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Die
Erfindung betrifft eine hydrostatische Führungsvorrichtung, mit mindestens
einem Führungsstator
zur Führung
eines Läufers,
der an dem Führungsstator
beweglich hydrostatisch gelagert ist, mit mindestens einem hydrostatischen,
einen Lagerflüssigkeitsfilm
enthaltenden Lagerspalt zwischen einer an dem Führungsstator vorhandenen Führungsstator-Lagerfläche und
mindestens einer Läufer-Lagerfläche des
Läufers,
wobei über.
eine Kanalanordnung eine unter Druck stehende Lagerflüssigkeit
zur Bildung des Lagerflüssigkeitsfilms
in den mindestens einen Lagerspalt einbringbar ist. Die Erfindung
betrifft ferner eine Kanüle
hierfür.
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Eine
Führungsvorrichtung
dieser Art ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 35 42 680 A1 bekannt.
Die Führungsvorrichtung ist
beispielsweise eine Linearführung
für eine
Werkzeugmaschine, eine Messeinrichtung oder dergleichen. Auf einen
Führungswagen
oder -schlitten, der einen Läufer
bildet, kann beispielsweise ein Werkstück montiert werden. Beispielsweise
wenn das Werkstück
bearbeitet wird, tre ten unterschiedliche Belastungen am dem Führungswagen
auf. Um dennoch einen möglichst
gleichbleibenden Abstand zwischen benachbarten Lagerflächen zu
ermöglichen, ist
eine Lastkompensation erforderlich. In der
DE 35 42 680 A1 ist erwähnt, dass
es hydraulisch-mechanische Regelsysteme zur Lastkompensation bzw.
zur Regelung der Lagerspaltbreite gibt. Die
DE 35 42 680 A1 schlägt ferner
vor, weitere symmetrisch an Führungsbahnen
bzw. Führungsschienen
angeordnete Zusatzstütztaschen
anzuordnen, die mittels einer gemeinsamen Regeleinrichtung angesteuert
werden.
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Aus
der Schweizer Patentschrift
CH
504 929 ist ebenfalls eine Führungsvorrichtung der eingangs genannten
Art bekannt. Die Einstellung des hydraulischen bzw. hydrostatischen
Lagerflüssigkeitsfilms
in dem jeweiligen Lagerspalt, wird durch eine durch eine Membran
in zwei Teile unterteilte und doppeltwirkende Drossel bewirkt.
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Bei
den bekannten Führungsvorrichtungen stellen
mechanische oder hydraulische Ventileinrichtungen die Breite des
Lagerspaltes ein oder regeln die Breite. Die erforderlichen Bauteile
sind jedoch schwierig herzustellen und müssen insbesondere starken Druckbelastungen
Stand halten. Die Herstellung der entsprechenden Ventile ist teuer.
Zudem neigen sie zu Verschleiß.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel bereitzustellen,
mit denen auf einfachem Wege die Breite eines Lagerspalts einer
hydrostatischen Führungsvorrichtung
der eingangs genannten Art einstellbar ist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist bei einer hydrostatischen Führungsvorrichtung der eingangs
genannten Art mindestens eine an der Kanalanordnung angeordnete
Heizeinrichtung zur Beeinflussung der Menge der in den mindestens
einen Lagerspalt einbringbaren Lagerflüssigkeit vorgesehen, wobei
die Viskosität
der Lagerflüssigkeit
und damit die Menge der in den mindestens einen Lagerspalt eingebrachten
Lagerflüssigkeit
von einer einstellbaren Heizleistung der mindestens einen Heizeinrichtung
abhängt. Zur
Lösung
ist ferner ein Kanüle
für eine
hydrostatische Führungsvorrichtung
der eingangs genannten Art gemäß der technischen
Lehre eines weiteren unabhängigen
Anspruches vorgesehen.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass durch Beeinflussung der Temperatur der Lagerflüssigkeit,
insbesondere Hydrauliköl,
die Viskosität
und somit die Menge der in den Lagerspalt eingebrachten Lagerflüssigkeit
einstellbar ist. Im Vergleich zu bekannten mechanischen oder hydromechanischen
Lösungen
ist die Veränderung
der Heizleistung der Heizeinrichtung(en) wesentlich einfacher realisierbar.
Da keine mechanischen Stell elemente mehr erforderlich sind, ist
der Verschleiß minimiert
oder vollständig
vermieden. Die Kanalanordnung enthält sozusagen eine thermische,
durch die mindestens eine Heizeinrichtung beeinflussbare Drossel.
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Die
zumindest eine Heizeinrichtung kann einen Bestandteil der Kanalanordnung,
beispielsweise eines einzelnen Zufuhrkanals bilden. Die Kanalanordnung,
z.B. in Gestalt von Bohrungen oder dergleichen, kann beispielsweise
an dem Läufer
und/oder an dem Führungsstator,
z.B. an mindestens einer Führungsschiene
oder einem Führungsring,
vorhanden sein.
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Eine
einfache Bauweise und Montage der Führungsvorrichtung ergibt sich
bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, der das erfinderische Konzept
einer einstellbaren Heizleistung zur Veränderung der Viskosität der Lagerflüssigkeit
ebenfalls zugrunde liegt: es wird eine Kanüle mit einer Heizeinrichtung
zur Beeinflussung der Menge der in der Lagerspalt einbringbaren
Lagerflüssigkeit
versehen. Diese Kanüle
wird in einen Aufnahmekanal der hydrostatischen Führungsvorrichtung
eingebracht, der beispielsweise an dem Läufer oder an der Führungsstator
vorgesehen ist. Die Kanüle
kann beispielsweise eine medizinische Injektionsnadel enthalten,
die einen sehr engen Kanalquerschnitt bereitstellt. Diese erfindungsgemäße Lösung ist
einfach herstellbar und ermöglicht
eine präzise Einstellung
der Lagerflüssigkeitsmenge,
die in den Lagerspalt eingebracht wird.
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Durch
die Ausgestaltung einer hydrostatischen Führungsvorrichtung, z.B. eines
Linear- oder Axial-Radial-Drehlagers, mit einer beheizbaren Kanalanordnung,
z.B. Kanülen,
lassen sich kleine fertigungstechnisch und/oder montagetechnisch
bedingte Fehler leicht und unproblematisch kompensieren. Die Kanalanordnung,
z.B. die Kanülen,
werden dann unterschiedlich so beheizt, bis die Rundlauf- oder Planlauf-Messungen
den kleinstmöglichen
Wert (im Nanometerbereich) ergeben. Fehler werden durch unterschiedliche
Lagerflüssigkeitsmengen
in den Führungsspalten
kompensiert. So lassen sich Höchstgenauigkeitslagerungen
erzielen, die nahezu unbegrenzt ihre Genauigkeit halten, weil keinerlei Verschleiß durch
die Hydrostatik gegeben ist. Ferner lassen sich Korrekturen der
belastungsabhängigen Führungsspaltänderungen
zeitnah bzw. zeitlich vorauseilend gezielt durchführen. Das
erhöht
die Führungsgenauigkeiten
und die Steifigkeiten des Führungssystems
zusätzlich.
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Die
Heizeinrichtung ist beispielsweise elektrisch betreibbar. Dabei
ist z.B. eine Heizung mit einem elektrischen Widerstand möglich. Bereits
eine Heizleistung von etwa 4 Watt bis 20 Watt pro Kanüle bzw.
Kanal der Kanalanordnung kann ausrei chend sein. Es versteht sich,
dass auch größere oder
kleinere Heizleistungen zweckmäßig sein
können.
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Vorteilhaft
ist bei der Heizeinrichtung der Kanüle und/oder der Führungsvorrichtung
auch ein induktives Prinzip. Beispielsweise können in ein Kanalrohr der Kanalanordnung
Wirbelströme,
insbesondere mit hoher Frequenz, induziert werden, die das Rohr
erwärmen.
Es genügt
dabei z.B. vorteilhaft eine einlagige elektrische Wicklung um das
Kanalrohr. Das Kanalrohr besteht zweckmäßigerweise ganz oder teilweise
aus Metall. Es ist aber auch möglich, eine
elektrische Spule zur Erzeugung der Wirbelströme im Bereich der Kanalanordnung
anzuordnen.
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An
der mindestens einen Führungsstator-Lagerfläche und/oder
der Läufer-Lagerfläche sind zweckmäßigerweise
eine oder mehrere Lagertaschen vorhanden, in die über die
Kanalanordnung Lagerflüssigkeit
zuführbar
ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung reicht die
Kanüle
oder reichen die Kanülen
in die jeweiligen Lagertaschen hinein. Zumindest in demjenigen Abschnitt,
wo die Kanülen
in die Lagertaschen hineinreichen, sind sie zweckmäßigerweise
außenseitig
isoliert.
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Eine
vermehrte Mengenzufuhr an Druckflüssigkeit in eine Lagertasche
bewirkt einen höheren
Taschendruck. Somit können
Führungsspaltänderungen
aufgrund höherer
Lasten, z.B. einer Zusatzbelastung, durch eine einmalig entsprechend
höhere Heizleistungsänderung
einer die Lagertasche versorgenden Kanüle "statisch" und/oder durch eine Abstandsregelung
mit variabler Heizleistung dynamisch kompensiert werden. Diese Maßnahmen
dienen der Erhöhung
der Genauigkeit und der Steifigkeit des hydrostatischen Führungssystems.
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Die
erfindungsgemäße hydrostatische
Führungsvorrichtung
ist vorteilhafterweise eine Linearführungsvorrichtung, wobei auch
gekrümmte,
z.B. kreisförmige,
Bewegungsbahnen prinzipiell möglich sind.
Ferner eignet sich die Erfindung auch für Drehlagerungen. Bevorzugt
ist eine erfindungsgemäß ausgestaltete
hydrostatische Linear-Führungsvorrichtung
auf der Basis der in der in der
DE
10 2004 040 155.1 erläuterten
Bauart, auf die hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Der
Läufer
kann bei einer Linearführungsvorrichtung
z.B. ein Führungswagen
sein, der auf einer als Führungsstator
dienenden Führungsschiene
beweglich anliegt oder aufliegt. Zweckmäßigerweise umgreift und/oder
untergreift der Führungswagen
die Führungsschiene.
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Ferner
ist eine Drehlagerung mit dem erfindungsgemäßen Prinzip vorteilhaft. Der
Läufer und/oder
der Führungsstator
sind vorteilhaft ringförmig.
Es ist aber auch möglich,
dass nur eine der beiden Komponenten ringförmig und die andere Komponente
z.B. kreissegmentartig ist.
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Bei
der Drehlagerungsvorrichtung stützt
sich Läufer
z.B. in Drehachsrichtung, d.h. axial, an dem Führungsstator hydrostatisch
gelagert ab, so dass eine Axial-Drehlagerungsvorrichtung
gebildet ist. Ferner ist eine Radial-Drehlagerung vorteilhaft, bei der
der Läufer
radial innen und/oder außen
an dem Führungsstator
hydrostatisch gelagert ist. Auch eine kombinierte axiale und radiale
erfindungsgemäße hydrostatische
Lagerung ist zweckmäßig.
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An
dem Läufer
und/oder dem Führungsstator
der Drehlagerungsvorrichtung sind vorteilhaft sich in der jeweiligen
Umfangsrichtung erstreckende Lagertaschen vorhanden. Dabei können z.B.
radial äußere und/oder
zur Drehachse im wesentlichen senkrechte Lagerflächen mit der temperierten Lagerflüssigkeit
vorteilhaft beschickt werden. Beispielsweise sind die Lagertaschen
an einer über
einen Innenumfang und/oder einen Außenumfang und/oder an mindestens
einer zur Drehachse des Läufers
im wesentlichen senkrechten Stirnseite angeordnet.
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Der
Führungsstator,
z.B. eine Führungsschiene,
kann vorteilhaft zumindest teilweise durch ein Maschinenbett gebildet
sein, das z.B. Metallguss, insbesondere Grauguss und/oder Kugelgraphitguss, und/oder
Polymerbeton und/oder Stein, insbesondere Granit, oder dergleichen
aufweist. Ferner ist es denkbar, eine Führungsschiene direkt auf ein
Maschinenbett aufzuschweißen
oder, z.B. im Falle einer Gusskonstruktion, einstückig mit
dem Maschinenbett zu gießen.
Fügetoleranzen
werden dadurch minimiert oder vermieden. Eine anschließende Endbearbeitung
des fertigmontierten Führungsstators
bzw. Führungsschiene,
z.B. Schleifen mit einer Führungsbahnschleifmaschine,
ermöglicht
kleine Toleranzen.
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In
der Kanalanordnung ist zweckmäßigerweise
mindestens eine Drossel zur Verminderung des Drucks der Lagerflüssigkeit
vorhanden. Insbesondere diese Drossel wird vorteilhafterweise durch die
Heizeinrichtung geheizt. Es sei betont, dass prinzipiell auch an
anderer Stelle der Kanalanordnung als bei einer Drossel eine Heizung
zur Einstellung der Lagerflüssigkeitsmenge
möglich
ist. Die Drossel wird beispielsweise durch die erfindungsgemäße Kanüle gebildet
bzw. ist in dieser Kanüle
enthalten. Zu diesem Zweck verengt sich die Kanüle von ihrem Einlass zu ihrem
Auslass hin, vorteilhafterweise stufig.
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Die
Kanalanordnung kann an dem Führungsstator
oder dem Läufer
oder an beiden Teilen vorhanden sein. Heizeinrichtungen können an
der führungsstatorseitigen
Kanalanordnung und/oder der läuferseitigen
Kanalanordnung vorgesehen sein.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, im Bereich des Einlasses
eine Vorheizzone zum Vorheizen der Lagerflüssigkeit vorzusehen. Die so
erzielbare Vorheiz-Temperatur der Lagerflüssigkeit kann vorteilhaft einstellbar
und/oder regelbar sein. Prinzipiell ist auch eine fest eingestellte
Heizleistung der Vorheizung möglich.
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Die
Heizeinrichtung bildet zweckmäßigerweise
einen Bestandteil der erfindungsgemäßen Kanüle und/oder der Kanalordnung
der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung.
Beispielsweise sind die Kanüle
und/oder ein Kanalabschnitt der Kanalordnung ganz oder teilweise
von Heizwicklungen umgeben. Diese Heizwicklungen sind zweckmäßigerweise außenseitig
isoliert. Dadurch wird ein Wärmeverlust in
Richtung benachbarter, verhältnismäßig hohe Wärmekapazität aufweisender
Bereiche der hydrostatischen Führungsvorrichtung
vermieden. Beispielsweise ist die Heizeinrichtung an einem metallischen
Grundkörper
des Läufers
oder Führungsstators
angeordnet. Dieser Körper
weist eine hohe Wärmekapazität auf, so
dass die Heizeinrichtung mit verhältnismäßig großer Leistung betrieben werden müsste, um die
Viskosität
der Lagerflüssigkeit
beeinflussen zu können.
Daher ist es zweckmäßig, dass die
Heizeinrichtung außenseitig,
das heißt
an Flächen,
die mit sonstigen Bauteilen der Führungsvorrichtung bzw. des
Läufers
in Verbindung kommen oder kommen können, thermisch isoliert ist.
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Der
Druck der der Zufuhr-Kanalanordnung zugeführten Lagerflüssigkeit
ist zweckmäßigerweise im
wesentlichen konstant. Zur Regelung der Flüssigkeitsmengenzufuhr in den
Lagerspalt dient die erfindungsgemäße Heizung.
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Zweckmäßigerweise
ist eine Sensoranordnung mit einem oder mehreren Sensoren vorgesehen,
die einen Abstand oder mehrere Abstände zwischen der Führungsstator-Lagerfläche und
der Läufer-Lagerfläche ermitteln.
Der mindestens eine Sensor kann z.B. eine Fläche im Bereich des Lagerspalts abtasten.
Zweckmäßig ist
es aber auch, wenn der mindestens eine Sensor eine von dem Führungsstator
separate Referenz abtastet, z.B. eine Referenz-Messfläche und/oder
eine durch einen Laserstrahl gebildete Referenz. Beispielsweise
ist an dem Läufer
ein Empfänger
für einen
ortsfesten Referenz-Laserstrahl vorhanden. Dadurch sind Montagetoleranzen
des Führungsstators
kompensierbar.
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Eine
Steuerungseinrichtung stellt den oder die Heizwerte der Heizeinrichtung(en)
in Abhängigkeit
vom jeweiligen Abstand, das heißt
von der jeweiligen Breite des Lagerspaltes im Bereich des jeweiligen
Sensors, ein. Besonders bevorzugt sind induktive Sensoren, wobei
auch optische Sensoren oder Sensoren sonstiger Messprinzipien möglich sind.
Bei der hydrostatischen Vorrichtung sind sehr kleine Breiten des
Lagerspaltes zweckmäßig, so
dass eine Messauflösung
bei dem oder den Sensoren von ca. 0,5 bis 2 μm, insbesondere von 1 μm, zweckmäßig ist.
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Der
Steuerungseinrichtung ist vorteilhafterweise ein Soll-Abstandswert vorgebbar.
Dadurch kann beispielsweise vor der Beaufschlagung des Läufers mit
einer großen
Last zunächst
ein größerer Abstandswert
eingestellt werden. Der Abstand ist von der Steuerungseinrichtung
steuerbar oder regelbar. Insbesondere letztere Variante ist besonders
bevorzugt.
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Die
Regelungsmittel kompensieren zweckmäßigerweise unterschiedliche
Belastungen des Läufers,
z.B. Gewichtsbelastungen, dynamische Belastungen oder dergleichen.
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Als
geeignete Regelungsmittel werden beispielsweise ein P-Regler, ein PI-Regler,
ein PD-Regler oder ein PID-Regler vorgeschlagen (P = Proportional,
I = Integral und D = Differen tial), wobei auch andere Regelungsprinzipien,
auch mit Störgrößenbeobachter
oder dergleichen, prinzipiell möglich
sind.
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Den
Regelungsmitteln sind zweckmäßigerweise
Störgrößenwerte
vorgebbar, beispielsweise zukünftige
Belastungen, Schwingungen oder dergleichen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 ein
schematisches elektrisches Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
einer als Linearführungsvorrichtung
ausgestalteten erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung,
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2 eine
perspektivische Ansicht der Führungsvorrichtung
gemäß 1 mit
einer schematisch dargestellten hydrostatischen Versorgungseinrichtung,
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3 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kanüle für eine Führungsvorrichtung gemäß 1 und 2,
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4 einen
Einlassbereich der Kanüle
gemäß 3 entsprechend
etwa einem Ausschnitt A in 3,
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5 einen
mittleren Stufen- oder Verengungsabschnitt der Kanüle gemäß 3 etwa
entsprechend einem Ausschnitt B in 3,
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6 einen
End- bzw. Auslassbereich der Kanüle
gemäß 3 entsprechend
etwa einem Ausschnitt C in 3,
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7 eine
Verteilplatte für
einen Läufer,
insbesondere einen Führungswagen,
der Führungsvorrichtung
gemäß 1 und 2,
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8 eine
schematische Darstellung eines Viskositätsverlaufs η einer für die Führungsvorrichtung gemäß 1 und 2 verwendeten
Lagerflüssigkeit
in Abhängigkeit
von einer Spannung U, die an einer Heizeinrichtung der Führungsvorrichtung angelegt
wird, und
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9 eine
teilweise geschnittene perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
als Drehlagerungsvorrichtung ausgestalteten erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung,
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10 eine
teilweise geschnittene Detailansicht der Drehlagerungsvorrichtung
gemäß 9 entsprechend
etwa einem Ausschnitt D in 9, und
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11 eine
untere Teilansicht eines Führungsstators
der Drehlagerungsvorrichtung gemäß 9.
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Bei
einer hydrostatischen Führungsvorrichtung 10 ist
ein Läufer 8 an
einem Führungsstator 9 hydrostatisch
gelagert. Der Läufer 8 ist
als ein Führungswagen 11 ausgebildet,
der entlang einer Führungsschiene 12,
die den Führungsstator 9 bildet, verschiebbar
geführt
ist. Der Führungswagen 11 umgreift
die Führungsschiene 12 reiterartig.
Die Führungsvorrichtung 10 bildet
eine Linearführungsvorrichtung 70.
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Der
Führungswagen 11 dient
beispielsweise zur Aufnahme eines Werkstücks, eines Werkzeugs oder dergleichen,
die beispielsweise mittels Schrauben, Spannern oder dergleichen
oben und/oder seitlich am Führungswagen 11 befestigbar
sind. Es versteht sich, dass auch mehrere Führungswagen 11 auf
der Führungsschiene 12 angeordnet
sein können.
Ferner können
mehrere Führungsvorrichtungen 10 insbesondere
parallel nebeneinander angeordnet sein, um beispielsweise ein Portal
oder eine sonstige Vorrichtung zu tragen. Der Führungswagen 11 wird z.B.
durch eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung entlang eines
Verfahrweges 29 hin und her bewegt.
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Ein
Druckerzeuger 13, z.B. eine Hydraulikpumpe, ein pneumatisch-hydraulischer
Wandler oder dergleichen, stellt eine im Betrieb unter hohem, zweckmäßigerweise
im wesentlichen konstanten Druck stehende Lagerflüssigkeit 14,
vorliegend Hydrauliköl,
zur Verfügung.
Die Lagerflüssigkeit 14 wird über eine
Leitung 15 in eine Zuführ-Kanalanordnung 16,
beim Ausführungsbeispiel
am Führungswagen 11,
eingespeist. Die Kanalanordnung enthält mehrere Kanäle 17 zum
Einspeisen der Lagerflüssigkeit
in Lagertaschen 18. Die Lagertaschen 18 sind vorliegend
an Läufer-Lagerflächen 19 des
Läufers 8 bzw. des
Führungswagens 11 vorgesehen.
Die Läufer-Lagerflächen 19 gleiten
im Betrieb der Führungsvorrichtung 10 an
Führungsstator-Lagerflächen 20 auf
einem Lagerflüssigkeitsfilm 21 entlang,
der durch die Lagerflüssigkeit 14 gebildet
ist, so dass der Führungswagen 11 nahezu
reibungsfrei an der Führungsschiene 12 entlang
gleitet.
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Die
Läufer-Lagerflächen 19 sind
vorliegend Innenflächen,
die z.B. eine obere Lagerfläche 19a an der
Unterseite des Führungswagens 11 sowie
seitlichen Lagerflächen 19b und
untere Lagerflächen 19c an
seitlichen Führungswangen 73 des
Füh- rungswagens 11 bilden
und den entsprechenden Führungsstator-Lagerflächen 20 an
der Führungsschiene 12 gegenüberliegen.
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Beim
Ausführungsbeispiel
ist die Führungsschiene 12 T-förmig ausgebildet.
Der Führungswagen 11 umgreift
diese T-Führungsschiene 12,
so dass der Führungswagen 11 sowohl
auf der Oberseite der Führungsschiene 12,
als auch seitlich sowie an der Unterseite der Führungsschiene 12 geführt ist. Dadurch
kann die horizontal ausgerichtete Führungsschiene stehend (obere
Lagerfläche
der Führungsschiene
nach oben weisend), hängend
(obere Lagerfläche
der Führungsschiene
nach unten weisend) oder seitwärts
(obere Lagerfläche
der Führungsschiene
horizontal zur Seite weisend) orientiert angeordnet sein. Denkbar
sind beispielsweise auch prismenförmige, schwalbenschwanzförmige oder
mit schrägen
Untergriffsflächen
ausgeführte
Führungsschienen.
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Zwischen
den Lagerflächen 19, 20 ist
ein vorzugsweise im wesentlichen konstanter Lagerspalt 22 vorhanden.
Um die Breite des jeweiligen Lagerspaltes zwischen den Lagerflächen 19, 20 konstant zu
halten, wird bei der Kanalanordnung 16 die Viskosität der zugeführten Lagerflüssigkeit 14 durch
Heizeinrichtungen 23 beeinflusst, wie später noch
eingehend erläutert
wird.
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Aus
dem Lagerspalt 22 tropft die Lagerflüssigkeit 14 nach unten
in Auffangrinnen 24, die unterhalb oder neben der Führungsschiene 12 angeordnet sind.
Die Führungsschiene 12 und
die Auffangrinnen 24 bilden einen Bestandteil einer Auffanganordnung 74 zum
Auffangen der Lagerflüssigkeit 14 und
sind vorliegend an einer Tragstruktur 25 zum Halten der Führungsschiene 12,
beispielsweise einem Maschinenbett oder dergleichen, montiert.
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Aus
den Auffangrinnen 24 fließt die Lagerflüssigkeit 14 zu
Sammelkanälen 26 an
den Stirnseiten der Führungsschiene 12 (in 2 ist
nur ein hinterer Sammelkanal 26 dargestellt) und von dort
in eine Auffang- oder Sammelwanne 27. Dort kann der Druckerzeuger 13 Lagerflüssigkeit 14 ansaugen
und dem Führungswagen 11 zuführen.
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Bälge 28 (in 2 ist
nur ein hinterer Balg 28 gezeigt) überdecken zweckmäßigerweise
die Führungsschiene 12 und
die seitlichen Auffangrinnen 24 vor und hinter dem Führungswagen 11,
so dass die Lagerflüssigkeit 14 nicht
verschmutzt.
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Es
ist möglich,
dass die Führungsschienen 12 und/oder
die Tragstruktur 25 und/oder die Auffangrinnen 24 durch
eine einzige, insbesondere einstückige,
Einheit gebildet sind.
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Die
Kanalanordnung 16 enthält
mehrere Drosseln 30, über
die die Lagerflüssigkeit 14 in
den Lagerspalt 22 eingespeist wird. Die Drosseln 30 mindern
den vorliegend im wesentlichen konstanten Druck der Lagerflüssigkeit 14,
der durch den Druckerzeuger 13 erzeugt ist.
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Die
Drosseln 30 sind beim Ausführungsbeispiel durch Kanülen 31 gebildet,
die in Aufnahmekanäle 32 an
dem Führungswagen 11 eingesetzt
sind. Die Aufnahmekanäle 32 verlaufen
im wesentlichen in Längserstreckungsrichtung
des Führungswagens 11, etwa
parallel neben den Lagerflächen 19.
Beim Ausführungsbeispiel
erstrecken sich von beiden Stirnseiten des Führungswagens 11 her
Kanülen 31 entlang der
Lagerflächen 19.
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Bei
den Kanülen 31 handelt
es sich vorzugsweise um Kanülen
in der Art medizinischer Kanülen, die üblicherweise
zur Injektion von Flüssigkeiten
in einen menschlichen oder tierischen Körper genutzt werden. Diese
Kanülen
haben einen verhältnismäßig geringen
Durchmesser, so dass sie eine optimale Drosselwirkung auf die Lagerflüssigkeit 14 haben. Dadurch
ist eine optimale Dosierbarkeit der Lagerflüssigkeit 14 in dem
Lagerspalt 22 möglich.
Die Kanülen 31 sind
mittels der Heizeinrichtungen 23 individuell heizbar, wobei
die jeweilige Heizleistung pro Kanüle 31 vorzugsweise
individuell einstellbar ist. Jeder Kanüle 31 ist jeweils
eine Heizeinrichtung 23 in Gestalt einer Heizwicklung 33 zugeordnet.
Es versteht sich, dass bei einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung auch nicht
beheizbare und beheizbare Kanülen
zweckmäßig kombinierbar
sind, wobei mit den beheizbaren Kanülen die Lagerflüssigkeitszufuhr
einstellbar ist.
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Die
Heizwicklungen 33 sind um die Kanülen 31 herumgewickelt
und können
durch entsprechende Beaufschlagung mit elektrischem Strom betrieben werden.
In Abhängigkeit
von der angelegten Spannung U bzw. dem durchfließenden Strom heizen die Heizwicklungen 33 die
jeweilige Kanüle 31 mehr
oder weniger. Dadurch wird die Viskosität der jeweils durch die Kanüle 31 fließenden Lagerflüssigkeit 14 beeinflusst,
so dass eine mehr oder minder große Menge Lagerflüssigkeit 14 durch
die jeweilige Kanüle 31 zu
dem Lagerspalt 22 durchgelassen wird.
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Die
vom Druckerzeuger 13 unter Druck bereitgestellte Lagerflüssigkeit 14 wird
aus der Leitung 15 in ein Einlassstück 34 an einer Längsseite
des Führungswagens 11 eingespeist.
Vom Einlassstück 34 gelangt
die Lagerflüssigkeit 14 über in der
Figur nicht dargestellte Kanäle
der Kanalanordnung 16 zu den Stirnseiten des Führungswagens 11,
wo sie durch stirnseitige Verteilplatten 35 den Kanülen 31 zugeführt wird.
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Die
Verteilplatten 35 sind an Stirnseiten eines Basisteils 45 des
Führungswagens 11 angeordnet.
Die Verteilplatten 35 sind an das Basisteil 45 beispielsweise
angeschraubt, angeklemmt oder in sonstiger Weise am Basisteil 45 befestigt,
vorteilhafterweise zumindest im wesentlichen druckdicht. Zwischen
den Verteilplatten 35 und dem Basisteil 45 kann
z.B. eine Dichtung angeordnet sein.
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Die
Kanülen 31 erstrecken
sich in Längsrichtung
des Führungswagens 11 und
führen
so die Lagerflüssigkeit 14 von
den Stirnseiten des Führungswagens 11 zu
den Lagertaschen 18 an den oberen Lagerflächen 19a und/oder
den seitlichen Lagerflächen 19b und/oder
den unteren Lagerflächen 19c. Über einen
beispielsweise rinnenartigen Verteilkanal 36 in den Verteilplatten 35 gelangt
die Lagerflüssigkeit 14 zu
Einlässen 38 der
einzelnen Kanülen 31,
die im montierten Zustand etwa im Bereich von Ausnehmungen 37 an
der Verteilplatte 35 angeordnet sind. Der Verteilkanal 36 verläuft im wesentlichen
parallel zu den Lagerflächen 19a, 19b und 19c,
d.h. im wesentlichen u-förmig.
Im montierten Zustand können die
Einlässe 38 der
Kanülen 31 in
die Ausnehmungen 37 hinein vorstehen.
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Vorliegend
sind von beiden Stirnseiten des Führungswagens 11 ausgehend
je zwei Kanülen 31 an
der oberen Lagerfläche 19a,
das heißt
gegenüber der
Oberseite der Führungsschiene 12 an geordnet. Ferner
sind jeweils eine Kanüle 31 an
jeder seitlichen Lagerfläche 19b sowie
jeder unteren Lagerfläche 19c vorhanden.
Die Kanülen 31 lassen
die Lagerflüssigkeit 14 zu
den Lagertaschen 18 vor. Die Kanülen 31 stehen mit
ihren vorderen Auslassabschnitten 39 aus den Aufnahmekanälen 32 in
die Lagertaschen 18 hinein vor.
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Zum
elektrischen Anschluss der Heizwicklungen 33 sind elektrische
Anschlüsse 40 an
der Verteilplatten 35 vorgesehen. Die elektrischen Anschlüsse 40 enthalten
beispielsweise Anschlusskabel und/oder Steckaufnahmen, die in 1 schematisch dargestellt
sind.
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Von
den Anschlüssen 40 führen elektrische Leitungen 41 zu
den Kanülen 31.
Die Leitungen 41 sind außenseitig isoliert, beispielsweise
durch Isolationslack, Kunststoffummantelung oder dergleichen. Die
Leitungen 41 verlaufen zum Teil in Kanälen 42, z.B. Vertiefungen
oder Rinnen, die von den Anschlüssen 40 zu
dem Verteilkanal 36 führen.
Ansonsten verlaufen die Leitungen 41 in dem Verteilkanal 36.
Eine elektrische Leitung 41a der Leitungen 41 kann
auch eine Ringleitung sein und z.B. als eine gemeinsame Masseleitung
dienen.
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Bei
den Anschlüssen 40 können Dichtungen vorgesehen
sein, die ein Austreten der Lagerflüssigkeit 14 durch
die Anschlüsse 40 verhindert.
Beispielsweise können
die Leitungen 41 bei den Anschlüssen 40 vergossen
sein.
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An
den Verteilplatten 35 können
Fluid-Anschlüsse 43 vorgesehen
sein, um beispielsweise von oben Lagerflüssigkeit 14 in die
Verteilkanäle 36 einzuspeisen.
Bei einer Einspeisung von Lagerflüssigkeit 14 über das
zentrale Einlassstück 34 sind
die Fluid-Anschlüsse 43 nicht
vorhanden oder beispielsweise durch nicht dargestellte Verschlussmittel,
z.B. Stopfen oder dergleichen, verschlossen.
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Die
Kanülen 31 sind
in die Aufnahmekanäle 32 eingesteckt.
Im eingesteckten Zustand stützen sich
die Kanülen 31 mit
Stützmitteln,
z.B. ihren außenseitigen
Umbördelungen
oder Flanschen 44, an dem beispielsweise aus Metallguss
bestehenden Basisteil 45 des Führungswagens 11 ab.
Eine beispielsweise ringförmige
Dichtung 46 ist zwischen dem Flansch 44 und dem
Basisteil 45 angeordnet und verhindert oder begrenzt ein
Austreten von Lagerflüssigkeit 14 aus
dem jeweiligen Aufnahmekanal 32.
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Die
Kanülen 31 sind
vorliegend als Stufenkanülen
ausgestaltet. Der Querschnitt einer Kanüle 31 verengt sich
vom Einlass 38 an einem Einlassrohr 47 eines Einlassabschnitts 48 her
in Richtung eines Auslasses 52 der Kanüle 31. Das Einlassrohr 47 verengt
sich innen trichterförmig
und mündet
in einem zweckmäßigerweise
biegbaren Rohr 49, beispielsweise aus Metall. Das Rohr 49 ist
in das Einlassrohr 47 eingesteckt und fluiddicht mit diesem
verbunden, beispielsweise verklebt, verlötet oder dergleichen. Die trichterförmige Innengestaltung
des Einlassrohres 47 wirkt als eine erste Drossel, sozusagen
als Einlass-Drossel, für
die Lagerflüssigkeit 14.
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Das
Rohr 49 bildet einen Bestandteil einer Vorheizzone 50,
in der die Lagerflüssigkeit 14 durch einen
Heizabschnitt 51 vorgeheizt wird. Man könnte das Rohr 49 auch
als Vorheizrohr bezeichnen. In dem Heizabschnitt 51 wird
die Lagerflüssigkeit 14 zweckmäßigerweise
mit konstanter Heizleistung vorgeheizt. Es versteht sich, dass auch
eine regelbare und/oder einstellbare Heizleistung möglich ist.
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An
die Vorheizzone 50 schließt sich in Richtung des Auslasses 52 ein
Verengungsabschnitt 53 an. Im Verengungsabschnitt 53 ist
ein Drosselrohr 54 mit dem "Vorheiz"-Rohr 49 verbunden, beispielsweise
in dieses eingesteckt und zweckmäßigerweise verklebt,
verlötet
oder in sonstiger Weise vorteilhafterweise druckdicht verbunden.
Besonders bevorzugt ist Hartlöten.
Das Drosselrohr 54 weist einen im Vergleich zum Rohr 49 geringeren
Querschnitt auf, was eine Druckminderung der Lagerflüssigkeit 14 bewirkt.
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Ein
Haupt-Heizabschnitt 55 der Heizwicklung 33 umgibt
das Drosselrohr 54. Der Haupt-Heizabschnitt 55 ist
vorzugsweise separat von dem Vor-Heizabschnitt 51 bestrombar,
wobei die Bestromung im vorliegenden Fall durch eine Regelung 56 einer
Steuerungseinrichtung 57 geregelt wird. Die Steuerungseinrichtung 57 stellt
die Temperatur des Haupt-Heizabschnitts 55 beispielsweise
in einem Bereich von etwa 20 bis 50 Grad Celsius, vorzugsweise von
etwa 25 Grad Celsius bis etwa 45 Grad Celsius ein.
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Im
Bereich der Heizwicklung 33 ist die Kanüle 31 von einer thermischen
Isolation 58, beispielsweise aus Kunststoff, umgeben. Die
Isolation 58 verhindert einen Übertritt der durch die Heizwicklung 33 bzw.
Heizeinrichtung 23 erzeugten Wärme in die Umgebung, beispielsweise
in das Basisteil 45. Insbesondere ist die Isolation 58 im
Bereich des Auslassabschnittes 39 zweckmäßig, wo
die Kanüle 31 im
montierten Zustand in eine jeweilige Lagertasche 18 hineinragt.
Dort ist die Kanüle 31 auch
außenseitig
von Lagerflüssigkeit 14 umgeben.
Nach dem Austritt aus dem Auslass 52 kühlt die Lagerflüssigkeit 14 sehr schnell
ab. Die Temperaturdifferenz zwischen in dem Drosselrohr 54 befindlicher
Lagerflüssigkeit 14 und der
jeweiligen Lagertasche 18 befindlicher Lagerflüssigkeit 14 kann
mehrere zehn Grad Celsius betragen. Durch die Isolation 58,
die auch mehrlagig ausgeführt sein
kann, wird der Wärmever lust
der jeweiligen Heizeinrichtung 23 vermindert, so dass die
Heizeinrichtung 23 spontaner und unmittelbarer auf die
Lagerflüssigkeit 14 wirkt.
Eine Temperaturträgheit
wird durch die Isolation 58 verkleinert.
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Die
Steuerungseinrichtung 57 legt beispielsweise eine Spannung
U an die Heizwicklung 33 des Haupt-Heizabschnitts 55 mit
einem Verlauf gemäß 8 an.
In Abhängigkeit
von der angelegten Spannung U verändert sich die Heizleistung
im Haupt-Heizabschnitt 55 und
somit eine Viskosität η der Lagerflüssigkeit 14.
Bei höheren
Spannungen U sinkt die Viskosität η der Lagerflüssigkeit 14,
d.h. sie wird dünnflüssiger,
und die Menge der von einer jeweiligen Kanüle 31 durchgelassenen
Lagerflüssigkeit 14 nimmt
zu, so dass der Lagerspalt 22 größer/breiter wird.
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Beispielsweise
kann vorliegend bei einer Heizleistung von 4 Watt eine Temperatur
von etwa 27 Grad der Lagerflüssigkeit 14 eingestellt
werden. Bei Verdoppelung der Heizleistung auf etwa 8 Watt steigt die
Lagerflüssigkeitstemperatur
auf etwa 32 Grad Celsius an, bei 16 Watt Heizleistung wird eine
Temperatur der Lagerflüssigkeit 14 von
etwa 37 bis 38 Grad Celsius erzielt. Es versteht sich, dass auch
eine andere Auslegung der Heizeinrichtung 23 ohne weiteres
möglich
ist.
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Die
Regelung 56 der Steuerungseinrichtung 57 ist vorliegend
eine Abstandsregelung. Die Regelung 56 regelt die Breite
des Lagerspaltes 22, das heißt den Abstand zwischen den
Lagerflächen 19 und 20.
Die Regelung 56 kann zur Regelung eines horizontalen und/oder
eines vertikalen Abstandes des Führungswagens 11 zur
Führungsschiene 12 ausgestaltet
sein. In 1 ist lediglich beispielhaft eine
seitliche Abstandsregelung erläutert,
wobei auch eine vertikale Abstandsreglung, das heißt ein Abstand
zwischen der oberen Lagerfläche 19a und/oder
den unteren Lagerfläche 19c und
der jeweils zugeordneten Lagerfläche 20 der
Führungsschiene 12 zweckmäßig ist.
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Eine
Sensoranordnung 59 enthält
beispielsweise einen vorderen und einen hinteren, das heißt vorne
und hinten am Führungswagen 11 angeordneten
Sensor 60, 61, mit denen der jeweilige Abstand zwischen
der seitlichen Lagerfläche 19b und
der zugeordneten Lagerfläche 20 der
Führungsschiene 12 ermittelbar
ist. Prinzipiell wäre
es ausreichend, einen einzigen Sensor 60 vorzusehen. Mit
der vorgeschlagenen Anordnung von zwei Sensoren 60, 61 kann
ein seitliches Verkanten des Führungswagens 11 an
der Führungsschiene 12,
die durch eine von außen
auf den Führungswagen 11 wirkende
Belastung hervorgerufen werden kann, effizient detektiert und an
die Regelung 56 gemeldet werden.
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Die
Sensoren 60, 61 sind über Einstellmittel in Gestalt
von veränderlichen
Widerständen 62 mit einem
Analog-Digital-Wandler 63 verbunden.
Der Wandler 63 ist vorliegend ein mehrkanaliger Wandler. Der
Wandler 63 digitalisiert von den Sensoren 60, 61 gemeldet
analoge Abstandswerte 64, 65 und übermittelt
diese einem Regelungsmodul 66. Das Regelungsmodul 66 ist
beispielsweise ein Softwaremodul, das durch einen Personalcomputer,
eine Maschinensteuerung oder dergleichen betrieben wird. Es versteht
sich, dass das Regelungsmodul 66 auch ganz oder teilweise
in Hardware realisiert werden kann und dann entsprechende Schaltkreise
aufweist. Regelungsmodul 66 und der Wandler 63 sind
vorzugsweise über
einen Bus, beispielsweise einen Universal Serial Bus (USB), miteinander
verbunden.
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Das
Regelungsmodul 66 enthält
beispielsweise einen PD oder einen PID-Regler (PD = Propotional-Differential;
PID = Propotional-Integral-Differential). Das Regelungsmodul 66 ist
zweckmäßigerweise
parametrierbar, so dass die jeweiligen Regelungsparameter des PID-Reglers
veränderbar
sind.
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Das
Regelungsmodul 66 ermittelt anhand der Ist-Abstandswerte 64, 65 Soll-Abstandswerte. Anhand
dieser Soll-Abstandswerte ermittelt das Regelungsmodul 66 Spannungswerte 67a bis 67d für Spannungen,
die an Heizeinrichtungen 23a bis 23d der seitlich
am Führungswagen 11 angeordneten
Kanülen 31.
Ein Digital-Analogwandler 68 bildet anhand der digitalen
Spannungswerte 67a bis 67d analoge Spannungswerte,
die zweckmäßigerweise
jeweils durch einen Gleichspannungsverstärker verstärkt werden. Aus Vereinfachungsgründen ist
in 1 eine gemeinsame Masseleitung, an die die Heizeinrichtungen 23a bis 23d angeschlossen
sind, nicht dargestellt. In Abhängigkeit
von den Spannungswerten 67a bis 67d verändert sich
die Heizleistung der Heizeinrichtungen 23a bis 23d,
um einen vorgegebenen Soll-Abstand zwischen den Lagerflächen 19 und 20 einzustellen
bzw. zu regeln.
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Das
Regelungsmodul 66 kann von einer übergeordneten Steuerung 69 Vorgabewerte
enthalten, bzw. Soll-Abstandswerte oder dergleichen. Solche Soll-Abstandswerte
sind besonders für
eine Regelung des horizontalen Abstandes bzw. der horizontalen Breite
des Lagerspalts 22 zweckmäßig, so dass beispielsweise
bei einer stärkeren
Belastung des Führungswagens 11 der
Lagerspalt 22 in seiner horizontalen Richtung zunächst vergrößert werden
kann.
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Bei
einer als Drehlagerungsvorrichtung 170 ausgestalteten Führungsvorrichtung 110 ist
ein Läufer 108 an
einem Führungsstator 109 drehbar
hydrostatisch gelagert. Der Läufer 108 wird
durch einen Läuferring 111 gebildet,
der an einem Statorring 112 drehbar ist. Der Läuferring 111 ist
innen an dem Statorring 112 angeordnet.
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Der
Läuferring 111 umgreift
den Statorring 112 U-förmig,
wobei ein oberer und ein unterer Schenkel 113, 114 auf
einer oberen und einer unteren Stirnseite 115, 116 des
Statorrings 112 hydrostatisch gelagert sind.
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Ein
ringförmiges
Innenteil 132 des Läuferrings 111 verbindet
die Schenkel 113, 114. Die Schenkel 113, 114 sind
zweckmäßigerweise
scheibenartig. Die Schenkel 113, 114 sind z.B.
mittels nicht dargestellter, durch Bohrungen 133 durchgesteckter Schrauben,
durch Schweißverbindungen,
Klebeverbindungen oder dergleichen an dem Innenteil 132 befestigt.
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Ein
Innenumfang 130 des Statorrings 112 sowie die
Stirnseiten 115, 116 bilden Führungsstator-Lagerflächen 120,
an denen ein Lagerflüssigkeitsfilm 121 mittels
der Lagerflüssigkeit 14 ausbildbar
ist. An den Führungsstator-Lagerflächen 120 sind Läufer-Lagerflächen 119 des
Läufers 108 bzw.
des Läuferrings 111 hydrostatisch
gelagert.
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Die
Läufer-Lagerflächen 119 umfassen
obere und untere Lagerflächen 119a, 119c an
den Schenkeln 113, 114 sowie eine seitliche Lagerfläche 119b des
Läuferrings 111.
Die seitliche La gerfläche 119b wird
durch den Außenumfang
des ringförmigen Innenteils 132 des
Läuferrings 111 gebildet.
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Anders
als bei der Führungsvorrichtung 10 wird
bei der Führungsvorrichtung 110 die
Lagerflüssigkeit 14 nicht über den
Führungswagen 11 bzw. Läufer 8 zugeführt, sondern über den
Statorring 112. Dieser weist Kanäle 117 einer Kanalanordnung 140 auf,
die zu Lagertaschen 118 des Statorrings 112 führen. An
den Stirnseiten 115, 116 sind Lagertaschen 118a angeordnet.
Ferner befinden sich Lagertaschen 118b an dem Innenumfang 130 des
Statorrings 112.
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Die
Lagertaschen 118a, 118b erstrecken sich zweckmäßigerweise
jeweils über
einen Teil des Umfangs des Statorrings 112. Die Lagertaschen 118 sind
in der Art von Kreissegmenten ausgebildet.
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Der
Läuferring 111 ist
an dem Statorring 112 sowohl in axialer Richtung als auch
in radialer Richtung bezüglich
einer Drehachse 134 hydrostatisch gelagert.
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Die
stirnseitigen Lagertaschen 118a dienen zur Ausbildung eines
den Läufer 108 axial
abstützenden
Lagerflüssigskeitsfilms 121.
Mit Hilfe der Lagertaschen 118b am Innenumfang 130 des
Statorrings 112 ist ein den Läuferring 111 in radialer
Richtung abstützender
Lagerflüssigkeitsfilm 121 ausbildbar.
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Die
Schenkel 113, 114 umgreifen den Statorring 112 nur
teilweise, nämlich
im Bereich der Stator-Lagerflächen 120.
Radial weiter außen,
d.h. im Bereich eines Außenumfanges 135 des
Statorrings 112, sind vorteilhafterweise Montagebohrungen 136 oder
sonstige Befestigungsmittel vorgesehen, um den Führungsstator 109 an
einem Untergrund, beispielsweise einem Maschinenbett oder dergleichen, zu
befestigen.
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In
die Kanäle 117 sind
beispielsweise die oben erläuterten
Kanülen 31 einführbar, so
dass die Lagertaschen 118 sozusagen mit thermischen Drosseln
bestückbar
sind. Über
die Kanülen 31 ist
die Lagerflüssigkeit 14 in
der oben beschriebenen Weise zweckmäßigerweise thermisch geregelt,
im einfachsten Fall gesteuert, in einen Lagerspalt 122 zwischen den
Lagerflächen 120 und 119 einbringbar.
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Die
Kanäle 117 erstrecken
sich vom Außenumfang 135 her
nach radial innen. Die Kanäle 117 einer
Kanalanordnung 140 weisen im Bereich des Außenumfangs 135 zweckmäßigerweise
einen größeren Durchmesser
auf als radial weiter innen. Die Kanäle 117a, 117c führen zu
den Lagertaschen 118a an den Stirnseiten 115, 116.
Die Kanäle 117a erstrecken sich
nicht bis zum Innenumfang 130 des Statorrings 112.
Dorthin führen
allerdings Kanäle 117b zur
Versorgung der Lagertaschen 118b.
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Jede
Lagertasche 118 ist zweckmäßigerweise mit einer separaten
Kanüle 31 bzw.
einer thermischen Drossel im Sinne der Erfindung mit der Lagerflüssigkeit 14 beschickbar.
Beispielsweise ist jeder Lagertasche 118 ein Kanal 117 zugeordnet.