur
des von dem Beleuchtungssystem abgegebenen Lichts eingestellt. Dabei wird
der Lampenstrom für
den zweiten Teil des Gesamtpulses derselben Halbwelle so geändert, also die
Amplitude des Lampenstromes in der Zwischenphase angepasst, dass
die Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der Kommutation einen passenden Wert
annimmt. Eine Änderung
der Dauer des zweiten Teils des Gesamtpulses wird in der Regel nicht
erfolgen, da die Dauer des zweiten Teils des Gesamtpulses der Dauer
der Zwischenphase entspricht. Eine Änderung der Dauer der Zwischenphase
wird jedoch nicht ausgeschlossen. Insgesamt soll die Wirkung des
zweiten Teils des Gesamtpulses auf die Elektrodentemperatur die
entsprechende Wirkung des ersten Teils zumindest teilweise kompensieren.
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Es
wird hier insbesondere auf die Amplitude der beiden Teile des Gesamtpulses
abgestellt, dies heißt
jedoch nicht, dass notwendigerweise den beiden Teilen jeweils nur
ein Amplitudenwert zugeordnet werden kann. So ist es beispielsweise
möglich,
dass die Teile des Gesamtpulses aus mehreren rechteckigen Abschnitten
mit jeweils unterschiedlicher Amplitude bestehen. Die "Änderung der Amplitude" soll etwa auch die Änderung
der Amplitude nur eines solchen Rechtecks aber auch mehrerer solcher
Rechtecke umfassen.
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Wie
oben bereits erwähnt,
nimmt die Beitrag des Lampenstroms zu der Elektrodentemperatur zum
Zeitpunkt der Kommutation mit zunehmendem zeitlichen Abstand ab.
Je nachdem, welche zeitliche Ausdehnung der Gesamtpuls hat, kann
man als mehr oder weniger grobe Näherung diese zeitliche Abhängigkeit
in dem Gesamtpuls vernachlässigen.
Bei einer solchen Betrachtungsweise macht es Sinn, das Integral über den
Gesamtpuls als Maß für die Wirkung
des Gesamtpulses auf die Elektrodentemperatur zu verwenden. Je größer dieses
Integral über
den Gesamtpuls, umso stärker
trägt der
Gesamtpuls zu der Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der Kommutation
bei. Der sprachlichen Einfachheit halber wird das Integral über den
Gesamtpuls ab jetzt Pulsstärke
genannt.
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Für die mittlere
(Gesamt-)Pulshöhe,
die (Gesamt-)Pulslänge
und die Pulsstärke
haben sich folgende Intervalle bewährt: Bezogen auf den Betragsmittelwert
des Lampenstromes während
einer Halbwelle (100%) ist die bevorzugte mittlere Pulshöhe 110-200%.
Noch besser geeignet ist der Bereich zwischen 120-170%. Geeignete
Pulslängen
werden bezogen auf die Halbwellendauer (100%) angegeben. Vorzugsweise
entspricht die Pulslänge
6-35% der Halbwellendauer. Besonders bevorzugt ist eine Pulslänge von
7-8% bei einer mittleren Pulshöhe
von 150-170% und eine Pulslänge
von 14-16% bei 130-140% Pulshöhe.
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Wird
die Pulsstärke
als Produkt aus der mittleren Pulserhöhung (Pulshöhe in Prozent minus 100%) und
der Pulslänge
(in Prozent) quantifiziert, so liegt der bevorzugte Bereich zwischen
250 und 700, noch bevorzugter ist das Intervall zwischen 300 und 550.
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Zum
Ausbalancieren des Lampenstromverlaufs in dem ersten und zweiten
Teil des Gesamtpulses wird vorzugsweise auf das Integral über den
Gesamtpuls abgestellt. Die oben erwähnte zumindest teilweise Kompensation
der Änderung
der Wirkung der Teile des Gesamtpulses auf die Elektrodentemperatur
soll so erreicht werden, dass die Pulsstärke, bzw. das Integral über den
Gesamtpuls, von Halbwelle zu Halbwelle gleicher Polarität nicht
allzu sehr schwankt, auch wenn der erste Teil des Gesamtpulses geändert wird,
nämlich
um höchstens
bis zu 20%, bevorzugter um höchstens
10%, noch bevorzugter um höchstens
5%. Im günstigsten
Fall kann so die Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der Kommutation
für eine
Polarität
im Wesentlichen konstant eingestellt werden.
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Es
ist bevorzugt, die Gesamtpulse aus Rechteckpulsen zusammenzusetzen.
Da die Elektrodentemperatur vor allem nicht zu klein sein soll,
ist es weiter bevorzugt, aus solchen Rechteckpulsen eine ansteigend
gestufte Gesamtpulsform zu formen. Dabei liegt die letzte Stufe
in der Zwischenphase. Dies ist besonders bevorzugt, weil es – wie aus
der Motivation des Begriffs Pulsstärke oben ersichtlich – bei der
tatsächlichen,
nicht genäherten,
Wirkung des Lampenstroms auf die Elektrodentemperatur nicht nur
auf die Pulsstärke,
sondern auch auf den zeitlichen Abstand zur Kommutation ankommt.
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Im
einfachsten und daher auch bevorzugten Fall entspricht der Gesamtpuls
einer ansteigenden Doppelstufe (Doppelpuls), wobei die zweite Stufe
in der Zwischenphase liegt. Dies heißt jedoch nicht, dass die Dauer
der letzten Stufe mit der Dauer der Zwischenphase identisch sein
muss, auch wenn dies besonders vorteilhaft ist, da so die Dauer
der Zwischenphase optimal zum Heizen der Elektrode verwendet werden
kann.
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Weiter
ist es bevorzugt, dass die Dauer des Gesamtpulses der Dauer der
Zwischenphase plus der Dauer des dieser Zwischenphase vorangehenden
Farbsegments entspricht. Der Gesamtpuls nimmt also den Zeitraum
von dem Beginn des letzten Farbsegments bis zum Ende der Halbwelle
ein. Dies ist besonders bevorzugt, da die üblicherweise verwendeten Farbfiltersysteme
eine Änderung
des Lampenstroms jeweils nur an den Grenzen der Farbsegmente erwarten.
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Um
die Elektrodentemperatur während
des gesamten Betriebs hinreichend hoch zu halten, ist es bevorzugt,
dass der Lampenstrom vor jeder Kommutation einen Gesamtpuls durchläuft. Dies
gilt für
beide Polaritäten
des Lampenstroms. Besonders bevorzugt ist es, wenn für beide
Polaritäten
der Lampenstrom der beiden Teile der Gesamtpulse dem erfindungsgemäßen Verfahren
entsprechend eingestellt wird.
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Die
Wirkung des Lampenstroms auf die Elektrodentemperatur kann für beide
Polaritäten
recht unterschiedlich sein. Die Konsequenz ist, dass eine der beiden
Elektroden der Lampe schlechter geheizt wird. Ein solcher Unterschied
kann sich auf ein zeitlich begrenztes Fenster erstrecken, etwa über einige wenige
Kommutationen, aber auch dauerhaft sein. Vor allem für die weniger
effektiv heizende Polarität können zusätzliche
Gesamtpulse verwendet und erfindungsgemäß eingestellt werden.
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In
einem einfachen Fall weist jede Halbwelle der an sich weniger effektiv
heizenden Polarität
dann einen erfindungsgemäß eingestellten
Gesamtpuls auf.
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Alternativ
oder ergänzend
zu einer Einstellung der Farbtemperatur über die mittlere Amplitude des
Lampenstroms in einem Farbsegment wird die Farbtemperatur durch
kurze Phasen mit geringem Lampenstrom, ab jetzt Negativpulse genannt,
variiert. Es dauert eine gewisse Zeit, bis der Lichtstrom in Folge
eines verringerten Lampenstroms merklich abnimmt, so dass ein solcher
Negativpuls eine Mindestdauer haben sollte, um sich auf die Farbtemperatur auszuwirken.
Andererseits darf ein solcher Negativpuls auch nicht zu lang sein,
da sonst die Elektrodentemperatur zu stark abfällt. Ein Negativpuls dauert zwischen
0,15 und 0,25 ms, wobei während
des Negativpulses der Lampenstrom um 5-70% bezogen auf den Mittelwert über die
Halbwelle reduziert ist.
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Werden
zu viele solcher Negativpulse verwendet, so wirkt sich dies natürlich auch
negativ auf die Elektrodentemperatur aus. Daher ist es bevorzugt,
lediglich bis zu 12 solcher Negativpulse in einer Halbwelle zu verwenden.
Bevorzugter ist es, lediglich bis zu drei Negativpulse zu verwenden.
Taucht ein Farbsegment innerhalb einer Halbwelle mehrfach auf, so
hat es sich bewährt,
nur für
jeden zweiten Durchlauf des Farbsegmentes in diesem einen Negativpuls
zu platzieren.
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Bezüglich des
Computerprogrammproduktaspektes der Erfindung ist festzustellen,
dass Beleuchtungssysteme heute oft digital gesteuert werden.
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Üblicherweise
enthält
ein Beleuchtungssystem dazu eine programmierbare Steuereinheit,
welche mit Hilfe eines entsprechenden Computerprogrammproduktes
das Beleuchtungssystem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren steuern kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von konkreten Beispielen näher erläutert, wobei
die dabei offenbarten Merkmale zum einen sowohl für den Verfahrenscharakter
als auch für
den Vorrichtungscharakter der Erfindung von Bedeutung sind und ferner auch
in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein können.
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1 zeigt
einen Lampenstromverlauf für ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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2 zeigt
einen Lampenstromverlauf für ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 zeigt
einen weiteren Lampenstromverlauf für ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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4 zeigt
einen Lampenstromverlauf für ein
viertes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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5.
zeigt einen Lampenstromverlauf für ein
abschließendes
fünftes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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1 zeigt
einen kommutierenden Lampenstrom IL in einer Hochdruckentladungslampe
eines Projektionssystems, welches erfindungsgemäß betrieben wird. Das Projektionssystem
(nicht gezeigt) arbeitet mit einer Bildwiederholfrequenz von 50
Hz (bzw. 60 Hz für
die USA). Es ist dabei so ausgelegt, dass der Lampenstrom IL pro
wiederholtem Bild zwei- bis fünfmal
kommutieren kann. In diesem Beispiel kommutiert der Lampenstrom
drei mal pro Bild. Der Gleichstromanteil ist Null.
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Der
Lampenstrom IL ist als Funktion der Zeit t aufgetragen. Der über einige
Farbsegmente gemittelte Lampenstrom für die jeweiligen Polaritäten ist rechts
in dem Diagramm jeweils mit 100% angegeben. Man erkennt drei Halbwellen.
Die schraffierte Fläche
in der zweiten Hälfte
einer jeden Halbwelle markiert den über den mittleren Lampenstrom
pro Halbwelle hinausgehenden Teil eines Doppelpulses DP. Die zweite
Stufe eines jeden dieser Doppelpulse DP liegt in einer Zwischenphase
ZP. Während
dieser Zwischenphasen ZP wird das Licht der Hochdruckentladungslampe
von dem Projektionssystem nicht für die Projektion verwendet.
Es wird dann über
verkippbare Spiegel abgelenkt. (Es sind nur Zwischenphasen am Ende
von Halbwellen eingezeichnet.) Die jeweils ersten Teile bzw. die
ersten Stufen der Doppelpulse DP liegen innerhalb der Abschnitte
B, E, H, welche hier mit der Dauer der Anwendung eines Farbfilters,
also einem Farbsegment, übereinstimmen.
Die Abschnitte A, D, G entsprechen jeweils weiteren Farbsegmenten.
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Die
erste Stufe der Doppelpulse DP wird während der Zeiten B, E, H so
eingestellt, dass die Farbtemperatur des von dem Projektionssystem
abgegebenen Lichts der gewünschten
Farbtemperatur entspricht; entsprechend wird die zweite Stufe der Doppelpulse
DP in den Zwischenphasen ZP so eingestellt, dass für eine passende
Elektrodentemperatur gesorgt ist.
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Wird
der Lampenstrom für
eines der Farbsegmente B, E, H verringert, so kann die jeweils zugehörige zweite
Stufe der Doppelpulse DP während der
entsprechenden Zwischenphase ZP erhöht werden. Für eine Erhöhung des
Lampenstroms in einem der Farbsegmente B, E, H gilt natürlich entsprechend das
Umgekehrte.
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Grundsätzlich können die
Lampenströme während der
Phasen B, E und H auch unterschiedlich hoch sein. Dies ist üblicherweise
der Fall, wenn das letzte Farbsegment B, E, H einer Halbwelle jeweils
einer unterschiedlichen Farbe entspricht. Um unter diesen Umständen eine
im Wesentlichen konstante Elektrodentemperatur für die Zeitpunkte der Kommutation
zu gewährleisten,
wird die Höhe
der zweiten Stufe während
der Zwischenphasen ZP entsprechend angepasst.
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2 zeigt
eine beispielhafte Anpassung des zweiten Teils eines Doppelpulses
DP an eine Veränderung
des ersten Teils eines Doppelpulses DP. Es sind vier Halbwellen
mit Doppelpulsen DP gezeigt. Bei den rechten beiden Halbwellen ist
die Lampenstromamplitude während
des ersten Teils der Doppelpulse DP im Vergleich zu den ersten beiden Doppelpulsen
DP erniedrigt. Um die Elektrodentemperatur zum Zeitpunkt der Kommutation
im Wesentlichen konstant zu halten, ist der zweite Teil der Doppelpulse
DP bei den rechten beiden Doppelpulsen DP erhöht. Die schraffierte Fläche, welche
die Fläche oberhalb
des mittleren Lampenstromes innerhalb einer jeden Halbwelle angibt,
ist dabei konstant geblieben.
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3 zeigt
wiederum vier Halbwellen des Lampenstroms. Die beiden Halbwellen
positiver Polarität
(positiver Lampenstrom) weisen keinen Gesamtpuls und auch keinen
Zwischenphasenpuls vor der Kommutation auf. Die beiden Halbwellen
der negativen Polarität
weisen jeweils einen Doppelpuls DP auf. Der Lampenstrom IL heizt
hier die beiden Elektroden für
die beiden Polaritäten
unterschiedlich effektiv. Hier wird die Entladung im Anschluss an
die Halbwellen positiver Polarität
auch ohne einen Gesamtpuls bzw. Zwischenphasenpuls bereits ausreichend
stabilisiert. Bei den Halbwellen der negativen Polarität werden
Doppelpulse DP eingesetzt, um die Entladung hinreichend zu stabilisieren.
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Farbräder können bis
zu sechs verschiedene Farben aufweisen und sie können sich bis zu viermal pro
Halbwelle (bei 50 Hz Bildwiederholrate und drei Kommutationen pro
Bild) drehen. Entsprechend erhält
man bis zu 24 Farbsegmente pro Halbwelle. 4 zeigt
schematisch, wie für
unterschiedliche Farbsegmente ein unterschiedlicher Lampenstrom gewählt wird
(allerdings sind der Übersichtlichkeit halber
nur je vier Farbsegmente gezeigt, Zwischenphasen am Ende der Kommutationen
sind nicht extra eingezeichnet).
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4 zeigt
ebenfalls vier Halbwellen, wobei die rechten beiden Halbwellen je
einen Doppelpuls DP aufweisen. Bei den linken beiden Halbwellen
hat die Einstellung des jeweils ersten und zweiten Teils des Gesamtpulses
P dazu geführt,
dass diese zufällig
gleich hoch sind.
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Die
Amplitude des Lampenstroms innerhalb der einzelnen Farbsegmente
schwankt zwischen 70% und 130% des mittleren Lampenstroms derselben
Halbwelle. Es hat sich auch eine Wahl aus dem Intervall von 85%
bis 115% bewährt.
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5 zeigt
den Lampenstromverlauf aus 4 ergänzt um jeweils
einen Negativpuls pro Halbwelle. Die Negativpulse sind hier 0,2
ms lang, die Lichtintensität
fällt in
dieser Zeit um mehr als 25%. In ihrem Minimum entspricht der Lampenstrom 30%
des mittleren Lampenstroms der jeweiligen Halbwelle.
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Die
Dimensionen der Gesamtpulse in den 1 bis 5 sind
nicht maßstäblich. Bewährt haben
sich Gesamtpulse mit einer Länge
von 7,5% bei einer mittleren Pulshöhe von 160% (Pulsstärke: 450) und
Gesamtpulse mit einer Länge
von 15% bei einer mittleren Pulshöhe von 135 (Pulsstärke 525).