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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kolben-Zylinder-Anordnung, die einen Zylinder, einen in dem Zylinder geführten Kolben sowie einen zwischen Zylinder und Kolben befindlichen Arbeitsraum aufweist, wobei der Kolben während eines Arbeitsvorgangs durch das Einströmen und/oder das Ausströmen eines Arbeitsmediums in den und/oder aus dem Arbeitsraum innerhalb des Zylinders verschiebbar ist und an der Kolben-Zylinder-Anordnung ein Durchlass vorgesehen ist, der ein Einströmen und/oder ein Ausströmen des Arbeitsmediums in den und/oder aus dem Arbeitsraum auch außerhalb eines Arbeitsvorgangs ermöglicht, wobei der Durchlass durch eine Druckbeaufschlagung des Arbeitsraums während des Arbeitsvorgangs schließbar ist.
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Eine derartige gattungsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist beispielsweise aus dem dem Stand der Technik angehörenden Dokument
US 4 375 181 A bekannt.
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Weiterhin ist aus dem Dokument
DE 195 48 943 B4 eine Ventilanordnung bekannt, die ein 4-Wege-Ventil zur Ansteuerung eines Zylinders aufweist. Das 4-Wege-Ventil kann insbesondere in eine so genannte Schwimmstellung bewegt werden, bei der der Kolben aufgrund einer äußeren Kraft in einem Zylinderraum bewegbar ist, auch wenn kein Arbeitsvorgang vorliegt.
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Darüber hinaus ist aus dem Dokument
DE 197 10 949 A1 eine Anordnung in einem Hydraulikzylinder bekannt, der einen darin beweglichen ringförmigen Kolben umfasst, mit dem eine hohle Kolbenstange und ein darin beweglicher Hilfskolben gekoppelt sind. Der Hydraulikzylinder weist drei Zylinderräume auf, von denen der erste Zylinderraum zwischen dem Ringkolben und dem Zylinder liegt, der zweite Zylinderraum in einem Raum zwischen dem Ringkolben und dem Hilfskolben innerhalb der hohlen Kolbenstange liegt und der dritte Zylinderraum zwischen dem Ringkolben und der Kolbenstange und dem Zylinder ausgebildet ist. Ferner weist der Kolben Ventile auf, die zum Steuern einer Druckflüssigkeitsströmung zwischen den Zylinderräumen, in die Zylinderräume sowie aus diesen heraus dienen.
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Ferner ist aus dem Dokument
DE 299 10 610 U1 eine führungsseitige Dämpfung in einfach wirkenden Arbeitszylindern bekannt. Dieser Arbeitszylinder umfasst eine führungsseitige Dämpfung, wobei der Arbeitszylinder aus einem Zylinderrohr und einem mit diesem verbundenen Dämpfungsrohr besteht. Dabei umfasst das Dämpfungsrohr an seiner Innenmantelfläche eine sich über dessen gesamte Länge erstreckende Abströmkerbe, deren Mittelachse gegenüber der Zentralachse des Arbeitszylinders in einem Winkel mit dem Wert tan = 0,02 bis 0,3 geneigt ist.
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Des Weiteren ist aus dem Dokument
US 2 875 732 A eine Kolben-Zylinder-Anordnung für Pressen bekannt.
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Im Automobilbereich kommen beispielsweise bei Brems-, Motor- oder Getriebeanwendungen regelmäßig Kolben-Zylinder-Anordnungen zum Einsatz. Eine weitere dem Stand der Technik angehörende Kolben-Zylinder-Anordnung ist in 1 dargestellt. Die dargestellte Kolben-Zylinder-Anordnung 10 weist einen Zylinder 12 sowie einen darin entlang der Achse A hin- und herbeweglichen Kolben 14 auf. Als Arbeitsmedium ist in dieser Anordnung Luft vorgesehen, im Zusammenhang mit der Erfindung können aber auch andere Medien vorgesehen sein. Der in dem Zylinder 12 verschiebbare Kolben 14 teilt den Innenraum des Zylinders in einen ersten Arbeitsraum 16 und einen zweiten Arbeitsraum 18. An den ersten Arbeitsraum 16 ist eine erste Leitung 112, an den zweiten Arbeitsraum 18 eine zweite Leitung 114 angeschlossen, die die Arbeitsräume 16, 18 mit jeweils einem Magnetventil 116, 118 mit bekannter Funktionalität verbinden. Des Weiteren sind die Magnetventile 116, 118 jeweils über ein Rückschlagventil 110, 111 und über entsprechende Leitungen mit einer gemeinsamen Abluftleitung 120 verbunden. Die Magnetventile sind außerdem über entsprechende Leitungen an eine gemeinsame Versorgungsleitung 122 angeschlossen. Die Magnetventile 116, 118 können direkt gesteuert oder vorgesteuert sein. Die beschriebene Anordnung ist zweifach abgebildet und kann in gleicher Art und Weise mehrfach nebeneinander angeordnet sein.
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Die Kolben-Zylinderanordnung 10 dient beispielsweise der Betätigung eines Stellgliedes (nicht abgebildet). Beim Stand der Technik ist es bekannt, bei pneumatischen Systemen alle Magnetventile mit einer gemeinsamen Versorgungsleitung 122 und einer gemeinsamen Abluftleitung 120 zu verbinden. Um zu vermeiden, dass beim Entlüften des Zylinders 12 Rückwirkungen über die Entlüftungsleitung auf die anderen, ebenfalls mit dieser Entlüftungsleitung verbundenen Zylinder 12' auftreten, wird zwischen der Abluftleitung 120 und dem Zylinder 12 ein Rückschlagventil 110, 111 eingebaut. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich Druckrückwirkungen auf andere angeschlossene Zylinder 12' auswirken, was sonst zu ungewollten Fehlbetätigungen führen könnte.
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Eine derartige Verschaltung hat jedoch zur Folge, dass nach Anschluss aller Leitungen der Kolben 14 im Zylinder 12 mechanisch nicht mehr verschiebbar ist. Dies ist sowohl bei der Erstmontage als auch im Fall von Service- oder Reparaturarbeiten von Nachteil, da eine mechanische Verschiebbarkeit der Kolbenstange für den Einbau des Stellglieds in das Fahrzeug notwendig ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine mechanische Verschiebbarkeit eines Kolbens in einer Kolben-Zylinder-Anordnung der oben erläuterten Art auch nach Anschluss aller Versorgungsleitungen an die Kolben-Zylinder-Anordnung außerhalb eines Arbeitsvorgangs auf besonders kostengünstige und konstruktiv einfache Weise zu gewährleisten, ohne dabei die Kolben-Zylinder-Anordnung während eines Arbeitsvorgangs negativ zu beeinflussen. Unter mechanischer Verschiebbarkeit wird hier und im Folgenden die Möglichkeit einer vorzugsweise langsamen, durch externe Kräfte hervorgerufenen Bewegung des Kolbens verstanden, die vorzugsweise nicht durch das Einströmen oder Ausströmen eines Arbeitsmediums hervorgerufen wird.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung baut auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass der Durchlass zwischen dem Kolben und einer Wand des Zylinders angeordnet ist. Während eines Arbeitsvorgangs wird in dem Arbeitsraum beispielsweise durch das Befüllen mit dem Arbeitsmedium der Druck erhöht, wodurch der Kolben bewegt wird. Bei einer mechanisch induzierten Bewegung des Kolbens, beispielsweise bei Montagearbeiten, wird der Arbeitsraum durch die Bewegung des Zylinders vergrößert oder verkleinert. Die damit verbundene Druckänderung in dem Arbeitsraum kann nun dadurch abgebaut werden, dass das Arbeitsmedium über den Durchlass einströmen beziehungsweise ausströmen kann und so für einen Druckausgleich sorgen kann. Die Gestaltung des Durchlasses kann dabei so gewählt werden, dass das ebenfalls während des Arbeitsvorgangs stattfindende Durchströmen des Arbeitsmediums den eigentlichen Druckaufbau beziehungsweise -abbau in dem Arbeitsraum nur sehr geringfügig oder gar nicht beeinflusst. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass der Durchlass zwischen dem Kolben und einer Wand des Zylinders angeordnet ist, wodurch sowohl Kolben als auch Zylinder weitgehend ihre bestehende Form und Funktionalität beibehalten können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Durchlass das Einströmen und/oder Ausströmen des Arbeitsmediums in den und/oder aus dem Arbeitsraum über eine von außen eingeleitete Bewegung des Kolbens ermöglicht. Dies erlaubt eine leichtere und/oder genauere Einstellung des Kolbens in der Kolben-Zylinder-Anordnung ohne Zuhilfenahme des Arbeitsmediums.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Durchströmen des Arbeitsmediums durch den Durchlass während des Arbeitsvorgangs nicht möglich ist. Auf diese Weise wird eine Beeinträchtigung des eigentlichen Arbeitsvorgangs der Kolben-Zylinder-Anordnung vermieden. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Durchlass ein Durchströmen des Arbeitsmediums ab einem bestimmten Druckunterschied zwischen dem in dem Arbeitsraum vorherrschenden Druck und einem Bezugsniveau, wie etwa dem Atmosphärendruck, mittels eines geeigneten Ventils verhindert. Alternativ oder zusätzlich kann das Durchströmen des Arbeitsmediums durch den Durchlass in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit des Arbeitsmediums in dem Durchlass gesteuert werden. Bei einer hohen Strömungsgeschwindigkeit, wie sie bei einem Anliegen eines Arbeitsdrucks entsteht, verschließt sich der Durchlass, wohingegen bei niedrigen, aus einer mechanischen Bewegung des Kolbens resultierenden Strömungsgeschwindigkeiten der Durchlass geöffnet bleibt und einen Druckausgleich ermöglicht.
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Gemäß einem zum Vergleich gegenüber der Erfindung dienenden Beispiel kann vorgesehen sein, dass der Durchlass in dem Kolben angeordnet ist. Der Durchlass kann beispielsweise als kleines Loch im Kolben ausgeführt sein. Der wirksame Strömungsquerschnitt einer derartigen Öffnung im Kolben wird bevorzugt so dimensioniert, dass die Öffnung die Funktion beispielsweise eines von dem Kolben betätigten Stellglieds nur in geringem Maße beeinflusst wird. Wenn der Kolben während eines Arbeitsvorgangs nur für einen relativ kurzen Zeitraum mit Druck beaufschlagt wird, kommt eine solche durch die Öffnung im Kolben verursachte Leckage kaum zum Tragen.
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Gemäß einem weiteren zum Vergleich gegenüber der Erfindung dienenden Beispiel kann vorgesehen sein, dass dem Durchlass ein Wechselventil zugeordnet ist. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass ein Durchströmen durch den Durchlass während des Arbeitsvorgangs weitgehend verhindert ist, während außerhalb des Arbeitsvorgangs eine gute mechanische Verschiebbarkeit des Kolbens im Zylinder gewährleistet ist.
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Das Wechselventil verschließt den Durchlass im Kolben dann, wenn auf einer der beiden Kolbenseiten ein Arbeitsdruck anliegt. Liegt kein oder nur ein geringer Druck an, kann in dem Wechselventil eine Mittelstellung vorgesehen sein, die ein Durchströmen des Arbeitsmediums bei einer mechanischen Betätigung des Kolbens ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung kann in vorteilhafter Weise derart weitergebildet sein, dass zwischen dem Kolben und der Wand des Zylinders eine Dichtung vorgesehen ist, die eine Überströmstelle aufweist. Die Dichtung kann beispielsweise den Kolbenumfang umgeben und mit der Zylinderwand des Zylinders in Kontakt treten. Die Überströmstelle kann so ausgelegt werden, dass sie einen Austausch des Arbeitsmediums zwischen den beiden Kolbenseiten zulässt, wenn die Druckunterschiede zwischen den jeweiligen Kolbenseiten gering sind. Der Kolben lässt sich dann mechanisch verschieben. Baut sich im Inneren des Arbeitsraums ein Arbeitsdruck auf, legt sich die Dichtung an die Zylinderwand an und die Überströmstelle oder die Überströmstellen werden verschlossen.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung baut die erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Anordnung auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass der Durchlass an dem Zylinder und/oder an zumindest einer diesem zugeordneten Versorgungsleitung angeordnet ist. Dies ermöglicht ebenfalls die oben genannten Vorteile der Erfindung. Insbesondere lässt sich so eine leichte Zugänglichkeit des Durchlasses realisieren, was unter Service- und Reparaturaspekten sinnvoll sein kann. Des Weiteren kann durch die Anbringung des Durchlasses an oder in dem Zylinder eine mechanische Verschließbarkeit des Durchlasses vorgesehen werden.
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Insbesondere kann bei der weiteren vorteilhaften alternativen Ausführungsform vorgesehen sein, dass dem Durchlass ein Saugventil zugeordnet ist. Ein derartiges Saugventil ermöglicht bei der mechanischen Verschiebung des Kolbens ein Ansaugen von Luft beispielsweise aus der Atmosphäre oder anderen mit der Atmosphäre verbundenen Räumen. Gleichzeitig wird ein Durchströmen des Arbeitsmediums durch den Durchlass während der bei einem Arbeitsvorgang auftretenden Drücke verhindert, so dass ein weitgehend unbeeinflusster Arbeitsvorgang möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Vorsehen einer geringfügigen Leckage beispielsweise im Kolben oder in der Zylinderwand eine mechanische Verschiebbarkeit des Kolbens während der Montage ermöglicht wird, ohne dass die eigentliche Funktionalität des Kolbens wesentlich beeinträchtigt wird. Diese Lesungen sind besonders kostengünstig und einfach zu realisieren.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung der eingangs bereits erläuterten Kolben-Zylinder-Anordnung mit den zugehörigen Anschlussleitungen und Magnetventilen gemäß dem Stand der Technik;
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2 ein zum Vergleich dienendes Beispiel einer Kolben-Zylinder-Anordnung;
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3a und 3b ein weiteres zum Vergleich dienendes Beispiel einer Kolben-Zylinder-Anordnung;
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4a bis 4c eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung;
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5a bis 5c eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung;
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6 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
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Die Erfindung und die folgenden Ausführungsformen sind für alle Arten von Kolben geeignet, insbesondere auch für Dreistellungskolben.
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2 zeigt ein zum Vergleich dienendes, nicht beanspruchtes Beispiel einer Kolben-Zylinder-Anordnung 20. Die dargestellte Kolben-Zylinder-Anordnung 20 ist weitgehend baugleich mit der Kolben-Zylinder-Anordnung 10, die bereits in der einleitenden Beschreibung zum Stand der Technik erläutert wurde. Die Kolben-Zylinder-Anordnung 20 ist weiterhin pneumatisch in gleicher Weise wie die zum Stand der Technik gehörige Kolben-Zylinder-Anordnung 10 verschaltet. Erfindungsgemäß weist die Kolben-Zylinder-Anordnung 20 im Kolben 14 einen Durchlass 22 auf, der den ersten Arbeitsraum 16 mit dem zweiten Arbeitsraum 18 verbindet. Während eines Arbeitsvorgangs wird beispielsweise der erste Arbeitsraum 16 des Zylinders 12 mit dem Arbeitsmedium Luft befüllt, wodurch auf den Kolben 14 ein Druck ausgeübt wird. Dieser treibt den Kolben 14 an, wodurch der erste Arbeitsraum 16 vergrößert und der zweite Arbeitsraum 18 verkleinert wird. Die Dauer der Druckbeaufschlagung beträgt typischerweise 0,5 Sekunden. Der Durchlass 22 ist so dimensioniert, dass die durch ihn entstehende Leckage die Betätigungszeiten des Kolbens 14 und damit auch das von ihm bediente Stellglied (nicht abgebildet) nur geringfügig beeinträchtigt. Typischerweise ergibt sich durch eine derartige Leckage eine Verlängerung der Betätigungszeit um nur 20 Millisekunden. Während der Montage beziehungsweise bei Reparatur- oder Servicearbeiten lässt sich der Kolben 14 aufgrund des Durchlasses 22 auch bei verschlossenen Rückschlagventilen 110, 111 zumindest langsam verschieben und kann in jede beliebige Position gebracht werden. Die Luft kann von der linken Kolbenseite, also aus dem ersten Arbeitsraum 16, auf die rechte Kolbenseite, also in den zweiten Arbeitsraum 18, strömen und umgekehrt, wenn der Kolben beispielsweise manuell verschoben wird, um die richtige Kolbenposition zu erreichen. Ein derartiges Verschieben des Kolbens 14 ist beispielsweise notwendig, um das Stellglied (nicht abgebildet) in ein Fahrzeug einbauen zu können.
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Die 3a und 3b zeigen ein weiteres zum Vergleich dienendes, nicht beanspruchtes Beispiel einer Kolben-Zylinder-Anordnung 30. Diese weist als Durchlass im Kolben 14 ein Wechselventil 32 auf. Dieses ist in 3a schematisch als den ersten Arbeitsraum 16 und den zweiten Arbeitsraum 18 verbindend eingezeichnet. In 3b ist das Wechselventil 32 der 3a vergrößert dargestellt. Es ist mit dem ersten Arbeitsraum 16 über einen ersten Verbindungskanal 34 und mit dem zweiten Arbeitsraum 18 über einen zweiten Verbindungskanal 36 verbunden. In dem Innenraum 38 des Wechselventils 32 befindet sich eine Kugel 39. Optional könnten je eine Feder links und rechts der Kugel 39 vorgesehen sein, die die Kugel 39 in ihrer Mittelstellung halten. Wird während eines Arbeitsvorgangs der erste Arbeitsraum 16 und damit der Kolben 14 mit Druck beaufschlagt, wechselt die Kugel 39 des Wechselventils 32 in den rechten Sitz, das heißt, sie liegt an dem inneren Ende des Verbindungskanals 36 an und dichtet diesen ab. Liegt hingegen in dem zweiten Arbeitsraum 18 ein Druck an und ist der erste Arbeitsraum 16 belüftet, wechselt die Kugel 39 auf den linken Sitz, das heißt, auf das innere Ende des Verbindungskanals 34 und dichtet diesen ab. Bei einer langsamen Bewegung des Kolbens 14 hingegen verbleibt die Kugel 39 in ihrer Mittelstellung und lässt so auch bei geschlossenen Rückschlagsventilen 110, 111 eine freie Bewegung des Kolbens 14 zum Erreichen einer beliebigen Position zu.
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Die 4a bis 4c zeigen eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung 40. Die Lage des bei der ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung 40 vorgesehenen Durchlasses 42 ist in 4a schematisch in Form eines Kreises gezeigt. 4b zeigt den wesentlichen Bereich im Detail als Querschnittsansicht der Kolben-Zylinder-Anordnung 40 entlang der in 4a gezeigten Bewegungsachse A. Der Durchlass 42 ist bei dieser ersten bevorzugten Ausführungsform als Überströmöffnung 46 einer ringförmigen Dichtung 44 ausgebildet. Die ringförmige Dichtung 44 umgibt den Kolben 14 derart, dass die Berührungsfläche zwischen Kolben 14 und Kolbenwand 13 durch die Dichtung 44 gebildet wird. Die Dichtung 44 bildet am Übergang vom Kolben 14 zur Zylinderwand 13 jeweils eine Dichtlippe 48 an beiden Seiten des Kolbens 14 aus. Die Dichtlippen 48 sind jeweils dem ersten Arbeitsraum 16 beziehungsweise dem zweiten Arbeitsraum 18 zugewandt. In 4c ist ein Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung 40 senkrecht zur Bewegungsachse A dargestellt. Die Dichtlippen 48 sind so ausgeführt, dass die Überstrmstellen 46 einen Austausch des Arbeitsmediums von dem ersten Arbeitsraum 16 zu dem zweiten Arbeitsraum 18 und umgekehrt zulassen, falls kein Arbeitsdruck im Inneren der beiden Arbeitsräume 16, 18 anliegt. Der Kolben 14 kann dann mechanisch verschoben werden. Baut sich hingegen in einem der Arbeitsräume 16, 18 ein Arbeitsdruck auf, legt sich die Dichtlippe 48 an die Zylinderwand 13 an und dichtet somit den Übergang zwischen Kolben 14 und Zylinderwand 13 ab. In dieser Ausführungsform sind die Überströmstellen 46 bezüglich ihrer radiale Anordnung um 120 Grad versetzt angeordnet, was jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten ist.
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Die 5a bis 5c zeigen eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung. 5a zeigt eine Querschnittsansicht des Kolbens 14 mit einer Dichtung 54. Der Schnitt verläuft entlang der Bewegungsachse A des Kolbens 14. Der kreisförmig umrandete und mit X bezeichnete Bereich markiert unter anderem die Oberfläche der Dichtung 54, die mit der Zylinderwand 13 (hier nicht abgebildet) in Kontakt tritt. Dieser Bereich ist in 5b vergrößert dargestellt. Die Dichtung 54 ist, wie in 5b dargestellt, mit einer Dichtlippe 58 versehen, die drei Dichtwulste 59 aufweist, die den Kontakt zwischen Kolben 14 und Zylinderwand 13 herstellen. Die Überströmstelle 56 ist in 5c dargestellt, die eine Schnittansicht senkrecht zur Bewegungsachse A abbildet. Bei der dargestellten Ausführungsform ist lediglich eine Überströmstelle 56 vorgesehen. Die Funktionalität dieser Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform, die anhand der 4a bis 4c beschrieben wurde. Die Dichtlippe 58 beziehungsweise die Dichtwulste 59 liegen an der Zylinderwand an. Während einer langsamen, beispielsweise manuellen Bewegung des Kolbens 14 ermöglicht die Überströmstelle 56 ein Überströmen des Arbeitsmediums von dem ersten Arbeitsraum 16 in den zweiten Arbeitsraum 18 und umgekehrt. Liegt hingegen in einem der Arbeitsräume 16, 18 ein Arbeitsdruck an, legt sich die Dichtlippe 58 enger an die Zylinderwand 13 an, wodurch die Überströmstelle 56 verschlossen und somit der Übergang zwischen Kolben 14 und Zylinderwand 13 abgedichtet wird.
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6 zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Anordnung 60. Die schematisch dargestellte Kolben-Zylinder-Anordnung 60 weist ein Saugventil 62 auf. Dieses kann entweder direkt in die Zylinderwand 13 integriert (nicht dargestellt) oder, wie in 6 abgebildet, in die entsprechenden Leitungen 112, 114 eingebaut sein. Über dieses Saugventil 62 sind der erste Arbeitsraum 16 und der zweite Arbeitsraum 18 beispielsweise mit der Atmosphäre oder mit anderen, mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Räumen verbunden. Wird während eines Arbeitsvorgangs einer der Arbeitsräume 16, 18 mit Druck beaufschlagt, schließt das entsprechende Saugventil 62, wodurch sich während des Arbeitsvorgangs keine Beeinträchtigung für die Kolbenbewegung des Kolbens 14 ergibt. Bei einer mechanischen Verschiebung des Kolbens 14 erfolgt ein Ansaugen von Luft aus der Atmosphäre über ein entsprechendes Saugventil 62, wodurch eine gute Verschiebbarkeit des Kolbens 14 ermöglicht wird.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 10'
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 12
- Zylinder
- 12'
- Zylinder
- 13
- Wand
- 14
- Kolben
- 16
- erster Arbeitsraum
- 18
- zweiter Arbeitsraum
- 20
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 22
- Durchlassöffnung
- 30
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 32
- Wechselventil
- 34
- erster Verbindungskanal
- 36
- zweiter Verbindungskanal
- 38
- Ventilinnenraum
- 39
- Kugel
- 40
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 42
- Durchlass
- 44
- Dichtung
- 46
- Überströmöffnung
- 48
- Dichtlippe
- 54
- Dichtung
- 56
- Überströmöffnung
- 58
- Dichtlippe
- 59
- Dichtwulst
- 60
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 62
- Saugventil
- 110
- Rückschlagventil
- 111
- Rückschlagventil
- 112
- erste Leitung
- 114
- zweite Leitung
- 116
- Magnetventil
- 118
- Magnetventil
- 120
- Abluftleitung
- 122
- Versorgungsleitung
- A
- Bewegungsachse des Kolbens
- X
- vergrößerte Schnittansicht