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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Automatgetriebes
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die
Erfindung ein Automatgetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
9.
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Fahrzeuge
benötigen
Getriebe, um Drehmomente und Drehzahlen zu wandeln. Aufgabe eines
Fahrzeuggetriebes ist es, das Zugkraftangebot eines Antriebsaggregats
umzusetzen. Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Automatgetriebe
sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Automatgetriebes. Im Sinne
der hier vorliegenden Erfindung sollen unter dem Begriff Automatgetriebe
alle Getriebe mit einem automatischen Gangwechsel verstanden werden,
die auch als Stufenautomatgetriebe bezeichnet werden.
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In
der Praxis ist es bereits üblich,
zum Betreiben eines Automatgetriebes ein Fahrverhalten eines Fahrers
und/oder eine Fahrsituation eines Fahrzeugs zu erfassen und auszuwerten,
um abhängig
von dem erfassten Fahrverhalten und/oder der erfassten Fahrsituation
einen Soll-Gang zu ermitteln, der einer Getriebesteuerungseinrichtung
des Automatgetriebes bereitgestellt wird. In der Getriebesteuerungseinrichtung
wird auf Grundlage des ermittelten Soll-Gangs und eines tatsächlichen
Ist-Gangs des Automatgetriebes eine Schaltstrategie für das Automatgetriebe
ermittelt, um das Automatgetriebe vom Ist-Gang in den Soll-Gang
zu überführen.
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Hierzu
sind bei aus der Praxis bekannten Automatgetrieben in der Getriebesteuerungseinrichtung
für alle
zulässigen,
direkten bzw. unmittelbaren Gangwechsel von einem Ist-Gang in einen
Soll-Gang, vorzugsweise nach Hochschaltungen sowie Rückschaltungen
getrennt, sogenannte Schaltcodes hinterlegt, wobei den Schaltcodes
unter anderem die zur Ausführung
eines Gangwechsels vom Ist-Gang in den Soll-Gang erforderlichen
Schaltungsabläufe
sowie Schaltungsparameter zugeordnet sind.
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Die
nachfolgende Tabelle zeigt für
ein aus der Praxis bekanntes 5-Gang
Automatgetriebe die Schaltcodes für alle zulässigen, direkten bzw. unmittelbaren
Rückschaltungen
von einem Ist-Gang in einen Soll-Gang, wobei die Schaltcodes „1" bis „4" Einfachrückschaltungen
und die Schaltcodes „5" bis „7" Doppelrückschaltungen
betreffen.
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Schaltcodes:
5-Gang-Automatgetriebe, Rückschaltungen
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Bei
Verwendung der obigen Schaltcodes bereitet die Ergänzung derselben
bei Erweiterung der Gangzahl von Automatgetrieben und der Weiterverwendung
der Software ("Rellse") Schwierigkeiten.
Sollen die obigen Schaltcodes für
ein 5-Gang-Automatgetriebe insbesondere auf ein 6-Gang-Automatgetriebe
erweitert werden, so führt
dies dann, wenn die neu hinzukommenden zulässigen, direkten bzw. unmittelbaren
Gangwechsel an die nach der Reihenfolge entsprechende Stelle der
Schaltcodes gesetzt werden sollen, zu Verschiebungen in den Schaltcodes.
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So
zeigt die nachfolgende Tabelle Schaltcodes für zulässige, direkte bzw. unmittelbare
Rückschaltungen
eines 6-Gang-Automatgetriebes, bei welchen die neu hinzukommenden
Gangwechsel an die nach der Reihenfolge entsprechende Stelle der
Schaltcodes gesetzt wurden.
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Schaltcodes:
6-Gang-Automatgetriebe, Rückschaltungen
Variante 1
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Nach
der obigen Variante verschieben sich die Schaltcodes für alle Doppelrückschaltungen,
woraus unmittelbar folgt, dass ein einheitlicher Schaltcode für Automatgetriebe
mit einer unterschiedlichen Gangzahl nicht möglich ist, es sei denn, dass
für Automatgetriebe
mit einer geringeren Gangzahl störende
Platzhalter in den Schaltcodes zugelassen werden.
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Zur
Vermeidung von Verschiebungen in den Schaltcodes bzw. zur Vermeidung
von Platzhaltern ist es, wie die nachfolgende Tabelle zeigt, zur
Ergänzung
der Schaltcodes bei einer Erweiterung des Gangsystems möglich, die
Schaltcodes für
die neu hinzukommenden zulässigen,
direkten bzw. unmittelbaren Gangwechsel an die bereits existierenden
Schaltcodes anzureihen, wodurch jedoch Schaltcodes für Einfachrückschaltungen sowie
Doppelrückschaltungen
in ihrer Reihenfolge vermischt werden.
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Schaltcodes:
6-Gang-Automatgetriebe, Rückschaltungen
Variante 2
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Nach
der obigen Variante lassen sich zwar für Automatgetriebe mit einer
kleineren Gangzahl Schaltcodes ohne störende, freibleibende Platzhalter
realisieren, für
Automatgetriebe mit einer größeren Gangzahl hingegen
ist nach dieser Variante kein durchgängiger Schaltcode mehr realisierbar.
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Die
aus der Praxis bekannten Schaltcodes sind demnach nur unzureichend
im Hinblick auf eine Erhöhung
der Gangzahl eines Automatgetriebes erweiterbar. Weiterhin können mit
den aus der Praxis bekannten Schaltcodes Gangeinlegearten von einer
Neutralposition des Automatgetriebes in die verschiedenen Gänge sowie
Gangauslegearten von den Gängen
in die Neutralposition nicht abgebildet werden, vielmehr müssen hierzu
getrennte bzw. separate Gangeinlegecodes sowie Gangauslegecodes
verwendet werden.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zu Grunde,
ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Automatgetriebes sowie
ein neuartiges Automatgetriebe zu schaffen.
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Dieses
Problem wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Automatgetriebes
gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die
Schaltstrategie für
das Automatgetriebe auf Grundlage mindestens einer in der Getriebesteuerungseinrichtung
hinterlegten Schaltungsmatrix ermittelt.
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Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird die Schaltstrategie für ein Automatgetriebe
zur Überführung desselben
von einem Ist-Gang in einen Soll-Gang
unter Verwendung einer Schaltungsmatrix ermittelt, die in der Getriebesteuerungseinrichtung
des Automatgetriebes hinterlegt ist. Die Schaltungsmatrix bildet
alle zulässigen,
direkten bzw. unmittelbaren Gangswechsel des Automatgetriebes ab.
Eine solche Schaltungsmatrix ist gegenüber konventionellen Schaltcodes
flexibel im Hinblick auf eine sich verändernde Gangzahl anpassbar, ohne
dass es für
bereits vorhandene zulässige,
direkte bzw. unmittelbare Hochschaltungen sowie Rückschaltungen
zu Verschiebungen in der Schaltungsmatrix kommt. Weiterhin können in
einer solchen Schaltungsmatrix auch alle möglichen Gangeinlegearten sowie
Gangauslegearten abgebildet werden.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird aus dem erfassten
Fahrverhalten des Fahrers und/oder der erfassten Fahrsituation des
Fahrzeugs einerseits der Soll-Gang für das Automatgetriebe und andererseits
eine auf das jeweilige Fahrverhalten und/oder die jeweilige Fahrsituation
angepasste Schaltungsmatrix ermittelt, wobei auf Grundlage des ermittelten
Soll-Gangs, der
ermittelten Schaltungsmatrix und des tatsächlichen Ist-Gangs eine Schaltstrategie
ermittelt wird.
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Vorzugsweise
sind in der oder jeder Schaltungsmatrix alle zulässigen, direkten bzw. unmittelbaren Hochschaltungen
und Rückschaltungen
mit Prioritäten
abgebildet, wobei die prioritätshöheren Hochschaltungen
und Rückschaltungen
bei der Ermittlung einer Schaltstrategie für das Automatgetriebe vorrangig
verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Automatgetriebe
ist in Anspruch 9 definiert.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden, ohne hierauf beschränkt
zu sein, nachfolgend erläutert.
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Die
hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieben
eines Automatgetriebes mit einem automatischen Gangwechsel. Im Sinne
der Erfindung wird ein Fahrverhalten eines Fahrers und/oder eine Fahrsituation
eines Fahrzeugs erfasst und ausgewertet, wobei abhängig von
dem erfassten Fahrverhalten des Fahrers und/oder der erfassten Fahrsituation
des Fahrzeugs ein Soll-Gang für
das Automatgetriebe ermittelt wird. In einer Getriebesteuerungseinrichtung
wird auf Grundlage des ermittelten Soll-Gangs und eines tatsächlichen
Ist-Gangs des Automatgetriebes eine Schaltstrategie für das Automatgetriebe
ermittelt, um das Automatgetriebe vom Ist-Gang in den Soll- Gang oder vom Ist-Gang
in einen dem Soll-Gang möglichst
nahe kommenden Ziel-Gang zu überführen. Erfindungsgemäß wird hierbei
die Schaltstrategie auf Grundlage mindestens einer in der Getriebesteuerungseinrichtung
hinterlegten Schaltungsmatrix ermittelt.
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Die
nachfolgende Tabelle zeigt als Ausführungsbeispiel einer Schaltungsmatrix
eine Schaltungsmatrix für
ein 6-Gang-Automatgetriebe, wobei in der ersten Zeile der Schaltungsmatrix
die Ist-Gänge
und in der ersten Spalte der Schaltungsmatrix die Soll-Gänge aufgetragen
sind.
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Schaltungsmatrix:
6-Gang-Automatgetriebe
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Die
obige Schaltungsmatrix bildet alle zulässigen, direkten bzw. unmittelbaren
Hochschaltungen sowie Rückschaltungen
in den Vorwärtsgängen „1" bis „6" sowie alle zulässigen Gangeinlegearten
von der Neutralposition „0" in die Vorwärtsgängen „1" bis „6" sowie von der Neutralposition „0" in den Rückwärtsgang „–1" und alle zulässigen Gangauslegearten
von Vorwärtsgängen „1" bis „6" und dem Rückwärtsgang „–1" in die Neutralposition „0" ab. In der Schaltungsmatrix
sind diese zulässigen,
direkten Gangwechsel exemplarisch durch ein „X" markiert sind. Nicht markierte Gitterpunkte
der Schaltungsmatrix stellen Gangwechsel dar, die nicht direkt bzw.
unmittelbar realisiert werden können.
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Nach
der obigen Schaltungsmatrix sind demnach als Hochschaltungen im
Bereich der Vorwärtsgänge „1" bis „6" lediglich Einfachhochschaltungen
und als Rückschaltungen
im Bereich der Vorwärtsgänge „1" bis „6" sowohl Einfachrückschaltungen
als auch Doppelrückschaltungen
zulässig.
Weiterhin sind, wie die obige Schaltungsmatrix zeigt, ausgehend
von der Neutralposition „0" sämtliche
Gangeinlegearten in die Vorwärtsgänge „1" bis „6" sowie in den Rückwärtsgang „–1" zulässig. Weiterhin
sind vom Rückwärtsgang „–1" aus sowie von sämtlichen
Vorwärtsgängen „1" bis „6" aus alle Gangauslegearten
in die Neutralposition „0" des Automatgetriebes
zulässig.
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Für sämtliche
in der obigen Schaltungsmatrix als zulässig markierten, direkten bzw.
unmittelbaren Gangwechsel, sowie für die Gangeinlegearten und
die Gangauslegearten sind vorzugsweise die zur Ausführung derselben
erforderlichen Schaltungsabläufe
sowie Schaltungsparameter in der Getriebesteuerungseinrichtung hinterlegt.
Diese können
abhängig
vom ermittelten Soll-Gang und tatsächlichen Ist-Gang zur Ausführung des
entsprechenden Gangwechsels bzw. der entsprechenden Gangeinlegeart
oder Gangauslegeart abgerufen werden. Können aus Speicherplatzgründen nicht
für alle
zulässigen
Gangwechsel sowie Gangeinlegearten und Gangauslegearten Schaltungsabläufe sowie
Schaltungsparameter hinterlegt werden, so kann für solche Gangwechsel sowie
Gangeinlegearten und Gangauslegearten, für welche keine Schaltungsabläufe und
Schaltungsparameter hinterlegt sind, die Ausführung derselben unterbunden
werden.
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Wird
z. B. abhängig
von dem erfassten Fahrverhalten des Fahrers und/oder der erfassten
Fahrsituation des Fahrzeugs als Soll-Gang der Vorwärtsgang „3" ermittelt und liegt
als tatsächlicher
Ist-Gang der Vorwärtsgang „5" vor, so wird auf
Basis der obigen Schaltungsmatrix des Automatgetriebes ermittelt,
dass ein Gangwechsel vom Ist-Gang „5" in den Soll- Gang „3" im Sinne einer direkten bzw. unmittelbaren
Doppelrückschaltung
zulässig
ist, wobei dieser Gangwechsel dann als Schaltstrategie für das Automatgetriebe
zur Überführung desselben
vom Ist-Gang in den Soll-Gang verwendet wird. Dies setzt selbstverständlich voraus,
dass für
diesen Gangwechsel in der Getriebesteuerungseinrichtung ein entsprechender
Schaltungsablauf mit entsprechenden Schaltungsparametern hinterlegt
ist. In diesem Fall kann das Automatgetriebe direkt bzw. unmittelbar
vom Ist-Gang in den Soll-Gang überführt werden.
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Ist
hingegen für
den nach der obigen Schaltungsmatrix zulässigen, direkten bzw. unmittelbaren
Gangwechsel vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „3" kein Schaltungsablauf
mit zugehörigen
Schaltungsparametern hinterlegt, so kann dieser direkte Gangwechsel
nicht ausgeführt
werden.
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Vielmehr
wird dann anhand der obigen Schaltungsmatrix überprüft, ob das Automatgetriebe
ausgehend vom Ist-Gang in den Soll-Gang durch mehrere hintereinander
auszuführende
Gangwechsel mittelbar bzw. indirekt überführt werden kann. In dem Beispiel,
in welchem das Automatgetriebe ausgehend vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „3" zu überführen ist,
wäre dies
durch zwei hintereinander auszuführende
Gangwechsel vom Ist-Gang „5" in einen Zwischen-Gang „4" und vom Zwischen-Gang „4" in den Soll-Gang „3" möglich. Sind
für diese
beiden Gangwechsel entsprechende Schaltungsabläufe sowie Schaltungsparameter
in der Getriebesteuerung hinterlegt, so können zur Ausführung des
Gangwechsels vom Ist-Gang in den Soll-Gang die beiden Gangwechsel
zu einer entsprechenden Schaltstrategie kombiniert werden, um das
Automatgetriebe vom Ist-Gang in den Soll-Gang zu überführen.
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Wird
demnach auf Basis des ermittelten Soll-Gangs, des tatsächlichen
Ist-Gangs sowie der Schaltungsmatrix festgestellt, dass eine unmittelbare
bzw. direkte Überführung des
Automatgetriebes vom Ist-Gang in den Soll-Gang zulässig ist,
so wird dieser Gangwechsel als Schaltstrategie zur Überführung des
Automatgetriebes vom Ist-Gang in den Soll-Gang verwendet, sofern
in der Getriebesteuerung ein Schaltungsablauf mit Schaltungsparametern
hinterlegt ist. Ist hingegen für
diesen Gangwechsel kein Schaltungsablauf mit zugehörigen Schaltungsparametern
hinterlegt, so wird erfindungsgemäß eine Schaltstrategie ermittelt,
um das Automatgetriebe ausgehend vom Ist-Gang durch mehrere hintereinander
auszuführende
Gangwechsel in den Soll-Gang zu überführen.
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Wird
auf Basis eines ermittelten Soll-Gangs, des tatsächlichen Ist-Gangs und der Schaltungsmatrix festgestellt,
dass eine unmittelbare bzw. direkte Überführung des Automatgetriebes
vom Ist-Gang in den Soll-Gang unzulässig ist, so wird erfindungsgemäß überprüft, ob das
Automatgetriebe ausgehend vom Ist-Gang in den Soll-Gang durch mehrere
hintereinander auszuführende,
zulässige
Gangwechsel mittelbar bzw. indirekt überführt werden kann.
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Ist
dies der Fall, so werden die entsprechenden hintereinander auszuführenden
Gangwechsel zu einer Schaltstrategie kombiniert, um das Automatgetriebes
vom Ist-Gang in den Soll-Gang zu überführen. Wird hingegen festgestellt,
dass dies nicht möglich
ist, so wird auf Basis der Schaltungsmatrix eine Schaltstrategie
ermittelt, um das Automatgetriebe ausgehend vom Ist-Gang in einem
dem Soll-Gang möglichst
nahe kommenden Ziel-Gang zu überführen.
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Wird
z. B. abhängig
von dem erfassten Fahrverhalten des Fahrers und/oder der erfassten
Fahrsituation des Fahrzeugs als Soll-Gang der Vorwärtsgang „2" ermittelt und liegt
als tatsächlicher
Ist-Gang der Vorwärtsgang „5" vor, so wird auf
Basis der obigen Schaltungsmatrix festgestellt, dass eine unmittelbare
bzw. direkte Überführung des
Automatgetriebes vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „2" im Sinne einer Dreifachrückschaltung
nicht zulässig
ist. Es wird dann jedoch erfindungsgemäß überprüft, ob durch mehrere hintereinander auszuführende Gangwechsel
das Automatgetriebe mittelbar bzw. indirekt vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „2" überführt werden kann, wobei auf
Basis der obigen Schaltungsmatrix festgestellt wird, dass dies prinzipiell durch
drei unterschiedliche Schaltstrategien bewerkstelligt werden kann.
Eine erste Option ergibt sich durch drei hintereinander auszuführende Einfachrückschaltungen
vom Ist-Gang „5" in einen Zwischen-Gang „4", vom Zwischen-Gang „4" in einen Zwischen-Gang „3" und vom Zwischen-Gang „3" in den Soll-Gang „2". Eine zweite Option
zur Überführung des
Automatgetriebes vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „2" ist durch eine Einfachrückschaltung
vom Soll-Gang „5" in den Zwischen-Gang „4" und durch eine nachfolgende
Doppelrückschaltung
vom Zwischen-Gang „4" in den Soll-Gang „2" möglich. Eine
dritte Option zur Überführung des
Automatgetriebes vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „2" ist durch eine Doppelrückschaltung
vom Ist-Gang „5" in einen Zwischen-Gang „3" und eine nachfolgende
Einfachrückschaltung
vom Zwischen-Gang „3" in den Soll-Gang „2" möglich.
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Von
diesen drei Optionen wird als Schaltstrategie diejenige ausgewählt, bei
welcher für
alle benötigten Gangwechsel
ein jeweiliger Schaltungsablauf mit zugehörigen Schaltungsparametern
in der Getriebesteuerungseinrichtung hinterlegt ist.
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Weiterhin
können
im Sinne der hier vorliegenden Erfindung in der obigen Schaltungsmatrix
alle zulässigen,
unmittelbaren bzw. direkten Hochschaltungen, Rückschaltungen, Gangeinlegearten
sowie Gangauslegearten mit Prioritäten belegt sein, wobei bei
der Ermittlung einer Schaltstrategie zur Überführung des Automatgetriebes
vom Ist-Gang in den Soll-Gang die prioritätshöchsten Gangwechsel vorrangig
verwendet werden. Im obigen Beispiel, in welchem das Automatgetriebe
vom Ist-Gang „5" in den Soll-Gang „2" zu überführen und
in der Schaltungsmatrix kein zulässiger,
direkter Gangwechsel vom Ist-Gang in den Soll-Gang hinterlegt ist,
kann z. B. Einfachrückschaltungen gegenüber Doppelrückschaltungen
eine höhere
Priorität
zugeordnet sein, wobei dann in diesem Fall die Option mit drei hintereinander
auszuführenden
Einfachrückschaltungen vorrangig
verwendet würde.
Ebenso ist es jedoch auch möglich,
Doppelrückschaltungen
gegenüber
Einfachrückschaltungen
eine höhere
Priorität
einzuräumen,
wobei dann die Option einer Doppelrückschaltung mit einer nachfolgenden
Einfachrückschaltung
vorrangig gegenüber
den anderen Optionen verwendet würde.
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Im
Unterschied zum obigen Ausführungsbeispiel,
in welchem in der Getriebesteuerungseinrichtung eine einzige Schaltungsmatrix
hinterlegt ist, ist auch eine Ausführungsform der Erfindung möglich, in
welcher in der Getriebesteuerungseinrichtung mehrere Schaltungsmatrizen
abgelegt sind. So liegt es im Sinne der hier vorliegenden Erfindung,
in der Getriebesteuerung mehrere Schaltungsmatrizen zu hinterlegen,
die vom Fahrverhalten des Fahrers und/oder der Fahrsituation des
Fahrzeugs abhängig
sind. So sind nachfolgend zwei Schaltungsmatrizen dargestellt, die
beide vom Fahrverhalten des Fahrers abhängig sind.
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Schaltungsmatrix:
6-Gang Automatgetriebe im Normalmodus
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Schaltungsmatrix:
6-Gang-Automatgetriebe im Sportmodus
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Die
erste der beiden obigen Schaltungsmatrizen betrifft ein 6-Gang-Automatgetriebe im
Normalmodus, in welchem lediglich Einfachhochschaltungen sowie Einfachrückschaltungen
zwischen den Vorwärtsgängen „1" bis „6" zulässig sind.
Diese Schaltungsmatrix wird vorzugsweise dann verwendet, wenn aufgrund
des überwachten
Fahrverhaltens des Fahrers auf ein schonendes bzw. energiesparendes
Fahrverhalten geschlossen wird.
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In
der zweiten der beiden obigen Schaltungsmatrizen werden zusätzlich Doppelrückschaltungen
zwischen den Vorwärtsgängen „1" bis „6" sowie eine Vierfachrückschaltung
zwischen dem Vorwärtsgang „6" und dem Vorwärtsgang „2" zugelassen, wobei
diese Schaltungsmatrix dann verwendet wird, wenn aus dem überwachten
Fahrverhalten des Fahrers auf ein sportliches Fahrverhalten geschlossen
wird.
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Wird
abhängig
von dem überwachten
Fahrverhalten des Fahrers und/oder der überwachten Fahrsituation des
Fahrzeugs zwischen Schaltungsmatrizen gewechselt, so kann vorgesehen
werden, entweder eine bereits begonnene Überführung des Automatgetriebes
vom Ist-Gang in den Soll-Gang unter Verwendung der noch gültigen Schaltungsmatrix
zu Ende auszuführen,
oder auch auf die neue Schaltungsmatrix zu wechseln. Hierbei kann
ein laufender Gangwechsel entsprechend den Vorgaben der noch gültigen Schaltungsmatrix
ausgeführt
werden, ein nachfolgender Gangwechsel kann jedoch bereits auf Basis
der Vorgaben der neuen Schaltungsmatrix vorbereitet werden.
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Weiterhin
kann im Sinne der hier vorliegenden Erfindung die Verfügbarkeit
bzw. die Funktionsfähigkeit von
Baugruppen des Automatgetriebes erfasst und ausgewertet werden,
wobei abhängig
hiervon eine Schaltungsmatrix ermittelt wird, auf Grundlage derer
die Schaltstrategie ermittelt wird. So zeigen die beiden nachfolgenden
Tabellen in einer Getriebesteuerungseinrichtung hinterlegbare Schaltungsmatrizen,
die abhängig von
Kupplungsdefekten zulässige
Gangwechsel sowie Gangeinlegearten sowie Gangauslegearten abbilden.
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So
betrifft die nachfolgende Tabelle eine Schaltungsmatrix für ein 6-Gang Automatgetriebe,
bei welcher ein Defekt desjenigen Schaltelements erfasst wurde,
welches im Vorwärtsgang „1" sowie im Rückwärtsgang „–1" geschlossen ist.
In diesem Fall sind dann lediglich Gangwechsel zwischen den Vorwärtsgängen „2" bis „6" sowie die entsprechenden
Gangeinlegearten und Gangauslegearten zulässig bzw. möglich.
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Schaltungsmatrix:
6-Gang-Automatgetriebe im Modus mit einem Defekt des Schaltelements,
welches nur im 1. Gang und R-Gang geschaltet ist
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Die
nachfolgende Tabelle betrifft hingegen eine Schaltungsmatrix für ein 6-Gang-Automatgetriebe
mit einem Defekt desjenigen Schaltelements, weiches in den Vorwärtsgängen „1" bis „4" geschlossen ist.
In diesem Fall sind dann lediglich Schaltungen zwischen den Vorwärtsgängen „5" und „6" sowie dem Rückwärtsgang „–1" und der Neutralposition „0" zulässig bzw.
möglich.
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Schaltungsmatrix:
6-Gang-Automatgetriebe im Modus mit einem Defekt des Schaltelements,
welches im 1. und 4. Gang geschaltet ist
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Die
obigen Schaltungsmatrizen können
einfach sowie flexibel an Automatgetriebe mit einer unterschiedlichen
Gangzahl angepasst werden, und zwar dadurch, dass entweder zu den
Schaltungsmatrizen Spalten und Zeilen hinzugefügt bzw. von den Schaltungsmatrizen
Spalten und Zeilen gelöscht
werden. So können die
obigen für
ein 6-Gang-Automatgetriebe mit einem Rückwärtsgang gültigen Schaltungsmatrizen z.
B. durch Hinzufügen
von Spalten und Zeilen auf ein Automatgetriebe mit sieben, acht
und mehr Vorwärtsgängen und/oder
auf Automatgetriebe mit mehreren Rückwärtsgängen angepasst werden.
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Aus
den obigen Schaltungsmatrizen können
des Weiteren Schaltcodes für
zulässige,
direkte bzw. unmittelbare Gangwechsel abgeleitet werden, sofern
eine Ausgabe von Schaltcodes bzw. die Visualisierung derselben erforderlich
bzw. wünschenswert
ist. So können
entsprechende Schaltcodes dadurch abgeleitet werden, dass im Schaltcode
zuerst der Ist-Gang und anschließend der Soll-Gang angegeben
wird. Bei einer Hochschaltung vom Ist-Gang „2" in den Soll-Gang „3" würde
dies zu einem Schaltcode „23" führen. Für eine Rückschaltung
vom Ist-Gang „6" in den Soll-Gang „4" würde ein
Schaltcode „64" resultieren. Das
Gangeinlegen von der Neutralposition „0" ist den Soll-Gang „2" würde
durch einen Schaltcode „02" dargestellt, ein
Gangauslegen vom Rückwärtsgang „–1" in die Neutralposition „0" würde durch
den Schaltcode „–10" abgebildet. Aus
den Schaltcodes kann dann unmittelbar auf den Gangwechsel geschlossen
werden.
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Die
Erfindung kann bei beliebigen Automatgetrieben, so z. B. auch bei
sogenannten Crawlergetrieben mit einem nachgeschalteten Untersetzungsgetriebe
Verwendung finden. So zeigt die nachfolgende Tabelle eine Schaltungsmatrix
für ein
Crawlergetriebe, in welcher Ist-Gänge und Soll-Gänge zwischen
einem Normalprogramm und einem Untersetzungsprogramm des Craw lergetriebes
aufgesplittet sind und damit Gangwechsel unter Beteiligung beider
Getriebeteile des Crawlergetriebes möglich sind.
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Schaltungsmatrix
2: Crawlergetriebe