DE102006007173A1 - Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur Erkennung von seitlich auf das Fahrzeug zukommenden Objekten und/oder zukommendem Kreuzungsverkehrs sowie Verfahren hierfür - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur Erkennung von seitlich auf ein Fahrzeug zukommenden Objekten und/oder zukommenden Kreuzungsverkehr, mit wenigstens einem den seitlich neben dem Fahrzeug liegenden Totwinkelbereich erfassenden Totwinkel-Radarsensor, mit wenigstens einem den vor dem Fahrzeug liegenden Bereich erfassenden Front-Radarsensor und mit einer Auswerteeinheit zur Auswertung der Ausgangs- und/oder Eingangssignale des Totwinkel-Radarsensors und des Front-Radarsensors, wobei der Erfassungsbereich des Front-Radarsensors und der Erfassungsbereich des Totwinkel-Radarsensors sich im seitlichen, vor dem Fahrzeug liegenden Bereich wenigstens abschnittsweise überlappen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Fahrzeugumfelderkennungssystems.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugumfelderkennungssystem, mit dem das Umfeld eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, erkannt werden kann. Derartige Systeme sind in vielfältiger Art und Weise vorbekannt.
- So sind beispielsweise Fahrzeugumfelderkennungssysteme bekannt, bei denen Radarsensoren den vor dem Fahrzeug liegenden Bereich erfassen. Ferner sind Systeme bekannt, bei denen entsprechende Sensoren an der Fahrzeugseite und/oder am Fahrzeugheck angeordnet sind, mit denen Totwinkelbereiche des Fahrzeugs erfasst werden.
- Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugumfelderkennungssystem bereitzustellen, das eine erweiterte Funktion aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeugumfelderkennungssystem zur Erkennung von seitlich auf das Fahrzeug zukommenden Objekten und/oder zukommendem Kreuzungsverkehr gelöst, das wenigstens einen den seitlich neben dem Fahrzeug liegenden Totwinkel erfassenden Totwinkel-Radarsensor und wenigstens einen den vor dem Fahrzeug liegenden erfassenden Front-Radarsensor umfasst, wobei eine Auswerteeinheit zur Auswertung der Ausgangs- und/oder Eingangssignale des Totwinkel-Radarsensors und des Front-Radarsensors vorgesehen ist, und wobei der Erfassungsbereich des Front-Radarsensors und der Erfassungsbereich des Totwinkel-Radarsensors sich im seitlichen, vor dem Fahrzeug liegenden Bereich wenigstens abschnittsweise überlappen.
- Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass von vorne seitlich auf das Fahrzeug zukommende Objekte und insbesondere beim Heranfahren des Fahrzeugs an eine Kreuzung auf das Fahrzeug zukommender Kreuzungsverkehr sicher erkannt werden kann. Gerade dieser genannte Bereich wird gemäß der Erfindung zum einen wenigstens abschnittsweise vom Front-Radarsensor und zum anderen wenigstens abschnittsweise vom Totwinkel- Radarsensor erfasst. Hierdurch können die vom Front-Radarsensor und vom Totwinkel-Radarsensor empfangenen Signale auf Redundanz hin überprüft werden. Dann, wenn beide Sensoren ein entsprechendes Objekt detektieren, kann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass tatsächlich ein Objekt im relevanten Bereich vorhanden ist. Dabei hat das Vorsehen von Radarsensoren den Vorteil, dass das Umfeld des Fahrzeugs in Bereichen, die 40–50 m vom Fahrzeug entfernt sind, erkannt werden kann.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung finden Multi-Beam-Radarsensoren als Front-Radarsensor und/oder als Totwinkel-Radarsensor Verwendung. Mit derartigen Sensoren, die mehrere in unterschiedliche Richtungen verlaufende Strahlengänge aufweisen, kann bestimmt werden, in welchem Strahlengang beziehungsweise in welchen Strahlengängen Objekte erkannt werden. Insofern kann mittels lediglich einem Sensor genau zugeordnet werden, in welcher Richtung ein entsprechendes Objekt erkannt wird.
- Um mit möglichst wenig Sensoren auszukommen, kann die Erfindung vorsehen, dass die Erfassungsbereiche des Front-Radarsensor und/oder des Totwinkel-Radarsensors einen Winkel von 120–180° und insbesondere einen Winkel im Bereich von 150° einschließen. Die einzelnen Radarsensoren decken folglich einen vergleichsweise großen Bereich ab.
- Dabei ist möglich, dass insbesondere lediglich drei Radarsensoren Verwendung finden, wobei ein Front-Radarsensor dann an der Fahrzeugfront im Bereich der Mittellängsachse des Fahrzeugs angeordnet ist und wobei auf beiden Seiten des Fahrzeugs vorteilhafterweise im seitlichen Heckbereich zwei insbesondere in einander abgewandter Richtung abstrahlende Totwinkel-Radarsensoren vorgesehen sind. Die Totwinkel-Radarsensoren sind dabei vorteilhafterweise seitlich an einem hinteren Stoßfänger beziehungsweise an hinteren Stoßfängerteilen, angeordnet. Durch eine derartige Anordnung kann gewährleistet werden, dass mit den Totwinkel-Radarsensoren die für den Fahrzeuglenker im Rückspiegel nicht sichtbaren Totwinkelbereiche von den Radarsensoren erfasst werden.
- Die Totwinkel-Radarsensoren sind dabei vorteilhafterweise so angeordnet, dass ihre Hauptabstrahlrichtungen mit der Mittellängsachse des Fahrzeugs einen der Fahrzeugfront abgewandten Winkel von 80–90° und insbesondere einen Winkel von 95° einschließen. Die Hauptabstrahlrichtungen der Radarsensoren sind dann, wenn ein entsprechender Winkel von 95° eingeschlossen wird, um 5° nach schräg hinten gerichtet. Auch hierdurch wird gewährleistet, dass die Totwinkel-Radarsensoren die tatsächlichen Totwinkelbereiche fassen, wobei dennoch mit lediglich drei Radarsensoren das gesamte, sich über 360° erstreckende Umfeld des Fahrzeugs sicher erkannt werden kann. Die seitlich vor dem Fahrzeug gelegenen Bereiche werden, gemäß der Erfindung, von jeweils zwei Radarsensoren zur redundanten Überwachung erfasst.
- Dabei kann die Hauptabstrahlrichtung des Front-Radarsensors parallel zur oder in der Mittellängsachse des Fahrzeugs verlaufen. Die Hauptabstrahlrichtung ist dann in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gerichtet.
- Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Fahrzeugumfelderkennungssystem mit einem Fahrzeugnavigationssystem gekoppelt, wobei bei Normalfahrt der Totwinkel-Radarsensor den Totwinkelbereich überwacht und wobei bei Heranfahrt des Fahrzeugs an eine Kreuzung mit dem Totwinkel-Radarsensor und dem Front-Radarsensor der seitlich vor dem Fahrzeug liegende Bereich überwacht wird. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil, dass aufgrund der Kopplung mit dem Navigationssystem das Fahrzeugumfelderfassungssystem Informationen erhält, wann mit einer Kreuzung zu rechnen ist. Dann, wenn sich das Fahrzeug einer Kreuzung nähert, kann der seitlich vor dem Fahrzeug liegende Bereich, in dem sich seitlich nähernde Objekte auftreten können, gezielt überwacht werden. Ein derart gezieltes Überwachen des seitlich vorderen Bereichs hat den Vorteil, dass Rechnerressourcen nur dann gebraucht werden, wenn tatsächlich mit einem sich seitlich nähernden Objekt im Bereich einer Kreuzung zu rechnen ist. Bei Normalfahrt des Fahrzeugs, ohne dass sich eine Kreuzung nähert, kann sich der Erfassungsbereich des Totwinkel-Radarsensors auf den tatsächlichen Totwinkelbereich beschränken.
- Erfindungsgemäß kann zudem vorgesehen sein, dass bei Heranfahrt an eine Kreuzung die Auswerteeinheit den Front-Radarsensor und den wenigstens einen Totwinkel-Radarsensor synchron in den sich überlappenden Erfassungsbereichen ansteuert. Dies hat den Vorteil, dass die vom einen Radarsensor ausgesandten Signale auch von dem jeweils anderen Radarsensor empfangen werden können. Die Signale können folglich überlagert werden, was zu einer erhöhten Genauigkeit der Erkennung von in dem Überlappungsbereich vorhandenen Objekten führt.
- Wie eingangs erwähnt, wird mit den Radarsensoren der Fernbereich des Fahrzeugs bis ca. maximal 50 m Fahrzeugentfernung überwacht. Um zusätzlich Informationen im Nahbereich des Fahrzeugs zu erhalten, kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass das Fahrzeugumfelderkennungssystem wenigstens einen mit der Auswerteeinheit gekoppelten Ultraschallsensor umfasst, mit dem der Fahrzeugnahbereich überwacht wird.
- Dabei können Ultraschallsensoren insbesondere im seitlichen mittleren Bereich des Fahrzeugs vorgesehen sein, wobei die Ultraschallsensoren insbesondere den Nahbereich bis 5 m und insbesondere bis 2 m überwachen. Gerade dann, wenn lediglich drei Radarsensoren vorgesehen sind, wobei die beiden Totwinkel-Radarsensoren seitlich am hinteren Bereich des Fahrzeugs angeordnet sind, ergibt sich eine Detektionslücke im seitlichen Nahbereich des Fahrzeugs. Diese Detektionslücke kann vorteilhafterweise mit im seitlichen, mittleren Bereich des Fahrzeugs angeordneten Ultraschallsensoren geschlossen werden. Die Sensoren sind dabei vorzugsweise auf jeder Seite des Fahrzeugs im Bereich der Vordertüren oder der B-Säule vorgesehen. Das Vorsehen von je einem Ultraschallsensor auf je einer Seite des Fahrzeugs kann dabei ausreichend sein. Die Ultraschallsensoren können erfindungsgemäß auch am oder im Außenspiegel und/oder am oder im Türschloss der Fahrzeugtüren angeordnet sein.
- Um Rechenleistung und zur Verfügung zu stellende Energie optimal auszunützen, kann vorgesehen sein, dass die Ultraschallsensoren nur dann aktiviert werden, wenn das Fahrzeug an eine Kreuzung heranfährt. Hierbei ist vorteilhaft, wenn das Fahrzeugumfelderkennungssystem mit einem Navigationssystem gekoppelt ist.
- Vorteilhaft kann auch sein, dass die Auswerteeinheit derart ausgebildet ist, dass sie die Ultraschallsensoren nur dann aktiviert, wenn ein Spurerkennungssystem im Betrieb ist. Mit Spurerkennungssystemen wird erkannt, ob das Fahrzeug die Spur hält und/oder ungewollterweise einen Spurwechsel vornimmt. Ist ein derartiges Spurerkennungssystem aktiviert, kann der den zeitlichen Nahbereich des Fahrzeugs überwachende Ultraschallsensor dazu verwendet werden, um beispielsweise den Abstand des Fahrzeugs zu einer seitlichen Fahrbahnbegrenzung zu erkennen. Verringert sich der Abstand vom Fahrzeug zu der Fahrbahnbegrenzung, so kann dies ein Anzeichen für einen Spurwechsel sein.
- Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist denkbar, dass die Ultraschallsensoren nur dann aktiviert werden, wenn ein abnormales Fahrverhalten erkannt wird. Ein abnormales Fahrverhalten kann dabei beispielsweise eine bevorstehende Kollision, ein Eingreifen eines Fahrzeugstabilisierungssystems (ESP®) und/oder ein Schleudern des Fahrzeugs sein. Die Feststellung, ob ein abnormales Fahrverhalten vorliegt oder nicht, kann dabei von der Auswerteeinheit unter Zuhilfenahme der Radarsensoren und/oder von anderen Fahrzeugsystemen erkannt werden. Erkennen andere Fahrzeugsysteme wie beispielsweise Brems-, Fahrzeugstabilisierungs- oder Navigationssysteme ein solches Fahrverhalten, so können diese anderen Systeme dem erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystem diesbezügliche Informationen übersenden. Im Falle einer bevorstehenden Kollision kann dann beispielsweise über die Ultraschallsensoren festgestellt werden, wann ein genauer Kollisionszeitpunkt eintritt und welcher Fahrzeugbereich davon betroffen ist. Abhängig davon können entsprechende Maßnahmen im Fahrzeug vorgenommen werden; beispielsweise können gezielt Airbags und/oder andere Sicherheitssysteme vorbereitet und aktiviert werden.
- Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystems, wobei bei Erkennen eines Objekts im seitlichen vor dem Fahrzeug liegenden Bereich ein Warnsignal gegeben wird und/oder Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Beim Heranfahren an eine Kreuzung und bei Erkennen eines sich dem Fahrzeug nähernden Objekts im seitlich vorderen Bereich kann beispielsweise der Fahrzeuglenker optisch, akustisch oder taktil darauf hingewiesen werden, dass sich ein fremdes Objekt dem eigenen Fahrzeug nähert. Für den Fall, dass das System eine Kollision erkennt, können entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet und aktiviert werden.
- Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, in zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystems näher beschrieben und erläutert sind.
- Es zeigen:
-
1 die Draufsicht auf ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystem beim Heranfahren an eine Kreuzung, -
2 die Draufsicht des Fahrzeugs gemäß1 mit zusätzlichen Ultraschallsensoren, -
3 eine Vergrößerung des rechten hinteren Heckbereichs des Fahrzeugs gemäß1 und2 und -
4 ein Diagramm, bei dem der Abstand eines sich dem Fahrzeug nähernden Objekts über der Zeit aufgetragen ist. - In der
1 ist ein Fahrzeug10 dargestellt, das ein erfindungsgemäßes Fahrzeugumfelderkennungssystem aufweist. Das Fahrzeugumfelderkennungssystem umfasst dabei einen Front-Radarsensor12 und zwei Totwinkel-Radarsensoren14 ,16 . Der Front-Radarsensor12 ist dabei im Bereich der Mittellängsachse36 an der Fahrzeugfront angeordnet. Die beiden Totwinkel-Radarsensoren14 ,16 sind im hinteren Bereich des Fahrzeugs seitlich angeordnet. Die Radarsensoren12 ,14 ,16 sind dabei als Multi-Beam-Radarsensoren ausgebildet, die jeweils mehrere in unterschiedliche Richtungen verlaufende Strahlengänge aufweisen. In der1 sind einige dieser Strahlengänge mit der Bezugszahl18 exemplarisch gekennzeichnet. Die insgesamt drei Radarsensoren12 ,14 ,16 sind mit einer in den Figuren nicht dargestellten Auswerteeinheit verbunden, die die einzelnen Sensoren ansteuert beziehungsweise deren Ausgangs- und Eingangssignale auswertet. Mit den Radarsensoren12 ,14 ,16 kann das Fernumfeld des Fahrzeugs bis zu einem Bereich von circa 30 m bis 50 m erkannt werden. In der1 nimmt es den Anschein, wie wenn die Strahlengänge18 lediglich einen Bereich bis circa zu 10 m detektieren. Diese Darstellung ist rein exemplarisch und nicht maßstabsgemäß; wie erwähnt wird ein Bereich von circa 30 bis 50 m um das Fahrzeug detektiert. - Im Normalbetrieb des Fahrzeugs wird mit dem Front-Radarsensor das vor dem Fahrzeug liegende Umfeld detektiert und mit den beiden Totwinkel-Radarsensoren
14 ,16 die im seitlich hinteren Bereich des Fahrzeugs liegenden Totwinkelbereiche. Die insgesamt drei vorgesehenen Radarsensoren12 ,14 ,16 weisen jeweils einen Erfassungsbereich auf, der einen Winkel von circa 150° einschließt. In der1 ist die nach vorne gerichtete Grenzlinie20 des Totwinkel-Radarsensors16 sowie die zur rechten Seite gerichtete Grenzlinie22 des Front-Radarsensors12 dargestellt. Der in der1 rechts neben der Grenzlinie20 liegende Bereich wird folglich vom Totwinkel-Radarsensor16 erfasst; der oberhalb der Grenzlinie22 liegende Bereich vom Front-Radarsensor12 . Insgesamt ergibt sich ein in der1 gestrichelt dargestellter, zwischen den beiden Grenzlinien20 und22 liegender Überlappungsbereich24 , der von den beiden Radarsensoren12 und16 erfasst wird. Der Überlappungsbereich24 liegt dabei, wie ebenfalls aus der1 deutlich wird, seitlich vor dem Fahrzeug. Entsprechend dem Überlappungsbereich24 weisen die Erfassungsbereiche der beiden Radarsensoren12 und14 Grenzlinien21 und23 sowie einen in1 auf der linken Seite, vor dem Fahrzeug liegenden Überlappungsbereich25 auf. - Aufgrund der seitlich vor den Fahrzeugen liegenden Überlappungsbereichen
24 ,25 der Erfassungsbereiche der Radarsensoren12 ,14 und12 ,16 kann redundant festgestellt werden, ob Objekte seitlich vor dem Fahrzeug vorhanden sind beziehungsweise auf das Fahrzeug10 zukommen. Dabei ist vorteilhaft, wenn das Fahrzeug10 ein Navigationssystem aufweist, welches mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystem gekoppelt ist. Dann, wenn das Fahrzeug gemäß den Informationen des Navigationssystems auf eine Kreuzung zufährt, kann in einem Kreuzungs-Überwachungs-Modus besonderer Augenmerk auf die seitlich vor dem Fahrzeug liegenden Überlappungsbereiche24 ,25 gerichtet werden. Sollten auf der senkrecht zur Mittellängsachse36 des Fahrzeugs in der1 dargestellten Fahrbahn26 Fahrzeuge auf das Fahrzeug10 zukommen, so können diese mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystem sicher von jeweils zwei Radarsensoren redundant erkannt werden. Dabei können die Radarsensoren12 ,14 und12 ,16 derart synchron zueinander angesteuert werden, dass sie auch Reflexionssignale des jeweils anderen Sensors detektieren. - In der
2 , die das Fahrzeug10 in Vergrößerung zeigt, sind neben den drei Radarsensoren seitlich am Fahrzeug zwei einander gegenüberliegende, in jeweils abgewandte Abstrahlrichtungen abstrahlende Ultraschallsensoren28 und30 angeordnet. Die geometrischen Verhältnisse, unter welchen die beiden Totwinkel-Radarsensoren im Heckbereich des Fahrzeugs10 angeordnet sind, sind in der3 zu erkennen.3 zeigt einen Ausschnitt auf die Draufsicht des rechten Heckbereichs des Fahrzeugs10 . Der hintere Stoßfänger des Fahrzeugs ist dabei mit dem Bezugszeichen32 angedeutet. Der Totwinkel-Radarsensor16 ist dabei derart angeordnet, dass seine Hauptabstrahlrichtung34 mit der Mittellängsachse des Fahrzeugs36 beziehungsweise einer dazu parallel verlaufenden Linie36' einen Winkel δ von 95° einschließt. Die senkrecht zur Hauptabstrahlrichtung34 verlaufende Achse38 schließt mit der Mittellängsachse36 beziehungsweise36' einen Winkel α von 5° ein. Aufgrund des sich über 150° erstreckenden Erfassungsbereich des Totwinkel-Radarsensors16 schließt die Grenzlinie20 mit der Achse38 einen Winkel β von 15° ein. Der Winkel γ zwischen der Grenzlinie20 und der Hauptabstrahlrichtung34 beträgt folglich 75°. Der Totwinkel-Radarsensor14 ist dabei symmetrisch zum Totwinkel-Radarsensor16 auf der anderen Seite des Stoßfängers32 angeordnet. - Wie aus
2 deutlich wird, ergibt sich aufgrund der beschriebenen Anordnung der Totwinkel-Radarsensoren14 ,16 im vorderen Bereich des Fahrzeugs jeweils eine zwischen dem Fahrzeug10 und den Grenzlinien20 ,21 liegender Detektionslücke40 , die von den Totwinkel-Radarsensoren14 beziehungsweise16 nicht erkannt wird. Um in diesem Nahbereich dennoch eine Umfelderkennung zu gewährleisten, sind die beiden Ultraschallsensoren28 ,30 im Bereich der seitlichen Außenspiegel des Fahrzeugs10 angeordnet. Mit den Ultraschallsensoren28 ,30 können insbesondere der seitliche Bereich40 zwischen den Ultraschallsensoren28 ,30 und den jeweiligen Grenzlinien20 ,21 erkannt werden. Die Ultraschallsensoren28 ,30 detektieren dabei insbesondere den Nahbereich des Fahrzeugs bis zu einem Abstand von circa 2 m. Der von den Ultraschallsensoren28 ,30 jeweils detektierte Erfassungsbereich ist in der2 mit den Bezugszahlen42 ,44 gekennzeichnet. - Im Normalbetrieb des Fahrzeugs ist es nicht erforderlich, dass die Ultraschallsensoren aktiviert sind. Beispielsweise ist denkbar, dass bei Heranfahren des Fahrzeugs an eine Kreuzung ein Aktivieren der Ultraschallsensoren erfolgt.
- Ein Aktivieren der Ultraschallsensoren
28 ,30 kann auch dann sinnvoll sein, wenn ein Spurerkennungssystem des Fahrzeugs in Betrieb ist. Mit den Ultraschallsensoren kann dann beispielsweise eine Fahrbahnbegrenzungsmarkierung detektiert werden. - Zudem ist denkbar, dass die Ultraschallsensoren
28 ,30 auch dann aktiviert werden, wenn ein abormales Fahrverhalten vom erfindungsgemäßen Fahrzeugumfelderkennungssystem oder von einem anderen Fahrzeugsystem erkannt wird. Über die Ultraschallsensoren28 ,30 kann dann bestimmt werden, ob in dem von den Ultraschallsensoren28 ,30 detektierten Bereich mit einer Kollision zu rechnen ist. - In der
4 ist dargestellt, wie ein Objekt zunächst von wenigstens einem Radarsensor und bei weiterer Annäherung an das Fahrzeug von einem Ultraschallsensor detektiert wird. Bis zum Zeitpunkt t1 wird das Objekt lediglich von den Radarsensoren detektiert; das entsprechende Signal ist durch einen Ring46 dargestellt. Im Zeitpunkt t1 hat das Objekt einen Abstand von etwas weniger als 2 m zum Fahrzeug. Bei einer Zeit größer t1 gerät das Objekt zusätzlich in den Erfassungsbereich eines Ultraschallsensors, dessen Signal als ausgefüllter Kreis48 in4 dargestellt ist. Bis zum Zeitpunkt t2 wird das Objekt folglich von den Radarsensoren und zusätzlich von einem Ultraschallsensor detektiert. Im Bereich t > t2 wird das Signal der Radarsensoren aufgrund des geringen Abstands des Objekts zum Fahrzeug ungenau beziehungsweise erlischt; die Detektion des Objekts erfolgt dann ausschließlich mittels Ultraschallsensoren.
Claims (15)
- Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur Erkennung von seitlich auf ein Fahrzeug (
10 ) zukommenden Objekten und/oder zukommendem Kreuzungsverkehr, mit wenigstens einem den seitlich neben dem Fahrzeug (10 ) liegenden Totwinkelbereich erfassenden Totwinkel-Radarsensor (14 ,16 ), mit wenigstens einem den vor dem Fahrzeug (10 ) liegenden Bereich erfassenden Front-Radarsensor (14 ), und mit einer Auswerteeinheit zur Auswertung der Ausgangs- und/oder Eingangssignale des Totwinkel-Radarsensors (14 ,16 ) und des Front-Radarsensors (12 ), wobei der Erfassungsbereich des Front-Radarsensors (12 ) und der Erfassungsbereich des Totwinkel-Radarsensors (14 ,16 ) sich im seitlichen, vor dem Fahrzeug liegenden Bereich (24 ,25 ) wenigstens abschnittsweise überlappen. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Totwinkel-Radarsensor (
14 ,16 ) und/oder der Front-Radarsensor (12 ) als Multi-Beam-Radarsensoren mit mehreren in unterschiedliche Richtungen verlaufenden Strahlengängen ausgebildet sind. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungsbereiche des Front-Radarsensors (
12 ) und/oder des Totwinkel- Radarsensors (14 ,16 ) einen Winkel von 120° bis 180°, und insbesondere einen Winkel 150° einschließen. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt lediglich drei Radarsensoren (
12 ,14 ,16 ) Verwendung finden, wobei ein Front-Radarsensor (12 ) an der Fahrzeugfront im Bereich der Mittellängsachse (36 ) des Fahrzeugs (10 ) angeordnet ist und wobei auf beiden Seiten des Fahrzeugs (10 ) im seitlichen Heckbereich zwei Totwinkel-Radarsensoren (14 ,16 ) vorgesehen sind. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptabstrahlrichtung (
34 ) des Totwinkel-Radarsensors (14 ,16 ) mit der Mittellängsachse (36 ) des Fahrzeugs einen der Fahrzeugfront abgewandten Winkel (8 ) von 80° bis 90° und insbesondere von 95° einschließen. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptabstrahlrichtung des Front-Radarsensors (
12 ) parallel zur oder entlang der Mittellängsachse (36 ) des Fahrzeugs verläuft. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umfelderfassungssystem mit einem Navigationssystem koppelbar ist, wobei bei Normalfahrt der Totwinkel-Radarsensor (
14 ,16 ) den Totwinkelbereich überwacht und dass bei Heranfahrt an eine Kreuzung mit dem Totwinkel-Radarsensor (14 ,16 ) und dem Front-Radarsensor (12 ) der seitlich vor dem Fahrzeug liegende Bereich (24 ,25 ) überwacht wird. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Heranfahrt an eine Kreuzung die Auswerteeinheit den Front-Radarsensor (
12 ) und den wenigstens einen Totwinkel-Radarsensor (14 ,16 ) synchron in den sich überlappenden Überwachungsbereichen (24 ,25 ) ansteuert. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System wenigstens einen mit der Auswerteeinheit gekoppelten Ultraschallsensoren (
28 ,30 ) umfasst, mit dem der Fahrzeugnahbereich überwacht wird. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ultraschallsensor (
28 ,30 ) im seitlichen mittleren Bereich des Fahrzeugs (10 ) vorgesehen ist, der den Nahbereich bis 5 Meter und insbesondere bis 2 Meter überwacht. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Seite des Fahrzeugs im Bereich der Vordertüren oder der B-Säule je ein Ultraschallsensor (
28 ,30 ) vorgesehen ist. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit derart ausgebildet ist, dass sie den Ultraschallsensor (
28 ,30 ) dann aktiviert, wenn das Fahrzeug (10 ) an eine Kreuzung heranfährt. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit derart ausgebildet ist, dass sie den Ultraschallsensor (
28 ,30 ) dann aktiviert, wenn ein Spurerkennungssystem in Betrieb ist. - Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit derart ausgebildet ist, dass sie den Ultraschallsensor (
28 ,30 ) dann aktiviert, wenn ein abnormales Fahrverhalten erkannt wird. - Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugumfelderkennungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei Erkennen eines Objekts im seitlichen vor dem Fahrzeug (
10 ) liegenden Bereich (24 ,25 ) ein Warnsignal gebeben wird und/oder Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Priority Applications (3)
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PCT/EP2006/012596 WO2007090457A1 (de) | 2006-02-08 | 2006-12-29 | Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur erkennung von seitlich auf das fahrzeug zukommenden objekten und/oder zukommendem kreuzungsverkehr sowie verfahren hierfür |
EP06841203A EP1981734B1 (de) | 2006-02-08 | 2006-12-29 | Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur erkennung von seitlich auf das fahrzeug zukommenden objekten und/oder zukommendem kreuzungsverkehr sowie verfahren hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102006007173A DE102006007173A1 (de) | 2006-02-08 | 2006-02-08 | Fahrzeugumfelderkennungssystem, insbesondere zur Erkennung von seitlich auf das Fahrzeug zukommenden Objekten und/oder zukommendem Kreuzungsverkehrs sowie Verfahren hierfür |
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DE102006007173A1 true DE102006007173A1 (de) | 2007-08-09 |
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Family Applications (1)
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