DE102006024627A1 - Schaltvorrichtung für ein Getriebe - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für ein Getriebe, insbesondere für ein Zahnräderwechselgetriebe eines Kraftfahrzeugs, das eine mittels eines Schalthebels betätigbare Schaltwelle aufweist, wobei die Bewegung des Schalthebels auf mindestens ein Ausgleichsgewicht übertragen wird, das sich mit Abstand um eine Drehachse bewegen kann.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine Schaltvorrichtung der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus der
DE 196 36 506 A1 bekannt. Dort wird es als nachteilig erkannt, dass bei Schaltvorgängen in Kraftfahrzeug-Zahnräderwechselgetriebe gelegentlich infolge schneller Schaltvorgänge Kraftspitzen auftreten, die eine hohe Belastung für die Vorrichtung darstellen. Daher sieht die in dem genannten Dokument beschriebene Lösung vor, dass eine Zusatzmasse an einem Ausleger angeordnet wird, der um eine Drehachse drehen kann. Der Ausleger ist über einen Lenker mit dem Schalthebel verbunden, mit dem die Schaltwelle betätigt wird. - Beim Schalten, d. h. beim Betätigen des Schalthebels, wird daher der Ausleger und mit ihm die Zusatzmasse mit bewegt, was dem Aufbau von Kraftspitzen entgegenwirkt.
- Eine ähnliche Lösung beschreibt die
DE 195 23 141 C2 . Auch dort ist ein drehbar gelagerter Ausleger vorgesehen, der endseitig mit einer Zusatzmasse versehen ist. Der Ausleger ist kinematisch mit dem Schalthebel gekoppelt, wodurch sich derselbe Effekt ergibt, wie bei derDE 196 36 506 A1 . - Nachteilig ist bei den vorbekannten Schaltvorrichtungen, dass sich bei entsprechend schnellen Schaltvorgängen immer noch Kraftspitzen aufbauen können, die störend bzw. schädlich sind.
- Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schaltvorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass auch bei sehr schnellen Schaltvorgängen Kraftspitzen optimal und in einfacher und effizienter Weise abgebaut werden können. Damit sollen die bei schnellen Schaltvorgängen auftretenden Bauteilbelastungen weiter reduziert werden.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichsgewicht der Schaltvorrichtung so in einem Führungselement angeordnet ist, dass es sich gegen die Kraft mindestens eines Federelements in eine Richtung bewegen kann, die senkrecht auf der Drehachse und senkrecht auf dem Abstandsvektor zwischen Drehachse und Ausgleichsgewicht steht.
- Der Erfindungsgedanke stellt also darauf ab, dass das an sich bekannte Ausgleichsgewicht nicht mehr fest an einem Ausleger oder einem ähnlichen Trägerteil angeordnet wird, sondern mittels eines Federelements elastisch beweglich relativ zu diesem angeordnet wird. Hierdurch ergibt sich eine sanftere Einsteuerung der durch das Ausgleichsgewicht hervorgerufenen Massenkräfte, wodurch Kraftspitzen besser aufgefangen und abgebaut werden können.
- Als Federelement kommt bevorzugt eine Schraubenfeder zum Einsatz.
- Das Führungselement kann eine durch eine Wandung begrenzte Kammer aufweisen, in der sich das Ausgleichsgewicht in die genannte Richtung bewegen kann. Bei der Richtung handelt es sich um die Tangentialrichtung des Ausgleichsgewichts bezüglich der Drehachse, um die das Ausgleichsgewicht drehbar gelagert ist.
- Eine bevorzugte Ausführungsform sieht zwei Federelemente zwischen dem Ausgleichsgewicht und dem axialen Ende der Kammer vor. Damit ist die federelastische Bewegung des Ausgleichsgewichts relativ zum Führungselement gewährleistet, d. h. eine beidseitige elastische Aufhängung des Ausgleichsgewichts bezüglich der genannten Richtung.
- Die Kammer und das Ausgleichsgewicht können in einem Schnitt senkrecht zur genannten (Tangential-)Richtung eine Kreisform aufweisen.
- Bevorzugt ist das Führungselement am Ende eines um die Drehachse gelagerten Auslegers angeordnet. An den Enden des Auslegers können zwei Führungselemente mit jeweiligen Ausgleichsgewichten angeordnet sein. Die Übertragung der Bewegung vom Schalthebel auf das Ausgleichsgewicht kann über einen Lenker erfolgen, der am Schalthebel mit radialem Abstand zur Schaltwelle und am Ausleger mit radialem Abstand zur Drehachse angelenkt ist. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass der Ausleger mittels eines Federelements elastisch in einer Null-Stellung gehalten wird. Hierdurch wird eine neutrale Position für den Schalthebel definiert.
- Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, dass die Übertragung der Bewegung vom Schalthebel auf das Ausgleichsgewicht über einen Hebel erfolgt, der elastisch ausgebildet ist und der mit seinem von der Schaltwelle abgewandten Ende in eine Kulisse im Ausleger eingreift. Durch die elastische Ausbildung des Hebels wird ebenfalls eine sanftere Einkopplung der Massenkräfte der Ausgleichsgewichte bewerkstelligt.
- Insgesamt ergibt sich mit dem Erfindungsvorschlag eine optimale Dämpfung der Wirkung der Ausgleichsgewichte, um bei schnellen Schaltvorgängen die Kräfte, die auf die Endanschläge der Schaltvorrichtung wirken, zu verringern.
- Kurze Beschreibung der Figuren
- In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Schaltvorrichtung für ein Zahnräderwechselgetriebe eines Kraftfahrzeugs in perspektivischer Ansicht gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, -
2 den Ausleger der Schaltvorrichtung gemäß1 mit an beiden Enden angeordneten Ausgleichsgewichten in perspektivischer Ansicht, -
3 den Ausleger gemäß2 in geschnittener Darstellung und -
4 die Schaltvorrichtung in perspektivischer Ansicht gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. - Ausführliche Beschreibung der Figuren
- In
1 ist eine Schaltvorrichtung1 für ein Zahnräderwechselgetriebe eines Kraftfahrzeugs zu sehen, wobei nur die hier interessierenden Bauteile dargestellt sind. Ein (nicht dargestellter) Handschalthebel greift über ein geeignetes Gestänge oder Kabel an einem Kugelgelenk20 an, das am einen Ende eines Schalthebels2 angeordnet ist. Der Schalthebel2 ist an einer Schaltwelle3 befestigt, die mittels eines (nicht dargestellten) Schaltfingers die Wechselzahnräder des Getriebes in oder außer Eingriff bringt. - Mit radialem Abstand b von der Achse der Schaltwelle
3 ist auf dem Schalthebel2 ein Gelenkpunkt21 angeordnet, an dem ein Lenker14 mit seinem einen Ende gelenkig angebunden ist. Mit seinem anderen Ende ist der Lenker14 an einem Ausleger13 an einem Gelenkpunkt22 angebunden. Der Gelenkpunkt22 befindet sich dabei in einem radialen Abstand c von der Drehachse5 , die den Ausleger13 lagert. Die Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Schalthebels2 wird hierdurch auf den Ausleger13 übertragen. Ein nicht dargestellter Fortsatz des Gelenkpunkts22 greift in eine Bohrung19 (s.2 ) im Ausleger13 ein und legt so den Gelenkpunkt22 am Ausleger13 fest. - An den beiden Enden des Auslegers
13 befindet sich je ein Führungselement6 , wobei in jedem Führungselement6 – wie noch näher zu sehen sein wird – ein Ausgleichsgewicht4 angeordnet ist. Die beiden Führungselemente6 sind dabei mit radialem Abstand von der Drehachse5 angeordnet, wobei für das eine Führungselement6 in den1 bis3 der Abstand a eingezeichnet ist. Hieraus ergibt sich auch der Abstandsvektor A, der sich radial von der Drehachse5 weg erstreckt und bis zum Ort des Ausgleichsgewichts4 reicht. - Der Ausleger
13 wird mittels eines als Torsionsfeder ausgebildeten Federelements15 in einer Null-Position gehalten, so dass ohne Beaufschlagung mit äußeren Kräften die dargestellte Position von der Schaltvorrichtung1 eingenommen wird. - Der genaue Aufbau der Führungselemente
6 und der sich in diesen befindlichen Ausgleichsgewichte4 geht aus den2 und3 hervor. Wie2 zu entnehmen ist, ist der Ausleger13 in einer Bohrung18 in einer geeigneten Achse gelagert; hierdurch ist die Drehachse5 definiert. Von dieser Drehachse5 erstreckt sich der Abstandsvektor A radial bis zum Massenmittelpunkt der Ausgleichsgewichte4 , s.3 . Die Führungselemente6 sind im Ausführungsbeispiel als hohlzylindrische Elemente ausgebildet, weisen eine innere Wandung9 auf und definieren damit eine Kammer10 für die Ausgleichsgewichte4 . Die Gewichte4 sind vorliegend zylinderförmig ausgebildet. - Wie
3 entnommen werden kann, besteht eine Bewegungsmöglichkeit für die Ausgleichsgewichte4 in der Kammer10 in eine Richtung B, die senkrecht auf der Drehachse5 und senkrecht auf dem Abstandsvektor A steht, d. h. in Längsrichtung der hohlzylindrischen Kammer10 . - Zwischen den axialen Enden
11 und12 der Kammer10 und dem Ausgleichsgewicht4 ist jeweils ein als Schraubenfeder ausgebildetes Federelement7 bzw.8 angeordnet. Wie anhand3 gesehen werden kann, kann das Ausgleichsgewicht4 in der Kammer10 somit in Richtung B hin und her bewegt werden. - Bei schnellen Schaltvorgängen, d. h. schnellen Bewegungen des Schalthebels
2 , entsteht ein Impuls, der die Endanschläge der Schaltvorrichtung beschädigen könnte. Über den dargestellten Mechanismus, bestehend aus Schalthebel2 , Lenker14 und Ausleger13 , kann der Impuls mittels der federgelagerten Ausgleichsgewichte4 entsprechend abgeschwächt werden. Die Drehbewegung wird dabei über den Lenker14 vom Schalthebel2 in den Ausleger13 eingeleitet. Entsteht durch ein schnelles Schalten ein Kraftimpuls, wird die Energie durch das Verschieben der Ausgleichsgewichte4 gegen die Kraft der Federn7 ,8 in Richtung B abgebaut. - Grundsätzlich möglich ist es auch, dass nicht entkoppelte Ausgleichsgewichte eingesetzt werden. In diesem Falle kann die Drehbewegung über die Bohrung
18 in den Ausleger13 eingeleitet werden. - Eine alternative, aber grundsätzlich gleiche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung ist in
4 dargestellt. Der Unterschied zur vorbeschriebenen Lösung besteht hier darin, dass der Ausleger13 eine Kulisse17 aufweist, in die ein Hebel16 eingreift, der fest am Schalthebel2 angeordnet ist. Allerdings ist der Hebel16 biegeelastisch ausgebildet, so dass er eine definierte Nachgiebigkeit gegen Biegemomente aufweist. Hierdurch wird die Bewegungsübertragung vom Schalthebel2 auf den Ausleger13 weicher gestaltet, so dass auch hierdurch Kraftspitzen abgebaut werden können. - Bei schnellen Schaltvorgängen ergibt sich die erläuterte Beschleunigung der Ausgleichsgewichte
4 und – bei Erreichen der Endlage – ein entsprechendes Abbremsen gegen die Kraft der Federn7 ,8 . Die hierdurch entstehende impulsartige Kraftspitze, die auf die beteiligten Bauteile der Schaltvorrichtung – insbesondere auf die Kulisse17 – wirkt, kann durch die vorgeschlagene „Schwächung" des Hebels16 abgebaut werden. Der Hebel16 hat also eine federnde Wirkung, da er eine gewisse Biegeelastizität aufweist, deren Größe fachmännisch ausgelegt bzw. ausgewählt wird. Die Energie des genannten Impulses kann damit abgebaut werden. -
- 1
- Schaltvorrichtung
- 2
- Schalthebel
- 3
- Schaltwelle
- 4
- Ausgleichsgewicht
- 5
- Drehachse
- 6
- Führungselement
- 7
- Federelement
- 8
- Federelement
- 9
- Wandung
- 10
- Kammer
- 11
- axiales Ende
- 12
- axiales Ende
- 13
- Ausleger
- 14
- Lenker
- 15
- Federelement
- 16
- Hebel
- 17
- Kulisse
- 18
- Bohrung
- 19
- Bohrung
- 20
- Kugelgelenk
- 21
- Gelenkpunkt
- 22
- Gelenkpunkt
- a
- Abstand
- b
- Abstand
- c
- Abstand
- A
- Abstandsvektor
- B
- Richtung senkrecht auf die Drehachse
- und senkrecht auf den Abstandsvektor
Claims (10)
- Schaltvorrichtung (
1 ) für ein Getriebe, insbesondere für ein Zahnräderwechselgetriebe eines Kraftfahrzeugs, das eine mittels eines Schalthebels (2 ) betätigbare Schaltwelle (3 ) aufweist, wobei die Bewegung des Schalthebels (2 ) auf mindestens ein Ausgleichsgewicht (4 ) übertragen wird, das sich mit Abstand (a) um eine Drehachse (5 ) bewegen kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichsgewicht (4 ) so in einem Führungselement (6 ) angeordnet ist, dass es sich gegen die Kraft mindestens eines Federelements (7 ,8 ) in eine Richtung (B) bewegen kann, die senkrecht auf der Drehachse (5 ) und senkrecht auf dem Abstandsvektor (A) zwischen Drehachse (5 ) und Ausgleichsgewicht (4 ) steht. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
7 ,8 ) als Schraubenfeder ausgebildet ist. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (
6 ) eine durch eine Wandung (9 ) begrenzte Kammer (10 ) aufweist, in der sich das Ausgleichsgewicht (4 ) in die Richtung (B) bewegen kann. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Federelemente (
7 ,8 ) zwischen dem Ausgleichsgewicht (4 ) und dem axialen Ende (11 ,12 ) der Kammer (10 ) angeordnet sind. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
10 ) und das Ausgleichsgewicht (4 ) in einem Schnitt senkrecht zur Richtung (B) eine Kreisform aufweisen. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (
6 ) am Ende eines um die Drehachse (5 ) gelagerten Auslegers (13 ) angeordnet ist. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden des Auslegers (
13 ) zwei Führungselemente (6 ) mit Ausgleichsgewichten (4 ) angeordnet sind. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Bewegung vom Schalthebel (
2 ) auf das Ausgleichsgewicht (4 ) über einen Lenker (14 ) erfolgt, der am Schalthebel (2 ) mit radialem Abstand (b) zur Schaltwelle (3 ) und am Ausleger (13 ) mit radialem Abstand (c) zur Drehachse (5 ) angelenkt ist. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (
13 ) mittels eines Federelements (15 ) elastisch in einer Null-Stellung gehalten wird. - Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Bewegung vom Schalthebel (
2 ) auf das Ausgleichsgewicht (4 ) über einen Hebel (16 ) erfolgt, der elastisch ausgebildet ist und der mit seinem von der Schaltwelle (3 ) abgewandten Ende in eine Kulisse (17 ) im Ausleger (13 ) eingreift.
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