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Die
Erfindung betrifft einen Zugmitteltrieb nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erfassung
des Verschleißes
eines endlosen Zugmittels mit einem metallischen Kern eines derartigen
Zugmitteltriebs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
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Stand der
Technik
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Bei
heutigen Verbrennungsmotoren, aber auch bei anderen Antrieben werden
heute sehr häufig
Zugmitteltriebe eingesetzt. Dabei kommen insbesondere auch Zugmitteltriebe
mit Zugmitteln aus Kunststoff, Gummi oder ähnlichen Materialien mit metallischem
Kern zur Kraftübertragung
von zum Beispiel der Kurbel- zur Nockenwelle oder von einer Hauptwelle
zu einer Nebenwelle, um z.B. einen Lader, einen Kompressor oder
dergleichen anzutreiben, zum Einsatz. Die Antriebsriemen unterliegen
einem hohen Verschleiß und
müssen
deshalb in regelmäßigen Wartungsintervallen
ausgetauscht werden. Das Verschleißbild zeigt sich dabei in den
meisten Fällen in
einer Änderung
der Elastizität
des Antriebsriemens, Bildung von Haarrissen, im Falle von Zahnriemen
einer Abnutzung der Verzahnung oder dem Ausfall einzelner Zähne und
teilweise auch in einer Dickenänderung.
Ein Nichteinhalten der Wartungsintervalle kann zu erheblichen Störungen führen. So
kann z.B. bei einer Steuerung des Ventiltriebes in einem Verbrennungsmotor
mittels eines Zahnriemens bei einem Bruch des Zahnriemens der Kolben
auf die Ventile aufschlagen, wodurch der Motor zerstört wird. Als
Folge davon ist ein Austausch des Motors erforderlich, zumindest
aber aufwendige und damit auch teuere Reparaturen. Darüber hinaus
können
erhebliche Verkehrsbehinderungen damit verbunden sein.
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Es
besteht daher der Wunsch, den Momentanzustand eines endlosen Zugmittels
hinsichtlich des Erreichens der Verschleißgrenze zu überwachen, um derartigen Schäden vorzubeugen.
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Aus
der nicht vorveröffentlichten
Anmeldung
DE 10 2004 060
067.8 der Anmelderin gehen ein gattungsgemäßer Zugmitteltrieb
sowie ein Verfahren zur Erfassung des Verschleißes eines endlosen Zugmittels
und ein endloses Zugmittel für
einen solchen Zugmitteltrieb hervor mit einer optischen Abtasteinrichtung
zur Abtastung der Oberfläche
des Zugmittels. Hierbei wird das Zugmittel mittels eines Lichtstrahls,
insbesondere mittels eines Laserstrahls optisch abgetastet und anhand
des auf diese Weise erfassten Abtastsignals auf den Zustand des
Zugmittels geschlossen. Das Zugmittel weist dabei vorzugsweise eine
beschichtete, Lichtstrahlen reflektierende, beugende, brechende
oder absorbierende Oberfläche
auf. Zur Abtastung des Zugmittels ist hierzu bevorzugt eine Spannvorrichtung
vorgesehen, die der Abtasteinrichtung derart gegenüberliegend
angeordnet ist, dass das Zugmittel im Bereich der Abtasteinrichtung über eine
Spannrolle so umgelenkt wird, dass die beschichtete Seite des Zugmittels
der Abtasteinrichtung zugewandt ist. Durch die Spannrolle werden
eventuell vorhandene Risse besonders stark aufgeweitet, wodurch
eine verbesserte Abtastung der Oberfläche möglich ist.
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Eine
solche Abtastung erfordert die Anordnung einer zusätzlichen
Spannvorrichtung. Darüber hinaus
muss zur optimalen Abtastung die Oberfläche des Zugmittels beschichtet
sein.
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In
vielen Fällen
ist es weder möglich
eine Spannrolle anzuordnen, noch ist die Verwendung eines speziellen
mit einer beschichteten Oberfläche versehenen
Zugmittels wünschenswert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zugmitteltrieb
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass beliebige – auch bestehende – Zugmitteltriebe
auf technisch einfach zu realisierende Weise zuverlässig abgetastet werden
können.
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Insbesondere
soll es auch möglich
sein, bestehende Zugmitteltriebe entsprechend nachzurüsten.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 und
5.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweils auf diese unabhängigen Ansprüche rückbezogenen
Unteransprüche.
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Grundidee
der Erfindung ist es, den metallischen Kern des Zugmittels für die Abtastung
und die Bestimmung dessen Verschleißes zu verwenden. Hierzu ist
eine Abtasteinrichtung vorgesehen, welche Wirbelströme in dem
metallischen Kern des Zugmittels induziert und mittels Sensormitteln
die Störung und/oder
die Schwächung
des Erregerfeldes detektiert. Die von den Sensormitteln ausgegebenen
Sensorsignale werden in einer Signalverarbeitungsrichtung verarbeitet
und ausgewertet, um so eine Aussage über den Verschleiß des Zugmittels
zu treffen. Dabei macht die Erfindung sich zunutze, dass bei einem verschlissenen
Zugmittel praktisch immer auch der metallische Kern, der beispielsweise
durch Stahldrähte
gebildet wird, beschädigt
ist. So können
beispielsweise die Stahldrähte
Risse aufweisen, welche zur Schwächung
oder Störung
des ursprünglichen Erregerfelds
durch die induzierten Wirbelströme
führen.
Die Auswertung des Sensorsignals kann beispielsweise durch eine
elektronische Schaltungseinrichtung realisiert werden, die diese
Störung und/oder
Schwächung
kompensiert und misst.
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Bevorzugt
wird dabei in der Signalverarbeitungsrichtung ein Vergleich des
von den Sensormitteln empfangenen Signals mit einem Referenzsignal vorgenommen.
Dieser Vergleich kann durch einen Muster- und/oder Signalpegel-
und/oder Häufigkeits- und/oder
Wiederholraten- und/oder Differenzvergleich erfolgen.
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Die
Abtastung kann rein prinzipiell beim Stillstand des Zugmittels oder
auch während
des Betriebs des Zugmitteltriebs, das heißt bei einer Bewegung des Zugmittels
in vorgebbaren Zeit- oder Winkelintervallen eines das Zugmittel
antreibenden Antriebsele ments oder permanent erfolgen. Eine vorteilhafte
Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, die Abtastung in vorgebbaren
Zeitintervallen synchronisiert mit der Drehzahl eines Antriebselements
oder mit der Drehzahl einer Kurbelwelle oder mit der Drehzahl einer
Nockenwelle einer Brennkraftmaschine vorzunehmen.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch
die Stirnansicht einer Brennkraftmaschine mit einer von der Erfindung
Gebrauch machenden Abtasteinrichtung zur Erfassung des Verschleißes eines
endlosen Zugmittels und
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2 detailliert
die Anordnung des Sensormittels der erfindungsgemäßen Abtasteinrichtung
an einem endlosen Zugmittel unter Weglassung einer Riemenscheibe, über die
das Zugmittel läuft.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
schematisch ein Motor 100, beispielsweise eine Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs, dargestellt, dessen Kurbelwelle 110 eine Riemenscheibe 115 antreibt, über welche
beispielsweise ein Zahnriemen 120 mit Zähnen 122 läuft, der zusätzlich über Riemenscheiben 130, 140, 150 in Form
von Zahnrädern
auf den Antriebswellen beispielsweise einer Wasserpumpe 135,
einer Servopumpe 145 sowie einer Lichtmaschine 155 gelegt
ist.
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Die
gesamte Anordnung stellt einen Zugmitteltrieb dar, wobei das Zugmittel
durch den Zahnriemen 120 gebildet wird. Ein Zahnriemen 120 als
Zugmittel ermöglicht
einen formschlüssigen
Zugmitteltrieb und so auch den Antrieb einer Vielzahl von Aggregaten,
bei spielsweise Generatoren, Ventilatoren, Wasserpumpen, Klimakompressoren,
Lenkhilfspumpen und dergleichen.
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An
dem Motor 100 ist stirnseitig im Bereich des Zugmitteltriebs
eine Abtasteinrichtung 170 angeordnet, die nachfolgend
in Verbindung mit 2 näher erläutert wird.
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Die
Abtasteinrichtung 170 dient zur Abtastung von Zugmitteln 120,
die einen Kern aus Stahldrähten
oder dergleichen aufweisen. Die Abtastung erfolgt berührungslos
mittels eines Wirbelstromsensors. Die Abtastung kann dabei im Stillstand
der Brennkraftmaschine 100 und damit auch bei stillstehendem
Zahnriemen 120 erfolgen oder auch während des Betriebs der Brennkraftmaschine 100 permanent
oder auch nur in bestimmten Zeit- oder
Winkelintervallen erfolgen. Dabei kann eine Synchronisation mit
der Drehzahl beispielsweise der Kurbelwelle 110 vorgesehen
sein.
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Der
Wirbelstromsensor 170 erzeugt zur Abtastung des Zugmittels 120 ein
konstantes Erregerfeld, das beispielsweise durch eine Erregerspule oder
einen Schwingkreis oder dergleichen erzeugt wird, welches in den
den Kern des Zahnriemens 120 bildenden Stahlfäden 123 einen
Wirbelstrom hervorruft. Durch die induzierten Wirbelströme wird
das ursprüngliche
Erregerfeld definiert geschwächt
oder gestört.
Dies kann durch eine in der Abtasteinrichtung 170 vorgesehene
elektronische Schaltung oder durch ein entsprechend implementiertes
Programm kompensiert und gemessen werden. Das Ausgangssignal wird
sodann in der Steuereinrichtung 200, beispielsweise einem
Steuergerät
der Brennkraftmaschine verarbeitet.
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Die
Messung und Kompensation des Störfeldes
kann dabei permanent oder auch nur in bestimmten Zeiten in Winkelintervallen
erfolgen, wobei stets ein Abgleich des Erregerfeldes mit dem Störfeld erfolgt.
Durch eine charakteristische Änderung
des Störfeldes,
die beispielsweise durch einen gebrochenen Stahlfaden, in 2 mit 124 schematisch
dargestellt, im Inneren des Zahnriemens 120 hervorgerufen
wird, und in Folge davon durch eine Änderung des induzierten Wirbelstromes,
wird das Erregerfeld signifikant gestört. Dieses Signal kann in dem
Steuergerät 200 ausgewertet
werden. Dabei kann ein Vergleich des abgetasteten Signals mit einem
in einer Speichereinrichtung des Steuergeräts 200 gespeicherten
Referenzsignal erfolgen, wobei ein Muster-, Signalpegel-, Häufigkeits- ,
Wiederholraten- oder Differenzvergleich oder eine Kombination dieser
Vergleiche stattfinden kann. Aufgrund dieses Vergleichs kann auf
den momentanen Zustand des Zahnriemens 120 geschlossen
werden, wobei davon ausgegangen wird, dass bei einem Bruch eines
Stahlfadens 123 auch ein signifikanter Verschleiß der Zähne 122 oder
beispielsweise auch ein Ausfall eines oder mehrerer Zähne 122 vorliegen
kann, da nur ein Zahnriemen 120 mit einer hohen Laufleistung
und einem entsprechenden Verschleiß Brüche der Stahlfäden 123 zeigt.