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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Textilsystem mit einem flächigen Textilteil
und mit einer Vielzahl von elektronischen Funktionselementen, die an
dem Textilteil angebracht sind, sowie ein Verfahren zur Datenübertragung
in einem Textilsystem.
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Sogenannte "intelligente" Textilien oder Kleidungsstücke, zusammenfassend
als "Textilsysteme" bezeichnet, haben
in der Medizintechnik zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei sind
in das Textilsystem als Messvorrichtungen ausgestaltete Funktionselemente
integriert; mit denen es möglich
ist, unterschiedlichste Daten zu erfassen. Gleichzeitig kann die
Flexibilität,
Haptik und Atmungsaktivität
von Gewebe ausgenutzt werden, sodass die Messvorrichtungen für den Patienten
letztlich möglichst
angenehm zu tragen sind. Dabei ist allerdings darauf hinzuweisen,
dass sich die "Intelligenz" der Textilien nicht
etwa aus den textilen Bestandteilen ergibt, sondern aus der darin
integrierten Elektronik herrührt.
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Aus
der
US 6,729,025 ist
ein Textilsystem bekannt, bei dem auf einem Textilteil eine Vielzahl von
elektronischen Funktionselementen angebracht ist, wobei die Funktionselemente
als flexible Leiterplatten ausgebildet sein können, auf denen wiederum Bauteile
angeordnet sind. Dabei besteht zunächst das Problem, dass sich
die Flexibilität
einer Leiterplatte auf deren Biegbarkeit beschränkt, während eine Dehnbarkeit nicht
ohne weitere konstruktive Maßnahmen
wie beispielsweise mäanderförmigen Aufbau
erreicht werden kann.
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Des
Weiteren ist in der
US 6,729,025 offenbart,
dass die Vielzahl von Funktionselementen untereinander über separate
Leitungen verbunden sein können,
wobei allerdings vermieden wer den soll, dass elektrisch leitende
Fasern als Bestandteil in dem Gewebe des Textilteils vorhanden sein
müssen.
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Aus
der U.S. 6,210,771 ist wiederum ein Textilsystem mit einem Textilteil
bekannt, das eine Vielzahl von elektrisch leitenden Fasern aufweist,
sodass elektrische Funktionselemente über leitende Fasern miteinander
verbunden werden können.
Nachteilig ist jedoch, dass zum Aufbau einer Verbindung zwischen den
Funktionselementen jeweils nur einzelne Fasern kontaktiert werden
müssen
und andere Fasern gegebenenfalls unterbrochen werden dürfen. Dadurch können die
Positionen der Funktionselemente nicht beliebig verändert werden,
und es ist nicht möglich, ohne
großen
Aufwand weitere Funktionselemente zusätzlich an ein bereits vorhandenes
derartiges System anzubauen.
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Insbesondere
dann, wenn ein solches Textilsystem dazu genutzt wird, an einem
Patienten mittels der Funktionselemente Daten wie ein Elektrokardiogrammsignal
oder Puls und Temperatur zu erfassen, kann es erforderlich sein,
das Textilsystem individuell an den Patienten anzupassen, wobei
insbesondere die Art, Anzahl und Position der Funktionselemente einfach
veränderbar
sein sollte.
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Dabei
ist es auch erforderlich, dass das System zur Kontaktierung der
Funktionselemente an den in dem Textilteil enthaltenen Leitern zuverlässig ist. Außerdem sollte
es unempfindlich gegenüber
Zugkräften
insbesondere senkrecht zur Ebene des Textilteils sein.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Textilsystem mit einem Textilteil für eine Vielzahl
von Funktionselementen sowie ein Verfahren zur Datenübertragung
in einem Textilteil bereitzustellen, die es ermöglichen, die Funktionselemente
flexibel an dem Textilteil anzubringen.
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Vorrichtungsmäßig wird
diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass das Textilteil einen ersten Leiter und einen zweiten Leiter
aufweist, dass die Leiter flächenförmig ausgestaltet
sind und sich an dem Textilteil erstrecken und dass die elektronischen
Funktionselemente mit dem ersten Leiter und mit dem zweiten Leiter
verbunden sind.
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Unter
einem Textilteil, wird im Folgenden ein flächiges, textiles Material verstanden,
das u.a. die Form eines Kleidungsstückes, beispielsweise eines T-Shirts,
eines Pullovers oder Ähnlichem
haben kann. Es ist aber auch möglich,
dass das Textilteil einfach nur ein flächiges Textilstück ist,
das keine speziell angepasste Form hat. Als "Funktionselement" im Sinne der vorliegenden Erfindung
können einerseits
Messvorrichtungen verstanden werden, mit denen Patientendaten wie
Puls und Temperatur erfasst werden. Andererseits fallen unter diesen
Begriff auch Sende- und Empfangseinrichtungen, mit denen Patientendaten
an eine Basisstation übertragen
werden.
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Durch
die zwei flächenförmigen Leiter,
die sich zumindest an einem Teil des Textilteils erstrecken, ist
es möglich,
ein Textilsystem mit einer nahezu beliebigen Anzahl unterschiedlicher
Funktionselemente zu versehen und diese auch beliebig anzuordnen,
da die einzelnen Funktionselemente aufgrund der zwei Leiter mittels
eines Bussystems und eines entsprechenden Datenübertragungsverfahrens miteinander
kommunizieren können.
Einer der beiden Leiter kann dabei zur Datenübertragung genutzt werden und
der andere als Bezugspotential.
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Bei
einem Aufbau mit zwei Leitern können die
Funktionselemente über
die beiden Leiter mit Spannung versorgt werden. Es ist aber auch
denkbar, dass die Funktionselemente jeweils eine eigene Spannungsquelle
wie eine aufladbare Batterie aufweisen. Daneben können zusätzlich zu
den zwei Leitern für
die Daten übertragung
weitere Leiter zur Spannungsversorgung in dem Textilteil vorhanden sein.
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Durch
die zwei Leiter entfällt
die Notwendigkeit, separate Verbindungen zwischen den Funktionselementen
bereitstellen zu müssen.
Dadurch ergibt sich insgesamt ein flexibleres Textilsystem, das sich
insbesondere bei der Nutzung zur Patientendatenerfassung in einfacher
Weise individuell an die Bedürfnisse
des einzelnen Patienten anpassen lässt.
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In
bevorzugter Weise sind der erste und der zweite Leiter als gegeneinander
elektrisch isolierte, parallel verlaufende Lagen in dem Textilteil
ausgebildet. Dabei können
die Lagen als ein Gewebe aus leitenden Fasern ausgebildet sein.
Dies hat den Vorteil, dass die erforderliche Kontaktierung eines
Funktionselements in einfacher Weise dadurch erfolgen kann, dass
der dem Funktionselement naheliegende Leiter durchstoßen wird
und der darunter liegende Leiter zumindest berührt wird.
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In
weiter bevorzugter Weise ist zwischen den Leitern eine Isolierlage
angeordnet, um sicherzustellen, dass es zu keinem Kurzschluss zwischen
den Leitern kommt, auch wenn das Textilteil stark verformt wird.
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Die
Isolierlage kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
für Wasser
undurchlässig
sein, für
Wasserdampf und Luft jedoch durchlässig sein. Dadurch wird einerseits
verhindert, dass die Leiter durch Feuchtigkeit kurzgeschlossen werden. Andererseits
kann Luft an den Körper
des Patienten gelangen, sodass das Textilteil angenehm zu tragen ist.
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Ferner
können
der erste und der zweite Leiter bandförmig ausgestaltet sein, sodass
sie sich beispielsweise mäanderförmig entlang
des Textilteils erstrecken. Dabei können die Leiter einen nahezu
linienförmigen
Querschnitt haben, wobei sie mit der flachen Seite an dem Textilteil
anliegen. Durch eine solche Ausgestaltung kann die Belastbarkeit
der Leiter im Falle von Verformungen erhöht werden. Um ferner sicherzustellen,
dass die Leiter gegen äußere Einflüsse geschützt sind,
ist es weiterhin bevorzugt, wenn die Leiter von einer Ummantelung
umgeben sind.
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Als
Alternative kann der erste Leiter eine Vielzahl erster Fasern und
der zweite Leiter eine Vielzahl zweiter Fasern aufweisen, wobei
die ersten Fasern in einer ersten Richtung parallel zueinander durch
das Textilteil verlaufen und die zweiten Fasern in einer zweiten
Richtung. Dabei verlaufen die Richtungen in besonders bevorzugter
Weise senkrecht zueinander. Ein derartiges, aus den beiden Leitern gebildetes
Gitter hat den Vorteil, dass die aneinander gegenüberliegenden
Flächen
der Leiter klein sind und daher die kapazitive Last in dem System
ebenfalls klein ist. Trotzdem kann die Kontaktierung der Funktionselemente
in der bereits beschriebenen Weise an den Schnittpunkten zwischen
den ersten und zweiten Leitern erfolgen. Außerdem ist eine derartige netzförmige Struktur
sehr flexibel verformbar, leicht und atmungsaktiv.
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Bevorzugterweise
ist das erfindungsgemäße Textilsystem
mit einer Vielzahl von Anschlüssen
in dem Textilteil versehen, die elektronischen Funktionselemente
weisen Kontakte auf und die Anschlüsse und Kontakte sind zur lösbaren Verbindung
miteinander ausgestaltet. Bei dieser Ausgestaltung können die
Funktionselemente in einfacher Weise an einem der Anschlüsse kontaktiert
werden, sodass ein Textilsystem leicht an die jeweiligen Bedürfnisse,
beispielsweise die eines Patienten, angepasst werden kann. Dabei
können
die Anschlüsse
oder Kontakte insbesondere derart ausgestaltet sein, dass sie ein elastisches
Verriegelungselement aufweisen, das bei der Verbindung mit einem
Kontakt oder Anschluss mit diesem in Eingriff gelangt, um das elektronische Funktionselement
an dem Textilteil zu ver riegeln. Auf diese Weise wird beim Kontaktieren
eines Funktionselements sicher gestellt, dass dieses auch mechanisch
fest mit dem Textilteil verbunden ist. Dabei weisen die Anschlüsse ein
erstes Anschlusselement und ein zweites Anschlusselement auf, wobei
das erste Anschlusselement mit dem ersten Leiter und das zweite
Anschlusselement mit dem zweiten Leiter verbunden ist. Dadurch wird
ein Funktionselement durch einen einzelnen Anschluss sowohl mit
dem ersten als auch mit dem zweiten Leiter verbunden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Systems weist ein Funktionselement eine aufladbare Batterie
auf, und ein Funktionselement ist als Spannungsversorgung ausgestaltet,
durch das eine Versorgungsspannung an den ersten und den zweiten Leiter
angelegt wird. Auf diese Weise ist es möglich, durch das anschließbare, als
Ladegerät
ausgebildete Funktionselement die Batterien der übrigen Funktionselemente aufzuladen,
wobei die übrigen
Funktionselemente in einen Lademodus umgeschaltet werden können, sofern
die Versorgungsspannung an dem ersten und dem zweiten Leiter anliegt.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, wenn der erste und der zweite Leiter entlang einer
Trennlinie vollständig
durchtrennt sind, sodass der erste Leiter und der zweite Leiter
zwei separate Bereiche aufweisen. Auf diese Weise können auf
dem Textilteil sogenannten Subnetzwerke realisiert werden, die voneinander getrennt
sind. Für
den Fall, dass es sich bei dem Textilteil um ein Kleidungsstück handelt,
können
Subnetzwerke geschaffen werden, die sich zum einen über den
Torso erstrecken und zum anderen über die Arme. In weiter bevorzugter
Weise ist ein Überbrückungselement
vorgesehen, und das Überbrückungselement
verbindet den ersten und den zweiten Bereich des ersten Leiters
und den ersten und den zweiten Bereich des zweiten Leiters. Dabei
ist es besonders bevorzugt, wenn das Überbrückungselement als Optokoppler
ausgebildet ist. Dadurch kann erreicht werden, dass die Subnetzwerke
galvanisch voneinander getrennt sind, was hinsichtlich sicherheitstechnischer
Anforderungen, z.B. zum Defibrilationsschutz, erforderlich sein
kann.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist das Textilsystem Übertragungselemente auf,
die an dem ersten und dem zweiten Leiter vorgesehen sind und die
als Spule oder Antenne ausgebildet sein können. Mit Hilfe dieser Übertragungselemente
können
Daten von einem Textilsystem auf ein Zweites übertragen werden, das an dem
ersten Textilsystem anliegt. Dies ist dann von Interesse, wenn ein
Patient beispielsweise mehrere mit Funktionselementen versehene
Kleidungsstücke übereinander trägt und diese
untereinander Daten austauschen sollen.
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Ferner
wird die obige Aufgabe durch ein Verfahren zur Datenübertragung
in einem Textilsystem mit einem Textilteil, mit einer Vielzahl von
elektronischen Funktionselementen, mit einem Master-Funktionselement
und mit einem ersten Leiter und einem zweiten Leiter gelöst, wobei
sich die Leiter an dem Textilteil erstrecken, wobei die Funktionselemente und
das Master-Funktionselement mit dem ersten Leiter und dem zweiten
Leiter verbunden sind, wobei die in dem Textilsystem vorhandenen
Funktionselemente durch das Master-Funktionselement erfasst werden,
wobei den Funktionselementen durch das Master-Funktionselement Zeitschlitze zum Senden der
Messdaten zugewiesen werden und wobei die Funktionselemente in den
ihnen zugewiesenen Zeitschlitzen Messdaten über den ersten und zweiten Leiter
an das Master-Funktionselement senden.
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Grundsätzlich kann
die Kommunikation in dem erfindungsgemäßen Textilsystem entweder in der
Weise erfolgen, dass alle Funktionselemente als gleichberechtigt
betrachtet werden (Peer-to-Peer-Netz),
oder die Kommunikation erfolgt auf der Grundlage einer Master-Slave-Architektur, wobei
ein Master- Funktionselement
vorgesehen sein muss, das die Steuerung übernimmt. Wenn das Textilsystem
als Master-Slave-System ausgestaltet ist, hat dies jedoch den Vorteil,
dass unterschiedliche Datenraten und Geschwindigkeiten auf einem
einzigen Datenbus betrieben werden können.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren werden
zunächst
die in dem Textilsystem vorhandenen Funktionselemente durch das
Master-Funktionselement erfasst, wobei das Master-Funktionselement dabei
den Typ von Funktionselement und damit die durch das jeweilige Funktionselement
bestimmte Messgröße aufnimmt.
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Wenn
alle in dem Textilsystem vorhandenen Funktionselemente erfasst worden
sind, weist das Master-Funktionselement den Funktionselementen in
Abhängigkeit
von dem jeweils erfassten Typ von Messgröße Zeitschlitze zu, in denen
die Funktionselemente Messdaten über
den ersten und den zweiten Leiter an das Master-Funktionselement
senden.
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Da
die Zeitschlitze für
jedes Funktionselement damit im voraus festliegen, können die
Funktionselemente zwischen den Zeitschlitzen zum Senden der Daten
in einen Energiesparmodus (Sleep-Mode) geschaltet werden, sodass
der Gesamtenergieverbrauch in dem System reduziert werden kann.
Außerdem
eröffnet
die Zuweisung der Zeitschlitze die Möglichkeit, solchen Funktionselementen Zeitschlitze
in kurzen Zeitabständen
zuzuweisen, deren Messdaten schnellere Schwankungen zeigen. So kann
beispielsweise ein Pulssensor Zeitschlitze zugewiesen bekommen,
die untereinander einen kurzen zeitlichen Abstand aufweisen, während ein
Temperatursensor Zeitschlitze zugewiesen bekommen kann, die einen
großen
Abstand aufweisen. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch in
dem Textilsystem weiter reduziert werden, da die Funktionselemente
nur dann aus dem E nergiesparmodus "erwachen", wenn dies aufgrund der Art der erfassten Messgröße auch
erforderlich ist.
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In
bevorzugter Weise weisen die Funktionselemente eine eindeutige Kennzeichnung
auf, und das Erfassen der Funktionselemente umfasst die folgenden
Schritte:
- – Senden
eines Initialisierungsbefehls durch das Master-Funktionselement über den ersten und zweiten
Leiter an die Funktionselemente und
- – Senden
eines Antwortsignals über
den ersten und zweiten Leiter durch jedes der Funktionselemente
nach einer Wartezeit, wobei das Antwortsignal die Kennzeichnung
enthält
und wobei die Wartezeit durch die Kennzeichnung festgelegt ist.
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Durch
das Festlegen der Wartezeit über
die eindeutige Kennzeichnung kann in einfacher Weise sichergestellt
werden, dass die Antwortsignale an das Master-Funktionselement zeitlich
beabstandet voneinander sind, sodass die Funktionselemente, die an
dem Textilteil angebracht sind, beliebig ausgewählt werden können.
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In
weiter bevorzugter Weise ist die Kennzeichnung durch einen Zahlenwert
gebildet, wobei die Wartezeit proportional zu dem Zahlenwert ist.
Dabei kann der Initialisierungsbefehl einen Verzögerungsfaktor umfassen, und
die Wartezeit entspricht dem Produkt aus dem Zahlenwert und Verzögerungsfaktor.
Der Verzögerungsfaktor
bietet für
das Master-Funktionselement die Möglichkeit, in dem Fall, dass
sich Antwortsignale von mehreren Funktionselementen zeitlich überlappen,
den Verzögerungsfaktor
in geeigneter Weise zu verändern,
sodass die Antwortsignale anschließend getrennt voneinander sind.
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Damit
das Master-Funktionselement den Typ eines Funktionselements bestimmen
kann, bevor es die Zeitschlitze zuweist, ist es weiter bevorzugt,
wenn die Kennzeichnung eine Typkennzeichnung und eine Einzelkennzeichnung
umfasst.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden durch das Master-Funktionselement
Alarmzeitschlitze festgelegt, sodass die Funktionselemente außerhalb
der ihnen zugewiesenen Zeitschlitze Alarmsignale senden können. Alarmzeitschlitze
sind deswegen vorteilhaft, weil Funktionselemente ggf. Patientendaten
erfassen, die außerordentlich
wichtig sind und bei denen eine Abweichung von einem Sollwert oder
ein Auftreten eines kritischen Werts möglichst schnell durch das System
verarbeitet werden muss.
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Schließlich können in
weiter bevorzugter Weise Abfragezeitschlitze durch das Master-Funktionselement
festlegt werden, sodass das Master-Funktionselement während der
Abfragezeitschlitze Abfragesignale über die Leiter an die Funktionselemente
senden kann, sodass das Master-Funktionselement einzelne Funktionselemente
direkt ansprechen kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele
zeigenden Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen
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1 einen
Querschnitt eines Teils eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Textilsystems,
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2 eine
Draufsicht auf einen Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Textilsystems,
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3 eine
Draufsicht auf ein als Kleidungsstück ausgebildetes drittes Ausführungsbeispiel,
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4 einen
Querschnitt eines Teils des dritten Ausführungsbeispiels und
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5 eine
zeitliche Darstellung des Ablaufs der Datenübertragung in einem erfindungsgemäßen Textilsystem.
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Das
in 1 im Querschnitt gezeigte erste Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Textilsystems 1 umfasst
ein Textilteil 2, das einen ersten Leiter 3 und
einen zweiten Leiter 4 aufweist. Unter einem Textilteil 2 im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein flächiges textiles Material verstanden,
das u.a. die Form eines Kleidungsstückes, beispielsweise eines
T-Shirts, eines
Pullovers oder Ähnlichem haben
kann. Es ist aber auch möglich,
dass das Textilteil 2 einfach nur ein flächiges Textilstück ist,
das keine speziell gewählte
Form hat.
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Die
Leiter 3, 4 sind in diesem insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel
flächenförmig ausgestaltet
und erstrecken sich parallel zueinander entlang des Textilteils 2 zwischen
zwei Decklagen 5. Dabei sind die Leiter 3, 4 als
Lage ausgebildet, zwischen denen sich wiederum eine Isolierlage 6 erstreckt.
Die Leiter 3, 4 können sich einerseits als geschlossene Lage über die
gesamte Fläche
des Textilteils 2 erstrecken. Andererseits ist es aber
auch denkbar, dass die Leiter 3, 4 als parallel übereinander
verlaufende Bänder
mit flachem Querschnitt ausgebildet sind, die sich beispielsweise
mäanderförmig entlang
des Textilteils 2 erstrecken. Ein solcher bandförmiger Aufbau
ist mit dem Vorteil verbunden, dass die Leiter 3, 4 Zugspannungen,
die auf das Textilteil 2 ausgeübt werden, besser aufnehmen
können.
Im Fall einer bandförmigen
Ausgestaltung der Leiter 3, 4 können diese
von einer nicht dargestellten folienartigen Ummantelung umgeben
sein, um die Leiter 3, 4 besser vor äußeren Einflüssen wie
Feuchtigkeit zu schützen.
Das Material der Leiter 3, 4 kann u.a. als ein
Gewebe aus leitenden Fasern ausgebildet sein.
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Die
Isolierlage 6 ist in dieser Ausführungsform als eine semipermeable
Membran ausgeführt; die
für Wasser
undurchlässig,
für Wasserdampf
und Luft jedoch durchlässig
ist. Dadurch wird einerseits verhindert, dass die Leiter 3, 4 durch
Feuchtigkeit kurzgeschlossen werden. Andererseits kann Luft an den
Körper
des Patienten gelangen, sodass das Textilteil 2 angenehm
zu tragen ist.
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Das
Textilteil 2 weist außerdem
erste und zweite Anschlusselemente 7, 7' auf, die zusammen einen
Anschluss bilden. Das erste Anschlusselement 7 ist mit
dem ersten Leiter 3 verbunden und das zweite Anschlusselement 7' mit dem zweiten
Leiter 4. Das erste Anschlusselement 7 ist ferner
mit einem elastischen Verriegelungselement 8 versehen,
während das
zweite Anschlusselement 7' ein
Rastelement 9 aufweist. Dabei ist das Verriegelungselement 8 mit dem
ersten Leiter 3 elektrisch verbunden, während das Rastelement 9 mit
der zweiten Leiter 4 elektrisch verbunden und gegenüber dem
ersten Leiter 3 isoliert ist. Während in 1 nur
jeweils ein erstes und ein zweites Anschlusselement 7, 7' dargestellt
sind und damit auch nur ein Anschluss, können über die Fläche des Textilteils 2 verteilt
eine Vielzahl erster und zweiter Anschlusselemente 7, 7' benachbart
zueinander angeordnet sein und so eine Vielzahl von Anschlüssen bilden.
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Weiterhin
umfasst das Textilsystem 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
ein Funktionselement 10, das eine flexible Platine 11 aufweist,
auf der wiederum eine Vielzahl von elektronischen Bauteile 12 angebracht
sind. Außerdem
weist das Funktionselement 10 eine digitale Schnittstelle
auf, um mit anderen Funktionselementen 10, die mit den
Leitern 3, 4 verbunden sind, kommunizieren zu
können.
Die Platine 11 ist von einer Ummantelung 13 umgeben, durch
die die Bauteile 11 von der Umgebung abgeschirmt werden.
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Als
Funktionselement 10 im Sinne der vorliegenden Erfindung
können
beispielsweise Messvorrichtungen verstanden werden, mit denen Patientendaten
wie Puls und Temperatur erfasst werden. Andererseits fallen unter
diesen Begriff auch Sende- und Empfangseinrichtungen, mit denen
Patientendaten an eine Basisstation übertragen werden. Dabei können die
Funktionselemente 10 als Spannungsversorgung eine aufladbare
Batterie aufweisen. Bei dem Aufbau mit lediglich zwei Leitern 3, 4 können die Funktionselemente 10 über die
Leiter 3, 4 mit Spannung versorgt werden. Die
Funktionselemente 10 können
aber auch eine aufladbare Batterie (nicht dargestellt) aufweisen,
wobei ein Funktionselement als Spannungsversorgung ausgestaltet
ist, durch das eine Versorgungsspannung an die Leiter 3, 4 angelegt
wird, mittels derer die Batterien aufgeladen werden können. Wenn
das als Ladegerät
ausgestaltete Funktionselement an die Leiter angeschlossen ist und
die Versorgungsspannung angelegt ist, können die übrigen Funktionselemente von
einem normalen Betriebsmodus in einen Lademodus umgeschaltet werden.
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Das
Funktionselement 10 ist außerdem mit Kontaktelementen 14, 14' versehen, wobei
das Kontaktelement 14 ein Rastelement 15 aufweist.
Das Kontaktelement 14' ist
hingegen mit einem Verriegelungselement 16 versehen. Die
Kontaktelemente 14, 14' bilden dabei zusammen einen Kontakt,
der zur lösbaren
Verbindung mit den Anschlüssen
an dem Textilteil 2 ausgestaltet ist.
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Wenn
das Funktionselement 10 mit dem Textilteil 2 und
den darin vorgesehenen Leitern 3, 4 verbunden
werden soll, werden die Anschluss- bzw. Kontaktelemente 7, 14 und
die Anschluss- bzw. Kontaktelemente 7', 14' miteinander in Eingriff gebracht, wobei
das Rastelement 15 in das Verriegelungselement 8 eingreift
und das Rastelement 9 in das Verriegelungselement 16,
sodass sich eine "Druckknopf-ähnliche" Verbindung ergibt.
Auf diese Weise rastet das Funktionselement 10 an dem Textilteil 2 ein
und ist somit fest mit Letzterem verbunden, wobei es aber ein fach
wieder zu entfernen ist. Außerdem wird
das Funktionselement 10 über die Anschlüsse 7, 7' und 14, 14' elektrisch
mit dem ersten und zweiten Leiter 3, 4 verbunden,
sodass das Funktionselement 10 in die Datenübertragung
mit eingebunden werden kann.
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Durch
die zwei flächenförmigen Leiter 3, 4, die
sich zumindest in einem Teil des Textilteils 2 zwischen
den Decklagen 5 erstrecken, ist es möglich, ein Textilsystem 1 mit
einer beliebigen Anzahl unterschiedlicher Funktionselemente 10 zu
versehen und diese auch beliebig an den Anschlusselementen 7, 7' anzuordnen,
da die einzelnen Funktionselemente 10 aufgrund der zwei
Leiter 3, 4 mittels eines Bussystems und eines
entsprechenden Datenübertragungsverfahrens
miteinander kommunizieren können.
Einer der beiden Leiter 3, 4 kann dabei zur Datenübertragung
genutzt werden und der andere als Bezugspotential.
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In 2 ist
ein zweites Beispiel eines Textilsystems 1' gezeigt, bei dem die textilen
Lagen des Textilteils der Klarheit halber nicht dargestellt sind.
In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Leiter im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel nicht als durchgehende
Lagen ausgebildet, sondern der erste Leiter umfasst eine Vielzahl
erster Fasern 20 und der zweite Leiter eine Vielzahl zweiter
Fasern 21. Die ersten Fasern 20 sind gegen die
zweiten Fasern 21 elektrisch isoliert, und die ersten Fasern 20 verlaufen parallel
zueinander in einer ersten Richtung durch das Textilteil, während die
zweiten Fasern 21 in einer zweiten Richtung parallel zueinander
verlaufen. Die erste Richtung verläuft dabei senkrecht zu der
zweiten Richtung. Insgesamt erstrecken sich die durch die Fasern 20, 21 gebildeten
Leiter damit ebenfalls flächenförmig über das
Textilteil.
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Das
Textilsystem 1' weist
Funktionselemente 10, 10' auf, wobei das Funktionselement 10' als Master-Funktionselement
ausgebil det ist, das die Kommunikation zwischen den Funktionselementen 10 und
dem Master-Funktionselement 10' steuert. Die Funktionselemente 10 sind
mit jeweils einer der ersten Fasern 20 und einer der zweiten
Fasern 21 verbunden, sodass auch bei diesem Ausführungsbeispiel
eine Vielzahl von Funktionselementen 10 flexibel angeordnet
werden kann. Die netz- oder gitterartige Struktur der Leiter in
diesem Ausführungsbeispiel
ist mit dem Vorteil verbunden, dass im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel
die einander gegenüberliegenden
Flächen
der Leiter reduziert sind, sodass die kapazitive Last für die Datenübertragung verringert
ist. Außerdem
ist eine solche Struktur atmungsaktiver und leichter.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Textilsystems 1'', bei dem das
Textilteil 2'' in Form eines
Kleidungsstückes,
nämlich
eines Pullovers ausgebildet ist. Auf dem Textilteil 2'' sind wiederum ein Vielzahl von
Funktionselementen 10, 10' angebracht, die mit nicht näher dargestellten
ersten und zweiten flächenförmigen Leitern
verbunden sind, die sich in dem Textilteil 2'' erstrecken.
Dabei können
die Leiter beispielsweise wie in dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel
ausgebildet sein, also als parallel verlaufende Lagen oder gitterartig.
Neben Funktionselementen 10' sind
wie im Textilsystem 1' auch
Master-Funktionselemente 10' vorgesehen,
die jeweils die Datenübertragung
unter den Funktionselementen 10 steuern.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind sowohl der erste Leiter als auch der zweite Leiter entlang zweier
Trennlinien 22 vollständig
durchtrennt, sodass der erste Leiter und der zweite Leiter drei
separate Bereiche aufweisen. Einer der Bereiche erstreckt sich über den
Torso, während
die beiden anderen sich über
die Arme eines Patienten erstrecken. Durch die Trennung der Leiter
können
Sub-Netzwerke 23 gebildet werden, die mittels der an den
Trennlinien 22 vorgesehenen Überbrückungselemente 24 Daten austauschen
können.
In bevorzugter Weise sind die Subnetzwerke elektrisch voneinander
isoliert, und die Überbrückungselemente 24 sind
als Optokoppler ausgebildet, sodass zwischen den Subnetzwerken und
damit den entsprechenden Bereichen der Leiter eine galvanische Trennung
hergestellt ist.
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Schließlich kann
ein erfindungsgemäßes Textilsystem
mit nicht dargestellten Übertragungselementen
versehen sein, die mit dem ersten und zweiten Leiter 3, 4 verbunden
sind und als Spule oder Antenne ausgebildet sein können. Dadurch
können
Daten von einem ersten Textilsystem 1 auf ein zweites übertragen
werden, das an dem ersten Textilsystem 1 anliegt. Dies
kann dann erforderlich sein, wenn ein Patient beispielsweise mehrere
mit Funktionselementen versehene Kleidungsstücke übereinander trägt und diese
untereinander Daten austauschen sollen.
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In 4 sind
zwei Ausführungsbeispiele
für Überbrückungselemente 24 dargestellt.
Dabei ist das erste Beispiel (a) als aktives Überbrückungselement ausgestaltet,
während
das zweite Beispiel (b) ein passives Überbrückungselement ist. Das aktive Überbrückungselement übernimmt
für das
Sub-Netzwerk die Funktion eines Master-Funktionselements, wobei
die Funktionsweise weiter unten im Zusammenhang mit der Beschreibung
des Verfahrens zu Datenübertragung
erläutert
ist.
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Bei
beiden Beispielen verbindet das Überbrückungselement 24 Bereiche
der ersten und zweiten Leiter 3, 4, die durch
die Trennlinie 22 voneinander getrennt sind, wobei die
Trennlinie 22 in diesem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
durch ein flexibles, verformbares Material gebildet ist. Das Überbrückungselement 24 erstreckt
sich über
die Trennlinie 22 und weist an den Enden jeweils zwei Anschlüsse 25 und 26 auf, über die
das Überbrückungselement 24 mit
den ersten und zweiten Leitern 3, 4 verbunden
ist. Dabei können
die Anschlüsse 25, 26 ähnlich den
Anschlüssen 7, 7' bzw. 14, 14' aus 1 ausge bildet
sein, um eine lösbare
Verbindung des Überbrückungselements 24 mit
den Leitern bzw. dem Textilteil vorzusehen.
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Das
erste Beispiel (a) des Überbrückungselements 24 weist
im Unterschied zum zweiten Beispiel (b) zusätzliche Elektronik-Bauteile 27 auf,
die für
die Funktionen erforderlich sind, damit das Überbrückungselement als Master-Funktionselement
in dem Sub-Netzwerk arbeiten kann.
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Im
Folgenden soll auf das Verfahren zur Datenübertragung in einem erfindungsgemäßen Textilsystem
eingegangen werden, um den zeitlichen Ablauf der Datenübertragung
zwischen den Funktionselementen 10 und dem Master-Funktionselement 10' zu steuern.
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Die
Kommunikation zwischen den Funktionselementen 10 in dem
erfindungsgemäßen Textilsystem 1 kann
einerseits auf der Grundlage einer Master-Slave-Architektur erfolgen,
wobei ein Master-Funktionselement vorgesehen sein muss, das die Steuerung übernimmt,
oder die Kommunikation erfolgt andererseits in der Weise, dass alle
Funktionselemente 10 als gleichberechtigt betrachtet werden (Peer-to-Peer-Netz).
Wenn das Textilsystem 1 als Master-Slave-System ausgestaltet
ist, hat dies jedoch den Vorteil, dass unterschiedliche Datenraten und
Geschwindigkeiten auf einem einzigen Datenbus betrieben werden können.
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Jedes
der sogenannten Slave-Funktionselemente 10 hat in diesem
insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine eindeutige Kennzeichnung, die zwei Bestandteile umfasst. Ein
erster Bestandteil ist eine Typkennzeichnung (Family-ID; 8 Bit),
die den Typ (z.B. Temperatur- oder Pulssensor) beschreibt, während der
andere Bestandteil eine Einzelkennzeichnung ist (ebenfalls 8 Bit
lang).
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Zunächt werden
die in dem Textilsystem 1, 1', 1'' enthaltenen
Slave-Funktionselemente 10 erfasst, wobei das Master-Funktionselement 10' zur Initialisierung
zunächst
einen Initialisierungsbefehl über
die Leiter 3, 4 an die Slave-Funktionselemente 10 sendet,
der eine Trainingssequenz (Präambel)
gefolgt von einer Initialisierungssequenz und einem Verzögerungsfaktor
(Delay-Multiplikator; DM) umfasst.
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Dabei
dient die Trainingsequenz dazu, dass die Slave-Funktionselemente 10 die Bitlänge ermitteln
können,
also die Zeitspanne, die für
die Übertragung
eines Bits in Anspruch genommen wird.
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Aus
ihrer Kennzeichnung ergibt sich für das jeweilige Slave-Funktionselement 10,
nach welcher Wartezeit das Antwortsignal gesendet wird, wobei der
Zahlenwert der Kennzeichnung multipliziert mit dem Verzögerungsfaktor
die Taktzahl ergibt, nach der das Senden des Antwortsignals des
jeweiligen Funktionselements 10 erfolgt. Das Antwortsignal
umfasst die Trainingssequenz, die Kennzeichnung, also die Family-ID
und die Einzelkennzeichnung, die Datenbreite (Anzahl der Bits für einen
Messwert) sowie die Taktrate, mit der Messwerte übermittelt werden.
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Durch
das Festlegen der Wartezeit über
die eindeutige Kennzeichnung wird sichergestellt, dass die Antwortsignale
an das Master-Funktionselement 10' zeitlich beabstandet voneinander
sind, sodass die Funktionselemente 10, die an dem Textilteil
angebracht sind, beliebig ausgewählt
werden können. Kommt
es zu einer zeitlichen Überlappung
von Antwortsignalen, kann der Verzögerungsfaktor durch das Master-Funktionselement 10 verändert werden, und
es erfolgt ein erneutes Senden des Initialisierungsbefehls.
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Nach
dem Empfang der Antwortsignale ist der Initialisierungsvorgang und
damit das Erfassen der Funktionselemente 10 abgeschlossen,
und das Master-Funktionselement 10' kennt die Eigenschaften der übrigen Slave-Funktionselemente 10.
Mit Kenntnis dieser Eigenschaften kann das Master-Funktionselement 10' dann ein Kommunikationsnetz
in Betrieb nehmen, wobei den Slave-Funktionselementen 10 für den Ablauf
der Kommunikation Zeitschlitze (Zeitschlitzdauern und Zeitschlitzhäufigkeiten)
zum Senden der Messdaten zugewiesen werden. Außerdem werden durch das Master-Funktionselement
Abfragezeitschlitze und die Alarmzeitschlitze festgelegt.
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Alarmzeitschlitze
sind deswegen erforderlich, weil einige Funktionselemente 10 Patientendaten
erfassen, die außerordentlich
wichtig sind und bei denen eine Abweichung von einem Sollwert oder
ein Auftreten eines kritischen Werts möglichst schnell durch das System
verarbeitet werden muss. Hierzu ist es erforderlich, dass die Daten
dieser Funktionselemente 10 mit erhöhter Priorität übertragen
werden können.
Zu diesem Zweck gibt es bei dem verwendeten Zeitschlitzverfahren
die Alarmzeitschlitze, die nur dafür freigehalten werden, Daten
mit erhöhter
Priorität
zu übertragen.
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Die
Abfragezeitschlitze dienen zum einen dazu, dem Master-Funktionselement 10' zu ermöglichen,
die einzelnen Slave-Funktionselemente 10 separat
anzusprechen, um gegebenenfalls Daten zu überprüfen. Zu anderen dienen die
Abfragezeitschlitze dazu, nach einem von einem Slave-Funktionselement 10 gemeldeten
Alarm weitere Daten von anderen Funktionselementen 10 anzufordern.
Außerdem können die
Abfragezeitschlitze auch der Synchronisation der Slave-Funktionselemente 10 und
des Master-Funktionselements 10' dienen, da
während der
Abfragezeitschlitze ein Initialisierungsbefehl gesendet werden kann.
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5 zeigt
die Zeitstruktur für
die Kommunikation in einem Textilsystem, das ein Master-Funktionselement 10' und drei Slave-Funktionselemente 10 umfasst.
Den drei Slave-Funktionselementen 10 sind
die Zeitschlitze S1, S2 und S3 zugewiesen, um jeweils ihre Messdaten
an das Master-Funktionselement 10' zu übertragen.
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Häufigkeit der Zeitschlitze S1
für das erste
Slave-Funktionselement 10 gegenüber den anderen Slave-Zeitschlitzen S2
und S3 doppelt so hoch ist, da das entsprechende Funktionselement
seine Daten mit höherer
Frequenz an das Master-Funktionselement 10' übertragen soll.
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Da
die Zeitschlitze S1, S2, S3 für
jedes Funktionselement 10 festgelegt sind, können die
Funktionselemente 10 zwischen den Zeitschlitzen S1, S2, S3
zum Senden der Daten in einen Energiesparmodus (Sleep-Mode) geschaltet
werden, sodass der Gesamtenergieverbrauch in dem Textilsystem 1, 1', 1'' reduziert werden kann. Außerdem können durch die
Zuweisung der Zeitschlitze S1, S2, S3 solchen Funktionselementen 10 Zeitschlitze
mit kürzen
Zeitabständen
zugewiesen werden, deren Messdaten schnellere Schwankungen zeigen.
So kann beispielsweise ein Pulssensor Zeitschlitze zugewiesen bekommen,
die untereinander einen kurzen zeitlichen Abstand aufweisen, während ein
Temperatursensor Zeitschlitze zugewiesen bekommen kann, die einen
größeren Abstand
aufweisen. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch weiter reduziert
werden, da die Funktionselemente nur dann aus dem Energiesparmodus "erwachen", wenn dies aufgrund
der Art der erfassten Messgröße auch
erforderlich ist.
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Des
Weiteren sind zwischen den Slave-Zeitschlitzen S1, S2 und S3 Abfragezeitschlitze
R vorgesehen, in denen das Master-Funktionselement 10' wie oben beschrieben
einzelne Slave-Funktionselemente 10 direkt
ansprechen kann.
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Außerdem werden
Alarmzeitschlitze A bereitgestellt, während derer in dem Fall, dass
ein Slave-Funktionselement 10 einen kritischen Wert erfasst,
dieses Funktionselement ein Alarmsignal senden kann, ohne dass es
auf seinen entsprechenden Zeitschlitz warten muss.
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Eine
derart aufwendige Zeitstruktur ist erforderlich, damit das Textilsystem 1 zur
Datenübertragung
mit lediglich zwei Leitern 3, 4 auskommt. Denn im
Unterschied zu anderen Buskonzepten auf Adress- und Steuerleitungen
sind in den bevorzugten Ausführungsbeispielen
keine separate Backplane oder Spannungsversorgung vorhanden, was
das System für
den Patienten besonders komfortabel macht.
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Durch
die zwei Leiter entfällt
die Notwendigkeit, separate Verbindungen zwischen den Funktionselementen
bereitstellen zu müssen.
Dadurch ergibt sich insgesamt ein flexibleres Textilsystem, das sich
insbesondere bei dessen Nutzung zur Patientendatenerfassung in einfacher
Weise individuell an die Bedürfnisse
des einzelnen Patienten anpassen lässt.