DE102006034003A1 - Verfahren zum Ausfällen von Füllstoffen, insbesondere Calciumcarbonat in einer wässrigen Flüssigkeit - Google Patents

Verfahren zum Ausfällen von Füllstoffen, insbesondere Calciumcarbonat in einer wässrigen Flüssigkeit Download PDF

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Abstract

Das Verfahren dient zum Ausfällen von Füllstoff, insbesondere Calciumcarbonat in einer wässrigen Flüssigkeit, wobei durch Kalklöschung erzeugtes Calciumhydroxid in flüssiger oder trockener Form in die Flüssigkeit eingebracht wird und wobei durch eine chemische Reaktion der Füllstoff in der Flüssigkeit ausgefällt wird. Dabei wird aus Abfällen (R), die bei der Herstellung oder Aufbereitung einer für die Papier- oder Kartonerzeugung geeigneten Faserstoffsuspension (S) anfallen, in einem Kalkbrennprozess (5) gebrannter Kalk (14) erzeugt, der als Vorprodukt zur Kalklöschung dient.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Der Einsatz solcher mineralischen Füllstoffe bei der Papier- und Kartonherstellung ist seit langem bekannt. Sie dienen u.a. dazu, die optische Qualität von grafischen Papieren entscheidend zu verbessern. Es gibt bereits Verfahren, bei denen das Calciumcarbonat in einer wässrigen Flüssigkeit ausgefällt wird, indem z.B. eine Reaktion zwischen Calciumhydroxid und gasförmigem Kohlendioxid herbeigeführt wird. Die so erzeugten Füllstoffe können dann in der Papierfabrik dem Faserrohstoff beigemischt werden. Eine neuere Entwicklung liegt darin, den Vorgang des Ausfällens in einer Faserstoffsuspension auszulösen, also in einer Flüssigkeit, bei der die für die Papiererzeugung bestimmten Fasern bereits enthalten sind. Solche Verfahren werden Fiberloading-Verfahren genannt.
  • Es sind bereits mehrere Verfahren der Fiber-Loading-Technologie zum Beladen von Zellstofffasern mit Calciumcarbonat bekannt. In der US 5 223 090 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Fasermaterial mit langgestreckten Fasern mit einer einen Hohlraum umgebenden Zellwand eingesetzt wird, wobei die Fasern eine Feuchtigkeit haben, die ausreicht, um einen entwässerten Brei einer Pulpe zu bilden. Dabei haben die Fasern einen Feuchtegehalt, der einem Anteil von 40 bis 50 % des Gewichts der Fasern entspricht. Das Wasser ist im Wesentlichen im Innern der Fasern und innerhalb der Faserwände vorhanden. Anschließend wird alternativ Calciumoxid oder Calciumhydroxid zu der Pulpe hinzugefügt, so dass wenigstens ein Teil des eingebrachten Calciumoxids oder Calciumhydroxids mit dem in der Pulpe vorhandenen Wasser assoziiert wird. Anschließend wird das faserförmige Zellulosematerial mit Kohlendioxid in Verbindung gebracht, wobei es gleichzeitig einem Scher-Mischverfahren unterworfen wird, um ein Fasermaterial mit einer beträchtlichen Menge Calciumcarbonat in dem hohlen innern und innerhalb der Faserwände der Zellulosefasern durch Ausfällung zu erzeugen.
  • Aus der DE 102 04 254 A1 ist ein weiteres Verfahren zum Beladen einer Faserstoffsuspension bekannt. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Einbringen von Calciumhydroxid in flüssiger oder trockener Form oder von Calciumoxid in die Faserstoffsuspension, Einbringen von gasförmigem Kohlendioxid in die Faserstoffsuspension, Ausfällen von Calciumcarbonat durch das Kohlendioxid.
  • Bei Durchführung des Verfahrens wird in der Regel ständig Calciumhydroxid zugeführt, wofür als Ausgangsmaterial gebrannter Kalk (Brandkalk) oder Kalkmilch herangezogen werden kann. Dabei kann sich folgende chemische Reaktion einstellen: CAO + H2O > CA(OH)2, d.h. eine Reaktion, bei dem gebrannter Kalk durch Löschen zu Löschkalk wird.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Beladen einer Faserstoffsuspension zu schaffen, bei dem die Vorteile des Beladungsverfahrens vergrößert werden, insbesondere dadurch, dass eine Reduzierung der Rohstoffkosten erreichbar ist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 genannten Maßnahmen gelöst.
  • Mit diesen Maßnahmen ist es möglich, die in den genannten Abfällen enthaltenen Bestandteile nutzbringend zu verwerten. Bekanntlich beinhaltet die Herstellung einer Faserstoffsuspension, welche zur Papiererzeugung geeignet ist, eine Vielzahl von einzelnen Verfahrensschritten. Dazu gehören auch Trennprozesse, in denen Abfälle oder Rejekte aus der Faserstoffsuspension oder einem der verwendeten Rohstoffe abgetrennt werden. So enthalten die verwendeten Rohstoffe nicht nur die eigentlichen Papier- oder Zellstofffasern, sondern auch mineralische Füllstoffe, die bei den Trennprozessen als Abfall-Fraktion anfallen. Das gilt insbesondere für Altpapier und Ausschuss der Papiermaschine. Ein besonders typisches Beispiel im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind die Deinking-Rejekte, also die Flotationsschlämme, die anfallen, wenn aus einer durch Altpapier erzeugten Faserstoffsuspension faserfremde Stoffe herausflotiert werden. Dieses Verfahren nutzt die Hydrophilie der Fasern und die Hydrophobie der faserfremden Bestandteile, insbesondere Mineralien und Druckfarbenpartikel. Das Verfahren ist bekannt und muss nicht hier im Detail beschrieben werden. In einem anderen in diesem Zusammenhang zu nennenden Trennverfahren werden mineralische Stoffe (sogenannte Asche) und/oder Druckfarbenpartikel durch einen Waschprozess aus der Faserstoffsuspension entfernt. Das bedeutet, dass diese ausgewaschenen Feinstoffe so klein sind, dass sie beim Waschprozess in das Filtrat gelangen, während die Fasern möglichst vollständig in den Dickstoff dieses Waschprozesses gelangen.
  • Auch in Hydrozyklonanlagen können mineralstoffhaltige Stoffe als Abfälle abgeschieden werden, die in diesem Verfahren verwertbar sind. Das trifft insbesondere für die hochwirksamen Hydrozyklone (Cleaner) am Ende des Stoffaufbereitungsverfahrens zu, da deren Rejekt an dieser Stelle feine Mineralstoffe enthalten, aber keine größeren Metallteile.
  • Die in diesen Abfällen oder Rejekten enthaltenen Stoffe eignen sich hervorragend, um durch einen Kalkbrennprozess in ein Vorprodukt für die Calciumhydroxiderzeugung überführt zu werden. Dadurch werden nicht nur Rohstoffkosten für die Erzeugung des Brandkalkes eingespart, sondern auch Deponiekosten, die solche Rejekte ansonsten verursachen würden. Nicht mineralische Bestandteile der Abfälle, wie Druckfarben und Faserfeinstoffe, werden verbrannt und reduzieren dadurch den Brennstoffbedarf beim Kalkbrennen.
  • Neben dem bei der Kalkbrennung chemisch umwandelbaren kalziumhaltigen Stoffen gibt es in den genannten Rejekten auch andere Füllstoffe, wie z.B. Titandioxid, Talkum, Kaolin, Silica. Diese Stoffe sind bei den Temperaturen, bei denen der Kalkbrennvorgang durchgeführt wird, also 600 bis 1200°C zum großen Teil stabil. Das hat den Vorteil, dass sie weiterhin als wertvolle Feinstoffe genutzt werden können, da sie zusammen mit der Kalkmilch unversehrt wieder in den Papierstoff gelangen können.
  • Der Vorteil des Verfahrens kann noch vergrößert werden, wenn die beim Kalkbrennen anfallenden CO2-haltigen Abgase zur Ausfällung des Calciumcarbonats benutzt werden. Auch dabei können Rohstoffkosten – hier also die Kosten für das CO2-Gas – eingespart werden, was auch dann noch gilt, wenn es sich als erforderlich erweist, die Abgase zu reinigen. Als Zusatzeffekt ist noch die Reduzierung von in die Atmosphäre abfließendem Klima schädlichem Kohlendioxid von Vorteil.
  • Durch dieses Verfahren ist es möglich, mit Calciumcarbonat beladenen Faserstoff (FLPCC = fiber loaded precipitate calcium carbonate) herzustellen, insbesondere für die Zellstoffherstellung oder für die Zellstoffverwendung bei der Papierherstellung. Der zu beladende Faserrohstoff wird beispielsweise aus Recycling-Papier, aus DIP (= Deinked Paper), aus Sekundärfaserstoff, gebleichtem oder ungebleichtem Zellstoff, Holzstoff jeglicher Art, jeglichem Papierrohzellstoff, gebleichtem oder ungebleichtem Sulfatzellstoff, Fertigstoffausschuss, Leinen-, Baumwoll- und/oder Hanffasern (vorwiegend für Zigarettenpapier eingesetzt) und/oder jeglichem anderen Papierrohstoff hergestellt, der in einer Papiermaschine Verwendung findet. Das Verfahren lässt sich unabhängig vom zu beladenden Faserrohstoff einsetzen.
  • Das Anwendungsgebiet der Erfindung erstreckt sich auf die Papier- und Zellstoffherstellung und die Prozesstechnologie einschließlich des hergestellten Füllstoffes und umfasst Anwendungsgebiete aller Papiersorten einschließlich Verpackungspapiersorten und den bei der Produktion anfallenden Ausschüssen, die einen Füllstoffgehalt zwischen 1 % und 60 % haben und/oder eine weiße Deckschicht mit einem Füllstoffgehalt zwischen 1 % und 60 % besitzen. Vorzugsweise kann der Füllstoffgehalt zwischen 5 % und 50 % liegen.
  • Gegenüber herkömmlichen Prozessen zur Herstellung einer Faserstoffsuspension kann durch das Beladen ein höherer Mahlgrad energiegünstig erreicht werden; z.B. können bis zu 50 % der Mahlenergie eingespart werden. Dies wirkt sich insbesondere auf alle Papiersorten aus, die einen Mahlprozess bei ihrer Herstellung durchlaufen, und vor allem bei solchen, die einen hohen oder sehr hohen Mahlgrad haben, wie beispielsweise FL-Zigarettenpapiere (FL = Fiber Logding), FL-B&P-Papiere, FL-Sackkraftpapiere und FL-Filterpapier. Bei diesen Papieren, die keine Füllstoffe benötigen, kann freier Füllstoff, der nicht an oder in den Fasern abgelagert ist, nach dem Mahlprozess oder vor dem Einbringen der Faserstoffsuspension in die Stoffauflaufbütte oder vor der Zuführung zur Papiermaschine entfernt werden. Die Fasern selber sind jedoch außen und/oder innen und außen mit Füllstoff versehen, so dass die positiven Effekte der Fiber-Loading-Technologie bestehen bleiben.
  • Das Beladen wirkt sich positiv auf die Herstellung aller Papiersorten aus, da durch prozessbedingte mechanische Belastungen in den verschiedenen Sektionen der Papiermaschine, wie in der Pressenpartie, der Trockenpartie oder in dem Bereich, in dem die Papierbahn aufgerollt wird, das hergestellte Zwischenprodukt und das herzustellende Endprodukt durch die Verwendung von Aufroll-, Wickel-, Umroll- und Konvertierungsmaschinen mechanisch hoch belastet wird.
  • Ein weiterer Vorteil beim Einsatz der erfindungsgemäßen Technologie bei den oben aufgeführten Papiersorten besteht darin, dass diese auch in einem Kalander problemlos weiterverarbeitet werden können. Dadurch, dass beim Einsatz der Fiber-Loading-Technologie Fiber-Loading-Partikel in, um und an den Fasern angelagert werden, wird das Blackening, d. h. Schwarzsatinage, vermieden.
  • Im Folgenden wird ein typisches Beispiel für das Beladen einer Faserstoffsuspension beschrieben:
    Als Ausgangsmaterial für den Beladungsprozess wird wässriges Faserstoffmaterial, insbesondere wässriger Papierstoff, von 0,1 bis 20 % Konsistenz, vorzugsweise zwischen 2 und 8 %, eingesetzt. Calciumhydroxid in wässriger oder in trockener Form oder Calciumoxid wird in einem Bereich zwischen 0,01 und 60 % des vorhandenen Feststoffanteils in den wässrigen Papierfaserstoff eingemischt. Für den Mischvorgang wird ein statischer Mischer, eine Vorlagebütte oder ein Stoffauflösesystem eingesetzt; hierbei wird ein pH-Wert im Bereich zwischen 7 und 12, vorzugsweise zwischen 9 und 12, eingesetzt. Die Reaktivität des Calciumhydroxids liegt zwischen 0,01 und 10 Minuten, vorzugsweise zwischen 1 Sekunde und 3 Minuten. Gemäß vorgegebenen Reaktionsparametern wird Verdünnungswasser eingemischt.
  • Kohlendioxid wird entsprechend den Reaktionsparametern in einer feuchten Papierstoffdimension eingemischt. Dabei fällt Calciumcarbonat in der Kohlendioxid-Atmosphäre aus.
  • Vorzugsweise liegt die Prozesstemperatur zwischen –15°C und 120°C, insbesondere zwischen 20° und 90°C. Vorzugsweise werden rhomboedrische, skalenohedrische und kugelförmige Kristalle erzeugt, wobei die Kristalle Abmessungen zwischen 0,05 und 5 μm, insbesondere zwischen 0,3 und 2,5 μm, haben.
  • Zur Herstellung einer mit Calciumcarbonat beladenen Faserstoffsuspension werden statische und/oder bewegliche, insbesondere rotierende, Mischelemente eingesetzt.
  • Das Verfahren wird vorzugsweise in einem Druckbereich zwischen 0 und 15 bar, insbesondere zwischen 0 und 6 bar, durchgeführt. Ebenso wird das Verfahren mit Vorteil bei einem pH-Wert zwischen 6 und 10, insbesondere zwischen 6,5 und 9,5, durchgeführt. Hierbei liegt die Reaktionszeit zwischen 0,03 Sekunden und 1 Minute, insbesondere zwischen 0,05 und 10 Sekunden.
  • Es können beispielsweise Fällungsproduktteilchen von einer rhomboedrischen Form mit einer jeweiligen Würfelgröße in einem Bereich von etwa 0,05 bis etwa 2 μm erzeugt werden. In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, Fällungsproduktteilchen von einer skalenoedrischen Form mit einer jeweiligen Länge in einem Bereich von etwa 0,05 bis etwa 2 μm und einem jeweiligen Durchmesser in einem Bereich von etwa 0,01 bis etwa 0,05 μm zu erzeugen.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Feststoffkonzentration der zum Ausfällen bereit gestellten Faserstoffsuspension in einem Bereich von etwa 0,1 bis etwa 60 % und vorzugsweise in einem Bereich von etwa 15 bis 35 % gewählt.
  • Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausgestaltung des Beladungsverfahrens wird das Kohlendioxid der Faserstoffsuspension bei einer Temperatur in einem Bereich von etwa –15 bis etwa 120°C und vorzugsweise in einem Bereich von etwa 20 bis etwa 90°C zugesetzt.
  • Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert an Hand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 Ein Verfahrensschema zur grundsätzlichen Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 2 Anlagenschema zur Darstellung eines Beispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Das Anlagenschema der 1 zeigt zunächst, dass das angelieferte Material M, z.B. Zellstoff oder Altpapier in die Papierrohstofferzeugung 1 gelangt, welche z.B. als Teil der Stoffaufbereitungsanlage einer Papierfabrik angenommen werden kann. Die dort bereit gestellte und aufbereitete Faserstoffsuspension S1 gelangt in die Füllstoffausfällung 2, in der also die Beladung der Fasern oder der Faserstoffsuspension erfolgt und anschließend als beladene Faserstoffsuspension S2 in die Papiererzeugung 3, welche im Wesentlichen aus dem Konstanten Teil und der Papier- oder Kartonmaschine besteht. Das Endprodukt dieses Prozesses ist Papier P oder Karton. Zur Durchführung des Verfahrens wird außerdem eine Kalkmilchanlage 4 benötigt, die im Wesentlichen dazu dient, die Chemikalien bereit zu stellen, um in der Füllstoffausfällung 2 die Beladung durchführen zu können. Eine solche Kalkmilchanlage 4 kann typischerweise wie folgt funktionieren:
    Zunächst wird in einem Kalkbrennprozess 5 mit Hilfe von zugeführter Energie 13 und eventuell irgendwelchen Zuschlägen in den an sich bekannten chemischen Reaktionen gebrannter Kalk 14, chemisch CaO, hergestellt. Erfindungsgemäß werden als Rohstoff für diesen Brennprozess zusätzlich oder vollständig die Rejekte R aus der Papierrohstofferzeugung 1 verwendet, die – wie bereits erwähnt – gerade die Mineralstoffe enthalten, die für den Prozess geeignet sind. Der Rohstoff für den Kalkbrennprozess 5 kann durch zugeführten Kalkstein 12 ergänzt werden.
  • Der gebrannte Kalk 14 kommt, eventuell ergänzt mit weiterem Brandkalk 17 (CaO), in eine Kalklöschung 6, in der eine Calciumhydroxidhaltige Flüssigkeit hergestellt wird, die in eine Chemikaliendosierung 7 und dann in dosierter Form als Prozessflüssigkeit 10 in die Füllstoffausfällung 2 gegeben wird. Es versteht sich, dass eine solche Chemikaliendosierung 7 mit Vorteil in das Prozessleitsystem eingebunden wird (falls vorhanden). Bei technischer Durchführung der Kalkmilchherstellung werden oft auch weitere Füllstoffe 15 zugegeben, die z.B. Titandioxid, Kaolin oder anderweitig ausgefälltes PCC enthalten können. Diese Füllstoffe werden über eine Dosierung 9 an den entsprechenden Stellen des Prozesses zudosiert.
  • Beim Kalk-Brennprozess fallen Abgase 18 an, aus denen hier in einer CO2-Rückgewinnung 8 mehr oder weniger gereinigtes CO2-haltiges Gas 16 gewonnen wird und weitere Abfälle 19 abgetrennt werden. Das CO2-haltige Gas 16 gelangt dann in die Chemikaliendosierung 7, aus der es dosiert in gereinigter und aufbereiteter Form als Prozessgas 11 in die Füllstoffausfällung 2 eingeführt wird. Diese CO2-Gewinnung aus dem Abgas des Kalkbrennprozesses 5 ist eine günstige Ausführungsform der Erfindung, da bereits eine Kombination von Kalkmilcherzeugung und Faserbehandlung erfolgt. Sie ist aber nicht zwingend notwendig für die Erfindung Der in 1 gezeigte Anlagenteil zur Beladung mit Füllstoffen, insbesondere Calciumcarbonat, ist nur als vereinfachtes Beispiel anzusehen. In vielen Fällen kann auch eine Bleiche integriert sein. Mehr Details zur Durchführung der Beladung sind aus den eingangs genannten Publikationen ersichtlich. Der Beladungsprozess wird mit Vorteil als Online-Prozess in der Papierfabrik betrieben.
  • In 2 ist schematisch eine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Anlage mit den wichtigsten Verfahrensschritten und Vorrichtungen dargestellt. Bei dieser Anlage wird eine Faserstoffsuspension S mehreren Reinigungsvorrichtungen zugeführt, die symbolisch als ein Stoffreiniger 20 und ein Stoffsortierer 21 dargestellt ist. Es folgt dann eine Flotationsanlage 22 (hier sehr einfach dargestellt), in der die mineralischen Füllstoffe und/oder Farbpartikel in den Flotationsschaum gebracht und als Abfall, also Rejekt R, abgeführt werden. Die Flotationsanlage 22 kann mehrstufig sein. Es können auch mehrere Flotationsanlagen in Reihe geschaltet sein. In jedem Fall fällt eine größere Menge Abfall an, der nicht wie bisher üblich entsorgt, sondern in der Kalkmilchanlage 4 wieder eingesetzt wird. In einer Schneckenpresse 27 wird die Konsistenz der Faserstoffsuspension S (Gutstoff der Flotationsanlage 22) wieder angehoben. Das Pressenfiltrat der Schneckenpresse 27 kann zur Stoffverdünnung zurückgeführt werden. Der eingedickte Faserstoff 28 gelangt dann in einen Kristallisator 29, der dazu dient, mit Hilfe von zugeführtem Kohlendioxid-Gas 26 die gewünschte Ausfällung von Calciumcarbonat in Form von fein verteiltem Füllstoff auszulösen. Das Kohlendioxid-Gase wird bereit gestellt durch eine Kohlendioxidversorgung 23, die das Kohlendioxid hier zumindest teilweise aus der Kalkmilchanlage 4 enthält. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten zur Kohlendioxidversorgung, z.B. den Zukauf. Das Kohlendioxid kann in einem Wärmetauscher 24 mit Hilfe eines Kühl- oder Heizmittels 25 auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten zur Temperierung, z.B. die direkte Zugabe von Dampf, wenn eine Erhöhung der Temperatur zweckmäßig ist. In einer Vorratsbütte 31 wird die beladene Faserstoffsuspension S2 gesammelt, eventuell mit Verdünnungswasser 30 verdünnt. Sie steht dann zur weiteren Bearbeitung und zur Papier- oder Karton-Produktion zur Verfügung.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Ausfällen von Füllstoff, insbesondere Calciumcarbonat in einer wässrigen Flüssigkeit, wobei durch Kalklöschung erzeugtes Calciumhydroxid in flüssiger oder trockener Form in die Flüssigkeit eingebracht wird und wobei durch eine chemische Reaktion der Füllstoff in der Flüssigkeit ausgefällt wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus Abfällen, die bei der Herstellung oder Aufbereitung einer für die Papier- oder Kartonerzeugung geeigneten Faserstoffsuspension (S) anfallen, gebrannter Kalk erzeugt wird, der als Vorprodukt zur Kalklöschung dient.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit eine Faserstoffsuspension (S) ist, in der die Füllstoffe ausgefällt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle aus der Aufbereitung oder Herstellung eben dieser Faserstoffsuspension (S) stammen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle Rejekte (R) aus einer Flotationsanlage (22) zum Deinken einer aus bedrucktem Papier erzeugten Faserstoffsuspension sind.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle aus dem mineralstoffhaltigen Filtrat eines Faserstoff-Waschprozesses gebildet werden.
  6. Verfahren nach einem der voran stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorprodukt zur Kalklöschung sowohl aus den bei der Herstellung oder Aufbereitung der Faserstoffsuspension (S) anfallenden Abfällen als auch aus ergänzend zugegebenem weiteren Brandkalk (17) stammt.
  7. Verfahren nach einem der voran stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Reaktion des Ausfällens von Füllstoffen, insbesondere Calciumcarbonat durch die Einleitung von Kohlendioxid ausgelöst wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das eingeleitete Kohlendioxid aus den bei der Herstellung des gebrannten Kalks entstehenden Abgase (18) entnommen wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgase (18) einer Gaswäsche unterzogen werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2723944A4 (de) * 2011-06-21 2015-03-11 Upm Kymmene Corp Druckpapierprodukt sowie verfahren und vorrichtung zur herstellung eines druckpapierprodukts

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