DE102006022431B4

DE102006022431B4 - Implantat mit einem Verbindungsstück zur Überbrückung eines defekten Wirbelkörpers einer Halswirbelsäule eines Menschen

Info

Publication number: DE102006022431B4
Application number: DE102006022431A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-07-15
Filing date: 2006-05-13
Publication date: 2011-11-17
Anticipated expiration: 2026-05-14
Also published as: DE202005011170U1; DE102006022431A1

Abstract

Implantat mit einem Verbindungsstück (7) zur Überbrückung eines defekten Wirbelkörpers einer Halswirbelsäule eines Menschen und mit Schrauben (5) zur Verbindung des Verbindungsstücks (7) mit an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern, wobei die Längsachsen von Gewinden (6) der Schrauben (5) im implantierten Zustand parallel zur Langsachse des Verbindungsstücks (7) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (5) jeweils mit einem Anschlussstück (10) verbunden sind, dass das Verbindungsstück (7) und die Anschlussstücke (10) einen unrunden Querschnitt aufweisen und dass Kupplungsstücke (11) die Enden des Verbindungsstücks (7) und die Anschlussstücke (10) umgreifen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Implantat mit einem Verbindungsstück zur Überbrückung eines defekten Wirbelkörpers einer Halswirbelsäule eines Menschen und mit Schrauben zur Verbindung des Verbindungsstücks mit an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern, wobei die Längsachsen von Gewinden der Schrauben im implantierten Zustand parallel zur Längsachse des Verbindungsstücks angeordnet sind.
Ein solches Implantat ist aus der US 4,636,217 A bekannt. Dieses Implantat wird in einen Freiraum der Wirbelsäule eingesetzt, nachdem der beschädigte Wirbelkörper entfernt wurde. Das Implantat wird mit Knochenschrauben in angrenzende Wirbelkörper festgeschraubt. Für das Drehen der Knochenschrauben hat das Implantat einen nach der Implantation zugänglichen Antrieb.
Die US 5,062,850 A offenbart ein Implantat zum Ersatz eines operativ entfernten natürlichen Wirbelkörpers. Das Implantat hat zwei auf Abstand zueinander gehaltene Platten, die mittels im angrenzenden Wirbelkörper eingebrachter Schrauben fixiert sind.
Die US 4 553 273 A offenbart eine Vorrichtung zur Stabilisierung des Rückrates, nachdem ein Wirbelkörper entfernt wurde. Die Vorrichtung hat ein in der Länge ausdehnbares Implantat, welches in angrenzende Wirbelkörper eingesetzt wird.
Aus der EP 0 560 140 A1 ist eine Bandscheibenendoprothese bekannt geworden, bei der eine Grundplatte und eine Deckplatte jeweils mit angrenzenden Wirbeln verschraubt sind. Zwischen der Grundplatte und der Deckplatte ist ein Gelenkzentrum angeordnet.
Weiterhin sind Implantate zur Überbrückung eines oder mehrerer defekter Wirbelkörper aus der Praxis bekannt. Das Verbindungsstück des bekannten Implantats ist als längliche Metallplatte mit Bohrungen zur Durchführung der Schrauben ausgebildet. Jeweils zwei Schrauben verbinden die Metallplatte mit an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern und sind in der Außenmantelfläche des Wirbelkörpers eingedreht. Die Schrauben sind hierdurch quer zu einem Rückenmarkskanal des Wirbelkörpers angeordnet und weit von einer Biegelinie und Achse der Halswirbelsäule entfernt. Dies führt jedoch zu einer hohen Belastung der Verschraubung des Verbindungsstücks mit den Wirbelkörpern, da bei einer Biegebelastung des Verbindungsstücks die Verschraubung aufgehebelt wird. Daraus folgt jedoch eine sehr geringe Einsatzzeit des Implantats. Eine solche geringe Einsatzzeit erfordert jedoch eine frühzeitige Revisionsoperation zur Erneuerung des Implantats. Weiterhin besteht die Gefahr, dass durch die hohe Belastung der Verschraubung die an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörper beschädigt werden und im ungünstigsten Fall in der Revisionsoperation ebenfalls überbrückt werden müssen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Implantat der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass es eine besonders hohe Einsatzzeit ermöglicht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schrauben jeweils mit einem Anschlussstück verbunden sind, dass das Verbindungsstück und die Anschlussstücke einen unrunden Querschnitt aufweisen und dass Kupplungsstücke die Enden des Verbindungsstücks und die Anschlussstücke umgreifen.
Durch diese Gestaltung werden die Schrauben in die Stirnseiten der an dem defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörper eingedreht. Die in die Wirbelkörper eingedrehten Schrauben fluchten dabei vorzugsweise mit dem Verbindungsstück. Dies führt zunächst dazu, dass das erfindungsgemäße Implantat besonders nahe an der Biegelinie und Achse der Halswirbelsäule angeordnet wird. In das Verbindungsstück eingeleitete Biegekräfte führen dank der Erfindung nicht mehr zu einem Aufhebeln der Verschraubung des erfindungsgemäßen Implantats mit den an dem defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern. Die Verbindung der Schrauben mit den Wirbelkörpern weist daher eine besonders hohe Lockerungssicherheit auf. Daher hat das erfindungsgemäße Implantat eine besonders hohe Einsatzzeit. Zudem werden die an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörper besonders wenig belastet. Durch den Einsatz eines Verbindungsstücks mit der entsprechenden Länge lässt sich das erfindungsgemäße Implantat auf die Abmessungen des einen oder der zu überbrückenden defekten Wirbelkörper anpassen. Eine weitgehend drehfeste Verbindung der an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörper mit dem erfindungsgemäßen Implantat gestaltet sich besonders einfach, weil die Schrauben jeweils mit einem Anschlussstück verbunden sind, weil das Verbindungsstück und die Anschlussstücke einen unrunden Querschnitt aufweisen und weil Kupplungsstücke die Enden des Verbindungsstücks und die Anschlussstücke umgreifen.
Ein Verdrehen der Anschlussstücke kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mittels eines gewöhnlichen Gabelschlüssels erfolgen, wenn die Anschlussstücke und das Verbindungsstück jeweils einen sechseckigen Querschnitt aufweisen. Dieser Querschnitt trägt zudem zur Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Implantats bei Torsionskräften bei. Die Flächen zwischen den Ecken können zudem nach innen gewölbt sein.
Die Anschlussstücke könnten beispielsweise einstückig mit den Schrauben gefertigt sein. Zur Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Implantats trägt es jedoch bei, wenn die Anschlussstücke mit Schraubbolzen der Schrauben verschraubt sind. Die Anschlussstücke dienen zudem als Schraubenkopf beim Eindrehen der Schraube in den Wirbelkörper.
Zur Vereinfachung des Eindrehens in den entsprechenden Wirbelkörper trägt es bei, wenn die Schrauben an ihrem in den Wirbelkörper einzudrehenden Ende eine Schneide und/oder eine Zentrierspitze haben.
Die drehfeste Verbindung der Bauteile des erfindungsgemäßen Implantats gestaltet sich besonders einfach, wenn die Enden des Verbindungsstücks und der Anschlussstücke drehfest mit jeweils einer Spannhülse verbunden sind, wenn die Spannhülsen in radialer Richtung nachgiebig gestaltet sind, wenn die Kupplungsstücke die Spannhülsen umgreifen und Spannschrauben aufweisen und wenn die Spannschrauben die Spannhülsen gegen das jeweilige Ende des Verbindungsstücks und der Anschlussstücke vorspannen. Vorzugsweise weisen die Spannschrauben an ihrem den Spannhülsen zugewandten Ende eine Ringschneide zur formschlüssigen Verbindung des Kupplungsstücks mit den Spannhülsen auf.
Die Montage des erfindungsgemäßen Implantats zwischen den an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern gestaltet sich besonders einfach, wenn die Spannhülsen jeweils ein dem Verbindungsstück und dem jeweiligen Anschlussstück zugewandtes Hülsenteil aufweisen und wenn die Hülsenteile radial verschieblich miteinander verbunden sind. Durch diese Gestaltung lässt sich nach der Montage der Schrauben das Verbindungsstück mit den Kupplungstücken und die Hülsenteile des Verbindungsstücks quer zur Längsachse der Schrauben montieren. Anschließend werden die Kupplungsstücke über die Hülsenteile geschoben und die Spannschrauben angezogen. Die radial verschiebliche Verbindung der Hülsenteile erfolgt vorzugsweise dadurch, dass eines der Hülsenteile mehrere hakenförmige Vorsprünge und das andere der Hülsenteile an ihrer Mantelfläche mehrere Nuten zur Aufnahme der hakenförmigen Vorsprünge hat.
Eine Einstellung des Sechskants des Verbindungsstücks zu den Sechskanten der Anschlussstücke gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn die Hülsenteile in beide Drehrichtungen jeweils um 30° gegeneinander verdrehbar gehalten sind.
Das erfindungsgemäße Implantat wird an den an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern zuverlässig abgestützt, wenn die Schrauben jeweils eine ihrem zum Eindrehen in den Wirbelkörper vorgesehenen Gewinde zugewandte Druckplatte haben. Dies ermöglicht eine besonders hohe Lebensdauer des erfindungsgemäßen Implantats im in der Halswirbelsäule eingesetzten Zustand.
Zur weiteren Vereinfachung der Montage des erfindungsgemäßen Implantats trägt es bei, wenn die Druckplatten ein Innengewinde zur Verbindung mit der jeweiligen Schraube im unmontierten Zustand aufweisen. Im montierten Zustand bewirkt die Verbindung der Druckplatten mit den Schrauben eine besonders hohe Sicherheit der Schraube gegen ein Losdrehen bei einer Torsionsbelastung des Implantats.
Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit gegen ein Losdrehen der Schrauben bei Torsionsbeanspruchung des erfindungsgemäßen Implantats trägt es bei, wenn das zur Verschraubung der Schrauben vorgesehenen Innengewinde der Druckplatten kegelig gestaltet sind.
Ein Verrutschen der Druckplatte lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Druckplatten hervorstehende Zähne zur Verkrallung in den an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern haben. Die Zähne können als Zapfen gegebenenfalls auch aus Kunststoff gefertigt sein und an die aus Metall gefertigte Druckplatte angespritzt oder in diese eingesetzt sein. Zur gleichmäßigen Krafteinleitung in den Wirbelkörper werden vorzugsweise jeweils vier Zähne an den Druckplatten angeordnet. Die Druckplatten erzeugen eine hohe Torsionssteifigkeit des erfindungsgemäßen Implantats bei gleichzeitig geringer Belastung der Wirbelkörperdeckflächen.
Zur hohen Gewebeanlagerung an den Druckplatten trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die Druckplatten an der dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern zugewandten Seite eine hohe Oberflächenrauhigkeit aufweisen.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
1 ein erfindungsgemäßes Implantat im in einer Halswirbelsäule eines Menschen eingesetzten Zustand,
2 das erfindungsgemäße Implantat aus 1 im zusammengesetzten Zustand außerhalb der Halswirbelsäule,
3 das erfindungsgemäße Implantat aus 1 beim Einsetzen in die Halswirbelsäule,
4 eine Explosionsdarstellung der unteren Hälfte der Bauteile des erfindungsgemäßen Implantats aus 1,
5 eine Schnittdarstellung durch ein Verbindungsstück des erfindungsgemäßen Implantats aus 4 entlang der Linie V-V,
6 eine Schnittdarstellung durch ein Kupplungsstück des erfindungsgemäßen Implantats aus 4 entlang der Linie VI-VI,
7 eine Schnittdarstellung durch eine Spannhülse des erfindungsgemäßen Implantats aus 4 entlang der Linie VII-VII,
7a eine stark vergrößerte, weitere Schnittdarstellung durch die Spannhülse des erfindungsgemäßen Implantats aus 4 entlang der Linie VIIa-VIIa,
7b eine stark vergrößerte Seitenansicht der Spannhülse vor der Montage,
8 eine Schnittdarstellung durch ein Anschlussstück des erfindungsgemäßen Implantats aus 4 entlang der Linie VIII-VIII.
1 zeigt einen Teilbereich einer Halswirbelsäule 1 mit mehreren Wirbelkörpern 2, 3. Zwei der Wirbelkörper 3 sind in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt. Dies kennzeichnet defekte Wirbelkörper 3, welche mit einem Implantat 4 überbrückt werden. Das Implantat 4 ist mittels zweier Schrauben 5 in zwei an die defekten Wirbelkörper 3 angrenzenden Wirbelkörpern 2 verschraubt. Die Schrauben 5 haben hierfür jeweils ein in den entsprechenden Wirbelkörper eingedrehtes Gewinde 6. Zwischen den Schrauben 5 hat das Implantat 4 ein Verbindungsstück 7. Die Länge des Verbindungsstücks 7 wird entsprechend der Abmessungen der zu überbrückenden defekten Halswirbel 3 ausgewählt. Weiterhin zeigt 1 eine Achse 8 und Biegelinie der Halswirbelsäule 1. Hierbei ist deutlich zu erkennen, dass die Längsachsen der Schrauben 5 und des Verbindungsstücks 7 fluchten und parallel zu der Achse 8 und Biegelinie der Halswirbelsäule 1 angeordnet sind.
In 2 ist das Implantat 4 aus 1 ohne die Wirbelkörper 2, 3 der Halswirbelsäule 1 dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass die Schrauben 5 jeweils eine Druckplatte 9 und ein Anschlussstück 10 aufweisen. Kupplungsstücke 11 verbinden die Anschlussstücke 10 der Schrauben 5 mit den Verbindungsstücken 7. Die Druckplatten 9 sind auf der dem zum Eindrehen in den Wirbelkörpern 2, 3 vorgesehenen Gewinde 6 zugewandten Seite der Schrauben 5 angeordnet. Die Kupplungsstücke 11 weisen Spannschrauben 12 auf.
3 zeigt das Implantat 4 aus 1 beim Einsetzen in die Halswirbelsäule 1. Die Schrauben 5 sind in die Wirbelkörper 2 eingedreht und mit den Anschlussstücken 10 versehen. Die Kupplungsstücke 11 sind bei gelösten Spannschrauben 12 über das Verbindungsstück 7 geschoben. Damit lässt sich das Verbindungsstück 7 mit den Kupplungsstücken 11 quer zur in 1 dargestellten Achse 8 und Biegelinie der Halswirbelsäule 1 zwischen die Schrauben 5 fügen. Zur Verdeutlichung ist in der Zeichnung die Montagerichtung des Verbindungsstücks 7 mit den aufgeschobenen Kupplungsstücken 11 mit einem Pfeil gekennzeichnet. Wenn das Verbindungsstück 7 in eine mit den Anschlussstücken 10 fluchtende Stellung geschoben ist, lassen sich die Kupplungsstücke 11 jeweils mit einer Hälfte über die Anschlussstücke 10 schieben. Nach dem Anziehen der Spannschrauben 12 ist das Implantat 1 montiert. Weiterhin zeigt 3, dass auf den Anschlussstücken 10 ein Hülsenteil 13 einer in 4 näher dargestellten Spannhülse 14 angeordnet ist.
4 zeigt eine Hälfte des Implantats 1 aus 1 in einer Explosionsdarstellung. Das Verbindungsstück 7 ist innen hohl gestaltet und in 5 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie V-V aus 4 dargestellt. Die Außenmantelfläche ist sechseckig gestaltet, wobei Flächen zwischen den Ecken eine nach innen weisende Wölbung aufweisen.
Das Kupplungsstück 11 hat eine zylindrische Bohrung 15, deren Durchmesser der Spannhülse 14 entspricht. 6 zeigt eine Schnittdarstellung durch das Kupplungsstück 11 aus 4 entlang der Linie VI-VI. Die Außenmantelfläche weist Abflachungen 16 zum Ansetzen eines Gabelschlüssels auf.
Die Spannhülse 14 hat zwei Hülsenteile 13, 13', wobei eines der Hülsenteile 13 zwei über ihre Stirnseite hervorstehende, hakenförmige Vorsprünge 17 und das andere der Hülsenteile 13' insgesamt vier über den Umfang verteilt angeordnete Nuten 18 in der Außenmantelfläche hat. Zur Verdeutlichung ist die Verbindung der Hülsenteile 13, 13' in einer stark vergrößerten Schnittdarstellung VIIa-VI-Ia in 7a dargestellt. 7b zeigt die Spannhülse 14 stark vergrößert vor der Montage. Zur Verdeutlichung ist das obere Hülsenteil 13' strichpunktiert nach der Montage an dem unteren Hülsenteil 13 angedeutet. Damit lassen sich die Hülsenteile 13, 13' in verschiedenen Winkeln quer zueinander fügen. Die Nuten 18 ermöglichen zudem eine Verdrehung der Hülsenteile 13, 13' zueinander in beide Drehrichtungen um einen Winkelbereich von 30°. Weiterhin sind die Hülsenteile 13, 13' in Längsrichtung geschlitzt und haben damit einen Kranz von Spannzungen 19, 19'. Wenn man das Kupplungsstück 11 über die Spannhülse 14 schiebt, befinden sich die Spannzungen 19, 19' auf der Höhe der Spannschrauben 12. 7 zeigt in einer Schnittdarstellung durch die Spannhülse 14 aus 4 entlang der Linie VII-VII, dass der Innenquerschnitt der Spannhülse 14 entsprechend den Außenquerschnitten des Verbindungsstücks 7 und der Anschlussstücke 10 sechseckig gestaltet ist. Der Außenquerschnitt ist entsprechend dem Innenquerschnitt des Kupplungsstücks 11 rund. Die Spannhülse 14 wird beim Einsetzen des Implantats 4 in die Halswirbelsäule 1 mit je einem Hülsenteil 13, 13' über das Verbindungsstück 7 und die Anschlussstücke 10 geschoben. Anschließend wird das Kupplungsstück 11 über die Spannhülse 14 geschoben und die Spannschrauben 12 angezogen. Dabei werden die Spannzungen 19, 19' der Spannhülse 14 gegen das Anschlussstück 10 und das Verbindungsstück 7 vorgespannt.
Das Anschlussstück 10 hat wie das Verbindungsstück 7 einen sechseckigen Außenquerschnitt und ein Gewindestück 20. Zur Verdeutlichung ist das Anschlussstück 10 aus 4 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie VIII-VIII in 8 dargestellt. Das Gewindestück 20 dient zur Verschraubung mit einem Schraubbolzen 21 der Schraube 5.
Ein Bund 22 der Schraube 5 weist ein einem kegeligen Innengewinde 23 der Druckplatte 9 entsprechendes Außengewinde 24 auf. An der Spitze des Gewindes 6 der Schraube 5 sind eine Schneide 25 und eine Zentrierspitze 26 angeordnet.
Die Druckplatte 9 weist eine Stufenbohrung 27 mit dem kegeligen Innengewinde 23 zur Verschraubung mit einem Bund 22 der Schraube 5 auf. Weiterhin hat die Drucklatte 9 an ihrer dem Wirbelkörper 2 aus 1 zugewandten Seite hervorstehende Zähne 28 zur Verkrallung in der Stirnseite des Wirbelkörpers 2. Zur Montage wird die Druckplatte 9 von der Seite des zur Verschraubung in dem Wirbelkörper 2 vorgesehenen Gewindes 6 auf der Schraube 5 montiert.
Als Material der Bauteile des Implantats 4 eignet sich insbesondere hochlegierter Chrom-Nickel-Stahl, wie beispielsweise X8CrNiS18-9, X5CrNiMo17-12-2 oder X2 CrNi-Mo17-12-2, eine Titanlegierung wie Ti 6A14V ELI oder Kunststoffe, wie Polyethylen oder ein Verbundwerkstoff. Grundsätzlich sind jedoch alle Materialien möglich, die für die Verwendung bei chirurgischen Implantaten 4 zugelassen sind.

Claims

Implantat mit einem Verbindungsstück (7) zur Überbrückung eines defekten Wirbelkörpers einer Halswirbelsäule eines Menschen und mit Schrauben (5) zur Verbindung des Verbindungsstücks (7) mit an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper angrenzenden Wirbelkörpern, wobei die Längsachsen von Gewinden (6) der Schrauben (5) im implantierten Zustand parallel zur Langsachse des Verbindungsstücks (7) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (5) jeweils mit einem Anschlussstück (10) verbunden sind, dass das Verbindungsstück (7) und die Anschlussstücke (10) einen unrunden Querschnitt aufweisen und dass Kupplungsstücke (11) die Enden des Verbindungsstücks (7) und die Anschlussstücke (10) umgreifen.
Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstücke (10) und das Verbindungsstück (7) jeweils einen sechseckigen Querschnitt aufweisen.
Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstücke (10) mit Schraubbolzen (21) der Schrauben (5) verschraubt sind.
Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (5) an ihrem in den Wirbelkörper einzudrehenden Ende eine Schneide (25) und/oder eine Zentrierspitze (26) haben.
Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden des Verbindungsstücks (7) und der Anschlussstücke (10) drehfest mit jeweils einer Spannhülse (14) verbunden sind, dass die Spannhülsen (14) in radialer Richtung nachgiebig gestaltet sind, dass die Kupplungsstücke (11) die Spannhülsen (14) umgreifen und Spannschrauben (12) aufweisen und dass die Spannschrauben (12) die Spannhülsen (14) gegen das jeweilige Ende des Verbindungsstücks (7) und der Anschlussstücke (10) vorspannen.
Implantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülsen (14) jeweils ein dem Verbindungsstück (7) und dem jeweiligen Anschlussstück (10) zugewandtes Hülsenteil (13, 13') aufweisen und dass die Hülsenteile (13, 13') radial verschieblich miteinander verbunden sind.
Implantat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenteile (13, 13') in beide Drehrichtungen jeweils um 30° gegeneinander verdrehbar gehalten sind.
Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (5) jeweils eine ihrem zum Eindrehen in den Wirbelkörper (2) vorgesehenen Gewinde (6) zugewandte Druckplatte (9) haben.
Implantat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (9) ein Innengewinde (23) zur Verbindung mit der jeweiligen Schraube (5) im unmontierten Zustand aufweisen.
Implantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Verschraubung der Schrauben (5) vorgesehene Innengewinde (23) der Druckplatten (9) kegelig gestaltet ist.
Implantat nach einem der Ansprüche 8–10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (9) hervorstehende Zähne (28) zur Verkrallung in den an dem zumindest einen defekten Wirbelkörper (3) angrenzenden Wirbelkörpern (2) haben.
Implantat nach einem der Ansprüche 8–11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatten (9) an der dem zumindest einen defekten wirbelkörper (3) angrenzenden Wirbelkörpern (2) zugewandten Seite eine hohe Oberflächenrauhigkeit zur hohen Gewebeanlagerung aufweisen.