-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Mikroskops
mit einer Beleuchtungseinheit zur Beleuchtung eines mit dem Mikroskop
betrachteten Objekts, wobei der Arbeitsabstand des Mikroskops veränderbar
ist und der Beleuchtungs- und Beobachtungsstrahlengang durch das Hauptobjektiv
oder durch Anteile des gemeinsamen Hauptobjektivs des Mikroskops
verlaufen. Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Mikroskop sowie
ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zur Implementierung
des Verfahrens gemäß Erfindung.
-
Moderne
Mikroskope, insbesondere Operationsmikroskope, erlauben eine Betrachtung
und Untersuchung eines Objekts in einer Objektebene bei veränderlichem
Arbeitsabstand. Als Arbeitsabstand wird hierbei in der Regel die
variable Brennweite (Fokallänge)
des Hauptobjektivs des Mikroskops definiert, wobei für Operationsmikroskope
Brennweiten im Bereich von etwa 200 mm bis etwa 500 mm einstellbar
sind. In einer anderen Definition legt der Arbeitsabstand den freien
Abstand zwischen Objekt und der dem Objekt zugewandten Oberfläche des Hauptobjektivs
fest. Bei dieser Definition kann der Arbeitsabstand einen geringeren
Wert als die jeweilige Brennweite des Hauptobjektivs annehmen, sofern die
Hauptebenen des Hauptobjektivs innerhalb des Hauptobjektivs liegen.
Zur Beleuchtung des zu betrachtenden Objekts wird häufig eine
Halogen- oder Xenon-Lichtquelle ver wendet, deren Objektfeld-Helligkeit
durch eine Lochblende gesteuert werden kann.
-
Bei
den hier betrachteten Mikroskopen sollen der Beobachtungsstrahlengang
und der Beleuchtungsstrahlengang durch das Hauptobjektiv des Mikroskops
verlaufen. Diese können
jedoch durch Einschnitte im Hauptobjektiv und darin befindliche
Blenden optisch voneinander getrennt sein. Weiterhin können die
entsprechenden Anteile des Hauptobjektivs räumlich getrennt voneinander
angeordnet sein. Durch derartige Maßnahmen kann eine Minderung von
Reflexen aus den jeweiligen Strahlengängen bzw. eine Verringerung
der Bauhöhe
des Mikroskops erreicht werden.
-
Die
Lichtintensität
im Objektfeld variiert in Abhängigkeit
vom Arbeitsabstand derart, dass bei kleinstem Arbeitsabstand die
Intensität
am größten und
bei größtem Arbeitsabstand
die Intensität
am kleinsten ist. Bei bisher verwendeten Lichtquellen war häufig die
Lichtintensität
für den
Anwender, d.h. die Lichtintensität
im Okular, bei großen
Arbeitsabständen
zu gering. Dies hatte zur Folge, dass mit den neuesten Entwicklungen
die Lichtquellen in ihrer Leistungsfähigkeit verbessert wurden und
somit die Lichtausbeute bei großen
Arbeitsabständen
deutlich verbessert werden konnte.
-
Nachteilig
bei diesem Trend ist, dass der Einsatz neuerer Lichtquellen höherer Lichtausbeute
in bestehende Mikroskopsysteme auch zu einer deutlich größeren Lichtausbeute
bei kleinen Arbeitsabständen
führt und
damit die Schwelle zu einer für
das Objekt schädlichen
Belastung überschritten
werden kann. Bei den mit einem Mikroskop zu untersuchenden Objekten
handelt es sich in der Regel um feine, häufig lebende (Zelle) Strukturen,
bei Operationsmikroskopen insbesondere um Gewebe und Organe, etwa
beim Einsatz in der Ophthalmologie, Neurochirurgie, plastischen
Chirurgie sowie Herz- und Wirbelsäulenchirurgie. Es ist daher
von enormer Bedeutung, dass die Lichtintensität auf dem betrachteten Objekt
nicht eine Schwelle schädlicher
Belastung überschreitet.
Es hat sich gezeigt, dass eine manuelle, vom Anwender einzuregelnde
Abschwächung
der Lichtausbeute nicht ausreichend zuverlässig vorgenommen wird, sei
es aus Unkenntnis der Zusammenhänge
oder aus Gründen,
die den Anwender eher auf den Untersuchungs- bzw. Operationsverlauf
achten lassen als auf ein richtig eingestelltes Werkzeug, nämlich das
Untersuchungs- bzw. Operationsmikroskop.
-
Andererseits
ist es für
den Anwender erstrebenswert, bei verschiedenen Einstellungen des
Mikroskops immer dieselbe Lichtintensität im Okular zu haben. So wird
der Anwender beispielsweise beim Annähern an das Objekt nicht geblendet
oder verliert beim Vergrößern des
Objekts kein Licht. Außerdem wird
einer Ermüdung
des Auges aufgrund häufiger Adaptionswechsel
vorgebeugt. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass beim Vergrößern des
Objekts der resultierende Lichtverlust durch eine Erhöhung der
Beleuchtungsstärke
vom Anwender ausgeglichen wird. Dies führt wiederum zur Gefahr einer
schädlichen Belastung
des Objekts. Diese Belastung ist in erster Linie durch die Absorption
der Strahlungsenergie und deren Umwandlung in thermische Energie
verursacht. Analoges gilt für
die Betrachtung des Mikroskopbildes über eine nachgeschaltete Kamera.
-
Aus
der CH-693 804 ist eine Beleuchtungseinrichtung für ein Stereomikroskop
mit einem Objektiv mit variabler Abbildungs-Schnittweite bekannt, das
verschiedene Kopplungsmittel aufweist. Die dort realisierte Beleuchtungseinheit
nutzt zur Beleuchtung des Objektfeldes nicht das Hauptobjektiv des Mikroskops,
sondern ein separates Objektiv mit einem Kippspiegel, der den Beleuchtungsstrahl
auf das Ob jekt richtet. Dieses Separieren von Beleuchtungs- und
Beobachtungsstrahlengang erfordert, dass eine Kopplung der Beleuchtungs-Schnittweite mit
der Beobachtungs-Schnittweite erfolgen muss, die im Falle einer
gemeinsamen Nutzung des Hauptobjektivs nicht notwendig ist. Eines
der Kopplungsmittel koppelt beispielsweise die Mikroskopvergrößerung (Zoom)
mit dem Durchmesser der Leuchtfeldblende der Beleuchtungseinrichtung.
Hierdurch kann der Durchmesser des Beleuchtungsfeldes in Abhängigkeit
von der Zoomvergrößerung geregelt
werden, nicht hingegen die Lichtintensität. Ein weiteres notwendiges
Kopplungsmittel bewirkt, dass die Beleuchtungs-Schnittweite mit
der Abbildungs-Schnittweite des Hauptobjektivs übereinstimmt. Die Realisierung eines
derartigen (Operations-)Mikroskops gestaltet sich aufgrund der notwendigen
Kopplungsmittel als mechanisch und regelungstechnisch aufwendig.
-
Aus
der
DE 195 38 382
A1 ist eine Beleuchtungseinrichtung für ein Operationsmikroskop bekannt,
wobei mittels Distanz-Erfassungsmittel
der Abstand zwischen dem Instrument und dem Patienten laufend erfasst
wird. Bei dem dort vorgeschlagenen Mikroskop kann vom Benutzer ein
Mindestabstand eingestellt werden, ab dem die eingestellte Beleuchtungsstärke der
Beleuchtungseinrichtung entweder reduziert oder vollständig abgeschaltet
wird. Als Distanz-Erfassungsmittel sind in dieser Schrift in Operationsmikroskopen
meist schon vorgesehene Autofokus-Systeme vorgeschlagen.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Betrieb
eines Mikroskops, das für
die Beleuchtung und für
die Beobachtung ein gemeinsames Hauptobjektiv oder Anteile eines
gemeinsamen Hauptobjektivs (5) benutzt, bei Veränderung
des Arbeitsabstands für
das untersuchte oder beobachtete Objekt möglichst sicher zu gestalten, wobei
insbesondere auch für
den Anwender eine möglichst
einfache Bedienung und ein möglichst
angenehmes Arbeiten ermöglicht
werden soll.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betrieb eines Mikroskops gemäß Anspruch
1 in einem ersten und gemäß Anspruch
10 in einem zweiten Aspekt sowie durch ein Mikroskop mit einer Beleuchtungseinheit
gemäß Anspruch
15 in einem ersten und gemäß Anspruch
20 in einem zweiten Aspekt gelöst.
Ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zur Implementierung
des Verfahrens sind in dem Anspruch 24 bzw. 25 vorgeschlagen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung.
-
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
die Lichtintensität
in der Objektebene in Abhängigkeit des
Arbeitsabstands entsprechend einem vorgegebenen Verlauf, bei dem
ein fester Pegelwert nicht überschritten
wird, zu regeln. Hierzu ist das Mikroskop mit einer entsprechenden
Steuereinheit ausgerüstet.
Erfindungsgemäß wird folglich
ein Sollwertverlauf einer Lichtintensität in der Objektebene in Abhängigkeit
des Arbeitsabstands vorgegeben. Der Sollwertverlauf liegt über dem
gesamten Bereich einstellbarer Arbeitsabstände immer unterhalb eines festen
Pegelwertes. Dieser feste Pegelwert ist dabei derart gewählt, dass
in jedem Fall eine schädliche Belastung
des beobachteten oder untersuchten Objekts vermieden wird. Der vorgegebene
Sollwertverlauf kann hierbei einen konstanten Verlauf der Lichtintensität oder einen
Kurvenverlauf der Lichtintensität
annehmen. Im letzteren Fall kann beispielsweise die Lichtintensität am Objekt
mit sinkendem Arbeitsabstand in Richtung Pegelwert ansteigen, während sie
kontinuierlich mit wachsendem Arbeitsqabstand allmählich abnimmt.
Hierdurch kann einerseits der natürliche Verlauf, also der Verlauf
ohne Regelung, in abgeschwächter
Form nachgebildet werden, andererseits aber eine schädliche Belastung
bei niedrigen Arbeitsabständen
ausgeschlossen werden. Bevorzugt ist jedoch ein konstanter Verlauf
der Lichtintensität
in der Objektebene über
den gesamten Arbeitsabstandsbereich, womit bei unverändert bleibenden übrigen Mikroskopkomponenten,
wie Okular, Tubus, Zoomsystem, Vergrößerungswechsler, optischer
Teiler, auch die Lichtintensität
im Okular (für
den Beobachter) konstant bleibt. Dies hat die bereits eingangs erwähnten Vorteile
für den
Anwender.
-
"Lichtintensität im Okular" meint zweckmäßigerweise
die Lichtintensität
in der Zwischenbildebene, wenn dieses Zwischenbild von einem Beobachter mittels
Okular betrachtet wird, oder bei Verwendung einer Kamera den hierzu
analogen Ort der Bild- oder Filmebene. Der anmeldungsgemäße Schutz
soll sich demnach auf beide Fälle
erstrecken.
-
Vorzugsweise
wird die Regelung der Lichtintensität in der Objektebene über eine
Kopplung des Mikroskops mit der Beleuchtungseinheit des Mikroskops
vorgenommen. Die Beleuchtungseinheit kann hierbei extern angebracht
oder in dem Mikroskop integriert sein. Bei externen Beleuchtungseinheiten wird
in der Regel der Beleuchtungsstrahl einer externen Lampe über Faserbeleuchtung
dem Mikroskop zugeführt.
Die verschiedenen Beleuchtungseinheiten sind bekannt und sollen
daher vorliegend nicht weiter erläutert werden.
-
Erfindungsgemäß ist es
vorteilhaft, wenn zur Regelung der Lichtintensität in der Objektebene die Beleuchtungsstärke (gemessen
in Lux) der Beleuchtungseinheit über
die zugeführte
elektrische Energie oder Leistung verändert wird. Beispielsweise
wird mit abnehmendem Arbeitsabstand die Zufuhr elektrischer Energie
oder Leistung vermindert, so dass die Beleuchtungsstärke der
Beleuchtungseinheit in einem Maße
abnimmt, dass die Lichtintensität
in der Objektebene dem vorgegebenen Verlauf folgt, beispielsweise
also konstant bleibt.
-
Alternativ
oder zusätzlich
ist es von Vorteil, wenn zur Regelung der Lichtintensität in der
Objektebene die Abbildung des Beleuchtungsstrahlengangs über eine
in der Beleuchtungseinheit vorhandene Beleuchtungsoptik verändert wird.
Eine solche Beleuchtungsoptik ist häufig in der Beleuchtungseinheit
ohnehin vorhanden. Bei dieser Beleuchtungsoptik kann es sich um
eine einzelne Linse oder Linsengruppe handeln, die in Richtung Beleuchtungsstrahl
verschoben werden kann. Hierdurch läßt sich eine Fokussierung und
Defokussierung erreichen, wodurch sich die Beleuchtungsstärke ändert. Bei
der Beleuchtungsoptik kann es sich aber auch um eine Linsengruppe,
wie ein Beleuchtungszoom, handeln, wobei einzelne Elemente zueinander
verschoben werden. Dies führt
zu einer Änderung
der Beleuchtungsapertur und folglich wiederum zu einer Änderung
der Beleuchtungsstärke.
-
Wiederum
alternativ oder zusätzlich
kann zur Regelung der Lichtintensität eine in die Beleuchtungsapertur
eingesetzte Blende angesteuert werden. Beispielsweise läßt sich
durch eine Irisblende in der Aperturebene die Helligkeit steuern.
-
Weiterhin
können
zur Regelung ein oder mehrere im Beleuchtungsstrahlengang eingesetzte, die
Transmission beeinflussende optische Elemente eingesetzt werden.
Bei derartigen Elementen handelt es sich beispielsweise um Siebblenden
mit Sektoren unterschiedlicher Lochdichte, sogenannte Sektorenblenden
oder Filter, wie Transmissions- oder Interferenzfilter oder elektrisch
ansteuerbare Filter kontinuierlicher Transmission. Diese Elemente
werden angesteuert, um die Beleuchtungsstärke des Beleuchtungsstrahlengangs
in Abhängigkeit
vom jeweils eingestellten Arbeitsabstand derart anzu passen, dass die
Lichtintensität
in der Objektebene erfindungsgemäß einen
entsprechenden vorgegebenen Wert annimmt.
-
Die
Lichtintensität
in der Objektebene, also der jeweilige Istwert der Lichtintensität, wird
vorteilhaft mittels eines oder mehrerer Sensoren im Beleuchtungs-
und/oder im Beobachtungsstrahlengang gemessen. Hierbei kann es ausreichend
sein, wenn die Sensoren nur relative Änderungen der Lichtintensität messen,
insbesondere dann, wenn ein konstanter Verlauf der Lichtintensität erzielt
werden soll. Die Sensorwerte repräsentieren in diesem Fall auch
keine bestimmten physikalischen Größen, sondern lediglich Größen, die
proportional zur Lichtintensität sind.
Beispielsweise kann ein Sensor die Beleuchtungsstärke im Beleuchtungsstrahlengang
messen und/oder ein Sensor die vom Objekt in das Hauptobjektiv reflektierte
Lichtintensität
bzw. einen Teil hiervon und/oder ein Sensor die Lichtintensität im Okular, beispielsweise
in der Zwischenbildebene. Zur Bestimmung der Lichtintensität in der
Objektebene ist es beispielsweise ausreichend, einen Beleuchtungsmesser
im Mikroskop vorzusehen, beispielsweise im Beobachtungsstrahlengang
hinter dem Hauptobjektiv (vom Objekt her gesehen). Es kann auch
sinnvoll sein, Licht aus dem Beleuchtungs- oder Beobachtungsstrahlengang
in den entsprechenden Sensor (beispielsweise Fotozelle) über eine
Lichtleiterfaser als Sonde, über
einen kleinen Spiegel oder einen Strahlteiler einzukoppeln.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird der Arbeitsabstand anhand einer einstellbaren
Brennweite des Hauptobjektivs des Mikroskops bestimmt. Bei den meisten
Mikroskopen ist die Fokallänge,
also Brennweite, des Hauptobjektivs und damit der jeweilige Arbeitsabstand,
anhand eines verschiebbaren Teils des Hauptobjektivs, abgreifbar. Der
jeweilige Wert der Brennweite des Hauptobjektivs kann dann einer
Steuereinheit zugeführt
werden, die die erfindungsgemäße Regelung
der Lichtintensität
vornimmt.
-
Es
ist auch möglich,
den Arbeitsabstand über einen
Wert eines im Mikroskop eingebauten Autofokus zu ermitteln. Autofokus-Systeme
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie können als Arbeitsabstands-Erfassungsmittel
eingesetzt werden. Eine genaue Beschreibung der Funktionsweise eines
solchen bekannten Autofokus-Systems für die Zwecke vorliegender Erfindung
ist daher entbehrlich.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung, aber auch in einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung des geschilderten ersten Aspekts der Erfindung wird
bei einem Mikroskop mit vorhandenem Zoomsystem die Lichtintensität im Okular
des Mikroskops in Abhängigkeit
von einer Betätigung
dieses Zoonsystems entsprechend einem vorgegebenen Verlauf, bei
dem ein fester Pegelwert nicht überschritten
wird, geregelt. Bei Veränderung
der Mikroskopvergrößerung durch
Betätigen
eines Zooms oder Vergrößerungswechslers ändert sich
bekanntlich die Helligkeit des betrachteten Objektbildes, also die Lichtintensität im Okular
des Mikroskops. Um auch beim Betätigen
eines Zooms bzw. Vergrößerungswechslers
im Mikroskop die Lichtintensität
im Okular konstant zu halten (oder einem vorgegebenen Verlauf folgen
zu lassen) kann vorzugsweise eine Aperturblende im Beobachtungsstrahlengang
angesteuert werden. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn das Mikroskop
eine Steuereinheit aufweist, der einerseits Informationen über die
jeweilige Stellung des Zooms bzw. Vergrößerungswechslers des Mikroskops
zugeführt werden,
und die andererseits eine Aperturblende im Beobachtungsstrahlengang
(vor, im oder hinter dem Zoomsystem) entsprechend der gewünschten Lichtintensität im Okular
des Mikroskops ansteuert. Aus bereits erwähnten Gründen ist es sinnvoll, die Lichtintensität im Okular
möglichst
konstant zu halten, insbesondere sollte zur Vermeidung einer Blendung
des Anwenders ein fester Pegelwert nicht überschritten werden. Wie bereits
für die
Lichtintensität
in der Objektebene kann auch für
die Lichtintensität
im Okular ein funktionaler Verlauf in Abhängigkeit von der Stellung des
Zoomsystems bzw. Vergrößerungswechslers
vorgegeben werden. Nochmals sei an dieser Stelle angemerkt, dass
mit „Lichtintensität im Okular" auch der Fall einer
Bildbetrachtung mit einer Kamera umfaßt sein soll. Auch bei dieser
Art der Bildbetrachtung ist es vorteilhaft, eine Überbelichtung oder
wechselnde Belichtungen zu vermeiden.
-
Zur
Regelung der Lichtintensität
im Okular kann mit Vorteil auch eine Kopplung mit der Beleuchtungseinheit
des Mikroskops vorgenommen werden. Hierzu wird im einzelnen auf
die Ausführungen
verwiesen, die in diesem Zusammenhang zu dem ersten Aspekt der Erfindung
gemacht wurden. An dieser Stelle sei nochmals zusammenfassend aufgeführt, dass
die Kopplung mit der Beleuchtungseinheit ausgeführt sein kann als eine Kopplung
mit der der Lampe der Beleuchtungseinheit zugeordneten elektrischen
Energie- bzw. Leistungszufuhr, als Kopplung über eine in der Beleuchtungseinheit
vorhandenen Beleuchtungsoptik (Linse oder Beleuchtungszoom), als
Kopplung über
eine in die Beleuchtungsapertur eingesetzten Blende oder als Kopplung
mit in den Beleuchtungsstrahlengang eingesetzten, die Transmission
beeinflussenden optischen Elementen. Hierzu wurden bereits im Zusammenhang
mit dem ersten Aspekt der Erfindung (Regelung der Lichtintensität in der
Objektebene) Ausführungen
gemacht, die an dieser Stelle nicht wiederholt werden sollen und
auf die daher ausdrücklich
verwiesen wird.
-
Findet
die Regelung der Lichtintensität
im Okular über
eine Kopplung mit der Beleuchtungseinheit des Mikroskops statt,
so wird in der Regel die Beleuchtung in der Objektebene verändert. Daher
ist es bei dem zweiten Aspekt der Erfindung sinnvoll, wenn während des
Regelungsvorgangs der Lichtintensität im Okular ein vorgegebener
Pegelwert für
die Lichtintensität
in der Objektebene nicht überschritten
wird.
-
Im
Rahmen vorliegender Anmeldung wird für beide Aspekte der Erfindung
unabhängig
voneinander, aber auch in Abhängigkeit
voneinander um Schutz nachgesucht. Der erste Aspekt bezieht sich dabei,
wie bereits erläutert,
auf eine Regelung der Lichtintensität in der Objektebene bei Veränderung des
Arbeitsabstands. Der zweite Aspekt der Erfindung betrifft eine Regelung
der Lichtintensität
im Okular bei Betätigung
eines Zoomsystems im Mikroskop. Eine geeignete und besonders vorteilhafte Kombination
dieser beiden Aspekte betrifft eine Regelung der Lichtintensität in der
Objektebene bei Veränderung
des Arbeitsabstands, wobei gleichzeitig die Lichtintensität im Okular
während
einer Betätigung des
Zoomsystems geregelt wird.
-
Bei
dieser besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann
vorzugsweise zum einen die Lichtintensität auf dem Objekt möglichst
konstant gehalten werden, ohne einen Pegelwert zu überschreiten,
so dass eine zu hohe Lichtintensität und mögliche Temperaturschädigung auf
dem Objekt vermieden werden, zum anderen kann gleichzeitig die Lichtintensität im Okular
möglichst
konstant gehalten werden, ohne einen Pegelwert zu überschreiten,
so dass für
den Anwender, aber auch für
eine eventuell nachgeschaltete Kamera, optimale Lichtverhältnisse herrschen.
Eine manuelle Nachstellung oder Korrektur von Lichtintensitäten ist
nicht mehr erforderlich, soll aber als redundante Eigenschaft als
Sicherheitseingriff- oder Korrekturmöglichkeit erhalten bleiben.
-
Die
vorliegende Erfindung erlaubt somit eine vollautomatische Helligkeitsregelung
beim Mikroskopbetrieb. Sind überdies
die Brennweite des Okulars und die des Tubus des Mikroskops bekannt
(beispielsweise durch manuelle Eingabe oder durch automatische Detektion),
kann über
eine Steuereinheit am Mikroskop bei bekanntem Arbeitsabstand und bekannter
Stellung des Zoomsystems (soweit vorhanden) bereits zu Beginn der
mikroskopischen Untersuchung automatisch die optimale Lichtintensität in der
Objektebene und (in der weiteren Ausgestaltung) die optimale Lichtintensität im Okular
automatisch eingestellt werden und fortan bei einer Veränderung
des Arbeitsabstands und/oder der Stellung des Zoomsystems nachreguliert
(geregelt) werden.
-
Wie
bereits gelegentlich erwähnt,
ist zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Regelungsvorgänge mindestens
eine Steuereinheit vorgesehen. Es ist sinnvoll, eine einzige Steuereinheit
vorzusehen, die als Eingangsgrößen ein
den Arbeitsabstand repräsentierendes
Signal, sowie ein die Lichtintensität in der Objektebene repräsentierendes Signal
(Istwert) erhält.
-
Die
Lichtintensität
in der Objektebene kann direkt oder indirekt durch einen Sensor
gemessen werden, dessen Signal der Steuereinheit zugeführt wird.
Alternativ hierzu kann eine relative Lichtintensität in der
Objektebene anhand der Brennweite des Hauptobjektivs bzw. anhand
des Arbeitsabstands bestimmt werden. Bei Verdoppelung des Arbeitsabstands
nimmt die Lichtintensität
beispielsweise auf ¼ des
ursprünglichen
Wertes ab, d.h, die Beleuchtungsstärke ist zu vervierfachen (proportional
zum Abstandsquadrat), um eine konstante Lichtintensität in der
Objektebene zu erzielen. Bei dieser Methode wird zu Regelungszwecken
folglich eine Veränderung
der Lichtintensität
relativ zu einem Aus gangswert, beispielsweise die Lichtintensität bei maximaler Leistung
der Lichtquelle, bestimmt.
-
Der
Steuereinheit ist der Sollverlauf der Lichtintensität in der
Objektebene vorgegeben (einprogrammiert). Je nach gewählter Regelungsart
verfügt
die Steuereinheit über
einen oder mehrere Ausgänge,
die bspw. die elektrische Leistungsversorgung der Beleuchtungslampe
und/oder eine in der Beleuchtungseinheit vorhandene Beleuchtungsoptik und/oder
eine in die Beleuchtungsapertur eingesetzte Blende und/oder im Beleuchtungsstrahlengang eingesetzte
transmissionsbeeinflussende Elemente ansteuert.
-
Zusätzlich ist
es vorteilhaft, wenn die genannte Steuereinheit einen weiteren Eingang
aufweist, über
den Signale zugeführt
werden können, die
der jeweiligen Stellung eines Zoomsystems des Mikroskops entsprechen.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung kann beispielsweise die Steuereinheit einen
weiteren Ausgang aufweisen, über
den eine Aperturblende im Beobachtungsstrahlengang angesteuert wird,
so dass die Lichtintensität
im Okular des Mikroskops entsprechend einem vorgegebenen Verlauf
geregelt wird.
-
Die
Lichtintensität
im Okular kann wiederum mittels eines entsprechenden Sensors, vorzugsweise
in der Okularzwischenbildebene, direkt oder indirekt, gemessen werden.
Ein die Lichtintensität
im Okular repräsentierendes
Messsignal muss dann ebenfalls der Steuereinheit als jeweiliger
Istwert zugeführt
werden, um die genannte Regelung zu ermöglichen. Alternativ hierzu
kann eine relative Lichtintensität
im Okular anhand der Vergrößerung des
Zoomsystems, der Brennweite des Mikroskoptubus und der Brennweite
des Okulars bestimmt werden. Bei dieser Methode wird zu Regelungszwecken wiederum
eine Veränderung
der Lichtintensität
relativ zu einem Ausgangswert, beispielsweise die Lichtintensität bei geringster
Zoomvergrößerung,
bestimmt.
-
Um
ein erfindungsgemäße Verfahren
zum Betrieb eines Mikroskops mit den verschiedenen Regelvorgängen möglichst
effizient zu automatisieren, ist es sinnvoll, dieses Verfahren mittels
eines Computerprogramms zu implementieren, das insbesondere auf
der oder den Steuereinheiten des erfindungsgemäßen Mikroskops gestartet und
ausgeführt
wird. Hierbei kann insbesondere für die Regelung der Lichtintensität in der
Objektebene und für
die Regelung der Lichtintensität
im Okular jeweils eine eigene Steuereinheit vorhanden sein. Vorzugsweise
wird jedoch ein und dieselbe Steuereinheit beide Regelungen vornehmen.
-
Das
Computerprogramm kann als Computerprogrammprodukt auf Datenträgern, wie CD-ROMs,
EEPROMs oder auch in Form von Flash-Memories gespeichert sein, oder
aber als reines Computerprogramm über diverse Rechnernetze (wie
Internet oder Internet) in einen Arbeitsspeicher einer Recheneinheit
oder einer Steuereinheit herunterladbar sein. Als Computerprogramm
und Computerprogrammprodukt werden auch Mikrocontrollerprogramme
bzw. Mikrocontrollerprogrammprodukte verstanden.
-
Im
folgenden sollen die Erfindung sowie ihre Vorteile in Ausführungsbeispielen,
die durch die beigefügten
Figuren illustriert sind, näher
erläutert
werden.
-
1 zeigt
schematisch ein zum erfindungsgemäßen Mikroskopbetrieb ausgerüstetes Mikroskop
mit einer Beleuchtungseinheit,
-
2 zeigt
schematisch verschiedene Verläufe
der geregelten Lichtintensität
in der Objektebene sowie der Verlauf der ungeregelten Lichtintensität,
-
3 zeigt
eine analoge Darstellung wie die der 2, jedoch
für die
Lichtintensität
im Okular.
-
1 zeigt
in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Mikroskop. Dieses Mikroskop 1 umfaßt eine
Beleuchtungseinheit 15 zur Beleuchtung eines mit dem Mikroskop 1 abgebildeten
oder betrachteten Objekts 10. Die Beleuchtungseinheit 15 umfaßt eine
Lampe 9 mit elektrischer Leistungs- bzw. Energiezufuhr,
wahlweise ein optisches, transmissionsveränderndes Element 16,
wahlweise eine in die Beleuchtungsapertur eingesetzte Blende 8,
wie eine Siebblende, und wahlweise eine Beleuchtungsoptik 7,
hier der Einfachheit halber dargestellt als Einzellinse. Zur Umlenkung
des Beleuchtungsstrahlengangs 13 ist ein Umlenkspiegel 6 vorgesehen,
der den Beleuchtungsstrahlengang 13 auf das Hauptobjektiv 5 lenkt,
von wo aus der Beleuchtungsstrahlengang 13 auf die Objektebene 12 trifft.
-
Das
Mikroskop 1 selbst enthält
als hier dargestellte Hauptkomponenten ein Hauptobjektiv 5,
ein Zoomsystem 4, einen Tubus 3 sowie ein Okular 2. Der
Arbeitsabstand ist in 1 schematisch mit 11 bezeichnet,
wobei hierzu auf die eingangs vorgenommene Definition verwiesen
wird. Im Rahmen vorliegenden Ausführungsbeispiels wird der Arbeitsabstand
als der jeweilige Wert der variablen Brennweite des Hauptobjektivs 5 des
Mikroskop 1 definiert, der seinerseits in bekannter Weise über ein
verschiebbares Teil der optischen Baugruppen des Hauptobjektivs
abgreifbar ist.
-
Alternativ
zum Zoomsystem 4, mit dem eine Vergrößerung des Objektbildes stufenlos
einstellbar ist, kann auch ein stu fenweise arbeitender Vergrößerungswechsler
vorgesehen sein, wobei der Begriff "Zoomsystem" einen solchen Vergrößerungswechsler umfassen soll.
Weiterhin kann auch eine mit dem Mikroskop in bekannter Weise verbundene
Kamera zum Einsatz kommen.
-
Gemäß erstem
Aspekt der Erfindung wird die Lichtintensität in der Objektebene 12 in
Abhängigkeit des
Arbeitsabstands 11 entsprechend einem vorgegebenen Verlauf
geregelt. Hierzu wird auf 2 verwiesen.
-
In 2 sind
verschiedene Verläufe
der Lichtintensität
in der Objektebene in Abhängigkeit vom
Arbeitsabstand dargestellt. Es handelt sich hier um eine qualitative
Darstellung der Verhältnisse.
Die Kurve 23 gibt den Verlauf der Lichtintensität in der Objektebene
ohne Regelung gemäß Erfindung
wieder. Die Lichtintensität
fällt hier
mit dem Quadrat des Arbeitsabstands ab. Ein sicherheitsrelevanter
Pegelwert für
die Lichtintensität
in der Objektebene ist mit 22 bezeichnet. Bei Überschreiten
dieses Pegelwerts 22 besteht die Gefahr, dass das Objekt
oder Objektstrukturen durch eine fortdauernde hohe Beleuchtungsstärke geschädigt werden.
Dieser Pegelwert 22 sollte daher nicht überschritten werden. Ohne erfindungsgemäße Regelung
kommt es, wie in 2 dargestellt, unterhalb eines
bestimmten Arbeitsabstands zu einem Überschreiten des Pegelwerts 22 im
dargestellten Verlauf 23. Erfindungsgemäß wird nun die Lichtintensität derart
geregelt, dass der Pegelwert 22 nicht überschritten wird. Zum einen
kann hierzu ein Verlauf 20 vordefiniert werden, bei dem
die Lichtintensität
von einem Wert unterhalb des Pegelwerts 22 mit wachsendem
Arbeitsabstand allmählich
abnimmt. Alternativ hierzu kann ein konstanter Wert bzw. konstanter
Verlauf 21 vorgesehen sein. Dieser konstante Verlauf 21 kann
selbstverständlich
auch höher liegen
als derjenige, der in 2 eingezeichnet ist, solang
der Pegelwert 22 nicht überschritten wird.
-
Der
Funktionsverlauf 20 oder der konstante Verlauf 21 wird
nun einer Regelung eingeprägt,
also beispielsweise in einer hierzu vorgesehenen Steuereinheit 18 abgelegt.
Zur Einfachheit der vorliegenden Beschreibung soll ein konstanter
Verlauf 21 angenommen werden.
-
Veränderungen
des Arbeitsabstands 11 werden, wie beschrieben, über eine
Veränderung
der Brennweite des Hauptobjektivs 5 des Mikroskops detektiert.
Wird der Arbeitsabstand 11 beispielsweise erhöht, sinkt
ohne Eingriff der erfindungsgemäßen Regelung
die Lichtintensität
in der Objektebene (gemäß Verlauf 23)
ab. Um einen konstanten Verlauf 21 aufrechtzuerhalten,
ist erfindungsgemäß die Beleuchtungseinheit 15 des
Mikroskops 1 über
eine Steuereinheit 18 mit der Veränderung des Arbeitsabstands 11 gekoppelt.
Zum Ausgleich der sinkenden Lichtintensität steuert die Steuereinheit 18 somit
eines oder mehrere der Elemente der Beleuchtungseinheit 15 an.
Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten: Die
Steuereinheit 18 kann die elektrische Leistungs- bzw. Energiezufuhr
zur Lampe 9 (Xenon- oder Halogenlichtquelle) ansteuern,
so dass die Lichtquelle aufgrund der erhöhten zugeführten elektrischen Energie
mehr Lichtleistung abgibt. Häufig
ist die Dynamik einer solchen Regelung jedoch begrenzt. Daher ist
es sinnvoll, weitere oder andere Möglichkeiten einzusetzen. Die
Steuereinheit 18 kann hierzu ein transmissionsveränderndes
optisches Element 16 ansteuern, wobei im hier betrachteten
Beispielsfall die Transmission des Elements 16 erhöht wird.
Solche Elemente 16 können
Filter, wie Transmissions- oder Interferenzfilter, aber auch elektrisch
ansteuerbare Filter kontinuierlicher Transmission sein. Auch Siebblenden
oder Sektorenblenden sind geeignete Elemente 16. Weiterhin
kann eine in die Beleuchtungsa pertur eingesetzte Blende 8 (Irisblende, Siebblende),
angesteuert werden, wodurch die Helligkeit des Beleuchtungsstrahlengangs 13 verändert werden
kann. Schließlich
kann eine Beleuchtungsoptik 7 von der Steuereinheit 18 angesteuert
werden. Wie bereits erwähnt,
kann es sich bei dieser Beleuchtungsoptik 7 um eine einzelne
Linse oder Linsengruppe (auch Beleuchtungszoom) handeln, die in
Richtung des Beleuchtungsstrahlengangs 13 verschiebbar
gelagert ist. Durch eine solche Verschiebung wird ein Fokussieren
oder Defokussieren des Beleuchtungsstrahlengangs 13 mit
entsprechender Variation der Helligkeit erzielt. Mit Veränderung
eines Beleuchtungszooms wird der Durchmesser der Beleuchtungspupille
variiert und somit eine entsprechende Helligkeitsvariation erzielt.
Die genannten Elemente der Beleuchtungseinheit 15 können einzeln
oder in beliebiger Kombination miteinander zur erfindungsgemäßen Regelung
der Lichtintensität
in der Objektebene angesteuert werden.
-
Zur
Erfassung der Ist-Werte der Lichtintensität in der Objektebene ist zweckmäßigerweise
ein Sensor 19'' vorgesehen,
der in diesem Ausführungsbeispiel
vom Objekt 10 her gesehen hinter dem Hauptobjektiv 5 im
Beobachtungsstrahlengang 14 des Mikroskops 1 angeordnet
ist. Zur Regelung auf einen vorgegebenen Wert ist es ausreichend,
wenn der Sensor 19'' einen Referenzwert
der Lichtintensität
in der Objektebene 12 detektiert (indirekte Detektion).
Dieser Referenzwert wiederum muss nicht mit der tatsächlichen
physikalischen Größe der Beleuchtungsstärke in der
Objektebene übereinstimmen, sondern
zu dieser proportional sein. Entscheidend ist, dass der Sensor 19'' Veränderungen der Lichtintensität in der
Objektebene ausreichend genau detektieren kann. Die detektierten
Werte werden nun der Steuereinheit 18 zugeführt. In
bekannter Weise wird mittels einer Regelung durch Ansteuerung der Beleuchtungseinheit 15 eine
Abnahme der Lichtintensität
in der Objektebene bei Vergrößerung des
Ar beitsabstands 11 dadurch kompensiert, dass die Beleuchtungsstärke der
Beleuchtungseinheit 15 wie beschrieben erhöht wird.
Die vom Sensor 19'' gemessenen
Ist-Werte werden dabei auf den Soll-Verlauf (Verlauf 20 oder 21 in 2)
geregelt. Umgekehrt wird eine Zunahme der Lichtintensität in der
Objektebene durch Verringerung des Arbeitsabstands 11 vermieden,
indem die Steuereinheit 18 die Beleuchtungseinheit 15 entsprechend
ansteuert, um den gewünschten
Verlauf der Lichtintensität
in der Objektebene einzuregeln.
-
Alternativ
oder zusätzlich
zum Sensor 19'' kann ein Sensor 19 vorgesehen
sein, der die Helligkeit (Beleuchtungsstärke) des Beleuchtungsstrahlengangs 13 misst,
wie sie von der Steuereinheit 18 geregelt wird. Im Unterschied
zum Sensor 19 misst der Sensor 19'' eine
vom Objekt 10 reflektierte Beleuchtung.
-
Gemäß zweitem
Aspekt der Erfindung kann die Lichtintensität im Okular 2 des
Mikroskops 1 in Abhängigkeit
von einer Betätigung
des Zoomsystems 4 geregelt werden. Hierzu wird auf die 3 verwiesen,
in der in einer analogen Darstellung wie 2 die Lichtintensität im Okular
dargestellt ist.
-
In 3 sind
verschiedene Verläufe
der Lichtintensität
im Okular (Ordinate) in Abhängigkeit von
der Zoomvergrößerung (Abszisse)
dargestellt. Es handelt sich hier um eine qualitative Darstellung der
Verhältnisse.
Die Kurve 27 gibt einen Verlauf der Lichtintensität im Okular
ohne Regelung gemäß Erfindung
wieder, wie er bei Verwendung eines speziellen von der Anmelderin
entwickelten Zoomsystems erhalten wird. Die Lichtintensität im Okular
fällt hier oberhalb
einer bestimmten Zoomvergrößerung,
bis zu der im wesentlichen eine konstante Lichtintensität vorliegt,
wie dargestellt steil ab. Ein sicherheitsrelevanter Pegelwert für die Lichtintensität im Okular
ist mit 26 bezeichnet. Bei Über schreiten dieses Pegelwerts 26 besteht
die Gefahr einer Blendung bei Betrachtung durch ein menschliches
Auge oder einer Überbelichtung
bei Betrachtung durch eine Kamera. Dieser Pegelwert 26 sollte
daher nicht überschritten werden.
Ohne erfindungsgemäße Regelung
kommt es, wie in 3 dargestellt, unterhalb einer
bestimmten Zoomvergrößerung zu
einem Überschreiten
des Pegelwerts 26 im dargestellten Verlauf 27.
Erfindungsgemäß wird nun
die Lichtintensität
derart geregelt, dass der Pegelwert 26 nicht überschritten
wird. Zum einen kann hierzu ein Verlauf 24 vordefiniert werden,
bei dem die Lichtintensität
von einem Wert unterhalb des Pegelwerts 26 mit wachsender
Zoomvergrößerung allmählich abnimmt.
Alternativ hierzu kann ein konstanter Wert bzw. konstanter Verlauf 25 vorgesehen
sein. Dieser konstante Verlauf 25 kann selbstverständlich auch
höher liegen
als derjenige, der in 3 eingezeichnet ist, solange
der Pegelwert 22 nicht überschritten
wird.
-
Der
Funktionsverlauf 24 oder der konstante Verlauf 25 wird
nun einer Regelung eingeprägt,
also beispielsweise in einer hierzu vorgesehenen Steuereinheit 18 abgelegt.
Zur Einfachheit der vorliegenden Beschreibung soll ein konstanter
Verlauf 25 angenommen werden.
-
Eine
Veränderung
der Objektvergrößerung durch
Betätigen
des Zoomsystems 4 hat eine Veränderung in der Bildhelligkeit,
wie sie von einem Betrachter oder von einer Kamera wahrgenommen wird,
zur Folge. Aus Gründen
der Einfachheit der vorliegenden Schilderung soll ein konstanter
Verlauf der Lichtintensität
im Okular 2 eingeregelt werden. Hierzu ist ein schematisch
dargestellter Sensor 19' vorgesehen,
der die Lichtintensität
vorzugsweise in der Zwischenbildebene detektiert.
-
Wiederum
sei darauf hingewiesen, dass der Sensor 19' lediglich proportionale Größen detektieren
können
muss, insbesondere Veränderungen
solcher Größen. Die
dargestellten Sensoren 19, 19' und 19'' messen
somit relative Lichtintensitäten.
Anstelle der Verwendung einer Sensorik zur Bestimmung (relativer)
Lichtintensitäten
kann es vorteilhaft sein, wie bereits geschildert, relative Lichtintensitäten aus
der Kenntnis der optischen Daten, wie die jeweiligen Brennweiten
von Tubus, Okular und Hauptobjektiv und die Vergrößerung des
Zoomsystems, zu bestimmen (dies gilt für alle Ausführungsbeispiele)
-
Kommt
es beim Betätigen
des Zoomsystems 4 zu einer Änderung der Lichtintensität im Okular 2, so
wird der Steuereinheit 18 über dem Sensor 19' eine Veränderung
des Ist-Werts mitgeteilt. Um die Lichtintensität im Okular konstant zu halten,
steuert nunmehr die Steuereinheit 18 eine Aperturblende 17 im
Beobachtungsstrahlengang 14 an. Bei dieser Aperturblende 17 handelt
es sich beispielsweise um eine Irisblende (alternativ wären auch
elektronisch ansteuerbare Transmissionsfilter einsetzbar). Durch Veränderung
des Durchmessers der Irisblende kann die Helligkeit im Okular 2 nachgeregelt
werden.
-
Alternativ
oder zusätzlich
kann die Steuereinheit 18 zu besagtem Zweck die Beleuchtungseinheit 15 ansteuern.
Hierzu sei auf die obigen Aussagen im Zusammenhang mit dem ersten
Aspekt der Erfindung verwiesen. Bei einer Ansteuerung der Beleuchtungseinheit 15 ist
darauf zu achten, dass die Lichtintensität in der Objektebene auf jeden
Fall unterhalb einem sicherheitsrelevanten Pegelwert gehalten wird.
Bei einer Annäherung
an diesen Pegelwert wird einer weiteren Erhöhung der Beleuchtungsstärke der
Beleuchtungseinheit 15 entgegengewirkt. Beispielsweise
kann dann eine weitere Erhöhung
der Lichtintensität
im Okular 2 nur durch Ansteue rung der Aperturblende 17 erfolgen.
Sollte auch diese Möglichkeit
ausgeschöpft
sein, muss ein Abfall der Lichtintensität im Okular hingenommen werden,
um eine mögliche
Schädigung
des Objekts 10 auszuschließen.
-
Besonders
vorteilhaft ist eine Kombination des ersten Aspekts und des zweiten
Aspekts der Erfindung. Hierzu wird primär die Lichtintensität in der Objektebene
in Abhängigkeit
des Arbeitsabstands 11 geregelt, wobei bei konstantem Arbeitsabstand 11 eine Änderung
der Lichtintensität
im Okular 2 aufgrund Betätigen des Zoomsystems 4 gemäß zweitem Aspekt
der Erfindung, insbesondere durch Ansteuerung der Aperturblende 17 im
Beobachtungsstrahlengang 14 des Mikroskops 1 ausgeglichen
wird. Hierzu sei auf die obigen Ausführungen verwiesen.
-
Die
Erfindung ermöglicht
eine vollautomatische Regelung der Lichtintensität in der Objektebene und/oder
im Okular. Insbesondere werden sicherheitsgefährdende Lichtintensitäten auf
dem Objekt 10 vermieden. Der Anwender kann sich voll auf
die Untersuchungen konzentrieren, ohne selbst Helligkeitsregelungen
auszuführen.
Gleichzeitig ist für
den Anwender (Betrachter oder Kamera) die Lichtmenge optimal eingestellt,
ohne von Hand nachgestellt werden zu müssen.
-
- 1
- Mikroskop
- 2
- Okular
- 3
- Tubus
- 4
- Zoomsystem
- 5
- Hauptobjektiv
- 6
- Umlenkspiegel
- 7
- Beleuchtungsoptik
- 8
- Blende
- 9
- Lampe
mit elektrischer Leistungszufuhr
- 10
- Objekt
- 11
- Arbeitsabstand
- 12
- Objektebene
- 13
- Beleuchtungsstrahlengang
- 14
- Beobachtungsstrahlengang
- 15
- Beleuchtungseinheit
- 16
- optisches
Element
- 17
- Aperturblende
- 18
- Steuereinheit
- 19,
19', 19''
- Sensoren
- 20
- geregelter
Verlauf für
Lichtintensität in
der Objektebene
- 21
- konstanter
Verlauf für
Lichtintensität in
der Objektebene
- 22
- Pegelwert
für Lichtintensität in der Objektebene
- 23
- ungeregelter
Verlauf für
Lichtintensität
in der Objektebene
- 24
- geregelter
Verlauf für
Lichtintensität im
Okular
- 25
- konstanter
Verlauf für
Lichtintensität im
Okular
- 26
- Pegelwert
für Lichtintensität im Okular
- 27
- ungeregelter
Verlauf für
Lichtintensität
im Okular