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Die
Erfindung betrifft eine Antenne und eine Sende-/Empfangseinheit
im Allgemeinen sowie eine Antenne, eine Sende-/Empfangseinheit und
ein Verfahren zur Erzeugung und Detektion von zirkular polarisierten
Wellen im Besonderen.
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Stand der
Technik
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Die
Radio Frequency Identification (RFID) Technologie erlaubt es, berührungslos
und ohne Sichtkontakt Daten auf einem Transponder zu lesen und zu
speichern. Dieser Transponder kann an einem Objekt angebracht sein,
welches dann anhand der auf dem Transponder gespeicherten Daten
automatisch und schnell identifiziert werden kann. Zur Kommunikation
mit einem Transponder wird eine Sende-/Empfangseinheit verwendet.
Eine Sende-/Empfangseinheit wird im Zusammenhang mit der RFID-Technologie
auch als Reader oder als Schreib-/Lesegerät bezeichnet. Die Datenübertragung
zwischen Transponder und Sende-/Empfangseinheit findet dabei mittels
elektromagnetischer Wellen, deren Frequenzen zum Beispiel im UHF-Band liegen,
statt. Zur Emission bzw. zum Empfang der elektromagnetischen Wellen
weist sowohl die Sende-/Empfangseinheit als auch der Transponder
eine Antenne auf.
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Nach
dem Stand der Technik werden Antennen, die zirkular polarisierte
elektromagnetische Wellen im UHF-Band emittieren als so genannte Patch-Antennen
ausgebildet. Diese sind relativ groß und unhandlich, so dass sie
sich zum Einbau in portablen Sende-/Empfangseinheiten, die zum Beispiel auch
als Hand Helds bezeichnet werden, nicht oder nur bedingt eignen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Antenne,
eine verbesserte Sende-/Empfangseinheit sowie ein verbessertes Verfahren
zur Erzeugung und Detektion von elektromagnetischen Wellen anzugeben.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen
der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird eine
Antenne mit zwei Dipolen, wobei jeder der beiden Dipole von der Dipolmitte
ausgehend zwei mäanderartig
ausgebildete Dipolhälften
aufweist, wobei jede mäanderartig ausgebildete
Dipolhälfte
eine Mittelachse aufweist, wobei die Mittelachsen der beiden Dipolhälften eines jeden
Dipols einen vorgegebenen Winkel einschließen, wobei sich die beiden
Dipole jeweils in der Dipolmitte kreuzen und wobei jeweils eine
Mittelachse einer Dipolhälfte
des einen Dipols im wesentlichen einem Winkel von 90° mit einer
Mittelachse einer Dipolhälfte
des anderen Dipols einschließt,
angegeben. Die Mittelachsen der beiden Dipolhälften eines jeden Dipols schließen, wie
oben angegeben, einen vorgegebenen Winkel ein. Die beiden Dipolhälften eines Dipols
bilden somit ein V. Beide Dipole kreuzen sich in der Dipolmitte,
also jeweils in der Spitze des V. Durch diese V-förmige Bauform
der einzelnen Dipole und durch die mäanderartige Ausbildung der
Dipolhälften
wird eine besonders kleine und kompakte Antenne realisiert. Die
Dipolhälften
bestehen dabei im Wesentlichen aus einem elektrisch leitfähigen Material,
zum Beispiel einem Metall wie etwa Kupfer.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung liegt der vorgegebene Winkel zwischen 0° und 180°.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Antenne Impedanztransformatoren auf. Dabei
ist jeweils ein Impedanztransformator zwischen der einen Dipolhälfte und
der anderen Dipolhälfte
eines jeden Dipols geschaltet. Mit dem Impedanztransformator lässt sich
die Impedanz der Antenne, z.B. durch eine T-Anpassung, auf einen
gewünschten Wert,
z.B. auf etwa 50 Ohm, einstellen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Antenne ferner zwei
Balune auf, wobei zwischen der einen Dipolhälfte und der anderen Dipolhälfte eines
jeden Dipols jeweils anschließend
an den Impedanztansformator ein Balun geschaltet ist. Balun ist
ein Kunstwort, das sich aus den englischen Worten „balanced" und „unbalanced" zusammensetzt. Ein
Balun ist ein aus dem Stand der Technik bekanntes elektrotechnisches
Bauteil, welches im Wesentlichen eine symmetrische Leitung oder
eine Antenne mit symmetrischer Speisung mit einer unsymmetrischen
Leitung verbindet. Ein Balun kann auch zusätzlich ein Impedanzwandler
und ein Isolationswandler sein.
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Alternativ
können
die Balune mit den Dipolhälften
gekoppelt sein und die Impedanztransformatoren können den Balunen dann nachgeschaltet
werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Antenne ferner einen 90 Grad Hybridkoppler
auf, wobei der 90 Grad Hybridkoppler zwei Eingänge und zwei Ausgänge aufweist,
wobei jeweils ein Balun an einen Ausgang des 90 Grad Hybridkopplers
angeschlossen ist. Ein 90 Grad Hybridkoppler ist auch ein aus dem
Stand der Technik bekanntes Bauteil. Oft findet man auch die englische
Bezeichnung 90°-Hybrid-Coupler.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Antenne ferner eine Spannungsquelle auf, wobei
die Spannungsquelle an einem der Eingänge des 90 Grad Hybridkopplers
angeschlossen ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Eingang des 90 Grad Hybridkopplers,
an dem nicht die Spannungsquelle angeschlossen ist, zur Detektion
von empfangenen Signalen vorgesehen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Impedanz der Antenne mittels einer Impedanztransformation
angepasst. Idealerweise ist die Impedanz der Antenne an einen Wert
von 50 Ohm angepasst. Bei der Impedanztransformation kann es sich
zum Beispiel um eine T-Anpassung handeln. Dazu wird typischerweise
eine Anpassschaltung, die der Impedanztransformator aufweist, entsprechend
angepasst.
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Die
Antenne ist sowohl als auch für
die Abstrahlung und den Empfang von elektromagnetischen Wellen mit
Frequenzen im UHF-Band
vorgesehen. Insbesondere kann die Antenne zur Abstrahlung von zirkular
polarisierten Wellen, zum Beispiel von links zirkular polarisierten
Wellen verwendet werden, wobei elektromagnetische Wellen mit rechts
zirkular polarisierter Polarisation dann von der Antenne empfangen
werden können.
Dies steht im Gegensatz zu einer herkömmlichen, einfachen zirkular
polarisierten Antennen, welche mit derselben Händigkeit der zirkularen Polarisation
sendet und empfängt.
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Der
Antennenwiderstand, den die vier Dipolhälften aufweisen, beträgt in etwa
18 Ohm. Der Balun passt die Dipolantenne von einem symmetrischen Betrieb
zu einem unsymmetrischen Betrieb an. Zusätzlich muss, um den Antennenwiderstand
bzw. die Antennenimpedanz auf ca. 50 Ohm zu erhöhen, eine Impedanztransformation
zum Beispiel in Form einer T-Anpassung durchgeführt werden. Die Impedanztransformatoren
weisen eine Anpassschaltung auf, die entsprechend der T-Anpassung
so eingestellt wird, dass die Impedanz der Antenne von 18 Ohm auf
etwa 50 Ohm erhöht
wird. Die für
die Erzielung der zirkularen Polarisation notwendigen 90° Phasenverschiebung
wird mit den 90 Grad Hybridkoppler realisiert. Mit diesem wird auch
der Sende- und Empfangspfad entkoppelt, wobei die Isolation zwischen dem
Sende- und Empfangspfad im Wesentlichen durch die Rückflussdämpfung der
beiden Antennenports der gekreuzten Dipole begrenzt ist. Aufgrund der
so erzielten Isolation zwischen Sende- und Empfangspfad kann die
Antenne zum gleichzeitigen Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Wellen verwendet werden, wobei ein großer und ein teurer Isolator
eingespart werden kann und zugleich eine Übersteuerung des Empfängers vermieden wird.
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Die
Erzeugung von zirkular polarisierten elektromagnetischen Wellen,
zum Beispiel im UHF-Bereich, ist für die Anwendung im RFID-Bereich von
großer
Bedeutung, da die anzusprechenden Transponder eine beliebige Ausrichtung
im Feld haben können
und diese häufig
eine linear polarisierende Antenne aufweisen. Bei diesen häufig verwendeten
linear polarisierten Antennen ergeben sich deutliche Reichweitenunterschiede
in Abhängigkeit
der Ausrichtung der Transponder im Antennenfeld. Durch die Verwendung
von Antennen, die zirkular polarisierte elektromagnetische Wellen
abstrahlen, werden diese Reichweitenunterschiede vermieden.
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Durch
die Verwendung des 90 Grad Hybridkopplers in Kombination mit den
zwei Balunen und durch die Anordnung der einzelnen Dipolhälften wird somit
eine Self-Diplexing-Antenne geschaffen. Die Antenne besitzt die
inhärente
Fähigkeit,
die Sende- und Empfangssignale
zu trennen. Das empfangene Signal kann zum Beispiel am zweiten Eingang
des 90 Grad Hybridkopplers, der nicht zur Einspeisung der hochfrequenten
Wechselspannung verwendet wird, detektiert werden. Zwischen dem
Empfangspfad und dem Sendepfad wird bei einem aufgebauten Prototyp der
Antenne eine Mindestisolation von ca. 20 dB (Dezibel) erzielt.
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Durch
die Schaffung der erfindungsgemäßen Antenne
wird auch eine besonders kostengünstige
Antenne realisiert, da zum Beispiel auf einem relativ teueren Isolator
zwischen Empfangs- und
Sendepfad sowie auf teures verlustarmes Substrat mit hoher Dielektrizitätszahl bei
Realisierung einer Patchantenne verzichtet werden kann.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung eine Sende-/Empfangseinheit
mit einer Antenne, wobei die Antenne zwei Dipole aufweist, wobei
jeder der beiden Dipole von der Dipolmitte ausgehend zwei mäanderartig
ausgebildete Dipolhälften
aufweist, wobei jede mäanderartig
ausgebildete Dipolhälfte
eine Mittelachse aufweist, wobei die Mittelachsen der beiden Dipolhälften eines
jeden Dipols einen vorgegebenen Winkel einschließen, wobei sich die beiden
Dipole jeweils in der Di polmitte kreuzen und wobei jeweils eine
Mittelachse einer Dipolhälfte
des einen Dipols im wesentlichen einen Winkel von 90° mit einer
Dipolachse einer Dipolhälfte
des anderen Dipols einschließt.
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Bei
der Sende-/Empfangseinheit kann es sich zum Beispiel um einen Transponder
oder um einen RFID-Tag handeln.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Schreib-/Lesegerät, mit einer
Sende-/Empfangseinheit, die für
die Kommunikation mit einem Transponder vorgesehen ist.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung
und zur Detektion von elektromagnetischen Wellen mit einer Antenne mit
zwei Dipolen, wobei jeder der beiden Dipole von der Dipolmitte ausgehend
zwei mäanderartig
ausgebildete Dipolhälften
aufweist, wobei jede mäanderartig
ausgebildete Dipolhälfte
eine Mittelachse aufweist, wobei die Mittelachsen der beiden Dipolhälften eines
jeden Dipols einen vorgegebenen Winkel einschließen, wobei sich die beiden
Dipole jeweils in der Dipolmitte kreuzen, wobei jeweils eine Mittelachse
einer Dipolhälfte
des einen Dipols im wesentlichen einem Winkel von 90° mit einer
Mittelachse einer Dipolhälfte
des anderen Dipols einschließt,
wobei nach einem Impedanztransformator jeweils daran anschließend ein
Balun zwischen der einen Dipolhälfte
und der anderen Dipolhälfte
eines jeden Dipols der Antenne geschaltet ist, wobei jeweils ein
Balun an einen Ausgang eines 90 Grad Hybridkopplers angeschlossen
ist, und wobei das Verfahren den Schritt der Speisung eines ersten
Eingangs des 90 Grad Hybridkopplers mit einer elektrischen Wechselspannung aufweist,
wobei der 90 Grad Hybridkoppler den ersten Eingang und einen zweiten
Eingang aufweist. Das Verfahren weist ferner den Schritt der Detektion von
empfangenen elektromagnetischen Wellen am zweiten Eingang des 90
Grad Hybridkopplers auf.
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Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Antenne,
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2 eine
Fotographie eines Prototypen einer erfindungsgemäßen Antenne,
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3 eine
Fotographie des Prototypen aus einer anderen Perspektive,
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4 ein
Diagramm mit Messwerten betreffend die Isolation zwischen den beiden
Eingängen des
90 Grad Hybridkopplers,
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5 ein
dreidimensionales Richtdiagramm,
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6 ein
Richtdiagramm und
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7 ein
Flussdiagramm, das wesentliche Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
darstellt.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm 100 einer erfindungsgemäßen Antenne.
Die Antenne weist zwei Dipole auf, wobei jeder Dipol zwei Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 aufweist.
Die Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 eines
jeden der beiden Dipole sind mäanderförmig ausgebildet.
Die beiden Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 sind im
wesentlichen zwei gleich lange Stäbe aus leitfähigem Material,
zum Beispiel Metallstäbe,
die bei Speisung mit hochfrequentem Wechselstrom elektromagnetische
Wellen erzeugen und in den Raum abstrahlen. Die mäanderförmige Ausführung der
Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 wird
zum Beispiel dadurch bewerkstelligt, dass zuvor gerade Metallstäbe so umgeformt
werden, dass diese nach Umformung mäanderartig ausgebildet sind.
Mit mäanderartiger
Ausbildung ist zum Beispiel gemeint, dass die Dipolhälften so
ausgebildet sind, dass diese ein Mäandermuster, wie es etwa aus
Ornamenten seit der Antike bekannt ist, nachbilden. Jede mäanderartig ausgebildete
Dipolhälfte 106, 108, 110 und 112 weist eine
Mittelachse 114, 116, 118 bzw. 120 auf.
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Die
Mittelachsen können
zum Beispiel als geometrisch gedachte Symmetrieachsen der entsprechenden
Dipolhälften
angesehen werden. Die beiden Dipolhälften eines jeden Dipols sind
von der Dipolmitte 122 ausgehend angeordnet. Die beiden Dipole,
also der Dipol, der die Dipolhälften 106 und 108 aufweist,
und der Dipol, der die Dipolhälften 110 und 112 aufweist,
kreuzen sich jeweils in der Dipolmitte 122.
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Im
Blockdiagramm 100 ist schematisch die Anordnung der Dipolhälften im
Raum, der von den X-, Y-, Z-Achsen aufgespannt wird, dargestellt.
Zur Verdeutlichung der Anordnung der Dipolachsen relativ zueinander
ist ein Schnitt 102 durch die X-Z-Ebene und eine Aufsicht 104 auf
die X-Y-Ebene gezeigt. Die beiden Mittelachsen 116 und 118 der
Dipolhälften 110 und 112 liegen
in der X-Z-Ebene. Entsprechend liegen die Mittelachsen 114 und 120 der
Dipolhälften 106 und 108 in
der Y-Z-Ebene, die hier nicht abgebildet ist. Die Mittelachsen 116 und 118 der
beiden Dipolhälften 110 und 112 schließen einen
vorgegebenen Winkel, der zwischen 0° und 180° betragen kann, ein. Entsprechend
schließen
die Mittelachsen 114 und 120 der anderen Dipolhälften 106 und 108 den vorgegebenen
Winkel ein.
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Aus
der Aufsicht 104 auf die X-Y-Ebene ist zu erkennen, dass
sich die Dipole jeweils in der Dipolmitte 122 kreuzen.
Dabei schließen
die Mittelachsen 114 bzw. 120 des einen Dipols jeweils
einen Winkel von etwa 90° mit
den Mittelachsen 116 bzw. 118 der Dipolhälften des
anderen Dipols ein.
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Durch
die mäanderartig
ausgebildeten Dipolhälften
und durch die V-förmige
Anordnung der Dipolhälften
eines Dipols konnte die Ausdehnung der Dipolantenne in der X-Y-Ebene
deutlich verringert werden. Dadurch lässt sich eine besonders kompakte Antenne
realisieren.
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Wie
aus dem Blockdiagramm 100 zu erkennen ist, werden in einer
erfindungsgemäßen Antenne jede
der beiden Dipolhälften
eines Dipols jeweils über Impedanztransformatoren 140, 142 miteinander
galvanisch gekoppelt. Die Dipolhälfte 106 ist
da zu über einen
Impedanztransformator 140 mit der Dipolhälfte 108 galvanisch
gekoppelt. Entsprechend ist die Dipolhälfte 110 über den
Impedanztransformator 142 mit der Dipolhälfte 112 galvanisch
gekoppelt.
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Die
Impedanztransformatoren 140 und 142 werden verwendet,
um die Impedanz der Antenne auf etwa 50 Ohm anzupassen. Dazu werden
die entsprechenden Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 mittels
einer Anpassschaltung, z.B. einer T-Anpassschaltung, miteinander
galvanisch gekoppelt.
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Daran
anschließend
folgt jeweils ein Balun 124 und 126. Jedes Balun 124 und 126 ist
an einem der beiden Ausgänge 134 und 136 eines
90 Grad Hybridkopplers angeschlossen. Der 90 Grad Hybridkoppler
weist ferner zwei Eingänge 130 und 132 auf. Eine
Spannungsquelle 138 ist an den Eingang 130 des
90 Grad Hybridkopplers angeschlossen. Der andere Eingang 132 des
90 Grad Hybridkopplers wird zur Detektion von den Antennen-Dipolen empfangenen
Signalen verwendet.
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Zur
Erzeugung von elektromagnetischen Wellen wird eine hochfrequente
Wechselspannung, die von der Spannungsquelle 138 erzeugt
wird, über den
Eingang 130 in den 90 Grad Hybridkoppler eingespeist. Der
90 Grad Hybridkoppler liefert an seinen Ausgängen Signale mit derselben
Frequenz wie das eingespeiste Signal. Die Phasen der Signale an
den Ausgängen
sind jedoch um 90° zueinander
in der Phase verschoben. Die beiden räumlich orthogonal zueinander
stehenden Dipole mit den Dipolhälften 106 und 108 bzw. 110 und 112 werden
jeweils über die
Balune 124 und 126 und die Impedanztransformatoren 140 und 142 mit
den um 90° phasenverschobenen
Signalen gespeist. Dies führt
dazu, dass die Antenne zirkular polarisierte elektromagnetische Wellen
abstrahlt. Die Verwendung einer zirkular polarisierten Welle zur Übermittlung
von Daten, zum Beispiel an einen Transponder, ist für die Anwendung
im RFID-Bereich
von großer
Bedeutung, da die anzusprechenden Transponder eine beliebige Ausrichtung
im Feld haben können.
Bei den häufig
verwendeten linear polarisierten Antennen er geben sich deutliche
Reichweitenunterschiede in Abhängigkeit der
Ausrichtung der Transponder im Antennenfeld. Durch die Verwendung
von zirkular polarisierten Antennen, wie der erfindungsgemäßen Antenne,
fällt diese
Abhängigkeit
der Reichweite weg, da auch Transponder mit einer linear polarisierenden
Antenne immer "optimal" zum Feld der zirkular
polarisierten Welle ausgerichtet sind.
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2 zeigt
eine Fotographie 200 eines Prototypen einer erfindungsgemäßen Antenne.
Man erkennt darin in etwa in der Bildmitte den 90 Grad Hybridkoppler 128,
sowie dessen Eingänge 130 und 132 als
auch dessen Ausgänge 134 und 136.
Ein Balun 124 befindet sich unterhalb des 90 Grad Hybridkopplers.
Die Abbildung zeigt ferner jeweils eine Dipolhälfte 106 und 110 der
beiden Dipole.
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3 zeigt
eine Fotographie 300 des Prototypen der erfindungsgemäßen Antenne.
Bezogen auf die 2 blickt man nun in der Fotographie 300 auf die
untere Seite des Prototypen. Man erkennt in der Fotographie 300 die
Anordnung der Dipolhälften 106, 108, 110 und 112 an
der Platine 302. Die Platine 302 weist, wie in 2 dargestellt,
z.B. den Balun 124 auf.
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4 zeigt
ein Diagramm 400, das eine Messkurve 406 betreffend
die Isolation zwischen den Eingängen 130 und 132 des
90 Grad Hybridkopplers als Funktion der Frequenz zeigt. Die in der
Messkurve 406 angegebenen Messwerte sind als Übertragungsfaktor
S21 404 (Y-Achse) über
der Frequenz 402 (X-Achse) dargestellt. Die Isolation I
in [dB] bei einer Frequenz ist dabei gleich dem inversen Übertragungsfaktor
(I = –S21).
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Der Übertragungsfaktor 404 bzw.
die Isolation ergeben sich aus dem Verhältnis der am Eingang 132,
an den nicht die Spannungsquelle 138 (vgl. 1)
angeschlossen ist, detektierten Signalleistung zu der am Eingang 130 eingespeisten
Leistung bei einer vorgegebenen Frequenz. Die Frequenzen, für die die
Isolation zwischen den Eingängen 130 und 132 ermittelt wurde,
liegen dabei im Frequenzbereich zwischen ca. 700 MHz und 1.1 GHz.
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Wie
bereits weiter oben erwähnt,
handelt es sich bei der Antenne um eine Self-Diplexing-Antenne.
Sende- und Empfangssignale werden von der Antenne inhärent getrennt.
Die Antenne kann zum Beispiel links zirkular polarisiertes Wellen
senden und rechts zirkular polarisiertes Wellen empfangen. Da zum
Beispiel eine linear polarisierte Welle als Überlagerung einer links und
rechts zirkular polarisierten Welle aufgefasst werden kann, können somit mit
der Antenne elektromagnetische Wellen, wenn sie die entsprechende
Frequenz aufweisen, in allen Polarisationsrichtungen, außer in der
Polarisationsrichtung, in der die Antenne sendet, empfangen werden.
Der Sende- und Empfangspfad
wird mit Hilfe des 90 Grad Hybridkopplers entkoppelt.
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Die
Messkurve des Übertragungsfaktors
S21 406 zeigt bei einer Frequenz von etwa 873 MHz einen
Dip mit einer Bandbreite von etwa 14 MHz für eine Isolation von kleiner
gleich 20 dB. Die Frequenz von etwa 873 MHZ entspricht somit der
Resonanzfrequenz der Antenne. Der Übertragungsfaktor S21 hat dabei
an den Flanken einen Wert von ca. –20 dB. Innerhalb der Bandbreite
ist die Isolation folglich größer als
20 dB. Die Isolation zwischen Sende- und Empfangspfad ist dabei
im Wesentlichen aufgrund der Rückflussdämpfung der
beiden Antennenports begrenzt. Aufgrund der zwischen Sende- und
Empfangspfad innerhalb der Bandbreite erzielten Isolation kann ein
großer
und teuerer Isolator gespart werden. Eine Übersteuerung des Empfängers wird
aufgrund der relativ großen
Isolation vermieden.
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5 zeigt
ein dreidimensionales Richtdiagramm 500, in dem die Abstrahlungscharakteristik 508,
wie sie für
den Prototypen in 2 gemessen wurde, graphisch
dargestellt ist. Die X'-Achse 502 und
die Y'-Achse 504 sind
dabei jeweils um 45° gegenüber der
Orientierung der X- und Y-Achsen in 1 gedreht.
Die Z'-Achse 506 entspricht
der Z-Achse in 1.
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Die
Abstrahlcharakteristik 508 bezieht sich zum Beispiel auf
eine links zirkular oder rechts zirkular polarisierte elektromagnetische
Welle.
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6 zeigt
ein horizontales Richtdiagramm 600, in der die horizontale
Abstrahlcharakteristik 602 als Funktion 604 der
abgestrahlten Leistung normiert auf einen vorgegebenen Wert über dem
Elevationswinkel 606 aufgetragen ist. Der Elevationswinkel 606 wird
in der in 5 dargestellten Z'-Y'-Ebene abgetragen, wobei der Elevations-Winkel
0° der Z'-Achse entspricht.
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Bei
dem Elevations-Winkel 0° ist
somit die Abstrahlcharakteristik der Antenne längs der Z'-Achse 506 gemäß 5 angegeben.
Der Gewinn in Hauptstrahlrichtung, das heißt bei einem Elevations- Winkel
von 0°,
gegenüber
einem isotropen Strahler mit rechtshändig zirkular polarisierter
Polarisation (RHCP-Polarisation)
beträgt
1,7 dBic.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm 700 eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Im Schritt 702 erfolgt die Speisung eines ersten Eingangs
des 90 Grad Hybridkopplers mit einer elektrischen Wechselspannung,
wobei der 90 Grad Hybridkoppler den ersten Eingang sowie einen zweiten
Eingang aufweist. Im Schritt 704 erfolgt die Detektion
von empfangenen elektromagnetischen Wellen am zweiten Eingang des
90 Grad Hybridkopplers.