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Gebärdensprache
ist zwischen Gehörlosen ein
langjähriges,
nicht ersetzbares Kommunikationsmittel. Gehörlose haben durch sie eine
der gesprochenen Sprache ebenbürtige
Möglichkeit
zu kommunizieren.
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Leider
können
viele Hörende
jedoch die Gebärdensprache
nicht verstehen, so dass Gehörlose in
vielen Alltagssituationen sich nicht verständlich machen können. Alternative
Arten der Verständigung,
beispielsweise über
das geschriebene Wort, leiden zum einen an der Umständlichkeit,
leider jedoch auch in vielen Fällen
daran, dass Gehörlose den
Zugang zur Schriftsprache, die ja das gesprochene Wort nachahmt,
nur schwer finden.
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Es
hat sich doch herausgestellt, dass die Rechenleistung moderner Computerprogramme
dazu in der Lage ist, Gebärden
bei einer Person, die sich der Gebärdensprache bedient, zu erkennen
und auch in gesprochene Worte umzusetzen. Allerdings sind hierzu
unter Laborbedingungen aufwendige Apparaturen notwendig.
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Die
Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine derartige Vorrichtung
nun so weiterzuentwickeln, dass sie nicht mit einer oder mehreren
Kamera unter Laborbedingungen (auf Stativen) in Draufsicht auf einen
in Gebärdensprache
sich verständigende Person
arbeitet, sondern leicht im Alltag mitgenommen werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Übersetzung von Gebärdensprache
mit einer Kamera und einem Lautsprecher gelöst, die durch eine Brille mit
integriertem Display ergänzt
werden, in die eine über
ein Mikrofon aufgenommene Antwort der Person, die mit dem Träger der
Vorrichtung kommuniziert, auch anschließend wieder in eine Bild in
Gebärdensprache übersetzt wird.
Die Unteransprüche
geben die vorteilhaften Ausführungen
an. So können
zum Beispiel zusätzliche
Sensoren an den Handgelenken die genauere Erfassung der Gebärden erleichtern.
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Durch
eine in die Brille einprojizierte Anzeige, beispielsweise eines
Avartars, der Gebärdensprache
visualisiert, kann das gesprochene Wort dem Gehörlosen wieder zur Kenntnis
gegeben werden. Die Gebärden
des Gehörlosen
andererseits werden durch zwei Kameras in einer Halskomponente und
einer Kamera in der Brille erfasst und vorteilhafterweise über Lautsprecher,
die in einer um den Hals getragenen Vorrichtung angeordnet sind,
in gesprochener Sprache an den Gegenüber übermittelt.
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Als
vorteilhaft hat sich erwiesen, die über die Kameras zu erfassenden
Gebärden
leichter rechnerisch erfassbar zu machen, in dem am Handgelenk Bewegungssensoren
oder Markierungspunkte zur einfachen Bildauswertung angeordnet sind.
Die Bewegungssensoren könnten
beispielsweise drahtlos mit einem Computer, der vorteilhafterweise
mit einer um den Hals zu tragenden Vorrichtung angeordnet sind,
Beschleunigungsdaten übermitteln,
oder auch nur ihre Entfernung zu dieser Vorrichtung.
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Durch
geeignete Software lassen sich dann die verschiedenen Gebärden des
Gehörlosen
durch die Software schnell erlernen und akustisch wiedergeben. Durch
die Anordnung der Lautsprecher auf der Oberseite der um den Hals
getragenen Vorrichtung entsteht für die hörende Person ein sehr authentischer
Eindruck und der Blickkontakt kann gehalten werden.
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Gleiches
gilt für
den anderen Kommunikationsweg, wobei der Gehörlose nicht den Blickkontakt lösen muss,
um beispielsweise das gesprochene Wort als Text auf einem Display
visualisiert zu lesen, sondern erfindungsgemäß er – zusätzlich zu den Gebärdeninformationen
des Sprechenden – er
in eine Brille (bevorzugt nicht in die Mitte des Gesichtsfeldes)
eingespiegelt, entsprechende Gebärden
zur Übersetzung
in Gebärdensprache,
unter Umständen jedoch
auch nur zur Unterstützung
zu zusätzlichem Lippenablesen
erhält.
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Beide
Kommunikationswege können
also gleichzeitig betrieben werden, so dass Zwischenfragen jederzeit
schnell möglich
sind, was bei bisherigen Kommunikationswegen schwer praktizierbar war.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Dabei
zeigt
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1 die
erfindungsgemäße Vorrichtung, die
einem Halsreif ähnlich
um den Halsgetragen wird,
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2 ein
Beispiel einer passenden Brille mit integrierter Kamera und s.g.
Head Mounted Display Technik, und
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3 ein
Beispiel einer Brillenunterbringung in der Vorrichtung.
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Die
in der 1 schematisch von oben gezeigte Vorrichtung besitzt
eine einem Halsreif ähnliche,
aber hinten offene, durch zwei Bügel,
die in vorgewählten
Stellungen arretieren, zangenartige Ausbildung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, ist im vorderen unteren Teil ein Ablagefach für die spezielle
mit einer Kamera und einer Einspiegelungseinrich tung vorgesehene
Brille vorgesehen, so dass diese bei Nichtgebrauch ihren festen
sicheren Ort hat und nicht von der Vorrichtung getrennt aufwendig
aufbewahrt werden muss.
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Nicht
dargestellt sind die Sensoren an den Handgelenken, die über einfache
Armbänder
Beschleunigungssensoren oder Magnetfeldsensoren oder auch Drehratensensoren
beherbergen können. Zur
besseren Handhabung bei der Erfassung durch die Kameras aber auch
durch Nahfeldsensoren sollten beide unterschiedlich farbig markiert
sein, wobei die Markierungen insbesondere im daumennahen Bereich
des Handgelenks, d. h. im Blickwinkel der Kamera angeordnet werden
sollten.
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Weiter
ist es mit der Vorrichtung möglich, Fernkommunikation
mit anderen Gehörlosen
zu treiben, da die gewonnenen Daten nicht nur zur Umsetzung in Sprache
genutzt werden können,
sondern auch für
einen mit einer entsprechend gleichartigen Vorrichtung ausgestatteten
zweiten Gehörlosen
auch wieder in Gebärden,
beispielsweise über
einen Avartar, der in das eingebaute Display in der Brille eingespiegelt
wird, als Gebärdensprache
ausgegeben werden kann. Damit ist es möglich, mit anderen Gehörlosen,
wie mit einem Handy, fernzukommunizieren. Ein Anruf kann ohne weiteres über einen
eingebauten Vibrationsalarm kenntlich gemacht werden.
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Um
bei dem Auffangen der Sprache eines Kommunikationspartners den richtigen
auszuwählen, wird
vorgeschlagen, an einer Brille an einem oder an beiden Bügeln Richtmikrofone
vorzusehen, da man üblicherweise
in einer Kommunikationssituation den jeweiligen Gesprächspartner
genau ansieht und so verhindert wird, dass Geräusche der Umgebung (Gespräche am Nachbarplatz)
als Kommunikation aufgefasst werden.
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Eine
herkömmliche
Spracherkennungssoftware würde
die Lautsprache, die über
das Richtmikrofon aufgefangen wurde, in ein elektrisches Signal umwandeln,
das zur Weiterverarbeitung digitalisiert wird. Störeffekte
können
dabei weitestgehend herausgefiltert werden, wobei aufgrund sehr
großen
allgemeinen Wortschatzes und vieler Mehrfachbedeutungen sicherlich
ein längeres,
auch auf die Person bezogenes Training der Software stattfinden
muss. Insbesondere wenn sich mit dem Gehörlosen vertraute Personen jedoch
eindeutig und einfach ausdrücken,
sollte eine Kommunikation einfach erreichbar sein, wobei gegenüber bisherigen
Kommunikationen auf jeden Fall ein deutlicher Fortschritt erzielt wird,
da schnelle Zwischenfragen möglich
sind. Die Kommunikation zwischen Brille und der um den sind. Die
Kommunikation zwischen Brille und der um den Hals hängenden
Vorrichtung kann durch einfache Funkverfahren wie Bluetooth erreicht
werden, alternativ kann jedoch auch eine Variante mit Kabel vorgesehen
werden, insbesondere aus Batterien, die vorteilhafterweise im Schulterbereich
ruhen, die in der Brille vorhandene Elektronik der Kamera und dem
Head Mounted Displays zu versorgen. Diese Kamera kann auch zur Aufnahme
der eigenen Handbewegung eingesetzt werden, vorteilhafterweise wird dies
jedoch von getrennten Kameras vorgenommen, die in dem Halsreif an
der Oberseite vorgesehen sind, wobei vorgeschlagen wird, je eine
Kamera für jede
Hand vorzusehen und in dem üblichen
Bewegungsraum der Arme und Hände
bei der Gebärdensprache
auszurichten. Zusätzlich
zu der Übersetzung in
die Gebärdensprache
kann auch auf Wunsch Schriftsprache in das Blickfeld projiziert
werden. Zur Aktivierung der Elektronik der Brille wird vorgeschlagen,
einen Schalter in das Bügelgelenk
vorzusehen, so dass bereits bei einem Auseinanderklappen der Brille
das System sich einschaltet. Eine grüne, am Rand befindliche Leuchtfläche, die
ebenfalls in der Seite im Sichtfeld projiziert wird, sollte dem
Benutzer einen ordnungsgemäßen Zustand
signalisieren, eine rote Fläche
beispielsweise abnehmende Batteriespannung.
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Insgesamt
lässt die
Nutzung der bisherigen Avartartechnik es zu, dass jede der beiden
an einer Kommunikation beteiligten Personen in der gewohnten Sprache
spricht und auch in der gewohnten Sprache die Informationen empfangen
kann. Die um den Hals vorgesehene Vorrichtung weist zwei sich in
einem festen Winkel arretierbare Bügel an einem Zentralfeld auf,
wobei an jedem der Bügel
eine Kamera zugeordnet und Lautsprecher vorgesehen sind.
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Über eine
Kabelverbindungsbuchse kann insbesondere eine Stromversorgung der
Brille hergestellt werden. Eine vordere Brillenaufnahme ermöglicht es,
die Brille stets griffbereit zu halten, ggf. auch mit einer Hand
aus der Vorrichtung entnehmen zu können, um zu kommunizieren,
wobei der Vorgang des Brilleaufsetzens auch von nicht mit der Vorrichtung
vertrauten Personen als Kommunikationsunterbrechung gedeutet wird
und diese erst dann wieder sprechen bzw. gesprochene Information
wiederholen, wenn man sie durch die Brille ansieht.