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Die
Erfindung betrifft die Auslegung sowie den Betrieb einer magerlauffähigen Brennkraftmaschine
jeweils gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen
Ansprüche.
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Bekannte
zur Abgasreinigung eingesetzte Katalysatorsysteme für magerlauffähige Brennkraftmaschinen
umfassen häufig
mindestens einen motornah angeordneten, kleinvolumigen Vorkatalysator und
mindestens einen weiter stromab des Vorkatalysators angeordneten
größeren Hauptkatalysator. Derartige
Katalysatorsysteme sind häufig
als Oxidationskatalysatoren zur Konvertierung von unverbrannten
Kohlenwasserstoffen (HC) und Kohlenmonoxid (CO), als Reduktionskatalysatoren
zur Reduzierung von Stickoxiden (NO
x) oder
als Dreiwegekatalysatoren zur gleichzeitigen oxidativen und reduktiven Konvertierung
von Schadstoffen ausgestaltet. Gegenwärtig erfordert die Realisierung
von Konzepten magerlauffähiger
Brennkraftmaschinen den Einsatz von Mager-Katalysatoren, die in mageren Betriebsphasen
in denen die Brennkraftmaschine mit einem sauerstoffreichen Luft-Kraftstoffgemisch
(mit Lambda > 1) beaufschlagt
wird, Stickoxide NO
x einspeichern, um diese
in fetten Betriebsphasen (mit Lambda < 1) wieder freizusetzen und zu reduzieren.
Derartige NO
x-Speicherkatalysatoren erweitern
den zulässigen
Lambda > 1 Bereich
eines mit Last-Drehzahl-Kernfeldes einer derartigen Brennkraftmaschine,
stellen jedoch hohe Anforderungen an die Motorsteuerung, um unter
möglichst
vielen Betriebsbedingungen ein Optimum hinsichtlich der Abgasschadstoffemission
und des Kraftstoffverbrauchs zu erzielen. Problematisch ist dabei
insbesondere, dass ein NO
x-Speicherkatalysator
hohe Herstellungskosten aufweist und bei magerem Abgas nur in einem
relativ schmalen Temperaturbereich ausreichend hohe Stickoxidkonvertierungsraten
erreicht und daher in einem weiten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
in diesem Temperaturbereich gehalten werden muss, um den Magerbetrieb
zu ermöglichen.
Der Magerbetrieb muss insbesondere verlassen werden, wenn die Katalysatortemperatur über eine
obere Temperaturgrenze steigt, wie es beispielsweise mit steigenden
Fahrzeuggeschwindigkeiten oder höheren
Belastungen auftreten kann. Durch Alterungsprozesse des NOx-Speicherkatalysators
kann sich das Emissionsverhalten eines derartigen magerlauffähigen Motors
im Magerbereich im Laufe der Zeit verschlechtern. Um eine vorgeschriebene
Emissionsstabilität
zu gewährleisten,
ist es daher aus dem Stand der Technik bekannt, das sogenannte Magerbetriebsfenster,
in dem ein derartiger Motor mit einem mageren Gemisch betrieben
wird, einzuschränken. So
ist beispielsweise aus der
DE
198 50 786 A1 ein Verfahren zur Regelung eines NOx-Adsorberkatalysators
bekannt, bei dem der Magerbetrieb gesperrt wird, wenn die Katalysatortemperatur
kleiner als eine vorbestimmte minimale Grenztemperatur oder größer als
eine vorgegebene maximale Grenztemperatur ist, wobei die minimale
und maximale Grenztemperatur veränderbare
Größen sind.
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Ferner
weisen heutige NOx-Katalysatoren gegenüber Dreiwegekatalysatoren
eine deutlich geringere Hochtemperaturstabilität auf. Eine starke thermische
Belastung ist insbesondere in Betriebspunkten der Brennkraftmaschine
mit Vollgas oder oberer Teillast zu erwarten. Neben einer temperatur-protektiven
Auslegung der Abgasanlage ist daher häufig eine thermische Bauteilschutzstrategie
notwendig, um das Katalysatorsystem auch bei stark dynamischen Fahrzuständen nicht
oberhalb der thermischen Belastbarkeitsgrenze zu betreiben, was
eine unzulässig
starke Alterung des Katalysatorsystems zur Folge haben könnte.
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Zum
Bauteilschutz des Katalysatorsystems gegen eine zu hohe thermische
Belastung kann die Brennkraftmaschine mit einem angefetteten Motor-Lambdawert
betrieben werden. Dabei wird ein Luft-Kraftstoffgemisch verwendet,
das einen höheren Anteil
an Kraftstoff aufweist als zur Realisierung der geforderten Leistung
benötigt
wird. Der überschüssige Kraftstoff
wird unverbrannt durch den Brennraum des Motors befördert und
kühlt als
unverbrannter Teil des Abgases den Katalysator. Die Anfettung des Luft-Kraftstoffgemischs
führt zu
einem deutlich höheren
Kraftstoffverbrauch, als es für
den Betrieb bei der angeforderten Leistung notwendig wäre. Ferner
kann bei derartiger Anfettung das für die katalytische Abgasreinigung
mit einem Dreiwegesystem optimale Luft-Kraftstoffverhältnis Lambda
= 1,0 häufiger
nicht eingehalten werden, so dass die Konvertierungsleistung des
Abgasreinigungssystems sinkt.
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Vor
allem für
kleinere und drehmomentorientierte Brennkraftmaschine deren Einsatz
in kompakten Automobilien attraktiv ist, sind Abgasturboladerkonzepte
von Bedeutung, mit denen die Leistungsdichte bei gleichem Hubvolumen
erhöht,
eine Drehmomentsteigerung erreicht und darüber hinaus ein Downsizing größerer Motoren
verwirklicht werden kann. Problematisch bei dem Einsatz von Abgasturboladern
bei magerlauffähigen
Brennkraftmaschinen ist jedoch die erhöhte thermische Belastung der
abgasführenden
Teile, sowie eine negative Beeinflussung des Ansprechverhaltens
von NOx-Speicherkatalysatoren.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher eine Auslegung einer magerlauffähigen Brennkraftmaschine,
um auf einfache Weise der Kennfeldbereich eines Betriebs mit Lambda > 1 gegenüber einem
Dreiwegekatalysator zu vergrößern.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
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Erfindungsgemäß wird bei
einem gattungsgemäßen Verfahren
ein Katalysator gewählt,
der eine Dreiwegebeschichtung mit einer zusätzlichen NOx-Speicherkomponente
aufweist und im Magerbetrieb bei Teillast innerhalb eines Zeitintervalls
zwischen 20 und 60 Sekunden eine 50%-NOx-Sättigung erreicht.
Das Sättigungsverhalten
eines typischen Dreiwegekatalysators für NOx im
Magerbetrieb bei Teillast ist durch eine 50%-NOx-Sättigung
innerhalb eines Zeitintervalls zwischen 2 und 10 Sekunden charakterisiert.
Als 50%-NOx-Sättigung wird dabei eine Reduktion
der vor dem Katalysator vorliegenden NOx-Konzentration
im Abgas um 50% stromab des Katalysators bezeichnet. Im Unterschied
hierzu weist ein NOx-Speicherkatalysator
eine 50%-NOx-Sättigung im Magerbetrieb bei
Teillast innerhalb eines Zeitintervalls zwischen 350 und 550 Sekunden
auf. Gegenüber
dem zwar von den Herstellungskosten günstigen aber aufgrund des ungünstigen
NOx-Sättigungsverhalten
im Magerbetrieb bei Teillast nicht einsetzbaren Dreiwegekatalysators,
weist der NOx-Speicherkatalysator ein günstigeres
NOx-Sättigungsverhalten
auf, was jedoch mit höheren
Herstellungskosten, einem höheren
Aufwand zur NOx-Regenerationssteuerung und
einer fehlenden Hochtemperaturbeständigkeit erkauft werden muss.
Die erfindungsgemäße Lösung, bei
der gezielt eine 50%-NOx-Sättigung
innerhalb eines Zeitintervalls zwischen 20 und 60 Sekunden im Magerbetrieb
bei Teillast vorgesehen ist, vermeidet dagegen die Nachteile der
konventionellen Auslegungen einer magerlauffähigen Brennkraftmaschine mit
einem Dreiwegekatalysator oder einem NOx-Speicherkatalysator.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die
Auslegung wird vereinfacht, wenn der Katalysator auf eine 50%-NOx-Sättigung
zumindest in einem Betriebspunkt mit einer Drehzahl von 2.000 1/m
einer Last von 3 bar, einer Katalysatortemperatur von 350°C und einem
NOx-Massenstrom von 5 mg/sec ausgelegt wird.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn
der Katalysator beim Magerbetrieb eine Arbeitstemperatur in einem
Bereich von 300°C
und 350°C aufweist.
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Eine
weitere Vereinfachung der Auslegung wird erreicht, wenn der Katalysator
eine NOx-Konversionsrate
von mehr als 90 Prozent bei einem Abgasmassenstrom in einem Bereich
zwischen 10 und 60 kg/h und einem NOx-Massenstrom
zwischen 2 und 15 m/sec bei einer Drehzahl in einem Bereich zwischen
2.000 und 2.500 1/sec und einer Last in einem Bereich zwischen 2
und 5,5 bar ausgelegt ist.
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Als
zusätzliche
NOx-Speicherkomponente gegenüber einer
Dreiwegebeschichtung sind Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, vorzugsweise
Barium-Verbindungen vorgesehen.
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Wenn
die Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader versehen ist, lässt sich
eine Leistungsverdichtung, eine Drehmomentsteigerung und ein Downsizing
mit einem geringen Kraftstoffverbrauch, wie er mit einer magerlauffähigen Brennkraftmaschine
erreichbar ist, sowie der Einhaltung einer hohen Abgasqualität, insbesondere
nach EU-Norm EU
4 erreichen.
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Es
ist zweckmäßig den
Katalysator motornah gegebenenfalls unmittelbar nach einem Abgaskrümmer, oder
gegebenenfalls unmittelbar nach einem Abgasturbolader anzuordnen.
Bevorzugt ist es, wenn zwischen Katalysatoreingang und Motorausgange
eine Abgaslauflänge
in einem Bereich zwischen 50 und 75 cm vorgesehen ist. Eine motornahe Anordnung
des Katalysators, insbesondere in einem Bereich von 50 bis 75 cm
wird ermöglicht,
wenn die zusätzliche
NOx-Speicherkomponente hochtemperaturbeständig ist.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Brennkraftmaschine mit
einem Steuerungssystem zur Regeneration des Katalysators ausgestattet,
wobei das Steuerungssystem zumindest einen in der Abgasanlage angeordneten
Lambdasensor umfasst. Bevorzugt ist, wenn das Steuerungssystem mit
einem stromauf des Katalysators angeordneten Lambdasensor ausgestattet
ist. Die Kosten für
stromab des Katalysators ansonsten angeordnete Lambda- oder NOx-Sensoren können eingespart werden. Es versteht
sich, dass in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch
stromab des Katalysators vorgesehene Lambdasensoren Bestandteile
eines Katalysatorsteuerungssystems sein können.
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Die
Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Betrieb einer magerlauffähigen Brennkraftmaschine
mit einer mit einem Katalysator versehenen Abgasanlage wobei der
Katalysator eine Dreiwegebeschichtung mit einer zusätzlichen
NOx-Speicherkomponente aufweist, die derart
gewählt
ist, dass eine Anfettung des Luft/Kraftstoffgemischs zum Bauteilschutz
erst bei einer Temperatur von mehr als 400°C, 500°C, 600°C, 700°C, 800°C, 900°C, 1000°C, 1100°C oder 1200°C erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Brennkraftmaschine keine aktive Regelung
der NOx-Regeneration auf. Statt der aktiven
Regelung der NOx-Regeneration erfolgt hier eine zufällige Regelung
im Zusammenhang mit den abwechselnden Mager- und Fettphasen, wie
sie von der Motorsteuerung entsprechend dem jeweiligen aktuellen
Fahrverhalten eingestellt werden.
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Bevorzugt
ist eine Auslegung, wobei der Katalysator nach einer Ofenalterung
bei 900°C
und 10 Stunden in einem alternierenden Betrieb zwischen Volllast
und Schub eine Verminderung der NOx-Konversionsrate
um weniger als 20 Prozent gegenüber einem
gealterten Katalysator aufweist, da damit eine hohe Abgasstabilität zu erreichen
ist.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch unabhängig von
der Zusammenfassung in den Ansprüchen
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung
anhand von Zeichnungen.
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Die
Zeichnungen zeigen in
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1 eine
magerlauffähige
Verbrennungskraftmaschine mit einer Abgasanlage
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2 das
zeitliche NOx-Sättigungsverhalten im Magerbetrieb
von verschiednen Auslegungskonzepten einer Brennkraftmaschine
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3 Kenndfeldbereiche
mit Magerbetrieb für
verschiedene Katalysatorkonzepte.
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Der
in 1 schematisch dargestellte magerlauffähige Verbrennungsmotor 1 ist
vorzugsweise ein direkt einspritzender Ottomotor oder ein Dieselmotor
und hat einen Lufteinlasskanal 2 und ein Abgasreinigungssystem 3,
mit einer Abgasturboladeeinrichtung 4. Motornah ist im
Abgasreinigungssystem 3 eine Katalysatoreinrichtung 5 angeordnet,
die im Folgenden noch genauer beschrieben wird. Abweichend von 1 kann
auch auf die Abgasturboladeeinrichtung 5 verzichtet werden.
Stromab der Katalysatoreinrichtung 5 ist ein weiterer Katalysator 7 angeordnet.
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Abweichend
von 1 kann auch auf den weiteren Katalysator 7 verzichtet
werden. Im Lufteinlass-kanal 2 ist eine Drosselklappe 8 angeordnet,
die beispielsweise mittels eines Stellmotors 9 zu öffnen und
zu schließen
ist. Zur Kontrolle der Turboladeeinrichtung ist ein Stellmittel 10 vorgesehen,
das mit einem Motorsteuergerät 13 verbunden
ist.
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Eine
Lambdasonde 12 ist im Abgasreinigungssystem 3 stromaufwärts der
Katalysatoreinrichtung 5 angeordnet, mit der der Sauerstoffgehalt des
Abgases ermittelt werden kann. Eine weitere Lambdasonde 12' kann stromaufwärts des
Katalysators 7 angeordnet sein. Die Lambdasonden 12, 12' können als
Zwei-Punkt- oder als Breitbandsonden ausgeführt sein. Stromab des Katalysators 7 ist
ein optionaler NOx-Sensor 14,
ggf. mit einem Ausgang für
ein Zwei-Punkt- und/oder ein Breitband-Lambdasignal angeordnet. Bevorzugt ist
jedoch abweichend von der 1 eine Ausführungsform
ohne NOx-Sensor. Die Signale der Lambdasonde 12 und ggfs.
des NOx-Sensors 14 werden einem Steuergerät 13 zugeführt, welches
insbesondere den Stellmotor 9 der Lufteinlassdrossel 8 und
das Stellmittel 10 ansteuert. Ferner erhält das Steuergerät 13 weitere
motorrelevante Werte, wie bspw. die Drehzahl N des Motors und sowie
den Lastwert.
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Der
Verbrennungsmotor 1 wird derart betrieben, dass eine den
vorgeschriebenen Abgasgrenzwerten entsprechende Emission an Schadstoffen, insbesondere
Kohlenwasserstoffen (HC), Kohlenmonoxid (CO) und/oder Stickoxid
(NOx) nicht überschritten
wird. Besonders bevorzugt ist ein Betrieb mit einem mageren Gemisch.
Die Höhe
der Grenzwerte wird üblicherweise
während
sogenannter Fahrzyklen vorgeschrieben. In den EU-Ländern wird
beispielsweise gemäß der EU-Richtlinie
91/441/EWG von dem neuen europäischen
Fahrzyklus NEFZ ein Geschwindigkeitsprofil vorgegeben, das einem
typischen Stadt- und Überlandverkehr
entsprechen soll. Ein Test entsprechend dem NEFZ hat eine Gesamtdauer
von 1180 s, wobei die zurückgelegte
Fahrstrecke 11,007 km beträgt.
Die gemessenen kumulierten Emissionen während des Fahrzyklus werden
auf die Fahrstrecke bezogen.
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Zur
Sicherung des Bauteilschutzes ist ein gewisser zeitlicher Anteil
des Betriebes der Brennkraftmaschine nur mit Anfettung des Motor-Lambda-Werts
während
des NEFZ oder eines anderen Fahrprofils, insbesondere bei einem
Betrieb mit Vollast oder einer oberen Teillast möglich.
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Erfindungsgemäß wird zur
Auslegung einer magerlauffähigen
Brennkraftmaschine ein Katalysator 5 mit einer Dreiwegebeschichtung
mit einer zusätzlichen
NOx- Speicherkomponente
eingesetzt, die im Magerbetrieb bei Teillast eine 50%-NOx-Sättigung innerhalb
eines Zeitintervalls zwischen 20 und 60 Sekunden erreicht. Der Katalysator 7 kann
ebenso wie der Katalysator 5 oder auch konventionell aufgebaut sein.
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In 2 ist
zur Veranschaulichung das NOx-Sättigungsverhalten
von drei Auslegungskonzepten dargestellt. Dabei wird das Verhältnis der NOx-Konzentration im Abgas relativ zur NOx-Konzentration stromauf des Katalysators
in Abhängigkeit
von der Zeit dargestellt. Zum Zeitpunkt t = 0 wird ein NOx-freier Katalysator im Magerbetrieb mit
Abgas beaufschlagt. Die Ordinate beschreibt das Verhältnis zwischen
NOx-Konzentration
stromab des Katalysators zur NOx-Konzentration
stromauf des Katalysators. Bei dem erfindungsgemäßen Katalysator mit einer zusätzlichen
NOx-Speicherkomponente
nach ca. 30 bis 60 Sekunden das genannte Verhältnis auf 50% angestiegen.
Diese Kurve ist in 2 mit B bezeichnet. Im Vergleich
dazu ist der Kurve A das NOx-Sättigungsverhalten
eines Dreiwegekatalysators ohne zusätzliche NOx-Speicherkomponente
beschrieben. Eine 50%-NOx-Sättigung
ist im Fall der Kurve A innerhalb eines Zeitintervalls zwischen
2 und 10 Sekunden erreicht. Dem entspricht eine nur geringe NOx-Speicherfähigkeit des Dreiwegekatalysators ohne
zusätzliche
NOx-Speicherkomponente.
Mit C ist die Kurve bezeichnet, die das NOx-Sättigungsverhalten
eines konventionellen NOx-Speicherkatalysators beschreibt.
Dieser erreicht in einer Zeit die in einem Zeitintervall zwischen
350 und 550 Sekunden liegt eine 50%-NOx-Sättigung. Der Betriebspunkt
der Brennkraftmaschine liegt in allen Fällen A, B, C in einem Teillastbereich
bei einer Drehzahl von 2.000 1/min einer Last von 3 bar, einer Arbeitstemperatur von
350°C im
Katalysator bei einem NOx-Massenstrom von
5 mg/sec.
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Der
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
Katalysator 5 entspricht in seinem Aufbau weitgehend dem
bekannten Dreiwegekatalysator und weist einen wabenförmigen Träger mit
einer als Washcoat ausgebildeten Oberfläche mit einer Edelmetallbeladung
auf. Allerdings enthält
die Beschichtung zusätzlich
NOx-Speicherkomponenten, durch
die die NOx-Speicherfähigkeit gegenüber der eines
Dreiwegekatalysators verbessert wird. Bei den zusätzlichen
NOx-Speicherkomponenten handelt es sich
um Alkali- oder Erdalkaliverbindungen. Bevorzugt sind Barium-Verbindungen, beispielsweise
Bariumoxid. Die NOx-Speicherfähigkeit
wächst
mit steigender Konzentration der NOx-Speicherkomponenten, beispielsweise
von Alkalibeziehungsweise Erdalkali-Bestandteilen des Katalysators.
Erfindungsgemäß wird gezielt
die in der Katalysatorbeschichtung enthaltene Menge von NOx-Speicherkomponenten so
gewählt,
dass eine 50%-NOx-Sättigung innerhalb eines Zeitintervalls
zwischen 30 und 60 Sekunden im Magerbetrieb bei Teillast erreicht
wird. Dies wirkt sich auch in Richtung einer erhöhten Temperaturbeständigkeit
der Beschichtung aus, da die thermische Alterung bei einem Katalysator
mit einer NOx-Speicherkomponente mit einem Wachstum
der Teilchengröße und damit
einem Verlust an katalytisch aktiver Oberfläche zusammenhängt. Bevorzugt
ist eine Beschichtung durch die sich eine Alterungsstabilität des Katalysators
bis zu einem Wert von 1.100°C
und mehr erreichen lässt.
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Der
Katalysator 5 bei der erfindungsgemäßen Auslegung der Brennkraftmaschine
ist vorzugsweise motornah angeordnet. Vorzugsweise ist der Katalysator
unmittelbar nach einem in 1 nicht dargestellten
Abgaskrümmer
angeordnet. Falls die Brennkraftmaschine eine Abgasturboladeeinrichtung aufweist,
ist eine Abgaslauflänge
in einem Bereich zwischen 50 und 75 Zentimeter zwischen Katalysatoreingang
und Motor und der Turbinenschaufel vorgesehen. Zwischen Katalysatoreingang
und Motorausgang ist eine Abgaslauflänge in einem Bereich zwischen
50 und 75 Zentimeter vorgesehen. Der mit einer zusätzlichen
NOx-Speicherkomponente versehene Katalysator 5 kann
näher an
der Brennkraftmaschine angeordnet sein als üblicherweise. Auf einen Vorkatalysator
kann verzichtet werden.
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In 3 sind
die Kennfeldbereiche in denen Magerbetrieb mit einem Lambdawert > 1 möglich ist für verschiedene
Auslegungen einer Brennkraftmaschine veranschaulicht. In 3 ist
der mit A bezeichnete Kennfeldbereich gemäß der Auslegung der Brennkraftmaschine
mit einem Katalysator mit dem NOx-Sättigungsverhalten
wie in 2, der mit B bezeichnete Bereich der mit B bezeichneten
Kurve der 2 und der mit C bezeichnete
Bereich der Kurve C in 2 zugeordnet. Der Bereich B
ist deutlich größer als
der Bereich A. Andererseits nimmt der Bereich C ca. 25 Prozent des
Gesamtkennfeldes ein. Der Bereich B nimmt erfindungsgemäß einen
Bereich zwischen 5 und 10 Prozent ein. Der Kennfeldbereich rechts
und oben von der gestrichelten Kurve, die die Begrenzung des Bereichs
C darstellt, bezeichnet den Lambda = 1 Bereich, in dem kein Magerbetrieb
vorgesehen ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein geringerer Bauteilschutz beim
Betrieb einer magerlauffähigen
Brennkraftmaschine als im Stand der Technik notwendig vorgesehen.
Die Brennkraftmaschine ist dabei mit einer Abgasanlage ausgerüstet, die
mit einem Katalysator versehen ist, der eine Dreiwegebeschichtung
mit einer zusätzlichen
NOx-Speicherkomponente aufweist und in Magerbetrieb
bei Teillast eine 50%-NOx-Sättigung
innerhalb eines Zeitintervalls zwischen 20 und 60 Sekunden erreicht.
Eine Anfettung des Luft-/Kraftstoffgemischs zum Bauteilschutz ist
erfindungsgemäß erst bei
einer Temperatur von mehr als 700°C,
800°C, 900°C, 1000°C, 1100°C oder 1200°C vorgesehen.
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Ferner
ist vorgesehen, dass ein zeitlicher Anteil eines Betriebs ohne Anfettung
für einen
Bauteilschutz, insbesondere bei Volllast oder einer oberen Teillast
für ein
vorgegebenes Fahrprofil gegenüber einer
Brennkraftmaschine mit einer Abgasreinigungsvorrichtung mit einem
NOx-Katalysator erhöht ist,
vorzugsweise um mindestens 10%.
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- 1
- Verbrennungsmotor
- 2
- Lufteinlasskanal
- 3
- Abgasreinigungssystem
- 4
- Abgasturboladeeinrichtung
- 5
- Katalysatoreinrichtung
- 7
- Katalysator
- 8
- Drosselklappe
- 9
- Stellmotor
- 10
- Stellmittel
- 11
- Lambdasonde
- 13
- Steuergerät
- 14
- NOx-Sensor