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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Formteiles
großer
Abmessungen, auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Formteiles nach
diesem Verfahren und auf ein Formteil großer Abmessungen.
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Formteile
großer
Abmessungen sind beispielsweise Bootsrümpfe, große Teile von Schienenfahrzeugen,
Straßenfahrzeugen,
Flugzeugen aber auch immobile Formteile, beispielsweise Gebäudewände oder
-decken, Staudämme
etc. Unter Formteilen sind ferner alle Arten von Formteilen zu verstehen,
die beim Herstellungsprozess eines endgültigen Funktions-Fertigformteils
beteiligt sind, beispielsweise das Urmodel, das Formwerkzeug oder
das Funktions-Fertigformteil
selbst.
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Die
Herstellung von Formwerkzeugen mit großen Abmessungen erfolgt in
der Regel zweistufig. Zunächst
wird eine Tragstruktur aus Stahl, Aluminium oder Holz sowie getrennt
davon eine Formschale hergestellt. In einem zweiten Schritt wird
die Tragstruktur mit der Formschale verbunden. Die Formschale besteht
in der Regel aus Faser-Kunststoff-Verbund (FKV). Die Formschale
wird in der Regel von einem Urmodel abgeformt, dessen Kontur maschinell,
spanabhebend oder manuell von Hand ausgearbeitet wurde, und anschließend entsprechend
versiegelt wurde. Durch die Fortschritte in der Zerspannungstechnik
werden Formwerkzeuge bis zu bestimmten Größen auch direkt aus massiven
Aluminiumblöcken
oder Hartschaumblöcken
spanabhebend hergestellt.
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Die
Herstellung eines Formwerkzeuges großer Abmessungen erfolgt in
drei Schritten:
Zunächst
wird ein Urmodel hergestellt, beispielsweise aus Holz oder Schaumplatten.
Das negative Formwerkzeug wird als Abdruck von dem Urmodel genommen
und in der Regel aus Faser-Kunststoff-Verbund (FKV) hergestellt.
Schließlich
wird ein Abdruck von dem negativen Formwerkzeug aus Faser-Kunststoff-Verbund
erstellt. Der Abdruck ist das Funktions-Fertigformteil.
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Durch
die Komplexität
des Formbauverfahrens und die Vielfalt der Werkstoffe ist viel handwerkliche
Erfahrung erforderlich, um Formwerkzeuge großer Abmessungen realisieren
zu können,
die die geforderte Qualität
an das Funktions-Fertigformteil sicherstellen können. Der Arbeitsaufwand zur
Herstellung eines Formwerkzeuges großen Ausmaßes ist nur schlecht im Voraus
zu planen. Das gleiche gilt für die
Materialkosten und die erzielbare Qualität des Formwerkzeuges. Dieses
Umstände
machen eine Abschätzung
der Kosten sehr schwierig.
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Formwerkzeuge
nach dem Stand der Technik sind häufig nicht sehr genau und können sich auch
noch nach der Fertigstellung verziehen. Durch die geringe Eigensteifigkeit
der aus Faser-Kunststoff-Verbund oder aus Metall bestehenden Formteile ist
eine starre Tragstruktur erforderlich, um die ursprüngliche
Form mit ausreichender Genauigkeit zu erhalten. Grundsätzlich nachteilig
an Formwerkzeugen großer
Abmessungen ist, dass sie schwer und unhandlich sind. Eine umweltfreundliche
Entsorgung des Formwerkzeuges ist durch die verschiedenen unterschiedlichen
Materialien mit großem
Aufwand verbunden.
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Bekannte
Verfahren des sogenannten Rapid-Prototyping, insbesondere das Fused-Depostion-Modeling
(FDM), das Multi-Jet-Modeling (MJM) oder das Selektive Lasersintern
(SLS) oder Stereolithographie-Verfahren, wie in
US 2002/0094401 A1 sind
für die
Herstellung von Formwerkzeugen großer Abmessungen oder entsprechender
Fertig-Formteile ungeeignet.
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Beim
Fused-Deposition-Modeling wird die Gesamtdicke der Form aus einer
Vielzahl von neben- und übereinander
liegenden geschmolzenen Kunststoff-Mikrobahnen gebildet, die ungefähr 0,25
mm breit sind. Bei Multi-Jet-Modeling-Verfahren
lässt sich die
Dicke der Form durch die Anordnung von bis zu 352 Düsen zügiger auftragen.
Das Material wird bei beiden genannten Verfahren jeweils mit einer
Materialauftragsstärke
von ungefähr
0,25 mm aufgetragen. Beim selektiven Lasersintern handelt es sich
um ein Verfahren lokalen Aufschmelzens von pulverförmigem Ausgangsmaterial
durch einen CO2- oder einen YAD-Laser. Der Werkstoff wird schichtweise
mit Hilfe einer Rakel auf einer Teilplattform aufgebaut. Die Bearbeitung
erfolgt Schicht für
Schicht mit einer Schicht-Dicke von jeweils 0,1–0,2 mm. Nach einer Absenkung
der Teilplattform stellt der Pulverbehälter die Pulvermenge für eine weitere
Schicht zur Verfügung.
Die hierfür
verwendeten Materialien, nämlich Acrylnitril-Butadien-Styrol,
Polyamid, Polycarbonat, Polyphenylsolfon oder Metall sind für die Herstellung großer Formen
nicht geeignet, da sie nicht ausreichend maßhaltig sind und eine zu geringe
Steifigkeit aufweisen. Durch die erforderliche Verarbeitung großer Datensätze und
der geringen Materialauftragsmenge sind die vorbeschriebenen Verfahren
des Rapid-Prototyping
für die
Herstellung von Formteilen großer
Abmessungen zu langsam und daher ungeeignet. Beim SLS-Verfahren
kommt ferner bei großvolumigen/großflächigen Formteilen
eine enorme Größe und ein
großes
Gewicht der Teileplattform hinzu, wodurch diese praktisch unbeweglich
ist.
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Aus
DE 20 2005 012 524
U1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein kleinformatiges
Formteil durch eine von einem Roboter
1 geführte Düse hergestellt wird,
aus der Kunststoff ausfließt.
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DE 695 02 216 T2 (beschreibt
ein Zwei-Komponenten-Misch- und Abgabesystem zum Mischen und Abgeben
von zwei unterschiedlichen Polymermaterialien, welche chemisch miteinander
reagieren, wenn sie zusammengebracht werden. Hierbei kann es sich
beispielsweise um einen Zwei-Komponenten-Kleber handeln, der bei
der Montage von Fahrzeugen verwendet wird. Es ist eine Düse vorgesehen, über die
die beiden Komponenten in einem festen Verhältnis ausgegeben werden, so
dass eine vorgegebene Klebemischung entsteht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es dem gegenüber,
ein effektives Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens zur Herstellung eines stabilen Formteiles zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den
Merkmalen der Patenansprüche
1 bzw. 7.
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Gemäß dem Verfahrensanspruch
1 besteht das Verfahren zur Herstellung eines Formteiles aus den
Verfahrensschritten:
- – maschinelles vertikales schalungsfreies
Aufbauen einer Formwand aus einem fliessfähigen und ggf. pastösen Formwand-Werkstoff,
- – maschinelles
vertikales schalungsfreies Aufbauen einer Rückwand aus einem fliessfähigem Rückwand-Werkstoff
horizontal beabstandet zu der Formwand, und
- – Auffüllen des
Wandzwischenraumes mit einer Zwischenraumfüllung aus einem fließfähigem Füllungs-Werkstoff,
sobald die Formwand und die Rückwand
angehärtet
sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist ein Material-Auftragsverfahren, bei dem zunächst die Formwand und die Rückwand,
die beabstandet zueinander sind, in vertikaler Richtung schalungsfrei
aufgebaut werden. Ggf. werden auch seitliche Abschlusswände aufgebaut,
die die Formwand und die Rückwand
miteinander verbinden, wenn nicht die seitlichen Enden der Formwand
und der Rückwand
unmittelbar miteinander verbunden sind. Alle Wände bilden zusammen einen oben
offenen Behälter.
Sobald die Formwand und die Rückwand
so angehärtet
sind, dass sie den Füllungs-Werkstoff
ohne Eigenverformung aufnehmen können,
wird der Wandzwischenraum mit einer Zwischenraumfüllung aus
einem Füllungs-Werkstoff
aufgefüllt.
Während
die Formwand relativ langsam aufgebaut wird, um ihre Maßhaltigkeit
sicherzustellen, wird die Rückwand
schneller und weniger genau aufgebaut, da sie keine formgebende Eigenschaft
hat. Der Wandzwischenraum schließlich kann sehr schnell durch
Auffüllen
mit einem fließfähigem Füllungswerkstoff
gefüllt
und geschlossen werden. Der Füllungswerkstoff
stellt eine Verbindung zwischen der Formwand und der Rückwand her
und wird in der Regel den mit Abstand größten Teil zur Dicke des gesamten
Formteiles beitragen. Als Werkstoff für die Formwand, die Rückwand und
den Wandzwischenraum können
relativ steife Werkstoffe gewählt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann automatisiert und gesteuert durch Standard Transformation Language-(STL)
oder Virtual Reality Modeling Language-(VRML)Datensätze durchgeführt werden. Auf
diese Weise können
Fertigformteile, Urmodelle oder auch endgültige Funktions-Formteile großer Abmessungen
sukzessiv und vollständig
in kurzer Zeit bis zur Vollendung hergestellt werden. Es werden vorzugsweise
Werkstoffe verwendet, die eine schnelle Weiterverarbeitung ermöglichen,
d. h. schnell aushärten.
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Der
Umfang der Datensätze
zur Herstellung eines Formteiles mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist verhältnismäßig gering,
da sie nur zur Definition der Formwand und der Rückwand und ggf. der Abschlusswände erforderlich
sind. Für
die automatische Erzeugung der Zwischenraumfüllung sind sehr grobmaschige
Datensätze
ausreichend. Die Formwand und die Rückwand und ggf. die Abschlusswände können abwechselnd
oder gleichzeitig kontinuierlich aufgebaut werden. Sobald die korrespondierenden
Höhenzüge der Formwand
und der Rückwand
angehärtet
sind, kann der Wandzwischenraum mit der Zwischenraumfüllung aufgefüllt werden.
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Als
Werkstoffe für
die Formwand, die Rückwand
und die Zwischenraumfüllung
kommt beispielsweise ein Hartgips- oder Harz-Werkstoff bzw. ein
thixotroper Gips oder Kunststoff in Frage. Durch das Aufbereiten
des Ausgangsmaterials, beispielsweise durch Mischen von Gips mit
Wasser oder von Kunststoff mit Härter,
und durch die Förderung
des Werkstoffes in Förderschläuchen und
Düsen wird
der Gips oder der Kunststoff fließfähig. Nach dem Applizieren wird
der Gips oder der Kunststoff mit etwas Zeitverzögerung standfest, verläuft dann
nicht mehr und kann aufbauend weiter verarbeitet werden. Dies wird durch
Beimischen von hochdisperser Kieselsäure als Zusatzstoff in das
Ausgangsmaterial erreicht. Allerdings reicht diese thixotrope Standfestigkeit
nicht aus, um den Druck des Füllungs-Werkstoffes
standzuhalten. Hierfür
muss der Wand-Werkstoff bereits angehärtet sein.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung eines Formteiles großer Abmessungen ist das gemäß dem beschriebenen
Verfahren hergestellte Formteil massiv und ist daher so stabil, dass
es in der Regel keiner Tragstruktur bedarf. Durch die Massivität und die
hieraus resultierende Steifigkeit bei relativ geringer Masse ist
ferner ein Verziehen der Formwand praktisch ausgeschlossen. Dies
erreicht man hier insbesondere durch Gips, der im Verhältnis zu
seinem Gewicht ein hohes E-Modul aufweist, z. B. Gips der Klasse
IV mit einer Dichte von 2,4 g/cm3 oder Gips
mit Glashohlkugeln für
den Füllbereich
mit einer Dichte von 1,1 g/cm3.
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Vorzugsweise
ist der Füllungs-Werkstoff
verschieden von dem Formwand-Werkstoff.
So kann der Werkstoff jeweils bezüglich seiner Eigenschaften
optimal ausgewählt
werden. So wird für
die Formwand ein Werkstoff gewählt,
der beispielsweise relativ pastös
ist, wohingegen der Werkstoff für
die Zwischenraumfüllung
eine noch bessere Fließfähigkeit
aufweisen und schnell aushärten
können
sollte. Beispielsweise kann für
die Formwand als Werkstoff Hartgips oder Harz mit einem entsprechendem
Füllstoff
in thixotroper Konsistenz verwendet werden, der relativ schnell
aushärtet.
Für den
Füllungswerkstoff
kann ebenfalls ein Hartgips oder Harz-Werkstoff in flüssiger Konsistenz
ausgewählt
werden.
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Gemäß eine bevorzugten
Ausgestaltung ist der Rückwand-Werkstoff
identisch mit dem Formwand-Werkstoff. An die mechanischen und chemischen
Eigenschaften der Rückwand
werden ähnliche Anforderungen
gestellt, wie an die Formwand. Durch die Wahl des selben Werkstoffes
für die
Rückwand und
die Formwand wird das Herstellungsverfahren und wird die Vorrichtung
zu seiner Herstellung so einfach wie möglich gehalten.
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Die
Formwand kann alternativ auch aus Metall oder Kunststoff bestehen.
Als Werkstoffe für
die Formwand und die Rückwand
kommt auch Zement in Frage.
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Vorzugsweise
wird zwischen der Formwand und der Rückwand eine Zwischenwand aufgebaut. Die
Zwischenwand wird in ähnlicher
Weise und mit einem ähnlichem
Material aufgebaut wie die Formwand und die Rückwand. Auf diese Weise werden zwei
Wandzwischenräume
gebildet. Durch das Vorsehen einer oder mehrerer Zwischenwände können die
Stabilität,
das Eigengewicht, das Volumen und andere Eigenschaften des herzustellenden
Formteiles noch genauer und individueller eingestellt werden. Beispielsweise
kann durch das Aufbauen einer kurz hinter der Formwand stehenden
Zwischenwand die Formwand sehr dünn
ausfallen. Die Zwischenwand kurz dahinter und die Zwischenraumfüllung zwischen
der Formwand und der Zwischenwand geben der Zwischenwand sofort
die ausreichende Stabilität
bevor der große
Wandzwischenraum zwischen der Zwischenwand und der Rückwand aufgefüllt werden
wird.
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Vorzugsweise
wird die Formwand mit einer feineren Auflösung aufgebaut als die Rückwand bzw. die
Zwischenwände,
soweit vorhanden. Hierdurch werden die die Wände definierenden Datensätze so klein
wie möglich
gehalten. Ferner wird der Aufbau der Rückwand hierdurch beschleunigt.
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Vorzugsweise
wird die ausgehärtete
Formwand abschließend
materialabhebend bearbeitet.
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Gemäß dem nebengeordneten
Patentanspruch 7 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines Formteiles
nach dem zuvor beschriebenen Verfahren vorgesehen, die einen steuerbaren
angetriebenen Roboterarm mit einer Düse zur Ausgabe des Formwand-Werkstoffes
und mit einer Düse
zur Ausgabe des Füllungs-Werkstoffes
aufweist. Der Roboterarm ist der Arm eines Industrieroboters und
ist bevorzugt 5-achsig angetrieben. Industrieroboter sind inzwischen
mit großen
Reichweiten verfügbar,
so dass mit einem derartigen Industrieroboter Formteile großer Abmessungen
herstellbar sind. Für
die Herstellung von großflächigen Formwerkzeugen,
wie beispielsweise einem mehr als 50 Meter langen Boots- oder Flugzeugrumpf
oder einem Gebäudeteil,
besteht die Möglichkeit,
einen beweglichen Industrieroboter normaler Größe einzusetzen, der nach Fertigstellung
eines Teilbereichs in Längsrichtung
und/oder in der Höhe
neu positioniert und neu initialisiert wird, um anschließend einen
folgenden Teilbereich herzustellen.
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Grundsätzlich muss
der Industrieroboter über
die Düsen
nur zwei verschiedene Werkstoffe applizieren können, nämlich einen Werkstoff für die Formwand
und die Rückwand
und einen zweiten Werkstoff für
die Füllung
des Wandzwischenraums. Der Roboterarm kann zwei, drei oder mehr
Armsegmente aufweisen, die durch Gelenke miteinander verbunden sind.
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Industrieroboter
sind Serienprodukte, die relativ preiswert erhältlich sind. Sie sind ferner
in der Lage, formbeschreibende Datensätze zu verarbeiten. Manuelle
Arbeiten zur Herstellung des Formteiles werden auf ein Minimum reduziert.
Die Arbeits- und Materialkoten zur Herstellung eines Formteiles sind
präzise
vorhersagbar. Grundsätzlich
werden die verfügbaren
Industrieroboter nicht ohne Modifizierung für die Herstellung de Formteile
auskommen können.
Es müssen
z. B. Düsenaggrate
sowie Werkstoffvorratsbehälter
und Werkstoffzufuhr konstruiert und montiert werden.
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Vorzugsweise
sind jeweils mehrere Düsen zur
Ausgabe eines Werkstoffes vorgesehen. Alternativ oder ergänzend kann
die Form der Düse
für einen Werkstoff
automatisch verändert
werden, um beispielsweise die Öffnungsweite
der Düse
zu vergrößern oder
zu verkleinern. Auf diese Weise können sowohl die Aufbaugeschwindigkeit
als auch die Form gezielt beeinflusst werden. Beim Einsatz mehrerer Düsen, einer
weiten Düsenöffnung oder
einer in der Form automatisch veränderbaren Düse kann das Formteil relativ
schnell aufgebaut werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
der Roboterarm mindestens ein Teleskopelement auf. Hierdurch wird
die Reichweite des Roboterarmes erhöht und der Arbeitsraum vergrößert.
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Erfindungsgemäß ist die
Vorrichtung, d. h. ist der Industrieroboter verschiebbar, insbesondere fahrbar
ausgebildet. Der Industrieroboter ist beispielsweise auf in jede
Richtung schwenkbaren Rädern
oder auf einem Elektromagnetplatten-System beweglich angeordnet,
so dass jeder Montageort in einer Fertigungshalle erreicht werden
kann. Ferner kann durch die Verfahrbarkeit der Herstellungsvorrichtung,
also des Industrieroboters, ein umfahrbarer Arbeitsraum geschaffen
werden, innerhalb dessen jeder geometrische Ort von der Düse an dem
Roboterarm erreicht werden kann. Alternativ ist der Wagen mit dem
Formteil auf Schienen in x-Achse beweglich. Die Herstellungsvorrichtung
ist dann fest an einer ortsfesten Basis montiert. Bei Formteilen,
die größer sind
als der Arbeitsraum des Roboterarms, wird der Wagen in x-Achse neu
positioniert und arretiert. Der Vorgang kann wiederholt werden.
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Erfindungsgemäß weist
die Vorrichtung eine Abtastvorrichtung zur räumlichen Erfassung der Formwand
auf. Die Abtastvorrichtung wird zur Kontrolle des Roboterarmes bzw.
der Düse
und zur Kontrolle der Form der Formwand eingesetzt. Die Abtastvorrichtung
kann berührungslos,
also beispielsweise optisch oder akustisch arbeiten, kann jedoch
auch in Bezug auf die Formwand mechanisch arbeiten.
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Die
Abtastvorrichtung wird durch einen mobilen Laser Tracker gebildet.
Ferner sind im Raum feste Referenz-Spiegelreflektoren zur Initialisierung
des mobilen Laser Trackers vorgesehen, wobei weitere Spiegelreflektoren
an der Herstellungsvorrichtung montiert sind, durch die die Position
der Herstellungsvorrichtung erfassbar ist.
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Gemäß einem
nebengeordneten Patentanspruch weist ein Formteil großer Abmessungen
auf:
eine Formwand aus einem Formwand-Werkstoff
eine Rückwand aus
einem Rückwand-Werkstoff,
wobei die Rückwand
beabstandet zu der Formwand ist, und
eine Zwischenrauumfüllung aus
einem Füllungs-Werkstoff
in dem Wandzwischenraum zwischen der Formwand und der Rückwand,
wobei der Füllungs-Werkstoff
nicht identisch mit dem Formwand-Werkstoffes ist.
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Im
folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert:
Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Formteiles
mit einer Formwand und eine Rückwand,
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Formteiles,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel zweier
Module eines modulweise aufgebautem Formteiles im Querschnitt, und
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel zweier
Module eines modulweise ausgebildeten Formteiles.
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In
der 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Formteiles 10 mit
großen
Abmessungen dargestellt, das vorliegend ein Formwerkzeug ist. Mit diesem
Formteil 10 wird ein Funktions-Fertigformteil hergestellt.
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Das
Formteil 10 weist eine Formwand 12, eine Rückwand 14 und
dazwischen eine Zwischenraumfüllung 16 auf.
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Das
Formteil steht auf einem Wagen 18, so dass es leicht verfahrbar
ist. Der Wagen 18 weist eine Basisplatte 20 auf,
an der das Formteil 10 mit einem Befestigungsbolzen 22 befestigt
ist. Ferner ist eine Stütze 24 vorgesehen,
die mit einem Befestigungsbolzen 26 an der Basisplatte 20 befestigt
ist und einen Überhang 29 des
Formteiles 10 gegen Verkippen abstützt.
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Das
in der 2 dargestellte Formteil 50 ist ähnlich wie
das Formteil 10 der 1 aufgebaut, weist
jedoch zwischen der Formwand 12 und der Rückwand 14 zwei
Zwischenwände 52, 54 auf,
die zwei weitere Wandzwischenräume 56, 58 zu
der Formwand 12 bzw. der Rückwand 14 definieren.
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Zur
Herstellung des Formteiles 10 werden zunächst die
Formwand 12 und die Rückwand 14 erzeugt.
Gleichzeitig oder anschließend
werden seitlich die Formwand 12 und die Rückwand 14 verbindende Abschlusswände erzeugt,
die nicht dargestellt sind. Die Erzeugung der Wände erfolgt durch Werkstoffausgabe
aus einer Düse
an einem steuerbaren angetriebenen Roboterarm einer Herstellungsvorrichtung. Die
Düse kann
einen runden, halbrunden oder rechteckigen Öffnungsquerschnitt aufweisen.
Die Düse lässt sich über den
Roboterarm durch eine CNC-Steuerung beliebig in der x, y, und z-Achse
verstellen, sowie um zwei oder drei der genannten Achsen drehen.
Es können
auch zwei oder mehr Düsen nebeneinander
angeordnet sein und auf diese Weise einen Düsenkamm bilden. Der Abstand
der Düsen zueinander
lässt sich
ebenfalls durch die Steuerung verstellen. Durch zwei Düsen können beispielsweise synchron
die Formwand 12 und die Rückwand 14 aufgebaut
werden. Die beiden oder eine Vielzahl an Düsen können jedoch auch dazu verwendet
werden, in einem Arbeitsgang eine Formwand mit größerer Dicke
aufzubauen.
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Die
Steuerung des Materialauftrages durch die Düse bzw. die Düsen, erfolgt
mir Hilfe von Konstruktionsdaten, die die Dicke des Formteiles 10 und die
genaue Form der Formwand 12 wiedergeben, und in einer Steuerung
verarbeitet werden. Die Formwand 12 wird exakt nach den
durch die Konstruktionsdaten definierten Form gebildet. Die Rückwand muss
dieser Form nicht streng folgen.
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Als
Formwand-Werkstoff und Rückwand-Werkstoff
können
beispielsweise Hartgips der Klasse IV, Zement oder ein schnellhärtender
Kunststoff, wie zum Beispiel Polyurethan, Acryl-, Epoxid- oder Polyestherharz
mit thixotroper Eigenschaft verwendet werden. Die Formwand und die
Rückwand werden
Lage für
Lage mit einer Stärke
von jeweils mehreren Zehntel-Millimetern bis mehreren Millimetern
oder mehreren Zentimetern aufgetragen. Bei der Rückwand, den Abschlusswänden und
ggf. den Zwischenwänden
erfolgt der Aufbau grober, schneller, mit weniger Datensätzen und
mit größeren Düsen, als
bei der Formwand 12, beispielweise mit 5 mm Auflösung. Der
aus der bzw. den Düsen
austretende Werkstoff ist pastös.
Ein Beispiel von einer Formwand feinerer Auflösung ist in 4 zu
sehen.
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Als
Werkstoff für
das Formteil kommt auch ein niedrig schmelzendes Metall, zum Beispiel
Zinn oder eine Metalllegierung, beispielsweise eine Zinn- oder Bleilegierung
in Frage. Das Metall liegt in Form eines aufgespulten Drahtes vor.
Der Draht passiert ein beheiztes Rohr zu Vorerwärmung und wird kurz vor dem
Aufbringen mit einem Heißluftgebläse oder einem
anderen Erwärmungsverfahren,
z. B. einem Lötkolben,
auf Schmelztemperatur erwärmt
und anschließend
mit geringem Druck auf die vorherige Schicht aufgetragen. Nach dem
Aufragen erstarrt das Metall und behält seine Form bei. Das Formteil 10 der 1 besteht
in diesem Verfahrensstadium also aus der Formwand 12 und
der Rückwand 14,
die zwischen sich einen Wandzwischenraum 13 bilden.
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Das
Formteil 50 der 2 wird analog aufgebaut, d.
h. zunächst
werden die Formwand 12, die beiden Zwischenwände 52, 54,
und die Rückwand 14 bis
zu einer gewissen Höhe
aufgebaut. Gleichzeitig oder anschließend werden an beiden Seiten
Abschlusswände
gebildet.
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In
einem zweiten Arbeitsgang wird der Wandzwischenraum 13 mit
einem flüssigem
Füllungs-Werkstoff
aufgefüllt
und auf diese Weise ein Höhenzug
des Formteiles fertiggestellt. Hierzu wird der Füllungswerkstoff mittels des
durch Konstruktionsdaten gesteuerten Roboters und der Düse zur Ausgabe
des Füllungs-Werkstoffes
zwischen die Formwand 12 und die Rückwand 14 eingefüllt, wo der
Füllungs-Werkstoff
aushärtet
und dabei gleichzeitig eine stoffschlüssige, eine formschlüssige und/oder
eine kraftschlüssige
Verbindung mit der Formwand 12 und der Rückwand 14 eingeht.
Das Gießen
der auf diese Weise erzeugten Zwischenraumfüllung 16 führt zu einem
großen
Zeitgewinn beim Aufbau der Dicke des Formteils 10 gegenüber konventionellen
Verfahren, wie Fused-Deposition-Modeling oder Multi-Jet-Modeling
Verfahren, bei denen die gesamte Dicke in einem Rastermaß von beispielsweise
0,25 mm erzeugt wird.
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Der
Füllungs-Werkstoff
kann aus verschiedenen und bei Zimmertemperatur aushärtenden
Materialien bestehen, beispielsweise aus Hartgips der Klasse IV,
Zement, Beton, Polyurethan-, Acryl-, Epoxid- oder Polyestherharz,
expandierendem Schaum, Metall oder Metallschaum.
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Es
ist auf diese Weise möglich,
eine Formwand mit einer Formwand-Stärke von 20 mm bis zu mehreren
100 mm zügig
herzustellen.
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Wenn
das Formteil 50 zwischen der Formwand 12 und der
Rückwand 14 eine,
zwei oder mehrere Zwischenwände 52, 54 aufweist,
wie in 2 dargestellt, können die Wandzwischenräume 56, 13, 58,
mit verschiedenen Füllungs-Werkstoffen aufgefüllt sein.
Beispielsweise kann der Füllungswerkstoff zwischen
der Formwand 12 und der ihr zugeordneten Zwischenwand 52 sowie
der Wandzwischenraum 58 zwischen der Rückwand 14 und der
ihr zugeordneten Zwischenwand 54 zusätzlich zu den oben genannten Grund-Werkstoffen mit Füllstoff
aufgefüllt
sein, beispielsweise mit Glashohlkugeln, Glas- oder Kohlefasern,
Baumwollflocken, Alugrieß oder ähnlichen
Materialien. Auf diese Weise können
auch für
die Zwischenraumfüllungen 60, 16, 62 jeweils
spezifische Eigenschaften eingestellt werden, beispielsweise eine
hohe Bruchfestigkeit, geringes Gewicht, hohe Wärmeleitfähigkeit u. ä..
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Die
Herstellung des Formteiles kann so koordiniert werden, dass der
Aufbau der Wände 12, 14, 52, 54 und
der Aufbau der Zwischenraumfüllungen 60, 16, 62 parallel
fortschreiten, wobei der Aufbau der Zwischenraumfüllungen 60, 16, 62 zeitlich
so gegen den Aufbau der Wände 12, 14, 52, 54 versetzt
ist, dass die Wände 12, 14, 52, 54 stets
ausreichend Zeit haben, soweit auszuhärten, dass beim Einfüllen und Aushärten des
Füllungs-Werkstoffes
in die Wandzwischenräume 13, 56, 58 die
Wände 12, 14, 52, 54 nicht
verformt werden.
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Bei
ungünstiger
Schwerpunktlage kann das Formteil 10, 50 durch
einen Befestigungsbolzen 22 an der Basisplatte 20 gegen
Kippen stabilisiert werden. Um die Verankerung des Befestigungsbolzens in
dem Formteil 10 zu verbessern, kann die Sohle des Wandzwischenraumes 13 mit
einer Sohlenfüllung 31 gefüllt sein,
die eine sichere Verankerung des Befestigungsbolzens 22 in
dem Formteil 10 sicherstellt. Auch die Formteil-Sohlenfüllung 31 wird
in der beschriebenen Weise durch Einfüllen eines fließfähigen Sohlen-Werkstoffes
erzeugt, in den der Befestigungsbolzen 22 mit eingegossen
wird. Der bzw. die Befestigungsbolzen 22 sind Schraubbolzen
und lassen sich nach Beendigung der Formteil-Herstellung mit entsprechenden
Werkzeugen aus der Sohlenfüllung 31 herausschrauben,
um das Formteil zu lösen.
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Bei
sehr ungünstiger
Schwerpunktlage wird das Formteil 10 durch eine Stütze 24 abgestützt. Die Stütze 24 wird
in gleicher Weise hergestellt, wie das Formteil 10. Die
Stütze 24 weist
doppelwandig verstärkte
Wände 34, 36 auf.
Auch die Formwand 12 und/oder die Rückwand 14 kann doppelwandig
verstärkt
ausgebildet sein. An der Auflagefläche zwischen dem Formteil 10 und
der Stütze 24 ist
Trennwachs 30 vorgesehen, um die Trennung der Stütze 24 von
dem Formteil 10 nach der Fertigstellung des Formteiles 10 zu
erleichtern.
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Der
Aufbau der Stützen 24 kann,
ebenso wie der Aufbau des Formteiles 10, jeweils aus mehreren geschlossenen
Modulen bestehen. Die Module können mit
den gleichen Werkstoffen für
die Formwand, für
die Rückwand
und die Zwischenraumfüllung
hergestellt sein, können
jedoch auch jeweils oder teilweise aus verschiedenen Werkstoffen
gefertigt sein. Die Stützen
stehen in regelmäßigen oder
unregelmäßigen Abständen zueinander.
Die Stütze 24 ist
durch einen Befestigungsbolzen 26 an der Basisplatte 20 in gleicher
Weise fixiert, wie das Formteil 10. Als Stütze können alternativ
oder ergänzend
auch vorgefertigte Stützelemente
aus geeigneten Materialien verwendet werden, beispielsweise aus
Hartschaum.
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Bei
der Verwendung von vorgefertigten Stützen wird z. B. der Bereich
der Auflagefläche
in gleicher Weise hergestellt wie das Formteil 10. Eine
genaue Anpassung der Auflagefläche
zu der Formwand wird durch das seitliche Einspritzen von flüssigem Gips
durch ein Durchgangsloch am oberen Rand der Stütze erreicht, so dass sich
die Stütze
genau an die Konturen der dreidimensionalen Formwand anpasst.
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Die äußere Oberfläche der
schnell aushärtenden
Formwand kann noch während
des vertikalen Aufbaus des Formteiles auf Sollmaß gefräst werden. Dies kann selbstverständlich auch
erst nach der vollständigen
Fertigstellung des Formteiles 10 erfolgen. Die äußere Oberfläche 11 der
Formwand 12 wird anschließend in an sich bekannter Weise
egalisiert und versiegelt.
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Durch
das beschriebene Verfahren zur Herstellung des Formteiles 10 großer Abmessungen wird
der Arbeits- und Zeitaufwand gegenüber herkömmlichen Verfahren erheblich
reduziert und berechenbarer. Es sind wenige Arbeitsgänge erforderlich, die
sich relativ genau im Voraus planen lassen. Die Materialkosten sind
verhältnismäßig gering,
und der Materialbedarf lässt
sich relativ genau vorhersagen. Das Verfahren ist unabhängig von
handwerklicher Erfahrung und führt
zu reproduzierbarer hoher Qualität.
Die verwendeten Werkstoffe können
bezüglich
ihrer mechanischen, chemischen und verfahrensrelevanten Eigenschaften
ausgewählt
bzw. definiert werden. Die üblicherweise verwendbaren
Materialien, beispielsweise Hartgips, sind preiswert erhältlich und problemlos
zu entsorgen.
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Ein
Formteil, das beispielsweise ausschließlich aus verschiedenen Hartgips-Werkstoffen hergestellt
ist, lässt
sich problemlos zur Entsorgung zerkleinern und zermahlen. Beim Aufbau
des Formteiles in mehreren Modulen kann das sperrige Formteil zur kompakten
Lagerung modulweise zerlegt werden und auf diese Weise beispielsweise
in genormten Transportcontainern transportiert werden.
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Der
Umfang der Datensätze
zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens ist relativ gering, da engmaschige
Datensätze
nur zur Definition der Formwand 12 erforderlich sind. Zur
Beschreibung der Rückwand 14 reichen
bereits weitmaschigere Datensätze
aus. Für
die Zwischenraumfüllung 16 sind
nur noch sehr kleine Datensätze
erforderlich. Das Verfahren kann kontinuierlich abwechselnd zwischen
dem Aufbau der Formwand 12 und der Rückwand 14 einerseits
und dem Auffüllen
des Wandzwischenraumes mit dem Füllungswerkstoff
abwechseln. Der Aufbau eines weiteren Höhenzuges erfolgt stets erst
nach Aushärtung
des darunter liegenden Höhenzuges.
Auf diese Weise wird eine Stützstruktur entbehrlich.
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Der
Auftrag des Formwand-Werkstoffes und des Rückwandwerkstoffes erfolgt durch
jeweils eine oder mehrere Düsen.
Bei Auftrag durch eine Anordnung von mehreren Düsen können diese in einer Art Kammstruktur
parallel in einer Reihe zueinander angeordnet sein. Die Werkstoffbereitstellung,
-Mischung, -Zufuhr und -Aufbringung erfolgen rechnergesteuert, wobei
der geometrische Ausbringungsverlauf, die Geschwindigkeit und die
Menge derart koordiniert werden, dass die Formgenauigkeit, Aushärtung, sowie
der Stoff-, Kraft-, und Formschluss der einzelnen Werkstofflagen
optimiert sind. Hierdurch kann ein massiver oder auch teilmassiver
Aufbau der Zwischenraumfüllung 16 realisiert
werden. Beim teilmassiven Aufbau können Hohlräume frei gestaltbarer Lage
und Größe in der
Zwischenraumfüllung
vorgesehen werden.
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Zur
Stabilisierung und zur Steigerung der Festigkeit des Formteils kann
insbesondere die Zwischenraumfüllung
mit Faser-Kunststoff-Verbund (FKV) verstärkt werden. Als Faser-Kunststoff-Verbund
(FKV) können
beispielsweise mit Laminierharz imprägnierte Glas- oder Kohlefaserstränge aufgebaut
werden, die auf einem angehärteten
Höhenzug der
Zwischenraumfüllung
aufgelegt werden und von dem nächsten
aufgetragenen Höhenzug
der Zwischenraumfüllung überdeckt
und eingeschlossen werden. Auch die Formwand 12 und/oder
die Rückwand 14 kann
auf diese Weise mit Faser-Kunststoff-Verbund
(FKV) in bekannter Weise auflaminiert und auf diese Weise selbst
erheblich verfestigt werden.
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Bei
Einsatz eines Düsenkamms
mehrerer Düsen
kann jede einzelne Düse
getrennt mit Werkstoff versorgt werden. Jede Düse kann gezielt geöffnet und
geschlossen werden. Auf diese Weise kann insbesondere die Formwand
mit verschiedenen Formwand-Stärken
und verschiedenen Formwand-Werkstoffen hergestellt werden.
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Die
Vorrichtung zur Herstellung des Formteiles 10, 50,
also der Industrieroboter, kann so angesteuert und programmiert
sein, dass die Formwand 12 mit einer sehr kleinen Auflösung von
beispielsweise 0,25 mm gebildet wird, während die übrigen Wände 14, 52, 54 mit
einer groberen Auflösung
von beispielsweise 5,0 mm oder grober gebildet werden. Die Formwand
kann, je nach Anforderungen an die Formwand, auf einem anderen Werkstoff
gebildet werden, als die übrigen
Wände 14, 52, 54.
Beispielsweise kann die Formwand 12 aus Metal oder Kunststoff
gebildet werden, während
die übrigen
Wände 14, 52, 54 aus
Hartgips oder Zement gebildet werden.
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Ferner
kann die Öffnungsweite
der Düse
und die Form der Düse
durch die Steuerung des Industrieroboters verändert werden, um auf diese
Weise Einfluss zu nehmen auf die Werkstoffflussmenge, die Kontur
der Wände
etc.
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Alternativ
zu der in den 1 und 2 dargestellten
einteiligen Ausführung
kann das Formteil auch aus mehreren Modulen zusammen gesetzt sein.
Jedes Modul wird auf die oben beschriebene Weise hergestellt. Hierzu
wird beispielsweise ein Teilbereich der x-Achse, das ist die Länge der
Formteiles, in der y-Achse, das ist die Tiefe des Formteiles, und
der z-Achse, das ist die Höhe
des Formteiles, vollständig
aufgebaut. Dann wird der Wagen in der x-Achse neu positioniert und mit Hilfe
bekannter Referenzpunkte neu initialisiert. Unmittelbar benachbart an
das erste Modul wird das folgende Modul über den nächsten Teilbereich in der x-Achse,
der y-Achse und der z-Achse vollständig aufgebaut. Dieser Vorgang wird
so häufig
wiederholt, bis das Formteil vollendet ist.
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Die
Verbindung zwischen den benachbarten Modulen wird beispielsweise
durch Passstifte und Bohrungen oder Nasen und Ausnehmungen benachbarter
Modulseiten realisiert, wie in den 3 und 4 dargestellt.
Hierdurch wird eine versatzfreie und reproduzierbar genaue Montage
der einzelnen Module zu dem kompletten Formteil sichergestellt.
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Das
Formteil kann alternativ oder ergänzend auch in der z-Achse,
also über
die Höhe
modulweise aufgeteilt sein, beispielsweise bei sehr großen Formteilen,
die modulweise in einen standardisierten Transportcontainer passen
sollen. Hierbei werden die Module zunächst in der z-Achse aufgebaut,
anschließend
in der x-Achse verschoben und neu positioniert, und erneut die übereinander
liegenden Module in der z-Achse aufgebaut. Dieser Vorgang wird so
häufig
wiederholt, bis das Formteil vollständig fertiggestellt ist.
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In
den 3 und 4 ist die Befestigung zweier
in der Z-Achse übereinander
angeordneter Module 101 , 102 ; 501 , 502 dargestellt.
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Die
Verbindung kann durch einen Befestigungsbolzen 64 und Passstifte 63 erfolgen,
wie in 3 dargestellt. Hierfür genügen in der Regel die Ausbildung
weitgehend ebener Stoßflächen 66, 68 der
beiden Module 101 102 . Die Passstifte 63 weisen einen
zylindrischen Teil auf, der fest verankert in dem einem Modul 101 ist, und ein leicht konischen Abschnitt
auf, der in einer entsprechenden konischen Ausnehmung 70 spielfrei
steckt.
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Der
zylindrische Teil der Passstifte 63 ist in entsprechenden
Bohrlöchern
des unteren Modules 101 verklebt
oder eingepresst. Der zuvor mit einem Trennmittel beschichtete bzw.
benetzte konische Teil des Passstiftes 63 wird durch den
Füllungs-Werkstoff der
Zwischenraumfüllung 16 des
oberen Modules umgossen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die
Module 101 , 102 auch
nach mehrfacher Trennung der Module 101 , 102 noch exakt zueinander positioniert
und zusammengebaut werden können.
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Die
Module 101, 102 werden
durch den Befestigungsbolzen 64 miteinander verbunden,
der in entsprechenden Bolzenbohrungen 72, 73 der
beiden Module 101 , 102 sitzt. Die beiden Längsenden
des Befestigungsbolzens 64 sind durch entsprechende Ausnehmungen 74, 75 in
den Modulen 101 , 102 zugänglich. Die beiden Enden des
Befestigungsbolzens 64 werden durch entsprechende kraftverteilende
Scheiben 76 und Gewindemuttern 77 verschraubt.
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In 4 ist
eine zweite Ausführungsform
der Modulverbindung dargestellt. Die exakte Positionierung der beiden
Module 501 , 502 zueinander
wird durch eine keilförmige
Nase 80 einerseits und eine entsprechende hohlkeilförmige Ausnehmung 82 andererseits
hergestellt. Die Verbindung kann selbstverständlich auch durch Passstifte
ergänzt
werden.
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Zur
Herstellung der Keil-Verbindung wird bei dem unteren Modul 501 die Oberseite 84 unter Ausbildung
einer oder mehrerer in Längsrichtung
verlaufender Ausnehmungen 82 geformt. Die Ausnehmung 82 kann
durch materialabhebende Bearbeitung geglättet werden. Anschließend wird
das obere Modul 502 unter Bildung
der Nase 80 aus der Zwischenraumfüllung 16 gebildet.
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Bei
zueinander seitlich benachbarten Modulen werden diese in gleicher
Weise miteinander verbunden.
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Für die bessere
Handhabung der Module können
an ihrer Oberseite jeweils entsprechende Vorrichtungen vorgesehen
sein. Beispielsweise können
in die Zwischenraumfüllung 16 an
der Oberseite zwei Transportösen
eingegossen sein, wobei die Transportösen selbst in einer Vertiefung
sitzen und nicht aus der Kontur des betreffenden Modules herausragen.
Die Vertiefung wird durch eine Schutzkappe verschlossen, um bei
der Herstellung des folgenden Moduls ein Einschließen von
Füllungswerkstoff in
den Ösenhohlraum
zu vermeiden.
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Bei
der Fertigstellung eines vorangegangenen Moduls und bei der Neupositionierung
des Wagens in der x-Achse können
an der seitlichen Stirnseiten der Module versenkte Befestigungsbeschläge, beispielweise
mit einem Gewinde versehene Metallplatten, zur späteren Verbindung
der einzelnen Module miteinander manuell angebracht werden. Die gesamte
Stirnfläche
wird jeweils mit einem Trennmittel 30 beschichtet, um ein
Verkleben zweier benachbarter Module miteinander zu verhindern.
Dies erfolgt manuell zügig
durch Aufpinseln oder mit Hilfe einer Spritzpistole. Der Vorgang
muss nicht CNC gesteuert sein. In z-Achsen-Richtung muss ggf. der
Aufbau einer oder mehrerer Modul-Säulen gegen Verkippen eines
nicht befestigten Moduls abgestützt
werden. Die Größe der einzelnen
Module kann beliebig gewählt
werden und wird sinnvoller Weise je nach Formgebung des Formteiles
gewählt.
Die übereinander
stehenden Module einer Säule
sollten in der x-Achse die gleiche Länge aufweisen.
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Die
Herstellungsvorrichtung ist fahrbar ausgestaltet. Auf diese Weise
kann die Herstellungsvorrichtung problemlos an jeden Ort einer Fertigungshalle
oder eines anderen Raumes verfahren werden derart, dass ein umfahrbarer
Arbeitsraum definiert wird, innerhalb dessen jeder geometrische
Ort von den Düsen
der Herstellungsvorrichtung erreicht werden kann. Zum Formenbau
wird die Herstellungsvorrichtung am Formenbauort fixiert. Die Fixierung
kann durch ausfahrbare Stützen
direkt auf dem Boden erfolgen. Alternativ oder ergänzend können Passstifte des
Herstellungs-Wagens in entsprechende Ausnehmungen des Bodens gesteckt
werden. Es können auch
andere Fixierelemente zur Fixierung des Herstellungsvorrichtungs-Wagens
am Boden vorgesehen sein. Der Boden einer Fertigungshalle kann beispielsweise
in Form eines Rasters mit entsprechenden Fixierelementen versehen
sein.
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In
der Fertigungshalle kann auch ein fest eingebautes Balken- oder
Plattensystem mit einer Nut angeordnet sein, in der Führungsstifte
des Herstellungsvorrichtungs-Wagens geführt werden. In den Hallenboden
sind elektronische Leitsysteme integriert, die eine genaue Positionsbestimmung
und Positionierung des Herstellungsvorrichtungs-Wagens ermöglichen.
Der Herstellungsvorrichtungs-Wagen kann zur Erhöhung der Beweglichkeit auf
einem Elektromagneten gelagert werden. Beim Umpolen des Elektromagneten
bildet sich ein Luftspalt und der Herstellungsvorrichtungs-Wagen
kann bewegt werden. Beim Zurückpolen
wird der Herstellungsvorrichtungs-Wagen fest am Metall-Boden magnetisch
fixiert. Nach der Fixierung und vor dem Beginn der folgenden Produktionsschritte
wird die exakte Position der Herstellungsvorrichtung anhand von
Referenzpunkten bestimmt.
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Die
Herstellungs-Vorrichtung weist einen Roboterarm mit zwei, drei oder
mehr Armsegmenten auf, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Die
Armsegmente sind auf der einen Seite an einer ortsfesten Basis-
und Steuereinheit mittels eines Gelenks beweglich montiert, an dessen
anderem Ende die Düsen
und/oder Fräseinheit
mittels eines weiteren Gelenks beweglich angeordnet ist. Der Roboterarm
ist mit bevorzugt elektrischen Antriebseinheiten ausgestattet, die
Bewegungen in allen sechs Freiheitsgraden des Raums erlauben, derart,
dass die Düsenöffnung bzw.
die Fräseinheit
jeden geometrischen Ort des Arbeitsbereichs aus der Raumrichtung kommend
anfahren kann, die für
die Fertigung des Formteiles erforderlich ist.
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Ein
sehr langer Roboterarm kann zu einer unpräzisen Führung der Düsen und/oder der Fräseinheit
führen.
Um dies zu vermeiden, ist die Herstellungsvorrichtung hybrid aufgebaut.
Die gesamte Herstellungsvorrichtung wird beispielsweise auf einem Motorfahrzeug
mit einem beweglichen Teleskoparm, der zwei, drei oder mehr Armsegmente
aufweist, mittels einer Drehscheibe drehbar montiert. An dem anderen
Ende des Teleskoparms ist ein beweglicher Roboterarm mit zwei, drei
oder mehr Armsegmenten vorgesehen, die durch Gelenke miteinander
verbunden sind, wobei an dem letzten Armsegment die Düsen- oder
Fräseinheit
montiert ist.
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Zum
Aufbau eines Formteils wird das Fahrzeug am Zielort statisch fixiert.
Dies kann durch ausfahrbare Stützen
erfolgen oder durch andere Arretiervorrichtungen. Der Teleskoparm
wird so nah wie möglich
an das Formteil herangefahren und dort fest arretiert. Auf diese
Weise wird für
die Herstellungsvorrichtung ein umfahrbarer Arbeitsraum definiert. Der
Gelenkarm ist mit elektrischen Antriebseinheiten ausgerüstet, die
Bewegungen in allen fünf
Freiheitsgraden des Raumes erlauben, so dass die Austrittsöffnungen
der Düsen
bzw. der Fräseinheit
jeden geometrischen Ort des Arbeitsbereichs, der für die Herstellung
des Formteiles erforderlich ist, dynamisch und fortlaufend erreichen
kann.
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Die
Herstellungs-Vorrichtung kann einen waagrecht beweglichen und ineinander
verschiebbaren Teleskoparm mit zwei, drei oder mehr Armsegmenten
aufweisen, an dessen Ende die Düsen
oder Fräseinheit
gelenkig befestigt ist. Der Teleskoparm ist auf einer senkrechten
Säule montiert
und die gesamte Vorrichtung ist auf einem in der Waagerechten beweglichen
Schlitten befestigt. Die Herstellungsvorrichtung kann auch, wie
bereits oben exemplarisch beschrieben, hybrid ausgebildet sein.
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Der
Aufbau des Formteiles erfolgt rechnergesteuert beispielsweise über STL-Datensätze oder VRML-Datensätze. Die
den jeweiligen Werkstoff ausbringenden Düsen werden durch Bewegungen
der Gelenkarme entlang der jeweils zu fertigenden Schichten des
Formteiles geführt.
Die STL-Datensätze
geben die Sollposition vor, wodurch die Antriebs- und Stellmotoren
der Roboterarme und -Gelenke in technisch bekannter Weise gesteuert
werden.
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Es
ist für
eine genaue Fertigung des Formteiles erforderlich, die tatsächliche
Position der Düsen- oder
Fräseinheit
einerseits und die genaue tatsächliche
Form und Kontur des Formteiles zu bestimmen. Ferner ist es nützlich,
die jeweils aufgebrachte Schichtdicke andererseits zu bestimmen.
Zu diesem Zweck ist eine Abtastvorrichtung vorgesehen, die in Bezug
auf das zu fertigende Formteil ortsfest ist. Die Abtastvorrichtung
arbeitet berührungslos
optisch. Auch eine mechanische Abtastung ist alternativ oder ergänzend möglich.
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Als
Abtastvorrichtung sind mit Laser arbeitende Totalstationen und Digital
Tracker mit eingebautem Absolutdistanz-Messer (ADM) besonders geeignet.
Formwand, Rückwand,
Abschlusswände und
Zwischenwände
können
reflektierende Füllstoffe enthalten.
Sie ermöglichen
eine genauere und zuverlässigere
Lasermessung des Digital Trackers. Die Daten können fortlaufend, und insbesondere
bei großen
Strecken, über
Funk gesendet werden, und können
hybrid mit GPS oder ähnlichem
Positionsbestimmungs-Systemen
zusammen arbeiten. Der Laser Tracker wird in der Nähe der Herstellungsvorrichtung frei
positioniert und durch das Anmessen im Raum fest platzierter Referenzspiegelreflektoren
im Raumkoordinaten-System initialisiert. Mit Hilfe der reflektierenden
Lichtwellen kann die Entfernung zwischen dem Laser Tracker und dem
mobilen Spiegelreflektor an der Herstellungsvorrichtung bestimmt
werden. Zusätzlich
werden der horizontale und vertikale Winkel zwischen dem Laser Tracker
und dem Spiegelreflektor der Herstellungsvorrichtung bestimmt. Mit
Hilfe dieser Angaben kann nun die genaue Position x, y und z der
Düsen-
und Fräseinheit
bestimmt werden. Durch diese Anordnung ist der Laser Tracker in
der Lage, zu erkennen, ob und wann sich der Spiegelreflektor der
Herstellungsvorrichtung bewegt. Es können mehrere Spiegelreflektoren
an verschiedenen Stellen der Herstellungsvorrichtung so angeordnet sein,
dass, wenn die reflektierenden Lichtwellen des Laser Trackers wegen
eines während
des Arbeitsprozesses verdeckten Spiegelreflektors unterbrochen sind,
dieser von einem anderen nicht verdeckten Spiegelreflektor ersetzt
wird. Der Laser Tracker kann mit der Fähigkeit einer Kamera kombiniert
werden und in Verbindung mit Photogrammetrie über Leuchtdioden den Ist-Wert
des fertigen Formteils im Raum erfassen. Aus den Messdaten werden
in dem angeschlossenen Rechner online jeweils die tatsächliche
Position der betreffenden Düse
und die tatsächliche
Form und Kontur des entstehenden Formteiles bestimmt, und mit den
Sollwerten verglichen. Ggf. wird die Position der Düsen korrigiert
oder das Formteil durch weiteren Materialauftrag ergänzt oder
Material durch einen Walzenfräser
korrigierend abgetragen. Die Geschwindigkeit der Messung des Laser Trackers
ggf. in Verbindung mit der Kamera, die Geschwindigkeit der Istwert-Berechnung
und die Geschwindigkeit der Materialausbringung sind derart zeitlich
aufeinander abgestimmt, dass Korrekturen der Positionen der Düsen oder
der Einsatz des korrigierenden Walzenfräsers oder der Fräseinheit
möglich
sind.
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Die
Lasereinheiten und ggf. die Kameras können an verschiedenen Positionen
montiert werden, beispielsweise an der Decke, an den Wänden oder
an einem mobilen Ständer.
Dadurch können
die Kameras oder die Lasermesseinheiten jeweils optimal für die vorzunehmenden
Messungen im Bezug auf das herzustellende Formteil positioniert
werden. Die Lasermesseinheiten, ggf. die Kameras oder die Abtast-Messvorrichtung
können
auch an dem Wagen befestigt werden, auf dem das Formteil errichtet
wird. Da die Abtastvorrichtung dem Formteil dann relativ nahe ist,
ist die Positions- und Konturbestimmung sehr genau.
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Es
kann vorgesehen sein, eine Positionsbestimmung des Formteiles durch
geeignete Einrichtungen, beispielsweise durch GPS, DGPS oder ähnliche
Systeme, z. B. Glonass oder Galileo vorzunehmen. Hierzu ist ein
entsprechendes Navigationssystem vorgesehen.
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Das
3D-Bildaufnahmesystem, das Lasermesssystem, die Abtast-Messvorrichtung,
die Ultraschall-Messvorrichtung und/oder das GPS können miteinander
hybrid kombiniert werden.
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Das
hier geschilderte Herstellungsverfahren kann auch auf andern Gebieten
eingesetzt werden, z. B. im Bauwesen und Tiefbauwesen oder zur Herstellung
von Wohn- oder Industriegebäuden.
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Ein
Staudamm könnte
so zusammengesetzt sein: Die Formwand 12 und die Rückwand 14 werden in
einer Auflösung
von z. B: 2 cm mit einem speziellen Zement aufgetragen. Die Eigenschaften
des Werkstoffs werden je nach Anforderung ausgewählt, z. B. abhängig davon,
ob die Wandfläche
mit Wasser ständig
in Berührung
steht. Die Rückwand 14 sollte genauso
präzise
wie die Formwand 12 aufgelöst sein, da sie hier eine Funktion übernimmt.
Zwischen der Formwand 12 und der Rückwand 14 werden zwei weitere
Zwischenwände
im Abstand von mehreren Zentimetern aufgebaut und mit geeignetem
Werkstoff ausgefüllt.
Dies kann Zement oder Kunststoff sein.
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Der
Verbund des vorderen und hinteren Teils dient zur Verstärkung, um
den enormen Druck des Höhenzuges
der Beton-Zwischenfüllung 16 und
deren Verdichtung aufzufangen und kann mehrere Zentimeter betragen.
Zur Vermeidung des Verkippens des vorderen und hinteren Teils des
Verbundes während
des Füllens
und der Verdichtung im Kernbereich können zur Verbesserung des Zusammenhalts
oben über
die Breite in regelmäßigem Abstand
in der x-Achse mehrere Krallen oder Zwingen vorübergehend bis zur Aushärtung befestigt
werden. Im Wandzwischenraum, dessen Breite mehrere Meter betragen
kann, werden zuvor manuell Stahlskelette zur Verstärkung eingebracht.
Es wird Höhenzug
für Höhenzug,
wie vorstehend beschrieben, aufgebaut. Ein Höhenzug kann mehrere Meter hoch
sein, z. B. 5 Meter. Vorteil dieser Konstruktion ist die große Zeitersparnis
durch Verzicht auf das Auf- und Abbauen von Schalungen, wie bei
jeder herkömmlichen
Bauweise. Beim neuen Positionieren der Herstellungsvorrichtung wird
jedes Mal neu initialisiert, um so den Standort der Herstellungsvorrichtung
im Koordinatensystem in Abstimmung mit den Projektdaten festzulegen.
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Ein
Wohn- oder Industriegebäude
könnte
so zusammengesetzt sein: Die Formwand 12 (Außenseite)
und die Rückwand 14 (Innenseite)
werden in einer Auflösung
von z. B. 1 cm aufgetragen. Die Eigenschaften des Werkstoffes der
Außenwand
aus Zement sind nach Bedarf einstellbar, z. B. eine bestimmte Durchfärbung oder,
wenn die Wandfläche mit
Wasser in Berührung
steht, wasserdicht und fest. Die Rückwand 14 muss genauso
präzise
wie die Formwand 12 sein, da sie hier eine Funktion übernimmt.
Die Eigenschaften des Werkstoffes, das die Innenwand des Gebäudes darstellt,
können
auch aus Gips sein, um Tapeten oder einen Anstrich aufzunehmen.
Die Innenwand kann aus Kunststoff sein und steht im Abstand von
z. B. 3 mm von der Außenwand. Sie
wird mit einem flüssigen
Kunststoff oder einem metallhaltigen Kunststoff ausgefüllt und übernimmt die
Aufgabe einer Dampfsperre, wie sie auf konventionelle Art in Form
und Folien aufgebaut wird.
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Zwischen
der Innenwand und der Rückwand werden
zwei Zwischenwände
im Abstand von mehreren Zentimetern aufgebaut, und der entstehende Hohlraum
wird mit einem geeignetem Werkstoff ausgefüllt. Dies kann Beton oder ein
Kunststoff sein.
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Um
den Wärmeschutz
zu verbessern, kann dem Werkstoff Luft oder Gas einschließende Mikrohohl-
Glas/Kunststoff-Kugeln oder zermahlenes Styropor oder Kork beigemischt
werden. Der Verbund des vorderen und hinteren Teils dient der Verstärkung, um
den hohen Druck des Höhenzuges
der Zwischenraumfüllung
und ihrer Verdichtung aufzufangen. Im Zwischenraum 13,
der mehrere Zentimeter Breite hat, werden zuvor manuell Stahlskelette
zur Verstärkung
eingebracht. Es wird Höhenzug
für Höhenzug,
wie oben beschrieben, aufgebaut. Ein Höhenzug kann z. B. die Hälfte der
Etagenhöhe,
z. B. 1,5 Meter, betragen. Nach Erreichen der ersten Etagenhöhe werden
zur Bildung der Decke vorgefertigte Betonblöcke, wie sie heute verwendet
werden, eingesetzt. Dann wird der folgende Höhenzug aufgetragen. Der Vorgang
kann sich beliebig wiederholen.
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Die
Dampfsperrenschicht kann auch nach innen oder beidseitig aufgebaut
sein. Beim neuen Positionieren der Herstellungsvorrichtung wird
jedes Mal neu initialisiert, um so den Standort der Herstellungsvorrichtung
im Koordinatensystem in Abstimmung mit den Projektdaten festzulegen.
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Während bei
dem obengenannten Beispiel der Funktionsteil eines Staudamms aus
einem Guß angestrebt
wird, kann das Funktionsteil eines Wohn- oder Industriegebäudes in
Modulen aufgebaut sein.