-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Sinusfilter gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Ein
derartiges Sinusfilter ist aus der
EP 0 682 402 A1 , insbesondere der
1 dieser
europäischen Offenlegungsschrift,
bekannt. Dieses Sinusfilter ist ein verlustbehafteter LC-Tiefpass.
-
Derartige
Sinusfilter werden beispielsweise in Anwendungen mit Pulsumrichtern,
d.h. Spannungszwischenkreis-Umrichter mit wenigstens einem selbstgeführten Pulsstromrichter,
verwendet. Weist der Spannungszwischenkreis-Umrichter einen netzseitigen
selbstgeführten
Pulsstromrichter auf, so kann einerseits Energie in das speisende
Netz zurückgespeist
und andererseits ein reiner Wirkstrom aus dem speisenden Netz entnommen
werden. Ein derartiger Spannungszwischenkreis-Umrichter weist zur
Speisung einer Drehfeldmaschine lastseitig ebenfalls einen selbstgeführten Stromrichter
auf. Mittels eines netzseitig eingesetzten Sinusfilters wird die elektromagnetische
Verträglichkeits-Beeinflussung (EMV-Beeinflussung)
gering gehalten, wogegen mittels eines lastseitigen eingesetzten
Sinusfilters die Wicklungsbeanspruchung der Drehfeldmaschine gering
gehalten wird.
-
In
vielen der genannten Anwendungen kommt eine Regelung für den selbstgeführten Pulsstromrichter,
wie z.B. eine Netzregelung bei rückspeisefähiger Netzeinspeisung
oder eine feldorientierte Regelung bei Speisung einer Drehfeldmaschine, zum
Einsatz. Kernbestandteil solcher Regelungen ist eine Stromregelung,
die als Aufgabe hat, den tatsächlich
fließenden
Strom mit Hilfe einer Spannung als Stellgröße auf einen vorgegebenen Strom
zu regeln. Dies kann beispielsweise mittels zweier orthogonaler
Stromkomponenten in einem feststehenden oder rotierenden Koordinatensystem
erfolgen.
-
Die
für gewöhnlich verwendeten
Sinusfilter haben oft nur eine geringe Dämpfung, da dämpfende Maßnahmen
in der Regel mit der Erhöhung
der Verluste einhergehen. Die geringe natürliche Dämpfung des Lastkreises (Sinusfilter
mit Drehfeldmaschine bzw. Sinusfilter mit speisendem Netz) birgt
die Gefahr in sich, dass das Sinusfilter aufschwingen kann. Dies
kann durch verschiedene Mechanismen erfolgen:
- – Das Sinusfilter
bzw. der gesamte Leistungskreis kann im Zusammenspiel mit der oben
genannten Regelung bis hin zur Instabilität entdämpft werden. Die Folge ist
ein Ausschwingen des Filters mit Frequenzen nahe der Resonanzfrequenz
des Lastkreises, was zu großen
Spannungen an Kondensatoren des Filters und der Last führt.
- – Infolge
der geringen Dämpfung
können
durch Anregungen nahe der Resonanzfrequenz am Filter bzw. der Last
gefährlich
hohe Spannungen entstehen. Die Anregungen können etwa durch Harmonische,
die z.B. durch entsprechendes Pulsen des Umrichters oder seine nichtlinearen Spannungsabfälle, durch
Anregung aus der EMK des Motors oder auch durch entsprechende Harmonische
im Netz verursacht werden.
-
In
allen Fällen
können
je nach Auslegung für Kondensatoren
oder Drehfeldmaschine bzw. Netzdrossel gefährlich hohe Spannungen entstehen,
lange bevor Ströme
fließen,
die etwa zur Abschaltung des Pulsstromrichters infolge des Erreichens
eines Grenzwertes führen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die mit nahe der Resonanz fließenden Ströme von einer
Messeinrichtung des Pulsumrichters wegen ihrer hohen Frequenz nur
teilweise oder gar nicht erfasst werden können. Kommt es zum Aufschwingen
der Anordnung, bestehend aus speisendem Netz, netzseitiges Sinusfilter,
Pulsumrichter, lastseitiges Sinusfilter, Drehfeldmaschine, so könnten in
der Regel das Sinusfilter und/oder die Drehfeldmaschine bzw. die
Netzdrossel zerstört
werden.
-
Um
dies zu verhindern, erfolgt die Dimensionierung der Regelung und
der Dämpfung
des Sinusfilters derart, dass eine Entdämpfung bzw. eine zu große Anregung
vermieden wird. Dies kann durch eine entsprechende Parametrierung
der Regelung und/oder entsprechende Dimensionierung der Widerstände (Dämpfungswiderstände) des
Sinusfilters geschehen. Dabei müssen
für ein
robustes Verhalten entsprechende Reserven vorgesehen werden.
-
In
der eingangs genannten EP-Offenlegungsschrift werden eventuell vorhandene Überspannungen
auf den Leitungen zwischen Sinusfilter und Drehfeldmaschine mittels
zusätzlicher
Begrenzungsdioden, so genannten Clamping-Dioden, begrenzt. Jede
Ausgangsklemme des Sinusfilters ist derart mit zwei Begrenzungsdioden
verschaltet, dass diese bezüglich
eines positiven und negativen Zwischenkreispotentials in Sperrrichtung
verschaltet sind. Die Kathoden- bzw. die Anoden-Anschlüsse dieser
Dioden sind jeweils mit einem positiven bzw. negativen Zwischenkreispotential
elektrisch leitend verbunden. In diesen Dioden können bei Verwendung von Drosseln
mit einer relativ kleinen Induktivität sehr hohe Schaltströme und damit
auch hohe Verlustleistungen erzeugt werden.
-
Aus
der
DE 195 04 123
A1 ist ein gedämpftes
und damit verlustbehaftetes Filter bekannt, bei dem zur Dämpfung von Überspannungen
zusätzlich Varistoren
als spannungsbegrenzende Elemente verwendet werden. Diese Varistoren
sind jeweils elektrisch parallel zu den in Dreieck geschalteten
und zu den in Stern geschalteten Kondensatoren geschaltet. Dieses
Filter wird bei einem Pulsstromrichter als elektrischem Verbraucher
verwendet. Diese Varistoren begrenzen zum einen in Dreieckschaltung hohe
symmetrische Überspannungen
und zum anderen in Sternschaltung hohe asymmetrische Überspannungen.
Somit bildet die gleichzeitige Verwendung von Varistoren und RC-Gliedern sowohl in
Dreieck- als auch in Sternschaltung einen wirksamen Schutz vor extrem
hohen sowie niedrigen Überspannungen,
solche mit großen
und kleinen dU/dt, und vor asymmetrischen sowie symmetrischen Störungen.
-
Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Schutz eines Sinusfilters
vor Überspannungen
zu vereinfachen.
-
Diese
Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Sinusfilter mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2 erfindungsgemäß gelöst.
-
Dadurch,
dass jede Ausgangsklemme des Sinusfilters mit einer bezüglich des
positiven und negativen Zwischenkreispotentials eines Spannungszwischenkreis-Umrichters
in Sperrrichtung geschalteten Dioden versehen ist, deren Kathoden-
und Anodenanschlüsse
jeweils mit einem spannungsbegrenzenden Mittel verknüpft sind,
wird die Energie einer auftretenden Überspannung zurück in den
Spannungszwischenkreis des Spannungszwischenkreis-Umrichters gespeist.
Durch diese Klemmschaltung wird eine Überspannung, die auf eine der
vorhandenen Ausgangsleitungen auftritt, annähernd auf das positive bzw.
negative Zwischenkreispotential geklemmt. Wird die Ansprechspannung
der beiden spannungsbegrenzenden Mittel erreicht, ist eine entsprechende
Ausgangsklemme des Sinusfilters mit dem positiven bzw. negativen
Zwischenkreispotentials verbunden, wodurch die an dieser Ausgangsklemme
auftretende Überspannung
begrenzt wird. Gegenüber
dem bekannten Filter (
DE
195 04 123 A1 ) wird die Anzahl der spannungsbegrenzenden
Mittel sehr verringert.
-
Dadurch,
dass wenigstens ein Kondensator des Sinusfilters mit einer Zustandserfassungseinrichtung
mit ausgangsseitigem Grenzwertmelder versehen ist, erhält man bei
Auftreten einer Überspannung am
Ausgang des Grenzwertmelders ein Signal, vorzugsweise ein digitales
Signal, das als Ausschaltsignal für den selbstgeführten Pulsstromrichter
eines Spannungszwischenkreis-Umrichters verwendet wird. Dadurch
greift das Sinusfilter aktiv in die Regelung des Pulsstromrichters
ein, um sich dadurch vor der auftretenden Überspannung zu schützen. Sobald der
Pulsstromrichter ausgeschaltet ist, beispielsweise mittels einer
aktivierten Impulssperre, ist ein Teil der Ursache für das Auftreten
von Überspannungen nicht
mehr vorhanden, wodurch eine auftretende Überspannung begrenzt ist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Sinusfilters gemäß Anspruch
1 ist als spannungsbegrenzendes Mittel ein Varistor vorgesehen.
Dadurch erhält
man ein besonders preisgünstiges
und aufwandsarmes Sinusfilter. Außerdem können bereits im Handel erhältliche
Sinusfilter (verlustbehafteter LC-Tiefpass) mit einfachen Mitteln
in ein erfindungsgemäßes Sinusfilter
erweitert werden, ohne dass in das handelsübliche Sinusfilter eingegriffen
werden muss.
-
Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Sinusfilters
gemäß Anspruch
1 ist als spannungsbegrenzendes Mittel eine ein Zwischenkreispotential
betragsmäßig erhöhende Gleichspannungsquelle
vorgesehen. Dadurch kann die Ansprechspannung beliebig eingestellt
werden und die sonst in den Varistoren entstehende Verlustleistung wird
in den Zwischenkreis zurückgespeist.
Dadurch kann das erfindungsgemäße Sinusfilter
an jeden Spannungszwischenkreis-Umrichter ohne großen Aufwand
angepasst werden. Außerdem
kann dieses Sinusfilter auch auf jede von zeitlich aufeinander auftretenden Überspannungen
eingreifen gegenüber der
Ausführungsform
mit den Varistoren.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Sinusfilters gemäß Anspruch
1 ist räumlich
in unmittelbarer Nähe
zu einem Varistor eine Temperaturmesseinrichtung mit nachgeschaltetem
Grenzwertmelder vorgesehen. Mittels dieser Temperatureinrichtung
wird die Temperatur des Varistors ermittelt. Sobald der Varistor
anspricht, erzeugt dieser eine Verlustleistung, die von der am Varistor
anstehenden Spannung und vom durch diesen Varistor fließenden Strom
abhängt.
Durch diese Verlustleistung steigt die Temperatur des Varistors
an. Damit dieser Varistor wieder betriebsbereit ist, muss dessen
Temperatur einen vorbestimmten Wert unterschreiten. Wird dieser
nicht erreicht, ist die Schutzwirkung des Varistors nicht gegeben.
Dieser Zustand wird mit der Temperatureinrichtung mit nachge schaltetem
Grenzwertmelder erfasst, und dem Pulsumrichter mitgeteilt. Dieses Fehlersignal
bewirkt die Aktivierung der Impulssperre, wodurch der Pulsumrichter
abgeschaltet wird. Somit wird eine Überlastung des spannungsbegrenzenden
Bauelementes verhindert, wodurch Folgeschäden wegen überlasteten Varistors vermieden
werden.
-
Bei
der vorteilhaften Ausführungsform
der zweiten erfindungsgemäßen Lösung wird
als Zustandsgröße eine
an einem Kondensator des Sinusfilters anstehende Spannung verwendet.
Mittels einer Augenblickerfassung kann ein Spitzenwert der Kondensatorspannung
einfach ermittelt werden. Dieser ermittelte Spitzenwert der Kondensatorspannung wird
mittels eines Grenzwertmelders mit einem vorbestimmten Grenzwert
verglichen. Übersteigt
der Spitzenwert der Kondensatorspannung diesen vorbestimmten Grenzwert,
so steht am Ausgang dieses Grenzwertmelders ein Signal, insbesondere
ein digitales Signal, an, das der Steuereinrichtung des Pulsstromrichters
eines Spannungszwischenkreis-Umrichters zugeführt wird. Mittels dieses Überspannungssignals
wird der Pulsstromrichter ausgeschaltet, in dem eine Impulssperre
aktiviert wird. Mit dem Ausschalten des Pulsstromrichters des Spannungszwischenkreis-Umrichters
ist der weitere Anstieg der Überspannung
gestoppt.
-
Da
das Ausschwingen aller Kondensatoren des Sinusfilters über mehrere
Perioden der Ausgangsspannung dieses Sinusfilters erfolgt, genügt es, wenn
nur eine Kondensatorspannung erfasst und ausgewertet wird. Für die Übertragung
eines Überspannungssignals
vom Sinusfilter zum Pulsstromrichter reicht eine "langsame" Übertragung aus, d.h., dieses Übertragungssignal,
das ein Fehlersignal bzw. ein Alarmsignal ist, muss in einem Zeitbereich von
wenigen Filterschwingungen übertragen
sein. Die Erfassung des Spitzenwertes der zu erfassenden Kondensatorspannung
sollte hingegen "schnell" erfolgen, d.h.,
dass diese Erfassung im Bereich von Bruchteilen einer Filterschwingung
erfolgen muss.
-
Gegenüber der
Zustandsgröße Kondensatorspannung
kann auch die Zustandsgröße Kondensatorstrom
als Maß für die Ermittlung
einer Überspannung
herangezogen werden. Gegenüber
der Erfassung der Zustandsgröße Kondensatorspannung muss
bei der Erfassung der Zustandsgröße Kondensatorstrom
zunächst
der resonantfrequente Stromanteil herausgefiltert werden, da in
der Zustandsgröße Kondensatorstrom
auch betriebsfrequente Stromanteile fließen. Der ermittelte resonantfrequente
Stromanteil wird mittels eines Grenzwertmelders wieder mit einem
vorbestimmten Grenzwert verglichen, wobei bei Überschreitung eines vorbestimmten
Grenzwertes ein Signal, insbesondere ein digitales Signal, zur Verfügung steht,
mit dem eine Impulssperre beim Pulsumrichter aktiviert wird.
-
Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der mehrere Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Sinusfilters
schematisch veranschaulicht sind.
-
1 zeigt
ein Ersatzschaltbild einer ersten Ausführungsform eines Sinusfilters
nach der Erfindung, die
-
2 zeigt
das Ersatzschaltbild einer vorteilhaften Ausführungsform des Sinusfilters
nach 1, in der
-
3 ist
eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sinusfilters
dargestellt, in der
-
4 ist
ein Ersatzschaltbild einer Spannungsquelle der zweiten Ausführungsform
nach 2 dargestellt, die
-
5 zeigt
ein Ersatzschaltbild einer dritten Ausführungsform eines Sinusfilters
nach der Erfindung, wobei in der
-
6 eine
Ausführungsform
einer Zustandserfassungseinrichtung des Sinusfilters nach 5 veranschaulicht
ist, und die
-
7 zeigt
eine vierte Ausführungsform
des Sinusfilters nach der Erfindung, wobei die
-
8 eine
Ausführungsform
einer Zustandserfassungseinrichtung des Sinusfilters nach 7 darstellt.
-
In
der 1 ist eine erste Ausführungsform eines Sinusfilters
nach der Erfindung schematisch dargestellt. In dieser Darstellung
sind mit 2 ein selbstgeführter Pulsstromrichter eines
Spannungszwischenkreis-Umrichters, mit 4 ein Zwischenkreiskondensator
des Spannungszwischenkreis-Umrichters, mit 6 ein bekanntes
Sinusfilter und mit 8 eine Drehfeldmaschine bezeichnet.
Der selbstgeführte
Pulsstromrichter 2 ist gleichspannungsseitig mittels zweier
Stromschienen 10 und 12 mit dem Zwischenkreiskondensator 4 elektrisch
leitend verbunden. Die Stromschiene 10 weist ein Zwischenkreispotential +DC,
wogegen die Stromschiene 12 ein Zwischenkreispotential –DC aufweist.
Am Zwischenkreiskondensator 4 steht eine Zwischenkreis-Gleichspannung UDC
an. Bei diesem selbstgeführten
Pulsstromrichter 2 handelt es sich bei dieser Darstellung
um einen lastseitigen Pulsstromrichter eines Spannungszwischenkreis-Umrichters.
Ist dieser Spannungszwischenkreis-Umrichter rückspeisefähig, so ist als netzseitiger
Stromrichter dieses Spannungszwischenkreis-Umrichters ebenfalls
ein selbstgeführter Pulsstromrichter
vorgesehen.
-
Das
bekannte Sinusfilter
6 in dieser Ausführungsform ist ein verlustbehafteter
LC-Tiefpass. Ein derartiges Sinusfilter
6 ist wie eingangs
bereits beschrieben aus der
EP
0 682 402 A1 , insbesondere deren
1, bekannt.
Wie die Bezeichnung "verlustbehafteter
LC-Tiefpass" schon
erkennen lässt,
weist dieses Sinusfilter pro Phase eine Drossel
14, einen Kondensator
16 und
einen Widerstand
18 auf, der auch als Dämpfungswiderstand bezeichnet
wird. Im einfachsten Fall kann der Widerstand
18 auch den ohmschen
Widerstand der Drossel
14 darstellen. Da als Last eine
Drehfeldmaschine
8, beispielsweise ein Asynchronmotor oder
auch ein fremderregter bzw. permanenterregter Synchronmotor, vorgesehen
ist, weist dieses Sinusfilter drei Phasen auf. Diese Drehfeldmaschine
8 ist
an den Ausgangsklemmen
20,
22 und
24 des
Sinusfilters
6 angeschlossen. Mittels dieses Sinusfilters
6 wird
die pulsweitenmodulierte Ausgangsspannung des selbstgeführten Pulsstromrichters
2 annähernd sinusförmig. Außerdem wird
die Wicklungsbeanspruchung der Drehfeldmaschine
8 gering
gehalten. In dieser Darstellung sind weitere Komponenten des Spannungszwischenkreis-Umrichters nicht
explizit dargestellt. Zu diesen Komponenten zählt der netzseitige Stromrichter
und eine Regelung des lastseitigen Stromrichters. Wie bereits erwähnt, weist
ein solcher Spannungszwischenkreis-Umrichter als netzseitigen Stromrichter
ebenfalls einen selbstgeführten
Pulsstromrichter auf, wenn dieser Umrichter rückspeisefähig sein soll. Ein derartiger
netzseitiger selbstgeführter
Pulsstromrichter weist ebenfalls eine Regelung auf. Dieser netzseitige
selbstgeführte
Pulsstromrichter ist ebenfalls netzseitig mit einem Sinusfilter
6 verknüpft, mit
dem die EMV-Beeinflussung gering gehalten wird. Damit die Verluste
des Sinusfilters
6 nicht zu hoch sind, weisen die Dämpfungswiderstände
18 dieses
Sinusfilters
6 nur einen geringen Wert auf. Mit Erhöhung der Dämpfung dieses
Sinusfilters
6 erhöhen
sich ebenfalls deren Verluste. Diese geringe Dämpfung des Lastkreises, bestehend
aus Pulsstromrichter
2, Sinusfilter
6 und Drehfeldmaschine
8,
birgt die Gefahr in sich, dass das Sinusfilter
6 aufschwingen
kann, wie einleitend beschrieben.
-
Um
dies zu verhindern, ist das Sinusfilter 6 erfindungsgemäß weitergebildet
worden. Dazu ist jede Ausgangsklemme 20 bzw. 22 bzw. 24 des
Sinusfilters 6 mit einer bezüglich eines positiven und negativen
Zwischenkreispotentials +DC und –DC des Spannungszwischenkreis-Umrichters
in Sperrrichtung geschalteteten Dioden D1, D2 bzw. D3, D4 bzw. D5,
D6 versehen. Die Kathoden- und die Anoden-Anschlüsse dieser Dioden D1, D3, D5
und D2, D4, D6 sind jeweils mit einem spannungsbegrenzenden Mittel
verknüpft.
In dieser Ausführungsform
gemäß 1 sind
als spannungsbegrenzende Mittel jeweils ein Varistor 26 und 28 vorgesehen.
Der Varistor 26, der mit einem Anschluss mit den Kathoden-Anschlüssen der
Dioden D1, D3 und D5 elektrisch leitend verbunden ist, ist mit seinem
zweiten Anschluss mit der Stromschiene 10, die das Zwischenkreispotential
+DC aufweist, elektrisch leitend verbunden. Der zweite Varistor 28 ist
einerseits mit den Anoden-Anschlüssen
der Dioden D2, D4 und D6 und andererseits mit der Stromschiene 12 mit
dem Zwi schenkreispotential –DC
elektrisch leitend verbunden. Die Ansprechspannung dieser Varistoren 26 und 28 ist
die Grenzspannung einer auftretenden Überspannung am Sinusfilter 6. Übersteigt
diese Überspannung
die Ansprechspannung dieser beiden Varistoren 26 und 28,
so spricht der Varistor 26 bzw. 28 oder der Varistor 28 bzw. 26 an,
wodurch die Überspannung
nicht weiter ansteigen kann. Solange diese Überspannung größer der
Ansprechspannung der Varistoren 26 und 28 ist,
fließt
ein Strom durch die Varistoren 26 und 28 in den
Zwischenkreiskondensator 4. Dabei erwärmen sich der Varistoren 26 und 28.
Da diese Spannungszeitflächen
anstehender Überspannungen
unterschiedlich sein können,
erwärmen
sich die Varistoren 26 und 28 von Fall zu Fall
unterschiedlich. Erst wenn die Varistoren 26 und 28 wieder
auf Betriebstemperatur sind, können
diese ihre Schutzfunktionen wieder übernehmen. Die zur Spannungszeitfläche proportionale
Energie wird in den Zwischenkreiskondensator 4 zurückgespeist
und nicht nur in Wärme
umgesetzt. Der Nachteil von Varistoren 26 und 28 ist,
dass im unteren Schutzbereich unter 1000V aufgrund von Variationen
immanenter Nichtlinearitäten
eine ausreichende Begrenzung von Überspannung nicht sehr zuverlässig ist.
Außerdem
ist man auf die Staffelung der Ansprechspannungen von im Handel
erhältlichen
Varistoren angewiesen. D.h., dass eine gewünschte Begrenzung einer aufgetretenen Überspannung
nicht immer möglich
ist.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
dieses Sinusfilters 6 nach 1, dargestellt
in der 2, ist räumlich
in unmittelbarer Nähe
zu einem der beiden Varistoren 26 und 28 eine
Temperaturmesseinrichtung 30 mit nachgeschaltetem Grenzwertmelder 32 vorgesehen.
In der 2 ist der Varistor 26 mit dieser Temperaturmesseinrichtung 30 versehen.
Da die sich aufschwingende Überspannung sinusförmig ist,
werden beide Varistoren 26 und 28 mit einer auftretenden Überspannung
belastet. D.h., wenn diese auftretende Überspannung die Ansprechspannung
des Varistors 26 bzw. 28 übersteigt, spricht entweder
der Varistor 26 oder der Varistor 28 zunächst an.
Der Varistor 28 bzw. 26 folgt zeitlich kurz danach.
Aus die sen Gründen
reicht es aus, wenn nur einer dieser beiden Varistoren 26 und 28 mit
einer solchen Temperaturmesseinrichtung 30 versehen wird.
Als Grenzwertmelder 32 wird im einfachsten Fall ein Komparator
verwendet, der vorzugsweise gleichzeitig an seinem Ausgang ein digitales
Signal SOV erzeugt. Dieser Komparator ist
mittels der Leitung 34 mit einem Steuereingang 36 des
Pulsstromrichters 2 elektrisch leitend verbunden. Das digitale
Signal SOV aktiviert beim Pulsstromrichter 2 eine
Impulssperre, sobald dieses digitale Signal SOV vom
Low-Zustand in den High-Zustand wechselt. Dadurch wird der Pulsstromrichter 2 abgeschaltet,
so dass keine Überspannung
mehr auftreten kann. Das digitale Signal SOV wechselt
seinen Zustand genau dann, wenn die Temperatur ϑ des Varistors 26 die vorbestimmte
Grenztemperatur ϑGW übersteigt.
Dies signalisiert, dass der Varistor 26 wegen Überlastung nicht
seine Schutzfunktion ausüben
kann. Damit wegen der überlasteten
Varistoren 26 und 28 bei einer eventuell auftretenden Überspannung
keine Folgeschäden
auftreten können,
wird der Pulsstromrichter 2 mittels der Impulssperre ausgeschaltet.
-
In
der 3 ist eine zweite Ausführungsform des Sinusfilters 6 nach
der Erfindung dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind als spannungsbegrenzendes
Mittel jeweils einem ein Zwischenkreispotential betragsmäßig erhöhende Gleichspannungsquelle 38 vorgesehen.
Eine Ausführungsform
dieser Spannungsquelle 38 ist in der 4 näher dargestellt.
-
Gemäß diesem
Ersatzschaltbild der 4 weist die Gleichspannungsquelle 38 zwei
elektrisch in Reihe geschaltete abschaltbare Halbleiterschalter T1
und T2 und elektrisch in Reihe geschaltete Kondensatoren 40 und 42 auf.
Die Reihenschaltung 44 der beiden abschaltbaren Halbleiterschalter
T1 und T2 ist elektrisch parallel zur Reihenschaltung 46 der beiden
Kondensatoren 40 und 42 geschaltet. Die Mittenanschlüsse 48 und 50 dieser
beiden Reihenschaltungen 44 und 46 sind mittels
einer Drossel 52 elektrisch leitend verbunden. Der Mittenanschluss 50 der Reihenschaltung 46 ist
mittels ei ner Leitung 54 mit der Stromschiene 10 des
Spannungszwischenkreises des Spannungszwischenkreis-Umrichters verbunden,
die das Zwischenpotential +DC aufweist. Ein Verknüpfungspunkt 56 der
beiden Reihenschaltungen 44 und 46 ist mittels
einer Leitung 58 mit der Stromschiene 12 des Spannungszwischenkreises des
Spannungszwischenkreis-Umrichters verknüpft, die das Zwischenkreispotential –DC aufweist.
Ein oberer Verknüpfungspunkt 60 der
beiden Reihenschaltungen 44 und 46 ist mittels
einer Leitung 62 mit den Kathoden- bzw. Anoden-Anschlüssen der
Dioden D1, D3, D5 bzw. D2, D4, D6 elektrisch leitend verbunden.
In diesem Ersatzschaltbild sind als abschaltbare Halbleiterschalter
T1 und T2 Insulated-Gate-Bipolar-Transistoren (IGBT) vorgesehen, die
jeweils eine invers geschaltete Diode D7 und D8 aufweisen, die auch
als Freilaufdioden bezeichnet werden. Über das Tastverhältnis der
beiden abschaltbaren Halbleiterschalter T1 und T2 kann die am Kondensator 40 anliegende
Spannung UOV beliebig eingestellt werden.
Diese Spannung UOV ist weitgehend lastunabhängig. Die
Spannung UOV ist die Grenzspannung für eine auftretende Überspannung.
Mit dieser Gleichspannungsquelle 38 kann das erfindungsgemäße Sinusfilter 6 an
jeden beliebigen Pulsstromrichter angepasst werden. Außerdem wird
im Vergleich zu den Varistoren 26 und 28 prinzipbedingt keine
Leistung in Wärme
umgesetzt.
-
In
der 5 ist ein Ersatzschaltbild einer dritten Ausführungsform
des Sinusfilters 6 nach der Erfindung dargestellt. Diese
unterscheidet sich von der ersten bzw. zweiten Ausführungsform
dadurch, dass diese einen aktiven Schutz darstellt. Dazu ist eine
Zustandserfassungseinrichtung 64 vorgesehen, die eingangsseitig
mit einer Ausgangsklemme 20 bzw. 22 bzw. 24 und
einem Sternpunkt 66 der in Stern geschalteten Kondensatoren 16 verbunden
ist. Ausgangsseitig ist diese Zustandserfassungseinrichtung 64 mit
dem Steuereingang 36 des Pulsstromrichters 2 elektrisch
leitend verbunden. Da das Aufschwingen einer Spannung an allen Kondensatoren 16 des
Sinusfilters in mehreren Perioden erfolgt, genügt es, wenn die Spannung an
einem dieser Kondensatoren 16 ausgewertet wird.
-
Weil
die Spannung über
mehrere Perioden sich aufschwingt, steht genügend Zeit für die Übertragung des Fehler- bzw.
Alarmsignals SOV zum Pulsumrichter zur Verfügung.
-
In
der dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sinusfilters 6 ist
als Zustandserfassungseinrichtung 64 eine Einrichtung zur
Erfassung des Spitzenwertes der Spannung am Kondensator 16 vorgesehen.
Ein Ersatzschaltbild einer derartigen Einrichtung zur Erfassung
des Spitzenwertes ist in der 6 näher dargestellt.
Eingangsseitig weist diese Einrichtung eine Entkopplungsdiode 68 und
einen Speicherkondensator 70 auf. Elektrisch parallel zum Speicherkondensator 70 ist
eine Reihenschaltung aus einem Strombegrenzungswiderstand 72 und
einer Fotodiode eines Optokopplers 76 geschaltet. Der Fototransistor 78 dieses
Optokopplers 76 ist elektrisch mit einem nachgeschalteten
Grenzwertmelder 32 verbunden. Als Grenzwertmelder 32 wird
hier ebenfalls wie bei der Ausführungsform
gemäß 2 ein
Komparator verwendet. Dieser Komparator vergleicht den ermittelten
Spitzenwert der Spannung am Kondensator 16 mit einem vorbestimmten
Grenzwert UGW für eine auftretende Überspannung.
Sobald diese auftretende Überspannung
diesen Grenzwert UGW übersteigt, wechselt das Fehler-
bzw. Alarmsignal SOV vom Low-Zustand in
den High-Zustand. Dadurch wird im Pulsstromrichter 2 die
Impulssperre aktiviert, wodurch sich dieser Pulsstromrichter 2 abschaltet. Dadurch
kann die Überspannung
nicht mehr ansteigen. Diese Einrichtung zur Erfassung eines Spitzenwertes
der Spannung am Kondensator 16 ist so dimensioniert, dass
der Spitzenwert in einem Zeitbereich, der ein Bruchteil einer Filterschwingung
ist, erfasst wird.
-
In
der vierten Ausführungsform
des Sinusfilters 6 nach der Erfindung gemäß 7 ist
als Zustandserfassungseinrichtung 64 eine Einrichtung zur Ermittlung
eines Stromanteils mit Resonanzfrequenz fres vorgesehen.
Eingangsseitig ist diese Einrichtung mit einer Stromerfassungseinrichtung 80 und
ausgangsseitig mit dem Steuereingang 36 des Pulsstromrichters 2 verknüpft. Die
Stromerfassungseinrichtung 80 ist in einer Zu leitung zu
einem der Kondensatoren 16 des Sinusfilters 6 angeordnet.
Da der gemessene Kondensatorstrom neben einem Stromanteil mit Resonanzfrequenz
fres auch Stromanteile mit Betriebsfrequenzen
aufweist, ist eine Einrichtung zur Ermittlung eines Stromanteils
mit Resonanzfrequenz fres erforderlich.
-
Ein
Ersatzschaltbild der Zustandserfassungseinrichtung 64 der
Ausführungsform
des Sinusfilters 6 nach der 7 ist in
der 8 schematisch veranschaulicht. Eingangsseitig
weist diese Zustandserfassungseinrichtung 64 eine Einrichtung 82 zur Frequenzanalyse
auf. Ausgangsseitig ist diese Einrichtung 82 mit einem
potentialtrennenden I-U-Wandler 84 verknüpft. Diesem
I-U-Wandler 84 ist wieder ein Grenzwertmelder 32 nachgeschaltet,
der die stromproportionale Spannung Ufres mit
einem vorbestimmten Spannungsgrenzwert UGW vergleicht.
Sobald die stromproportionale Spannung Ufres diesen vorbestimmten
Spannungsgrenzwert UGW übersteigt, wechselt das Fehler-
bzw. Alarmsignal SOV vom Low-Zustand in
den High-Zustand. Damit wird wieder die Impulssperre im Pulsstromrichter 2 aktiviert,
die die Abschaltung dieses Pulsstromrichters 2 zur Folge hat.
-
Diese
erfindungsgemäße Schutzvorrichtung gegen Überspannungen
kann bei jedem im Handel erhältlichen
Sinusfilter nachträglich
angeordnet werden. Nur bei der Ausführungsform nach 7 ist
es erforderlich, in einem handelsüblichen Sinusfilter 6 eine
Stromerfassungseinrichtung 80 zu integrieren. Durch diese
erfindungsgemäße Weiterbildung
eines bekannten Sinusfilters 6 erhält man ein erfindungsgemäßes Sinusfilter 6,
das passiv bzw. aktiv gegen auftretende Überspannung geschützt wird.
Dadurch kann die Dämpfung
und damit die Verluste eines Sinusfilters minimiert werden.