DE102006018070A1 - Multimediales Informationssystem für Druckmedien - Google Patents

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    • G09FDISPLAYING; ADVERTISING; SIGNS; LABELS OR NAME-PLATES; SEALS
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Abstract

Mit der Erfindung soll eine Zusammenführung von elektronisch gespeicherten und dargestellten Informationen und gedruckten Informationen erreicht werden. Ziel ist es, in einer einheitlichen Vorrichtung in Form eines gedruckten Buches mit angefügter elektronischer Seite die gleichzeitige Nutzung von herkömmlich gedrucktem Text und elektronischen Informationen, wie Bildern, Videos, Musik und Sprache, zu gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen die Druckseiten mit elektronischen Links versehen werden, die eine kontextbasierte Verknüpfung beider Medien ermöglichen. Der Anwendungsbereich der Erfindung liegt speziell bei informationsvermittelnden Druckwerken, wie Lexika, Handbücher oder Betriebsanleitungen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein elektronisches System, das es gestattet, gedruckte Informationsmedien interaktiv mit zusätzlichen akustischen oder visuellen Informationskanälen auszustatten.
  • Vorzugsweise sind damit lexikalische Druckstücke, wie Lexika, Enzyklopädien, Handbücher oder aber auch Lehr- und Sachbücher gemeint. Diese werden heute sowohl in der gedruckten Form als auch auf elektronischen Speichermedien (CD, DVD, Speicher-Chip, Internet) angeboten. Besonders bei den Enzyklopädien hat sich in der letzten Zeit ein starker Wandel vollzogen. Manche werden ausschließlich auf elektronischen Medien vervielfältigt und nicht mehr als gedrucktes Buch angeboten.
  • Die Vorteile des elektronischen Mediums liegen in der Verfügbarkeit von Informationen, die in gedruckter Form nur schwer oder überhaupt nicht darstellbar sind. So können bewegte Bilder (Videosequenzen) und Musik- oder Sprachbeispiele (Audiodateien) eingebunden werden. Mit geeigneten Abspielgeräten (PC, Notebook oder PA) lassen sich Inhalte sehr einfach nach den gewünschten Informationen durchsuchen, die dann multimedial erfasst werden können. Nachteile der elektronischen Medien liegen zum einen in der relativ einfachen Kopiermöglichkeit ohne Qualitätsverlust, wodurch urheberrechtlich geschützte Werke illegal verbreitet werden können (Nahezu jeder Kopierschutz lies sich bisher umgehen). Zum anderen wird zur Nutzung der Medieninhalte immer ein mehr oder weniger aufwendiges, technisches System notwendig sein, das nicht von allen Nutzern problemlos bedient werden kann.
  • Ein wesentlicher Vorteil des elektronischen Mediums ist der im Vergleich zum Buch wesentlich geringere Platzbedarf. Dies wird im Zuge der Entwicklung von Speichermedien mit immer höherer Kapazität noch stärker ins Gewicht fallen.
  • Der Vorteil des Buches als Informationsmedium liegt darin, dass es jederzeit und an jedem Ort ohne technische Hilfsmittel genutzt werden kann. Zudem ist das Lesen an einem Bildschirm im allgemeinen nicht so komfortabel wie das Lesen eines Buches, das man sich an jedem Ort und in jeder Lage bequem aneignen kann. Die vergleichsweise geringe Informationsdichte (Bits/cm3) bedingt jedoch einen u.U. erheblichen Platzbedarf und ein hohes Gewicht des einzelnen Buches oder der Buchreihe bei Enzyklopädien oder Lexika.
  • Die vorliegende Erfindung soll nun die Vorteile beider Medien vereinigen und die jeweiligen Nachteile vermeiden.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird einem Buch ein elektronisches Medium beigegeben. Dieses wird fest mit dem Buch verbunden, vorzugsweise in Form einer herausklappbaren Buchseite. Diese Buchseite ist mit einem Bildschirm (LCD oder elektronisches Papier), einem Schallwandler (Dünnschichtlautsprecher) sowie einer berührungsempfindlichen Oberfläche zur Eingabe von Befehlen versehen. Die Informationsinhalte (content) sind in einem elektronischen Speicherbaustein enthalten. Diese sind heute nach dem Stand der Technik bei sehr großer Speicherkapazität so klein, dass auf der Fläche einer Buchseite erhebliche Informationsmengen untergebracht werden könnten. Für die Verknüpfung und Steuerung der genannten Komponenten ist noch ein Mikrokontroller vorzusehen.
  • In der Patentanmeldung EP 1 102 232 A1 ist eine solches sogenanntes, wiederverwendbares elektronisches Papier beschrieben. In dieser Anmeldung sind bereits sämtliche oben aufgeführte Komponenten genannt, die zum Betrieb einer solchen elektronischen Buchseite notwendig sind. Die heutige Technologie ist in bezug auf Auflösung und Darstellungsfrequenz noch nicht so weit, dass Videoanwendungen darstellbar sind. Aktuelle Entwicklungen, wie OLED-Displays, werden aber in absehbarer Zeit Verbesserungen bringen.
  • Mit der gegenwärtigen LCD-Technologie kann eine solche elektronische Buchseite schon heute verwirklicht werden. Sie wird dann nicht flexibel ausgeführt werden und auch der Energieverbrauch wird für einen längeren netzunabhängigen Betrieb zu hoch sein.
  • Als Stand der Technik kann festgehalten werden, dass elektronische Informationen in Form einer mehr oder weniger flexiblen Buchseite dargestellt werden können. Diese sollte fest mit einem konventionell gedruckten Buch, etwa als herausklappbarer hinterer Buchrücken, verbunden sein. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines solchen Buches soll nun durch Anbringen von aktiven Hyperlinks in den gedruckten Seiten die Möglichkeit geschaffen werden, weiterführende Informationen, die in der elektronischen Buchseite gespeichert sind, abzurufen. Diese können dann auf dem Display als zusätzlicher Text, als Bild oder Video , auch mit Ton, wiedergegeben werden.
  • Zur aktiven Verknüpfung der Verweise auf den gedruckten Seiten kommen verschiedene Techniken in Betracht. Die Druckseiten können z.B. mit einem berührungsempfindlichen Koordinatennetz versehen werden. Einfacher wäre der Aufdruck von Barcodes, die dann mit einem Lesestift abgegriffen werden könnten. Die vorzuziehende Ausführung der Erfindung beruht auf der Anwendung der RFID-Technologie.
  • RFID bedeutet Radio-Frequenz-Identifikation. RFID-Tags werden heute z.B. zur Identifikation von Verkaufsgegenständen und zur Diebstahlsverhinderung eingesetzt. Die Entwicklung führt hier zu immer kleineren Bauteilen, die auch auf die Verpackung aufgedruckt werden können.
  • Der aktuelle Stand der Technik erlaubt heute die Herstellung von RFID-Tags, die nur noch 0,8 mm dick sind. Es ist geplant, diese mit schriftlichen Dokumenten zu verbinden, damit sie jederzeit leicht wieder aufgefunden werden können. Verlegte Akten sollen damit der Vergangenheit angehören. Die Dicke der Tags soll zunächst auf 0,4 mm verringert werden. Eine weitere Verringerung der Dicke in den 0,1-mm-Bereich ist für die Zukunft zu erwarten.
  • Erfindungsgemäß werden diese RFID-Tags in die Seiten eines Buches eingedruckt, so dass bei Berührung des Tags die Verweisinformation durch den RFID-Prozessor, der in die elektronische Buchseite integriert ist, automatisch ausgelesen wird. Auf Bild 1 ist ein solches Buch 1 mit elektronischer Zusatzseite 3 dargestellt. Die RFID-Tags 2 sind an den Verweisstellen in die normale Buchseite eingedruckt. Bei Berührung mit einem Stift oder dem Finger wird die Identifikation automatisch ausgelesen und die gespeicherte Zusatzinformation auf dem Display 4 dargestellt oder mit dem Dünnschicht-Lautsprecher 5 wiedergegeben. Die Flächen 4 und 5 können mit einer berührungsempfindlichen Tastatur ausgestattet werden, damit notwendige Einstellungen, wie Helligkeit, Lautstärke oder Bildwechsel vorgenommen werden können.
  • Bild 2 zeigt den prinzipiellen elektronischen Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Die RFID-Tags befinden sich im Strahlungsfeld des RFID-Readers. Die Strahlung (Mikrowellenfrequenz) wird von der in Resonanz arbeitenden Antenne des Tags aufgenommen. Sie versorgt zum einen den Tag-Chip mit der notwendigen Energie, zum anderen werden Daten und Triggersignale übermittelt. Der RFID-Tag wird damit zur Rücksendung der gespeicherten Information veranlasst. Dies ist in unserem Fall eine Adresse, unter der eine bestimmte Information aus dem Speicher der elektronischen Buchseite ausgelesen wird.
  • Damit nur jeweils ein bestimmter RFID-Tag ausgelesen wird, muss dieser aktivierbar sein. Zu diesem Zweck wird er mit einem berührungsempfindlichen Sensor ausgestattet.
  • Von allen in dem Buch vorhandenen RFID-Tags wird dann nur der angesprochen, der von der lesenden Person mit dem Finger berührt wird.
  • Die weiteren Komponenten der elektronischen Buchseite sind in Bild 2 ebenfalls dargestellt. Sie lassen sich heute nach dem Stand der Technik ohne weiteres verwirklichen. Die Energieversorgung ist nicht aufgeführt. Als Energiequelle kommen photovoltaische Zellen, Lithiumbatterien oder großflächige Dünnschichtbatterien in Betracht.

Claims (5)

  1. Multimediales Informationssystem für Druckmedien, bestehend aus: – einem elektronisch ansteuerbaren Display, – einem Audiosystem (Lautsprecher), – einem elektronischen Speichermedium, – einem Mikrokontroller, – einer Energieversorgungseinheit (z.B. Solarzelle oder Batterie) und – Mitteln zum Aufruf und Darstellung bestimmter, gespeicherter Informationsinhalte, dadurch gekennzeichnet, – dass die Speicher- und Darstellungseinheit in Form einer elektronischen Buchseite so dünn wie möglich hergestellt wird, – dass diese fest mit einem gedruckten Informationsmedium (Buch, z.B. Lexikon oder Handbuch) verbunden wird, – und dass auf den Seiten dieses Buches Mittel vorhanden sind, mit Hilfe derer ein direkter Zugriff auf die Informationen der elektronischer Buchseite ermöglicht wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufruf bestimmter Informationsinhalte durch ein Radiofrequenzidentifikationssystem (RFID-System) verwirklicht werden.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die RFID-Tags des Systems in die gedruckten Buchseiten integriert werden und dass diese durch Berührung zur Abgabe eines Dateiverweises aktiviert werden können.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufruf bestimmter Informationsinhalte mit Hilfe eines aufgedruckten Barcodes, der mit einem Scannerstift ausgelesen wird, verwirklicht werden.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Barcodeleser batteriebetrieben ist und sein Signal drahtlos an den Controller der elektronischen Buchseite weitergibt.
DE200610018070 2006-04-19 2006-04-19 Multimediales Informationssystem für Druckmedien Withdrawn DE102006018070A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102015010534A1 (de) 2015-08-12 2016-02-18 Daimler Ag Druckerzeugnis

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