Bei
der Verbrennung von Kohle entsteht unter anderem das Gas Schwefeldioxid,
welches eine wesentliche Ursache für das Waldsterben darstellt. Es
gibt verschiedene Verfahren dem Rauchgas das schädliche Schwefeldioxid zu entziehen.
Am häufigsten
wird das so genannte Nassverfahren verwendet. Dabei wird das ungereinigte
Rauchgas in einem Waschturm, auch Absorberturm oder Gaswäscher genannt,
mit einem Gemisch aus Wasser und Kalkstein, einer so genannten Waschsuspension,
besprüht,
wodurch das Schwefeldioxid durch chemische Reaktionen weitgehend
absorbiert wird. So gelingt es, Entschwefelungsgrad von über 90 %
zu erreichen. Dabei geht das gasförmige Schwefeldioxid zunächst in
der Waschflüssigkeit
in Lösung.
Anschließend
entsteht durch die Reaktion von Schwefeldioxid und Kalkstein Kalziumsulfit
und Kohlendioxid. Im unteren Teil des Waschturms, im Absorbersumpf,
sammelt sich die mit Kalziumsulfit beladene Waschsuspension. Durch
Einblasen von Luft (Aufoxidation) wird die Flüssigkeit mit Sauerstoff angereichert
und es entsteht eine Gipssuspension. Nach Entzug des Wassers fällt Gips
mit bis zu 10 % Restfeuchte in rieselfähiger Form an und steht als
wertvolles Produkt zur Abgabe an die Baustoffindustrie zur Verfügung.
Die
Tropfenabscheider sind in der Regel in Gasströmrichtung hinter der Gaswäsche eingebaut und
bedecken den gesamten Querschnitt des runden oder eckigen Gaswäscherturms.
Der Tropfenabscheider wird dabei von parallel und in einem definierten
Abstand zueinander liegenden gekrümmten Lamellen gebildet, an
denen die in der Gasströmung befindlichen
Tropfen abgeschieden werden. Die abgeschiedenen Tropfen bilden einen
Flüssigkeitsfilm, der
der Schwerkraft gehorchend nach unten abfließt bzw. in großen Tropfen
gegen den Gasstrom nach unten fällt.
Da
Rauchgas stark mit Flugasche beladen ist und während des weiteren Entschwefelungsprozess
Gips gebildet wird, besteht immer die Gefahr, dass sich diese festen
Partikel auf dem Tropfenabscheider ablagern und diesen ggf. sogar
verstopfen. Deshalb sind unterhalb der jeweiligen Abscheiderlage
und häufig
auch oberhalb (in Gasströmrichtung hinter
dem Tropfenabscheider) Spüleinrichtungen eingebaut,
die periodisch die Tropfenabscheiderlamellen waschen und mögliche Ablagerungen
beseitigen. Diese Spüleinrichtung
besteht aus unter anderem aus Rohren mit darin eingesetzten Düsen.
Tropfenabscheider – in flacher
Bauweise oder mit einer V-förmigen
Anordnung geneigter Tropfenabscheiderlamellen – haben sich als vorteilhaft sowohl
im Hinblick auf die Abreinigung und Sauberhaltung als auch auf eine
zuverlässige
Abscheideleistung erwiesen. Die strömungsgünstig geformten Tropfenabscheiderlamellen
lenken den mit Flüssigkeit
beladenen Gasstrom um. Diese Umlenkung können die Tropfen aufgrund ihrer
Trägheit
nicht vollziehen, sondern prallen auf die Tropfenabscheiderlamellen
(Prallflächenabscheider).
Dabei entsteht ein Flüssigkeitsfilm,
der dann nach unten abläuft.
Um die Leistung an die Aufgabenstellung anzupassen, werden die Tropfenabscheider
mit speziellen Formen und Eigenschaften angeboten. Damit wird die
sichere Entfernung der Flüssigkeit
gewährleistet,
bei gleichzeitig hoher Abscheideleistung.
Ein
Rauchgaswäscher
wird normalerweise mit zwei oder mit drei Tropfenabscheiderlagen
bestückt,
die jeweils auf einer Tragbalkenstruktur gelagert sind. Die Tragbalkenstruktur
umfasst regelmäßig eine
Mehrzahl von Tragbalken, die sich über zumindest einen Teil des
Querschnitts des Rauchgaswäschers
erstrecken und die zum wesentlichen Anteil das Gewicht der daran
befestigten Tropfenabscheiderlagen aufnehmen. Diese Tropfenabscheider bestehen
aus einer Vielzahl von gleich aufgebauten Modulen, die jeweils eine
Vielzahl von Lamellen aufweisen.
In
den Zwischenräumen
zwischen den Tropfenabscheiderlagen, unterhalb des untersten Tropfenabscheiderlage
und manchmal auch oberhalb der obersten Tropfenabscheiderlage sind
Rohrleitungen mit Düsen
vorgesehen, die während
des Betriebes des Rauchgaswäschers
zum Waschen der Tropfenabscheider eingesetzt werden. Mittels der
Düsen wird
Waschwasser auf die Tropfenabscheider bzw. deren Lamellen gesprüht, wodurch
diese von den dort haftenden Feststoffen befreit werden, die sich aus
dem Rauchgasstrom kommend an der Oberfläche angelagert haben. Zur Positionierung
dieser Rohrleitungen und Düsen
relativ zu der jeweiligen Tropfenabscheiderlage wird eine Stützkonstruktion benötigt.
Diese
Stützkonstruktion
wird in der bisher bekannten Technik entweder als Teil der Tragbalkenkonstruktion
mit aufliegenden Tragstäben
ausgeführt oder
and als selbständige
Tragkonstruktion an diese montiert.
In
der Ausführung
als Teil der Tragbalkenkonstruktion werden Stützstäbe (Stahl) vertikal auf die
Tragbalken aufgebracht und fest mit diesen verbunden (angeschweißt). An
diesen Stützstäben werden
wiederum parallel zu den Tragbalken verlaufende, auf der Tragbalkenstruktur
aufliegende Tragstäbe montiert,
auf denen dann die Bedüsungsrohre
liegen. Die Tragstäbe,
die z.B. aus GFK (Glasfaserverstärkter
Kunststoff) hergestellt sind, werden gewöhnlich mit Schrauben aus hochwertigen
Alloy Stahl an den Stützstäben befestigt.
Die Bedüsungsrohre
werden mit den Tragstäben
durch Bügel – regelmäßig aus hochwertigen
Alloy Stahl – verbunden.
Die
selbständige
Tragkonstruktion wird gewöhnlich
aus GFK Material hergestellt und umfasst beispielsweise eine Klammerkonstruktion,
Stützstäbe und Tragstäbe sowie
Rohrbügel.
Die Klammerkonstruktion wird an den Haupttragbalken befestigt und
dient als Basis für
die Stützstäbe. Die
Stützstäbe werden
mit dieser Klammerkonstruktion an die Tragbalken montiert und verankert.
Auf die Stützstäbe werden
(wie in der voran beschriebenen Art) die Tragstäbe befestigt und an diesen
wiederum die Rohre.
Ein
entscheidender Nachteil dieser Konstruktionen ist, dass die Stützkonstruktion
die Begehbarkeit der Anlage behindert. Die Begehbarkeit wird üblicherweise
dadurch bereitgestellt, dass die Tragbalken einen Gehweg bilden, über den
sich das Personal den Tropfenabscheidern nähern kann. Rohrleitungen und
Tragstäbe
bilden bei den bekannten Konstruktionen ein engmaschiges Gitter
von Hindernissen in diesem Bereich. Inspektionen und manuelle Reinigung
sind dadurch erheblich behindert.
Dies
hat auch erhebliche Sicherheitsaspekte, da diese Hindernisse das
begehende Personal daran behindern, bei der Inspektion immer genau
auf den Tragbalken zu bleiben. Dies ist unmöglich, weil sich genau oberhalb
des 200 mm bis 300 mm dicken Tragbalkens regelmäßig Tragstäbe in einer Höhe von 500
mm bis 600 mm befinden, die ein aufrechtes Gehen des Personals behindern.
Es ist jedoch aus Sicherheitsgründen
wünschenswert,
dass sich das Personal auf dem Tragbalken bewegt, denn bei einer Begehung
von Teilen der Tropfenabscheidermodule besteht die Gefahr, dass
diese das arbeitende Personal nicht tragen und brechen. Die Tropfenabscheidermodule
bestehen aus Polypropylenlamellen, die durch die Hitzewirkung im
Rauchgaswäscher
(40° bis 60°C) nach einigen
Jahren beschädigt
werden. Durch die Schädigung
verliert das Modul an Tragkraft, so dass die Ge fahr des Durchbrechens
besteht. Die Personen würden
dann durch den Tropfenabscheider aus Höhe von 25 m bis 35 m in den
60° heißen Sumpf
fallen.
Ein
weiteres Problem ergibt sich oft durch die begrenzte Maßgenauigkeit
des Rauchgaswäscherbaus.
Ein 12 m bis 18 m runder Rauchgaswäscher ist tatsächlich nicht
exakt rund sondern weist regelmäßig eine
nicht vorhersehbare Abweichung von der runden Form auf. Die bekannte
Stützkonstruktionen erfordert
jedoch, dass die Tragkonstruktion vor Einbau der Tropfenabscheidermodule
eingebaut werden. Durch die mangelnde Formgenauigkeit des Rauchgaswäschers führt dies
unweigerlich zu Maßkonflikten.
Diese müssen
dann zeitaufwendig durch Nacharbeiten beseitigt werden.
Weiterhin
sind die bekannten Stützkonstruktionen
sehr anfällig
für Schäden aus
Montage und späterer
Begehung. Die Stützstäbe sind
in der geschweißten
Form als Stahlstäbe
mit Gummierung erstellt. Bei unsachgemäßer Behandlung während der Montage
oder bei späteren
Arbeiten kann die Gummierung beschädigt werden. Dies bedeutet,
dass der Stahl direkt dem schwefelsäurehaltigen Rauchgas ausgesetzt
ist. Die dann sofort einsetzende Korrosion zerstört bereits nach nur kurzer
Zeit diese Stützkonstruktionen.
Als Folge können
die Funktionsfähigkeit
der Bedüsung
gestört
werden und weitere Folgeschäden
auftreten. Diese Schäden
können
nicht nur zu erheblichen Kosten führen sondern auch eine Reduzierung
der Kraftwerksleistung zur folge haben.
Ein
letzter Nachteil sind die weiten Stützabstände zwischen den Tragstäben der
bekannten Stützkonstruktionen.
Diese entspricht dem Abstand zwischen zwei Tragbalken und damit
mehr als 2000 mm. Dies ist kein Problem mit den normalerweise verwendeten
Bedüsungsrohrleitungen
aus GFK. Es ist allerdings ein Problem für die zunehmend verwendeten
Polypropylenrohrleitungen. Für
Polypropylenrohrleitungen sind Stützabstände von mehr als 2000 mm nachteilig,
da diese zu einem erheblichen Durchhängen der Rohrleitungen führen. Polypropylenrohre haben
bei Temperaturen oberhalb 40°C
nicht die notwendige Stabilität
für Abstützweiten
von mehr als 2000 mm. Das Durchhängen
der Rohrleitungen kann zu Beschädigungen
an den Rohren – insbesondere an
den Schweißstellen – und zu
Mängeln
hinsichtlich der Waschfunktion (Bedüsung der gesamten Oberfläche ist
ggf. nicht mehr gewährleistet)
führen.
Beides führt
zu einer zunehmenden Verunreinigung der Tropfenabscheidermodule,
was unter Umständen eine
Lastreduzierung zur Folge hat oder gar eine Abschaltung des Kraftwerks
notwendig machen kann.
Eine
von den konventionellen Stützkonstruktionen
abweichende Idee wird in der WO 2004/033071 beschrieben. Hier ist
die Stützkonstruktion
nicht mehr Teil der Tragkonstruktion sondern Teil eines Tropfenabscheiderabscheidermoduls,
wobei die Stützkonstruktion
bevorzugt mit Polypropylen bzw. mit Polypropylen beschichtetem Stahl
ausgeführt
ist. Diese Art der Stützkonstruktion
hat drei entscheidende Vorteile:
- – Der Einbau
wird deutlich erleichtert, da die Stützkonstruktion für die Bedüsungsrohre
nunmehr als Teil der Tropfenabscheiderabscheider ausgeführt ist
und gemeinsam mit diesem in den Rauchgaswäscher eingebracht werden kann.
Die Maßabweichungen
des unrunden Rauchgaswäschers
spielen damit keine wesentliche Rolle mehr.
- – Die
Stützkonstruktion
verläuft
nicht mehr zwingend parallel zu den Tragbalken sondern im 90° Winkel,
wodurch eine Begehung der Tragbalken ohne größere Probleme ermöglicht ist.
- – Der
Stützabstand
für die
Bedüsungsrohre
kann deutlich reduziert werden und der Einsatz von kostengünstigem
Polypropylen ist risikolos möglich.
Nachteilig
sind jedoch die deutlich höheren Kosten
der Stützkonstruktion
und verfahrenstechnische Schwierigkeiten. Die Stützkonstruktion muss aufwändig in die
Tropfenabscheiderabscheidermodule integriert werden und reduziert
den für
die Abscheidung zur Verfügung
stehende Fläche.
Dies fällt insbesondere
ins Gewicht, weil die nach dieser Methode konstruierten Tropfenabscheiderabscheider
in vielen Anlagen an der Leistungsgrenze operieren. Horizontal gebaute
Tropfenabscheiderabscheider können
nur bei Gasgeschwindigkeiten bis 5,5 m/s effektiv betrieben werden.
Wird diese Geschwindigkeit überschritten,
kommt es zu einem so genannten Überriss
der Flüssigkeit
und die Abscheidefunktion ist nicht länger gegeben. Das Versperren
eines Teils der für
die Abscheidefunktion zur Verfügung
stehenden Fläche
durch die in der WO 2004/033071 beschriebenen Konstruktion führt zu einer
Erhöhung der
Geschwindigkeit in der verbleibenden Fläche und erhöht damit das Risiko des Versagens
des Tropfenabscheiders.
Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug
auf den Stand der Technik geschilderten technischen Probleme zumindest
teilweise zu lösen.
Insbesondere soll eine Stützkonstruktion
angegeben werden, die Lösungen
für zumindest
eine bessere Begehbarkeit der Tragbalken, für geringere Einbauprobleme,
für einen
effektiveren Betrieb der Tropfenabscheider und/oder für eine höhere Betriebssicherheit
aufzeigt.
Diese
Aufgaben werden gelöst
mit einer Stützkonstruktion
für eine
Spülvorrichtung
eines Tropfenabscheidersystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängig formulierten
Patentansprüchen
angegeben, wobei die einzeln angeführten Merkmale in beliebiger,
technologisch sinnvoller, Weise kombiniert werden können und
weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
Der
erfindungsgemäße Rauchgaswäscher umfasst
wenigstens ein horizontal eingebautes, mittels Tragbalken gelagerten
Tropfenabscheidermodul und mindestens eine Bedüsungslage aufweisend wenigstens
ein Bedüsungsrohr.
Die mindestens eine Bedüsungsanlage
weist eine Stützkonstruktion
für die
Bedüsungsrohre
auf, wobei diese mit wenigstens einer Abhängung ausgeführt ist,
die zumindest teilweise einen Tragbalken umschließt und an
beiden Seiten des Tragbalkens überstehende
Halterungen für
wenigstens ein Tragstab aufweist, wobei dieser wenigstens eine Tragstab
als Auflage für
das wenigstens eine Bedüsungsrohr
dient. Weiterhin weist die Abhängung
zumindest eine den Halterungen gegenüberliegende Strebe für wenigstens
einen Tragstab auf, wobei dieser wenigstens eine Tragstab als Auflage
für wenigstens
ein weiteres Bedüsungsrohr
dient.
Bevorzugt
liegt die Abhängung
ohne kraftschlüssige
oder stoffschlüssige
Verbindung auf dem Tragbalken, also kann auf eine unverlierbare
Befestigung verzichtet werden. Damit ist die Stützkonstruktion als separate
Bauteilgruppe von den Tropfenabscheidermodulen auf den Tragbalken
anordenbar. Somit wird ermöglicht,
dass die Montage der Stützkonstruktion
unabhängig
von der der Tropfenabscheidermodule vorgenommen werden kann. Auch können kostengünstig und
zeitsparend defekte Tropfenabscheidermodule ausgetauscht werden
können, ohne
dass die Stützkonstruktion
bearbeitet oder teilweise abgebaut werden müsste. Das kann dadurch erreicht
werden, dass die Stützkonstruktion
im Wesentlichen nur die Bedüsungsanlage
trägt,
also insbesondere nicht die Tropfenabscheidermodule.
Beschrieben
wird insbesondere ein Rauchgaswäscher
mit einem horizontal eingebauten Tropfenabscheider mit zwei bis
vier Bedüsungslagen,
der mit einer Stützkonstruktion
für die
Rohre der Bedüsung
der Tropfenabscheider ausgerüstet
ist. Die Stützkonstruktion
ist ggf. auch dadurch gekennzeichnet, dass sie ohne Verbindung mit
den Tropfenabscheidermodulen von den Tragbalken und dem Seitenring
abgehängt
wird.
Ermöglichen
die Halterungen eine sichere Fixierung der Stützkonstruktion am Tragbalken
sowie die Anordnung von Bedüsungsrohren
unterhalb der Tropfenab scheiderebene, kann das vorgeschlagene Konzept
noch mit zusätzlichen
Bedüsungsebenen versehen
werden. Dazu wird hier vorgeschlagen, mittels der Streben eine weitere
Tragebene für
die Bedüsungsrohre
mit Tragstäben
bereit zu stellen. Damit kann eine Tropfenabscheiderebenen selbst
Basis für zwei
Bedüsungsebenen
sein, in Einzelfällen
sogar für
drei oder vier Bedüsungsebenen.
Eine solche Anordnung ist z.B. dann wünschenswert, wenn die Tragbalken
in den Tropfenabscheiderebenen unterschiedlich stabil ausgeführt sind
oder Einbauten im Rauchgaswäscher
das darunter Hängen
von Bedüsungsrohren
behindern. Insofern wird insbesondere die Flexibilität hinsichtlich
der Anordnung der Bedüsungsebenen
erhöht,
wobei gleichzeitig die Vorteile des einfachen Ausbaus der Abhängung beibehalten werden.
Entsprechende
einer vorteilhaften Weiterbildung des Rauchgaswäschers ist dieser mit einer Mehrzahl
Abhängungen
mit zumindest einer Strebe ausgeführt, wobei zumindest zwei benachbarte
Streben so mittels eines Tragstabes miteinander verbunden sind,
dass die Streben gegeneinander verspannt sind. Damit kann insbesondere
die Stabilität
der Stützkonstruktion
erhöht
werden. Mit dieser Variante werden die benachbarten Abhängungen
vorgespannt, so dass sie auch während
des Betriebes des Rauchgaswäschers
ihre Position und Funktion beibehalten. Zum "Verspannen" wird insbesondere mittels (wenigstens)
eines Tragstabes eine Biegespannung in die Streben eingebracht.
Insbesondere wird so ein Drehmoment bezüglich der benachbarten Abhängungen
bewirkt, das aufgrund der Gestalt der Halterungen kompensiert wird,
also zum Beispiel auch zu einem "geklemmten" Zustand der Halterungen
gegenüber
dem Tragbalken führt.
Um eine Anpassung der Vorspannung (z.B. zur Kompensation baulicher
Toleranzen, Temperaturfelder im Betrieb, etc.) und eine vereinfachte
Montage und Demontage zu ermöglichen
ist es vorteilhaft, die Streben mit dem Tragstab zu verschrauben.
Vorteilhaft
sind Rauchgaswäscher,
bei denen die Abhängung
in Form eines „U" ausgeführt ist, wobei
diese mit nach unten über
den Tragbalken hinaus ragenden Halterungen angeordnet ist. Demnach wird
die Stützkonstruktion
mit einer geeignet angeordneten Mehrzahl von Abhängungen gebildet, die nach
Art eines umgedrehten „U" auf einem bzw. mehreren
Tragbalken aufliegen. Die Abhängung
selbst kann einteilig oder mit mehreren zusammengefügten Teilen
ausgeführt
sein. Bevorzugt sind bei der Aufhängung korrosionsbeständige und/oder
korrosionsgeschützte
Materialien auszuwählen,
die insbesondere den Umgebungsbedingungen einer Rauchgasentschwefelungsanlage
standhalten.
In
diesem Zusammenhang wird bevorzugt, dass die Abhängung mit mindestens einer
Kunststoffplatte gebildet ist. Insbesondere handelt es sich dabei
um 3 Kunststoffplatten, die mittels Kunststoffschweißen aneinander
gefügt
sind. Der Kunststoff umfasst insbesondere eine Thermoplast wie z.B.
Polypropylen und ganz besonders bevorzugt Polypropylen-Homopolymere.
Unter Berücksichtigung
der zu tragenden Last und den Belastungen der Umgebungsbedingung
(z.B. Temperaturen dauerhaft über 60°C oder sogar über 80°C) weist
das Material bevorzugt zumindest einen der folgenden Kennwerte auf eine
Materialdicke im Bereich von 8 mm bis 10 mm; eine Weite in Erstreckungsrichtung
des Tragbalkens im Bereich von 150 mm bis 250 mm (insbesondere in einem
Bereich von 180 mm bis 220 mm).
Vorteilhafter
Weise hat der Rauchgaswäscher
eine Mehrzahl von Abhängungen,
die auf einem Tragbalken aufliegen und in Erstreckungsrichtung des
Tragbalkens mit Abstandsplatten auf Distanz gehalten werden. Bei
den Abstandsplatten handelt es sich bevorzugt um flache Platten
mit einer Ausdehnung in Erstreckungsrichtung des Tragbalkens von
ca. 1000 mm bis 1200 mm. Die Abstandsplatten sind bevorzugt aus
dem selben oder einem ähnlichen
Material wie die Abhängung
ausgeführt und
können
ebenfalls mit wenigstens einer (z.B. gummiartigen) Schutzschicht überzogen
sein. Zwischen solchen Abstandsplatten, die auch zum Schutz der
Tragbalken bei der Begehung dienen, sind die Abhängungen (mit etwas Spiel) in
Erstreckungsrichtung der Tragbalken positioniert.
Es
ist auch möglich,
dass bei dem Rauchgaswäscher
mindestens zwei Abhängungen
durch, z.B. rechteckige, Tragstäbe
miteinander verbunden werden. Diese Tragstäbe dienen dann als Tragkonstruktion
für die
Bedüsungsrohre,
die auf diese aufgelegt oder von dieser mit entsprechenden Rohrschellen
abgehängt
wird.
Vorteilhaft
ist auch, dass in der bevorzugten Bauform die rechteckigen Tragstäbe parallel
zu den Tragbalken liegen, oder dass die rechteckigen Tragstäbe im Winkel
von 90° zu
den Tragbalken liegen. Dabei liegen die Bedüsungsrohre bevorzugt im Winkel
von 90° zu
den rechteckigen Tragstäben
und damit entweder parallel oder im Winkel von 90° zu den Tragbalken.
Des
weiteren wird vorgeschlagen, dass die Tragkonstruktion durch sein
Eigengewicht und seine Form an der vorgesehenen Stelle gehalten
wird und damit jederzeit wieder mit geringem Aufwand ausgebaut werden
kann.
Gemäß einer
Weiterbildung sind die Rohre nur durch Halterungen mit Schrauben
und Bügel
oder mit Schellen gegen das Herausspringen gesichert.
Bei
dem erfindungsgemäßen Rauchgaswäscher mit
horizontalem Tropfenabscheider werden die bekannten technischen
Probleme zum Teil dadurch gelöst,
dass die Stützkonstruktion
für die
Bedüsungsrohre
weder an den Tragbalken noch an den Tropfenabscheiderabscheidern
(wie in Erfindung WO 2004/033071 A1) befestigt wird, und gleichzeitig
eine Rohrführung
parallel zu den Haupttragbalken ermöglicht, aber nicht erzwingt.
Der
entscheidende Unterschied der erfindungsgemäßen Lösung gegenüber dem eingangs aufgeführten Stand
der Technik besteht darin, dass die Stützkonstruktion für die Bedüsungsrohre
nicht direkt mit der Konstruktion des Rauchgaswäschers (z. B. den Haupttragbalken)
verbunden ist. Weiter verlaufen die Bedüsungsrohre parallel zu den
Tragbalken und die Stützkonstruktion
ist so konfiguriert, dass eine problemfreie Begehung des Tropfenabscheiderabscheiders
möglich
ist, ohne dass das Personal die Tragbalken verlässt und ohne dass Hindernisse überwunden
werden müssen.
Der Raum oberhalb und unterhalb der Träger wird durch die vorgeschlagene
Konstruktion frei gehalten. Die Stützkonstruktion liegt zwischen
den Trägern
und lässt
einen Begehungsweg auf den Tragbalken frei, der nicht durch Stützelemente
oder davon in Querrichtung verlaufende Tragstäbe teilweise versperrt ist.
Die
Stützabstände können beliebig
konfiguriert werden, so dass eine Überdehnung der Polypropylen-Bedüsungsrohre
vermieden wird. Die Konstruktion wird erst nach dem Bau des Rauchgaswäschers eingebracht
und zwingt den Hersteller des Rauchgaswäschers nicht, auf diese Konstruktion Rücksicht
zu nehmen oder diesen Einbau vorzubereiten. Vielmehr kann diese
Stützkonstruktion
ohne Aufwand an die vorliegende Situation angepasst werden.
Trotzdem
bildet die Konstruktion keine Einheit mit dem Tropfenabscheiderabscheider – wie in Erfindung
WO 2004/033071 A1. Vielmehr ist die Konstruktion vollkommen von
dem Tropfenabscheiderabscheidermodul getrennt und wird separat und
vor dem Tropfenabscheiderabscheider im Rauchgaswäscher installiert.
Dadurch
ergibt sich, dass es zu keiner Reduzierung der Abscheidefläche kommt
und damit auch nicht zu der unerwünschten Geschwindigkeitserhöhung des
Rauchgasstroms. Weiter ist die hier beschriebene Stützkonstruktion
erheblich kostengünstiger
als die beschriebenen konventionelle Konfiguration.
Bei
der Ausführungsform,
die bevorzugt eingesetzt wird, wird eine Polypropylenplatte in Streifen von
200-300 mm Breite geschnitten und aus diesen entweder durch Biegen
auf einer Kantbank oder durch das Verschweißen von drei Teilplatten eine U-förmige Struktur
mit langen Armen gebaut. Diese U-förmige Struktur wird dann über den
Tragbalken gehängt.
An den (nunmehr nach unten hängenden) Enden
dieser Abhängung
wurden vorher Löcher
oder Einschnitte eingeschnitten, so dass Halterungen gegeben sind,
in die ein Rechteckrohr (Tragstab) eingelegt oder eingeführt werden
kann.
Der
Tragstab wird aus einen Rechteckstahlrohr gefertigt, das mit einer
Polypropylenschicht (Rechteckrohr aus Polypropylen) bezogen ist
und so vor der Schwefelsäure
geschützt
wird. Diese Polypropylenschicht wird an den Enden gasdicht mit Polypropylenkappen
verschlossen. An den Tragbalken werden Rohrschellen oder Rohrhalterungen
befestigt – durch
Anschweißen,
Anschrauben oder anderen Befestigungsmethoden.
Der
Tragstab wird in die vorbereiteten Löcher oder Einschnitte der Abhängung eingelegt
oder eingeführt
und dann mit Riegeln oder Schrauben in dieser fest arretiert. Auf
den oder unter den Tragstäben können jetzt
die Bedüsungsrohre
in Rohrschellen oder Rohraufhängungen
eingebracht werden.
In
der bevorzugten Ausführungsform
werden die Tragstäbe
senkrecht zu den Tragbalken eingebaut, so dass die Bedüsungsrohre
dann wieder parallel zu den Tragbalken verlaufen.
In
einer anderen Ausführungsform
werden die Tragstäbe
jedoch parallel zu den Tragbalken verlegt. In dieser Konstruktion
verlaufen dann die Bedüsungsrohre
senkrecht zu den Tragbalken. In dieser Ausführungsform werden die beiden
Arme einer Abhängung
durch eine Konstruktion unten verschlossen und das Rechteckrohr
nicht durch die Arme sondern zwischen den Armen der Abhängung aufgehängt.
In
einer anderen Ausführungsform
werden die Abhängungen
nur einarmig ausgeformt. Diese Konstruktion ist notwendig für die Abhängung vom
so genannten Seitenring. Dies ist der entlang der Kraftwerkswand
verlaufende Tragring, auf dem die Endmodule aufliegen. Diese Seitenabhängung muss
auf dem Seitenring befestigt werden, um die Last der Tragstäbe und Rohre
tragen zu können.
Dazu reicht schon das Gewicht der auf der Abhängung stehenden Tropfenabscheiderabscheidermoduls
aus. Trotzdem kann zur Sicherheit die Abhängung durch eine Polypropylenschraube
mit Mutter an dem Seitenring befestigt werden. Dazu muss der Seitenring
mit entsprechenden Löchern
versehen werden. Es können auch
andere Niederhalterkonzepte verwendet werden.
Eine
weitere Ausführungsform
sieht vor, dass auf den Abhängungen
noch nach oben gerichtete Polypropylenplatten angebracht werden.
Diese dienen dazu eine Abstützkonstruktion
für die
manchmal eingesetzt vierte Bedüsungsebene
zu begründen.
In dieser Konzeption wird auf die Abhängung eine Polypropylenplatte
geschweißt,
and der die Tragstäbe
der vierten Bedüsungsebene
angebracht (angeschraubt) werden können. Diese können in
einer konventionellen verschweißten
Konstruktion gebaut sein oder aus Bauteilen auf der Baustelle zusammengesetzt
werden. Normalerweise wird eine Stützkonstruktion immer drei Tragbalken überspannen,
um die notwenige Stabilität
zu erreichen.
Die
Stützkonstruktion
soll so ausgelegt sein, dass ein einheitlicher Abstützabstand
für alle
Rohrteile erreicht wird.