-
Die
Erfindung betrifft einen Plattenwärmeübertrager nach dem Gegenstromprinzip.
Der Plattenwärmeübertrager
ist gleichermaßen
geeignet, Wärmeenergie
in einen Fluidkreislauf einzuspeisen oder Wärmeenergie aus einem Fluidkreislauf
abzuführen. Derartige
Plattenwärmeübertrager
sind für
eine Verwendung in Anlagen zur Temperierung von Innenräumen, insbesondere
in Heizungsanlagen mit reversiblen Wärmepumpen, geeignet.
-
Heizungsanlagen
mit zirkulierenden Fluiden arbeiten in der Regel mit mehreren geschlossenen oder
offenen Fluidkreisläufen,
die voneinander entkoppelt sind. Zwischen diesen Fluidkreisläufen muss eine
Energieübertragung
vorgenommen werden, die möglichst
effektiv und verlustarm erfolgen soll. Dieser Energieübertragung
dienen in Heizungsanlagen integrierte Wärmeübertrager. In Wärmeübertragern durchströmen die
Fluide der entkoppelten Kreisläufe eng
benachbarte Strömungswege,
die durch wärmeleitfähige Materialien
voneinander getrennt sind. Die Strömungswege sind in der Regel
so ausgestaltet, dass sich ein möglichst
großflächiger Kontaktbereich zwischen
den Fluiden und den wärmeleitfähigen Materialien
ergibt. Die Wärmeübertragung
wird gelegentlich dadurch intensiviert, dass sich zumindest in einem
der Fluide durch die Energieübertragung
ein Phasenübergang
vollzieht.
-
In
Heizungsanlagen mit Wärmepumpe
ermöglicht
ein Wärmeübertrager
die Einspeisung der durch die Wärmepumpe
gewonnenen Energie in den Heizungskreislauf. In Anlagen mit reversiblen
Wärmepumpen
können
Räume nicht
nur beheizt, sondern auch gekühlt
werden. Für
den Kühlbetrieb
muss der Wärmeübertrager
in der Lage sein, Energie aus dem Heizungskreislauf in ein niedrig
temperiertes Kältemittel
einzuspeisen.
-
Stand der
Technik
-
Als
Wärmeübertrager
in Heizungsanlagen mit Wärmepumpen
haben sich Plattenwärmeübertrager
weitgehend etabliert. Diese umfassen flächige fluiddurchströmte Bereiche,
die durch wärmeleitfähige Platten
voneinander getrennt sind. Die fluiddurchströmten Bereiche können im
Gegenstrom oder Gleichstrom durchströmt werden, wobei im Gegenstrom
eine wesentlich effektivere Energieübertragung erfolgen kann. In
den flächigen
fluiddurchströmten
Bereichen wird in der Regel eine Verdampfung beziehungsweise Verflüssigung
eines Kältemittels vorgenommen.
Die Montage der Plattenwärmeübertrager
erfolgt aus Gründen
eines gleichmäßigen Betriebes
und einer einfach vorzunehmenden Entlüftung zumeist in steiler bis
senkrechter Position, wobei die fluiddurchströmten Bereiche jeweils durch
hoch- bzw. tiefliegende Ein- und Auslässe gespeist werden.
-
Bei
reversiblen Wärmepumpen
wird für
den Kühlbetrieb
ein Teil des Kältekreises
beispielsweise über
ein Vierwege-Ventil umgeleitet, damit die während des Heizbetriebes als
Verdampfer wirkende Baugruppe als Verflüssiger und die während des Heizbetriebes
als Verflüssiger
wirkende Baugruppe als Verdampfer wirken können. Dadurch ändert sich im
Leitungssystem die Fließrichtung
des Kältemittels. Die
Fließrichtung
der als Wärmeträger im Heizkreislauf
wirkenden Flüssigkeit
wird jedoch häufig
wegen des zu großen
Installationsaufwandes für
zusätzliche Ventile
und Klappen nicht umgekehrt. Dadurch ergibt sich vor allem in preiswerten
Kleinanlagen, die vorrangig für
den Heizbetrieb optimiert sind, im Falle des Kühlbetriebes im Wärmeübertrager
zwischen Heiz- und Kältekreis
der ungünstigere
Gleichstrombetrieb. Daraus erwachsen eine Reihe von Nachteilen.
-
Zunächst ergibt
sich ein wesentlich geringerer Gütegrad
im Kühlbetrieb.
Bisher bekannte reversible Wärmepumpen
zeigen im Heizbetrieb erwartungsgemäße Leistungszahlen, beispielsweise
bei Luft/Wasser-Wärmepumpen
etwa 3,3. Im Kühlbetrieb werden
jedoch die für
vergleichbare Kältemaschinen üblichen
Leistungszahlen durch den nachteiligen Gleichstrombetrieb des Wärmetauschers
nicht erreicht. So werden im Heizbetrieb Gütegrade um 0,5 erreicht, während im
Kühlbetrieb
lediglich Gütegrade um
0,3 erreicht werden.
-
Ein
weiterer Nachteil zahlreicher herkömmlicher Plattenwärmeübertrager
besteht darin, dass es beim Einsatz des Plattenwärmeübertragers als Verflüssiger notwendig
ist, Heißgas
oben über
einen hochliegenden Einlass zuzuführen und entstehendes Kältemittelkondensat
unten über
einen tiefliegenden Auslass abzuziehen. Im Verdampferbetrieb wird
das flüssige
Kältemittel
unten zugeführt
und verdampftes Kältemittel
oben abgesaugt. Es wurde in der Regel vermieden, flüssiges Kältemittel
von oben zuzuführen,
da es teilweise zu schnell in Richtung Auslass fallen oder fließen würde und
nicht vollständig
verdampft werden könnte.
Zudem birgt flüssiges
Kältemittel,
welches den Wärmeübertrager
unverdampft passiert, die Gefahr, den dem Wärmeübertrager nachgeschalteten
Verdichter zu beschädigen.
-
Dieser
Gefahr wird dadurch begegnet, dass das Kältemittel vor dem Verdichter überhitzt
wird. Dazu muss im Kühlbetrieb
am Verdampfer, wenn er im Gleichstrombetrieb gefahren wird, bei
einer relativ niedrigen Temperatur und somit einem niedrigen Druck
verdampft werden, was wiederum zu einer Verschlechterung der Leistungszahlen
führt.
-
Es
sind Plattenwärmeübertrager
bekannt, bei denen flüssiges
Kältemittel
im oberen Bereich zugeführt
wird (
DE 35 11 829
A1 ). Das erfolgt, indem das Kältemittel über eine Vernebelungsdüse in eine Gaskammer
eingeleitet wird, von wo es fein zerstäubt zwischen die einzelnen
Platten des Wärmeübertragers
geleitet wird. Zum Schutz des Verdichters wird das verdampfte Kältemittel
nach der Passage des Plattenwärmeübertragers
zunächst über einen
Auffangbehälter
mit einem Kältemittelsumpf
geführt,
bevor es in die zum Verdichter führende
Leitung gesaugt wird. Diese Konstruktion ist relativ aufwändig. Die
Gaskammer und der Auffangbehälter
mit dem Kältemittelsumpf
erhöhen
zudem die Baugröße der Wärmeübertragereinheit
wesentlich. Dadurch geht der Vorteil der kompakten Bauform herkömmlicher Plattenwärmeübertrager
weitgehend verloren. Ein weiterer Nachteil derartiger Konstruktionen
besteht in der Notwendigkeit, den Kältemittelsumpf zyklisch zu entleeren,
was bei außer
Betrieb gesetzter Wärmepumpe
erfolgt.
-
Aufgabe
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen leistungsfähigen und
kompakten Plattenwärmeübertrager
anzugeben, der in jedem Betriebsmodus einer reversiblen Wärmepumpe
im Gegenstrombetrieb gefahren werden kann, ohne die Fließrichtung der
als Wärmeträger im Heizkreislauf
wirkenden Flüssigkeit
bei einem Wechsel der Betriebsart umkehren zu müssen.
-
Kurze Beschreibung
der Erfindung
-
Gelöst wird
die Aufgabe durch einen Plattenwärmeübertrager
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die Ansprüche 2 bis 12 geben vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
an.
-
Die
Erfindung geht davon aus, dass es möglich ist, einen steil oder
senkrecht stehenden Plattenwärmeübertrager
gleichermaßen
als Kältemittelverdampfer
und als Kältemittelverflüssiger einzusetzen und
das Kältemittel
in beiden Betriebsmodi von oben einzulassen, ohne die Bauform des
Plattenwärmeübertragers
gegenüber
herkömmlichen
Typen vergrößern zu
müssen.
-
Die
Erfindung beruht auf einem Plattenwärmeübertrager, bestehend aus weitgehend
parallel angeordneten Platten, die von Fluiden durchströmbare, nicht
horizontal verlaufende Bereiche begrenzen, wobei abwechselnd jeweils
ein von Fluiden durchströmbarer
Bereich mit mindestens einem tiefliegenden Flüssigkeitseinlass und einem
hochliegenden Flüssigkeitsauslass
und ein von Fluiden durchströmbarer
Bereich mit mindestens einem tiefliegenden Auslass für ein gasförmiges oder
flüssiges
Kältemittel
verbunden ist, bei dem jeweils die von Fluiden durchströmbaren Bereiche,
welche mit einem tiefliegenden Auslass für ein gasförmiges oder flüssiges Kältemittel
verbunden sind, in ihrem oberen Bereich über Mittel verfügen, die
den Einlass eines Gases ohne Druckverlust und den Einlass einer
Flüssigkeit in
fein zerstäubter
Form ermöglichen.
Dadurch ist es möglich,
die von Kältemittel
durchströmten
Bereiche des Plattenwärmeübertragers
unabhängig
von der Betriebsart immer in gleicher Richtung durchströmen zu lassen.
Nur die Geometrie des jeweiligen Kältemitteleinlasses ist dem
Aggregatzustand des einzulassenden Kältemittels angepasst. Als weitgehend
parallel angeordnete Platten im Sinne der Erfindung sind auch plattenförmige Segmente
anzusehen, die durch Aneinanderreihung und Verbindung die Ausbildung eines
Plattenwärmeübertragers
mit entsprechenden Plattenzwischenräumen ermöglichen.
-
Vorteilhafterweise
weisen die von Fluiden durchströmbaren
Bereiche, die mit einem tiefliegenden Auslass für ein gasförmiges oder flüssiges Kältemittel
verbunden sind, in ihrem oberen Bereich einen Heißgaseinlass
mit großem
Strömungsquerschnitt auf.
Durch diesen Heißgaseinlass
erfolgt der Einlass eines gasförmigen
Kältemittels,
wenn im Plattenwärmeübertrager
dessen Verflüssigung
erfolgen soll, wodurch dem Kältemittel
Energie entzogen werden kann, was typischerweise im Heizbetrieb
einer Wärmepumpe
der Fall ist. Der Einlass des Kältemittels erfolgt
in diesem Modus weitgehend ohne Druckverlust.
-
Es
ist weiterhin vorteilhaft, wenn die von Fluiden durchströmbaren Bereiche,
die mit einem tiefliegenden Auslass für ein gasförmiges oder flüssiges Kältemittel
verbunden sind, in ihrem oberen Bereich eine Düsenanordnung als Einlass für eine zu
zerstäubende
Flüssigkeit
aufweisen. Durch diese Düsenanordnung
erfolgt der Einlass eines flüssigen
fein zerstäubten
Kältemittels,
wenn im Plattenwärmeübertrager
dessen Verdampfung erfolgen soll, wodurch dem Kältemittel Energie zugeführt werden
kann, was typischerweise im Kühlbetrieb
einer Wärmepumpe
der Fall ist. Die dem Kältemittel
zugeführte
Energie wird dabei an anderer Stelle an die Umwelt abgegeben.
-
Die
feine Zerstäubung
des Kältemittels
verhindert ein zu schnelles Absinken des Kältemittels in den tiefliegenden
Bereich des Kältemittelauslasses und
sorgt für
eine optimale Benetzung der den durchströmten Bereich begrenzenden Platten,
wodurch eine effektive Energieübertragung
und bei ausreichender Dimensionierung eine vollständige Verdampfung
des Kältemittels
erfolgen kann. Es hat sich gezeigt, dass bei ausreichend feiner
Zerstäubung und
genauer Dosierung des eingeleiteten Kältemittels auf eine separate
Gaskammer und einen Auffangbehälter
mit Kältemittelsumpf
verzichtet werden kann. Dadurch ändert
sich die Baugröße eines
erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
gegenüber
einem herkömmlichen Plattenwärmeübertrager praktisch
nicht. Eine Belastung des dem Wärmeübertrager
nachgeschalteten Verdichters durch angesaugte Flüssigkeit tritt dennoch nicht
auf.
-
Erfindungsgemäße Plattenwärmeübertrager sind
besonders gut zu optimieren, wenn die eingeleiteten Fluide unabhängig von
ihrem Aggregatzustand beim Einströmen in den zu durchströmenden Bereich stets
auf die gleiche oder zumindest eine ähnliche Strömungsgeometrie treffen. Das
ist automatisch gegeben, wenn der Heißgaseinlass mit großem Strömungsquerschnitt
und die Düsenanordnung
als Einlass für
eine zu zerstäubende
Flüssigkeit
dicht benachbart, jedoch separat angeordnet sind. Besonders vorteilhaft
und ohne großen
Aufwand realisierbar ist eine Bauform eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers,
in dem der Heißgaseinlass
mit großem
Strömungsquerschnitt
und die Düsenanordnung
als Einlass für
eine zu zerstäubende
Flüssigkeit unmittelbar
benachbart verlaufen und lediglich durch eine Trennwand voneinander
getrennt sind.
-
Eine
besonders leistungsfähige
Ausführungsform
ergibt sich, wenn der Heißgaseinlass
mit großem
Strömungsquerschnitt
und die Düsenanordnung
als Einlass für
eine zu zerstäubende
Flüssigkeit so
ausgeführt
sind, dass die Flüssigkeit
fein zerstäubt in
den Heißgaseinlass
eingeleitet wird, bevor sie von dort in die von einem Fluid durchströmbaren Bereiche
gelangt. Auf diese Weise übernimmt
der Heißgaseinlass
die Funktion einer vorgelagerten Gaskammer, ohne die Baugröße des Plattenwärmeübertragers
zu erhöhen.
Diese Variante lässt
sich besonders vorteilhaft realisieren, wenn die Düsenanordnung eine
koaxiale Zerstäubungslanze
ist, die im Inneren eines durch den Plattenwärmeübertrager führenden Kanals ist, in dessen
Wandung sich Öffnungen
für die Einleitung
von Heißgas
oder fein zerstäubter
Flüssigkeit
in die vom jeweiligen Fluid zu durchströmenden Bereiche befinden.
-
Die
Leistungsfähigkeit
eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
lässt sich
deutlich steigern, wenn die weitgehend parallel angeordneten Platten,
welche die von Fluiden durchströmbaren
Bereiche begrenzen, oberflächenvergrößernd strukturiert
sind. Diese Strukturierung kann mit Vorteil so ausgestaltet werden,
dass die Strukturen gleichzeitig strömungsleitend wirken, was zu
besonders stabilen und gut reproduzierbaren Ergebnissen führt und
der Ausbildung einer gleichmäßigen Durchströmung des gesamten
Wärmeübertragers
dient.
-
Obwohl
bereits durch eine ausreichend feine Zerstäubung des Kältemittels und die richtige
Dimensionierung des Plattenwärmübertragers
eine hohe Funktionssicherheit, besonders im Hinblick auf eventuelle
Beschädigungen
eines nachgeschalteten Verdichters, gegeben ist, kann diese Funktionssicherheit weiter
erhöht
werden, wenn die weitgehend parallel angeordneten Platten, welche
die von Fluiden durchströmbaren
Bereiche begrenzen, so strukturiert sind, dass ein freier Fall eines
Tropfens von einem hochliegenden Fluideinlass zu einem tiefliegenden
Auslass sicher verhindert wird. Das kann durch eine Strukturierung
bewirkt werden, die eine optische Durchsicht durch den zu durchströmenden Bereich
vollständig verhindert,
beispielsweise wenn die weitgehend parallel angeordneten Platten,
welche die von Fluiden durchströmbaren
Bereiche begrenzen, so strukturiert sind, dass sie konkave und konvexe
Bereiche aufweisen, wobei die konvexen Bereiche einer Platte so weit
in konkave Bereiche der jeweils benachbarten Platte hineinragen,
dass ein freier Fall eines Tropfens von einem hochliegenden Einlass
zu einem tiefliegenden Auslass sicher verhindert wird. Die auf diese Weise
wellenförmig
strukturierten Platten sind somit in einem Abstand zueinander angeordnet,
der kleiner als die Amplitude der Wellenstruktur ist.
-
Ein
besonders prädestiniertes
Anwendungsgebiet der Erfindung findet sich in Anlagen zur Temperierung
von Innenräumen,
die mit einer reversiblen Wärmepumpe
arbeiten. Für
die in derartigen Anlagen benötigten
Wärmeübertrager
sind die erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertrager
in hervorragender Weise geeignet. Insbesondere die Ausführungsform mit
koaxialer Zerstäubungslanze
eignet sich zudem sehr gut für
eine Nachrüstung
bestehender Anlagen, da eine koaxiale Zerstäubungslanze nachträglich im Heißgaseinlass
herkömmlicher
Plattenwärmeübertrager
installiert werden kann, ohne zusätzlichen Bauraum zu benötigen.
-
Ausführungsbeispiel
-
An
einem Ausführungsbeispiel
wird die Erfindung näher
erläutert.
Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Segmentes eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit neben einem Heißgaseinlass
angeordneter Düsenanordnung,
-
2 eine
schematische Darstellung eines Segmentes eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit durch eine Trennwand von einer Düsenanordnung abgetrennten Heißgaseinlass,
-
3 eine
schematische Darstellung eines Segmentes eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit einer koaxialen Zerstäubungslanze
in einem Heißgaseinlass,
-
4 eine
seitliche Schnittdarstellung zweier Segmente eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers,
-
5 ein
Anschlussschema einer Heizungsanlage mit einem erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertrager
mit Strömungsverlauf
im Heizbetrieb,
-
6 ein
Anschlussschema einer Heizungsanlage mit einem erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertrager
mit Strömungsverlauf
im Kühlbetrieb,
-
7a, 7b Wärmeübertrager-Diagramme
im Gleichstrom- und Gegenstrombetrieb.
-
Der
erfindungsgemäße Plattenwärmeübertrager
besteht aus einem Stapel plattenförmiger Segmente, die in einem
Abstand zueinander angeordnet und in ihrem Randbereich fluiddicht
miteinander verbunden sind. Durch den Stapel führen Kanäle, die jeweils alternierend
mit jedem zweiten Plattenzwischenraum, von denen jeder einen von
Fluiden durchströmbaren
Bereich im Sinne der Erfindung darstellt, in Verbindung stehen.
Die Kanäle
sind auf einer Seite der Anordnung mit entsprechenden Verbindungsmitteln
ausgestattet, um eine leckfreie Montage in einer Heizungsanlage
zu ermöglichen.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung eines plattenförmigen Segmentes 1 eines
erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit neben einem Heißgaseinlass
angeordneter Düsenanordnung.
Vor dem plattenförmigen
Segment 1 verläuft der
Kältemittelstrom,
hinter dem plattenförmigen Segment 1 verläuft der
Strom der als Wärmeträger im Heizkreislauf
wirkenden Flüssigkeit.
Dementsprechend sind ein Kanal, der als mit einem Heizwasserrücklauf verbundener
tiefliegender Flüssigkeitseinlass 2 dient,
und ein Kanal, der als mit einem Heizwasservorlauf verbundener hochliegender
Flüssigkeitsauslass 3 dient,
vor dem plattenförmigen
Segment 1 ohne Öffnungen
dargestellt.
-
Des
Weiteren umfasst die Anordnung einen weiteren Kanal als tiefliegenden
Auslass 4 für
ein gasförmiges
oder flüssiges
Kältemittel.
Dieser weist einen durchbrochenen Wandbereich 5 auf, durch welchen
das Kanalinnere mit dem Plattenzwischenraum vor dem dargestellten
plattenförmigen
Segment 1 in Verbindung steht. Somit ist eine kontinuierliche
Absaugung des flüssigen
oder gasförmigen
Kältemittels
durch den Kanal möglich.
-
Im
oberen Bereich weist die Anordnung zwei weitere Kanäle 6, 7 auf,
deren Wandungen über Öffnungen
verfügen,
wodurch das Kanalinnere mit dem Plattenzwischenraum vor dem dargestellten
plattenförmigen
Segment 1 in Verbindung steht. Ein Kanal 6 weist
zahlreiche Öffnungen 8 mit
insgesamt großem Strömungsquerschnitt
auf, wodurch ein druckverlustfreies Einströmen eines gasförmigen Kältemittels
in den Plattenzwischenraum möglich
ist. Dieser Kanal 6 dient in an sich bekannter Weise als
Heißgaseinlass im
Heizbetrieb. Unmittelbar neben diesem Kanal 6 ist der zweite
Kanal 7 angeordnet, der lediglich über feine Sprühdüsen 9 mit
dem Plattenzwischenraum in Verbindung steht. Über diesen Kanal 7 ist
der Einlass einer Flüssigkeit
in fein zerstäubter
Form möglich. Dieser
Kanal wird als Kältemitteleinlass
im Kühlbetrieb
benutzt. Die feine Zerstäubung
des Kältemittels verhindert
ein schnelles Absinken des Kältemittels
in den tiefliegenden Bereich des Plattenzwischenraumes in die Nähe des Kältemittelauslasses 4 und
sorgt für
eine optimale Benetzung der den durchströmten Bereich begrenzenden Platten,
wodurch eine effektive Energieübertragung
und bei ausreichender Dimensionierung eine vollständige Verdampfung
des Kältemittels
erfolgen kann.
-
2 zeigt
eine schematische Darstellung eines Segmentes 1 eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit durch eine Trennwand 10 von einer Düsenanordnung abgetrenntem Heißgaseinlass.
In dieser Anordnung ist der Abstand zwischen den beiden Kältemitteleinlässen weiter
verringert worden. Die separaten Kanäle 6, 7 gemäß 1 sind
durch einen Kanal mit größerem Querschnitt
ersetzt worden. Dieser Kanal wird durch eine ebene Trennwand 10 in
zwei getrennte Bereiche 6', 7' unterteilt,
von denen jeder mit einer separaten Medienzuleitung (nicht dargestellt)
verbunden ist. Jeder Bereich 6', 7' steht mit dem Plattenzwischenraum
vor dem dargestellten plattenförmigen
Segment 1 in Verbindung, wobei diese Verbindung über Öffnungen
unterschiedlicher Geometrie erfolgt. Der erste Bereich 6' weist zahlreiche Öffnungen 8 mit
insgesamt großem
Strömungsquerschnitt
auf, wodurch ein druckverlustfreies Einströmen eines gasförmigen Kältemittels
in den Plattenzwischenraum möglich
ist. Dieser Bereich dient als Heißgaseinlass im Heizbetrieb.
Der zweite Bereich 7' steht über feine
Sprühdüsen 9 mit dem
Plattenzwischenraum in Verbindung. Über diesen Bereich ist der
Einlass einer Flüssigkeit
in fein zerstäubter
Form möglich,
was die Nutzung als Kältemitteleinlass
im Kühlbetrieb
ermöglicht.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung eines Segmentes eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
mit einer koaxialen Zerstäubungslanze 7'' in einem Heißgaseinlass. Der Heißgaseinlass
ist analog zum Ausführungsbeispiel
in 2 als Kanal mit gegenüber den restlichen Ein- und
Auslässen 2, 3, 4 vergrößertem Querschnitt
ausgeführt,
der zahlreiche Öffnungen 8 mit
insgesamt großem
Strömungsquerschnitt
aufweist, wodurch ein druckverlustfreies Einströmen eines gasförmigen Kältemittels in
den Plattenzwischenraum möglich
ist. Alternativ ist auch ein Heißgaseinlass ohne vergrößerten Querschnitt
möglich.
-
Im
als Heißgaseinlass
fungierenden Kanal ist eine koaxiale Zerstäubungslanze 7'' angeordnet, deren Inneres über feine
Zerstäubungsdüsen 9 mit dem
Inneren des Kanals in Verbindung steht. Die Zerstäubungsdüsen 9 können entweder
als sehr kleine Bohrungen oder als extra einzusetzende Düsen ausgeführt sein.
Wird im Kühlbetrieb
ein flüssiges Kältemittel
in fein zerstäubter
Form eingelassen, so erfolgt dieser Einlass zunächst in den Kanal 6'', der im Heizbetrieb als Heißgaseinlass
benutzt wird. Auf diese Weise übernimmt
der Heißgaseinlass
die Funktion einer vorgelagerten Gaskammer, ohne die Baugröße des Plattenwärmeübertragers
zu erhöhen. Das
fein zerstäubte
Kältemittel
wird über
die Öffnungen 8 in
der Wandung des die Zerstäubungslanze umgebenden
Kanals 6'' in die entsprechenden
Plattenzwischenräume
geleitet.
-
4 zeigt
eine seitliche Schnittdarstellung zweier Segmente 1, 1' eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers,
die einen von Kältemittel durchströmten Plattenzwischenraum 11 begrenzen. Die
weitgehend parallel angeordneten Platten sind so strukturiert, dass
sie konkave und konvexe Bereiche aufweisen, wobei die konvexen Bereiche
einer Platte so weit in konkave Bereiche der jeweils benachbarten
Platte hineinragen, dass ein freier Fall eines Tropfens von einem
hochliegenden Einlass zu einem tiefliegenden Auslass sicher verhindert
wird. Die auf diese Weise wellenförmig strukturierten Platten sind
somit in einem Abstand zueinander angeordnet, der kleiner als die
Amplitude der Wellenstruktur ist. Dadurch wird ein freier Fall eines
Tropfens von einem hochliegenden Fluideinlass zu einem tiefliegenden Auslass
sicher verhindert. Dieser die Betriebssicherheit erhöhende Effekt
kann auch durch eine andere Strukturierung, die eine optische Durchsicht
durch den vom Kältemittel
zu durchströmenden
Bereich vollständig
verhindert, bewirkt werden.
-
Die
wellenförmige
Strukturierung der einzelnen plattenförmigen Segmente dient gleichzeitig
der Oberflächenvergrößerung und
bei entsprechender Ausrichtung der Strömungsleitung.
-
5 zeigt
ein Anschlussschema einer Heizungsanlage mit einer reversiblen Wärmepumpe
und einem erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertrager 12 mit
Strömungsverlauf
(dargestellt durch gestrichelte Pfeile) im Heizbetrieb. Ein Kältemittel,
welches in einem als Verdampfer wirkenden Wärmeübertrager 13 in Kontakt
zu einem Bezugsreservoir verdampft, wird über ein Mehrwegeventil 14 einem
Verdichter 15 zugeleitet und komprimiert, wodurch sich seine
Temperatur erhöht.
Dieses nunmehr als Heißgas
zu bezeichnende Kältemittel
durchströmt
zunächst
einen Wärmeübertrager 16,
welcher der Warmwasserbereitung dient. Anschließend wird es über ein
Mehrwegeventil 17 dem Heißgaseinlass eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers 12 zugeleitet,
in welchem ein großer
Teil der im Heißgas
gespeicherten Energie auf einen Heizkreislauf für die Beheizung von Innenräumen übertragen
wird. Dabei erfolgt die Rückverflüssigung
des Kältemittels. Das
nunmehr flüssige
Kältemittel
wird am Kältemittelauslass
abgesaugt und über
ein Expansionsventil 18 geleitet, wobei sich seine Temperatur
weiter verringert, bevor es erneut dem als Verdampfer wirkenden Wärmeübertrager 13 in
Kontakt zu einem Bezugsreservoir zugeleitet wird und Energie aus
dem Bezugsreservoir aufnehmen kann. Als Bezugsreservoir dient beispielsweise
eine auf Außen-
oder Bodentemperatur befindliche große Wassermenge.
-
6 zeigt
ein Anschlussschema einer Heizungsanlage mit einer reversiblen Wärmepumpe
und einem erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertrager 12 mit
Strömungsverlauf
(dargestellt durch gestrichelte Pfeile) im Kühlbetrieb. Ein gasförmiges Kältemittel,
welches in einem als Verflüssiger
wirkenden Wärmeübertrager 13 in
Kontakt zu einem Bezugsreservoir kondensiert, wird über ein
Expansionsventil 19 abgekühlt und einem hochliegenden
Einlass eines erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers 12,
in welchen der Einlass in fein zerstäubter Form erfolgt, zugeleitet.
Im Plattenwärmeübertrager 12 besteht Wärmekontakt
zu einem in diesem Fall als Kühlkreis wirkenden
Heiz-/Kühlkreis
einer Heizungsanlage. Durch Energieübertragung vom Kühlkreis
auf das fein zerstäubte
Kältemittel
erfolgt dessen Erwärmung und
Verdampfung. Das nunmehr wieder gasförmige Kältemittel wird am tiefliegenden
Kältemittelauslass abgesaugt
und über
ein Mehrwegeventil 14 einem Verdichter zugeführt und
komprimiert, wodurch sich seine Temperatur weiter erhöht. Anschließend erfolgt eine
Durchleitung durch einen Wärmeübertrager 16, welcher
der Warmwasserbereitung dient, bevor es erneut dem als Verflüssiger wirkenden
Wärmeübertrager 13 in
Kontakt zu einem Bezugsreservoir zugeleitet wird und Energie an
das Bezugsreservoir abgeben kann.
-
Die
dargestellte Anlage enthält
zusätzliche Mehrwege-Ventile 14, 17 und
ein zusätzliches
Expansionsventil 19 bei ansonsten mit herkömmlichen Anlagen
vergleichbarem Installationsaufwand. Die Fließrichtung des Kältemittels
ist automatisch steuerbar. Der Verdichter 15 kann seine
Förderrichtung
in beiden Betriebsmodi beibehalten und die Richtung der Durchströmung des
Plattenwärmeübertragers 12 ändert sich
in keinem der Fluidkreisläufe,
wodurch er stets im Gegenstrombetrieb gefahren werden kann.
-
Die 7a und 7b zeigen
Wärmeübertrager-Diagramme
im Gleichstrom (7a) – und
im Gegenstrombetrieb (7b) in relativen Einheiten. Die Wärmeübertragerdiagramme
stellen den Temperaturverlauf des Kältemittels des im Heiz-/Kühlkreis
befindlichen Heizungswassers im Kühlbetrieb über der übertragenen Energiemenge dar.
Charakteristische Temperaturen sind:
tVL Vorlauftemperatur
tRL Rücklauftemperatur
des
Heizungswassers sowie
t0 Verdampfungstemperatur
tSG Sauggastemperatur
des Kältemittels.
-
Für den sicheren
Betrieb des notwendigerweise enthaltenen Verdichters wird das Kältemittel nach
der Verdampfung noch etwa um 5 K überhitzt. Dadurch wird auch
bei relativ unstrukturierten plattenförmigen Segmenten sichergestellt,
dass keine Flüssigkeitstropfen
mitgerissen werden, die zu Flüssigkeitsschlägen und
somit zu Beschädigungen
des Verdichters führen
würden.
-
Es
ist ersichtlich, dass beim Gegenstrombetrieb die Verdampfungstemperatur
t0 wesentlich höher liegen kann als im Gleichstrombetrieb.
Je höher die
Verdampfungstemperatur liegt, desto höher ist der Verdampfungsdruck
und desto niedriger ist die erforderliche Verdichtungsarbeit, um
vom Verdampfungsdruck auf Kondensationsdruck zu gelangen. Pro Kelvin
Verdampfungstemperaturanhebung verringert sich der in eine derartige
Anlage einzuspeisende Elektroenergiebedarf um etwa 3 %. Die Verdampfungstemperatur
kann beim Wechsel von der Gleichstrom- zur Gegenstrombetriebsart
ungefähr um
den Betrag der Sauggasüberhitzung
tSG – t0 angehoben werden, was den Strombedarf im
Kühlbetrieb um über 10 %
verringert und einen entscheidenden Vorteil bei der Verwendung eines
erfindungsgemäßen Plattenwärmeübertragers
darstellt.
-
- 1
- plattenförmiges Segment
- 1'
- plattenförmiges Segment
- 2
- tiefliegender
Flüssigkeitseinlass
- 3
- hochliegender
Flüssigkeitseinlass
- 4
- tiefliegender
Auslass für
Kältemittel
- 5
- durchbrochener
Wandbereich
- 6
- Kanal
als Kältemitteleinlass
- 6'
- Bereich
als Kältemitteleinlass
- 6''
- Kanal
als Kältemitteleinlass
- 7
- Kanal
als Kältemittelauslass
- 7'
- Bereich
als Kältemittelauslass
- 7''
- koaxiale
Zerstäubungslanze
- 8
- Öffnungen
- 9
- Sprühdüsen/Zerstäubungsdüsen
- 10
- Trennwand
- 11
- Plattenzwischenraum
- 12
- Plattenwärmeübertrager
- 13
- Wärmeübertrager
- 14
- Mehrwegeventil
- 15
- Verdichter
- 16
- Wärmeübertrager
- 17
- Mehrwegeventil
- 18
- Expansionsventil
- 19
- Expansionsventil