DE102006007196A1 - Verfahren zur Ermittelung charakteristischer Größen von Dispersionen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fotometrischen Bestimmung des Extinktion von Dispersionen, der Partikelgröße und der Partikelkonzentration in Flüssigkeiten und Gasen in einem weiten Konzentrationsbereich. Durch Messungen des Extinktion bei verschiedenen Extinktionsweglängen ist es erfindungsgemäß möglich, Verläufe der längenspezifischen Extinktion in Abhängigkeit der Extinktionsweglänge aufzunehmen. Anhand dieser Verläufe kann direkt die Partikelgröße und Partikelkonzentration von Dispersionen bestimmt werden oder die Extinktion kann getrennt in Anteile von einfach und mehrfach gestreutem Licht aufgeteilt werden. Durch die Aufteilung ist es möglich, die längenspezifische Extinktion als stoffbeschreibenden Parameter einer Dispersion unabhängig von den Messbedingungen und von der Messanordnung ohne Mehrfachstreuanteil anzugeben. Dadurch können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verschiedene physikalische Messmethoden zur Bestimmung der Partikelgröße und Partikelkonzentration von Dispersionen insbesondere bei hohen Extinktionswerten angewendet werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung charakteristischer Größen von Dispersionen durch Extinktions- bzw. Transmissionsmessungen (im folgenden Extinktionsmessungen), wie insbesondere des Anteils des mehrfach gestreuten Lichtes am Messwert sowie der Partikelgröße oder/und der -konzentration in Flüssigkeiten und Gasen in einem weiten Konzentrationsbereich.
  • Zur Bestimmung der genannten Größen sind verschiedene Lösungen bekannt. Bei Extinktionsmessverfahren wird primär der Transmissionsgrad T – das Verhältnis der Intensität einer Strahlung I nach dem Durchdringen einer Probe mit der Schichtdicke L zur eingestrahlten Intensität I0 – ausgewertet. Da zwischen der Lichttransmission und der Partikel- oder Wirkstoffkonzentration kein linearer, sondern ein exponentieller Zusammenhang besteht, werden die Messwerte oft in logarithmierten Maßeinheiten angegeben. Häufig wird die natürliche Extinktion als beschreibender Parameter verwendet. Diese ist entsprechend Gleichung (1) definiert.
  • Figure 00010001
  • Prinzipiell ergibt sich aus diesem Zusammenhang, dass das hier für die Messung von Extinktionswerten beschriebene Verfahren gleichermaßen über den Weg der Transmissionsmessung beschrieben werden könnte bzw. auf dieses anwendbar ist. Zur Abkürzung wird hier wie im folgenden, einschließlich der Ansprüche, nur auf die Extinktionsmessung eingegangen.
  • Für absorbierende Stoffe wie echte Lösungen oder Rußdispersionen beschreibt das Lambert-Beer'sche Gesetz den linearen Zusammenhang zwischen dem Messwert und der Konzentration des absorbierenden Stoffes. Für die natürliche Extinktion (ohne lichtstreuende Partikel) gilt: E = c ε L (2)c – Konzentration, ε – Absorptionskoeffizient, L – Extinktionsweglänge
  • Um einen von der Extinktionsweglänge L unabhängigen Messwert zu erhalten, wird häufig die spezifische Extinktion E/L angegeben.
  • Bei Dispersionen mit lichtstreuenden Partikeln ist die messbare Extinktion neben der Volumenkonzentration cV auch von der Partikelgröße x, der verwendeten Strahlungswellenlänge λ, dem relativen Brechungsindex m sowie der Apertur der verwendeten Fotometeranordnung α abhängig. Die drei letztgenannten Größen werden meist zu einem Extinktionskoeffizienten Kext – dem Verhältnis von der abgebildeten zur geometrischen Partikelprojektionsfläche – zusammengefasst. Für die spezifische Extinktion E/L besteht formal nach dem Lambert-Beer'schen Gesetz auch in diesem Fall ein linearer Zusammenhang zur Partikelvolumenkonzentration cV (GI. (3)):
    Figure 00020001
  • Bei geringen Konzentrationen kann dieser lineare Zusammenhang nachgewiesen werden. Bei hohen Konzentrationen treten jedoch messbare Abweichungen vom linearen Verlauf der Extinktion über der Partikelkonzentration auf (s. die schematische Darstellung in 1). Hierbei wird der Wert der Extinktion in der Regel kleiner als durch Gleichung (3) beschrieben gemessen. Ursache für diesen Effekt sind Mehrfachstreueffekte des Lichtes an den Partikeln, die dazu führen, dass durch die Primärstreuung bereits aus dem Detektorbereich abgelenktes Licht teilweise wieder zum Detektor gelangt.
  • Die Abweichungen vom Lambert-Beer'schen Gesetz infolge von Mehrfachstreuungen sind von den Streueigenschaften der Partikel, von der Anzahl der Wechselwirkungen mit der Strahlung sowie von der Messanordnung abhängig. Der Anteil der Mehrfachstreuung einer Messung ergibt sich entsprechend Gleichung (4) aus der Differenz der Extinktion nach Lambert-Beer ELB und der gemessenen Extinktion EMessung: Mehrfachstreuung = ELB – EMessung (4)
  • Bei höheren Partikelkonzentrationen bzw. bei hohen Extinktionswerten nimmt der Anteil der Mehrfachstreuung deutlich zu. Daraus ergeben sich bei der Messung der Partikelgröße und der Partikelkonzentration in Dispersionen auf Grundlage einer Extinktionsmessung eine Reihen von Nachteilen:
    Die Extinktion ist nicht mehr linear von der Konzentration abhängig. Die längenspezifische Extinktion als beschreibende Größe der Dispersion kann nicht ermittelt werden, da sie ebenfalls von der gewählten Extinktionsweglänge abhängig ist.
  • Bei der Anwendung von Fotometern zur Konzentrationsbestimmung bedeutet das, dass der Zusammenhang zwischen der gemessenen Extinktion und der Konzentration nicht durch nur einen Parameter – die längenspezifische Extinktion – beschrieben werden kann, sondern nur durch einen kalibrierten Zusammenhang zwischen Konzentration und Extinktion. Eine Übertragung dieser Kalibrierung auf andere Messgeräte mit einer anderen optischen Anordnung oder mit einer anderen Extinktionsweglänge ist nicht möglich, da der Anteil der Mehrfachstreuung von der optischen Anordnung und der Extinktionsweglänge abhängig ist.
  • Es sind verschiedene Messverfahren zur Bestimmung der Partikelgröße und Partikelkonzentration bekannt, die auf der Auswertung von Extinktionsmesswerten basieren.
  • In [1] sowie in [2] werden Verfahren zur Partikelgrößenbestimmung beschrieben, welche die Extinktion bei unterschiedlichen Wellenlängen auswerten. Diese Verfahren basieren auf einem einfachen Prinzip und sind unter industriellen Bedingungen durchführbar.
  • Die Verwendung von geometrisch kleinen Querschnitten der Lichtstrahlen ermöglicht es, die durch größere Partikel (z. B. > 10 μm) verursachten Fluktuationen des Trübungssignals zu detektieren. [3] beschreibt ein Messverfahren auf der Grundlage von statistischen Signalfluktuationen zur qualitativen Überwachung von Flockungsprozessen, bei der die Standardabweichung des Messsignals einem Flockungsgrad zugeordnet wird. Aus DE 29503030 ist eine Anordnung zur Partikelgrößenbestimmung von näherungsweise monodispersen Aerosolen bekannt. Eine ähnliche Methode zu Auswertung bildgebender Verfahren bei hohen Partikelkonzentrationen wird in [4] angegeben.
  • In DE 10054782 wird ein Verfahren zur Größen- und Konzentrationsmessung in Dispersionen beschrieben, das die Extinktion und deren zeitlichen Verlauf bei mindestens zwei unterschiedlichen Wellenlängen auswertet, wobei mindestens ein Messstrahl einen geometrisch kleinem Querschnitt in der Größenordnung der zu messenden Partikel aufweist.
  • Aus der DE 19711494 ist ein Verfahren zur Partikelgrößenmessung durch Messung der Abschwächung von Strahlung nach Durchlaufen einer definierten Messstrecke, wobei der zeitliche Signalverlauf durch variable zeitliche oder räumliche Mittelwertbildung zur Partikelgrößenbestimmung verwendet und einer nichtlinearen Operation unterzogen wird. Hier wird jedoch keine getrennte Auswertung mehrerer Wellenlängen vorgenommen.
  • In DE 10001701 wird ein Fotometer zur Messung von Größe und/oder Konzentration sowie zur Analyse kleiner Partikel im Mikro- und Submikrometerbereich durch Auswertung des hochaufgelösten Signalverlaufs der Transmission bzw. Extinktion von Licht beschrieben.
  • Alle oben genannten Verfahren können bei hohen Konzentrationen bzw. hohen Extinktionswerten nicht oder nur bedingt eingesetzt werden, da die Mehrfachstreuung die tatsächlichen Extinktionswerte sowie deren zeitlichen und örtlichen Verlauf verfälschen. Prinzipiell ist es möglich, diese Verfälschungen durch ein zusätzliches komplexes Modell zur Berücksichtigung der Mehrfachstreuungen zu korrigieren. Bislang sind jedoch keine mathematisch-physikalischen Modelle bekannt, die es ermöglichen, diesen Zusammenhang mit ausreichender Genauigkeit zu berechnen. Bei empirischen oder semi-empirischen Modellen ist eine Parametrierung der Modelle mittels experimenteller Daten notwendig. Die Gültigkeit der Modelle wird dadurch jedoch auf eine spezifische Anwendung eingeschränkt.
  • Neben der Verfälschung der Extinktionswerte kommt einschränkend hinzu, dass durch die Mehrfachstreuung der eigentliche Messeffekt verringert wird. So wird bei der Konzentrationsmessung der Zusammenhang zur Extinktion deutlich flacher (1), d. h. hohe Konzentrationen können mittels der Extinktionsmessung nur mit geringerer Auflösung gemessen werden. Ebenso werden bei der spektralen Messung die Spektren unschärfer, d. h., dass die typischen Verläufe und Charakteristika der Spektren aufgrund der Mehrfachstreuungen geringer ausgeprägt sind. Aufgrund der Verringerung des Messeffektes sind der Korrektur durch zusätzliche Modelle zur Berücksichtigung der Mehrfachstreuung Grenzen gesetzt, da die Messsicherheit und die Robustheit der Messverfahren dadurch abnehmen. Deshalb ist es günstiger, die Extinktion frei von Mehrfachstreuanteilen zu bestimmen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem bei einer gemessenen Extinktion der Anteil des mehrfach und des nicht gestreuten Lichtes ausgewiesen und bei der Ermittlung der charakteristischen Größen einer Dispersion berücksichtigt werden kann.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Extinktion E bei verschiedenen Extinktionsweglängen L gemessen und der auf die Extinktionsweglänge bezogene Verlauf der längenspezifischen Extinktionswerte E/L zur Bestimmung der Größen ausgewertet wird. Die Messung kann sequentiell mittels einer optischer Anordnungen mit verstellbarer Extinktionsweglänge oder simultan mittels mehrerer optischer Anordnungen mit jeweils unterschiedlicher Extinktionsweglänge durchgeführt werden.
  • Insbesondere wird aus dem Verlauf der längenspezifischen Extinktionswerte E/L der längenspezifische Extinktionswert E/L0 bei L = 0 als Maß für die Extinktion ohne Mehrfachstreulicht durch Extrapolation ermittelt. Dieser Wert entspricht dem Wert (E/L)LB in Gleichung (3). Dadurch wird es in einfacher Weise möglich, die Extinktionswerte ohne Mehrfachstreulichtanteil aus der Multiplikation von E/L0 mit der Extinktionsweglänge zu bestimmen und den Anteil des mehrfach gestreuten Lichtes an der Extinktion aus der Differenz dieser Werte ohne Mehrfachstreuung und der gemessenen Extinktionswerte zu ermitteln.
  • In der Folge können die üblichen Parameter einer Dispersion, wie insbesondere Partikelgröße, Verteilung der Partikelgröße oder/und Partikelkonzentration unter Nutzung des Wertes E/L0 aus den in üblicher Weise gemessenen Extinktionswerten in an sich bekannter Weise ermittelt werden.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, einerseits die längenspezifische Extinktion als stoffbeschreibenden Parameter einer Dispersion unabhängig von den Messbedingungen und von der Extinktionsweglänge ohne Mehrfachstreuanteil anzugeben und andererseits den Anteil der Mehrfachstreuung am gemessenen Extinktionswert getrennt auszuwerten. Hieraus ergeben sich die folgenden Vorteile:
    • • Linearer Zusammenhang zwischen der Extinktion ohne Mehrfachstreuanteil und der Konzentration in einem sehr weiten Konzentrationsbereich.
    • • Anwendbarkeit einfacher und robuster Modelle mit wenigen Parametern zur Partikelgrößen- und/oder Konzentrationsbestimmung anhand von Extinktionswerten bei einer Wellenlänge, von spektral, örtlich sowie von zeitlich aufgelösten Extinktionsmesswerten.
    • • Bei der Partikelgrößenmessung auf der Grundlage einer spektralen Extinktionsmessung ergibt sich ein von der Konzentration unabhängiges Extinktionspektrum. Anhand dieses Extinktionspektrums kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei hohen Extinktionen die Partikelgröße und die Partikelkonzentration ohne den Einfluss von Mehrfachstreueffekten ermittelt werden.
    • • Bei der Messung der zeitlichen Fluktuationen der Extinktion bei der Verwendung von geometrisch kleinen Querschnitten der Lichtstrahlen in der Größenordnung der zu messenden Partikel können Einflüsse von Mehrfachstreuungen insbesondere bei hohen Konzentrationen auf den zeitlichen Verlauf der Extinktion und der daraus ermittelten Partikelgrößen und Partikelkonzentrationen eliminiert werden.
    • • Der detektierte Anteil des mehrfachgestreuten Lichtes lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren quantifizieren. Dieser kann als Messgröße selbst zur Beschreibung von Dispersionseigenschaften wie beispielsweise die Partikelgröße verwendet werden.
  • Da die Form des Verlaufes der längenspezifischen Extinktionswerte E/L maßgeblich von der Partikelgröße und der Partikelkonzentration der Dispersion abhängig ist, kann man diese Verläufe auch direkt zur Bestimmung dieser Größen verwenden. Das kann z. B. anhand eines Vergleiches mit Kalibrierkurven bekannter Partikelgröße erfolgen.
  • Außerdem wird die Form des Verlaufes für eine gegebene Dispersion durch die optische Anordnung (Beleuchtungsapertur, Detektorapertur sowie spektrale Zusammensetzung des Lichtes) bestimmt. Dadurch ist es möglich die Messanordnung durch Variation der optischen Anordnung auf konkrete Messaufgaben anzupassen. Um die Signalerfassung an den hohen Dynamikbereich anzupassen, der bei Messungen mit veränderlicher Extinktionsweglänge erforderlich ist, ist es vorteilhaft, dass die Verstärkung der Signale variabel und/oder nichtlinear – vorzugsweise logarithmisch – erfolgt. Ebenso ist es günstig, die Leistung der Beleuchtungsquelle entsprechend der Extinktionsweglänge im Sinne eines optimalen Signal/Rausch-Verhältnis zu variieren.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 Einfluss von Mehrfachstreuungen auf den Verlauf der Extinktion über der Partikelkonzentration,
  • 2 eine allgemeine Messanordnung,
  • 3 den Verlauf der längenspezifischen Extinktion E/L in Abhängigkeit vom Extinktionsweg L für eine das Licht mehrfach streuende Siliziumdioxid-Dispersion bei 3 verschiedenen Konzentrationen und für ein absorbierendes System ohne Mehrfachstreueffekte,
  • 4 den Verlauf der längenspezifischen Extinktion E/L in Abhängigkeit von der Extinktion E für eine das Licht mehrfach streuende Siliziumdioxid-Dispersion bei 3 verschiedenen Konzentrationen, einschließlich der Regressionswerte,
  • 5 den Verlauf der Messwerte aus 4, jeweils auf den maximalen längenspezifischen Extinktionswert normiert,
  • 6 auf die Maximalwerte normierte Verläufe der längenspezifischen Extinktion in Abhängigkeit von der Extinktion für unterschiedliche Partikelgrößen x1 < x < x2.
  • In 1 ist der Verlauf der Extinktion in Abhängigkeit von der Konzentration einer Dispersion dargestellt. Ohne die Mehrfachstreuung liegen die Messwerte auf einer Geraden. Bei einer Dispersion mit Mehrfachstreuung liegen sie auf einer Kurve unterhalb dieser Geraden, wobei die Differenz zwischen beiden Verläufen mit zunehmender Konzentration ansteigt. Mit zunehmender Konzentration wird die durch die Mehrfachstreuung bedingte Abweichung größer und der Kurvenverlauf flacher. Letzteres bewirkt, dass sich in dem Bereich hoher Konzentrationen sich die Sensitivität der Messanordnung verringert. Gleichgroße Konzentrationsänderungen entlang des Verlaufs führen bei hohen Konzentrationen zu deutlich verringerten Messwertänderungen.
  • Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind gemäß 2 in Beleuchtungsrichtung wenigstens eine Lichtquelle (1), wenigstens eine Beleuchtungsoptik (2), die Messzone (3), wenigstens eine Detektionsoptik (4) mit Detektor (5) etwa axial zueinander angeordnet. Die Dispersion wird durch eine Messzone (3) mit einer veränderlichen Extinktionsweglänge geführt. In einer vorzugsweisen Ausführung geschieht dies mittels einer Küvette mit verstellbarer Schichtdicke (6).
  • In 3 ist ein erfindungsgemäß gemessener Verlauf der längenspezifischen Extinktionswerte E/L für eine das Licht mehrfach streuende wässrige Siliziumdioxid-Dispersion bei 3 verschiedenen Konzentrationen und für ein absorbierendes System ohne Mehrfachlichtstreuung über der Extinktionsweglänge aufgetragen. Der Verlauf der Messwerte für das stark absorbierende System ohne Mehrfachstreuung ergibt eine Gerade parallel zur Abzisse. Diese Gerade entspricht der Geraden in 1. Die Messwerte für die Silizium-Dispersion zeigen dagegen einen stark nichtlinearen und bei größeren Extinktionsweglängen L kaum noch auswertbaren Verlauf.
  • Stellt man dagegen gemäß 4 dieselben Messwerte in Abhängigkeit von der Extinktion dar, so ergeben sich für die drei unterschiedlichen Konzentrationen klar unterscheidbare Verläufe. Durch Regressionsanalyse kann dabei der wahrscheinliche Wert E/L für E = 0 bestimmt werden. Dieser aus den Regressionskurven extrapolierte Wert – hier der Schnittpunkt mit der Ordinate – entspricht dem längenspezifischen Extinktionswert (E/L)LB nach Gleichung (3) ohne Mehrfachstreulicht.
  • Den Extinktionswert bei einer Extinktionsweglänge L ohne Mehrfachstreulicht erhält man durch Multiplikation des extrapolierten Wertes mit L. Verwendet man anstelle der gemessene Extinktionswerte die erfindungsgemäß extrapolierten Werte ohne Mehrfachstreulichtanteil kann das Lambert/Beer'sche Gesetz und alle auf diesem Gesetz basierenden Messverfahren wie beispielsweise die spektrale Extinktionsmessung, die Auswertung zeitlicher Verläufe der Extinktion oder die örtlich aufgelöste Extinktionsmessung mit Zeilen- oder Matrixdetektoren auch auf hohe Extinktionswerte und/oder Partikelkonzentrationen angewendet werden.
  • Der mehrfach gestreute Anteil einer gemessenen spezifischen Extinktion für eine vorgegebenen Extinktionsweglänge ergibt sich aus der Differenz des extrapolierten Wertes und der gemessenen spezifischen Extinktion. Bei einer spektral aufgelösten Extinktionsmessung kann für jede ausgewertete Wellenlänge der Verlauf der längenspezifischen Extinktion bestimmt werden.
  • Es hat sich weiterhin gezeigt, dass die gemessenen Verläufe der längenspezifischen Extinktion auch direkt zur Bestimmung der Partikelgröße und der Partikelkonzentration einer Dispersion genutzt werden können. Dazu ist es vorteilhaft die in 4 dargestellten Kurven unabhängig von der Konzentration bzw. der Extinktion darzustellen. Normiert man den gemessenen Verlauf der spezifischen Extinktion E/L beispielsweise auf den Maximalwert, haben die so normierten Verläufe für eine gegebene Dispersion auch bei unterschiedlichen Partikelkonzentrationen sehr ähnliche Formen (siehe 5). Mit einer 2 entsprechenden Messanordnung wurden Messungen an Siliziumdioxid-Dispersionen mit unterschiedlichen Partikelgrößen x1 < x < x2 durchgeführt. Die aus diesen Messungen berechneten normierten Verläufe in 6 zeigen deutliche Unterschiede, die eine Unterscheidung Dispersionen hinsichtlich der Partikelgröße zulässt. Neben der einfachen Unterscheidung kann auch eine genauere Ermittlung der Partikelgröße einer Dispersion anhand des Vergleiches mit Kalibrierkurven bekannter Partikelgröße erfolgen.
  • Die Abhängigkeit des Streuverhaltens der Dispersion von der Wellenlänge – z. B. der mehrfach gestreute Anteil – ermöglicht neben einer genaueren Bestimmung der Partikelgröße oder der Partikelgrößenverteilung ebenfalls Aussagen bezüglich der optischen Partikeleigenschaften sowie der Morphologie der Partikel.
    • [1] K. Schaber, A. Schenkel, R. A. Zahoransky: "Drei-Wellenlängen-Extinktionsverfahren zur Charakterisierung von Aerosolen unter industriellen Bedingungen", tm – Technisches Messen 61, Heft 7/8, Seite 295–300, 1994
    • [2] G.M. Crawley, M. Cournil, D. Di Benedetto: „Size analysis of fine particle suspensions by spectral turbidimetry", Powder Technology, 1997, 91, 197–208
    • [3] J. Gregory, D. W. Nelson: "Turbidity Fluctuations in Flowing Suspensions", Journal of Colloid and Interface Science, Bd. 105, 1985, 357–371
    • [4] B. Wessely; J. Altmann; U. Feller; S. Gabsch; S. Ripperger: Particle sizing in concentrated dispersions using imaging sensors. 9th European Symposium Particle Characterization, Nürnberg 2004, Preprints

Claims (9)

  1. Verfahren zur Ermittlung charakteristischer Größen von Dispersionen, wie insbesondere des Anteils des nicht gestreuten Lichtes an der gemessenen Extinktion bzw. die Partikelgröße, die Verteilung der Partikelgröße oder/und die Konzentration der Partikel in der Dispersion, durch Extinktionsmessungen, gekennzeichnet dadurch, dass die Extinktion E bei verschiedenen Extinktionsweglängen L gemessen und der auf den Extinktionsweg bezogene Verlauf der längenspezifischen Extinktionswerte E/L zur Bestimmung der charakteristischen Größen ausgewertet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass aus dem Verlauf der längenspezifischen Extinktionswerte E/L der längenspezifische Extinktionswert E/L0 bei L = 0 durch Extrapolation als Maß für die Extinktion ohne Mehrfachstreulicht ermittelt wird.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass die Extinktionswerte ohne Mehrfachstreulicht aus der Multiplikation von E/L0 mit der Extinktionsweglänge ermittelt wird.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass der Anteil des mehrfach gestreuten Lichtes an der Extinktion aus der Differenz des nach Anspruch 3 ermittelten Wertes ohne Mehrfachstreuung und der gemessenen Extinktionswerte ermittelt wird.
  5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die üblichen Parameter einer Dispersion, wie insbesondere Partikelgröße, Verteilung der Partikelgröße oder/und Partikelkonzentration unter Nutzung des Wertes E/L0 aus den in üblicher Weise gemessenen Extinktionswerten in an sich bekannter Weise ermittelt werden.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die üblichen Parameter einer Dispersion, wie insbesondere Partikelgröße, Verteilung der Partikelgröße oder/und Partikelkonzentration direkt aus dem Zusammenhang der längenspezifischen Extinktionswerte E/L und der dazugehörigen Extinktion ermittelt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Messung der längenspezifischen Extinktion bei unterschiedlichen Wellenlängen erfolgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die längenspezifische Extinktion sequentiell mittels einer optischer Anordnungen mit verstellbarer Extinktionsweglänge gemessen wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die längenspezifische Extinktion simultan mittels mehrerer optischer Anordnungen mit jeweils unterschiedlicher Extinktionsweglänge gemessen wird.
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