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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlagen,
wie sie zur Herstellung hochintegrierter Schaltkreise und anderer
mikrostrukturierter Bauteile verwendet werden. Die Erfindung betrifft insbesondere
die Korrektur von optischen Abbildungsfehlern in Projektionsobjektiven
solcher Projektionsbelichtungsanlagen.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Integrierte
elektrische Schaltkreise und andere mikrostrukturierte Bauelemente
werden üblicherweise hergestellt,
indem auf ein geeignetes Substrat, bei dem es sich beispielsweise
um einen Silizium-Wafer handeln kann, mehrere strukturierte Schichten
aufgebracht werden. Zur Strukturierung der Schichten werden diese
zunächst
mit einem Photolack bedeckt, der für Licht eines bestimmten Wellenlängenbereiches,
z.B. Licht im tiefen ultravioletten Spektralbereich (DUV, deep ultraviolet),
empfindlich ist. Anschließend
wird der so beschichtete Wafer in einer Projektionsbelichtungsanlage
belichtet. Dabei wird ein Muster aus Strukturen, das sich auf einer
Maske befindet, auf den Photolack mit Hilfe eines Projektionsobjektivs
abgebildet. Da der Abbildungsmaßstab
dabei im allgemeinen kleiner als 1 ist, werden derartige Projektionsobjektive
häufig
auch als Reduktionsobjektive bezeichnet.
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Nach
dem Entwickeln des Photolacks wird der Wafer einem Ätzprozeß unterzogen,
wodurch die Schicht entsprechend dem Muster auf der Maske strukturiert
wird. Der noch verbliebene Photolack wird dann von den verbleibenden
Teilen der Schicht entfernt. Dieser Prozeß wird so oft wiederholt, bis
alle Schichten auf den Wafer aufgebracht sind.
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Projektionsbelichtungsanlagen
weisen neben dem Projektionsobjektiv noch andere wichtige Komponenten
auf. Eine davon ist das Beleuchtungssystem, mit dem die Maske mit
den zu projizierenden Strukturen beleuchtet wird. Ferner müssen sehr
präzis
arbeitende Verfahrtische vorhanden sein, mit denen sich die Maske
und der Wafer verfahren und exakt positionieren lassen.
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Eines
der wesentlichen Ziele bei der Entwicklung von Projektionsbelichtungsanlagen
besteht darin, Strukturen mit zunehmend kleineren Abmessungen auf
dem Wafer lithographisch erzeugen zu können. Kleine Strukturen führen zu
hohen Integrationsdichten, was sich im allgemeinen günstig auf
die Leistungsfähigkeit
der mit Hilfe derartiger Anlagen hergestellten mikrostrukturierten
Bauelemente auswirkt.
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Die
Größe der erzeugbaren
Strukturen hängt
vor allem von der Auflösung
des verwendeten Projektionsobjektivs ab. Da die Auflösung der
Projektionsobjektive proportional zu der Wellenlänge des Projektionslichts ist,
besteht ein Ansatz zur Erhöhung
der Auflösung
darin, Projektionslicht mit immer kürzeren Wellenlängen einzusetzen.
Die kürzesten
zur Zeit verwendeten Wellenlängen
liegen im ultravioletten Spektralbereich und betragen 248 nm, 193
nm oder 157 nm.
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Ein
anderer Ansatz zur Erhöhung
der Auflösung
geht von der Überlegung
aus, in einen Immersionsraum, der zwischen einer bildseitig letzten
Linse des Projektionsobjektivs und dem Photolack oder einer anderen
zu belichtenden lichtempfindlichen Schicht verbleibt, eine Immersionsflüssigkeit
mit hoher Brechzahl einzubringen. Projektionsobjektive, die für den Immersionsbetrieb
ausgelegt sind und deswegen auch als Immersionsobjektive bezeichnet
werden, können
numerische Aperturen von mehr als 1, z.B. 1.3 oder 1.4, erreichen.
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Mit
einer hohen Auflösung
lassen sich jedoch nur dann hohe Integrationsdichten erzielen, wenn
Abbildungsfehler im Projektionsobjektiv ausreichend korrigiert werden.
Die Ursachen für
Abbildungsfehler in Projektionsobjektiven sind vielfältig. Besonders
schwierig zu korrigieren sind häufig
solche Abbildungsfehler, die auf Material- oder Fertigungsfehler
zurückgehen.
Gleiches gilt für
Abbildungsfehler, die durch erst während des Betriebes auftre tende
Veränderungen
der in dem Projektionsobjektiv enthaltenen optischen Elemente verursacht
werden. Dabei kann es sich beispielsweise um vorübergehende Formveränderungen
handeln, die aus einer lokalen Erwärmung durch das energiereiche
Projektionslicht resultieren. Das Projektionslicht kann auch unmittelbar
mit dem Material Wechselwirken, aus dem die optischen Elemente bestehen,
und darin z.B. dauerhafte Veränderungen
der Brechzahl bewirken.
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Eine
andere Ursache für
Abbildungsfehler sind Veränderungen
des Drucks von Gasen, die von Projektionslicht durchtreten werden.
Die Brechung an einer Grenzfläche
zwischen einem Gas und einem festem Medium, z.B. Quarzglas oder
einem kristallinen Material wie etwa CaF2,
hängt von
der Brechzahl des Gases und von der Brechzahl des festen Mediums
ab. Ändert
sich der Druck des Gases, so ändert
sich gemäß der idealen
Gasgleichung linear auch die Dichte und – zumindest in guter Nährung ebenfalls
linear – die
Brechzahl des Gases.
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Da
man beim Entwerfens des Projektionsobjektivs von bestimmten Brechzahlen
der Gase und der festen Medien ausgeht, verschlechtern sich die
optischen Eigenschaften des Projektionsobjektivs, wenn sich der Druck
und damit der die Brechzahl der Gase verändern.
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Die
Ursache für
Druckänderungen
von Gasen sind vielfältig.
Neben der Höhe über dem
Meeresspiegel wirken sich wetterbedingte Schwankungen des barometrischen
Außen drucks
ebenso auf die Brechzahl der Gase aus wie Dichteänderungen, die durch eine Erwärmung der
Gase hervorgerufen wird.
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Zur
Korrektur von Abbildungsfehlern, die durch Veränderungen des Gasdrucks hervorgerufen
werden, ist es bekannt, die Wellenlänge des Projektionslichts zu
verändern,
das nach Beugung an der Maske das Projektionsobjektiv durchtritt.
Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß vor allem bei flüssigen und
festen Medien die Brechzahl relativ stark von der Wellenlänge des
Projektionslichts abhängt.
Bei gängigen
Linsenmaterialien für
Projektionsobjektive, z.B. Quarzglas oder CaF2,
ist diese als Dispersion bezeichnete Abhängigkeit bei einer Wellenlänge von
193 nm so groß,
daß man
bereits durch kleine Veränderungen
der Wellenlänge
eine spürbare Veränderung
der Brechzahl in den festen Medien erzielen kann. Dadurch wird es
möglich,
den für
die Brechung an der Grenzfläche
zwischen gasförmigen
und festen Medien entscheidenden Brechzahlquotienten auch dann konstant
zu halten, wenn sich die Brechzahl des gasförmigen Mediums verändert. Die
Veränderung
der Wellenlänge
des Projektionslichts wird dabei im allgemeinen durch Verstellen
des Resonators eines als Lichtquelle benutzten Lasers herbeigeführt.
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Eine
auf diese Weise durchgeführte
Korrektur von Abbildungsfehlern, die durch Druckschwankungen umgebender
Gase hervorgerufen werden, gelingt allerdings nur dann sehr gut,
wenn alle festen brechenden Medien in dem Projekti onsobjektiv aus
dem gleichen Material, z.B. Quarzglas, hergestellt sind. Werden
unterschiedliche Materialien, z.B. neben Quarzglas noch CaF2, BaF2 oder Lutetiumgranat
(LuAG), eingesetzt, so läßt sich
nicht mehr für
alle brechenden Flächen
der Brechzahlquotient konstant halten, wenn sich der Gasdruck verändert, da
die Materialien im allgemeinen eine unterschiedliche Dispersion
haben.
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Aus
der
WO 2004/053596
A2 ist eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage
bekannt, bei der zur Korrektur von Abbildungsfehlern, und zwar insbesondere
der sphärischen
Aberration, die Temperatur einer Immersionsflüssigkeit gezielt eingestellt
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage
anzugeben, mit der sich Abbildungsfehler, die durch Schwankungen
eines Gasdrucks hervorgerufen sind, besser korrigieren lassen.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage
zum Abbilden einer Maske auf eine lichtempfindliche Schicht, mit:
- a) einem Beleuchtungssystem zur Erzeugung von
Projektionslicht,
- b) einem Projektionsobjektiv,
- c) einer Korrektureinrichtung zur Korrektur von Abbildungsfehlern
des Projektionsobjektivs, die aufweist:
– eine Temperiereinrichtung,
mit welcher die Temperatur einer innerhalb oder außerhalb
des Projektionsobjektivs angeordneten und von Projektionslicht durchtretenen
Flüssigkeit
auf einen Sollwert einstellbar ist,
– ein Barometer zur Messung
des Drucks eines Gases, das von Projektionslicht durchtreten wird,
und
– eine
Steuerungseinheit, welche den Sollwert für die Temperatur der Flüssigkeit
in Abhängigkeit
von dem gemessenen Druck bestimmt.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, daß sich
durch Temperaturveränderung
einer Flüssigkeit
eine Veränderung
des Brechzahiquotienten an Grenzflächen zwischen dem Gas und einem
festen oder flüssigen
optischen Material sehr weitgehend kompensieren läßt. Hierbei
wird die Tatsache ausgenutzt, daß für kurzwelliges Licht transparente
Flüssigkeiten
eine Brechzahl haben, die relativ stark (in der Größenordnung
von etwa –0,0001/K)
von der Temperatur abhängt.
Wegen dieser Temperaturabhängigkeit
muß die
Temperatur von Flüssigkeiten,
die als optische Medien verwendet werden, ohnehin sehr genau auf
einen beim Entwurf des Projektionsobjektivs veranschlagten Sollwert
eingestellt werden.
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Wird
dieser Sollwert geringfügig
verändert,
so lassen sich mit Hilfe der Flüssigkeit
sehr gut Abbildungsfehler korrigieren, die durch Schwankungen des
Gasdrucks hervorgerufen werden.
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Die
Flüssigkeit
kann sich beispielsweise in einem Hohlraum des Projektionsobjektivs
finden, dessen Grenzflächen
plan oder gekrümmt
sind. Die Flüssigkeit
bildet dann eine Flüssiglinse,
wie man sie aus anderen Gründen
bereits für
Projektionsobjektive vorgeschlagen hat. Eine solche Flüssiglinse
kann aber auch eigens für
den Zweck vorgesehen sein, die hier beschriebene Korrektur von Abbildungsfehlern
zu ermöglichen.
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Bei
Immersionsobjektiven steht mit der Immersionsflüssigkeit eine Flüssigkeit
außerhalb
des Projektionsobjektivs zur Verfügung, deren Temperatur gezielt
verändert
werden kann, um durch Schwankungen des Gasdrucks hervorgerufene
Abbildungsfehler zu korrigieren. Die Immersionsflüssigkeit
kann dabei objektseitig an eine plane oder an eine gekrümmte brechende
Fläche
angrenzen.
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Als
Barometer zur Messung des Drucks des Gases kommt jede Einrichtung
in Betracht, mit der sich mittelbar oder unmittelbar der Gasdruck
bestimmen läßt. Am einfachsten
ist die Verwendung von Barometern üblicher Bauart, deren Meßsignal
unmittelbar den Gasdruck angibt. Unter mittelbarer Messung wird
dabei verstanden, daß sich
der Gasdruck zumindest prinzipiell aus der gemessenen Größe ableiten läßt. Der
Bestimmung des Temperatursollwerts in Abhängigkeit vom gemessenen Gasdruck
steht es deswegen gleich, wenn der Sollwert in Abhängigkeit
von einer anderen Größe bestimmt
wird, die aber mittelbar mit dem Gasdruck korreliert ist. Als Barometer
in diesem Sinne wird deswegen z.B. auch ein Gerät bezeichnet, das die Brechzahl des
Gases mißt.
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Bei
Projektionsobjektiven mit einem druckdichten Gehäuse, bei denen der Zwischenraum
zwischen Linsen von einem Spülgas
durchspült
wird, wird im allgemeinen der Druck innerhalb des Gehäuses so
in Abhängigkeit
vom außerhalb
wirkenden Druck geregelt, daß die
Druckdifferenz sich nicht verändert.
Auf diese Weise werden Verformungen des Gehäuses vermieden. Auch solche
Projektionsobjektive haben jedoch zumindest an der Lichteintrittseite
eine optische Fläche,
die an ein umgebendes Gas angrenzt. Dieses Gas wird zwar in Reinräumen gereinigt,
jedoch hängt
der Druck des Gases dennoch von der Höhe des Reinraums im Meeresspiegel
und im allgemeinen auch vom barometrischen Außendruck außerhalb des Reinraums ab. Je nach
den gegebenen Verhältnissen
ist deswegen das Barometer innerhalb des Projektionsobjektivs oder
außerhalb
des Projektionsobjektivs, jedoch vorzugsweise in der Nähe der betreffenden
brechenden Flächen,
anzuordnen. Unter Umständen
kann es auch zweckmäßig sein,
mehrere Barometer vorzusehen, wenn beispielsweise auf Grund eines
Temperaturgefälles
an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Gasdrücke herrschen.
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Es
hat sich gezeigt, daß sich
Abbildungsfehler, die durch Schwankungen des Gasdrucks hervorgerufen
werden, sogar ohne Abstimmung der Wellenlänge, d.h. alleine durch die
Veränderung
der Temperatur der Flüssigkeit,
sehr wirksam korrigiert werden können.
Am günstigsten
ist es jedoch, wenn beide Maßnahmen kombiniert
werden. Die Korrektoreinrichtung weist dann einen Wellenlängenmanipulator
auf, mit dem die Wellenlänge
des in das Projektionsobjektiv eintretenden Projektionslichts auf
einen Sollwert einstellbar ist. Die Steuerungseinheit bestimmt den
Sollwert für
die Wellenlänge
in Abhängigkeit
von dem gemessenen Druck.
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Ist
ein Wellenlängenmanipulator
vorhanden, so können
in der Steuerungseinheit für
unterschiedliche Werte des Drucks die Sollwerte für die Temperatur
der Flüssigkeit
und die Sollwerte für
die Wellenlänge
des Projektionslichts in einem Datenspeicher hinterlegt oder nach
einem vorgegebenen funktionalen Zusammenhang berechenbar sein.
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Wegen
der Linearität
der hier relevanten physikalischen Zusammenhänge kann die Steuerungseinheit die
Sollwerte für
die Temperatur der Flüssigkeit
und die Sollwerte für
die Wellenlänge
des Projektionslichts in einem festen Verhältnis derart bestimmen, daß für alle gemessenen
Werte des Drucks das Verhältnis
von Temperaturänderung
der Flüssigkeit
und Wellenlängenänderung
des Projektionslichts konstant bleibt.
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Eine
weiter verbessere Korrektur der hier betrachteten Abbildungsfehler
ist möglich,
wenn die Korrektureinrichtung einen oder mehrere Manipulatoren aufweist,
mit denen sich die Maske und/oder die lichtempfindliche Schicht
und/oder ein optisches Element des Projektionsobjektivs entlang
einer optischen Achse des Projektionsobjektivs verfahren lassen.
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Wie
Beispielrechnungen zeigen, läßt sich
durch Kombination eines Wellenlängenmanipulators
und einer Temperiereinrichtung für
die Temperierung der Flüssigkeit
eine so gute Korrektur erzielen, daß man auch Abbildungsfehler,
die auf andere Ursachen, d.h. nicht auf Schwankungen des Gasdrucks,
zurückgehen,
sehr wirkungsvoll korrigieren kann. Die Steuerungseinheit ist dann
vorzugsweise so ausgebildet, daß sie
den Sollwert für
die Wellenlänge
des Projektionslichts und den Sollwert für die Temperatur der Flüssigkeit
gemeinsam derart bestimmt, daß die
Abbildungseigenschaften des Projektionsobjektivs innerhalb vorgegebener
Spezifikationen liegen. Diese Spezifikationen können sehr viel enger sein als
solche, die man bislang erreichen kann, wenn man entweder nur die
Wellenlänge
des Projektionslichts oder alternativ nur die Temperatur der Flüssigkeit
verändert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHUNGEN
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbei spiels
anhand der 1, die in stark schematisierter
Darstellung eine erfindungsgemäße mikrolithographische
Projektionsbelichtungsanlage in einem Meridionalschnitt zeigt.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
insgesamt mit 10 bezeichnete mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage
weist ein Beleuchtungssystem 12 zur Erzeugung von Projektionslicht 13 auf.
Das Beleuchtungssystem 12 enthält eine Lichtquelle 14,
eine mit zwei Linsen 16, 17 schematisch angedeutete
Beleuchtungsoptik und eine Feldblende 18.
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Die
Lichtquelle 14 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
als ArF-Laser ausgeführt,
der Projektionslicht 13 mit einer Wellenlänge von
etwa 193 nm emittiert. Durch Verstellen des Laserresonators ist
es möglich, die
Wellenlänge
des Projektionslichts 13 innerhalb eines vorgegebenen Wellenlängenbereichs
kontinuierlich zu verstimmen. Die für das Verstimmen des Laserresonators
vorgesehenen Einrichtungen bilden einen Wellenlängenmanipulator 19.
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Zur
Projektionsbelichtungsanlage 10 gehört ferner ein Projektionsobjektiv 20,
mit dem eine in seiner Objektebene 22 anordenbare Maske 24 verkleinert
auf eine lichtempfindliche Schicht 26 abgebildet werden kann.
Die lichtempfindliche Schicht 26 befindet sich in einer
Bildebene 28 des Projektionsobjektivs 20. Das Projektionsobjektiv 20 enthält eine
Vielzahl optischer Elemente, von denen in der 1 nur
einige beispielhaft als Linsen angedeutet sind. Neben Linsen können z.B.
auch plane oder gekrümmte
Spiegel sowie andere optische Elemente wie Blenden oder polarisationsbeeinflussende
Elemente in dem Projektionsobjektiv 20 enthalten sein.
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Bei
der lichtempfindlichen Schicht 26 kann es sich beispielsweise
um einen Photolack handeln, der auf einen Träger 30, z.B. einen
Siliziumwafer, aufgebracht ist. Der Träger 30 ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
am Boden eines wannenartigen, nach oben offenen Behälters 32 befestigt,
der mit Hilfe einer mit 36 bezeichneten ersten Verfahreinrichtung
parallel zur Bildebene 28 und senkrecht dazu verfahrbar
ist. Der Behälter 32 ist
mit einer Immersionsflüssigkeit 38 so
weit aufgefüllt,
daß ein
Zwischenraum 40 zwischen der lichtempfindlichen Schicht 26 und
einer dieser Schicht 26 zugewandten bildseitig letzten
optischen Fläche 42 des
Projektionsobjektivs 20 zumindest teilweise, vorzugsweise
jedoch vollständig
mit der Immersionsflüssigkeit 38 gefüllt ist.
Es versteht sich, daß man
die Immersionsflüssigkeit 38 auch
auf andere Weise als mit dem Behälter 32 in
dem Zwischenraum 40 halten kann, wie dies an sich im Stand
der Technik bekannt ist.
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In
dem Behälter
32 ist
außerdem
eine Temperiereinrichtung
44 angeordnet, die als reine
Heizeinrichtung, aber auch als kombinierte Heiz/Kühleinrichtung
ausgeführt
sein kann. Mit Hilfe der Temperiereinrichtung
44 ist es
möglich,
die sich in dem Zwischenraum
40 befindende Immersionsflüssigkeit
38 sehr
genau auf einer vorgegebenen Solltemperatur zu halten. Die Temperiereinrichtung
44 ist
in der
1 nur schematisch angedeutet. Mögliche Einzelheiten
und Varianten für
eine geeignete Temperiereinrichtung sind der
WO 2005/071491 A2 entnehmbar,
deren Offenbarungsgehalt vollständig
zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Die Temperiereinrichtung
44 kann
aber auch Bestandteil eines Kreislaufs sein, in dem die Immersionsflüssigkeit
38 umgewälzt, gereinigt
und auf die Solltemperatur gebracht wird. Eine solche Temperiereinrichtung
ist beispielsweise in der
US
4 346 164 A beschrieben.
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Die
Projektionsbelichtungsanlage 10 weist ferner einen Temperaturfühler 46 auf,
der die Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 mit hoher
Genauigkeit mißt.
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Die
Temperiereinheit 44 und der Temperaturfühler 46 sind über Signalleitungen
mit einer Steuerungseinheit 48 verbunden, mit der sich über einen
Regelkreis eine Solltemperatur der Immersionsflüssigkeit 38 einstellen
läßt. Die
Steuerungseinheit 48 ist ferner mit der ersten Verfahreinrichtung 36 und
mit einer zweiten Verfahreinrichtung 52 verbunden, die
es ermöglicht,
die Maske 24 nicht nur parallel zur Objektebene 22,
sondern auch senkrecht dazu mit hoher Genauigkeit zu verfahren.
Die erste und/oder die zweite Verfahreinrichtung 36 bzw. 52 kann
so ausgebildet sein, daß auch
Verkippungen der Maske 24 bzw. der lichtempfindlichen Schicht 26 um
eine zu einer optischen Achse 50 senkrechte Achse erzeugt
werden können.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Maske 24 mit
einem außeraxialen
Feld beleuchtet wird.
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Ein
mit 54 angedeuteter Z-Manipulator ist ebenfalls mit der
Steuerungseinheit 48 verbunden und ermöglicht es, eine in dem Projektionsobjektiv 20 enthaltene
Linse 56 entlang der optischen Achse 50 zu verfahren.
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Außerdem weist
die Projektionsbelichtungsanlage 10 ein als Meßgerät angedeutetes
Barometer 58 auf, das ebenfalls mit der Steuerungseinheit 48 verbunden
ist. Das Barometer 58 ermöglicht es, den Druck des Gases
zu messen, welches das Projektionsobjektiv 20 umgibt oder
u.U. auch die Zwischenräume
zwischen den optischen Elementen des Projektionsobjektivs 20 füllt.
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Der
Wellenlängenmanipulator 19,
die erste Verfahreinrichtung 36, die zweite Verfahreinrichtung 52, der
Z-Manipulator 54 sowie das Barometer 58 bilden
zusammen mit der Steuerungseinheit 48 eine Korrektureinrichtung,
mit der sich Abbildungsfehler des Projektionsobjektivs 10 korrigieren
lassen. Die Korrektureinrichtung funktioniert dabei wie folgt:
Beim
Entwurf des Projektionsobjektivs 20 wird von bestimmten
Brechzahlen der von Projektionslicht 13 durchtretenden
brechenden optischen Elemente und der umgebenden Gase ausgegangen.
Die Brechung an den Grenzflächen
zwischen den optischen Elementen und den Gasen wird dabei durch
den Brechzahlquotienten der an der Grenzfläche aneinander angrenzenden
Medien bestimmt.
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Die
Brechzahl der die brechenden optischen Elemente umgebenden Gase
hängt vor
allem von deren Dichte ab. Diese wird u.a. davon bestimmt, auf welcher
Höhe über dem
Meeresspiegel sich die Projektionsbelichtungsanlage 10 befindet.
Darüber
hinaus können
Schwankungen des barometrischen Außendrucks oder eine Erwärmung der
Gase dazu führen,
daß sich
deren Druck verändert.
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Infolge
der Druckveränderung ändert sich
auch der Brechzahlquotient an den brechenden Grenzflächen zwischen
den Gasen und den brechenden optischen Elementen. Weicht der Brechzahlquotient
spürbar von
demjenigen ab, der bei dem Entwurf des Projektionsobjektivs 20 zugrundegelegt
wurde, so führt
dies zu Abbildungsfehlern.
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Bei
der Projektionsbelichtungsanlage
10 wird der Druck der
Gase vor oder auch während
des Betriebs der Projektionsbelichtungsanlage
10 mit Hilfe
des Barometers
58 gemessen. Die Steuerungseinheit
48 ermittelt
auf der Grundlage des gemessenen Drucks Sollwerte für die mit
der Steuerungseinheit
48 verbundenen Manipulatoren. Im
ein zelnen handelt es sich dabei um einen Sollwert für die Temperatur
der Immersionsflüssigkeit
38,
einen Sollwert für
die Wellenlänge
des Projektionslichts
13 sowie Sollwerte für die jeweilige
Lage der Linse
56, der Maske
24 und der lichtempfindlichen
Schicht
26 entlang der optischen Achse
50.
| Z2/3
[nm] | Z4
[nm] | Z5/6
[nm] | Z7/8
[nm] | Z9
[nm] | 210/11 [nm] | Z12/13 [nm] | Z16
[nm] |
Fehler unkorrigiert | 151.1 | –1179.9 | 14.8 | 19.5 | –272.0 | 4.3 | 1.0 | –85.1 |
Korrektur
mit Wellenlänge und
Verlagerung von Wafer und Maske | 0.9 | –0.01 | 0.12 | 0.16 | 0.35 | 0.03 | 0.02 | –1.41 |
Korrektur
zusätzlich mit
Temperatur der Immersionsflüssigkeit | 0.07 | –0.03 | 0.01 | 0.06 | 0.00 | 0.01 | 0.01 | –0.02 |
Tabelle
1: Abbildungsfehler bei Druckänderung
von 25 mbar
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Die
Tabelle 1 zeigt für
ein konkretes Projektionsobjektiv 20, wie sich ein Druckunterschied
von 25 mbar auf eine Reihe unterschiedlicher Abbildungsfehler auswirkt,
die in der Tabelle 1 durch Zernike-Polynome angebende Kürzel bezeichnet
sind. Die in der Zeile darunter angegebenen Zahlenwerte zeigen,
wie sich die durch die Druckänderung
hervorgerufenen Abbildungsfehler korrigieren lassen, wenn lediglich
die Wellenlänge
des Projektionslichts 13 mit dem Wellenlängenmanipulator 19 sowie
die Lage der Maske 24 und der lichtempfindlichen Schicht 26 entlang
der optischen Achse 50 geeignet verändert wird. In der Zeile darunter
ist angegeben, wie sich die damit erzielten Feh ler nochmals erheblich
verringern lassen, wenn zusätzlich
auch die Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 in geeigneter
Weise verändert
wird. Im angenommenen Beispielfall genügt eine Temperaturänderung
von 0,056 k gegenüber
einer Referenztemperatur bei Normaldruck, um die erhebliche Verringerung
der Abbildungsfehler zu bewirken.
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Die
Tabelle 1 zeigt somit deutlich, wie sich durch die zusätzliche
Veränderung
der Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 eine
deutliche Verbesserung der Korrektur solcher Abbildungsfehler erreichen
läßt, die durch Änderungen
des Drucks der umgebenden Gase hervorgerufen wird.
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Um
für jeden
Druckwert, der von dem Barometer 58 gemessen wird, optimale
Sollwerte für
die Wellenlänge
des Projektionslichts 13, die Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 sowie
der Lage entlang der optischen Achse 50 der Maske 24 und
der lichtempfindlichen Schicht 26 auffinden zu können, kann
die Steuerungseinheit 48 einen Speicher mit einer darin
hinterlegten Tabelle enthalten, welche diese Sollwerte enthält. Zur
Ermittlung der Sollwerte können
entweder vorab entsprechende Versuche durchgeführt worden sein, bei denen
die Abbildungsfehler in Abhängigkeit
des Gasdrucks meßtechnisch
ermittelt werden. Durch Simulation oder Versuche können dann
für eine
Vielzahl von Druckwerten Kombinationen der genannten Sollwerte ermittelt
werden, welche eine optimale Korrektur der Abbildungsfehler herbeiführen.
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Alternativ
hierzu ist es z.B. auch möglich,
die Abhängigkeit
der einzelnen Sollwerte von dem gemessenen Gasdruck in Form von
funktionalen Zusammenhängen
zu erfassen, so daß die
Steuerungseinheit 48 bei jedem Gasdruck die entsprechenden
Sollwerte selbst errechnen kann.
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Es
hat sich im übrigen
gezeigt, daß sich
eine gute Korrektur von Abbildungsfehlern, die durch Druckschwankungen
verursacht werden, auch allein mit einer Temperaturveränderung
der Immersionsflüssigkeit 38 herbeigeführt werden
kann. Da die Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 ohnehin
sehr genau festgelegt sein muß,
kann dann u.U. der Aufwand entfallen, der für die übrigen Manipulatoren erforderlich
ist. Insbesondere die ersten und zweiten Verfahreinrichtungen 36 bzw. 52 sind
mechanisch relativ aufwendig und deswegen teuer. Können etwas
größere Abbildungsfehler
toleriert werden, so stellt eine solche Variante, bei der zur Korrektur
der Abbildungsfehler lediglich die Temperatur der Immersionsflüssigkeit 38 verändert wird,
eine interessante und kostengünstige
Alternative dar.
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Ferner
hat sich gezeigt, daß man
sehr wirkungsvoll mit einer Kombination eines Wellenlängenmanipulators 19 und
der Temperierung der Immersionsflüssigkeit 38 auch solche
Abbildungsfehler korrigieren kann, die nicht durch Druckschwankungen
hervorgerufen sind.