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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zumessung von Kraftstoff für den Betrieb
eines Ottomotors, dem eine Hochdruck-Benzindirekteinspritzung zugeordnet
ist.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Ottomotor sowie ein Steuergerät zur Steuerung
und Regelung eines Ottomotors, wobei dem Ottomotor eine Hochdruck-Benzindirekteinspritzung
zur Kraftstoffzumessung zugeordnet ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Computerprogramm, das auf einem Rechengerät, insbesondere
einem Steuergerät
zur Steuerung und Regelung eines Ottomotors, ablauffähig ist.
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Für den Betrieb
eines Ottomotors wird ein bestimmtes Luft-Kraftstoff-Verhältnis benötigt. Die ideale
theoretisch vollständige
Verbrennung liegt bei einem Massenverhältnis von 14,7:1 vor. Eine
Abweichung von diesem als stöchiometrisches
Verhältnis bezeichneten
idealen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses wird
mittels der sogenannten Luftzahl λ beschrieben. Entspricht λ dem Wert
1, so entspricht die zugeführte Luftmasse
der theoretisch erforderlichen Luftmasse. Ist λ größer als 1, so bedeutet dies
einen Luftüberschuss
und ist λ kleiner
als 1, so bedeutet dies einen Luftmangel.
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Mittels
einer sogenannten Gemischbildung wird die für eine erforderliche Füllung der
Motorzylinder mit Luft zugehörende
Kraftstoffmasse berechnet und daraus die erforderliche Einspritzzeit
und der optimale Einspritzzeitpunkt bestimmt. Dabei erfordern unterschiedliche
Betriebzustände
des Motors häufig unterschiedliche
Gemischzusammensetzungen. Beispielsweise ist bei einem noch nicht
betriebswarmen Motor eine sogenannte Gemischanreicherung, also ein
höher Kraftstoffanteil
in dem Luft-Kraftstoff-Gemisch erforderlich.
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Der
spezifische Kraftstoffverbrauch eines Ottomotors ist wesentlich
von dem Mischungsverhältnis des
Luft-Kraftstoff-Gemischs abhängig.
Für eine möglichst
vollständige
Verbrennung und damit für
einen möglichst
geringen Kraftstoffverbrauch ist ein Luftüberschuss notwendig (λ > 1). Ein Luft-Kraftstoff-Gemisch
mit λ > 1 wird als mageres
Gemisch bezeichnet. Ein mageres Gemisch ermöglicht zwar einen verringerten
Kraftstoffverbrauch, bedingt jedoch auch eine verringerte Leistung.
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Dem
mageren Gemisch sind durch die Entflammbarkeit des Luft-Kraftstoff-Gemischs
und der verfügbaren
Brenndauer Grenzen gesetzt. Ein Luft-Kraftstoff-Gemisch, das einen
maximalen Luftüberschuss
aufweist, wird als sogenannte Magerlaufgrenze bezeichnet. An der
Magerlaufgrenze ist das Luft-Kraftstoff-Gemisch nicht mehr zündwillig,
so dass Verbrennungsaussetzer auftreten und die Laufruhe des Motors
abnimmt.
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Die
Magerlaufgrenze ist stark von dem verwendeten Einspritzsystem abhängig. Erfolgt
die Gemischbildung beispielsweise mittels einer Saugrohreinspritzung
(SRE), so wird die Höchstleistung
des Motors bei ca. 5 bis 15% Luftmangel erreicht, wohingegen der
geringste Kraftstoffverbrauch bei ca. 10 bis 20% (λ zwischen
1,1 und 1,2) Luftüberschuss
erreicht wird. Wird die Gemischbildung mittels Benzindirekteinspritzung
(BDE) durchgeführt,
so ist ein Betrieb des Motors im Teillastbereich mit einem Luftüberschuss
von bis zu 400% (λ =
4) realisierbar. Damit ist eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
bei Motoren, die mittels einer Benzindirekteinspritzung betrieben
werden, gegenüber
Motoren, die mit einer Saugrohreinspritzung betrieben werden, möglich.
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Bei
BDE-Systemen erfolgt die Gemischbildung direkt in einem in dem Zylinder
ausgebildeten Brennraum. Hierzu wird der Kraftstoff durch elektromagnetisch
oder piezoelektrisch betätigte
Einspritzventile direkt in den Brennraum eingespritzt. Im normalen
Betrieb saugt der Motor damit nur noch Luft an. Da der Motor im
Teillastbetrieb nicht die volle Leistung erzeugen muss ist es möglich, den
Motor mit einem mageren Gemisch zu betreiben. Hierfür wird dort
der Motor in einem sogenannten Schichtbetrieb betrieben, bei dem
das Luft-Kraftstoff-Gemisch nur in einem Bereich um die Zündkerze
zündfähig ist. In
dem übrigen
Teil des Brennraums befinden sich dann überwiegend Frisch- und Restgase,
ohne unverbrannten Kraftstoff. Dies ergibt im Leerlauf- und Teillastbereich
ein sehr mageres Gemisch und damit eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs.
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Wird
jedoch die volle Last benötigt,
so wird der Motor in einem sogenannten Homogenbetrieb betrieben.
Hierbei erfolgt die Einspritzung mittels des BDE-Systems derart,
dass in dem gesamten Brennraum ein homogenes Luft-Kraftstoff-Gemisch
vorliegt und die gesamte in dem Brennraum verfügbare Frischluft an dem Verbrennungsvorgang
teilnimmt. Damit ist folglich eine höhere Leistung erzielbar.
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Eine
weitere Leistungssteigerung kann dadurch erzielt werden, dass der
Druck des Benzins bei der BDE erhöht wird. Ferner wird die zugeführt Luft komprimiert,
so dass insgesamt eine größere Masse des
Luft-Kraftstoff-Gemischs für
die Verbrennung zur Verfügung
steht. Die erhöhten
Drücke
erfordern sogenannte Hochdruck-Einspritzventile, die besonders aufwendig
gefertigt werden müssen,
um eine sichere Funktion bei den hohen Drücken zu gewährleisten. Der Erhöhung der
Drücke
sind somit Grenzen gesetzt. Eine weitere Leistungssteigerung aufgrund
eines nochmals erhöhten
Einspritzdrucks ist damit in der Regel nur möglich, wenn nochmals aufwendigerer
Hochdruck-Einspritzventile entwickelt werden. Ebenso aufwendig müssten dann
neue Hochdruckpumpen und Hochdruckleitungen für den Kraftstoff entwickelt
werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit für den Betrieb eines Ottomotors
zur Verfügung zu
stellen, die eine Leistungssteigerung ohne aufwendige Neuentwicklung
der Hochdruck-Einspritzventile ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass ein Teil der im Volllastbetrieb benötigten Kraftstoffmenge mittels
einer Saugrohreinspritzung zugemessen wird. Dem Ottomotor wird hierbei
zusätzlich
zu der Benzindirekteinspritzung ein System für eine Saugrohreinspritzung
zugeordnet. Im Volllastbetrieb, also wenn besonders viel Leistung
benötigt
wird, wird zusätzlich Kraftstoff
in das Saugrohr eingespritzt. Damit kann die gesamte Kraftstoffmenge
erhöht
werden.
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Grundsätzlich führt die
Saugrohreinspritzung zu einem homogenen Gemisch. Da im Volllastbetrieb ein
homogenes Gemisch benötigt
wird, um die volle Leistung zu gewährleisten, ist die Saugrohreinspritzung
besonders geeignet, einen Beitrag zu der benötigten Kraftstoffmenge zu leisten
und dennoch sicherzustellen, dass das resultierende Gesamtgemisch stets
homogen ist.
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Der
zusätzlich
durch die Saugrohreinspritzung zugemessene Kraftstoff verringert
den Luftüberschuss
und kann damit auch zur Erzeugung eines Kraftstoffüberschusses
eingesetzt werden. In diesem Bereich ist eine besonders hohe Leistung
mit dem Ottomotor erzeugbar. Die Erzeugung eines derartigen Kraftstoffüberschusses
ist jedoch mit den zur Zeit verfügbaren
Hochdruck-Einspritzventilen allein ohne einen erheblichen Zusatzaufwand
in dem System nicht erzeugbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist außerdem
besonders kostengünstig
realisierbar, da SRE-Systeme
vom Markt her bekannt sind und damit keine Neuentwicklung notwendig
ist.
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Vorzugsweise
wird in dem Volllastbetrieb mittels der Saugrohreinspritzung bis
zu 50% des benötigten
Kraftstoffs eingebracht. Dies ermöglicht einerseits eine besonders
große
Leistungszunahme. Andererseits ist damit sichergestellt, dass die
Vorteile der Benzindirekteinspritzung, beispielsweise eine besonders
schnelle Reaktion bezüglich
einer Anforderung einer erhöhten
oder reduzierten Leistung, erhalten bleibt, da hierzu zunächst der
von der Benzindirekteinspritzung eingebrachte Kraftstoffanteil variiert werden
kann.
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Eine
Erhöhung
der Kraftstoffmenge führt
jedoch zu einer Reduzierung der Zylinderfüllung, also der in den Zylinder
einbringbaren Luftmenge. Zwar kann mittels des dadurch realisierbaren
Kraftstoffüberschusses
eine Leistungssteigerung realisiert werden, jedoch ist die Höhe des Kraftstoffüberschusses einerseits,
bzw. ob überhaupt
ein Kraftstoffüberschuss
wünschenswert
ist, von der jeweiligen Betriebsart des Motors abhängig. Da
ein Kraftstoffüberschuss
stets einen erhöhten
Verbrauch zur Folge hat, ist dieser häufig nicht wünschenswert.
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Die
durch die Erhöhung
der Kraftstoffmenge veränderte
Luftzahl kann in diesen Fallen vorteilhafterweise dadurch kompensiert
werden, dass die eingebrachte Luftmenge komprimiert wird. Dies kann mittels
einer sogenannten Aufladung erfolgen, wie sie vom Markt her bekannt
sind. Falls eine Aufladung bereits erfolgt, so kann die Veränderung
des Luft-Kraftstoff-Gemischs
durch eine Erhöhung
des Ladedrucks kompensiert werden.
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Zusätzlich kann
die Saugrohreinspritzung auch während
des Kaltstarts, insbesondere während des
Ultrakaltstarts, eingesetzt werden. Insbesondere bei einem Ultrakaltstart
kann damit bereits gestartet werden, wenn der Druck für die Hochdruckbenzindirekteinspritzung
noch nicht vollständig
aufgebaut ist. Stattdessen kann eine Saugrohreinspritzung bereits mit
deutlich verringertem Druck durchgeführt werden.
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Vorzugsweise
wird während
des Kaltstarts mittels der Saugrohreinspritzung eine Gemischanreicherung
durchgeführt.
Insbesondere während
des Kaltstarts ist ein fettes Gemisch, also ein Kraftstoffüberschuss
(λ < 1), für ein Starten
bzw. Warmlaufen des Motors vorteilhaft. Dies kann besonders gut durch
eine Saugrohreinspritzung realisiert werden.
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In
einer besonders günstig
realisierbaren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in dem Saugrohr nur ein Einspritzventil angeordnet (single-point-injection).
Diese Ausführungsform
hat jedoch den Nachteil, dass eine Ungleichverteilung der Kraftstoffmenge,
die in die einzelnen Zylinder eingebracht wird, möglich ist,
da beispielsweise die Entfernung von dem in dem Saugrohr angeordneten
Einspritzventil zu den einzelnen Zylindern unterschiedlich ist.
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Gemäß einer
verbesserten Ausführungsform wird
diese Ungleichverteilung durch eine geeignete Ansteuerung der Hochdruck-Benzindirekteinspritzung
kompensiert. Hierzu werden die Direkteinspritzventile derjenigen
Zylinder, denen mittels der Saugrohreinspritzung weniger Kraftstoffmasse
zugemessen werden kann, derart angesteuert, dass die fehlende Kraftstoffmasse
durch die Direkteinspritzventile eingebracht wird, so dass schließlich in
allen Zylindern annähernd
die gleiche Kraftstoffmasse für
die Verbrennung zur Verfügung
steht.
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Die
Erfindung wird auch durch einen Ottomotor der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
dass zusätzlich
eine Saugrohreinspritzung dem Ottomotor zugeordnet ist, wobei mittels
der Saugrohreinspritzung ein Teil der im Volllastbetrieb benötigten Kraftstoffmenge
zumessbar ist. Vorteilhafterweise weist der Ottomotor Mittel zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf.
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Die
Aufgabe wird auch durch ein Steuergerät der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
dass das Steuergerät
Mittel zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
aufweist.
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Die
Aufgabe wird ferner durch ein Computerprogramm der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
dass das Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
programmiert ist, wenn das Computerprogramm auf dem Rechengerät abläuft. Damit
stellt das Computerprogramm ebenso die Erfindung dar, wie das Verfahren,
zu dessen Ausführung
das Computerprogramm programmiert ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine
schematisierte Darstellung eines Fahrzeugs, das eine Benzindirekteinspritzung
und eine Saugrohreinspritzung umfasst; und
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2 ein
schematisiertes Ablaufdiagramm gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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In 1 ist
stark schematisiert ein Fahrzeug 1 dargestellt, das einen
Ottomotor 2 zum Antrieb des Fahrzeugs 1 umfasst.
Das Fahrzeug 1 umfasst ferner ein Steuergerät 3,
das eine Steuerung des Ottomotors 2, insbesondere eine
Steuerung der Gemischbildung, ermöglicht.
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Der
Ottomotor 2 weist Zylinder 4 auf. Jedem Zylinder 4 ist
mindestens ein Direkteinspritzventil 5 zugeordnet. Mittels
des Direkt-Einspritzventils 5 ist eine Benzindirekteinspritzung
(BDE) realisierbar. Hierzu ist jedes der Direkteinspritzventile 5 über eine Signalleitung 16 mit
dem Steuergerät 3 verbunden.
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Mittels
einer Kraftstoffhochdruckpumpe 6 wird Kraftstoff von einem
Kraftstoffvorratsbehälter 7 aber
eine Kraftstoffleitung 20a und eine Kraftstoffhochdruckleitung 8 zu
den Direkteinspritzventilen 5 befördert. Die Kraftstoffhochdruckpumpe 6 ist
aber eine Signalleitung 20 mit dem Steuergerät 3 verbunden.
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Das
Fahrzeug 1 weist ferner ein Saugrohr 9 auf, in
dem ein Saugrohreinspritzventil 10 angeordnet ist. Das
Saugrohreinspritzventil 10 ist mit einer Kraftstoffniederdruckleitung 14 verbunden.
In der Kraftstoffniederdruckleitung 14 ist eine Kraftstoffniederdruckpumpe 13 angeordnet,
mittels der Kraftstoff von dem Kraftstoffvorratsbehälter 7 zu
Saugrohreinspritzventil 10 befördert wird. Hierzu ist die
Krafftstoffniederdruckpumpe 13 über eine Kraftstoffleitung 20b mit
dem Kraftstoffvorratsbehälter 7 verbunden.
Es ist auch vorstellbar, dass aber die Kraftstoffhochdruckleitung 8 Kraftstoff
zu dem Saugrohreinspritzventil 10 befördert wird. In diesem Fall
kann gegebenenfalls auf die Kraftstoffniederdruckleitung 14 und
die Kraftstoffniederdruckpumpe 13 verzichtet werden. Es
ist ferner vorstellbar, dass die Kraftstoffleitungen 20a und 20b durch
eine einzige Kraftstoffleitung realisiert werden. Die Kraftstoffniederdruckpumpe 13 ist über eine
Signalleitung 19 mit dem Steuergerät 3 verbunden.
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In
dem Saugrohr 9 ist ferner eine Aufladevorrichtung 15 angeordnet.
Die Aufladevorrichtung kann als Turbolader ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
ist die Aufladevorrichtung 15 jedoch als Kompressor oder
als elektrisch betreibbare Luftpumpe ausgebildet. Die Aufladevorrichtung ist über eine
Signalleitung 16 und das Saugrohreinspritzventil 10 ist über eine
Signalleitung 17 mit dem Steuergerät 3 verbunden.
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Das
Steuergerät 3 weist
einen Prozessor 11 und ein Speicherelement 12 auf.
In dem Speicherelement 12 ist beispielsweise ein Computerprogramm abgespeichert,
das zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
programmiert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren wird dann mittels
des Steuergeräts 3 ausgeführt, wenn
das Computerprogramm auf dem Prozessor 11 ausgeführt wird.
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In
allen Betriebszuständen
des Ottomotors 2 wird eine Kraftstoffmenge mittels der
Benzindirekteinspritzung jedem Zylinder 4 zugemessen, sobald dies
möglich
ist. Hierzu werden die Direkteinspritzventile 5 in bekannter
Weise durch das Steuergerät 3 angesteuert.
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In
einem Ultrakaltstart ist jedoch häufig der Druck für die Direkteinspritzventile 5 von
der Kraftstoffhochdruckpumpe 6 noch nicht vollständig aufgebaut.
Damit kann die für
den Start benötigte
Kraftstoffmenge nicht oder nicht ausreichend von der Benzindirekteinspritzung
zur Verfügung
gestellt werden, so dass der Startvorgang erst dann beginnt, wenn der
Druck aufgebaut ist oder der Startvorgang eine längere Zeit benötigt. Da
eine Saugrohreinspritzung jedoch häufig mit einem niederen Einspritzdruck
betrieben wird, kann hier bereits eine Kraftstoffzumessung erfolgen,
obwohl diese über
Hochdruck-Direkteinspritzventile 5 noch nicht möglich wäre. Besonders
vorteilhaft kann es hierbei sein, wenn der Saugrohreinspritzung
eine separate Kraftstoffniederdruckpumpe 13 zur Kraftstoffversorgung
zugeordnet ist. In einem Ultrakaltstart kann somit durch die Saugrohreinspritzung
ein sicherer Start des Ottomotors 2 erreicht werden.
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Auch
bei einem Kaltstart, bei dem beispielsweise der Druck in der Kraftstoffhochdruckleitung 8 ganz
oder teilweise aufgebaut ist, kann ein deutlich verbessertes Startverhalten
erreicht werden, wenn ein Teil der benötigten Kraftstoffmenge mittels
der Saugrohreinspritzung, beispielsweise über die Kraftstoffniederdruckleitung 14,
die Kraftstoffniederdruckpumpe 13 und das Saugrohreinspritzventil 10,
eingebracht wird. Hierbei kann mittels der Saugrohreinspritzung
insbesondere auch eine für
das Startverhalten wichtige Gemischanreicherung realisiert werden.
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Befindet
sich der Ottomotor 2 im Volllastbetrieb, so wird zusätzlich das
Saugrohreinspritzventil 10 durch das Steuergerät 3 angesteuert,
um eine zusätzliche
Kraftstoffmenge über
das Saugrohr 9 in die Zylinder 4 einzubringen.
Dies ist besonders vorteilhaft, da im Volllastbetrieb stets ein
homogenes Luft-Kraftstoff-Gemisch erforderlich ist, wie es durch die
Saugrohreinspritzung grundsätzlich
zur Verfügung
gestellt wird. Um eventuelle Ungleichverteilungen des durch das
Saugrohreinspritzventil 10 eingespritzten und den einzelnen
Zylindern 4 hierdurch zugeführten Kraftstoffs auszugleichen,
werden die Direkteinspritzventile 5 derart angesteuert,
dass eine Kompensation möglich
ist.
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In 2 ist
ein Ablaufdiagramm gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beispielhaft dargestellt.
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Das
Verfahren beginnt in einem Schritt 100, in dem der Ottomotor 2 gestartet
wird.
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In
einem Schritt 101 wird geprüft, ob es sich hierbei um einen
Ultrakaltstart handelt. In dem Schritt 101 kann insbesondere
geprüft
werden, ob in der Kraftstoffhochdruckleitung 8 bereits
ein Druck durch die Kraftstoffhochdruckpumpe 6 zur Verfügung gestellt
wird, der einen sicheren Betrieb der Direkteinspritzventile 5 ermöglicht.
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Handelt
es sich um einen Ultrakaltstart bzw. ist der Hochdruck noch nicht
ausreichend aufgebaut, so wird in einem Schritt 102a eine
besonders große Kraftstoffmenge
mittels des Saugrohreinspritzventils 10 für den Betrieb
des Ottomotors 2 den Zylindern 4 zugemessen. Hierzu
wird das Saugrohreinspritzventil 10 in geeigneter Weise
von dem Steuergerät 3,
beispielsweise über
die Signalleitung 17, angesteuert, so dass ein schneller
und sicherer Ultrakaltstart durchführbar ist.
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In
einem Schritt 102b wird anschließend oder in Ergänzung zu
dem Schritt 102a eine Gemischanreicherung durchgeführt. Die
Gemischanreicherung in dem Schritt 102b kann beispielsweise auch
erst dann durchgeführt
werden, wenn mittels der Direkteinspritzventile 5 eine
Zumessung von Kraftstoff erfolgt.
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Ist
der Start kein Ultrakaltstart, so wird von dem Schritt 101 direkt
zu dem Schritt 102b verzweigt, in dem eine Gemischanreicherung
durch die Zumessung von Kraftstoff mittels des Saugrohreinspritzventils 10 durchgeführt wird.
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In
einem Schritt 103 wird geprüft, ob der Ottomotor 2 bereits
gestartet ist. Ist dies nicht der Fall, so wird das Startverfahren
in dem Schritt 101 fortgesetzt. Es ist auch vorstellbar,
dass in diesem Fall von dem Schritt 103 zu dem Schritt 102a bzw.
dem Schritt 102b verzweigt wird. Insbesondere ist es vorstellbar, dass
eine Prüfung,
ob der Ottomotor 2 bereits gestartet ist, von einer anderen
Funktion ausgeführt
wird, die beispielsweise bereits in dem Steuergerät 3 implementiert
ist.
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Ist
der Ottomotor 2 gestartet, so wird in einem Schritt 104 der
Ottomotor 2 zunächst
in Teillast betrieben. Die hierzu notwendige Kraftstoffmenge wird
ausschließlich
oder nahezu vollständig über das Direkteinspritzsystem
zugemessen. Dadurch kann mittels eines Schichtbetriebs der Ottomotor 2 nahe der
Magergrenze betrieben werden. Somit ist ein besonders kraftstoffsparender
Betrieb des Ottomotors 2 in der Teillastphase möglich.
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In
einem Schritt 105 wird geprüft, ob der Ottomotor 2 in
Volllast betrieben wird. Ist dies nicht der Fall, so wird zu dem
Schritt 104 zurückverzweigt.
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Soll
der Ottomotor 2 jedoch in Volllast betrieben werden, so
werden in einem Schritt 106 Betriebsparameter ermittelt,
die für
eine Bestimmung des Kraftstoffanteils, der mittels der Saugrohreinspritzung
zugemessen werden soll, benötigt
werden. Derartige Betriebsparameter beschreiben beispielsweise eine
Momentenanforderung (Fahrerwunsch), eine Temperatur (Motortemperatur, Öltemperatur,
Lufttemperatur, Kühlwassertemperatur),
einen Kraftstoffdruck (Kraftstoffhochdruck, Kraftstoffniederdruck),
einen absoluten oder relativen die aktuelle Last beschreibenden
Wert oder eine gewünschte
bzw. erforderliche Gemischzusammensetzung.
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In
einem Schritt 107 wird in Abhängigkeit dieser Parameter der
mittels der Saugrohreinspritzung zuzumessende Kraftstoffanteil bestimmt.
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In
einem Schritt 108 wird der ermittelte Kraftstoffanteil
zugemessen. Hierfür
wird mittels des Steuergeräts 3 das
Saugrohreinspritzventil 10 über die Signalleitung 17 entsprechend
angesteuert. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Aufladevorrichtung 15 derart
angesteuert wird, dass eine Erhöhung
des Luftdrucks in dem Ansaugrohr 9 erfolgt und somit einer Überfettung
des Luft-/Kraftstoffgemisches vorgebeugt wird. Es kann ferner vorgesehen
sein, die Direkteinspritzventile 5 derart anzusteuern,
dass eine Ungleichverteilung des mittels des Saugrohreinspritzventils 10 in
das Saugrohr 9 eingespritzten Kraftstoffs auf die einzelnen
Zylinder 4 ausgeglichen werden kann.
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Selbstverständlich sind
weitere Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorstellbar.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, das erfindungsgemäße Verfahren
und damit insbesondere die Zuführung
einer zusätzlichen
Kraftstoffmenge im Volllastbetrieb erst dann durchzuführen, wenn
der Ottomotor 2 bereits gestartet ist.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird der über die
Saugrohreinspritzung zuzumessende Kraftstoffanteil kontinuierlich
dem aktuellen Betrieb des Ottomotors 2 angepasst. Insbesondere
wird hierbei ein fließender Übergang
zwischen Teillast und Volllast berücksichtigt, so dass zu jedem
Betriebszeitpunkt ein Optimum zwischen geringem Kraftstoffverbrauch
und besonders hoher Leistung realisierbar ist.