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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Röntgenbildes.
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Die
Erzeugung von Röntgenbildern
ist aus der heutigen Medizintechnik nicht mehr wegzudenken. Röntgenbilder
werden in der Regel von lebenden Menschen oder Tieren als Patienten
im Rahmen einer Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt o.ä. erzeugt.
Ziel ist in der Regel die bildliche Darstellung eines interessierenden
Objekts im Inneren des Patienten, z.B. eines Knochens, Organs, einer
Gewebe- oder Gefäßstruktur.
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In
der modernen Chirurgie werden Röntgenbilder
nicht nur zu diagnostischen Zwecken, sondern auch während einer
Behandlung, vor allem bei nicht- oder minimalinvasiven Eingriffen
in den Körper
des Patienten, benutzt. Derartige sogenannte Live-Röntgenbilder
dienen z.B. dazu, dem Arzt die aktuelle Position eines in den Patientenkörper eingeführten Instruments
anzuzeigen.
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Lediglich
beispielhaft sei hier eine Vorgehensweise in der Gefäßchirurgie,
das sogenannte Subtraktionsverfahren, erläutert. Zunächst wird vom Patienten, z.B.
von dessen Kopf, ein natives Maskenbild erzeugt, also eine Röntgenaufnahme,
die die Anatomie des Kopfes, z.B. Knochen und Gewebe, abbildet.
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Anschließend wird
ein Röntgenbild
des Gefäßbaums im
Kopf des Patienten erzeugt. Hierzu wird dem Patienten Kontrastmittel
verabreicht und eine Folge von Röntgenbildern
des Kopfes erzeugt. Vom durch den Kopf strömenden Kontrastmittelbolus
wird so ein sogenanntes akkumuliertes Maskenbild (Max-OP-Bild) erzeugt,
in dem sowohl die kontrastierten Blutgefäße als auch nochmals die restliche Anatomie
des Kopfes des Patienten dargestellt sind.
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Anschließend werden
beide Bilder voneinander subtrahiert. Die eben erwähnte restliche
Anatomie des Kopfes mit Ausnahme des Gefäßbaumes kann so idealerweise
zum Verschwinden gebracht werden, so dass im Ergebnis lediglich
der Gefäßbaum verbleibt;
mit anderen Worten erscheint dieser dann isoliert bzw. alleine im
Ergebnisbild.
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Ein
derartig erzeugtes Röntgenbild
als Ergebnisbild, in dem die gewünschte
Körperstruktur des
Patienten, im Beispiel der Gefäßbaum, gut
erkennbar ist, wird in der Medizin heute gerne als sogenannte medizinische
Landkarte oder Roadmap benutzt, an welcher sich der Arzt bei einem
späteren Eingriff
orientiert.
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Zu
diesem späteren
Zeitpunkt, nämlich
während
des Eingriffes, werden zusätzlich
weitere Live-Röntgenbilder
vom Patienten erzeugt, auf denen z.B. das bei der Gefäßchirurgie
verwendete Instrument, etwa ein in das Blutgefäß eingeführter Katheter, zu sehen ist.
Da der Patient nicht weiterhin mit Kontrastmittel beaufschlagt ist,
ist aber der Gefäßbaum im
Livebild nicht mehr sichtbar. Auf dem Livebild erkennt der Arzt
also z.B. zwar sein benutztes Instrument, jedoch nicht mehr die
Objektstruktur an sich, also den Gefäßbaum. Somit weiß er nicht
genau, wo sich sein Instrument relativ zum Gefäßbaum gerade befindet.
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Deshalb
benutzt er dann, wie erwähnt,
das Roadmap-Röntgenbild
zusammen mit dem Livebild. Beide Röntgenbilder werden z.B. gleichzeitig
auf einem einzigen Bildschirm dargestellt, d.h. ineinander eingeblendet.
Hierbei treten jedoch Probleme im Dynamikbereich der Darstellung
bzw. im Kontrastumfang der Darstellung auf. Z.B. ist durch besonders kontrastreiche
Strukturen im Roadmap-Bild das Live-Bild überdeckt, so dass der Arzt
sein Instrument nicht mehr zufriedenstellend erkennen kann, oder Teile
des Roadmap-Bildes sind zu kontrastschwach, so dass sie von Strukturen
im Live-Bild überlagert werden
und dem Arzt daher keine Hilfe zur Orientierung im Live-Bild mehr
bieten. Auch verhindern oder erschweren Übersteuerungseffekte die Darstellung kleiner
niederkontrastiger Objekte, wie z.B. eines Katheters.
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Die
gemeinsame Darstellung, also Überblendung
bzw. Mischung von Livebild und medizinischer Landkarte ist daher
verbesserungswürdig.
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Bekannt
ist, durch Dosiserhöhung
der Röntgenstrahlung
bei der Aufnahme der verschiedenen Röntgenbilder das Signal-Rausch-Verhältnis im
entsprechenden Röntgenbild
zu erhöhen.
So wird zwar eine bessere Darstellung erzielt, jedoch ist dieses Vorgehen
im Hinblick auf die Dosisbelastung des Patienten nachteilig.
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Auch
werden heute zur Orientierung des Arztes z.B. metallische und damit
röntgenologisch
hochkontrastige Markierungsnadeln, welche damit auf dem Röntgenbild
deutlicher als das Objekt oder Instrument sichtbar sind, am Patienten
platziert.
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Bekannt
ist auch, Roadmap-Bild und Live-Bild im zeitlichen Wechsel, also
nacheinander auf dem gleichen Bildschirm oder auf verschiedenen, z.B.
nebeneinander angeordneten Bildschirmen gleichzeitig anzuzeigen.
Bei der wechselweisen Darstellung markiert der Arzt dann für ihn wichtige
Orte im Roadmap-Bild
z.B. mit Filzschreiber auf dem Bildschirm. Anschließend wird
das Live-Bild auf den selben Bildschirm eingeblendet und der Arzt
orientiert sich an den handschriftlichen Marken. Bei der Darstellung
auf zwei Bildschirmen nutzt der Arzt Augenmaß, um beide Bildinformationen
gleichzeitig zu nutzen.
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Zur
Durchführung
der oben genannten Bildgebungsverfahren für Röntgenbilder bzw. für die Bewerkstelligung
des Roadmapverfahrens existieren entsprechende Bildgebungssysteme.
Diese umfassen neben einer Röntgenanlage
vor allem spezielle Hardware zur Bildverarbeitung. Derartige Anlagen sind
weit ver breitet und haben einen hohen Anschaffungspreis. Bestehende
Anlagen sollen daher Weiterbetrieben werden können oder nur kostengünstig erweitert
werden, wobei Verbesserungen in der Röntgenbildgebung wünschenswert
sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zum Erzeugen
eines Röntgenbildes
von einem Objekt in einem Patienten anzugeben, das ohne wesentliche
Veränderung
bestehender Röntgen-
bzw. Bildgebungssysteme ausführbar ist.
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Die
Aufgabe wird durch das im folgenden erläuterte Verfahren gelöst. Ein
erstes Röntgenbild
wird angefertigt, das ein interessierendes Objekt in einem Patienten
darstellt. Das erste Röntgenbild
wird nur im Abbildungsbereich des Objekts mit Methoden der Bildverarbeitung
aufbereitet. Die Aufbereitung geschieht derart, dass die bildliche
Darstellung bzw. Wiedergabe des Objekts im ersten Röntgenbild
verbessert ist. Mit anderen Worten wird das Bild nur im Abbildungsbereich
des Objekts verändert,
so dass das Objekt im ersten Röntgenbild
für einen
Betrachter z.B. deutlicher erkennbar ist. Das Objekt wird also mit
anderen Worten bezüglich
seiner bildlichen Darstellung hervorgehoben.
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Zusätzlich wird
ein zweites Röntgenbild
vom Patienten im Bereich des Objekts angefertigt. Obschon das Objekt
dort eventuell nicht mehr erkennbar ist, ist doch der Bereich des
Objekts, also z.B. dessen Umgebung im zweiten Röntgenbild abgebildet und somit
erkennbar. Erstes und zweites Röntgenbild werden
dann ortsrichtig einander zugeordnet und zu einem Summenbild vereinigt.
Die ortsrichtige Zuordnung ist notwendig, damit das verdeutlichte
Abbild des Objekts im ersten Röntgenbild
auch tatsächlich an
der Stelle im Summenbild erscheint, an der das Objekt im zweiten
Röntgenbild
ebenfalls erscheinen würde,
wenn es denn erkennbar wäre,
oder erscheint.
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Auch
in bekannten Röntgensystemen
erfolgt eine Bildverarbeitung von Röntgenbildern, z.B. zur Speicherung,
Kontrast- oder Helligkeitsanpassung. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren
mit nahezu unveränderten
Röntgensystemen
möglich,
da Bildverarbeitung dort bereits möglich ist. Lediglich braucht
z.B. das erfindungsgemäße Verfahren
in Form einer zusätzlichen
Bildverarbeitungseinheit im System integriert zu werden. Dies kann
auch z.B. im Rahmen eines Computerprogramms erfolgen, das in einem
bestehenden Röntgensystem
mit Recheneinrichtung ausgeführt
wird.
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Da
das erste Röntgenbild
nur im Bereich des Objekts verändert
wird, bleibt die restliche Bildinformation unverändert. Gerade diese ist jedoch
z.B. interessant für
das oben genannte Subtraktionsverfahren. Eine Subtraktion von bearbeitetem
erstem und zweitem Röntgenbild
ist also weiterhin möglich.
Ein Verschwinden gemeinsamer Abbildungsbereiche wird nicht erschwert
oder beeinflusst, da dies in der Regel nur außerhalb des interessierenden
Objekts erwünscht
ist.
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Dank
des erfindungsgemäßen Schrittes,
das Bild nur im Bereich des Objekts aufzubereiten, ist nun die Möglichkeit
gegeben, das Summenbild im Bereich des Objekts im Sinne einer verbesserten
Darstellung des Objekts zu manipulieren, ohne dabei die Weiterverarbeitungs-
bzw. Subtraktionsmöglichkeit im
restlichen Bildbereich zu beeinflussen.
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Ob
die Aufbereitung der Bildinformation des Objektes in dessen Abbildungsbereich
streng genommen im ersten Röntgenbild,
einem z.B. zwischengespeichertem temporären Bild, oder dem Summenbild
erfolgt, ist für
das Verfahren unerheblich. Jedenfalls steht die verbesserte Bildinformation im
Summenbild bzw. bei dessen Betrachtung oder Weiterverarbeitung zur
Verfügung.
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Als
Abbildungsbereich des Objekts kann dessen Objektkontur im ersten
Röntgenbild
ermittelt werden. Die Objektkontur ist mit Mitteln der Bildverarbeitung,
z.B. einem entsprechenden Kantenfilter besonders einfach im ersten
Röntgenbild
zu ermit teln. Außerdem
begrenzt die Objektkontur das Objekt im Sinne einer Umhüllenden
und damit auch den Abbildungsbereich des Objekts im ersten Röntgenbild. Alle
Bereiche außerhalb
der Objektkontur gehören somit
nicht zum Objekt. Somit kann auch der Abbildungsbereich des Objektes
besonders leicht festgelegt werden und somit die Aufbereitung des
ersten Röntgenbildes
auf den innerhalb der Objektkontur liegenden Bereich klar begrenzt
werden.
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Die
Objektkontur kann im ersten Röntgenbild bezüglich ihrer
bildlichen Darstellung hervorgehoben werden. Ist die Objektkontur
ohnehin ermittelt, kann diese z.B. durch Einfärbung, Kontrasterhöhung, Strichelung
oder ähnliches
hervorgehoben werden. Im Summenbild steht somit eine klare Umgrenzung
des Objektes, z.B. als Hilfestellung zur Orientierung im Bild bei
dessen Betrachtung, zur Verfügung.
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Der
Bildkontrast und/oder die Helligkeit des ersten Röntgenbildes
kann bei der Aufbereitung im Abbildungsbereich des Objekts verändert werden. Eine
Veränderung
des Bildkontrastes kann z.B. eine Multiplikation mit einem bestimmten
Faktor sein, was in der Regel zu einer Kontrastanpassung im Bereich des
Objektes führt.
Bei der Kontrastanpassung bleibt die Information über das
Objektlumen, also des von der Objektgrenze umrandeten Bereiches
im Röntgenbild,
erhalten. Alternativ oder zusätzlich
kann der Kontrast auch begrenzt werden, was in der Regel zu einer
Einfärbung
des Bildes im Abbildungsbereich des Objektes führt. Dabei wird die Bildinformation
im Abbildungsbereich, also damit in der Regel das Lumen des Objekts,
verändert,
z.B. homogenisiert. Dies ist z.B. besonders für kleine Blutgefäße von Vorteil,
die auch durch Kontrastanpassung noch zu undeutlich im Summenbild
erscheinen würden.
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Der
Bildkontrast und/oder die Helligkeit des ersten Röntgenbildes
kann nichtlinear aufbereitet werden. Dies führt zu einer Hervorhebung besonders interessierender
Bereiche im Objektbild und damit im Summenbild.
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Zur
Aufbereitung kann das erste Röntgenbild auch
eingefärbt
werden. In der Regel wird sich die Einfärbung in bestehenden Röntgensystemem
auf den schwarz-weiß-Bereich
beschränken,
da bestehende Röntgenanlagen
heute meist nicht für
Farbdarstellungen ausgelegt sind. Eine Einfärbung entspricht damit im wesentlichen
einer Kontrastbegrenzung, jedoch wird hierbei z.B. eine vollständig einheitliche
Einfärbung
möglich.
Ist ein bestehendes Röntgengerät bereits
für Farbdarstellung
von Röntgenbildern
ausgelegt oder kann dieses hierzu ertüchtigt werden, kann natürlich auch
eine farbige Einfärbung
vorgenommen werden. Hierbei kann dann der Abbildungsbereich, also
das Objekt bzw. dessen Abbild, z.B. farbig von dem ansonsten graustufigen Röntgenbild
im Summenbild abgehoben werden.
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Das
Objekt kann bei der Aufnahme des ersten Röntgenbildes mit Kontrastmittel
in diesem bildlich hervorgehoben werden. So steht im ersten Röntgenbild
eine besonders deutliche Darstellung des Objekts zur Verfügung, weshalb
auch der Abbildungsbereich des Objektes besonders leicht bzw. deutlich
erkennbar und damit abgrenzbar ist. Der Abbildungsbereich des Objektes
kann so besonders leicht identifiziert werden. Hierdurch steht ein
besonders gut weiterzuverarbeitendes erstes Röntgenbild zur Verfügung.
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Erstes
und/oder zweites Röntgenbild
können als
ein Nativ- oder Subtraktionsbild vom Patienten aufgenommen werden.
Hier existieren verschiedene Vorlieben der z.B. die Röntgenbilder
betrachtenden Ärzte.
In einem Nativbild sind zusätzlich
zum Objekt z.B. auch andere Körperstrukturen
des Patienten erkennbar. In einem Subtraktionsbild wird versucht, möglichst
nur das interessierende Objekt darzustellen und eben alle sonstige
Bildinformation zu löschen bzw.
zu entfernen.
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Das
Summenbild kann von einer Gefäßstruktur
des Patienten als Objekt erzeugt werden. Das Summenbild als Mischung
des ersten und zweiten Röntgenbildes
ist im Falle einer Gefäßstruktur des
Patienten als Objekt besonders interessant. Gerade Gefäßstrukturen
in Live-Röntgenbildern
als zweiten Röntgenbildern
sind oft nicht oder nur unzureichend erkennbar. Gerade hierfür eignet
sich das erfindungsgemäße Verfahren,
um nämlich
dem operierenden Arzt durch die bildliche Hervorhebung des Objekts
eine deutliche bzw. hochqualitative Bildinformation der Gefäßstruktur
in Verbindung mit einem Live- bzw. Echtzeit-Röntgenbild zu liefern.
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Daher
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere, wenn das Summenbild im Rahmen einer gefäßchirurgischen
Maßnahme
am Patienten erzeugt wird.
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Besonders
günstig
ist es obendrein, das Summenbild im Rahmen eines Roadmap-Verfahrens zur
Orientierung am Objekt zu erzeugen. Die dem zweiten Röntgenbild
sozusagen als Roadmap- bzw. Landkarte überlagerte Bildinformation
des bildlich hervorgehobenen Objekts aus dem ersten Röntgenbild
dient z.B. dem behandelnden Arzt zur optimalen Orientierung am Objekt.
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Für eine weitere
Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnungen verwiesen.
Es zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze
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1 ein
Ablaufdiagramm zur Erzeugung von Angiographie-Röntgenaufnahmen
eines Patienten zur Vorbereitung auf einen gefäßchirurgischen Eingriff,
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2 ein
Ablaufdiagramm für
die Durchführung
des gefäßchirurgischen
Eingriffs mit einer Weiterverarbeitung der Röntgenbilder aus der Angiographie
gemäß 1.
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1 zeigt
einen Patienten 2 und eine Röntgenanordnung 4.
Der Patient 2 ist in Verbindung mit der Röntgenanordnung 4 zu
zwei verschiedenen Zeitpunkten 6a und 6b dargestellt.
Am Patienten 2 soll ein gefäßchirurgischer Eingriff in
dessen Kopf 8 durchgeführt
werden.
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Zum
ersten Zeitpunkt 6a wird daher vom Patienten 2 bzw.
insbesondere dessen Kopf 8 mit Hilfe der Röntgenanordnung 4 ein
natives Röntgenbild, Maskenbild 10 genannt,
angefertigt. Das Maskenbild 10 stellt den Kopf 8 des
Patienten sowie einen Teil dessen weiterer Anatomie dar, wie z.B.
einen Teil dessen Schulterbereichs 12.
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Zu
einem späteren
Zeitpunkt 6b, z.B. wenige Sekunden nach dem Zeitpunkt 6a,
wird dem Patienten Kontrastmittel 14 verabreicht. Das Kontrastmittel 14 durchströmt im Patienten 2 bzw.
dessen Kopf 8 Blutgefäße 16a-c.
Da sich das Kontrastmittel 14 von einer nicht dargestellten
Injektionsstelle langsam durch den Gefäßbaum des Patienten ausbreitet, strömt ein Kontrastmittelbolus
durch den Kopf 8 des Patienten 2. Während das
Kontrastmittel 14 den Patienten 2 durchströmt, wird
mit Hilfe der Röntgenanordnung 4 eine
Serie von Röntgenbildern
aufgenommen.
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In 1 sind
stellvertretend hierfür
zwei Röntgenbilder
in Form von Kontrastaufnahmen 18a, b gezeigt. Auch hier
handelt es sich wieder um native Röntgenbilder. Im Röntgenbild 18a ist
neben dem Blutgefäß 16a,
in welchem sich der Kontrastmittelbolus zur Aufnahmezeit befindet,
auch Kopf 8 und Schulterbereich 12 des Patienten 2 zu
sehen.
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Beim
Weiterfließen
des Kontrastmittels 14 im Kopf 8 des Patienten
verschwindet das Kontrastmittel 14 aus dem Blutgefäß 16a und
durchströmt
weiterhin die kleineren Blutgefäße 16b,
c. Hiervon wird im weiteren Verlauf später die weitere Kontrastaufnahme 18b angefertigt,
in 1 nur symbolisch dargestellt. In dieser sind das
Blutgefäß 16a nicht
mehr, dafür
aber die Blutgefäße 16b,
c zu erkennen. Jede der Kontrastaufnahmen 18a, b stellt
somit einen zum Zeitpunkt der Aufnahme von Kontrastmittel 14 durchströmten Abschnitt
des Gefäßbaumes
des Patienten 2 dar, also eine Momentaufnahme.
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Die
Kontrastaufnahmen 18a, b werden über einen Addierer 20 zu
einem akkumulierten Kontrastbild 22, auch Maximum-Opacification-Bild
genannt, zusammengefügt.
Im akkumulierten Kontrastbild 22 sind dann sämtliche
im Lauf der Anfertigung der Kontrastaufnahmen 18a, b mit
Kontrastmittel 14 durchströmten Blutgefäße 16a-c
zu sehen.
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Jede
der Kontrastaufnahmen 18a, b durchläuft außerdem einen Subtrahierer 24,
in welchem von der jeweiligen Kontrastaufnahme 18a, b das Maskenbild 10 subtrahiert
wird. Im Fall der Kontrastaufnahme 18a ergibt sich so ein
Gefäßbild 26a,
welches lediglich das kontrastierte Blutgefäß 16a zeigt. Kopf 8 und
Schulterbereich 12 des Patienten sind sowohl im Maskenbild 10 als
auch in der Kontrastaufnahme 18a identisch und werden durch
den Subtrahierer 24 aus dem entsprechenden Ergebnis-Röntgenbild,
also den Gefäßbildern 26a,
b, entfernt. Durch einen weiteren Addierer 28 werden entsprechend
dem akkumulierten Kontrastbild 22 die Gefäßbilder 26a,
b zu einem akkumulierten Gefäßbild 30 addiert.
Das Gefäßbild 30 kann
alternativ auch durch Subtraktion vom Kontrastbild 22 und
Maskenbild 10 entstehen.
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Mit
dem Vorliegen des Maskenbildes 10 und des akkumulierten
Gefäßbildes 30 sowie
des akkumulierten Kontrastbildes 22 sind die Vorbereitungen für einen
gefäßchirurgischen
Eingriff am Patienten 2 getroffen.
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Die
Maskenbilder 18a, b bzw. die daraus abgeleiteten Bilder
wie die Gefäßbilder 26a,
b, akkumuliertes Kontrastbild 22 oder akkumuliertes Gefäßbild 30 entsprechen
den erfindungsgemäßen ersten Röntgenbildern.
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2 zeigt
den Patienten 2 zu einem wiederum späteren Zeitpunkt 6c,
z.B. wenige Minuten nach dem Zeitpunkt 6b. Ein Arzt 40 führt zum
Zeitpunkt 6c eine gefäßchirurgische
Maßnahme
am Patienten 2 durch und hat hierzu ein Instrument 42, z.B. einen
Katheter, in den Kopf 8 des Patienten 2, bzw. dessen
Gefäßbaum mit
den Blutgefäßen 16a-c,
eingeführt.
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Um
zu erkennen, an welcher Stelle das Instrument 42 sich gerade
im Patienten 2 befindet, wird mit Hilfe der Röntgenanordnung 4 zum
Zeitpunkt 6c ein weiteres Röntgenbild, nämlich ein
Livebild 44 vom Patienten 2 aufgenommen. Auch
beim Livebild 44 handelt es sich wieder um ein Nativbild,
d.h. dass Kopf 8 und Schulterbereich 12 des Patienten 2 wiederum
zusammen mit dem Instrument 42 erkennbar sind. Das Livebild 44 ist
z.B. ein Dauerröntgen-Bewegtbild
oder steht stellvertretend für
eine Serie von in kurzen Zeitabständen aufgenommenen einzelnen Röntgenbildern.
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Das
Kontrastmittel 14 ist inzwischen vollständig aus dem Patienten 2 entwichen.
Die Blutgefäße 16a-c
sind daher auf dem Livebild 44, wie auch auf dem Maskenbild 10,
nicht oder nur unzureichend zu erkennen.
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Je
nach persönlicher
Vorliebe des Arztes 40 arbeitet dieser z.B. mit dem Livebild 44 in
Form des Nativbildes oder aber auch mit einem Subtraktionsbild.
Deshalb wird das Livebild 44 zusammen mit dem Maskenbild 10 bzw.
einem nicht dargestellten, vor Einführen des Katheters neu erzeugten
Maskenbild aus 1 auf einen weiteren Subtrahierer 46 geführt. Dieser
liefert daraufhin ein Instrumentenbild 48, bei dem die
Bildinhalte von Kopf 8 und Schulterbereich 12 durch
die Subtraktion wieder entfernt sind. Auf dem Instrumentenbild 48 ist
daher, vergleichbar den Gefäßen 16a-c
in den Gefäßbildern 26a,
b, lediglich das Instrument 42 zu sehen.
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Sämtliche
Röntgenbilder
werden dem Arzt 40 auf einem nicht dargestellten ersten
Bildschirm angezeigt. Gemäß Stand
der Technik wurde eine Gefäßchirurgie
bisher vom Arzt 40 dadurch überwacht, dass er Livebild 44 oder
Instrumentenbild 48 auf dem ersten Bildschirm überwachte
und dabei zusätzlich das
akkumulierte Gefäßbild 30 oder
das akkumulierte Kontrastbild 22 betrachtete. Dies erfolgte
z.B. auf einem nicht dargestellten zweiten separaten Bildschirm
oder auf dem selben ersten Bildschirm im zeitlichen Wechsel, oder
durch einfache nicht aufbereitete Überlagerung.
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Erfindungsgemäß wird das
akkumulierte Gefäßbild 30 in
verschiedenen Bildverarbeitungsschritten 50 zu einem Objektbild 52a,
b verarbeitet. Hierbei erfolgt zunächst eine Identifizierung bzw.
Ortung des den Arzt 40 interessierenden Objekts, also der
Blutgefäße 16a-c,
im akkumulierten Gefäßbild 30 oder dem
akkumulierten Kontrastbild 22. Dies wird z.B. im Rahmen
einer Kantenextraktion 56 bewerkstelligt, die die Umrisslinien 58 der
Blutgefäße 16a-c
ermittelt. Die Umrisslinien 58 begrenzen damit den gesamten
Abbildungsbereich 59 der Blutgefäße 16a-c.
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Innerhalb
der Umrisslinien 58 ist das Lumen 62 der Blutgefäße 16a-c
abgebildet. Dort erfolgt eine Helligkeits- bzw. Kontrastnormierung 54.
Wiederum anschließend
erfolgt eine Einfärbung
und Gewichtung 60 des akkumulierten Gefäßbildes 30 oder akkumulierten
Kontrastbildes 22. So können
in diesen beiden Bildern die Blutgefäße 16a-c mit gleicher
Helligkeit dargestellt werden, und/oder das Lumen 62 der
Blutgefäße 16a-c
z.B. in Hellgrau und die Umrisslinien z.B. in weiß eingefärbt werden.
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Die
angeführten
Schritte sind lediglich stellvertretend für jede denkbare Art der Bildverarbeitung zu
verstehen, die zu einer verbesserten bildlichen Darstellung der
Blutgefäße 16a-c
führt,
auch im Hinblick auf die weiter unten aufgeführten, später an den Objektbildern 52a,
b noch durchzuführenden
Verfahrensschritte.
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So
entstehen aus dem akkumulierten Gefäßbild 30 und dem akkumulierten
Kontrastbild 22 Objektbilder 52a, b mit im Bereich
der Blutgefäße 16a-c bezüglich ihrer
Darstellung bzw. Erkennbarkeit oder Auswertbarkeit deutlich verbesserter
Bildinfor mation. Der restliche Bildinhalt entspricht aber noch dem
der Ausgangsbilder, also des akkumulierten Gefäßbildes 30 und des
akkumulierten Kontrastbildes 22.
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Die
gesamten Bildbearbeitungsschritte in den 1 und 2 sowie
die eventuelle Speicherung von Röntgenbildern
sowie Bildoverlay oder Bildmischung werden von einem nicht dargestellten
medizinischen Bildverarbeitungssystem erledigt. Dies kann z.B. eine
am Röntgengerät 4 angeschlossene Computerworkstation
sein. Der erfindungsgemäße Schritt
der Bildverarbeitung 50 kann leicht im bestehenden Bildverarbeitungssystem
durchgeführt
werden, ohne dieses um spezielle Hardware erweitern zu müssen.
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Livebild 44 und
Instrumentenbild 48 entsprechen dem erfindungsgemäßen zweiten
Röntgenbild. In
einem Bildmischer 68 wird nach Vorliebe des Arztes 40 das
Objektbild 52a oder 52b mit dem Instrumentenbild 48 oder
dem Livebild 44 gemischt. Als erfindungsgemäßes Summenbild
entsteht so ein Mischbild 70. Dort ist je nach Wahl der
Eingangsbilder in den Bildmischer 68 die Anatomie des Patienten,
nämlich
dessen Kopf 8 und Schultergürtel 12 dargestellt
oder nicht. Jedenfalls ist die bildliche Darstellung von Instrument 42 und
Blutgefäßen 16a-c enthalten.
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Die
Blutgefäße erscheinen
in Kontrast und Helligkeit an die Vorlieben des Arztes 40 angepasst, je
nach Parametrierung der Bildverarbeitung 50. Entsprechend
sind auch Umrisslinien 58 und Lumen 62 hervorgehoben
und ortsrichtig zur Orientierung des Arztes 40 in das Summenbild 70 eingeblendet.
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Erfindungsgemäß stehen
dem Arzt also Mischbilder 70 zur Verfügung, in welchen im Gegensatz
zum Stand der Technik sowohl das Instrument 42 als auch
die Blutgefäße 16a-c
in gut erkennbarer Darstellung eingeblendet sind.