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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dispergierung von
festen Pigmentzubereitungen in flüssigen Medien.
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Zur
Pigmentierung von flüssigen
Medien, wie Anstrichmitteln, Lacken, Dispersions- und Druckfarben, werden üblicherweise
wäßrige und/oder
lösungsmittelhaltige
Pigmentpräparationen
eingesetzt, die durch eine Reihe von weiteren Hilfsstoffen, wie
Eintrocknungsverhinderer, Mittel zur Erhöhung der Gefrierbeständigkeit, Verdicker
und Antihautmittel, stabilisiert werden müssen. Aufgrund ihres großen Volumens
erfordern die flüssigen
Pigmentpräparationen
zudem höheren
Aufwand bei Lagerung, Verpackung und Transport.
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Feste
Pigmentzubereitungen, die in ihren koloristischen Eigenschaften
und der Dispergierbarkeit den flüssigen
Präparationen
vergleichbar sind, jedoch die genannten Zusätze nicht erfordern und nicht
zuletzt aufgrund ihres kleineren Volumens leichter zu handhaben
sind, sog. "Stir-in"-Pigmente, gewinnen
daher zunehmend an Bedeutung.
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Auch
wenn sich diese Pigmentzubereitungen durch insgesamt vorteilhafte
Anwendungseigenschaften auszeichnen, kann es bei der Einarbeitung
in das flüssige
Anwendungsmedium zur Staubbelästigung
kommen.
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Der
Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, diesem Mangel abzuhelfen
und ein Verfahren bereitzustellen, das eine vorteilhafte Dispergierung
in flüssige
Medien ermöglicht.
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Demgemäß wurde
ein Verfahren zur Dispergierung von festen Pigmentzubereitungen
in flüssigen
Medien gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierfür einen
nach dem Rotor/Stator-Prinzip arbeitenden Hochgeschwindigskeitsmischer
einsetzt.
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Der
Hochgeschwindigkeitsmischer ist dabei vorzugsweise wie folgt aufgebaut:
Er
besteht aus einem angetriebenen Rotor, der zwei Aufsätze mit
unterschiedlichem Durchmesser hat. In den zylinderförmigen Mischraum
ist ein Ring mit schmalen Öffnungen
(Stator) so eingelegt, daß er
sich zwischen den beiden Rotoraufsätzen befindet. Der Mischraum
weist mindestens einen Zulauf, einen Ablauf und eine weitere verschließbare Öffnung auf.
Bei schneller Drehung des Rotors kann ein flüssiges Medium über den Zulauf
in den Mischraum gefördert
werden. Gleichzeitig baut sich ein Unterdruck (Vakuum) auf, der
vorteilhaft genutzt werden kann, um die Pigmentzubereitung z.B. über eine
Rohrleitung durch die zusätzliche Öffnung in den
Mischraum zu trans portieren, um sie dort mithilfe der Scherbekräfte im Spalt
zwischen Rotor und Stator feinverteilt im flüssigen Medium zu dispergieren.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
die Pigmentzubereitung mittels Druckluftförderung in den Mischraum einzubringen.
Die Vakuumförderung
ist jedoch bevorzugt, da sie keine weiteren bautechnischen Maßnahmen
erfordert und eine Fluidisierung der Pigmentzubereitung bewirkt.
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Bevorzugt
verfügt
der Mischer nur über
einen kleinen Mischraum und wird extern von dem das flüssige Medium
enthaltenden, mit einem Rührer
versehenen Behälter
installiert. Über
den Zulauf wird das flüssige
Medium aus diesem Behälter
in den Mischer überführt und
nach Zumischung der Pigmentzubereitung über den Ablauf in den Behälter zurückgeführt. Dieser
kontinuierlich ablaufende Prozeß wird
so lange geführt,
bis die gesamte Pigmentzubereitung im flüssigem Medium dispergiert ist.
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Dieser
Aufbau ist in dem Hochgeschwindigkeitsmischer Ystral Conti-TDS der
Ystral GmbH (Ballrechten-Dottingen) verwirklicht.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Dispergierung von festen Pigmentzubereitungen in flüssigen Medien
wird eine Staubbelästigung
wirksam vermieden. Gleichzeitig wird nicht nur die Pigmentzubereitung
besonders schnell in dem jeweils im Mischraum befindlichen flüssigen Medium
dispergiert, sondern auch das fertige Produkt (z.B. das Anstrichmittel)
ist überraschenderweise
deutlich schneller homogenisiert als bei Verwendung eines sonst üblicherweise
zur Pigmentdispergierung eingesetzten Dissolvers.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zur Dispergierung von festen Pigmentzubereitungen in flüssigen Medien
aller Art angewendet werden.
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Diese
Medien können
rein wäßrige Medien
sein, Mischungen von Wasser und organischen Lösungsmitteln, z.B. Alkoholen,
darstellen oder nur auf organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen,
Glykolethern, Ketonen, z.B. Methylethylketon, Amiden, z.B. N-Methylpyrrolidon
und Dimethylformamid, Estern, z.B. Essigsäureethyl- und -butylester und
Methoxypropylacetat, und aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen, z.B.
Xylol, Mineralöl
und Benzin, basieren.
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Insbesondere
handelt es sich bei den flüssigen
Medien um wasser- oder lösungsmittelbasierende
Bindemittelsysteme, die z.B. Lacken, Anstrichmitteln, Druckfarben
und Tinten zugrunde liegen.
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Unter
dem Begriff Bindemittel sind dabei im Wasser/Lösungsmittel lösliche,
dispergierbare oder emulgierbare, synthetische und natürliche oder
modifizierte natürliche,
im allgemeinen filmbildende Verbindungen zu verstehen.
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Bei
den organischen Bindemitteln kann es sich um synthetische (auch
modifizierte natürliche)
oder natürliche
Bindemittel handeln.
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Die
synthetischen Bindemittel können
grundsätzlich
in Polykondensations-, Polymerisations- und Polyadditionsharze unterteilt
werden.
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Die
Polykondensationsharze entstehen durch Reaktion zwischen polyfunktionellen
Carbonsäuren
und Polyolen oder Polyaminoverbindungen.
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Beispiele
für geeignete
Polykondensationsharze sind Alkydharze, Aminoplaste, Phenolharze,
Polyamidharze, Polyesterharze, Epoxidharze und Siliconharze.
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Bei
den Alkydharzen handelt es sich um Polykondensationsharze aus Polyolen,
mehrwertigen Carbonsäuren
und fetten Ölen
oder freien natürlichen
und/oder synthetischen Fettsäuren,
wobei mindestens ein Polyol tri- oder höherfunktionell sein muß. Die Alkydharze
können
durch Naturharze, Phenolharze, Acrylharze, Styrol, Epoxidharze,
Siliconharze, Isocyanate, Polyamide und Aluminiumalkoholate modifiziert
sein. Beispiele für
Alkydharze sind Leinöl-,
Sojaöl-,
Safloröl-,
Ricinen- und Ricinusöl-Alkydharze.
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Aminoplaste
sind Polykondensationsprodukte aus Carbonylverbindungen (insbesondere
Formaldehyd, auch höheren
Aldehyden und Ketonen) und NH-Gruppen enthaltenden Verbindungen,
z.B. Harnstoff (Harnstoffharze) Melamin (Melaminharze). Die Aminoplaste
werden oft in Kombination mit Alkydharzen, Acrylaten und Epoxidharzen
eingesetzt (Einbrennlacke).
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Phenolharze
entstehen durch Polykondensationsprodukte von Phenolen und Aldehyden,
insbesondere Formaldehyd. Als Beispiel seien Phenolnovolake genannt.
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Polyamidharze
sind Polykondensationsprodukte aus Diaminen und dimerisierter Fettsäure, die
partiell durch aliphatische oder aromatische Dicarbonsäuren ersetzt
sein kann.
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Bei
den Polyesterharzen handelt es sich um Polykondensationsharze aus
zwei- oder mehrwertigen Alkoholen und zwei- oder mehrwertigen organischen
Säuren
bzw. deren Anhydriden. Je nach Art und Funktionalität der Ausgangstoffe
können
die Polyesterharze gesättigt
oder ungesättigt,
linear, verzweigt oder vernetzt sein und Hydroxy- oder Carboxygruppen
als reaktive Endgruppen enthalten. Die Veresterung von mehrwerti gen
Alkoholen mit Dicarbonsäuren
und gesättigten
oder ungesättigten
Fettsäuren
führt zu
Alkydharzen.
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Ungesättigte Polyesterharze
sind Polykondensationsprodukte aus ungesättigten Dicarbonsäuren, wie Malein-
oder Fumarsäure,
und vorwiegend zweiwertigen Alkoholen, wie Ethylenglykol und 1,2-Propandiol,
sowie gegebenenfalls gesättigten
oder aromatischen Dicarbonsäuren,
wie Adipinsäure
und Phthalsäure,
zur Modifizierung. Sie können
mit ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wie (Methyl)Styrol, (Meth)Acrylaten und Allylethern,
copolymerisiert werden (Härtung).
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Die
Polyesterharze können
in Kombination mit Aminoplasten (Melamin-, Benzoguanamin- und Harnstoffharzen)
eingesetzt werden (Einbrennlacke). Hydroxyfunktionelle Polyesterharze
(Polyesterpolyole) sind auch Bestandteil von Polyurethanlacken und
werden hier mit Polyisocyanaten (Zweikomponenten-Polyurethan-Lacke)
oder mit blockierten Diisocyanaten (Einkomponenten-Polyurethan-Lacke)
vernetzt.
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Epoxidharze
sind Polykondensationsprodukte aus aromatischen Dihydroxyverbindungen,
insbesondere Bisphenol A, und Epichlorhydrin. Da sie für sich allein
keine filmbildenden Eigenschaften haben, werden sie mit Polyaminen,
Polyaminoamiden, Ketiminen, Polyisocyanaten, Phenolharzen oder Aminoplasten
vernetzt (kalthärtende
Zweikomponentensysteme, lufttrocknende Systeme, Einbrennlacke).
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Bei
den Siliconharzen handelt es sich schließlich um Polymethylphenylsiloxane,
die oft mit Alkydharzen und Polyesterharzen kombiniert werden. Silicon-Kombinationsharze
sind die Copolymerisate aus niedermolekularen, hydroxyfunktionellen
Siliconen mit Polyestern, Alkydharzen und Acrylharzen.
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Geeignete
Polymerisationsharze sind Vinylesterpolymere, Acrylharze, Styrol-Butadien-Copolymerisate und
Chlorkautschuk.
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Bei
den Vinylesterpolymeren sind Polymere auf Basis von Vinylacetat
von besonderer Bedeutung. Typischerweise werden sie in Form der
durch Emulsionspolymerisation erhaltenen Dispersionen eingesetzt.
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Acrylharze
(Acrylatharz) sind die Polymerisate von Acrylsäureestern und Methacrylsäureestern,
wobei meist funktionelle (Meth)Acrylmonomere und auch nicht-acrylische
Monomere, wie Styrol oder Vinylester, als Comonomere eingesetzt
werden. Dementsprechend wird zwischen Reinacrylaten und z.B. Styrol-Acrylaten unterschieden.
Bedeutung haben auch hier die durch Emulsionspolymerisation zu erhaltenden
Acrylat-Dispersionen.
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Thermisch
oder zweikomponentig vernetzbare Acrylharze enthalten funktionelle
Gruppen (Hydroxy-, N-Hydroxymethyl-, Carboxy-, Epoxygruppen) für Vernetzungsreaktionen.
Sie können
selbst- oder (z.B. nach Zusatz von Aminoplasten, Polyisocyanaten
(Zweikoponenten-Polyurethan-Acryl), Epoxidharzen oder Polycarbonsäuren) fremdvernetzend
sein.
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Styrol-Butadien-Copolymerisate
kommen ebenfalls bevorzugt als Dispersionen allein oder in Kombination
mit Alkydharzen zum Einsatz.
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Chlorkautschuke
sind Chlorierungsprodukte von Naturkautschuk oder Synthesekautschuken.
Sie werden allein oder in Kombination z.B. mit Alkyd- oder Acrylharzen
eingesetzt.
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Geeignete
Polyadditionsharze sind insbesondere Polyurethane und Polyharnstoffe.
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Unter
dem Begriff Polyurethane werden durch Urethangruppierungen -NH-CO-O-
verknüpfte
Wiederholungseinheiten aufweisende Polyadditionsprodukte aus zwei-
oder höherwertigen
Alkoholen und Isocyanaten verstanden. Polyharnstoffe weisen das
Strukturelement -NH-CO-NH- auf und werden durch Umsetzung von Polyaminen
und Isocyanaten erhalten.
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Insbesondere
basieren die Polyurethane auf Polyesterdiolen und/oder Polyetherdiolen
als Alkoholkomponente und 2,4- bzw. 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI),
4,4'-Methylendi(phenylisocyanat)
(MDI), 4,4'-Methylendicyclohexylisocyanat
(H12MDI), Isophorondiisocyanat (IPDI) und Hexamethylendiisocyanat
(HDI).
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Wichtige
Einsatzzwecke sind die bereits erwähnten Zwei- und Einkomponenten-Polyurethanlacke,
die vor allem auf linearen oder verzweigten geesättigten Polyester, Alkydharzen
oder Polyhydroxyacrylaten als Polyol-Komponente basieren, sowie
Polyurethan-Dispersionen, die mit Hilfe sog. innerer Emulgatoren
(z.B. 2,2-Bis(hydroxymethyl)propionsäure oder N-Alkyldiethanolamin)
kolloidchemisch stabilisiert sind.
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Natürliche Bindemittel
sind z.B. Naturharze, wie Kollophonium und Schellack, und natürliche Öle, insbesondere
gesättigte
oder ungesättigte
Fettsäuren
enthaltende, gegebenenfalls oxidativ trocknende Öle, wie Leinöl, Ricinenöl, Sojaöl und Rizinusöl.
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Modifizierte
natürliche
Bindemittel sind teilweise bereits bei den synthetischen Bindemitteln
erwähnt worden.
Wichtige Beispiele sind: chemisch modifizierte Naturharze, wie Kollophonium-Maleinat-Harz;
modifizierte Öle,
wie Dicköle,
isomerisierte Öle,
styrolisierte Öle,
Cycloöle,
Maleinatöle,
Urethanöle
und faktorisierte Öle;
Cellulosederivate, wie Cellulosenitrat, Celluloseether und Celluloseester
organischer Säuren;
modifizierter Naturkautschuk, wie Cyclo- und Chlorkautschuk.
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Als
Beispiele für
anorganische Bindemittel seien schließlich Kalk, Weißzement
und silikatische Bindemittel, wie Kaliwasserglas, genannt.
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Besondere
Bedeutung hat das erfindungsgemäße Verfahren
zur Pigmentierung von Lacken, z.B. Bautenlacken, Industrielacken,
Fahrzeuglacken und strahlungshärtbare
Lacken, Anstrichmitteln, sowohl für den Bautenaußen- als
auch -innenbereich, z.B. Holzanstrichmitteln, Kalkfarben, Leimfarben
und Dispersionsfarben, Druckfarben, z.B. Offsetdruckfarben, Flexodruckfarben,
Toluoltiefdruckfarben, Textildruckfarben und strahlungshärtbaren
Druckfarben, sowie Tinten, auch Ink-Jet-Tinten.
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Die
zu dispergierenden festen Pigmentzubereitungen können in Pulverform oder als
grob- oder feinteiliges Granulat vorliegen.
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Im
allgemeinen enthalten die festen Pigmentzubereitungen als wesentliche
Bestandteile ein oder mehrere Pigmente und ein oder mehrere oberflächenaktive
Additive und/oder ein oder mehrere Bindemittel. Als zusätzliche
Komponente können
sie einen oder mehrere keine Eigenfarbe aufweisende Füllstoffe
enthalten.
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Selbstverständlich können die
Pigmentzubereitungen auch weitere für Pigmentzubereitungen übliche Hilfsstoffe,
z.B. Verdickungsmittel, Thixotropiermittel und Entschäumer, Stabilisatoren,
wie Oxidationsschutzmittel, in untergeordneter Menge enthalten.
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Als
Beispiel für
eine wichtige Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Dispergierung von
festen Pigmentzubereitungen, die als wesentliche Bestandteile
- (A) 45 bis 90 Gew.-% mindestens einer farbgebenden
Komponente, die
(A1) 5 bis 100 Gew.-% mindestens eines Pigments
und
(A2) 0 bis 95 Gew.-% mindestens eines keine Eigenfarbe
aufweisenden Füllstoffs
enthält,
- (B) 5 bis 50 Gew.-% mindestens eines wasserlöslichen oberflächenaktiven
Additivs und
- (C) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Oxidationsschutzmittels
enthalten,
in wäßrigen Medien
zu nennen.
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Die
farbgebende Komponente (A) dieser Pigmentzubereitungen basiert auf
mindestens einem Pigment (A1), das in Kombination mit mindestens
einem keine Eigenfarbe aufweisenden Füllstoff (A2) vorliegen kann.
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Als
Pigment (A1) können
in diesen Pigmentzubereitungen anorganische oder organische Pigmente enthalten
sein. Selbstverständlich
können
die Pigmentzubereitungen auch Mischungen verschiedener anorganischer
oder verschiedener organischer Pigmente oder Mischungen von anorganischen
und organischen Pigmenten enthalten.
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Die
Pigmente liegen in feinteiliger Form vor. Die Pigmente haben dementsprechend üblicherweise mittlere
Teilchengrößen von
0,1 bis 5 μm.
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Als
anorganische Pigmente können
Bunt-, Schwarz- und Weißpigmente
(Farbpigmente) sowie Glanzpigmente eingesetzt werden. Typische organische
Pigmente sind Bunt- und
Schwarzpigmente.
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Geeignete
organische Pigmente sind z.B.:
– Monoazopigmente: | C.I.
Pigment Brown 25;
C.I. Pigment Orange 5, 13, 36, 38, 64 und
67;
C.I. Pigment Red 1, 2, 3, 4, 5, 8, 9, 12, 17, 22, 23, 31, 48:1,
48:2, 48:3, 48:4, 49, 49:1, 51:1, 52:1, 52:2, 53, 53:1, 53:3, 57:1,
58:2, 58:4, 63, 112, 146, 148, 170, 175, 184, 185, 187, 191:1, 208,
210, 245, 247 und 251;
C.I. Pigment Yellow 1, 3, 62, 65, 73,
74, 97, 120, 151, 154, 168, 181, 183 und 191;
C.I. Pigment
Violet 32; |
– Disazopigmente: | C.I.
Pigment Orange 16, 34, 44 und 72;
C.I. Pigment Yellow 12, 13,
14, 16, 17, 81, 83, 106, 113, 126, 127, 155, 174, 176, 180 und 188; |
– Disazokondensationspigmente: | C.I.
Pigment Yellow 93, 95 und 128;
C.I. Pigment Red 144, 166, 214,
220, 221, 242 und 262;
C.I. Pigment Brown 23 und 41; |
– Anthanthronpigmente: | C.I.
Pigment Red 168; |
– Anthrachinonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 147, 177 und 199;
C.I. Pigment Violet 31; |
– Anthrapyrimidinpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 108; |
– Chinacridonpigmente: | C.I.
Pigment Orange 48 und 49;
C.I. Pigment Red 122, 202, 206 und
209;
C.I. Pigment Violet 19; |
– Chinophthalonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 138; |
– Diketopyrrolopyrrolpimgente: | C.I.
Pigment Orange 71, 73 und 81;
C.I. Pigment Red 254, 255, 264,
270 und 272; |
– Dioxazinpigmente: | C.I.
Pigment Violet 23 und 37;
C.I. Pigment Blue 80; |
– Flavanthronpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 24; |
– Indanthronpigmente: | C.I.
Pigment Blue 60 und 64; |
– Isoindolinpigmente: | C.I.
Pigmente Orange 61 und 69;
C.I. Pigment Red 260;
C.I.
Pigment Yellow 139 und 185; |
– Isoindolinonpigmente: | C.I.
Pigment Yellow 109, 110 und 173; |
– Isoviolanthronpigmente: | C.I.
Pigment Violet 31; |
– Metallkomplexpigmente: | C.I.
Pigment Red 257;
C.I. Pigment Yellow 117, 129, 150, 153 und
177;
C.I. Pigment Green 8; |
– Perinonpigmente: | C.I.
Pigment Orange 43;
C.I. Pigment Red 194; |
– Perylenpigmente: | C.I.
Pigment Black 31 und 32;
C.I. Pigment Red 123, 149, 178, 179,
190 und 224;
C.I. Pigment Violet 29; |
– Phthalocyaninpigmente: | C.I.
Pigment Blue 15, 15:1, 15:2,15:3, 15:4, 15:6 und 16;
C.I. Pigment
Green 7 und 36; |
– Pyranthronpigmente: | C.I.
Pigment Orange 51;
C.I. Pigment Red 216; |
– Pyrazolochinazolonpigmente: | C.I.
Pigment Orange 67;
C.I. Pigment Red 251; |
– Thioindigopigmente:
C.I. | Pigment
Red 88 und 181;
C.I. Pigment Violet 38; |
– Triarylcarboniumpigmente: | C.I.
Pigment Blue 1, 61 und 62;
C.I. Pigment Green 1;
C.I.
Pigment Red 81, 81:1 und 169;
C.I. Pigment Violet 1, 2, 3 und
27; |
– C.I. Pigment
Black 1 (Anilinschwarz); | |
– C.I. Pigment
Yellow 101 (Aldazingelb); | |
– C.I. Pigment
Brown 22. | |
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Beispiele
für geeignete
anorganische Pigmente sind:
– Weißpigmente: | Titandioxid
(C.I. Pigment White 6), Zinkweiß,
Farbenzinkoxid; Zinksulfid, Lithopone; |
– Schwarzpigmente: | Eisenoxidschwarz
(C.I. Pigment Black 11), Eisen-Mangan-Schwarz, Spinellschwarz (C.I. Pigment Black
27); Ruß (C.I.
Pigment Black 7); |
– Buntpigmente: | Chromoxid,
Chromoxidhydratgrün;
Chromgrün
(C.I. Pigment Green 48); Cobaltgrün (C.I. Pigment Green 50);
Ultramaringrün;
Kobaltblau (C.I. Pigment Blue 28 und 36; C.I. Pigment Blue 72);
Ultramarinblau; Manganblau;
Ultramarinviolett; Kobalt- und
Manganviolett;
Eisenoxidrot (C.I. Pigment Red 101); Cadmiumsulfoselenid
(C.I. Pigment Red 108); Cersulfid (C.I. Pigment Red 265); Molybdatrot
(C.I. Pigment Red 104); Ultramarinrot;
Eisenoxidbraun (C.I.
Pigment Brown 6 und 7), Mischbraun, Spinell- und Korundphasen (C.I.
Pigment Brown 29, 31, 33, 34, 35, 37, 39 und 40), Chromtitangelb
(C.I. Pigment Brown 24), Chromorange;
Cersulfid (C.I. Pigment
Orange 75);
Eisenoxidgelb (C.I. Pigment Yellow 42); Nickeltitangelb
(C.I. Pigment Yellow 53; C.I. Pigment Yellow 157, 158, 159, 160,
161, 162, 163, 164 und 189); Chromtitangelb; Spinellphasen (C.I.
Pigment Yellow 119); Cadmiumsulfid und Cadmiumzinksulfid (C.I. Pigment Yellow
37 und 35); Chromgelb (C.I. Pigment Yellow 34); Bismutvanadat (C.I.
Pigment Yellow 184). |
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Bei
den Glanzpigmenten handelt es sich um einphasig oder mehrphasig
aufgebaute plättchenförmige Pigmente,
deren Farbenspiel durch das Zusammenspiel von Interferenz-, Reflexions-
und Absorptionsphänomenen
geprägt
ist. Als Beispiele seien Aluminiumplättchen und ein- oder mehrfach,
insbesondere mit Metalloxiden beschichtete Aluminium-, Eisenoxid-
und Glimmerplättchen
genannt.
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In
diesen Pigmentzubereitungen kann das Pigment (A1) in Kombination
mit einem keine Eigenfarbe aufweisenden, insbesondere anorganischen
Füllstoff
(A2) enthalten sein.
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Diese
farblosen oder weißen
Füllstoffe
(A2) weisen in der Regel einen Brechungsindex ≤ 1,7 auf. Beispielsweise beträgt der Brechungsindex
von Kreide 1,55, von Baryt 1,64, von Kaolin 1,56, von Talk 1,57,
von Glimmer 1,58 und von Silikaten 1,55.
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Die
Füllstoffe
(A2) sind wie die Pigmente (A1) im Anwendungsmedium unlöslich und
stammen insbesondere aus den folgenden chemischen Klassen, wobei
sowohl Produkte natürlicher
Herkunft als auch Produkte synthetischer Herkunft beispielhaft aufgeführt werden:
- – Oxide
und Hydroxide:
natürlich:
Aluminiumoxid und Magnesiumoxid;
synthetisch: Aluminiumhydroxid
und Magnesiumhydroxid;
- – Siliciumdioxid
und Silikate:
natürlich:
Quarz, Christobalit, Kieselgur, Talk, Kaolin, Kieselerde, Glimmer,
Wolastonit und Feldspat;
synthetisch: pyrogene Kieselsäure, Fällungskieselsäure, Alumosilikate
und calcinierte Alumosilikate;
- – Carbonate:
natürlich: Calcium-
und Magnesiumcarbonate, wie Calcit, Kreide, Dolomit und Magnesit;
synthetisch:
gefälltes
Calciumcarbonat;
- – Sulfate:
natürlich: Barium-
und Calciumsulfate, wie Baryt und Gips;
synthetisch: gefälltes Bariumsulfat.
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Die
Füllstoffe
(A2) können
die unterschiedlichsten Teilchenformen aufweisen. Beispielsweise
kann es sich um Kugeln, Würfel,
Plättchen
oder Fasern handeln. Füllstoffe
auf natürlicher
Basis haben üblicherweise Teilchengrößen im Bereich
von etwa 1 bis 300 μm.
So weisen Handelsprodukte auf Basis natürlicher Kreide z.B. einen d50-Wert von in der Regel 1 bis 160 μm auf. Teilchengrößen unter
1 μm liegen
in der Regel nur bei synthetisch insbesondere durch Fällverfahren
hergestellten Füllstoffen
vor.
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Bevorzugte
Füllstoffe
(A2) sind Carbonate und Sulfate, wobei natürliche und gefällte Kreide
sowie Bariumsulfat besonders bevorzugt sind. Diese Produkte sind
im Handel z.B. unter den Namen Omyacarb® und Omyalite® (Fa.
Omya) und Blanc fixe (Fa. Sachtleben) erhältlich.
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Die
farbgebende Komponente (A) dieser Pigmentzubereitungen enthält 5 bis
100 Gew.-% Pigment (A1) und 0 bis 95 Gew.-% Füllstoff (A2). Sind Füllstoffe
(A2) Bestandteil der farbgebenden Komponente (A), so liegt ihr Mindestgehalt
in der Regel bei 20 Gew.-%, bezogen auf die Komponente (A).
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Als
Komponente (B) enthalten diese Pigmentzubereitungen mindestens ein
wasserlösliches
oberflächenaktives
Additiv.
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Inbesondere
eignen sich hier nichtionische und/oder anionische wasserlösliche oberflächenaktive
Additive.
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Besonders
geeignete nichtionische Additive (B) basieren auf Polyethern (Additive
(B1)).
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Neben
den ungemischten Polyalkylenoxiden, bevorzugt C2-C4-Alkylenoxiden und phenylsubstituierten C2-C4-Alkylenoxiden,
insbesondere Polyethylenoxiden, Polypropylenoxiden und Poly(phenylethylenoxiden), sind
hier vor allem Blockcopolymerisate, insbesondere Polypropylenoxid-
und Polyethylenoxidblöcke
oder Poly(phenylethylenoxid)- und
Polyethylenoxidblöcke
aufweisende Polymerisate, und auch statistische Copolymerisate dieser
Alkylenoxide geeignet.
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Diese
Polyalkylenoxide können
durch Polyaddition der Alkylenoxide an Startermoleküle, wie
gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische und aromatische Alkohole, gesättigte oder ungesättigte aliphatische
und aromatische Amine, gesättigte
oder ungesättigte
aliphatische Carbonsäuren
und Carbonsäureamide,
hergestellt werden. Üblicherweise
werden 1 bis 300 mol, bevorzugt 3 bis 150 mol, Alkylenoxid je mol
Startermolekül
eingesetzt.
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Geeignete
aliphatische Alkohole enthalten dabei in der Regel 6 bis 26 C-Atome,
bevorzugt 8 bis 18 C-Atome, und können unverzweigt, verzweigt
oder cyclisch aufgebaut sein. Als Beispiele seien Octanol, Nonanol,
Decanol, Isodecanol, Undecanol, Dodecanol, 2-Butyloctanol, Tridecanol,
Isotridecanol, Tetradecanol, Pentadecanol, Hexadecanol (Cetylalkohol),
2-Hexyldecanol, Heptadecanol, Octadecanol (Stearylalkohol), 2-Heptylundecanol,
2-Octyldecanol, 2-Nonyltridecanol, 2-Decyltetradecanol, Oleylalkohol
und 9-Octadecenol sowie auch Mischungen dieser Alkohole, wie C8/C10-, C13/C15- und C16/C18-Alkohole,
und Cyclopentanol und Cyclohexanol genannt. Von besonderem Interesse
sind die gesättigten
und ungesättigten
Fettalkohole, die durch Fettspaltung und Reduktion aus natürlichen
Rohstoffen gewonnen werden, und die synthetischen Fettalkohole aus
der Oxosynthese. Die Alkylenoxidaddukte an diese Alkohole weisen üblicherweise
mittlere Molekulargewichte Mn von 200 bis
5 000 auf.
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Als
Beispiele für
die obengenannten aromatischen Alkohole seien neben unsubstituiertem
Phenol und α-
und β-Naphthol
auch die alkylsubstituierten Produkte, die insbesondere durch C1-C12-Alkyl, vorzugsweise C4-C12- bzw. C1-C4-Alkyl, substituiert
sind, wie Hexylphenol, Heptylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Isononylphenol,
Undecylphenol, Dodecylphenol, Di- und Tributylphenol und Dinonylphenol,
sowie Bisphenol A und seine Umsetzungprodukte mit Styrol, vor allem
in den ortho-Positionen zu beiden OH-Gruppen durch insgesamt 4 Phenyl-1-ethylreste
substituiertes Bisphenol A, genannt.
-
Geeignete
aliphatische Amine entsprechen den oben aufgeführten aliphatischen Alkoholen.
Besondere Bedeutung haben auch hier die gesättigten und ungesättigten
Fettamine, die vorzugsweise 14 bis 20 C-Atome aufweisen. Als aromatische
Amine seien beispielsweise Anilin und seine Derivate genannt.
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Als
aliphatische Carbonsäuren
eignen sich insbesondere gesättigte
und ungesättigte
Fettsäuren,
die bevorzugt 14 bis 20 C-Atome enthalten, und hydrierte, teilhydrierte
und unhydrierte Harzsäuren
sowie auch mehrwertige Carbonsäuren,
z.B. Dicarbonsäuren,
wie Maleinsäure.
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Geeignete
Carbonsäureamide
leiten sich von diesen Carbonsäuren
ab.
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Neben
den Alkylenoxidaddukten an die einwertigen Amine und Alkohole sind
die Alkylenoxidaddukte an mindestens bifunktionelle Amine und Alkohole
von ganz besonderem Interesse.
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Als
mindestens bifunktionelle Amine sind zwei- bis fünfwertige Amine bevorzugt,
die insbesondere der Formel H2N-(R1-NR2)n-H
(R1: C2-C6-Alkylen; R2: Wasserstoff
oder C1-C6-Alkyl; n: 1 bis 5) entsprechen. Im einzelnen
seien beispielhaft genannt: Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Propylendiamin-1,3, Dipropylentriamin, 3-Amino-1-ethylenaminopropan,
Hexamethylendiamin, Dihexamethylentriamin, 1,6-Bis-(3-aminopropylamino)hexan
und N-Methyldipropylentriamin, wobei Hexamethylendiamin und Diethylentriamin
besonders bevorzugt sind und Ethylendiamin ganz besonders bevorzugt
ist.
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Vorzugsweise
werden diese Amine zunächst
mit Propylenoxid und anschließend
mit Ethylenoxid umgesetzt. Der Gehalt der Blockcopolymerisate an
Ethylenoxid liegt üblicherweise
bei etwa 10 bis 90 Gew.-%.
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Die
Blockcopolymerisate auf Basis mehrwertiger Amine weisen in der Regel
mittlere Molekulargewichte Mn von 1 000
bis 40 000, vorzugsweise 1 500 bis 30 000, auf.
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Als
mindestens bifunktionelle Alkohole sind zwei- bis fünfwertige
Alkohole bevorzugt. Beispielsweise seien C2-C6-Alkylenglykole und die entsprechenden Di-
und Polyalkylenglykole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2 und
-1,3, Butylenglykol-1,2 und -1,4, Hexylenglykol-1,6, Dipropylenglykol
und Polyethylenglykol, Glycerin und Pentaerythrit genannt, wobei
Ethylenglykol und Polyethylenglykol besonders bevorzugt und Propylenglykol
und Dipropylenglykol ganz besonders bevorzugt sind.
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Besonders
bevorzugte Alkylenoxidaddukte an mindestens bifunktionelle Alkohole
weisen einen zentralen Polypropylenoxidblock auf, gehen also von
einem Propylenglykol oder Polypropylenglykol aus, das zunächst mit
weiterem Propylenoxid und dann mit Ethylenoxid umgesetzt wird. Der
Gehalt der Blockcopolymerisate an Ethylenoxid liegt üblicherweise
bei 10 bis 90 Gew.-%.
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Die
Blockcopolymerisate auf Basis mehrwertiger Alkohole weisen im allgemeinen
mittlere Molekulargewichte Mn von 1 000
bis 20 000, vorzugsweise 1 000 bis 15 000, auf.
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Derartige
Alkylenoxidblockcopolymerisate sind bekannt und im Handel z.B. unter
den Namen Tetronic®, Pluronic® und
Pluriol® (BASF)
sowie Atlas® (Uniquema)
erhältlich.
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Als
Beispiele für
die als Komponente (B) besonders geeigneten wasserlöslichen
anionischen oberflächenaktiven
Mittel seien Additive auf Basis von Polymerisaten ethylenisch ungesättigter
Carbonsäuren
(B2), Additive auf Basis von Polyurethanen (B3) und Additive auf
Basis von sauren Phosphorsäure-,
Phosphonsäure-,
Schwefelsäure- und/oder Sulfonsäureestern
der oben genannten Polyether (B3) genannt.
-
Selbstverständlich können auch
Mischungen mehrerer Additive (B) verwendet werden, also sowohl Mischungen
verschiedener nichtionischer Additive als auch Mischungen verschiedener
anionischer Additive sowie Mischungen von nichtionischen und anionischen
Additiven.
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Als
anionische wasserlösliche
oberflächenaktive
Additive auf der Basis von Polymerisaten ungesättigter Carbonsäuren (B2)
eignen sich insbesondere Additive aus der Gruppe der Homo- und Copolymerisate
von ethylenisch ungesättigten
Monocarbonsäuren
und/oder ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuren,
die keine Säurefunktion
enthaltende Vinylmonomere zusätzlich
einpolymerisiert enthalten können,
der Alkoxylierungsprodukte dieser Homo- und Copolymerisate und der
Salze dieser Homo- und Copolymerisate und ihrer Alkoxylierungsprodukte.
-
Als
Beispiele für
die carboxylgruppenhaltigen Monomere und die Vinylmonomere seien
genannt:
- – Acrylsäure, Methacrylsäure und
Crotonsäure;
- – Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäuremonoester,
Maleinsäuremonoamide,
Umsetzungsprodukte von Maleinsäure
mit Diaminen, die zu aminoxidgruppenhaltigen Derivaten oxidiert
sein können,
und Fumarsäure,
wobei Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid
und Maleinsäuremonoamide
bevorzugt sind;
- – Vinylaromaten,
wie Styrol, Methylstyrol und Vinyltoluol; Ethylen, Propylen, Isobuten,
Diisobuten und Butadien; Vinylether, wie Polyethylenglykolmonovinylether;
Vinylester linearer oder verzweigter Monocarbonsäuren, wie Vinylacetat und Vinylpropionat;
Alkylester und Arylester ethylenisch ungesättigter Monocarbonsäuren, insbesondere
Acrylsäure-
und Methacrylsäureester,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-,
2-Ethylhexyl-, Nonyl-, Lauryl- und Hydroxyethyl(meth)acrylat sowie
Phenyl-, Naphthyl- und Benzyl(meth)acrylat; Dialkylester von ethylenisch
ungesättigten
Dicarbonsäuren,
wie Dimethyl-, Diethyl-, Dipropyl-, Diisopropyl-, Dibutyl-, Dipentyl-,
Dihexyl-, Di-2-ethylhexyl-, Dinonyl-, Dilauryl- und Di-2-hydroxyethylmaleinat
und -fumarat; Vinylpyrrolidon; Acrylnitril und Methacrylnitril,
wobei Styrol, Isobuten, Diisobuten, Acrylsäureester und Polyethylenglykolmonovinylether
bevorzugt sind.
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Als
Beispiele für
bevorzugte Homopolymerisate dieser Monomere sind insbesondere Polyacrylsäuren zu
nennen.
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Die
Copolymerisate der genannten Monomere können aus zwei oder mehreren,
insbesondere drei verschiedenen Monomeren aufgebaut sein. Es können statistische
Copolymerisate, alternierende Copolymerisate, Blockcopolymerisate
und Pfropfcopolymerisate vorliegen. Als bevorzugte Copolymerisate
seien Styrol/Acrylsäure-,
Acrylsäure/Maleinsäure-, Acrylsäure/Methacrylsäure-, Butadien/Acrylsäure-, Isobuten/Maleinsäure-, Diisobuten/Maleinsäure- und
Styrol/Maleinsäure-Copolymerisate,
die jeweils als zusätzliche
Monomerbestandteile Acrylsäureester
und/oder Maleinsäureester
enthalten können,
genannt.
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Vorzugsweise
liegen die Carboxylgruppen der nicht alkoxylierten Homo- und Copolymerisate
zumindest teilweise in Salzform vor, um Wasserlöslichkeit zu gewährleisten.
Geeignet sind beispielsweise die Alkalimetallsalze, wie Natrium-
und Kaliumsalze, und die Ammoniumsalze.
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Üblicherweise
weisen die nicht alkoxylierten polymeren Additive (B2) mittlere
Molekulargewichte Mw von 900 bis 250 000
auf. Die für
die einzelnen Polymerisate besonders geeigneten Molekulargewichtsbereiche hängen naturgemäß von deren
Zusammensetzung ab. Im folgenden werden für verschiedene Polymerisate beispielhaft
Molekulargewichtsangaben gemacht: Polyacrylsäuren: Mw von
900 bis 250 000; Styrol/Acrylsäure-Copolymerisate:
Mw von 1 000 bis 50 000; Acrylsäure/Methacrylsäure-Copolymerisate:
Mw von 1 000 bis 250 000; Acrylsäure/Maleinsäure-Copolymerisate:
Mw von 2 000 bis 70 000.
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Neben
diesen Homo- und Copolymerisaten selbst sind auch ihre Alkoxylierungsprodukte
als Additive (B2) von besonderem Interesse.
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Hierbei
handelt es sich vor allem um die teilweise bis (soweit dies möglich ist)
vollständig
mit Polyetheralkoholen veresterten Polymerisate. In der Regel beträgt der Veresterungsgrad
dieser Polymerisate 30 bis 80 mol-%.
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Für die Veresterung
geeignet sind insbesondere die Polyetheralkohole selbst, vorzugsweise
Polyethylenglykole und Polypropylenglykole, sowie deren einseitig
endgruppenverschlossene Derivate, vor allem die entsprechenden Monoether,
wie Monoarylether, z.B. Monophenylether, und insbesondere Mono-C1-C26-alkylether,
z.B. mit Fettalkoholen veretherte Ethylen- und Propylenglykole,
und die Polyetheramine, die z.B. durch Umwandlung einer terminalen
OH-Gruppe der entsprechenden Polyetheralkohole oder durch Polyaddition
von Alkylenoxiden an vorzugsweise primäre aliphatische Amine herstellbar
sind. Bevorzugt sind dabei Polyethylenglykole, Polyethylenglykolmonoether
und Polyetheramine. Die mittleren Molekulargewichte Mn der
verwendeten Polyetheralkohole und ihrer Derivate liegen üblicherweise
bei 200 bis 10 000.
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Durch
Steuerung des Verhältnisses
von polaren zu unpolaren Gruppen können die oberflächenaktiven Eigenschaften
der Additive (B2) gezielt eingestellt werden.
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Derartige
anionische oberflächenaktive
Additive (B2) sind ebenfalls bekannt und im Handel z.B. unter den
Namen Sokalan® (BASF),
Joncryl® (Johnson
Polymer), Alcosperse® (Alco), Geropon® (Rhodia),
Good-Rite® (Goodrich),
Neoresin® (Avecia),
Orotan® und
Morez® (Rohm & Haas), Disperbyk® (Byk)
sowie Tegospers® (Goldschmidt)
erhältlich.
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Als
anionische oberflächenaktive
Additive können
diese Pigmentzubereitungen weiterhin Additive auf Polyurethanbasis
(B3) enthalten.
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Der
Begriff Polyurethan umfaßt
dabei nicht nur die reinen Umsetzungsprodukte von mehrwertigen Isocyanaten
(B3a) mit isocyanatreaktive Hydroxy-gruppen enthaltenden organischen
Verbindungen (B3b), sondern auch solche Umsetzungsprodukte, die
durch den Zusatz von weiteren isocyanatreaktiven Verbindungen, z.B.
von primäre
oder sekundäre
Aminogruppen tragenden Carbonsäuren,
zusätzlich
funktionalisiert sind.
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Diese
Additive zeichnen sich gegenüber
anderen oberflächenaktiven
Additiven durch ihre geringe Ionenleitfähigkeit und ihren neutralen
pH-Wert aus.
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Als
mehrwertige Isocyanate (B3a) für
die Herstellung der Additive (B3) eignen sich insbesondere Diisocyanate,
es können
aber auch Verbindungen mit drei oder vier Isocyanatgruppen eingesetzt
werden. Es können
sowohl aromatische als auch aliphatische Isocyanate verwendet werden.
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Als
Beispiele für
bevorzugte Di- und Triisocyanate seien aufgeführt: 2,4-Toluylendiisocyanat
(2,4-TDI), 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(4,4'-MDI), para-Xylylendiisocyanat,
1,4-Diisocyanatobenzol, Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(2,4'-MDI) und Triisocyanatotoluol
sowie Isophorondiisocyanat (IPDI), 2-Butyl-2-ethylpentamethylendiisocyanat,
Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat,
2,2-Bis(4-isocyanatocyclohexyl)propan, Trimethylhexandiisocyanat, 2-Isocyanatopropylcyclohexylisocyanat,
2,4,4- und 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat,
2,4'-Methylenbis(cyclohexyl)diisocyanat,
cis-Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
trans-Cyclohexan-1,4-diisocyanat und 4-Methylcyclohexan-1,3-diisocyanat
(H-TDI).
-
Selbstverständlich können auch
Mischungen von Isocyanaten (B3a) verwendet werden. Beispielhaft seien
hier genannt: Mischungen von Strukturisomeren von 2,4-Toluylendiisocyanat
und Triisocyanatotoluol, z.B. Mischungen aus 80 mol-% 2,4-Toluylendiisocyanat
und 20 mol-% 2,6-Toluylendiisocyanat; Mischungen aus cis- und trans-Cyclohexan-1,4-diisocyanat;
Mischungen von 2,4- oder 2,6-Toluylendiisocyanat mit aliphatischen
Diisocyanaten, wie Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat.
-
Als
isocyanatreaktive organische Verbindungen (B3b) eignen sich bevorzugt
Verbindungen mit mindestens zwei isocyanatreaktiven Hydroxygruppen
pro Molekül.
Geeig net als Verbindung (B3b) sind jedoch auch Verbindungen, die
nur eine isocyanatreaktive Hydroxygruppe pro Molekül aufweisen.
Diese monofunktionalisierten Verbindungen können die mindestens zwei isocyanatreaktive
Hydroxygruppen pro Molekül
enthaltenden Verbindungen bei der Umsetzung mit dem Polyisocyanat
(B3a) teilweise oder auch ganz ersetzen.
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Im
folgenden werden Beispiele für
besonders bevorzugte isocyanatreaktive Verbindungen (B3b) mit mindestens
zwei isocyanatreaktiven Hydroxygruppen pro Molekül aufgeführt.
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Dabei
handelt es sich um Polyetherdiole, Polyesterdiole, Polyesterdiole
auf Lactonbasis, Diole und Triole mit bis zu 12 C-Atomen, Dihydroxycarbonsäuren, Dihydroxysulfonsäuren, Dihydroxyphosphonsäuren, Polycarbonatdiole,
Polyhydroxyolefine und Polysiloxane mit im Mittel mindestens zwei
Hydroxygruppen pro Molekül.
-
Geeignete
Polyetherdiole (B3b) sind beispielsweise Homo- und Copolymerisate
von C2-C4-Alkylenoxiden,
wie Ethylenoxid, Propylenoxid und Butylenoxid, Tetrahydrofuran,
Styroloxid und/oder Epichlorhydrin, die in Gegenwart eines geeigneten
Katalysators, z.B. Bortrifluorid, erhältlich sind. Weiterhin geeignete
Polyetherdiole sind durch (Co)Polymerisation dieser Verbindungen
in Gegenwart eines Starters mit mindestens zwei aciden Wasserstoffatomen,
z.B. von Wasser, Ethylenglykol, Thioglykol, Mercaptoethanol, 1,3-Propandiol,
1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,12-Dodecandiol, Ethylendiamin, Anilin
oder 1,2-Di-(4-Hydroxyphenyl)propan, zu erhalten.
-
Beispiele
für besonders
geeignete Polyetherdiole (B3b) sind Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Polybutylenglykol
und Polytetrahydrofuran sowie Copolymerisate davon.
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Das
Molekulargewicht Mn der Polyetherdiole beträgt bevorzugt
250 bis 5 000, besonders bevorzugt 500 bis 2 500.
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Als
isocyanatreaktive Verbindung (B3b) geeignete Polyesterdiole (Hydroxypolyester)
sind allgemein bekannt.
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Bevorzugte
Polyesterdiole (B3b) sind die Umsetzungsprodukte von Diolen mit
Dicarbonsäuren
oder deren reaktiven Derivaten, z.B. Anhydriden oder Dimethylestern.
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Als
Dicarbonsäuren
eignen sich gesättigte
und ungesättigte
aliphatische sowie aromatische Dicarbonsäuren, die zusätzliche
Substituenten, wie Halogen, tragen können. Bevorzugte aliphatische
Dicarbonsäuren sind
gesättigte
unverzweigte α,ω-Dicarbonsäuren, die
3 bis 22, vor allem 4 bis 12 C-Atome, enthalten.
-
Beispiele
für besonders
geeignete Dicarbonsäuren
sind: Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, 1,12-Dodecandicarbonsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Fumarsäure,
Itaconsäure,
Phthalsäure,
Isophthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Terephthalsäure,
Terephthalsäuredimethylester
und Isophthalsäuredimethylester.
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Als
Diole eignen sich insbesondere gesättigte und ungesättigte aliphatische
und cycloaliphatische Diole. Die besonders bevorzugten aliphatischen α,ω-Diole sind
unverzweigt und weisen 2 bis 12, insbesondere 2 bis 8, vor allem
2 bis 4 C-Atome auf. Bevorzugte cycloaliphatische Diole leiten sich
von Cyclohexan ab.
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Beispiele
für besonders
geeignete Diole sind: Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Propandiol,
1,4-Butandiol, 2-Methylpropan-1,3-diol, 1,5-Pentandiol, Neopentylglykol,
1,6-Hexandiol, 1,8-Octandiol,
1,10-Decandiol, 1,12-Dodecandiol, cis- und trans-But-2-en-1,4-diol, 2-Butin-1,4-diol
und cis- und trans-1,4-Di(hydroxymethyl)cyclohexan.
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Das
Molekulargewicht Mn der Polyesterdiole liegt
bevorzugt bei 300 bis 5 000.
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Als
isocyanatreaktive Verbindung (B3b) geeignete Polyesterdiole auf
Lactonbasis basieren insbesondere auf aliphatischen gesättigten
unverzweigten ω-Hydroxycarbonsäuren mit
4 bis 22, bevorzugt 4 bis 8 C-Atomen. Es eignen sich auch verzweigte ω-Hydroxycarbonsäuren, bei
denen ein oder mehrere -CH2-Gruppen in der
Alkylenkette durch -CH(C1-C4-Alkyl)-
ersetzt sind.
-
Beispiele
für bevorzugte ω-Hydroxycarbonsäuren sind γ-Hydroxybuttersäure und δ-Hydroxyvaleriansäure.
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Selbstverständlich eignen
sich auch die oben genannten Diole als isocyanatreaktive Verbindungen (B3b),
wobei dieselben Bevorzugungen wie oben gelten.
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Ebenfalls
als isocyanatreaktive Verbindungen (B3b) geeignet sind Triole, die
insbesondere 3 bis 12, vor allem 3 bis 8 C-Atome aufweisen. Beispiel
für ein
besonders geeignetes Triol ist Trimethylolpropan.
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Als
isocyanatreaktive Verbindungen (B3b) geeignete Dihydroxycarbonsäuren sind
insbesondere aliphatische gesättigte
Dihydroxycarbonsäuren,
die vorzugsweise 4 bis 14 C-Atome enthalten, besonders geeignet.
Ganz besonders geeignet sind Dihydroxycarbonsäuren der Formel
in A
1 und
A
2 gleiche oder verschiedene C
1-C
4-Alkylenreste bedeuten und R für Wasserstoff
oder C
1-C
4-Alkyl steht.
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Besonders
bevorzugtes Beispiel für
diese Dihydroxycarbonsäuren
ist Dimethylolpropionsäure
(DMPA).
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Weiterhin
eignen sich als isocyanatreaktive Verbindungen (B3b) die entsprechenden
Dihydroxysulfonsäuren
und Dihydroxyphosphonsäuren,
wie 2,3-Dihydroxypropanphosphonsäure.
-
Der
Begriff Dihydroxycarbonsäure
soll dabei auch Verbindungen umfassen, die mehr als eine Carboxylfunktion
(bzw. Anhydrid- oder Esterfunktion) enthalten. Solche Verbindungen
sind durch Umsetzung von Dihydroxyverbindungen mit Tetracarbonsäuredianhydriden,
wie Pyromellitsäuredianhydrid
oder Cyclopentantetracarbonsäuredianhydrid,
im Molverhältnis
2 : 1 bis 1,05 : 1 in einer Polyadditionsreaktion erhältlich und
weisen vorzugsweise ein mittleres Molekulargewicht Mn von
500 bis 10 000 auf.
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Als
Beispiele für
geeignete Polycarbonatdiole (B3b) sind die Umsetzungsprodukte von
Phosgen mit einem Überschuß an Diolen,
insbesondere unverzweigten gesättigten
aliphatischen α,ω-Diolen
mit 2 bis 12, insbesondere 2 bis 8, vor allem 2 bis 4 C-Atomen zu nennen.
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Als
isocyanatreaktive Verbindung (B3b) geeignete Polyhydroxyolefine
sind vor allem α,ω-Dihydroxyolefine,
wobei α,ω-Dihydroxybutadiene
bevorzugt sind.
-
Die
weiterhin als isocyanatreaktive Verbindung (B3b) geeigneten Polysiloxane
enthalten im Mittel mindestens zwei Hydroxygruppen pro Molekül. Besonders
geeignete Polysiloxane weisen im Mittel 5 bis 200 Si-Atome (Zahlenmittel)
auf und sind vor allem mit C1-C12-Alkylgruppen,
insbesondere Methylgruppen, substituiert.
-
Als
Beispiele für
isocyanatreaktive Verbindungen (B3b), die nur eine isocyanatreaktive
Hydroxygruppe aufweisen, seien insbesondere aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische oder aromatische Monohydroxycarbonsäuren und
-sulfonsäuren
genannt.
-
Die
Additive auf Polyurethanbasis (B3) werden durch Umsetzung der Verbindungen
(B3a) und (B3b) hergestellt, wobei das Molverhältnis von (B3a) zu (B3b) in
der Regel 2 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise 1,2 : 1 bis 1 : 1,2, beträgt.
-
Dabei
ist es möglich,
neben den vorstehend genannten isocyanatreaktiven Verbindungen (B3b)
weitere Verbindungen mit isocyanatreaktiven Gruppen zuzusetzen,
beispielsweise Dithiole, Thioalkohole, wie Thioethanol, Aminoalkohole,
wie Ethanolamin und N-Methylethanolamin, oder Diamine, wie Ethylendiamin,
und dadurch Polyurethane herzustellen, die neben den Urethangruppen
noch Isocyanuratgruppen, Allophanatgruppen, Harnstoffgruppen, Biuretgruppen,
Uretdiongruppen oder Carbodiimidgruppen tragen. Weitere Beispiele
für solche
isocyanatreaktiven Verbindungen sind aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische oder aromatische Carbonsäuren und Sulfonsäuren, die
mindestens zwei primäre
und/oder sekundäre
Aminogruppen tragen.
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Selbstverständlich können auch
entsprechende nur eine isocyanatreaktive Gruppe aufweisende Verbindungen,
beispielsweise Monoalkohole, primäre und sekundäre Monoamine,
Monoaminocarbon- und -sulfonsäuren
und Mercaptane, zugesetzt werden. Übliche Einsatzmengen liegen
bei bis zu 10 mol-%, bezogen auf (B3a).
-
Vorzugsweise
liegen die Carboxylgruppen der Umsetzungsprodukte (B3) zumindest
teilweise in Salzform vor, um Wasserlöslichkeit zu gewährleisten.
Geeignet sind beispielsweise Alkalimetallsalze, wie Natrium- und
Kaliumsalze, und Ammoniumsalze.
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Üblicherweise
weisen die Additive (B3) mittlere Molekulargewichte Mw von
500 bis 250 000 auf.
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Durch
Steuerung des Verhältnisses
von polaren zu unpolaren Gruppen können die oberflächenaktiven Eigenschaften
der Additive (B3) gezielt eingestellt werden.
-
Derartige
anionische oberflächenaktive
Additive (B3) sind bekannt und im Handel z.B. unter den Namen Borchi® GEN
SN95 (Borchers) erhältlich.
-
Wasserlösliche anionische
oberflächenaktive
Additive auf der Basis von sauren Phosphorsäure-, Phosphonsäure-, Schwefelsäure- und/oder
Sulfonsäureestern
von Polyethern (B4) basieren insbesondere auf den Umsetzungsprodukten
der oben aufgeführten
Polyether (B1) mit Phosphorsäure,
Phosphorpentoxid und Phosphonsäure
bzw. Schwefelsäure
und Sulfonsäure.
Hierbei werden die Polyether in die entsprechenden Phosphorsäuremono-
oder -diester und Phosphonsäureester
bzw. die Schwefelsäuremonoester
und Sulfonsäureester überführt. Diese
sauren Ester liegen bevorzugt in Form wasserlöslicher Salze, insbesondere
als Alkalimetallsalze, vor allem Natriumsalze, und Ammoniumsalze
vor, sie können
jedoch auch in Form der freien Säuren
eingesetzt werden.
-
Bevorzugte
Phosphate und Phosphonate leiten sich vor allem von alkoxylierten,
insbesondere ethoxylierten, Fett- und Oxoalkoholen, Alkylphenolen,
Fettaminen, Fettsäuren
und Harzsäuren
ab, bevorzugte Sulfate und Sulfonate basieren insbesondere auf alko xylierten,
vor allem ethoxylierten, Fettalkoholen, Alkylphenolen und Aminen,
auch mehrwertigen Aminen, wie Hexamethylendiamin.
-
Derartige
anionische oberflächenaktive
Additive sind bekannt und im Handel z.B. unter den Namen Nekal® (BASF),
Tamol® (BASF),
Crodafos® (Croda),
Rhodafac® (Rhodia),
Maphos® (BASF),
Texapon® (Cognis),
Empicol® (Albright & Wilson), Matexil® (ICI),
Soprophor® (Rhodia)
und Lutensit® (BASF)
erhältlich.
-
Diese
Pigmentzubereitungen enthalten 45 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 55
bis 90 Gew.-%, der farbgebenden Komponente (A) und 5 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt 10 bis 45 Gew.-%, wasserlösliches oberflächenaktives
Additiv als Komponente (B).
-
Gewünschtenfalls
können
diese Pigmentzubereitungen noch ein Oxidationsschutzmittel als zusätzliche
Komponente (C) enthalten.
-
Die
Komponente (C) ist vorteilhaft Bestandteil solcher Pigmentzubereitungen,
die mindestens 5 Gew.-% eines alkylenoxidgruppenhaltigen Additivs
(B) in Kombination mit anorganischen Pigmenten auf Basis von Eisenoxiden
enthalten, und bewirkt eine Stabilisierung der Pigmentzubereitungen
für den
bei ihrer Herstellung anfallenden Trocknungsschritt.
-
Als
Beispiele für
geeignete Oxidationsschutzmittel (C) seien die bekannten Klassen
der sterisch gehinderten Phenole, der aromatischen Amine, der Thiosynergisten,
der Phosphite und Phosphonite und der sterisch gehinderten Amine
genannt.
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Die
Oxidationsschutzmittel auf Basis sterisch gehinderter Phenole enthalten
als wesentlichen Baustein ein durch mindestens eine tert.-Butylgruppe
in ortho-Position, insbesondere einer tert.-Butylgruppe in beiden
ortho-Positionen, zur OH-Gruppe substituiertes Phenol. Die meisten
bekannten Produkte enthalten mehrere dieser Bausteine, die über verschiedene
Brückenglieder
miteinander verbunden sind.
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Bei
den Oxidationsschutzmitteln auf Basis aromatischer Amine handelt
es sich hauptsächlich
um Diarylamine, Amin/Keton-Kondensationsprodukte, z.B. Anilin/Aceton-Kondensate und substituierte
p-Phenylendiamine.
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Beispiele
für Thiosynergisten
sind die Metallsalze von Dialkyldithiocarbaminsäuren, Zinkdialkyldithiophosphate
und Ester (insbesondere Dilauryl-, Dimyristyl- und Distearylester)
von Thiodipropionsäure.
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Bei
den Oxidationsschutzmitteln auf Basis von Phosphiten und Phosphoniten
handelt es üblicherweise um
die Ester der entsprechenden Phosphorsäuren mit alkylsubstituierten,
insbesondere tert.-butylsubstituierten, Phenolen.
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Die
Oxidationsschutzmittel auf Basis von sterisch gehinderten Aminen
(HALS) enthalten als wesentlichen Baustein ein 2,6-dialkylsubstituiertes,
insbesondere ein -dimethylsubstituiertes, Piperidin, das in 4-Position über die
verschiedensten Brückenglieder
mit weiteren Piperidinbausteinen verknüpft ist.
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Oxidationsschutzmittel
sind allgemein bekannt und z.B. unter den Namen Irganox®, Irgaphos®,
Chimassorb® und
Irgastab® (Ciba),
Topanol® (ICI),
Hostanox® (Clariant)
und Goodrite® (Goodyear)
erhältlich.
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Wenn
in den zu dispergierenden Pigmentzubereitungen ein Oxidationsschutzmittel
(C) enthalten ist, liegt sein Gehalt in der Regel bei 0,1 bis 5
Gew.-%, insbesondere bei 0,1 bis 2 Gew.-%.
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Die
Pigmentzubereitungen werden typischerweise hergestellt, indem man
das Pigment (A1) zunächst in
wäßriger,
zumindest einen Teil des Additivs (B) sowie gegebenenfalls das Oxidationsschutzmittel
(C) enthaltender Suspension einer Naßzerkleinerung unterwirft,
gewünschtenfalls
einen Füllstoff
(A2) vor oder nach der Naßzerkleinerung
des Pigments (A1) der Suspension zusetzt und die Suspension dann,
gegebenenfalls nach Zugabe der restlichen Menge Additiv (B), trocknet.
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Das
Pigment (A1) kann hierbei als trockenes Pulver oder in Form eines
Preßkuchens
eingesetzt werden.
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Bei
dem eingesetzten Pigment (A1) handelt es sich vorzugsweise um ein
gefinishtes Produkt, d.h. die Primärkorngröße des Pigments ist bereits
auf den für
die Anwendung gewünschten
Wert eingestellt. Dieser Pigmentfinish empfiehlt sich insbesondere
bei organischen Pigmenten, da die bei der Pigmentsynthese anfallende
Rohware in der Regel nicht direkt für die Anwendung geeignet ist.
Bei anorganischen Pigmenten, z.B. bei Oxid- und Bismutvanadatpigmenten,
kann die Einstellung der Primärkorngröße auch
bei der Pigmentsynthese erfolgen, so daß die anfallenden Pigmentsuspensionen
direkt beim erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden können.
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Da
das gefinishte Pigment (A1) bei der Trocknung bzw. auf dem Filteraggregat üblicherweise
wieder reagglomeriert, wird es in wäßriger Suspension einer Naßzerkleinerung,
z.B. einer Mahlung in einer Rührwerkskugelmühle, unterzogen.
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Bei
der Naßzerkleinerung
sollte zumindest ein Teil des in der fertigen Pigmentzubereitung
enthaltenen Additivs (B) anwesend sein, vorzugsweise setzt man die
gesamte Menge Additiv (B) vor der Naßzerkleinerung zu.
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Um
eine möglichst
homogene Verteilung des eventuell ebenfalls einen Bestandteil der
Pigmentzubereitungen bildenden Oxidationsschutzmittels (C) zu erreichen,
wird dieses zweckmäßigerweise
auch vor der Naßzerkleinerung
zugegeben.
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Kommt
ein Füllstoff
(A2) zum Einsatz, so kann er vor oder nach der Naßzerkleinerung
zugesetzt werden. Wenn er bereits die gewünschte Korngrößenverteilung
aufweist, wird er vorzugsweise erst nach der Naßzerkleinerung des Pigments
(A1) in der Pigmentsuspension dispergiert. Dies gilt insbesondere
für Füllstoffe
mit einer geringen Härte,
wie Kreide, die bei der Mahlung des Pigments unerwünscht mitzerkleinert
würden.
Umgekehrt kann die noch erforderliche Zerkleinerung eines zu grobteiligen
Füllstoffs
vorteilhaft mit der Zerkleinerung des Pigments kombiniert werden.
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In
Abhängigkeit
von der gewählten
Trocknungsart – Sprühgranulierung
und Wirbelschichttrocknung, Sprühtrocknung,
Trocknung im Schaufeltrockner, Eindampfen und anschließende Zerkleinerung – wird die Teilchengröße der Pigmentzubereitungen
gezielt gesteuert.
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Bei
Sprüh-
und Wirbelschichtgranulierung können
grobteilige Granulate mit mittleren Korngrößen von 50 bis 5 000 μm, insbesondere
100 bis 1 000 μm,
erhalten werden. Durch Sprühtrocknung
werden üblicherweise
Granulate mit mittleren Korngrößen < 20 μm erhalten.
Feinteilige Zubereitungen können
bei der Trocknung im Schaufeltrockner und beim Eindampfen mit anschließender Mahlung
erhalten werden.
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Die
Sprühgranulierung
wird vorzugsweise in einem Sprühturm
mit Einstoffdüse
durchgeführt.
Die Suspension wird hier in Form größerer Tropfen versprüht, wobei
das Wasser verdampft. Die Additive schmelzen bei den Trocknungstemperaturen
auf und führen
so zur Bildung eines weitgehend kugelförmigen Granulats mit besonders
glatter Oberfläche
(BET-Werte von in der Regel ≤ 15
m2/g, insbesondere ≤ 10 m2/g).
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Die
Gaseintrittstemperatur im Sprühturm
liegt im allgemeinen bei 180 bis 300°C, bevorzugt bei 150 bis 300°C. Die Gasaustrittstemperatur
beträgt
in der Regel 70 bis 150°C,
vorzugsweise 70 bis 130°C.
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Die
Restfeuchte des erhaltenen Pigmentgranulats liegt bevorzugt bei < 5 Gew.-%.