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Die
Erfindung bezieht sich auf ein modulares Umrichtersystem.
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Aus
der
EP 0 600 635 A2 ist
ein Umrichtersystem bekannt, das zwei parallel geschaltete lastseitige
Stromrichter aufweist, die gleichspannungsseitig mittels eines Gleichspannungszwischenkreises elektrisch
leitend verbunden sind. Wechselspannungsseitig sind diese lastseitigen
Stromrichter jeweils mittels einer Drossel miteinander verbunden, an
deren Mittelabgriffen eine Last angeschlossen ist. Zur Steuerung
dieser beiden elektrisch parallel geschalteten lastseitigen Stromrichter
werden pulsweitenmodulierte Signale generiert. Dazu werden zwei dreieckförmige Trägersignale
mit einem dreiphasigen sinusförmigen
Signalsystem verglichen. Diese beiden dreieckförmigen Trägersignale weisen eine Phasenverschiebung
zueinander von 180° el.
auf. Die drei sinusförmigen
Signale weisen jeweils eine Phasenverschiebung von 90° el. zu einem
Trägersignal auf.
Eine Leistung, die von einer angeschlossenen Last benötigt wird,
muss vom netzseitigen Stromrichter zunächst im Spannungszwischenkreis
zur Verfügung
gestellt werden. Diese Leistung teilt sich dann auf die beiden parallel
geschalteten lastseitigen Stromrichter auf. Gegenüber einem
Umrichtersystem mit nur einem lastseitigen Stromrichter halbiert
sich der Strom für
jeden dieser beiden Stromrichter. Außerdem werden mit den generierten
pulsweitenmodulierten Signalen für
die beiden parallel geschalteten lastseitigen Stromrichter die Oberwellen
in der Lastspannung minimiert.
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Bei
der Parallelschaltung von Wechselrichterzweigpaaren paralleler Wechselrichter
entstehen durch die verschiedenen Schaltzeiten der steuerbaren Halbleiterschalter
dieser Wechselrichterzweigpaare zusätzliche Belastungen durch Ausgleichströme, die
die speisende Gleichspannungsquelle durch die gleichsinnig gesteuerten
Wechselrichterzweige treibt. Diese unsymmetrische Aufteilung der
Ströme müssen möglichst
vermieden werden.
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In
der
DE 42 23 804 A1 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer m-pulsigen Wechselrichteranordnung,
bestehend aus einem Master-Wechselrichter und wenigstens einem Slave-Wechselrichter,
angegeben. Dabei werden aus ermittelten Phasenstrom-Istwerten des
Master-Wechselrichters und eines Slave-Wechselrichters und aus Steuersignalen
des Wechselrichtersteuersatzes Master- und Slave-Steuersignale erzeugt.
In Abhängigkeit
einer ermittelten Phasenstrom-Istdifferenz werden die Einschaltflanken
der Steuersignale des Wechselrichtersteuersatzes zeitlich verschoben,
wobei die Ausschaltflanken unverzögert übernommen werden. In Abhängigkeit
des Vorzeichens der ermittelten Phasenstrom-Istdifferenz werden
diese verzögerten
Steuersignale dem Master- bzw. dem Slave-Wechselrichter zugeführt, wobei jedem anderen Wechselrichter
die Steuersignale des Wechselrichtersteuersatzes zugeführt werden.
Somit wird die Aufteilung der Phasenströme symmetriert.
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Neben
der Minimierung der Oberwelle im Laststrom einer Last werden Wechselrichter
auch parallel geschaltet, um eine höhere Leistung zu generieren,
bei gleichzeitiger Verringerung der Phasenströme eines jeden Wechselrichters.
Bei einem solchen Umrichtersystem werden die parallelen Wechselrichter
aus einer Gleichspannungsquelle gespeist. Das heißt, dass
diese Gleichspannungsquelle, bestehend aus wenigstens einem ungesteuerten Gleichrichter
und einem Zwischenkreiskondensator, für die geforderte Ausgangsleistung
bemessen werden müssen.
Durch die Parallelschaltung der Wechselrichter wird die Strombelastung
eines jeden Wechselrichters und damit seiner abschaltbaren Halbleiterbauelemente
reduziert.
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Bei
diesem bekannten Umrichtersystem ist eine individuelle Leistungsanpassung
nicht möglich. Durch
das Hinzufügen
von weiteren Wechselrichtern kann theoretisch die Ausgangsleistung
erhöht
werden, ohne dass sich die Strombelastung eines jeden Wechselrichters
wesentlich erhöht.
Aber die erhöhte geforderte
Leistung muss von der Gleichspannungsquelle bereitgestellt werden.
Das heißt,
mit einer Erhöhung
einer Leistungsanforderung muss ebenfalls die Gleichspannungsquelle
an diese höhere
Leistungsanforderung angepasst werden. Auch auf der Wechselrichterseite
ist es mit dem Parallelschalten eines weiteren Wechselrichters nicht
getan. Die Steuervorrichtung muss ebenfalls auf die geänderte Wechselrichteranordnung
abgeändert
werden.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Umrichtersystem anzugeben,
bei dem eine modulare Leistungssteigerung ohne großen Aufwand möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch,
dass jedes Umrichtergerät
des erfindungsgemäßen Umrichtersystems
Netz- und Last-Schienen und eine Kommutierungsleitung aufweist,
die steckbar ausgeführt
sind, können
nun diese Umrichtergeräte
aneinander gereiht werden. Bei der Aneinanderreihung wird ein Umrichtergerät seitlich
an ein anderes Umrichtergerät
gesteckt. Diese Umrichtergeräte
können
dabei in einem Schaltschrank direkt mit dessen Rückwand lösbar befestigt werden oder
auf einer Halteschiene aufgeschnappt werden.
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Bei
diesem erfindungsgemäßen Umrichtersystem
bildet ein erstes Umrichtergerät
ein Umrichter-Grundgerät,
wobei die weiteren Umrichtergeräte jeweils
ein Umrichter-Zusatzgerät
bilden. Das Umrichter-Grundgerät
sorgt für
die Definition und die Erzeugung einer Lastspannung, wogegen die
Umrichter-Zusatzgeräte
jeweils einen zusätzlichen
Strom liefern.
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In
Abhängigkeit
einer geforderten Ausgangsleistung des erfindungsgemäßen Umrichtersystems werden
ein Umrichter-Grundgerät
und eine vorbestimmte Anzahl von Umrichter-Zusatzgeräten zu einem
Umrichter-Geräteverband
aneinander gesteckt. Dadurch erhält
man ein modular aufgebautes Umrichtersystem, das individuell an
eine geforderte Ausgangsleistung angepasst werden kann und das durchgehende
Netz- und Last-Stromschienen und eine durchgehende Kommunikationsleitung
aufweist. Dadurch kann bei diesem Umrichtersystem ein speisendes
Netz entweder am Umrichter-Grundgerät oder an einem Umrichter-Zusatzgerät angeschlossen
werden. Auch eine Last kann bei diesem Umrichtersystem am Umrichter-Grundgerät oder an
einem zugänglichen
Umrichter-Zusatzgerät
angeschlossen werden.
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Über die
durchgeschliffene Kommunikationsleitung wird jedem Umrichter-Zusatzgerät ein Strom-Sollwert
zugeführt.
Wird beim Umrichtersystem ein Laststrom (Summenstrom) gemessen,
so wird jedem Umrichter-Zusatzgerät der n-te Teil dieses gemessenen
Laststromes als Strom-Sollwert zugeführt. Steht nur ein gemessener
Ausgangsstrom des Umrichter-Grundgerätes zur Verfügung, wird
dieser jedem Umrichter-Zusatzgerät
als Strom-Sollwert zugeführt.
Um einen Summenstrom messen zu können,
wird ein Strommessgerät
benötigt,
das Last-Stromschienen aufweist, wobei jede vorhandene Last-Stromschiene
mit einem Stromwandler versehen ist. Außerdem müssen die Ausgänge dieser Stromwandler
mit einer Rechenvorrichtung verknüpft sein, dessen Ausgang mit
einer Kommunikationsleitung verbunden ist. Wird als Umrichter-Grundgerät ein im
Handel erhältliches
Umrichtergerät
verwendet, so enthält
dieses bereits Stromwandler zur Ermittlung von Umrichter-Phasenausgangsströmen.
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Damit
das Umrichter-Grundgerät
seinen Anteil zum Gesamtstrom liefern kann, ist es vorteilhaft, wenn
das Umrichter-Grundgerät
selbstständig
die Anzahl der Umrichter-Zusatzgeräte feststellen kann. Dazu weist
das Umrichter-Grundgerät
eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Anzahl angeschlossener Umrichter-Zusatzgeräte auf,
deren beiden Ausgangs-Anschlüsse
durch die Umrichter-Zusatzgeräte durchgeschliffen
sind. Jedes Umrichter-Zusatzgerät weist
einen Widerstand auf, der bei Stecken des Umrichter-Zusatzgerätes mit
den durchgeschliffenen Ausgangs-Anschlüssen der Vorrichtung des Umrichter-Grundgerätes elektrisch
leitend verbunden wird. Durch das An schließen wenigstens eines Widerstandes
(Umrichter-Zusatzgerät)
erzeugt die Vorrichtung des Umrichter-Grundgerätes eine der Anzahl der angeschlossenen
Umrichter-Zusatzgeräte
proportionale Spannung.
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Ist
dieser Widerstand in jedem Umrichter-Zusatzgerät mittels eines Schalters schaltbar
ausgeführt,
besteht nun die Möglichkeit,
dass sich ein Umrichter-Zusatzgerät selbsttätig, beispielsweise im Fehlerfall,
aus diesem Geräte-Verband
abmelden kann. Dadurch ist ein Redundanzbetrieb mit Fehlerrückmeldung
möglich.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
des modularen Umrichtersystems sind die Umrichter-Grund- und Zusatzgeräte jeweils
rückspeisefähig ausgebildet.
Dadurch werden Überspannungen
begrenzt, die durch temporäre
Kreisströme
bei Lastwechseln entstehen können.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen modularen
Umrichtersystems schematisch veranschaulicht ist.
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1 zeigt
ein Prinzipschaltbild eines modularen Umrichtersystems nach der
Erfindung, in der
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2 ist
ein Ersatzschaltbild des modularen Umrichtersystems nach 1 mit
einer ersten Strommessmethode dargestellt, wobei die
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3 ein
Ersatzschaltbild eines modularen Umrichtersystems nach 1 mit
einer zweiten Strommessmethode zeigt, die
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4 zeigt
eine Realisierung einer Stromquelle mittels einer steuerbaren Spannungsquelle, die
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5 zeigt
eine erste Vorrichtung zur Ermittlung der Anzahl von gesteckten
Umrichter-Zusatzgeräten
beim modularen Umrichtersystem gemäß 1, wobei
in der
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6 eine
zweite Vorrichtung zur Ermittlung der Anzahl von gesteckten Umrichter-Zusatzgeräten beim
modularen Umrichtersystem gemäß 1 dargestellt
ist, in der
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7 ist
ein Ersatzschaltbild eines Umrichter-Grundgerätes dargestellt und die
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8 veranschaulicht
ein Ersatzschaltbild eines Umrichter-Zusatzgerätes.
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Gemäß dem Prinzipschaltbild
nach 1 weist das modulare Umrichtersystem 2 nach
der Erfindung ein Umrichter-Grundgerät 4 und wenigstens ein
Umrichter-Zusatzgerät 6 auf.
Jedes Umrichtergerät 4 und 6 weist
Netz- und Last-Stromschienen 8 und 10 und eine
Kommunikationsleitung 12 auf. Da in der 1 eine
vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen modularen
Umrichtersystems 2 dargestellt ist, weist dieses Umrichter-Grundgerät 4 zwei
Ausgangs-Anschlüsse 14 und 16 auf,
die durch die gesteckten Umrichter-Zusatzgeräte 6 durchgeschliffen
sind. In dieser Darstellung des modularen Umrichtersystems 2 ist
ein speisendes Netz 18 mit den Netz-Stromschienen 8 des
Umrichter-Grundgerätes 4 verknüpft. Außerdem ist
eine Last 20 mit den Last-Stromschienen 10 des
Umrichter-Grundgerätes 4 verknüpft. Ein
Leistungsteil, eine Regelung und eine Steuerung eines Umrichters
eines jeden Umrichtergerätes 4 und 6 sind
jeweils im Kasten 22 vereint und in dieser Darstellung
nicht explizit dargestellt. Ein Ersatzschaltbild eines Umrichters
des Umrichter-Grundgerätes 4 ist
in der 7 dargestellt, wobei ein Ersatzschaltbild eines
Umrichters eines Umrichter-Zusatzgerätes 6 der 8 entnommen werden
kann.
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Damit
diese Umrichtergeräte 4 und 6 mittels ihrer
Netz- und Laststromschienen 8 und 10 seitwärts aneinander
steckbar sind, weisen diese Stromschienen 8 und 10 jeweils
einen Stecker- und einen Aufnahmeteil 24 und 26 auf.
Diese Steckerteile 24 der Stromschienen 8 und 10 sind
durch Ausnehmungen 28 in einer ersten Seitenwand 30 eines
jeden Umrichtergerätes 4 und 6 zugänglich.
Die zugehörigen
Aufnahmeteile 26 der Strom schienen 8 und 10 ragen durch
Ausnehmungen 32 einer zweiten Seitenwand 34 eines
jeden Umrichtergerätes 4 und 6 heraus. Beim
letzten Umrichter-Zusatzgerät 6 dieses
modularen Umrichter-Geräteverbandes
sind die Ausnehmungen 28 der Seitenwand 30 jeweils
mittels eines Deckels 36 verschlossen. Wie diese Deckel 36 ausgeführt sind,
hängt von
dem geforderten Schutzgrad des modularen Umrichter-Geräteverbandes
ab. Die Kommunikationsleitung 12 eines jeden Umrichtergerätes 4 und 6 ist
an beiden Enden jeweils mit einem ersten Teil 38 und einem
zweiten Teil 40 einer steckbaren Vorrichtung elektrisch
leitend verbunden. Diese Teile 38 und 40 einer
jeden steckbaren Vorrichtung sind jeweils in einer Seitenwand 34 und 30 zweier
seitwärts
aneinander gesteckter Umrichtergeräte 4 und 6 bzw. 6 und 6 angeordnet.
Beim Zusammenstecken zweier Umrichtergeräte 4 und 6 bzw. 6 und 6 greifen
diese Teile 38 und 40 einer steckbaren Vorrichtung
ineinander.
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Dadurch,
dass jedes Umrichtergerät 4 und 6 Netz-
und Last-Stromschienen 8 und 10 und
eine Kommunikationsleitung 12 aufweist, wachsen diese Stromschienen 8 und 10 und
diese Kommunikationsleitung 12 automatisch weiter. Im zusammengesteckten
Zustand eines Umrichter-Grundgerätes 4 mit
wenigstens einem Umrichter-Zusatzgerät 6 erscheinen diese
Stromschienen 8 und 10 und diese Kommunikationsleitung 12 als
wären diese
durchgeschliffen.
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Die 2 zeigt
ein Ersatzschaltbild des modularen Umrichtersystems 2 nach 1 mit
einer ersten Strommessmethode. In diesem Ersatzschaltbild sind das
Umrichtergerät 4 durch
eine steuerbare Spannungsquelle und die Umrichter-Zusatzgeräte 6 jeweils
durch eine steuerbare Stromquelle dargestellt. Von den Netz- und
Last-Stromschienen 8 und 10 ist jeweils nur eine
Stromschiene dargestellt. Außerdem
weist dieses Ersatzschaltbild ein Strommessgerät 42 auf, das Netz-
und Last-Stromschienen 8 und 10 einen Stromwandler 44 pro
vorhandener Last-Stromschiene 10 und eine Rechenvorrichtung 46 aufweist.
Ausgangsseitig ist diese Rechenvorrichtung 46 mit der durchgeschliffenen
Kommunikationsleitung 12 elektrisch lei tend verbunden.
Dazu weist dieses Strommessgerät 42 eine
Leitung 48 auf, die mit einem zweiten Teil 40 einer
steckbaren Vorrichtung elektrisch leitend verbunden ist. Dieser
zweite Teil 40 ist in einer Seitenwand dieses Strommessgerätes 42 derart
angeordnet, dass im gesteckten Zustand dieser zweite Teil 40 in
einen ersten Teil 38 des Umrichter-Grundgerätes 4 eingreift.
Die Rechenvorrichtung 46 bildet aus den einzelnen Strom-Messgrößen einen
Stromsummenwert. Dieser Stromsummenwert wird durch die Anzahl der
im modularen Umrichtersystem 2 gesteckten Umrichter-Zusatzgeräte 6 geteilt.
Dieser n-te Teil des ermittelten Stromsummenwertes wird mittels
der Kommunikationsleitung 12 jedem Umrichter-Zusatzgerät 6 als Strom-Sollwert
Isoll zugeführt. Da bei der Messmethode
ein zusätzliches
Strommessgerät 42 verwendet wird,
muss eine Last 20 mit den Last-Stromschienen 10 dieses
Strommessgeräts 42 verknüpft werden. Dieses
Strommessgerät 42 kann
entweder seitlich am Umrichter-Grundgerät 4 oder aber an einer
frei zugänglichen
Seitenwand 30 eines Umrichter-Zusatzgerätes 6 gesteckt werden.
Neben dem erhöhten Aufwand
an Bauelementen die Stromwandler 44 für den Laststrom und nicht einen
Bruchteil dieses Laststromens ausgelegt sein.
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Die 3 zeigt
ein Ersatzschaltbild des modularen Umrichtersystems 2 nach
der 1 mit einer zweiten Strommessmethode. Bei dieser
Strommessmethode weist das Umrichter-Grundgerät 4 wenigstens einen
Stromwandler 50 auf, die in den Ausgangsleitungen des Umrichters
dieses Umrichtergerätes 4 angeordnet
sind. Der Ausgang eines jeden Stromwandlers 50 des Umrichter-Grundgerätes 4 ist mittels
der durchgeschliffenen Kommunikationsleitung 12 mit jedem
Umrichter-Zusatzgerät 6 verbunden.
Der Umrichter-Ausgangsstrom des Umrichter-Grundgerätes 4 wird
jedem Umrichter-Zusatzgerät 6 als
Strom-Sollwert Isoll übermittelt. Bei dieser Messmethode
muss eine Last 20 nicht an einer vorbestimmten Stelle mit
dem modularen Umrichtersystem 2 verknüpft werden. Das heißt, die
Last 20 kann mit dem Umrichter-Grundgerät 4 oder mit einem
frei zugänglichen
Umrichter-Zusatzgerät 6 dieses
Umrichter-Geräteverbandes
verbunden werden.
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Diesen
beiden Ersatzschaltbildern ist außerdem zu entnehmen, dass das
Umrichter-Grundgerät 4 als
steuerbare Spannungsquelle und jedes Umrichter-Zusatzgerät 6 als
steuerbare Stromquelle betrieben wird. Das heißt, das Umrichter-Grundgerät 4 wird wie
ein handelsübliches
Umrichtergerät
verwendet, wogegen die Umrichter-Zusatzgeräte 6, die jeweils ebenfalls
eine steuerbare Spannungsquelle sind, als Stromquellen verwendet
werden.
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In
der 4 ist eine Realisierung einer steuerbaren Stromquelle
mittels einer steuerbaren Spannungsquelle 52 näher dargestellt.
Dieser gesteuerten Spannungsquelle 52 ist eine Drossel 54 vorgeschaltet.
Mittels eines Stromwandlers 56 wird ein Ausgangsstrom der
gesteuerten Spannungsquelle 52 gemessen und als Strom-Istwert
einer Stromregelung, bestehend aus einem Stromregler 58 und
einem Vergleicher 60, zugeführt. Wie bereits erwähnt, wird
der Ausgangsstrom des Umrichters des Umrichter-Grundgerätes 4 als
Strom-Sollwert jedem Umrichter-Zusatzgerät 6 zugeführt. Dieser
Strom-Sollwert gelangt mittels eines Führungsgrößenformer 62, beispielsweise
einem Filter, zum nicht invertierenden Eingang des Vergleichers 60 der
Stromregelung. Damit zum einen die Stromregelung jedes Umrichter-Zusatzgerätes 6 eine
hohe Dynamik aufweist und zum anderen die Drossel 54 klein
gehalten werden kann, ist es zweckmäßig, dass die Pulsfrequenz
der gesteuerten Spannungsquelle 52 möglichst hoch gewählt wird.
Infolge einer hohen Pulsfrequenz werden die abschaltbaren Halbleiterschalter
der gesteuerten Spannungsquelle 52 stärker belastet. Deshalb ist
es sehr vorteilhaft, wenn diese abschaltbaren Halbleiterschalter
aus Siliziumkarbid sind. Durch die hohe Pulsfrequenz wird zudem
erreicht, dass die Regeldynamik eines jeden Umrichter-Zusatzgerätes 6 groß wird,
wodurch die Umrichter-Zusatzgeräte 6 jeweils dem
Umrichter-Grundgerät 4 schnell
und nur mit geringem Phasennachlauf folgen können.
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In
der 5 ist eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 64 zur
Ermittlung der Anzahl von im modularen Umrichter system 2 gesteckten
Umrichter-Zusatzgeräten 6 näher dargestellt.
Diese Vorrichtung 64 besteht zum einen aus einer Konstantstromquelle 66 mit
einem Spannungsteiler 68 und parallelen Last-Widerständen 70.
Diese Konstantstromquelle 66 mit dem Spannungsteiler 68 ist
im Umrichter-Grundgerät 4 angeordnet,
wogegen jeweils ein Last-Wider-stand 70 in einem Umrichter-Zusatzgerät 6 angeordnet
ist. Der Verbindungspunkt 72 der beiden Widerstände 74 und 76 des
Spannungsteilers 68 ist mit dem Steueranschluss eines Transistors 78 der Konstantstromquelle 66 angeschlossen.
Der Emitter-Anschluss dieses Transistors 78 bildet den
einen Ausgangsanschluss 16, wogegen ein Anschluss des Widerstandes 74 des
Spannungsteilers 68 den anderen Ausgangsanschluss 14 bildet.
Diese Ausgangsanschlüsse 14 und 16 sind
mittels Leitungen 80 und 82 durch die Umrichter-Zusatzgeräte 6 durchgeschliffen.
Das heißt,
jedes Umrichter-Zusatzgerät 6 weist
ebenfalls noch zwei Leitungen 80 und 82 auf, die
jeweils mit einem Stecker- und Aufnahmeteil versehen sind. Am Kollektorwiderstand 84 der
Konstantstromquelle 66 fällt eine Spannung UN ab, die proportional zur Anzahl der gesteckten
Umrichter-Zusatzgeräte 6 ist.
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Die 6 zeigt
eine zweite Ausführungsform der
Vorrichtung 64 zur Ermittlung der Anzahl von im modularen
Umrichtersystem 2 gesteckten Umrichter-Zusatzgeräten 6.
Diese zweite Ausführungsform unterscheidet
sich von der Ausführungsform
gemäß 5 dadurch,
dass jedem Last-Widerstand 70 ein Schalter 86 zugeordnet
ist. Ein Last-Widerstand 70 und ein zugeordneter Schalter 86 sind
elektrisch in Reihe geschaltet. Mittels diesem Schalter 86 kann ein
zugehöriges
Umrichter-Zusatzgerät 6 sich
aus diesem gesteckten Umrichter-Geräteverband abmelden, ohne dass
es aus diesem Umrichter-Geräteverband
physikalisch entfernt werden muss. Somit kann im Fehlerfall eines
Umrichter-Zusatzgerätes 6 dieses sich
selbsttätig
aus dem Umrichter-Geräteverband abmelden,
wodurch ein Redundanzbetrieb mit Fehlerrückmeldung möglich ist.
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In
der 7 ist ein Ersatzschaltbild eines Umrichters 88 eines
Umrichter-Grundgerätes 4 dargestellt.
In diesem Ersatz schaltbild sind mit 90 ein lastseitiger
Stromrichter des Umrichters 88, mit 92 ein Pulsmodulator,
mit 94 und 96 jeweils ein Vektordreher, mit 98 eine
Stromregelung und mit 100 und 102 eine Flussregelung
und eine Drehzahlregelung bezeichnet. Gleichspannungsseitig steht
am lastseitigen Stromrichter 90 eine Gleichspannung UDC an, die von einer nicht näher dargestellten
Gleichspannungsquelle geliefert wird. Diese Gleichspannungsquelle
besteht beispielsweise aus einer Diodeneinspeisung (Gleichrichter)
und einem Spannungszwischenkreis mit wenigstens einem Kondensator,
insbesondere einem Elektrolytkondensator. Ein derartiger Umrichter 88 wird
auch als Spannungszwischenkreis-Umrichter bezeichnet. Die Gleichspannung
UDC ist dem Pulsmodulator 92 zugeführt. An
den Ausgängen
des Pulsmodulators 92 stehen pulsweitenmodulierte Signale
an, aus denen dann für
die abschaltbaren Halbleiterschalter des lastseitigen Stromrichters 90 Ansteuersignale
generiert werden. Dazu weist dieser lastseitige Stromrichter 90 eine
Ansteuereinrichtung auf. Die Flussregelung 100 und die
Drehzahlregelung 102 und die Stromregelung 98 bilden eine
so genannte Regeleinrichtung, die hier eine feldorientierte Regelung
ist. Der lastseitige Stromrichter 90 weist ausgangsseitig
wenigstens zwei Stromwandler 104 auf, die ausgangsseitig
mittels des Vektordrehers 96 mit einem Vergleicher 106 und 108 verknüpft sind.
Am nicht invertierenden Eingang des Vergleichers 106 ist
ein Ausgang eines Flussreglers 110 der Flussregelung 100 angeschlossen.
Am nicht invertierenden Eingang des Vergleichers 108 ist
ein Ausgang eines Drehzahlreglers 112 der Drehzahlregelung 102 angeschlossen.
An den Ausgangs-Anschlüssen
des Vektordrehers 96 steht jeweils eine orthogonale Stromkomponente
Idist und Iqist an,
die jeweils mit einem Stromkomponenten-Sollwert Idsoll und Iqsoll der Flussregelung 100 und
der Drehzahlregelung 102 verglichen werden. Aus den ermittelten
Stromkomponenten-Differenzwerten erzeugt die Stromregelung 98 zwei
orthogonale Spannungskomponenten Udsoll und
Uqsoll, aus denen mittels des Vektordrehers 94 drei
Phasenspannungs-Sollwerte UR, US und UT generiert werden. Damit diese Vektordreher 94 und 96 ihre
Arbeit verrichten können,
benötigen
sie einen Drehwinkel γ.
In diesem Ersatzschaltbild des Umrichters 88 sind die Ausgänge des
lastseitigen Stromrichters 90 jeweils mit einer optionalen
Drossel 114 versehen. Dieses Ersatzschaltbild des Umrichters 88 entspricht
dem eines handelsüblichen
Spannungszwischenkreis-Umrichters mit einer feldorientierten Regelung.
Mittels diesem Umrichter 88 wird eine für die Last 20 benötigte Spannung
generiert. Somit wird dieser Umrichter 88 als gesteuerte
Spannungsquelle verwendet.
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In
der 8 ist ein Ersatzschaltbild eines Umrichters 116 eines
Umrichter-Zusatzgerätes 6 näher dargestellt.
In diesem Ersatzschaltbild sind mit 118 ein lastseitiger
Stromrichter, mit 120 ein Pulsmodulator, mit 122 ein
Zweigrößen-Stromregler,
mit 124 ein netzseitiger Stromrichter und mit 126 ein
Zwischenkreiskondensator bezeichnet. Die Ausgänge dieses lastseitigen Umrichters 118 weisen
jeweils eine Drossel 114 auf. Die beiden Stromwandler 104 sind
ausgangsseitig jeweils mittels eines Vergleichers 128 und 130 mit
dem Zweigrößen-Stromregler 122,
dem beispielsweise ein Entkopplungsnetzwerk integriert ist, elektrisch
leitend verbunden. An den nicht invertierenden Eingängen der
beiden Vergleicher 128 und 130 steht jeweils ein
Strom-Sollwert IRsoll und ITsoll an,
die mittels einer Kommunikationsleitung 12 vom Umrichter-Grundgerät 4 bereitgestellt werden.
Jeweils ein ermittelter Phasenstrom-Differenzwert wird dem Zweigrößen-Stromregler 122 zugeführt, der
daraus zwei Komponenten Ua und Ub einer Stellgröße generiert. Diese Komponenten
Ua und Ub dieser
Stellgröße wird
dem Pulsmodulator 120 zugeführt, aus der in Abhängigkeit
einer Gleichspannung UDC, die am Zwischenkreiskondensator 126 ansteht,
pulsweitenmodulierte Steuersignale generiert werden. Der netzseitige
Stromrichter 124, der hier ein Gleichrichter ist, kann
auch rückspeisefähig ausgeführt sein.
Als rückspeisefähiger netzseitiger
Stromrichter 124 kann ein so genanntes Active Front End (AFE)
oder ein so genanntes Fundamental Frequency Front End (F3E) verwendet werden. Die drei Drosseln 114 können auch
durch ein Sinusfilter ersetzt werden.
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Damit
diese gesteuerte Spannungsquelle eine Stromquelle wird, müssen diese
Drosseln 114 gemäß der 4 vorhanden
sein. Diese Drosseln 114 verhindern zum einen Kurzschlüsse zwischen den
Umrichtergeräten 4 und 6 und
sorgen zudem für einen
gewissen Stellbereich der Regelung. Die Größe dieser Drosseln 114 wird
im Wesentlichen durch die Pulsfrequenz der gesteuerten Spannungsquelle mitbestimmt,
da sie die Energie aus den Spannungszeitflächenunterschieden zwischen
Umrichter-Grundgerät 4 und
Umrichter-Zusatzgerät 6 oder zwischen
zwei Umrichter-Zusatzgeräten 6 des
Umrichter-Geräteverbandes
zwischenspeichern müssen.
Da beim erfindungsgemäßen Umrichtersystem 2 die
Pulsfrequenz der Umrichter 88 und 116 aller Umrichtergeräte 4 und 6 nicht
synchronisiert sind, ist für
die Umrichter 116 der Umrichter-Zusatzgeräte 6 eine
möglichst
hohe Schaltfrequenz zu wählen.
Damit die Schaltverluste des lastseitigen Stromrichters 118 nicht
zu hoch werden, ist es vorteilhaft, wenn die abschaltbaren Halbleiterschalter 132 dieses
lastseitigen Stromrichters 118 aus Siliziumkarbid (SiC)
sind. Durch eine hohe Pulsfrequenz wird außerdem erreicht, dass die Regeldynamik
der Stromrichter-Zusatzgeräte 6 groß wird,
wodurch diese Umrichter-Zusatzgeräte 6 dem Umrichter-Grundgerät 4 schnell und
mit geringem Phasennachlauf folgen können.
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Als
Umrichter eines jeden Umrichter-Zusatzgerätes 6 kann anstelle
eines Spannungszwischenkreis-Umrichters 116 auch ein Stromzwischenkreis-Umrichter
verwendet werden, der eine gesteuerte Stromquelle ist. Wird jeweils
als Umrichter eines jeden Umrichter-Zusatzgerätes 6 ein Spannungszwischenkreis-Umrichter 116 verwendet,
so kann dieser auch entsprechend dem durch eine Strich-Punkt-Linie 134 eingerahmten
Teil des Spannungszwischenkreis-Umrichters 88 der 7 mit
einer feldorientierten Regelung aufgebaut sein.
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Da
bei diesem modularen Umrichtersystem 2 eine geforderte
Leistungsabgabe mittels eines Umrichter-Grundgerätes 4 von wenigstens
einem Umrichter-Zusatzgerät 6 zur
Verfügung
gestellt wird, kann jede beliebig geforderte Leistungsabgabe durch das
Hinzufügen
oder Wegnehmen von Umrichter-Zusatzgeräten 6 individuell
bereitgestellt werden. Da diese Umrichtergeräte 4 und 6 dieses
modularen Umrichter-Geräteverbandes
Netz- und Last-Stromschienen 8 und 10 enthalten,
die steckbar ausgeführt sind,
entfällt
beim Hinzufügen
weiterer Umrichter-Zusatzgeräte 6 eine
Verlängerung
dieser Schienensysteme 8 und 10. Mit dem Stecken
eines weiteren Umrichter-Zusatzgerätes 6 an einen bestehenden
Umrichter-Geräteverband
erweitern sich diese Schienensysteme 8 und 10 selbsttätig.