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Die
Erfindung betrifft ein Modul für
ein modulares Mikrofluidiksystem, in dem in einer Reihe nebeneinander
angeordnete Module durch Verbindungskanäle enthaltende Verbindungsteile
miteinander fluidisch verbindbar sind. Modulare Mikrofluidiksysteme,
wie sie gleichermaßen
aus der WO 01/36085 A1, WO 01/73823 A2, WO 02/065221 A2 und der
WO 2005/107937 A1 bekannt sind, bestehen aus mehreren Modulen, die
jeweils ein Mikrofluidikteil und eine zugehörige elektrische Steuereinheit
enthalten und an ihren Rückseiten
an einer Tragschiene in Reihe nebeneinander montierbar sind. Die
Steuereinheiten der unterschiedlichen Module sind über einen
elektrischen Leitungsbus und die Mikrofluidikteile über einen
Fluidbus miteinander verbunden. Wie die WO 02/065221 A2 zeigt, kann
der Fluidbus dadurch gebildet werden, dass die Mikrofluidikteile
jeweils benachbarter Module über
Verbindungskanäle enthaltende
und die betreffenden Module überbrückende Verbindungsteile
miteinander verbunden werden.
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In
den einzelnen Mikrofluidikteilen werden modulspezifische Funktionen
im Rahmen der Fluidbehandlung in dem Mikrofluidiksystem ausgeübt, wobei
unter Behandlung von Fluiden insbesondere deren Analyse und/oder
Synthese einschließlich
der dazu erforderlichen Nebenfunktionen, wie z. B. Pumpen, Temperieren,
Filtern usw., zu verstehen ist; bei den Fluiden kann es sich um
Flüssigkeiten,
Gase oder von Trägerfluiden
transportierte Feststoffe handeln. An den Mikrofluidikteilen, wie
z. B. Mikroreaktoren, Mischer, Verweiler, usw., können weitere
mikro- oder makrofluidische Einheiten wie Pumpen, Massendurchflussmesser
usw. angeschlossen sein, die nicht ohne Weiteres in den Mikrofluidikteilen
realisiert werden können.
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Es
besteht nun das Erfordernis auch systemfremde Fluidikkomponenten
wie z. B. systemfremde (Mikro)reaktoren, Mischer, Verweiler, Vorerwärmer usw.
in bestehende Mikrofluidiksysteme einbinden zu können. Dazu können beispielsweise
an den Verbindungsteilen zwischen den Modulen externe Fluidanschlüsse zum
Anschluss der systemfremden Fluidikkomponenten über Schläuche oder Kapillaren vorgesehen
werden. Auf diese Weise werden Fluide aus dem Mikrofluidiksystem
heraus in die systemfremde Fluidikkomponente hineingeschleust und
diesen wieder in das Mikrofluidiksystem zurückgeleitet. Für die Temperierung
solcher systemfremder Fluidikkomponenten ist der Benutzer auf herkömmliche
Thermostate angewiesen, wobei die Verbindungsleitungen zwischen
der Fluidikkomponente und dem Thermostat relativ lang und zudem
nicht temperiert sind. Die Folge davon sind Temperaturverluste,
Druckverluste und Totvolumina. Insbesondere, wenn mehrere Reaktionsstufen
auf unterschiedlichen Temperaturniveaus durchgeführt werden sollen und dementsprechend
mehrere Thermostaten verwendet werden, erweisen sich die untemperierten
Verbindungsleitungen als sehr störend.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Einbindung systemfremder
Fluidikkomponenten in ein Mikrofluidiksystem mit kurzen Verbindungswegen
und guter Temperierbarkeit zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung
wird die Aufgabe durch ein Modul für ein modulares Mikrofluidiksystem gelöst, in dem
in einer Reihe nebeneinander angeordnete Module durch Verbindungskanäle enthaltende
Verbindungsteile miteinander fluidisch verbunden sind, wobei das
Modul folgende Merkmalen aufweist:
- – das Modul
weist ein plattenförmiges
Mikrofluidikteil auf, das ein Fluidkanalsystem enthält und auf
seiner Oberseite in Randbereichen zu den potentiell benachbarten
Modulen des Mikrofluidiksystems Fluidanschlüsse aufweist, wobei mittels der
in Randbereichen an der Oberseite anliegenden Verbindungsteile die
fluidische Verbindung zu benachbarten Modulen herstellbar ist,
- – unterhalb
des Mikrofluidikteils ist ein mit einem Temperierfluid füllbarer
und von diesem durchströmbarer Isolier-Behälter angeordnet,
der nach oben durch das als Deckel dienende Mikrofluidikteil abgeschlossen
ist,
- – das
Mikrofluidikteil weist auf seiner Unterseite Anschlussmittel zum
fluidischen Verbinden einer in dem Isolier-Behälter unterbringbaren Fluidikkomponente
mit dem Fluidkanalsystem des Mikrofluidikteils auf, und
- – das
Mikrofluidikteil und/oder der Isolier-Behälter weisen Befestigungsmittel
zum Halten der Fluidikkomponente auf.
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Für die systemfremde
Fluidikkomponente ist also ein eigenes Modul vorgesehen, dass wie
alle anderen Module in dem Mikrofluidiksystem angeordnet wird. Die
systemfremde Fluidikkomponente wird dabei über kurze Schläuche oder
Kapillaren mit dem Mikrofluidikteil des betreffenden Moduls verbunden
und so in das Mikrofluidiksystem eingebunden. Sowohl die Fluidikkomponente
als auch die Schläuche
bzw. Kapillaren zur Verbindung mit dem Mikrofluidikteil und das
Mikrofluidikteil selbst mit dem darin enthaltenen Fluidkanalsystem
werden durch das Temperierfluid im Inneren des Isolier-Behälters temperiert,
d. h. erwärmt
oder gekühlt.
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Das
Temperierfluid ist vorzugsweise in einem Temperierfluidkreislauf
geführt
ist, so dass der Isolier-Behälter
von dem Temperierfluid kontinuierlich durchflossen wird und die
Temperatur des Temperierfluids außerhalb des Moduls beispielsweise
mittels eines Thermostaten geregelt werden kann.
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Um
die Temperierung der Fluidikkomponente beispielsweise bei exothermen
Reaktionen oder zum Beenden von Reaktionen schnell regeln oder ändern zu
können,
wird das Temperierfluid vorzugsweise mittels einer steuerbaren Mischeinrichtung
aus einem Warmfluidzulauf und einem Kaltfluidzulauf gemischt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Moduls
weist der Isolier-Behälter in
seinem unteren Bereich einen Einlass für das Temperierfluid und an
der Unterseite des plattenförmigen Mikrofluidikteils
einen Auslass auf, der in einen separaten Temperierfluidkanal des
Fluidkanalsystems mündet.
Damit ist es möglich,
das Mikrofluidikteil in seinem Inneren direkt zu temperieren, so
dass es zu keinem Temperaturgradient im oberen Bereich des Isolier-Behälters kommt
und die Fluidikkomponente zwecks Erzielung kurzer Verbindungswege
sehr nahe an dem Mikrofluidikteil angeordnet werden kann.
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Außerdem können dadurch
die Fluide nach dem Verlassen der Fluidikkomponente weiterhin temperiert
werden. Zu diesem Zweck verläuft
der separate Temperierfluidkanal innerhalb des Mikrofluidikteils
vorzugsweise in thermischem Kontakt zu vorgegebenen Fluidkanälen des
Fluidkanalsystems.
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Um
auch die Verbindungsteile bzw. die darin enthaltenen Verbindungskanäle temperieren
zu können,
kann vorgesehen werden, dass der separate Temperierfluidkanal in
mindestens einen separaten Fluidanschluss auf der Oberseite des
plattenförmigen
Mikrofluidikteils mündet.
Das betreffende Verbindungsteil enthält einen zusätzlichen
Temperierfluidkanal zur Verbindung mit dem separaten Temperierfluidkanal
des Mikrofluidikteils, wobei der zusätzliche Temperierfluidkanal
innerhalb des Verbindungsteils vorzugsweise in thermischem Kontakt
zu vorgegebenen Verbindungskanälen
verläuft.
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Der
separate Temperierfluidkanal in dem Mikrofluidikteil führt, gegebenenfalls über den
zusätzlichen
Temperierfluidkanal in dem Verbindungsteil, vorzugsweise zu einem
Auslassanschluss, von dem aus das Temperierfluid in dem Temperierfluidkreislauf
weitergeführt
werden kann. Um in dem Temperierfluidkreislauf untemperierte, nichtisolierte
oder nachträglich
zu isolierende Verbindungsleitungen möglichst kurz zu halten, der
Auslassanschluss über eine
Temperierfluidleitung durch den Isolier-Behälter hindurch zu dem unteren
Bereich des Isolier-Behälters
mit dem dortigen Einlass geführt
wird und dort den Isolier-Behälter
verlässt.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird im Folgenden auf die Figuren der Zeichnung Bezug genommen;
im Einzelnen zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines modularen Mikrofluidiksystems,
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2 den
oberen Teil eines der Module mit einem Mikrofluidikteil und Verbindungsteilen,
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3 ein
Beispiel für
das plattenförmige
Mikrofluidikteil,
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4 ein
Beispiel für
Montage der Mikrofluidikteile in den Modulen und die fluidische
Verbindung der Mikrofluidikteile zweier benachbarter Module mittels
des Verbindungsteils,
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5 den oberen Teil eines Moduls in einem Schnitt
längs der
Modulreihe, und
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6 ein
Ausführungsbeispiel
für das
erfindungsgemäße Modul.
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1 zeigt
ein Mikrofluidiksystem mit Modulen 1 bis 7, die
in einer Reihe nebeneinander angeordnet und rückseitig an einem Trägerrahmen 9 gehalten
sind. Dabei bilden die Module 1 und 7 die Endmodule,
d. h. das Anfangs- und Endmodul, des Mikrofluidiksystems. Jedes
Modul 1 bis 7 enthält ein Mikrofluidikteil und
eine zugehörige
elektrische Steuereinheit. Die Steuereinheiten der unterschiedlichen Module
sind über
einen elektrischen Leitungsbus und die Mikrofluidikteile über einen
Fluidbus miteinander verbunden. Der elektrische Leitungsbus verläuft in dem
Trägerrahmen 9,
wobei die Module 1 bis 7 über rückseitige Steckverbinder mit
dem Leitungsbus lösbar
verbunden sind. Der Fluidbus wird durch Verbindungskanäle enthaltende
Verbindungsteile gebildet, die die Mikrofluidikteile jeweils benachbarter
Module 1 bis 7 fluidisch miteinander verbinden.
Die Mikrofluidikteile sind im Bereich der Moduloberseiten angeordnet
und im normalen Betrieb des Mikrofluidiksystems durch lösbar an
den Modulen 1 bis 7 gehaltene Abdeckhauben 10 abgedeckt.
Die die Mikrofluidikteile jeweils benachbarter Module 1 bis 7 verbindenden Verbindungsteile
sind durch weitere Abdeckhauben 11 abgedeckt. Bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel
dient das mit 6 bezeichnete und die doppelte Breite der übrigen Module 1, 2, 3, 4, 5 und 7 aufweisende
Modul zur Aufnahme und Temperierung einer systemfremden Fluidikkomponente.
Dieses Modul 6 wird später
anhand von 6 näher erläutert.
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2 zeigt
den oberen Teil eines der Module, z. B. 2, bei abgenommenen
Abdeckhauben 10, 11, so dass das Mikrofluidikteil 12 und
die Verbindungsteile 13 und 14 zu den benachbarten
Modulen 1 und 3 hin sichtbar sind. Das plattenförmige Mikrofluidikteil 12 liegt
mit seiner Unterseite in einem örtlich
begrenzten Bereich der Plattenmitte auf einer Auflagefläche des
Moduls 2 auf und wird mittels eines lösbaren Befestigungselements 15 in
Form einer Schraube gegen diese gepresst. Das Mikrofluidikteil 12 enthält ein Fluidkanalsystem
mit Fluidanschlüssen,
die auf der Oberseite 16 des Mikrofluidikteils 12 in
den Randbereichen zu den Mikrofluidikteilen der benachbarten Module 1 und 3 hin
angeordnet sind. Die Fluidanschlüsse
jeweils zweier benachbarter Mikrofluidikteile, z. B. 12 und
das entsprechende Mikrofluidikteil des Moduls 1, sind durch
die Verbindungskanäle in
dem Verbindungsteil, z. B. 13, miteinander verbunden, das
die beiden Mikrofluidikteile überbrückend auf
deren Oberseiten in den Randbereichen aufliegt. In den gegenüberliegenden
Randbereichen an den Unterseiten der beiden benachbarten Mikrofluidikteile
liegt ein Klemmteil 17 an, das im Bereich zwischen den
beiden Mikrofluidikteilen über
ein weiteres lösbares
Befestigungselement 18, ebenfalls in Form einer Schraube,
mit dem Verbindungsteil 13 verbunden ist und dieses gegen
die Oberseiten der beiden Mikrofluidikteile presst.
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3 zeigt
ein Beispiel für
das plattenförmige
Mikrofluidikteil 12, das als Einzelplatte oder in Form
eines Plattenverbunds aus Stahl, Glas, Silizium oder einem anderen
geeigneten Material ausgebildet sein kann. Innerhalb der Platte
bzw. Platten verlaufen Fluidkanäle
eines Fluidkanalsystems im Wesentlichen parallel zu den beiden großflächigen Plattenhauptseiten
und sind senkrecht dazu mit den Fluidanschlüssen 21 in den Randbereichen 22 und 23 der Oberseite 16 des
Mikrofluidikteils 12 verbunden. Die Fluidanschlüsse 21 enthalten
Vertiefungen zur Aufnahme von elastischen Dichtungsmitteln 24 in
Form von Dichtungsringen. Auf der Oberseite 16 und der Unterseite 25 des
Mikrofluidikteils 12 sind Positioniermittel in Form von
Bohrungen 26 und 26' zur
Aufnahme von Fangstiften 27 und 27' vorgesehen, die zur Ausrichtung
des Mikrofluidikteils 12 in Bezug auf das aufnehmende Modul
bzw. zur Ausrichtung der Verbindungsteile in Bezug auf das Mikrofluidikteil 12 dienen.
Dabei sind die Positioniermittel 26, 26', 27. 27' vorzugsweise
entsprechend einer vorgegebenen Codierung ausgebildet oder angeordnet,
die nur vorgegebene Kombinationen von Mikrofluidikteil und Modul
bzw. Verbindungsteil und Mikrofluidikteil zulässt.
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4 zeigt
eine an der Moduloberseite befestigbare Adapterplatte 28,
in deren Mitte die Auflagefläche 29 für das Mikrofluidikteil 12 ausgebildet
ist. Die Auflagefläche 29 enthält ein Innengewinde,
in das die Schraube 15 eindrehbar ist, so dass das Mikrofluidikteil 12 mittels
der Schraube 15 im Bereich der Plattenmitte gegen die Auflagefläche 29 gepresst wird.
Die Loch-Stift-Kombinationen 26', 27' sorgen dafür, dass einerseits nur ein
für das
betreffende Modul zulässiges
Mikrofluidikteil 12 auf der Adapterplatte 28 montierbar
ist und dass andererseits das Mikrofluidikteil 12 in seiner
Lage korrekt ausgerichtet wird. An der Unterseite der Adapterplatte 28 ist
mindestens eine weitere mikro- und/oder makrofluidische Einheit 31 montierbar.
Bei dem hier gezeigten Beispiel enthält das Mikrofluidikteil 12 an
seiner Unterseite 25 zusätzliche Fluidanschlüsse, die
zum Anschluss mindestens einer weiteren mikro- oder makrofluidischen
Einheit 31 dienen. Bei diesen weiteren mikro- oder makrofluidischen
Einheiten 31 kann es sich um Pumpen, Ventile, Mess- oder
Analysengeräte
usw. handeln, die aufgrund ihrer Größe oder aus sonstigen Gründen nicht
in die Mikrofluidikeinheiten integriert sind, aber ansonsten wesentliche
Bestandteile der Module sind. Die weiteren mikro- oder makrofluidischen
Einheiten 31 sind innerhalb des Moduls in einem Raum unter
der Adapterplatte 28 untergebracht und über Fluidanschlussadapter 32 mit
den zusätzlichen
Fluidanschlüssen
an der Unterseite 25 des Mikrofluidikteils 12 verbunden.
Die Fluidanschlussadapter 32 sind leicht austauschbar an
der Adapterplatte 28 angeordnet und weisen an ihren Oberseiten,
die bis an die Unterseite 25 des Mikrofluidikteils 12 ragen,
die Fluidanschlüsse 33 der
weiteren mikro- oder makrofluidischen Einheiten 31 zum Anschluss
an das Mikrofluidikteil 12 auf. Für unterschiedliche weitere
mikro- und/oder makrofluidische Einheiten 31 können unterschiedliche
Adapterplatten 28 vorgesehen werden.
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4 zeigt
weiterhin nochmals die fluidische Verbindung der Mikrofluidikteile 12 und 12' zweier benachbarter
Module mittels des Verbindungsteils 13, welches die beiden
Mikrofluidikteile 12 und 12' überbrückt und dabei auf deren Oberseiten 16 und 16' in den die
Fluidanschlüsse 21, 21' enthaltenden und
einander benachbarten Randbereichen aufliegt. In den gegenüberliegenden
Randbereichen an den Unterseiten 25 und 25' der beiden
Mikrofluidikteile 12, 12' liegt das Klemmteil 17 an,
das im Bereich zwischen den beiden Mikrofluidikteilen 12, 12' über die weitere
Schraube 18 mit dem Verbindungsteil 13 verbunden
ist und dieses gegen die Oberseiten 16 und 16' der beiden
Mikrofluidikteile 12 und 12' presst. Das Klemmteil 17 weist
im Bereich zwischen den beiden Mikrofluidikteilen 12 und 12' eine weitere
Auflagefläche 34 für das Verbindungsteil 13 auf,
die zumindest annähernd
in der Ebene der Oberseiten 16 und 16' der Mikrofluidikteile 12 und 12' liegt, so dass
das Verbindungsteil 13 im montierten Zustand an dieser
weiteren Auflagefläche 34 anliegt
und sich unter dem von der Schraube 18 ausgeübten Druck
nicht weiter durchbiegen oder brechen kann.
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5 zeigt den oberen Teil des Endmoduls 1 und
teilweise das Modul 2 in einem Schnitt längs zur
Modulreihe. Im oberen Bereich des Modulgehäuses 35 ist die Adapterplatte 28 montiert,
die auf ihrer Oberseite einen Fluidanschlussadapter 32 für eine weitere
mikro- oder makrofluidische Einheit 31 trägt. Die
Einheit 31 ist in dem Gehäuse 35 montiert und von
unten mit dem Fluidanschlussadapter 32 fluidisch verbunden.
An der Oberseite des Fluidanschlussadapters 32 sind die
weiteren Fluidanschlüsse 36 der
Einheit 31 zum Anschluss an das Mikrofluidikteil 12 ausgeformt.
Das Mikrofluidikteil 12 liegt mit seiner Unterseite 25 im
Bereich der Plattenmitte auf der dafür an der Adapterplatte 28 ausgebildeten
Auflagefläche 29 auf,
die das Innengewinde 30 zum Eindrehen der Schraube 15 enthält, so dass
das Mikrofluidikteil 12 mittels der Schraube 15 im
Bereich der Plattenmitte gegen die Auflagefläche 29 gepresst wird.
Die Adapterplatte 20 weist weiterhin eine Hilfsauflagefläche 39 für das Mikrofluidikteil 12 auf, die
in Bezug auf die Plattenmitte symmetrisch zu dem Fluidanschlussadapter 32 angeordnet
ist.
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Das
Mikrofluidikteil 12 enthält in seinem Inneren Fluidkanäle 40,
die je nach Funktion des Moduls 1 beispielsweise einen
Reaktor, einen Mischer oder eine Verweilstrecke für Fluide
oder mehrere solche Funktionseinheiten bilden und parallel zu der
Ober- und Unterseite 16 bzw. 25 des planaren Mikrofluidikteils 12 verlaufen.
Diejenigen Fluidkanäle 40,
die zur Verbindung mit Fluidkanälen
in den Mikrofluidikteilen potentiell benachbarter Module, hier z.
B. das Modul 2, vorgesehen sind, münden in den Fluidanschlüssen 21,
die auf der Oberseite 16 des Mikrofluidikteils 12 in
den Randbereichen 22 und 23 zu den potentiellen
Nachbarmodulen enthalten sind. Zusätzliche Fluidanschlüsse 37 auf
der Unterseite 25 des Mikrofluidikteils 12 dienen
zum Anschluss der weiteren mikro- oder makrofluidischen Einheit 31.
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Die
Fluidanschlüsse 21, 21' der benachbarten
Mikrofluidikteile 12 und 12' sind durch die Verbindungskanäle 41 in
dem Verbindungsteil 14 miteinander verbunden, das die beiden
Mikrofluidikteile überbrückt und
dabei auf deren Oberseiten in den Randbereichen 23, 22' aufliegt. In
denselben Randbereichen 23, 22' liegt an den Unterseiten 25, 25' der beiden
Mikrofluidikteile 12 und 12' das Klemmteil 17 an, das
im Bereich zwischen den beiden Mikrofluidikteilen 12 und 12' über die
weitere Schraube 18 mit dem Verbindungsteil 14 verbunden
ist und dieses gegen die Oberseiten der beiden Mikrofluidikteile 12 und 12' presst. Das
Verbindungsteil 14 ist ebenfalls als Platte oder Plattenverbund
und vorzugsweise aus demselben Material wie die Mikrofluidikteile 12, 12' ausgebildet,
so dass die Bildung von elektrischen Lokalelementen verhindert wird.
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Die
im Bereich der Fluidanschlüsse 21, 21' in Vertiefungen
angeordneten elastischen Dichtungsringe 24 werden durch
den Anpressdruck des Verbindungsteils 14 zusammengepresst
und dichten die Fluidverbindungen nach außen ab. Dabei lassen die Dichtungsringe 24 in
einem gewissen Maß in
vertikaler Richtung unterschiedliche Dickentoleranzen oder Lagetoleranzen
(Höhenversatz)
der jeweils benachbarten Mikrofluidikteile 12, 12' zu, ohne die
Dichtigkeit des Systems zu gefährden.
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Wie 5 weiterhin zeigt, ist für das Endmodul 1 ein
Fluidanschlussteil 42 zum Anschluss von externen Fluidleitungen 43 vorgesehen,
um an dem Endmodul 1 des Mikrofluidiksystems Fluide zu-
bzw. ableiten zu können.
Das Fluidanschlussteil 42 ist anstelle eines Klemmteils 17 mittels
der weiteren Schraube 18 an der Unterseite des Verbindungsteils 13 befestigt
und verbindet dabei die Verbindungskanäle 41 in dem Verbindungsteil 13 mit
den externen Fluidleitungen 43.
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6 zeigt
das Modul 6 (vgl. 1), welches
zur Aufnahme einer systemfremden Fluidikkomponente 44,
z. B eines Reaktors, dient. Die Fluidikkomponente 44 ist
mit Hilfe von Befestigungsmitteln 45 an der Unterseite
des Mikrofluidikteils 12 in einem Abstand zu diesem gehalten
und über
Schläuche 46, 47 mit
Anschlussmitteln 48, 49 an der Unterseite des
Mikrofluidikteils 12 angeschlossen, über die es mit vorgegebenen
Fluidkanälen 40 in
dem Mikrofluidikteil 12 fluidisch verbunden ist. Die Fluidkanäle 40 sind
wiederum über
die Verbindungskanäle 41 in den
Verbindungsteilen 13, 14 mit den Nachbarmodulen 5 und 6 fluidisch
verbunden. Die Fluidikkomponente 44 befindet sich in einem
Isolier-Behälter 50, der
oben durch das Mikrofluidikteil 12 deckelartig abgeschlossen
ist und vollständig
mit einem Temperierfluid 51 gefüllt ist und von diesem durchströmt wird. Der
Isolier-Behälter 50 kann
als Dewar-Gefäß ausgebildet
sein und ist hier mit einer Außenisolierung 52 versehen.
Das Mikrofluidikteil 12 trägt auf seiner Oberseite eine
Wärmeisolierung 65.
Das Temperierfluid 51 ist in einem Temperierfluidkreislauf
geführt und
gelangt in den Isolier-Behälter 50 über einen
Einlass 53 im unteren Bereich des Behälters 50. Das Temperierfluid 51 verlässt den
Behälter 50 über einen Auslass 54 an
der Unterseite des Mikrofluidikteils 12, der in einen separaten
Temperierfluidkanal 55 des Fluidkanalsystems des Mikrofluidikteils 12 mündet. Der
separate Temperierfluidkanal 55 verläuft innerhalb des Mikrofluidikteils 12 in
thermischem Kontakt zu dem Fluidkanal 40, der das aus dem
Reaktor 44 kommende Edukt führt, und mündet in einen separaten Fluidanschluss 56 auf
der Oberseite des Mikrofluidikteils 12. Von dort wird das
Temperierfluid 51 in einem zusätzlichen Temperierfluidkanal 57 des
Verbindungsteils 14 in thermischem Kontakt zu den dortigen
Verbindungskanälen 41 und
schließlich
wieder zurück
in das Mikrofluidikteil 12 geführt. Das Temperierfluid 51 verlässt das
Mikrofluidikteil 12 an dessen Unterseite über einen
Auslassanschluss 58 und wird von dort über eine Temperierfluidleitung 59 durch
den Isolier-Behälter 50 hindurch
zu dem unteren Bereich des Behälters 50 geführt, wo
es diesen verlässt.
Zum Entleeren des Isolier-Behälters 50 kann
die rohrförmige
Temperierfluidleitung 59 entfernt, z. B. herausgeschraubt,
werden.
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Das
Modul 6 enthält
ferner eine durch eine Steuereinrichtung 60 steuerbare
Mischeinrichtung 61 zum Mischen des Temperierfluids 51 aus
einem Warmfluidzulauf 62 und einem Kaltfluidzulauf 63.
Im oberen Bereich des Isolier-Behälters 50 ist über das Mikrofluidikteil 12 ein
Temperatursensor 64 eingebaut, der an der Steuereinrichtung 60 angeschlossen werden
kann. Um den Wärmeübergang
an der Fluidikkomponente zu ver bessern, können in dem Isolier-Behälter 50 hier
nicht gezeigte Umlenkbleche angeordnet werden.