DE102006026613A1 - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons eines Brennwert-Heizgerätes - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (9) eines Brennwert-Heizgerätes (1), bei dem beim Vorliegen von bestimmten Randbedingungen ein Siphon-Füllprogramm aktiviert wird, dergestalt, dass das Brennwert-Heizgerät (1) für eine bestimmte Zeitdauer mit einer geringen Heizleistung betrieben wird, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, so dass der Siphon (9) mit Abgaskondensat gefüllt und gegen Abgasaustritt verschlossen wird, wobei bei Beendigung eines Heizvorgangs unterhalb einer bestimmten Heizleistung P¶kond¶, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, eine Zeitmessung aktiviert wird und das Siphon-Füllprogramm dann aktiviert wird, wenn binnen einer vorbestimmten Zeit t¶w¶ das Brennwert-Heizgerät (1) nicht wieder mit einer Heizleistung unterhalb der bestimmten Heizleistung P¶kond¶ betrieben wurde.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons eines Brennwert-Heizgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Bei Brennwert-Heizgeräten wird das Abgas derartig weit abgekühlt, dass der im Abgas enthaltenen Wasserdampf unterhalb des Taupunktes, der bei üblichen Brenngas-Luft-Gemischen bei ca. 57°C liegt, auskondensiert. Das Kondensat wird aufgefangen und über einen Siphon abgeführt. Der Siphon hat die Aufgabe, Abgasaustritt aus dieser Leitung zu verhindern.
- Bei langen Stillstandszeiten des Gerätes oder beim Betrieb des Brennwert-Heizgerätes bei hohen Heizleistungen kann es vorkommen, dass kein Kondensat entsteht, während gleichzeitig Kondensat im Siphon verdunstet. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass Abgas durch den offenen Siphon austritt.
- Zur Lösung dieses Problems ist aus der
DE 41 34 230 A1 bekannt, dass in bestimmten Zeitabständen für eine bestimmte Zeit der Brenner derart betrieben wird, dass Kondensat gebildet wird. Dies geschieht durch eine Reduzierung der Heizleistung, optional bei erhöhtem Volumenstrom des Kühlkreislaufs. Hierdurch ist sichergestellt, dass neues Kondensat anfällt und der Siphon befüllt wird. - Wird stets in bestimmten Zeitabständen das Siphon-Füllprogramm durchgeführt, so kann es sein, dass der Siphon bereits zu Beginn des Siphon-Füllprogramms gefüllt ist und der Füllvorgang somit entbehrlich wäre.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren derart zu optimieren, dass es nur dann durchgeführt wird, wenn es auch notwendig ist. Gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 wird nach Beendigung eines Heizvorgangs unterhalb einer bestimmten Heizleistung, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, eine Zeitmessung aktiviert und das Siphon-Füllprogramm nur dann aktiviert, wenn binnen einer vorbestimmten Zeit das Brennwert-Heizgerät nicht wieder mit einer Heizleistung unterhalb dieser bestimmten Heizleistung betrieben wird. Somit ist sichergestellt, dass das Siphon-Füllprogramm unterbleibt, wenn das Gerät auf Grund einer angeforderten Wärmeleistung im kondensierenden Heizbetrieb betrieben wird und der Siphon somit gefüllt wird. Hierdurch wird erreicht, dass das Heizgerät möglichst immer mit der bedarfsgerechten Heizleistung betrieben wird.
- Alternativ zu der Bedingung, dass das Brennwert-Heizgerät unterhalb einer bestimmten Heizleistung, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, betrieben wird, kann als Kriterium auch beim Betrieb des Brennwert-Heizgerät die Unterschreitung einer bestimmten Vorlauftemperatur oder einer bestimmten Abgastemperatur dienen. Es kann auch möglich sein, dass mindestens zwei der genannten Bedingungen erfüllt sein müssen.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. So wird die Zeitmessung gestoppt, wenn das Gerät wieder unterhalb der vorbestimmten Heizleistung betrieben wird. Nach Beendigung des Heizvorgangs mit der vorbestimmten Heizleistung wird die Zeitmessung wieder neu begonnen. Dies schließt den Fall ein, dass die Heizleistung von einer Heizleistung unterhalb der bestimmten Grenzheizleistung auf oberhalb dieser Heizleistung erhöht wird. Das Siphon-Füllprogramm kann entweder bei der nächsten Wärmeanforderung durchgeführt werden oder aber auch unabhängig von einer Wärmeanforderung nach Been digung der vorbestimmten Zeit. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Siphon-Füllprogramm mit der minimalen Heizleistung des Brennwert-Heizgerätes durchgeführt. Wird der Volumenstrom durch den Wärmeaustauscher des Brennwert-Heizgerätes erhöht, so kann ebenfalls die Kondensation begünstigt werden.
- Die Erfindung wird nun anhand der Figur detailliert erläutert. Hierbei zeigt
1 ein Heizgerät zur Durchführung des Verfahrens. -
1 zeigt ein Brennwert-Heizgerät1 . Über ein Brenngasventil35 ist eine Brenngaszufuhr mit einem Gebläse13 , welches über einen Motor3 verfügt, verbunden. Die Druckseite des Gebläses13 mündet in eine Gemischkammer5 , welche an einen Brenner7 grenzt. Unterhalb des Brenners7 befindet sich ein Wärmeaustauscher18 , der wiederum in einen Kondensat- und Abgassammler8 mündet. Von dem Abgas- und Kondensatsammler8 geht eine Leitung10 in einen Siphon9 . Andererseits führt eine Abgasleitung11 , in der sich ein Abgastemperatursensor23 befindet zu einem Frischluft-/Abgas-Rohranschluss2 . Eine Heizungsrücklaufleitung14 führt über eine Pumpe26 zum Wärmeaustauscher18 und von dem Wärmeaustauscher18 in eine Vorlaufleitung20 , in der sich ein Vorlauftemperatursensor21 befindet. Eine Regelung22 ist mit den elektrischen Komponenten des Brennwert-Heizgerätes1 verbunden. - Beim normalen Heizbetrieb gibt die Regelung
22 in Abhängigkeit der Temperatur des Vorlauftemperatursensors21 in der Vorlaufleitung20 ein Steuersignal sowohl an den Motor3 des Gebläses13 , als auch das Brenngasventil35 . Ein Brenngas-Luftgemisch wird innerhalb des Gebläses13 gemischt, dem Brenner7 zugeführt und zwischen Brenner7 und Wärmeaustauscher18 verbrannt. Im Wärmeaustauscher18 werden die Abgase abgekühlt und die Wärme des Abgases auf den Wasserkreislauf14 ,20 übertragen. Das Kondensat läuft in den Siphon9 . - In der Regelung
22 sind die Betriebsparameter für den Betrieb des Brennwert-Heizgerätes1 hinterlegt. Hierzu gehört auch eine vorbestimmte Heizleistung Pkond, bei welcher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Abgase im Wärmeaustauscher18 derartig abgekühlt werden, dass Wasserdampf auskondensiert. Wird das Heizgerät oberhalb der vorbestimmten Heizleistung Pkond betrieben, so ist der Anfall neuen Kondensats nicht sichergestellt. Um Kondensatanfall zu gewährleisten, wird das Siphon-Füllprogramm durchgeführt. Hierzu startet die Regelung22 eine Zeiterfassung, sobald letztmals das Heizgerät mit einer Heizleistung unterhalb der vorbestimmten Heizleistung Pkond betrieben wurde. Wird innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne tw die vorbestimmte Heizleistung Pkond wieder unterschritten, so wird die Zeiterfassung gestoppt und nach Beendigung des Heizvorgangs mit geringer Heizleistung die Zeiterfassung wieder gestartet. Wird innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne tw das Heizgerät nicht wieder mit geringer Heizleistung betrieben, so ist dies ein Indiz dafür, dass der Siphon befüllt werden muss. Entweder nach Ablauf der vorbestimmten Zeit tw oder bei der nächsten Heizanforderung wird das Siphon-Füllprogramm durchfahren. Hierzu wird unabhängig von der angeforderten Heizleistung das Heizgerät mit einer Heizleistung unterhalb der bestimmten Heizlast Pkond vorzugsweise mit minimaler Leistung betrieben. Wird gleichzeitig die Förderleistung der Pumpe26 erhöht, so erhöht sich der Volumenstrom des Kühlmittels durch den Wärmeaustauscher18 , wodurch es zu einer erhöhten Kondensation kommt. - Anstelle des Kriteriums der Unterschreitung einer vorbestimmten Heizleistung Pkond kann die Unterscheitung einer bestimmten Vorlauftemperatur TVor,Grenz oder einer bestimmten Abgastemperatur TAbgas,Grenz als Bedingung herangezogen werden. Um ein Kriterium zu überprüfen, kann vorgesehen sein, dass mindestens zwei oder alle Kriterien erreicht sind (Redundanz).
- Wie bereits einleitend angemerkt, liegt der Taupunkt des Abgases eines Brennwert-Heizgerätes bei etwa 57°C. Erst bei Unterschreitung dieser Temperatur kann Wasserdampf aus kondensiert werden, wobei die Menge des Kondensats zunimmt, je tiefer das Abgas auskondensiert wird.
- Beträgt die Vorlauftemperatur mehr als 57°C, so kann im Wärmeaustauscher kein Wasserdampf auskondensiert werden. Ist die Vorlauftemperatur kleiner der Taupunktstemperatur des Abgases, so kann Wasserdampf kondensieren; je nach Rahmenbedingungen ist dies jedoch nicht zwingend gewährleistet. Bei modernen Wärmeaustauschern
18 kann jedoch bei Vorlauftemperaturen unterhalb 45°C davon ausgegangen werden, dass ausreichend Kondensation stattfindet. Erfasst die Regelung22 im stationären Betrieb eine mittels Vorlauftemperatursensor21 gemessene Temperatur, die kleiner einer vorbestimmten Vorlauftemperatur TVor,Grenz, bei der Kondensation auftritt, ist, so wird die Zeiterfassung für die Auslösung des Siphon-Füllprogramms gestoppt und bei Beendigung des Heizvorgangs neu begonnen. Es ist notwendig, dass sich das Gerät im stationären Zustand befindet, da beim Start kurzzeitig Temperaturen auftreten, die wesentlich von den stationär gemessenen Temperaturen abweichen. Dies gibt auch für das Abgas. - Das Abgas wird im Wärmeaustauscher
18 nicht homogen abgekühlt. Vielmehr wird das Abgas, das unmittelbar an den Wärmeaustauscherwänden entlang strömt, stärker abgekühlt als das Abgas, das mitten durch Lamellen, Nobben oder ähnliches strömt. Daher kann stromab des Wärmeaustauschers18 bei Abgastemperaturen am Abgastemperatursensor23 oberhalb der Taupunktstemperatur bereits Kondensat im Wärmeaustauscher entstanden sein. Bei Abgastemperaturen stromab des Wärmeaustauschers18 unterhalb der Taupunktstemperatur muss jedoch zwingend Kondensat im Wärmeaustauscher18 angefallen sein. Erfasst die Regelung22 im stationären Betrieb eine mittels Abgastemperatursensor23 gemessene Temperatur, die kleiner einer vorbestimmten Abgastemperatur TAbgas,Grenz, bei der Kondensation auftritt, ist, so wird die Zeiterfassung für die Auslösung des Siphon-Füllprogramms gestoppt und bei Beendigung des Heizvorgangs neu begonnen.
Claims (6)
- Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ), bei dem beim Vorliegen von bestimmten Randbedingungen ein Siphon-Füllprogramm aktiviert wird, dergestalt, dass das Brennwert-Heizgerät (1 ) für eine bestimmte Zeitdauer mit einer geringen Heizleistung betrieben wird, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, so dass der Siphon (9 ) mit Abgaskondensat gefüllt und gegen Abgasaustritt verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Beendigung eines Heizvorgangs unterhalb einer bestimmten Heizleistung Pkond, bei der der Taupunkt der Abgase unterschritten wird, eine Zeitmessung aktiviert wird und das Siphon-Füllprogramm dann aktiviert wird, wenn binnen einer vorbestimmten Zeit tw das Brennwert-Heizgerät (1 ) nicht wieder mit einer Heizleistung unterhalb der bestimmten Heizleistung Pkond, unterhalb einer bestimmten Vorlauftemperatur TVor,Grenz und/oder unterhalb einer bestimmten Abgastemperatur TAbgas,Grenz betrieben wurde. - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem nächsten Betrieb des Brennwert-Heizgerätes (1 ) unterhalb der bestimmten Heizleistung Pkond, unterhalb einer bestimmten Vorlauftemperatur TVor,Grenz und/oder unterhalb einer bestimmten Abgastemperatur TAbgas,Grenz die Zeitmessung gestoppt und bei Beendigung des Heizvorgangs neu begonnen wird. - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Siphon-Füllprogramm bei der nächsten Wärmeanforderung nach Beendigung der vorbestimmten Zeit tw aktiviert wird. - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Siphon-Füllprogramm unabhängig von einer Wärmeanforderung nach Beendigung der vorbestimmten Zeit tw aktiviert wird. - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Siphon-Füllprogramm mit minimaler Heizleistung Pmin durchgeführt wird. - Verfahren zur Vermeidung des Austrocknens eines Siphons (
9 ) eines Brennwert-Heizgerätes (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Siphon-Füllprogramm mit erhöhtem Volumenstrom durch den Wärmeaustauscher (18 ) des Brennwert-Heizgerätes (1 ) durchgeführt wird.
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