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Die
Erfindung betrifft ein Steuergehäuse
für eine
Visualisierungseinrichtung, insbesondere für einen Monitor.
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Im
Produktions- und Fertigungsbereich sind heutzutage vielerorts automatisierte
Maschinen bzw. Anlagen anzutreffen, welche von Industrie-Computern überwacht
bzw. gesteuert werden. Zur Visualisierung der Fertigungs- bzw. Produktionsprozesse und/oder
zur Unterstützung
einer Dateneingabe kommen Industriemonitore zum Einsatz, welche
aufgrund der oftmals rauen Umgebungsbedingungen in den Produktions-
und Fertigungsbereichen gegenüber äußeren Einflüssen geschützt werden
müssen. Dies
kann beispielsweise dadurch geschehen, dass sie in Steuergehäusen angeordnet
werden, welche beispielsweise aus Aluminiumstrangpressprofilen zusammengesetzt
sind. Dabei sind die Steuergehäuse derart
bearbeitet, dass die zugehörigen
Computer bzw. Monitore frontseitig eingesetzt werden können und
beispielsweise mittels Haltekrallen an den Aluminiumprofilen befestigt
werden können.
Insbesondere der mechanische Bearbeitungsaufwand der metallischen
Frontplatten zum späteren
Einbau der Monitore ist jedoch sehr hoch, wodurch derartige Lösungen teuer
sind.
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Darüber hinaus
bilden sich zwischen dem Steuergehäuse und dem eingesetzten Computer bzw.
Monitore Spalte aus, in wel che Schmutz eindringen kann und dadurch
die Lebensdauer der in den Steuergehäusen angeordneten Computer
bzw. Monitor reduziert. Dies ist insbesondere dann von besonderer
Bedeutung, wenn oben genannte Steuergehäuse in Bereichen mit hoher
Schmutz-/Staubentwicklung eingesetzt werden. Gleichzeitig erlauben die
Spalte zwischen Steuergehäuse
und Monitor bzw. Computer auch ein Eindringen von Feuchtigkeit, was
sich insbesondere negativ auf eine Elektronik des Computers bzw.
des Monitors auswirkt.
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In
Fertigungsbereichen, welche zwar nicht einer hohen Schmutzentwicklung
unterliegen, in welchen jedoch hohe hygienische Anforderungen zu
erfüllen
sind, sind oben genannte Spalte ebenfalls nicht erwünscht, da
sich hierin Bakterienherde bilden können, welche beim normalen
Reinigungsvorgang nicht entfernt werden können. Derart geschützt können sich
die Bakterien nahezu ungestört
vermehren und gefährden
dadurch die insbesondere im Lebensmittelbereich vorgegebenen hohen
Hygieneanforderungen.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Steuergehäuse
der eingangs erwähnten
Art eine verbesserte Ausführungsform
anzugeben, welche insbesondere konstruktiv einfach ausgestaltet
ist und darüber
hinaus eine im Steuergehäuse
untergebrachte Visualisierungseinrichtung vor äußeren Einflüssen schützt.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Visualisierungseinrichtung
in einem vorzugsweise aus Metall ausgebildeten Grundkörper anzuordnen,
welcher frontseitig mit einer abdichtend eingeklebten und zumindest
teilweise transparenten Frontplatte verschlossen ist. Die Frontplatte
erlaubt dabei eine Sicht auf die dahinter im Steuergehäuse angeordnete
Visualisierungseinrichtung. Durch die abdichtend eingeklebte Frontplatte
entfällt
eine bisher aus Metall ausgebildete Frontplatte, welche aufwändig an
bestimmte Abmessungen der eingesetzten Visualisierungseinrichtung
angepasst werden musste. Gleichzeitig ermöglicht die Verklebung der Frontplatte
mit dem Grundkörper
einen effektiven Schutz der Visualisierungseinrichtung vor äußeren Einflüssen, da
die Verklebung Schmutz bzw. Feuchtigkeit am Eindringen in das Steuergehäuse hindert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung ist
die Frontplatte aus schlagfestem und zumindest reflexionsarmem Glas
oder aus schlagfestem und zumindest reflexionsarmem Kunststoff ausgebildet.
Die Reflexionsarmut wird dabei beispielsweise über eine Beschichtung erreicht,
die eine einwandfreie Sicht auf die dahinter angeordnete Visualisierungseinrichtung
auch unter unterschiedlichsten Lichteinfallswinkeln ermöglicht.
Eine Ausbildung aus schlagfestem Glas bzw. Kunststoff erhöht die Langlebig keit
des erfindungsgemäßen Steuergehäuses, wodurch
dieses auch in rauen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden kann.
Insbesondere ist hierdurch die im Steuergehäuse angeordnete Visualisierungseinrichtung
vor mechanischen äußeren Einflüssen besser
geschützt, wodurch
die Robustheit der gesamten Einheit aus Steuergehäuse und
Visualisierungseinrichtung gesteigert werden kann.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Lösung ist
die Frontplatte mit einem Siebdruck versehen, der einen transparenten
Sichtbereich begrenzt und/oder umrahmt. Hierdurch lassen sich mit
einfachen drucktechnischen Mitteln individuelle designerische Effekte
erzielen und gleichzeitig die Größe eines
Sichtfensters an eine jeweils ausgewählte Größe der Visualisierungseinrichtung
anpassen. Zudem ist die Siebdrucktechnik ein günstiges und vielseitig einsetzbares
Verfahren. Die Siebdrucktechnik erlaubt darüber hinaus ein Anpassen eines
Rahmens der Frontplatte an Seitenwände des Steuergehäuses, wodurch
eine optische Einheit erzielt werden kann.
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Zweckmäßig ist
eine Rückwand
des Grundkörpers
als schwenkbare Türe
ausgebildet. Eine derartige schwenkbare Türe ermöglicht einen einfachen und
schnellen Zugang zur Visualisierungseinrichtung, was insbesondere
die Montage derselben im Steuergehäuse und eine Servicefreundlichkeit
im industriellen Einsatz gewährleistet.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung schließt die schwenkbare Türe das Steuergehäuse in Schließlage dicht
ab. Hierdurch ist die im Steuergehäuse angeordnete Visualisierungseinrichtung
wirksam vor äußeren Einflüssen, wie
beispielsweise Staub und/oder Feuchtigkeit geschützt, was eine verlängerte Lebensdauer der
im Steuergehäuse
angeordneten Visualisierungseinrichtung bewirkt. Insbesondere kann
hierdurch eine Klassifizierung des erfindungsgemäßen Steuergehäuses nach
der Schutzart IP 56 erreicht werden.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche
oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
Frontalansicht auf ein erfindungsgemäßes Steuergehäuse,
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2 eine
Seitenansicht auf das erfindungsgemäße Steuergehäuse bei
geöffneter
Rückwand.
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Entsprechend 1 weist
ein erfindungsgemäßes Steuergehäuse 1 für eine Visualisierungseinrichtung 2 einen
Grundkörper 3 sowie
eine frontseitig des Steuergehäuses 1 abdichtend
eingeklebte und zumindest teilweise transparente Frontplatte 4 auf. Der
Grundkörper 3 ist
dabei vorzugsweise aus Metall, beispielsweise aus Aluminium-Strangpressprofilen,
ausgebildet.
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Zur
Halterung des Steuergehäuses 1 ist
ein Standfuß 5 vorgesehen,
welcher vorzugsweise so ausgebildet ist, dass er eine Drehung des
Steuergehäuses 1 um
dessen Hochachse sowie eine Neigung desselben erlaubt. Als Standfuß 5 kommt
hierbei ein Standfuß wie
in den 1 und 2 dargestellt in Frage oder
aber ein Standfuß mit
einer Computerbox bzw. einer Thin-Client-Box. Dabei ist vorzugsweise eine
Kabelführung
im Standfuß 5 bzw.
in den anderen Tragsystemen integriert.
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Die
zumindest teilweise transparente Frontplatte 4 erlaubt
eine Sicht auf die dahinter im Steuergehäuse 1 angeordnete
Visualisierungseinrichtung 2 und schützt dieselbe gleichzeitig vor
Feuchtigkeit bzw. Schmutz. Um den rauen Umgebungsbedingungen in
der Produktion bzw. Fertigung gerecht zu werden, ist die Frontplatte 4 beispielsweise
aus schlagfestem und zumindest reflexionsarmem Glas oder aus schlagfestem
und zumindest reflexionsarmem Kunststoff ausgebildet. Die reflexionsarme
Eigenschaft gewährleistet
dabei ein gutes Erkennen der auf der Visualisierungseinrichtung 2 dargestellten
Bilder auch unter ungünstigen
Lichtverhältnissen
bzw. ungünstigen
Lichteinfallswinkeln.
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Um
einen möglichst
großen
designerischen Gestaltungsspielraum zu erhalten sowie einen transparenten
Sichtbereich zu begrenzen bzw. zu umrahmen, kann die Frontplatte 4 mit
einem Siebdruck 6 versehen sein, der eben diesen transparenten
Sichtbereich umrandet. Der transparente Sichtbereich ist dabei gemäß 1 über eine
sichtbare Bildschirmdiagonale d definiert. Je nach Einsatzgebiet
des Steuergehäuses 1 ist
eine möglichst
große
sichtbare Bildschirmdiagonale d oder eine eher kleine sichtbare Bildschirmdiagonale
d erforderlich, wobei eine kleine sichtbare Bildschirmdiagonale
d durch einen kleinen Monitor 2 und einen breiten Siebdruckrahmen 7 realisiert
werden kann.
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Gemäß 2 ist
eine Rückwand 8 des Grundkörpers 3 als
schwenkbar Türe 9 ausgebildet, wobei
die schwenkbare Türe 9 das
Steuergehäuse 1 in
Schließlage
dicht abschließt.
In geöffnetem
Zustand gibt die schwenkbare Türe 9 einen
Zugang zu einem Inneren des Steuergehäuses 1 frei und erleichtert
dadurch eine Montage bzw. Demontage der Visualisierungseinrichtung 2 sowie
deren Wartung. Gemäß der Erfindung
ist dabei vorgesehen, dass die Türe 9 die
Visualisierungseinrichtung 2 trägt. Eine Montage der Visualisierungseinrichtung 2 an
der schwenkbaren Türe 9 kann
dabei beispielsweise über
herkömmliche
VESA-Befestigungen erfolgen, so dass eine einfache und schnelle
Austauschbarkeit der Visualisierungseinrichtung 2 gegeben
ist. Als Visualisierungseinrichtung 2 kommen beispielsweise Flachbildschirme
(TFT) mit einer Bildschirmdiagonalen von 17'' bzw. 19'' in Frage, wobei sich eine sehr geringe
Bauteiltiefe des Steuergehäuses 1 ergibt.
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Durch
die in Schließlage
dicht abschließende
Türe 9 ist
es erforderlich, dass entsprechende elektrische Leitungen 10,
beispielsweise ein Netzkabel, im Steuergehäuse 1 verlaufen bzw.
darin angeordnet sind und beispielsweise über den Standfuß 5 zu
einem mit der Visualisierungseinrichtung 2 kommunizierenden
und nicht dargestellten Computer nach außen geführt sind.
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Desweiteren
kann die Visualisierungseinrichtung 2 bzw. das Steuergehäuse 1 mit
zumindest einem der folgenden, nicht dargestellten, Geräte kommunizierend
verbunden sein. Produktionsmaschine, Rechner und Steuerungseinrichtung,
Tastatur, Drucker. Dabei ist denkbar, dass das Steuergehäuse 1 Teil
eines nicht dargestellten Baukastensystems ist, umfassend das Steuergehäuse 1,
zumindest einen höhenverstellbaren
Standfuß 5 oder
einen entsprechenden Tragarm mit jeweils integrierter Kabelführung, ein
Pult zur Aufnahme einer nicht dargestellten Tastatur und/oder einer
Rechner- und Steuerungseinrichtung. Die gesamte Einheit, d.h. das Steuergehäuse 1 bzw.
das Baukastensystem kann dabei in geschlossenem Zustand nach der
Schutzart IP 56 aufgebaut sein, wobei die Kabel- und Signalführung über mechanische
Anbindungselemente erfolgt. Mit einem derartigen Baukastensystem,
bei dem preiswerte Standartkomponenten zu einer Gesamtlösung kombiniert
werden können,
ist es möglich,
auf den jeweiligen individuellen Anwendungsfall abgestimmte Bedien-
und Beobachtungseinrichtungen zusammenstellen zu können. Somit
ist denkbar, für
unterschiedliche Anwendungen, beispielsweise im Automatisierungs-
bzw. Fertigungsprozess, unterschiedliche Steuergehäuse 1 mit
unterschiedlichen Computern bzw. Druckern bzw. Produktionsmaschinen
zu kombinieren.
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Zusammenfassend
lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt
charakterisieren:
Die Erfindung sieht vor, eine Visualisierungseinrichtung 2 an
der schwenkbaren Rückwand 8 des
Steuergehäuses 1 zu
befestigen, wobei die Rückwand 8 Teil
eines vorzugsweise aus Metall ausgebildeten Grundköpers 3 ist.
Dieser Grundkörper 3 ist
frontseitig mit einer abdichtend eingeklebten und zumindest teilweise
transparenten Frontplatte 4 versehen, die eine Sicht auf
den dahinter im Steuergehäuse 1 angeordneten
Monitor 2 ermöglicht.
Die Frontplatte 4 selbst ist aus vorzugsweise schlagfestem
und zumindest reflexionsarmem Material ausgebildet und daher gut
für den
Einsatz auch bei rauen Umgebungsbedingungen geeignet. Die als schwenkbare
Türe 9 ausgebildete
Rückwand 8 des
Grundkörpers 3 trägt die Visualisierungseinrichtung 2 und
dichtet das Steuergehäuse 1 in
Schließlage
ab, so dass die Visualisierungseinrichtung 2, beispielsweise
ein TFT-Monitor, vor Verschmutzungen und/oder Feuchtigkeit und/oder
anderen äußeren Einflüssen weitestgehend geschützt ist.
Das Steuergehäuse 1 kann
dabei auch Teil eines ganzen Baukastensystems sein, welches weitere
Bauteilkomponenten umfasst und individuell an die jeweiligen Anforderungen
bzw. Einsatzgebiete angepasst werden kann.