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Die
Erfindung betrifft ein MRT-Gerät
zur Lokalisation eines induktiv gekoppelten Schwingkreis-Marker.
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Interventionelle
Verfahren haben in der Medizin in den letzten Jahren zunehmend an
Bedeutung gewonnen. Viele interventionelle Verfahren, wie beispielsweise
interventionelle Angiographien oder verschiedenste Organpunktionen
und Biopsieentnahmen, müssen
dabei ohne direkte Sicht auf das zu behandelnde Gebiet durchgeführt werden.
Viele dieser Verfahren werden hinsichtlich Sicherheit und Erfolg durch
eine qualitativ hochwertige Bildgebung maßgeblich optimiert.
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Prinzipiell
stehen hierfür
sämtliche
gängige bildgebende
Verfahren der Medizin zur Verfügung, wie
die konventionelle Radiographie, die Sonographie, die Computertomographie
oder die Kernspintomographie. Dabei hat jedes Verfahren seine Vor-
und Nachteile. Die Sonographie kann beispielsweise nicht immer die
gewünschte
Aufnahmequalität
liefern, und die konventionelle Radiographie und insbesondere die
Computertomographie sind mit einer hohen Strahlenbelastung für den Patienten
und für
den behandelnden Arzt verbunden. In den letzten Jahren hat daher
die Kernspintomographie – auch
Magnet-Resonanz-Tomographie
(MR-Tomographie) genannt – zunehmend
als unterstützendes
bildgebendes Verfahren bei interventionellen Eingriffen an Bedeutung
gewonnen. Einerseits tritt während
der Bildgebung keine Strahlenbelastung für Patient und behandelnden
Arzt auf, andererseits zeichnen sich kernspintomographisch erstellte
Bilder durch einen ausgezeichneten Weichteilkontrast aus, durch
die bei bestimmten interventionellen Verfahren der Eingriff maßgeblich
optimiert werden kann.
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MR-Abbildungssysteme,
die Schnittbilder eines zu untersuchenden Objektes, insbesondere
eines menschlichen Körpers
oder Körperteils,
unter Anwendung magnetischer Kernresonanzen er zeugen, sind an sich
bekannt. Hierbei wird der zu untersuchende Körper in ein starkes homogenes
statisches Magnetfeld, das sogenannte Hauptmagnetfeld, eingebracht,
das in dem Körper
eine Ausrichtung der Kernspins von Atomkernen, insbesondere von
an Wasser gebundenen Wasserstoffatomkernen (Protonen), bewirkt.
Mittels hochfrequenter Anregungspulse werden dann diese Kerne zu
einer Präzessionsbewegung
angeregt. Nach dem Ende eines entsprechenden Hochfrequenz-(HF-)Anregungspulses
präzedieren
die Atomkerne mit einer Frequenz, die von der Stärke des Grundfeldes abhängt, und pendeln
sich dann aufgrund ihrer Spins nach einer vorbestimmten Relaxationszeit
wieder in die durch das Hauptmagnetfeld vorgegebene Vorzugsrichtung ein.
Durch rechnerische und/oder messtechnische Analyse der integralen,
hochfrequenten Kernsignale kann bezüglich einer Körperschicht
aus der Verteilung der räumlichen
Spindichte in Verbindung mit den Relaxationszeiten ein Bild generiert
werden. Die Zuordnung des infolge der Präzessionsbewegung nachweisbaren
Kernresonanzsignals zum Ort seiner Entstehung erfolgt durch Anwendung
linearer Feldgradienten. Dazu werden entsprechende Gradientenfelder
dem Grundfeld überlagert
und so gesteuert, dass nur in einer abzubildenden Schicht eine Anregung
der Kerne erfolgt. Sowohl zur HF-Anregung der Kernspins als auch
zur Detektion der Kernantwortsignale ist eine HF-Spuleneinrichtung
erforderlich. Auf diesen physikalischen Effekten basierende Abbildungssysteme
sind auch bekannt unter den Bezeichnungen Kernspin-Tomographie,
Nuclear-Magnetic-Resonance (NMR)-Tomographie oder Magnetic Resonance
Imaging (MRI).
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Bei
interventionellen MR-Eingriffen ist es allerdings notwendig, dass
neben der Darstellung des Gewebes auch eine Darstellung des Gerätes, beispielsweise
eines Katheters, mit dem der Eingriff durchgeführt wird, erfolgt. Neben der
reinen bildlichen Darstellung ist es oft hilfreich, die räumlichen Koordinaten
des Gerätes
automatisch bestimmen zu lassen. Diese Information wird für weitere
Berechnungen benötigt,
beispielsweise um die Lage oder die Orientierung des Gerätes in Bezug
auf den Körper
oder auf andere Geräte
zu bestimmen oder um bei einer weiteren Messung genau die Schicht
auszuwählen,
in der sich das Gerät
gerade befindet.
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Der
gesamte Prozess der Bilddarstellung und der darauf folgenden Berechnungsschritte
darf zudem nur wenig Zeit in Anspruch nehmen, da sich die Situation
bei einem interventionellen Eingriff schnell verändert und da die Veränderungen
stets schnell erfasst werden müssen.
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Hieraus
ergibt sich die Forderung nach einem Marker, mit dem die bei einem
interventionellen Verfahren eingesetzten Geräte ausgestattet werden können, der
sich in den aufgenommenen Bildern deutlich abgrenzbar darstellt.
Nur so kann gewährleistet
werden, dass ein Bildverarbeitungsalgorithmus das dem Marker zugeordnete
Bildsignal zuverlässig
und schnell extrahieren kann und mit Hilfe dieses Signals die nötigen Berechnungen
durchführen kann.
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Im
Rahmen der Kernspintomographie sind bereits einige Arten von Markern
und Verfahren entwickelt worden.
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Eine
einfache Art eines solchen Markers ist eine mit einer Gadolinium(III)-Verbindung
gefüllte kleine
Kapsel, die am Instrument angebracht ist. Durch das gadoliniumhaltige
MR-Kontrastmittel
stellt sich der Marker in den aufgenommenen MR-Bildern deutlich
dar. Derartige Marker werden beispielsweise bei Prostata-Biopsien
eingesetzt. Allerdings ist der Kontrast des Markers in bestimmten
Körperregionen immer
noch so gering, dass eine gewisse Menge an Bilddatenmaterial aufgenommen
werden muss, um darauf aufbauend den Marker automatisch mittels Bildanalyse
zu lokalisieren. Hierfür
werden jeweils ca. 30 s benötigt,
sodass dieses Verfahren zur schnellen Schichtnachführung bei
dem Einsatz ungeeignet ist.
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Weiterhin
ist der Einsatz von kleinen induktiv gekoppelten Schwingkreisen,
die eine Kapsel mit einer Kontrast verstärkenden Substanz umschließen, bekannt.
Die Resonanzfrequenz der Schwingkreise ist dabei auf die Larmorfrequenz
des MR-Gerätes
abgestimmt. Wird ein Hochfrequenz-Magnetfeld (HF-Magnetfeld) mit der Larmorfrequenz als
Anregungspuls für
die Spins eingestrahlt, so wird auch der Schwingkreis resonant angeregt
und verstärkt
das HF-Magnetfeld in seiner unmittelbaren Umgebung, insbesondere
auch im Bereich der Kapsel. Durch die lokale Überhöhung des HF-Magnetfeldes leuchten die
Umgebung des Schwingkreises und damit auch die Kapsel mit der Kontrast
verstärkenden
Substanz in bestimmten Bilddarstellungen auf. Der Kontrast gegenüber dem
Hintergrund ist im Vergleich zu einem Marker ohne einen integrierten
Schwingkreis verbessert. Allerdings ist der so entstehende Kontrastunterschied
nicht immer hoch genug, damit die räumliche Position des Schwingkreis-Markers
mit einfachen und schnell zu erstellenden nichtselektiven Projektionen
erfasst werden kann. Zur automatischen Lokalisierung eines solchen
Markers bedarf es immer noch der Auswertung dünner Schichtbilder, sodass
der damit verbundene Zeitaufwand dieses Verfahren für viele
Anwendungen, beispielsweise einer schnellen fluoroskopischen Schichtnachführung, ungeeignet
macht.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, das Signal der Schwingkreis-Marker
nicht induktiv über
eine HF-Spule abzugreifen, sondern galvanisch über lange elektrische Zuleitungen.
Das Signal, das in den Schwingkreis-Marker eingekoppelt wird, kann
so über
einen getrennten Kanal abgegriffen und ausgewertet werden. Dadurch
kann eine Kontrastverstärkung
erreicht werden. Neben einem gewissen technischen Aufwand, die Zuleitungen
und das MR-Gerät mit
(genormten) Steckverbindungen auszustatten, liegt das Problem hierbei
v.a. bei der Gewährleistung der
Patientensicherheit. Einerseits können die langen Zuleitungen,
die v.a. bei intravenösen
Eingriffen sehr dünn
ausgebildet sein müssen,
leicht abbrechen. Andererseits wirken die langen Zuleitungen auch
als Antennen für
eingestrahlte HF-Felder und nehmen deren Energie auf, was zu einer
gefährlichen lokalen
Erwärmung
des Gewebes in der Umgebung der Zuleitungen führen kann. Dabei hängt der
Betrag der Erhitzung von vielen Faktoren ab, wie von der relativen
Position des Markers zur HF-Sendespule, vom
Aufbau der HF-Sendespule, von der Eindring tiefe in den Körper und
vom Anschluss der Zuleitungen außerhalb des Körpers. Eine
verlässliche
quantitative Vorhersage und Kontrolle der Erhitzung sind deswegen
problematisch. Daher werden solche Schwingkreis-Marker bislang nur
bei Tierexperimenten eingesetzt.
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Die
DE 101 51 779 A1 offenbart
ein Verfahren zur Lokalisation eines Gegenstandes, insbesondere
eines Katheters, in einem Körper
mit Hilfe einer MR-Apparatur. Hierbei wird die Wechselwirkung eines
an dem Gegenstand angebrachten elektromagnetischen Resonanzkreises,
der zwei Zustände
unterschiedlicher Resonanzkreisgüte
einnehmen kann, mit einem in der MR-Apparatur zur Kernmagnetisierung im
Körper
angelegten HF-Feld ausgewertet.
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Die
DE 198 44 762 B4 offenbart
einen induktiven Schwingkreis-Marker,
welcher zur Verringerung der Abhängigkeit
der Stärke
der Erregung von seiner Orientierung mit mehreren Spulenelementen
verschiedener Orientierung ausgestattet ist.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung bereitzustellen,
anhand derer induktiv gekoppelte Schwingkreis-Marker einfach und
schnell lokalisiert werden können
und anhand derer die geschilderten Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
MRT-Gerät
nach Anspruch 1, 3 oder 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der MRT-Geräte sind jeweils Gegenstand
von weiteren Ansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße MRT-Gerät nach Anspruch
1 zur Lokalisation eines induktiven Schwingkreis-Markers, bei dem
durch ein Hauptmagnetfeld eine Präzessionsrichtung von Kernspins
vorgegeben ist, in einem Abbildungsvolumen umfasst:
- – Mittel
zum Einstrahlen eines zum Hauptmagnetfeld senkrecht orientierten,
zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung entgegen
Präzessionsrichtung
der Kernspins zur indirekten Anregung von Kernspins,
- – Mittel
zum Messen eines weiteren HF-Magnetfeldes, das sei nen Ursprung
in den indirekt angeregten Kernspins hat,
- – Mittel
zur Erzeugung von Gradientenfeldern zur räumlichen Zuordnung des gemessenen
HF-Magnetfeldes an seinen Entste hungsort im Abbildungsvolumen,
und
- – Mittel
zum Bestimmen der räumlichen
Position des Schwing kreis-Markers aus dem gemessenen weiteren HF-Magnetfeld,
das seinen Ursprung in den indirekt angeregten Kernspins hat,
wobei
die indirekte Anregung von Kernspins im Abbildungsvolumen derart
erfolgt, dass der induktive Schwingkreis-Marker durch das zirkular
polarisierte HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung entgegen
Präzessionsrichtung
der Kernspins zur Resonanz angeregt wird und dabei wiederum ein
HF-Magnetfeld abstrahlt,
das über
seine zirkular polarisierte Komponente mit Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung
der Kernspins die Kernspins anregt.
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Das
erfindungsgemäße MRT-Gerät nutzt aus,
dass die zu messenden Spins um das Hauptmagnetfeld in einer bestimmten
Richtung präzedieren. Dies
bedeutet, dass bei einem eingestrahlten HF-Magnetfeld nur die zirkular polarisierte
Komponente des HF-Magnetfeldes,
die die gleiche Polarisationsrichtung wie die Präzessionsrichtung der Kernspins
hat, zur direkten Anregung der Kernspins beiträgt. Wenn wie bei dem erfindungsgemäßen MRT-Gerät durch
die Mittel zum Einstrahlen ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld
eingestrahlt wird, dessen Polarisationsrichtung entgegengesetzt
zur Präzessionsrichtung
der Kernspins ist, erfolgt keine direkte Anregung der Kernspins.
Hier wird jedoch die Tatsache ausgenutzt, dass die Kernspins nicht
direkt, aber indirekt durch den Schwingkreis-Marker angeregt werden,
und zwar über
den im Folgenden beschriebenen Mechanismus.
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Der
Schwingkreis-Marker strahlt aufgrund seines üblicherweise einfachen Aufbaus
ein linear polarisiertes Magnetfeld aus, das aus zwei zirkular polarisierten
HF-Magnetfeldern entgegengesetzter Polarisation zusammengesetzt
betrachtet werden kann. Die in Präzessionsrichtung zirkular polarisierte Komponente
wechselwirkt mit den Kernspins und regt diese zur Präzession
an. Das eingestrahlte zirkular polarisierte HF-Magnetfeld, dessen
Polarisationsrichtung entgegengesetzt zur Präzessionsrichtung der Kernspins
ist, wird durch den Schwingkreis-Marker „übersetzt" und vermag so auf indirekte Weise die Kernspins
anzuregen. Hierfür
ist der Schwingkreis-Marker 1 weitgehend
auf die Larmorfrequenz des MRT-Gerätes abgestimmt.
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Es
wird hier jedoch nur ein kleiner Teil der sich im Abbildungsvolumen
befindlichen Kernspins angeregt, nämlich diejenigen Kernspins,
die sich im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers befinden.
Hierunter wird der räumliche
Bereich in der Umgebung des Schwingkreis-Markers verstanden, in dem
die zirkular polarisierte Komponente seines HF-Magnetfeldes eine
ausreichende Größe besitzt, sodass
bei einer Einstrahlung eines HF-Anregungspulses über den Schwingkreis-Marker die Kernspins in
diesem Bereich angeregt werden.
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Das
von den im Empfindlichkeitsbereich angeregten Kernspins ausgesendete
HF-Magnetfeld kann nun mit den Mitteln zum Messen aufgezeichnet werden. Üblicherweise
sind derartige Mittel HF-Empfangsantennen, wie sie in bekannter
Weise bei einem MRT-Gerät
zum Empfang der rotierenden Quermagnetisierung der Kernspins bekannten
Spulen eingesetzt werden. Eine derartige HF-Empfangsantenne kann
beispielsweise eine Matrix- oder Array-Spule sein, wie sie in bekannter
Weise bei MRT-Geräten eingesetzt
werden, oder auch eine flexible Spule sein, die an den zu untersuchenden
Körperteil
gelegt werden kann. Mit derartigen Spulen kann das von den Kernspins
ausgestrahlte HF-Magnetfeld
direkt gemessen werden.
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In
dem von den Mitteln zum Messen aufgezeichneten Signal ist der Hintergrund
unterdrückt,
da die Kernspins, die sich im Hintergrund befinden – also nicht
im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers –, durch
den HF-Anregungspuls mit seiner „falschen" Polarisation nicht angeregt wurden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zum Messen so
ausgebildet, dass mit ihnen ein parallel zum Hauptmagnetfeld orientiertes
HF-Magnetfeld messbar ist, das seinen Ursprung in den angeregten
Kernspins hat. Derartige Mittel können beispielsweise eine HF-Empfangsspule
sein, die als ein die tunnelförmige Öffnung des
MRT-Gerätes
umgebendes Solenoid ausgebildet ist, sodass deren Magnetfeld parallel
zum Hauptmagnetfeld orientiert ist. Eine derartige HF-Empfangsspule
kann das von den Kernspins ausgesendete HF-Magnetfeld nicht direkt messen,
da die Orientierung des ausgesendeten HF-Magnetfeldes und die Orientierung
des Magnetfeldes der Spule zueinander senkrecht stehen. Allerdings
regen die angeregten Kernspins, die sich im Empfindlichkeitsbereich
des Schwingkreis-Markers befinden, über das von ihnen ausgesendete
HF-Magnetfeld den
Schwingkreis-Marker zur Resonanz an. Der Schwingkreis-Marker strahlt
wiederum ein HF-Magnetfeld aus, das eine Komponente parallel zur
HF-Empfangsspule hat, sodass der Schwingkreis-Marker induktiv in
die HF-Empfangsspule einkoppelt. Eine derartige HF-Empfangsspule
misst folglich ein HF-Magnetfeld, das zwar vom Schwingkreis-Marker
ausgestrahlt wird, das aber seinen Ursprung in den angeregten Kernspins
hat. Der Hintergrund wird also auch beim Messen des HF-Magnetfeldes
unterdrückt,
sodass sich der Schwingkreis-Marker noch deutlicher vom Hintergrund
abhebt.
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Die
Zuordnung des aufgezeichneten Signals zum Ort seiner Entstehung
erfolgt dabei mit Hilfe von Mitteln zur Erzeugung von Gradientenfeldern,
die üblicherweise
als Gradientenspulen im MRT-Gerät
ausgebildet sind und mit denen sich Gradientenfelder in alle drei
Raumrichtungen schalten lassen.
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Dadurch,
dass das empfangene Signal nur Informationen der Kernspins aus dem
Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers trägt – also dadurch, dass der Hintergrund
des Bildes unterdrückt
ist –,
lässt sich
die Position des Schwingkreis-Markers
auf einfache Weise ermitteln. Für
die Detektion der räumlichen
Position des Schwingkreis-Markers können bei spielsweise schnell
zu erstellende, in der Größenordnung
von wenigen zehn Millisekunden oder weniger liegende, nichtselektive Projektionen
angewendet werden, bei denen beispielsweise aus drei Empfangssignalen,
die in zueinander orthogonalen magnetischen Gradientenfeldern aufgenommen
wurden, die Position des Schwingkreis-Markers berechnet werden kann.
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Hierfür umfasst
das MRT-Gerät
Mittel zum Bestimmen der räumlichen
Position der Schwingkreis-Marker aus dem von den Kernspins ausgesendeten
und gemessenen HF-Magnetfeld. Üblicherweise
sind derartige Mittel eine mit dem MRT-Gerät verbundene Rechnereinheit
mit entsprechender Software, die so ausgestaltet ist, dass sie die
Position des Schwingkreis-Markers aus dem empfangenen Signal ermittelt.
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Wenn
mehrere Schwingkreis-Marker verwendet werden, können die von ihnen detektierten Signale
durch eine Cluster-Analyse separiert werden, wie sie in der C. Flask, „A Method
for Fast 3D Tracking Using Tuned Fiducial Markers and a Limited Projection
Reconstruction FISP (LPR-FISP) Sequence", Journal of Magnetic Resonance Imaging 14,
617–627,
2001 beschrieben ist. Hierbei werden mehr als die für einen
Marker notwendigen drei Projektionen aufgenommen. Für n Marker
werden in jeder der Projektionen n Positionen lokalisiert. Die räumliche
Position der Marker muss dann auf den Projektionsgeraden durch diese
in den Projektionen ermittelten Positionen liegen. Idealerweise
schneiden sich die Projektionsgeraden verschiedener Projektionen
in den Punkten, an denen die Marker im Raum liegen. Bedingt durch
Messungenauigkeiten schneiden sich die Projektionsgeraden, die zu
einem Marker gehören,
nicht in einem Punkt, sondern in einer nahen Umgebung der tatsächlichen
Position des Markers. Ein derartiger, einem Marker zugeordneter Cluster,
der bei n Projektionen aus n verschiedenen Schnittpunkten besteht,
wird nun aus der Menge aller Schnittpunkte identifiziert. Seine
räumlichen
Koordinaten kennzeichnen die räumliche
Position des Markers.
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Die
Stärke
der Anregung eines Schwingkreis-Markers durch den HF-Anregungspuls
und die Stärke
der Anregung von den Kernspins durch den Schwingkreis-Marker hängt dabei
unter anderem von der Größe der Komponente
seines linear polarisierten Magnetfeldes ab, die zum Hauptmagnetfeld
orthogonal ist. Aufgrund seiner Größe und seines Aufbaus ist im
Magnetfeld des Schwingkreis-Markers stets ein Bereich mit einer
Komponente vorhanden, die senkrecht zum Hauptmagnetfeld orientiert
ist. Die Größe dieser
Komponente variiert jedoch mit der räumlichen Orientierung des Schwingkreis-Markers. Daher
hängt auch
die Stärke
des Signals, das von den Kernspins im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers
gesendet wird, von seiner räumlichen
Orientierung ab. Da bei der beschriebenen Vorrichtung der Hintergrund
in jedem Fall unterdrückt
ist, reicht die Stärke
des Signals üblicherweise aus,
um daraus die Position des Schwingkreis-Markers zu bestimmen, auch
wenn der Schwingkreis-Marker in einer räumlich ungünstigen Orientierung steht.
Wenn gewünscht,
kann die Abhängigkeit der
Stärke
des Signals von der Orientierung des Schwingkreis-Markers verringert
werden, wenn Schwingkreis-Marker mit mehreren Spulenelementen verschiedener
Orientierung ausgestattet werden, wie sie z.B. in der
DE 198 44 762 B4 offenbart
sind.
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Das
erfindungsgemäße MRT-Gerät nach Anspruch
3 zur Lokalisation eines induktiven Schwingkreis-Markers, bei dem
durch ein Hauptmagnetfeld eine Präzessionsrichtung von Kernspins
vorgegeben ist, umfasst:
- – Mittel zum Einstrahlen eines
HF-Magnetfeldes zur Anregung von Kernspins,
- – Mittel
zum Messen eines weiteren HF-Magnetfeldes, das seinen Ursprung in
den angeregten Kernspins hat, wobei mit den Mitteln zum Messen eine
zirkular polarisierte Komponente des weiteren HF-Magnetfeldes messbar
ist, die eine Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung der Kernspins
hat,
- – Mittel
zur Erzeugung von Gradientenfeldern zur räumlichen Zuordnung des ausgesendeten HF-Magnetfeldes
an seinen Entstehungsort im Abbildungsvolumen, und
- – Mittel
zum Bestimmen der räumlichen
Position des Schwingkreis-Markers aus dem gemessenen weiteren HF-Magnetfeld,
das seinen Ursprung in den angeregten Kernspins hat, wobei die zirkular polarisierte
Komponente des weiteren HF-Magnetfeldes,
die mit den Mitteln zum Messen messbar ist, eine der Komponenten
des von dem Schwingkreis-Marker ausgesendeten HF-Magnetfeldes ist,
und der Schwingkreis-Marker seinerseits von den angeregten Kernspins
zur Resonanz angeregt wird.
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Bei
diesem erfindungsgemäßen MRT-Gerät sind die
Mittel zum Messen eines HF-Magnetfeldes dahingehend ausgebildet,
dass sie von einem HF-Magnetfeld dessen zirkular polarisierte Komponente
mit einer Polarisationsrichtung entgegen der Präzessionsrichtung der Kernspins
messen. Durch diese spezielle Ausbildung der Mittel zum Messen kann
ein von den Kernspins ausgesendetes Signal nicht direkt gemessen
werden, da das abgestrahlte HF-Magnetfeld eine Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung
hat, also keine Komponente besitzt, deren Polarisationsrichtung
entgegengesetzt zur Präzessionsrichtung
ist und damit für
die Mittel zum Messen detektierbar ist. Aber auch hier wird die
Tatsache ausgenutzt, dass das von den Kernspins ausgesendete HF-Magnetfeld
indirekt über
einen Schwingkreis-Marker detektiert werden kann, wie es im Folgenden
erläutert
wird.
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Der
Schwingkreis-Marker besitzt ein linear polarisiertes Magnetfeld,
das aus zwei zirkular polarisierten HF-Magnetfeldern entgegengesetzter
Polarisation zusammengesetzt betrachtet werden kann. Die in Präzessionsrichtung
zirkular polarisierte Komponente wechselwirkt mit der von den Kernspins
ausgestrahlten Quermagnetisierung und wird von diesen zur Resonanz
angeregt. Das von dem angeregten Schwingkreis-Marker ausgestrahlte
HF-Magnetfeld besitzt wiederum eine zirkular polarisierte Komponente
mit Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung, die nun von
den Mitteln zum Messen detektiert und gemessen werden kann. Der
Schwingkreis-Marker „übersetzt" auch hier das von
den Kernspins ausgesendete HF-Magnetfeld in ein für die Mittel
zum Messen detektierbares HF-Magnetfeld. Letzteres wird zwar vom
Schwingkreis-Marker ausgesendet, hat aber seinen Ursprung in den
angeregten Kernspins.
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Auch
in diesem Fall werden jedoch nur die ausgesendeten HF-Magnetfelder derjenigen
Kernspins detektiert, die sich im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers
befinden. Da der restliche Hintergrund in den Mitteln zum Messen
eines HF-Magnetfeldes
kein Signal hervorruft, hebt sich im aufgezeichneten Signal der
Schwingkreis-Markers mit hohem Kontrastunterschied vom Hintergrund
ab. Deshalb können
zur Lokalisation des Schwingkreis-Markers nichtselektive Projektionen,
wie sie oben beschrieben wurden, verwendet werden.
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Die
Kernspins selbst werden durch die Mittel zum Einstrahlen eines HF-Magnetfeldes
angeregt. Üblicherweise
sind derartige Mittel HF-Sendespulen, wie sie in bekannter Weise
bei einem MRT-Gerät zum
Anregen der Kernspins eingesetzt werden. Eine derartige HF-Sendespule
kann beispielsweise eine Körper-,
Kopf- oder Extremitätenspule
sein, die ein zum Hauptmagnetfeld senkrecht orientiertes HF-Magnetfeld,
das linear oder in Präzessionsrichtung
der Kernspins zirkular polarisiert ist, einstrahlen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des MRT-Gerätes sind die Mittel zum Einstrahlen
eines HF-Magnetfeldes so ausgebildet, dass mit ihnen ein parallel
zum Hauptmagnetfeld orientiertes HF-Magnetfeld einstrahlbar ist.
Dies kann beispielsweise durch eine HF-Sendespule verwirklicht werden,
deren Magnetfeld parallel zum Hauptmagnetfeld orientiert ist. Derartige
Mittel können
beispielsweise eine HF-Sendespule sein, die als ein die tunnelförmige Öffnung des
MRT-Gerätes
umgebendes Solenoid ausgebildet ist, sodass deren Magnetfeld parallel zum
Hauptmagnetfeld orientiert ist. Eine derartige HF-Sendespule kann
die Kernspins zwar nicht direkt anregen, da die Orientierung des
von ihr eingestrahlten HF-Magnetfeldes senkrecht zur Präzessionsebene
der Kernspins steht. Allerdings regt das eingestrahlte HF-Magnetfeld
den Schwingkreis-Marker zur Reso nanz an, da das Magnetfeld des Schwingkreis-Markers
auch eine Komponente parallel zum Hauptmagnetfeld hat. Der resonant
angeregte Schwingkreis-Marker strahlt wiederum ein HF-Magnetfeld
aus, das die Kernspins im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers
zur Präzession anregt,
sodass letztlich die HF-Sendespule trotz ihres „falsch" orientierten HF-Magnetfeldes die Kernspins
indirekt über
den Schwingkreis-Marker zur Resonanz anzuregen vermag. Dadurch werden
gezielt nur diejenigen Kernspins angeregt, die sich im Empfindlichkeitsbereich
des Schwingkreis-Markers befinden, sodass zusätzlich zum Messen auch beim
Anregen eine Unterdrückung
des Hintergrundes stattfindet.
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Die
Verarbeitung des empfangenen Signals erfolgt nun analog zu der Verarbeitung
des empfangenen Signals bei dem MRT-Gerät nach Anspruch 1. Die Mittel
zur Erzeugung von Gradientenfeldern und die Mittel zur Bestimmung
der räumlichen
Position der Schwingkreis-Marker sind gleich zu den entsprechenden
Mitteln bei dem MRT-Gerät
nach Anspruch 1 ausgebildet.
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Das
erfindungsgemäße MRT-Gerät nach Anspruch
5 zur Lokalisation eines induktiven Schwingkreis-Markers, bei dem
durch ein Hauptmagnetfeld eine Präzessionsrichtung von Kernspins
vorgegeben ist, umfasst:
- – Mittel zum Einstrahlen eines
zum Hauptmagnetfeld senkrecht orientierten, zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes
mit einer Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung der Kernspins
zur indirekten Anregung von Kernspins,
- – Mittel
zum Messen eines weiteren HF-Magnetfeldes, das seinen Ursprung in
den indirekt angeregten Kernspins hat, wobei mit den Mitteln zum Messen
eine zirkular polarisierte Komponente des weiteren HF-Magnetfeldes
messbar ist, die eine Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung
der Kernspins hat,
- – Mittel
zur Erzeugung von Gradientenfeldern zur räumlichen Zuordnung des ausgesendeten HF-Magnetfeldes
an seinen Entstehungsort im Abbildungsvolumen, und
- – Mittel
zum Bestimmen der räumlichen
Position des Schwingkreis-Markers aus dem gemessenen weiteren HF-Magnetfeld,
das seinen Ursprung in den indirekt angeregten Kernspins hat,
wobei
die indirekte Anregung von Kernspins im Abbildungsvolumen derart
erfolgt, dass der induktive Schwingkreis-Marker durch das zirkular
polarisierte HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung entgegen
Präzessionsrichtung
der Kernspins zur Resonanz angeregt wird und dabei wiederum ein
HF-Magnetfeld abstrahlt,
das über
seine zirkular polarisierte Komponente mit Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung
der Kernspins die Kernspins anregt, und
wobei die zirkular
polarisierte Komponente des weiteren HF-Magnetfeldes, die mit den Mitteln zum
Messen messbar ist, eine der Komponenten des von dem Schwingkreis-Marker
ausgesendeten HF-Magnetfeldes ist, und der Schwingkreis-Marker seinerseits
von den angeregten Kernspins zur Resonanz angeregt wird.
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Bei
diesem erfindungsgemäßen MRT-Gerät sind nun
sowohl die Mittel zum Einstrahlen eines HF-Magnetfeldes zur Anregung
von Kernspins als auch die Mittel zum Messen eines von den Kernspins ausgesendeten
HF-Magnetfeldes so ausgebildet, dass sie weder Kernspins in direkter
Weise anregen, noch deren Signal in direkter Weise messen können, da
sie hierfür
ein HF-Magnetfeld mit „falscher" Polarisation einstrahlen
bzw. ein HF-Magnetfeld
mit „falscher" Polarisation messen.
Wie jedoch bei den vorigen beiden erfindungsgemäßen MRT-Geräten nach Anspruch 1 oder 3
beschriebenen Mechanismen werden sowohl die Kernspins auf indirekte
Weise über
den Schwingkreis-Marker zur Präzession
angeregt als auch deren Signal auf indirekte Weise über den
Schwingkreis-Marker empfangen. In beiden Fällen werden nur diejenigen
Kernspins angeregt bzw. deren Signal empfangen, die sich im Empfindlichkeitsbereich
des Schwingkreis-Markers befinden. Der restliche Hintergrund wird
sowohl beim Einstrahlen des HF-Magnetfeldes als auch beim Messen
des HF-Magnetfeldes, das seinen Ursprung in den angeregten Kernspins
hat, unterdrückt.
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Durch
diese zweifache Unterdrückung
des Hintergrundes im gemessenen Signal hebt sich ein Schwingkreis-Marker
besonders deutlich von dem Hintergrund ab. Eine nicht vollständige Unterdrückung des
Hintergrundes, die sich beispielsweise aus einer nicht perfekten
zirkularen Polarisation des eingestrahlten HF-Magnetfeldes ergeben
würde, kann
so kompensiert werden.
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Die
Verarbeitung des empfangenen Signals erfolgt nun analog zu der Verarbeitung
des empfangenen Signals bei dem MRT-Gerät nach Anspruch 1 oder 3. Die
Mittel zur Erzeugung von Gradientenfeldern und die Mittel zur Bestimmung
der räumlichen Position
der Schwingkreis-Marker sind gleich zu den entsprechenden Mitteln
bei dem MRT-Gerät
nach Anspruch 1 oder 3 ausgebildet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Mittel zum Einstrahlen eines zum Hauptmagnetfeld
senkrecht orientierten, zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit
einer Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung der Kernspins,
als eine HF-Sendespule ausgebildet. Diese HF-Sendespule ist im Gegensatz
zu bekannten zirkular polarisierten HF-Sendespulen jedoch so ausgebildet,
dass die Polarisationsrichtung des eingestrahlten HF-Magnetfeldes
entgegen der Präzessionsrichtung
der Kernspins orientiert ist.
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In
einer möglichen
Ausführungsvariante
der HF-Sendespule ist die HF-Sendespule als Quadraturspule vom sogenannten
Birdcage-Typ ausgebildet. Diese besitzt bekanntlich zur Richtung
ihrer Längsachse
mehrere parallele Leiter auf einem Zylindermantel, deren Enden durch
je eine Leiterschleife miteinander verbunden sind. Ein zirkular
polarisiertes HF-Magnetfeld wird dadurch erzeugt, dass ein sinusförmig moduliertes
HF-Steuersignal über
zwei Sendekanäle
phasenverschoben in die Quadraturspule eingespeist wird. Das Steuersignal
in jedem der beiden Sendekanäle
für sich
genommen würde
jeweils ein linear polarisiertes HF-Magnetfeld erzeugen. Die beiden
linear polarisierten HF-Magnetfelder stehen dabei zueinander orthogonal.
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Die
Phasenverschiebung der beiden linearen HF-Magnetfelder beträgt dabei
90°. Das
Vorzeichen der Phasenverschiebung ist so gewählt, dass die Polarisationsrichtung
des resultierenden, zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes entgegengesetzt
zur Präzessionsrichtung
der Kernspins ist.
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In
einer besonders einfachen Ausführungsvariante
der HF-Sendespule
umfasst die HF-Sendespule zwei Sendespulenelemente, mit denen jeweils
ein linear polarisiertes HF-Magnetfeld, das orthogonal zum Hauptmagnetfeld
ist, eingestrahlt wird. Die Signale zur Steuerung der Sendespulenelemente
werden jeweils über
einen Sendekanal an ein Sendespulenelement übertragen. Die beiden linear
polarisierten HF-Magnetfelder zeigen dabei in unterschiedliche Richtungen.
Ein zirkular polarisiertes Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung,
die entgegengesetzt zur Polarisationsrichtung der Kernspins ist,
lässt sich
aus den beiden linear polarisierten Magnetfeldern auf einfache Weise
dadurch erzeugen, dass die Steuersignale für die beiden Sendespulenelemente
hinsichtlich ihrer Amplitude und Phasenverschiebung in geeigneter
Weise aufeinander abgestimmt sind.
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Bevorzugterweise
sind die beiden linear polarisierten HF-Magnetfelder zueinander senkrecht orientiert.
Auf diese Weise lässt
sich das zirkular polarisierte HF-Magnetfeld auf einfache Weise
erhalten, indem die beiden linear polarisierten HF-Magnetfelder – ähnlich zu
einer Quadraturspule – mit
gleicher Amplitude und einer Phasendifferenz von 90° eingestrahlt
werden. Die Steuersignale für
die beiden Sendekanäle
sind dabei üblicherweise
zwei HF-Signale gleicher Frequenz und Amplitude, lediglich mit einer Phasenverschiebung
von 90° untereinander.
Das Vorzeichen der Phasendifferenz wird dabei derart gewählt, dass
das zirkular polarisierte HF-Magnetfeld eine Polarisationsrichtung
entgegen der Präzessionsrichtung
der Kernspins hat.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der HF-Sendespule ist an der HF-Sendespule eine steuerbare Schalteinheit
angeordnet, mit der die von der HF-Sendespule eingestrahlten HF-Magnetfelder
so schaltbar sind, dass die Polarisationsrichtung des zirkular polarisierten
HF-Magnetfeldes änderbar
ist. Falls die HF-Sendespule als Quadraturspule ausgebildet ist,
ist die Steuereinheit so gestaltet, dass die Phasenverschiebung
zwi schen den Steuersignalen für
die beiden Sendekanäle
sowohl +90° als
auch –90° – je nach
gewünschter
Betriebsart – betragen kann.
Gleiches gilt für
den Fall, dass die HF-Sendespule zwei Sendespulenelemente umfasst,
die zwei lineare HF-Magnetfelder einstrahlen, die senkrecht zueinander
orientiert sind. Falls die beiden HF-Magnetfelder, die von beiden
Sendespulenelementen erzeugt werden, nicht senkrecht zueinander orientiert
sind, ist die Schalteinheit derart ausgebildet, dass sie die nicht-orthogonale
Orientierung der beiden Teilmagnetfelder berücksichtigt und entsprechend
die Amplituden der beiden Steuersignale und deren Phasenverschiebung
aufeinander abstimmt, sodass das zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld
sowohl eine Polarisationsrichtung in Präzessionsrichtung als auch gegen
Präzessionsrichtung
haben kann.
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Diese
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass die HF-Sendespule sowohl als herkömmliche CP-Sendespule
betrieben werden kann – und
damit bei der Erzeugung von MRT-Bildern eingesetzt werden kann –, als auch
als HF-Sendespule für
die Lokalisation eines Schwingkreis-Markers eingesetzt werden kann.
Zudem lassen sich bekannte CP-Sendespulen durch eine entsprechende
Schalteinheit auf einfache Weise aufrüsten, sodass sie sowohl im
herkömmlichen
Modus (zirkulare Polarisation in Präzessionsrichtung) als auch
im neuartigen Modus (zirkulare Polarisation entgegen Präzessionsrichtung)
betrieben werden können.
Die Steuerung des Betriebsmodus der Spulen erfolgt dabei über eine
Rechnereinheit, die mit dem MRT-Gerät verbunden ist, vorzugsweise über dieselbe
Rechnereinheit, die auch die Steuerung der MRT-Sequenzen übernimmt.
-
In
einer Ausführungsvariante
der Erfindung sind die Mittel zum Messen der zirkular polarisierten Komponente
eines HF-Magnetfeldes,
die eine Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung der Kernspins
hat, als eine HF-Empfangsspule ausgebildet. Im Gegensatz zu bekannten
zirkular polarisierten HF-Empfangsspulen ist diese HF-Empfangsspule
so ausgebildet, dass sie für
die Detektion eines zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
entgegen Präzes sionsrichtung
der Kernspins optimiert ist. Dadurch ist die HF-Empfangsspule für direkt
von angeregten Kernspins ausgesendete HF-Magnetfelder „blind".
-
In
einer Ausbildungsform der HF-Empfangsspule ist die HF-Empfangsspule als
Quadraturspule vom Birdcage-Typ ausgebildet. Bei derartigen Spulen
wird das von einem vorhandenen HF-Magnetfeld induzierte Signal üblicherweise über zwei
Empfangskanäle
gemessen. Dabei sind die Leiterstäbe der Quadraturspule auf jeden
der beiden Empfangskanäle
derart verschaltet, dass die Quadraturspule in Verbindung mit der
Verschaltung auf einen Empfangskanal für die Detektion jeweils eines
linear polarisierten HF-Magnetfeldes optimiert ist. Die beiden linear
polarisierten HF-Magnetfelder stehen dabei senkrecht zueinander.
Die Optimierung der Quadraturspule für die Detektion eines zirkular
polarisierten HF-Magnetfeldes geschieht durch eine geeignete Verschaltung der
beiden Signale der Empfangskanäle
mit einer zusätzlichen
Phasenverschiebung von 90°.
Das Vorzeichen der Phasenverschiebung ist so gewählt, dass ein zirkular polarisiertes
HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung entgegengesetzt zur
Präzessionsrichtung
der Kernspins optimal detektiert wird, wohingegen ein zirkular polarisiertes
HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung in Präzessionsrichtung nicht
detektiert wird.
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In
einer besonders einfachen Ausbildungsform der HF-Empfangsspule umfasst
die HF-Empfangsspule zwei Empfangsspulenelemente, mit denen jeweils
ein linear polarisiertes HF-Magnetfeld optimal detektiert werden
kann. Die in jedem Empfangsspulenelement durch ein HF-Magnetfeld
induzierten Signale werden über
je einen Empfangskanal weitergeleitet. Die Orientierung der beiden
linearen Magnetfelder ist dabei unterschiedlich, aber jeweils senkrecht
zum Hauptmagnetfeld. Durch eine geeignete Verschaltung der Signale
der beiden Empfangskanäle – also mit
geeigneter Verstärkung
und Phasenverschiebung – ist
die HF-Empfangsspule mit den beiden Empfangsspulenelementen für die Detektion
des zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
entgegen der Präzessionsrichtung
der Kernspins optimiert.
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Bevorzugterweise
sind die Empfangsspulenelemente der HF-Empfangspule so angeordnet, dass ihre
linear polarisierten HF-Magnetfelder zueinander senkrecht orientiert
sind. Auf diese Weise lässt
sich die HF-Empfangsspule auf einfache Weise so ausbilden, dass
sie für
ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld
mit Polarisationsrichtung entgegen der Präzessionsrichtung optimiert
ist, indem die beiden Signale der Empfangskanäle mit einer Phasenverschiebung von
90° verschaltet
werden. Das Vorzeichen der Phasendifferenz wird dabei derart gewählt, dass
ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung
entgegengesetzt zur Präzessionsrichtung
der Kernspins optimal detektiert wird, während zugleich ein zirkular
polarisiertes HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung in Präzessionsrichtung
nicht detektiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
ist an der HF-Empfangsspule eine Schalteinheit angeordnet, mit der
die Empfangskanäle
für die
HF-Empfangsspule so schaltbar sind, dass die HF-Empfangsspule in
zwei verschiedenen Modi betrieben werden kann. Einerseits sind durch
die Schalteinheit die beiden Empfangskanäle so schaltbar, dass die HF-Empfangsspule
für die
Detektion des zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
entgegen der Präzessionsrichtung
der Kernspins optimiert ist. Andererseits können die Empfangskanäle durch
die Schalteinheit so geschaltet werden, dass die HF-Empfangsspule
für die
Detektion eines zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer
Polarisationsrichtung in Präzessionsrichtung der
Kernspins optimiert ist.
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Falls
die HF-Empfangsspule als Quadraturspule ausgebildet ist, ist die
Steuereinheit so gestaltet, dass die Signale der beiden Empfangskanäle entweder
mit einer Phasenverschiebung von sowohl +90° als auch –90° – je nach gewünschter
Betriebsart – geschaltet
werden können.
Gleiches gilt für
den Fall, das die HF-Empfangsspule zwei Empfangsspulenelemente umfasst,
die zwei lineare HF-Magnetfelder haben, die senkrecht zueinander
orientiert sind. Falls die beiden HF-Magnetfelder, die den beiden Empfangsspulenelementen
zugeordnet sind, nicht senkrecht zueinander orientiert sind, ist
die Schalteinheit derart ausgebildet, dass sie die nicht-orthogonale
Orientierung der beiden Teilmagnetfelder berücksichtigt und entsprechend
die Amplituden der Signale in beiden Empfangskanälen und deren Phasenverschiebung
zueinander korrigiert, sodass die HF-Empfangsspule sowohl für die Detektion
des zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung
als auch gegen Präzessionsrichtung
optimiert ist.
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Analog
zum Sendefall hat diese Ausführungsform
den Vorteil, dass die HF-Empfangsspule sowohl als herkömmliche
zirkular polarisierte HF-Empfangsspule betrieben werden kann – und damit
zur Erzeugung von MRT-Bildern eingesetzt werden kann –, als auch
als HF-Empfangsspule für
die Lokalisation eines Schwingkreis-Markers eingesetzt werden kann.
Zudem lassen sich bekannte HF-Empfangsspulen durch die Schalteinheit
auf einfache Weise aufrüsten,
sodass sie sowohl im herkömmlichen
Modus (zirkulare Polarisation in Präzessionsrichtung) als auch
im neuartigen Modus (zirkulare Polarisation entgegen Präzessionsrichtung)
betrieben werden können.
Um den Hintergrund möglichst
gut zu unterdrücken,
sind die HF-Empfangsspulen dahingehend optimiert, dass sie im neuartigen
Modus möglichst
nur die zirkular polarisierte Komponente des HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung entgegen
Präzessionsrichtung
detektieren. Die Steuerung des Betriebsmodus der Spulen über die Schalteinheit
erfolgt dabei über
eine Rechnereinheit, die mit dem MRT-Gerät verbunden ist, vorzugsweise über dieselbe
Rechnereinheit, die auch die Steuerung der MRT-Sequenzen übernimmt.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante sind an der
Schalteinheit zwei Kanäle angeordnet,
die jeweils ein Signal von der Schalteinheit zu einer Rechnereinheit
weiter leiten. Einer der beiden Kanäle leitet dabei das Signal
weiter, bei dem die Signale der beiden Empfangskanäle von der Schalteinheit
so geschaltet sind, dass die HF-Empfangsspule für die Detektion des HF-Magnetfeldes mit
einer Polarisationsrichtung entgegen der Präzessionsrichtung der Kernspins
optimiert ist. Der andere Kanal leitet das Signal weiter, bei dem
die Signale der beiden Empfangskanäle so geschaltet sind, dass
die HF-Empfangsspule für
die Detektion des HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung
optimiert ist. Auf diese Weise kann die HF-Empfangsspule während des
Betriebs gleichzeitig sowohl das Signal für die MRT-Bildgebung weiterleiten als auch das
Signal, das für
die Lokalisation des Schwingkreis-Markers eingesetzt wird. Zur räumlichen
Lokalisation des Schwingkreis-Markers müssen, wenn sich der Schwingkreis-Marker
in der dargestellten Schicht befindet, keine eigenen Sequenzen angewendet
werden. In diesem Fall stellt sich der Marker in der dargestellten
Schicht mit hohem Kontrast dar. Die Erstellung der Bilder, bei denen
sich der Schwingkreis-Marker mit hohem Kontrast vom Hintergrund
abhebt, kann gleichzeitig zur Erstellung der MRT-Bilder erfolgen.
-
Üblicherweise
umfassen MRT-Geräte
neben der hier beschriebenen HF-Sende- bzw. HF-Empfangsspulen eine
Reihe weiterer HF-Spulen
(sowohl Sende- als auch Empfangsspulen), die zur MRT-Bildgebung eingesetzt
werden. Üblicherweise
sind diese HF-Spulen
ebenso auf die Larmorfrequenz des MRT-Gerätes abgestimmt. Wenn – im Sendefall – ein HF-Anregungspuls
von der erfindungsgemäßen HF-Sendespule
eingestrahlt wird, oder wenn – im Empfangsfall – das Signal
der Kernspins über
den Schwingkreis-Marker in der erfindungsgemäßen HF-Empfangsspule gemessen
wird, ist es von Vorteil, wenn die übrigen HF-Spulen verstimmt
werden, damit nur der Schwingkreis-Marker Signale mit „richtiger" Polarisation in
Signale mit „falscher" Polarisation umsetzt
und nicht auch die übrigen
HF-Spulen. Für
das Verstimmen sind in einer vorteilhaften Ausgestaltung an diesen
Spulen Mittel zum Verstimmen angeordnet, beispielsweise eine aktiv
gesteuerte Schaltung zum Verstimmen der Spule.
-
Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß den Merkmalen
der Unteransprüche
werden im Folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung näher
erläutert,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein. Es zeigen:
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1 schematisch
zwei lineare HF-Magnetfelder mit einem aus der Superposition der
zwei linearen HF-Magnetfelder resultierenden zirkular polarisierten
HF-Magnetfeld,
-
2 die
Koppelung der HF-Sendespule an die Kernspins über den Schwingkreis-Marker,
-
3 die
Koppelung der Kernspins an die HF-Empfangsspule über den Schwingkreis-Marker,
-
4 eine
als Quadraturspule ausgebildete HF-Sendespule mit einer Schalteinheit,
-
5 eine
aus zwei Teilspulen ausgebildete HF-Sendespule mit einer Schalteinheit,
-
6 eine
als Quadraturspule ausgebildete HF-Empfangsspule mit einer Schalteinheit,
-
7 eine
aus zwei Teilspulen ausgebildete HF-Empfangsspule mit einer Schalteinheit,
-
8 einen Überblick über ein
MRT-Gerät mit
einer HF-Empfangsspule,
einem Schwingkreis-Marker und einer weiteren HF-Spule,
-
9 einen Überblick über ein
MRT-Gerät mit
einer weiteren HF-Spule, deren HF-Magnetfeld parallel zum Hauptmagnetfeld
orientiert ist, und
-
10 eine
Ausführungsform
des Schwingkreis-Markers.
-
In 1 ist
schematisch das der Erfindung zu Grunde liegende Konzept erläutert. Es
beruht darauf, dass ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld BR in zwei zueinander orthogonale lineare
HF-Magnetfelder BH, BV zerlegt
werden kann, die gegeneinander eine Phasenverschiebung von 90° aufweisen.
Das zirkular polarisierte HF-Magnetfeld BR ist
in der Zeichnung der Übersichtlichkeit
halber nur durch einige Pfeile angedeutet.
-
Analog
zu dem in 1 dargestellten Fall kann auch
ein linear polarisiertes HF-Magnetfeld als Summe zweier zirkular
polarisierter HF-Magnetfelder betrachtet werden.
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2 zeigt
schematisch die Schritte, wie eine HF-Sendespule 3, die
ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld mit einer Polarisationsrichtung 7 entgegen
der Präzessionsrichtung 15 der
Kernspins 9 ausstrahlt, auf indirekte Weise über den
Schwingkreis-Marker 1 die Kernspins 9 im Abbildungsvolumen
anregt. Die HF-Sendespule 3 ist dabei beispielhaft als
Quadraturspule mit zwölf
Leiterstäben
schematisch dargestellt.
-
Wenn
eine HF-Sendespule 3 einen HF-Anregungspuls mit einer zirkularen
Polarisationsrichtung 7 entgegen der Präzessionsrichtung 15 der
Kernspins 9 einstrahlt, so werden – bedingt durch die „falsche" Polarisationsrichtung 7 – die Kernspins 9 im Abbildungsvolumen
von dem HF-Anregungspuls nicht zur Präzession angeregt. Der Schwingkreis-Marker 1 besitzt
jedoch aufgrund des einfachen Aufbaus des Schwingkreises ein HF-Magnetfeld mit linearer
Polarisationsrichtung 17. Da der zirkular polarisierte
HF-Anregungspuls auch aus zwei linear polarisierten HF-Magnetfeldkomponenten 11, 13 zusammengesetzt
betrachtet werden kann, wird der Schwingkreis-Marker 1 über eine
der linear polarisierten HF-Magnetfeldkomponenten 11, 13 zur
Resonanz angeregt. Durch die resonante Schwingung strahlt der Schwingkreis-Marker 1 wieder
ein HF-Magnetfeld mit linearer Polarisationsrichtung 17 ab,
das aus zwei zirkular polarisierten Komponenten zusammengesetzt
betrachtet werden kann, deren Polarisationsrichtungen 19, 21 entgegengesetzt
sind. Von diesen beiden zirkular polarisierten Komponenten koppelt
die Komponente mit der Polarisationsrichtung 19 in Präzessionsrichtung 15 an
die Kernspins 9 und regt diese zur Präzession an. Dabei werden nur diejenigen
Kernspins 9 zur Präzession
angeregt, die sich im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers 1 befinden.
Dadurch kann gewährleistet
werden, dass Kernspins 9 in einem relativ kleinen Bereich
um den Schwingkreis-Marker 1, also im Empfindlichkeitsbereich,
zur Resonanz angeregt werden, und dass der übrige Hintergrund nicht angeregt
wird.
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Aufgrund
dieser Tatsache können
Signale aufgezeichnet werden, in denen sich der Schwingkreis-Marker
mit hohem Kontrastunterschied vom Hintergrund abhebt, selbst wenn
schnell zu erstellende Sequenzen, beispielsweise nichtselektive
Projektionen, bei Anfertigung der Signale verwendet worden sind.
Die räumliche
Lokalisation des Schwingkreis-Markers 1 lässt sich
anhand der aufgezeichneten Signale durchführen.
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Während in 2 der
Fall beschrieben wird, bei dem ein HF-Anregungspuls mit Polarisationsrichtung 7 entgegen
der Präzessionsrichtung
ausgestrahlt wird, wird in 3 der Fall
beschrieben, bei dem das von präzedierenden
Kernspins 9 ausgesandte Signal von einer HF-Empfangsspule 5 empfangen
wird, die auf eine Polarisationsrichtung 7 entgegen der
Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist.
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Wenn
Kernspins 9 im Abbildungsvolumen durch einen zuvor eingestrahlten
HF-Anregungspuls angeregt wurden, präzedieren sie um das Hauptmagnetfeld
und strahlen dadurch ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld mit
einer Polarisationsrichtung in Präzessionsrichtung 15 aus.
Dadurch, dass die HF-Empfangsspule 5 für ein zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld
mit einer Polarisationsrichtung 7 entgegen der Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist, ist sie für
dieses direkt von den Kernspins 9 ausgestrahlte Signal „blind". Das zirkular polarisierte
HF-Magnetfeld der
Kernspins 9 kann jedoch aus zwei HF-Magnet feldkomponenten
zusammengesetzt betrachtet werden, die jeweils eine lineare Polarisationsrichtung 23, 25 besitzen.
Von einer dieser beiden linearen HF-Magnetfeldkomponenten wird der
Schwingkreis-Marker 1 zur Resonanz angeregt.
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Das
von dem Schwingkreis-Marker 1 ausgestrahlte HF-Magnetfeld
ist ein HF-Magnetfeld mit linearer Polarisationsrichtung 17 und
besitzt wiederum eine zirkular polarisierte Komponente mit einer
Polarisationsrichtung 21 entgegen Präzessionsrichtung 15,
sodass hierüber
der Schwingkreis-Marker 1 in die HF-Empfangsspule 5 einkoppelt.
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Das
von den Kernspins 9 ausgesandte Signal koppelt folglich über den
Schwingkreis-Marker 1 in die HF-Empfangsspule 5 ein,
allerdings auch hier wieder nur das Signal derjenigen Kernspins 9,
die sich im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers 1 befinden.
Dadurch entsteht in der HF-Empfangsspule 5 ein Signal,
das – wenn
es von einer mit dem MRT-Gerät verbundenen
Rechnereinheit ausgewertet wird – den Empfindlichkeitsbereich des
Schwingkreis-Markers 1 hervorhebt und übrige Hintergrundbereiche unterdrückt. Die
räumliche
Lokalisation des Schwingkreis-Markers 1, der sich nun deutlich
vom Hintergrund abhebt, kann nun auf einfache Weise durchgeführt werden,
selbst wenn zur Lokalisation einfache und schnell zu erstellende
Sequenzen verwenden wurden, beispielsweise nichtselektive Projektionen.
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Die
beiden in 2 und 3 gezeigten Fälle – die selektive
Anregung der Kernspins 9 im Empfindlichkeitsbereich des
Schwingkreis-Markers 1 bzw. das selektive Empfangen von
Signalen lediglich der Kernspins 9 aus dem Empfindlichkeitsbereich – lassen
sich auch kombinieren. Dadurch wird der Hintergrund zweifach unterdrückt – ein erstes
Mal beim Anregen der Kernspins 9 und ein zweites Mal beim Empfangen
deren Signale.
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In
den in 2 und 3 gezeigten Beispielen ist der Übersichtlichkeit
halber jeweils nur ein Schwingkreis-Marker 1 gezeigt. Es
ist aber genauso möglich,
mehrere Schwingkreis-Marker 1 zu
verwenden. Die Auswerte-Algorithmen zur räumlichen Separation und Lokalisation
der Schwingkreis-Marker 1 sind dann entsprechend angepasst.
Beispielsweise können
die einzelnen Schwingkreis-Marker 1 durch eine Cluster-Analyse
separiert werden, wie sie in der C. Flask, „A Method for Fast 3D Tracking
Using Tuned Fiducial Markers and a Limited Projection Reconstruction
FISP (LPR-FISP) Sequence",
Journal of Magnetic Resonance Imaging 14, 617–627, 2001 beschrieben ist.
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Voraussetzung
für die
Funktionsweise des sowohl in 2 beschriebenen
Sendefalls als auch des in 3 beschriebenen
Empfangsfalles ist, dass der Schwingkreis-Marker 1 weitgehend
auf die Larmorfrequenz des MRT-Gerätes eingestimmt ist. Die HF-Sendespule 3 bzw.
die Empfangseule 5 ist ebenfalls auf die Larmorfrequenz
des Systems eingestimmt. Dadurch ist eine starke induktive Koppelung des
Schwingkreis-Markers 1 an die HF-Sendespule 3 bzw.
die Empfangseule 5 und an die Kernspins 9 gewährleistet.
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4 und 5 zeigen
zwei Ausbildungsvarianten der HF-Sendespule,
während 6 und 7 entsprechende
Ausbildungsvarianten der HF-Empfangsspule zeigen.
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4 zeigt
eine als Quadraturspule 50 ausgebildete HF-Sendespule. Die hier
dargestellte Quadraturspule 50 ist eine Quadraturspule 50 vom
sogenannten Birdcage-Typ. Eine HF-Sendespule dieser Bauart besitzt bekanntlich
zur Richtung seiner Längsachse
mehrere parallele Leiterstäbe 52 auf
einem Zylindermantel, deren Enden durch je eine Leiterschleife 54 miteinander
verbunden sind. Sie umgibt das Abbildungsvolumen, in dem sich die
Kernspins 9 eines abzubildenden Objektes und ein Schwingkreis-Marker 1 befinden.
Der Übersichtlichkeit
halber wurden hier nur ein Schwingkreis-Marker 1 und ein
Kernspin 9 skizziert angedeutet, während das abzubildende Objekt
nicht dargestellt ist. Die Präzessionsrichtung 15 der
Kernspins 9 ist durch einen halbkreisförmigen Pfeil angedeutet. Das
Signal, mit dem über
die Quadraturspule 50 ein HF- Magnetfeld eingestrahlt werden kann,
wird über
zwei Sendekanäle 56, 58 eingespeist.
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Ein
zirkular polarisiertes HF-Magnetfeld wird dadurch erzeugt, dass
ein sinusförmig
moduliertes HF-Steuersignal über
zwei Sendekanäle 56, 58 phasenverschoben
in die Quadraturspule 50 eingespeist wird. Das Steuersignal
in jedem der beiden Sendekanäle 56, 58 für sich genommen
würde jeweils
ein lineares HF-Magnetfeld BV, BH erzeugen. Die beiden linear polarisierten
HF-Magnetfelder BV, BH stehen
dabei zueinander orthogonal. Die Phasenverschiebung der beiden Steuersignale
beträgt
dabei 90° und
wird von einer Schalteinheit 60, die das Steuersignal den beiden
Sendekanälen 56, 58 einspeist,
aus einem HF-Signal erzeugt.
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In
dem hier gezeigten Beispiel ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Schalteinheit 60 gezeigt, da sie so ausgebildet ist,
dass bei ihr das Vorzeichen der Phasenverschiebung von 90° über ein
weiteres Steuersignal, das über
einen Steuerkanal 62 zu der Schalteinheit 60 geführt wird,
gewählt
werden kann. Auf diese Weise kann die Quadraturspule 50 einerseits
als normale zirkular polarisierte HF-Sendespule betrieben werden,
bei der ein zirkular polarisierter HF-Anregungspuls mit einer Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung 15 eingestrahlt
wird, mit dem alle im Abbildungsvolumen befindlichen Kernspins 9 angeregt
werden können.
Andererseits kann die Quadraturspule 50 aber auch als HF-Sendespule
zur Lokalisation von Schwingkreis-Markern 1 betrieben werden,
indem nur die Kernspins 9 angeregt werden, die sich im
Empfindlichkeitsbereich der Schwingkreis-Marker 1 befinden.
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5 zeigt
eine aus zwei Teilspulen ausgebildete HF-Sendespule 68. Die zwei Teilspulen
umfassen jeweils ein Sattelspulenpaar 64, 66.
Bei jedem Sattelspulenpaar 64, 66 sind jeweils
zwei Sattelspulenelemente 64', 64'', 66', 66'' gegenüber angeordnet.
An jedem der beiden Sattelspulenpaare 64, 66 ist
ein Sendekanal 56, 58 angeordnet. Jedes dieser Sattelspu lenpaare 64, 66 erzeugt
jeweils ein linear polarisiertes HF-Magnetfeld BV,
BH, wenn ein entsprechendes Steuersignal über den
Sendekanal 56, 58 an eines der Sattelspulenpaare 64, 66 angelegt wird.
Auch hier sind die beiden linear polarisierten HF-Magnetfelder BV, BH orthogonal
zueinander.
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Die
Phasenverschiebung der beiden Steuersignale beträgt 90° und wird von einer Schalteinheit 60,
die das Steuersignal den beiden Sendekanälen 56, 58 einspeist,
aus einem HF-Signal erzeugt.
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Auch
hier ist ebenso wie in 4 die Schalteinheit 60 so
ausgebildet, dass die beiden Steuersignale für die beiden Sendekanäle 56, 58 um
+90° bzw. um –90° eingestrahlt
werden können.
Das Vorzeichen der Phasenverschiebung von 90° wird über ein weiteres Steuersignal,
das über
einen Steuerkanal 62 zu der Schalteinheit 60 geführt wird,
bestimmt. Dadurch kann die HF-Sendespule 68 sowohl als
normale HF-Sendespule, beispielsweise als eine Kopfspule oder als
eine Extremitätenspule,
als auch als HF-Sendespule zur Lokalisation von Schwingkreis-Markern 1 betrieben
werden.
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In 6 ist
eine als HF-Empfangsspule ausgebildete Quadraturspule 70 gezeigt,
wobei der Aufbau der Quadraturspule 70 analog zu der in 4 gezeigten
Quadraturspule 50 ist. Der Schwingkreis-Marker 1 und
die Kernspins 9 des abzubildenden Objektes sind der Übersichtlichkeit
halber hier nur skizziert dargestellt.
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An
der Quadraturspule 70 sind zwei Empfangskanäle 72, 74 angeordnet.
Die einzelnen Leiterstäbe 76 der
HF-Empfangsspule sind dabei derart auf jeweils einen der Empfangskanäle 72, 74 verschaltet,
dass dadurch die Quadraturspule 70 für die Detektion jeweils eines
linear polarisierten HF-Magnetfeldes BV,
BH optimiert ist. Die beiden linear polarisierten
HF-Magnetfelder
BV, BH stehen senkrecht zueinander.
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Damit
die Quadraturspule 70 für
die Detektion eines zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit einer
Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist, sind die beiden Empfangskanäle 72, 74 in
einer Schalteinheit 80 derart miteinander verschaltet,
dass ihre Signale mit einer Phasenverschiebung von 90° summiert
und über
einen an der Schalteinheit angeordneten Kanal 82 an eine Rechnereinheit 116 weitergeleitet
werden. In dem hier gezeigten Beispiel ist die Schalteinheit 80 von der
Rechnereinheit 116 derart steuerbar, dass das Vorzeichen
der relativen Phasenverschiebung wählbar ist. Bei entsprechender
Wahl des Vorzeichens ist die Quadraturspule 70 für die Detektion
eines HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung entgegen der
Präzessionsrichtung 15 der
Kernspins 9 optimiert. Bei gegenteiliger Wahl des Vorzeichens funktioniert
die Quadraturspule 70 als zirkular polarisierte HF-Empfangsantenne,
wie sie in bekannter Weise bei MRT-Geräten eingesetzt wird.
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Auf
diese Weise kann die Quadraturspule 70 sowohl als Spule
zur Lokalisation des Schwingkreis-Markers 1 als auch als
Spule zur Erstellung eines Bildes verwendet werden.
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7 zeigt
eine HF-Empfangsspule 88, die analog zur in 5 gezeigten
HF-Sendespule 68 aufgebaut ist. Die HF-Empfangsspule 88 umfasst zwei
Empfangsspulenelemente, wobei jedes Empfangsspulenelement ein HF-Empfangsspulenpaar 84, 86 mit
zwei gegenüberliegenden
Empfangsteilspulen 84', 84'', 86', 86'' umfasst.
An jedem der HF-Empfangsspulenpaare 84, 86 ist
ein Empfangskanal 72, 74 angeordnet.
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Durch
den geometrischen Aufbau und die Anordnung der HF-Empfangsspulenpaare 84, 86 ist jedes
HF-Empfangsspulenpaar 84, 86 für die Detektion eines linear
polarisierten HF-Magnetfeldes
BV, BH optimiert.
Die beiden linear polarisierten HF-Magnetfelder BV,
BH stehen senkrecht zueinander.
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Die
hier gezeigte Schalteinheit 80' ist im Gegensatz zu der in 6 gezeigten
Schalteinheit 80 unterschiedlich aufge baut. Bei dieser
Ausführungsform
der Schalteinheit 80' sind
zwei Kanäle 82, 83 an der
Schalteinheit 80' angeordnet,
mit denen jeweils ein Signal an eine Rechnereinheit 116 weitergeleitet wird.
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Die
Schalteinheit 80' verschaltet
die Signale der Empfangskanäle 72, 74 mit
einer relativen Phasenverschiebung von +90° und von –90°. Einer der beiden Kanäle 82, 83 leitet
dabei das Signal einer Rechnereinheit weiter, bei dem die HF-Empfangsspule 88 für die Detektion
eines zirkularen HF-Magnetfeldes mit einer Polarisationsrichtung
in Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist. Der andere der beiden Kanäle 82, 83 leitet
gleichzeitig das Signal weiter, bei dem die HF-Empfangsspule 88 für die Detektion
eines HF-Magnetfeldes mit Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist.
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Auf
diese Weise werden von der HF-Empfangsspule 88 zwei Signale
gleichzeitig der Rechnereinheit 116 weitergeleitet, anhand
dessen die Rechnereinheit 116 einerseits ein Bild von dem
sich im Abbildungsvolumen befindlichen Objekt erstellen kann und
anhand dessen die Rechnereinheit 116 andererseits den Schwingkreis-Marker 1 mit
hohem Kontrastverhältnis
zum Hintergrund lokalisieren und darstellen kann, wenn sich der
Schwingkreis-Marker 1 in der dargestellten Schicht befindet.
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8 zeigt
einen schematischen Längsschnitt
durch ein MRT-Gerät 100,
das sich für
einen interventionellen Eingriff eignet, da anhand der Spulenanordnung
ein Schwingkreis-Marker 1, der ein interventionelles Instrument 108 markiert,
schnell lokalisiert werden kann.
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In
dem MRT-Gerät 100 befindet
sich ein Patient 102 auf einer Patientenliege 104 in
einer tunnelförmigen Öffnung 106 des
MRT-Gerätes 100.
In dem hier gezeigten Beispiel ist das interventionelle Instrument 108 ein
Herzkatheter, dessen Spitze durch einen Schwingkreis-Marker 1 markiert
ist. Anhand des Schwingkreis-Markers 1 lässt sich
die Position des interventionellen Instrumentes 108 auf
einfache Weise lokalisieren.
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Bei
dem hier gezeigten interventionelles Instrument 108 ist
lediglich ein Schwingkreis-Marker 1 angebracht. Ein interventionelles
Instrument kann aber ebenso mit mehreren Schwingkreis-Markern 1 markiert
werden. Insbesondere bei starren Instrumenten lassen sich dadurch
sowohl deren Position als auch deren räumliche Orientierung errechnen und
beispielsweise in ein zuvor aufgenommenes Bild eintragen.
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Hinter
der tunnelförmigen Öffnung 106 des MRT-Gerätes sind
verschiedene Spulen 120, 110 angeordnet. Mit Hilfe
von Gradientenspulen 120 können während der Messung der von angeregten
Kernspins ausgesendeten HF-Magnetfelder Gradientenfelder geschaltet
werden, um das gemessene Signal dem Ort seiner Entstehung zuzuordnen.
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Die
Körperspule 110 ist
in dem hier gezeigten MRT-Gerät 100 nur
schematisch angedeutet. Sie ist derart ausgebildet, dass mit ihr
sowohl HF-Magnetfelder eingestrahlt als auch empfangen werden können. Über eine
Schalteinheit 118 lässt
sich die Körperspule 110 weiterhin
so steuern, dass ihre Polarisationsrichtung analog zu den in 4 bis 7 gezeigten
Spulen sowohl im Sende- als auch im Empfangsmodus geschaltet werden
kann.
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Die
Steuerung der Schalteinheit 118 und der Spulen 110, 120 erfolgt über eine
Rechnereinheit 116, die mit dem MRT-Gerät 100 verbunden ist.
Die Rechnereinheit 116 ist weiterhin derart ausgebildet, dass
sie aus einem empfangenen Signal die Position des Schwingkreis-Markers 1 bestimmen
kann.
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Bei
dem hier gezeigten MRT-Gerät 100 befindet
sich zusätzlich
eine lokale Empfangsspule 112 um den Patienten, mit der
von den Kernspins ausgesendete Signale aufgrund der Nähe zum Patienten mit
besonders gutem Signal-Rausch-Verhältnis empfangen werden können.
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An
der Empfangsspule 112 sind Mittel 114 zum Verstimmen
derselben – beispielsweise
durch eine Diodenanordnung realisiert – angeordnet. Mit den Mitteln 114 zum
Verstimmen lässt
sich vermeiden, dass neben dem Schwingkreis-Marker 1 auch die
Empfangsspule 112 die Polarisationsrichtung der HF-Magnetfelder
umsetzt. Ohne Mittel 114 zum Verstimmen wäre dies
möglich,
da im MRT-Gerät
angeordnete HF-Spule, wie die Empfangsspule 112, üblicherweise
auch auf die Larmorfrequenz abgestimmt sind und so ebenso wie der
Schwingkreis-Marker 1 Signale mit "richtiger" Polarisation in Signale mit „falscher" Polarisation umsetzen
können.
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In 9 ist
ein MRT-Gerät 100a dargestellt, das
zu großen
Teilen ähnlich
zu dem in 8 gezeigten MRT-Gerät 100 aufgebaut
ist. Zusätzlich
umfasst dieses MRT-Gerät 100a noch
eine weitere HF-Spule 111, die als ein den Patienten 102 umschließendes Solenoid
ausgebildet ist, sodass sie ein HF-Magnetfeld erzeugt, das parallel zum
Hauptmagnetfeld orientiert ist.
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Diese
HF-Spule 111 kann sowohl als Empfangsspule als auch als
Sendespule betrieben werden.
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Wenn
die HF-Spule 111 als Sendespule betrieben wird, kann ein
von ihr eingestrahltes HF-Magnetfeld die Kernspins 9 zwar
nicht direkt anregen, da die Orientierung des von ihr eingestrahlten
HF-Magnetfeldes senkrecht zur Präzessionsebene
der Kernspins 9 steht. Allerdings regt das eingestrahlte HF-Magnetfeld den Schwingkreis-Marker 1 zur
Resonanz an, da das Magnetfeld des Schwingkreis-Markers 1 auch
eine Komponente parallel zum Hauptmagnetfeld hat. Der resonant angeregte Schwingkreis-Marker 1 strahlt
wiederum ein HF-Magnetfeld aus, das die Kernspins 9 im
Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers 1 zur
Präzession
anregt, sodass letztlich die HF-Spule 111 trotz ihres „falsch" orientierten, zum
Hauptmagnetfeld parallelen HF-Magnetfeldes die Kernspins 9 indirekt über den
Schwingkreis-Marker 1 zur Resonanz anzuregen vermag.
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Wenn
die HF-Spule 111 als Empfangsspule betrieben wird, kann
sie das von den Kernspins 9 ausgesendete HF-Magnetfeld
nicht direkt messen, da die Orientierung des ausgesendeten HF-Magnetfeldes und
die Orientierung des Magnetfeldes der HF-Spule 111 senkrecht zueinander
stehen. Allerdings regen die Kernspins 9 den Schwingkreis-Marker 1 zur
Resonanz an. Der Schwingkreis-Marker 1 strahlt wiederum
ein HF-Magnetfeld aus, das eine Komponente parallel zum Hauptmagnetfeld
hat, sodass der Schwingkreis-Marker 1 induktiv in die HF-Spule 111 einkoppelt.
Eine derartige HF-Spule 111 misst folglich ein HF-Magnetfeld, das zwar
vom Schwingkreis-Marker 1 ausgesendet wird, das aber seinen
Ursprung in den angeregten Kernspins 9 hat.
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Durch
diese HF-Spule 111 ist es folglich auch wie mit der Körperspule 110 möglich, selektiv
Kernspins 9 im Empfindlichkeitsbereich des Schwingkreis-Markers 1 anzuregen
bzw. über
den Schwingkreis-Marker 1 das von angeregten Kernspins 9 ausgestrahlte
HF-Magnetfeld zu messen. Beide Spulen 110, 111 können kombiniert
eingesetzt werden, d.h. die HF-Spule 111 als Sendespule
und die Körperspule 110 als
Empfangsspule bzw. umgekehrt. Damit kann – bei einer Schaltung der Körperspule 110,
sodass ihr HF-Magnetfeld eine Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung 15 der
Kernspins 9 hat – der
Hintergrund sowohl bei der Anregung von Kernspins 9 als
auch beim Empfangen von deren ausgesendetem HF-Magnetfeld unterdrückt werden.
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An
der Körperspule 110 und
an der HF-Spule 111 sind Mittel 114 zum Verstimmen
der Spulen angeordnet. Damit kann eine der beiden Spulen dann verstimmt
werden, wenn die andere ein HF-Magnetfeld
einstrahlt bzw. misst. Wenn beispielsweise die HF-Spule 111 verstimmt
wird, während
die Körperspule 110 ein
HF-Magnetfeld einstrahlt,
wird verhindert, dass neben dem Schwingkreis-Marker 1 auch die
HF-Spule 111 ein von der Körperspule 110 eingestrahltes
HF-Magnetfeld (mit Polarisationsrichtung entgegen Präzessionsrichtung)
in ein für
die Anregung von Kernspins 9 geeignetes HF-Magnetfeld umsetzt.
Wenn die HF-Spule 111 verstimmt wird, während die Körperspule 110 ein
HF-Magnetfeld misst, wird verhindert, dass neben dem Schwingkreis-Marker 1 auch
die HF-Spule 111 das von den Kernspins 9 ausgesendete
HF-Magnetfeld in ein für die
Körperspule 110 messbares
HF-Magnetfeld umsetzt. Analoges gilt für den Fall, dass die Körperspule 110 verstimmt
wird, wenn die HF-Spule 111 ein HF-Magnetfeld
einstrahlt oder misst.
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10 zeigt
eine Ausführungsform
des Schwingkreis-Markers 1. Ein als kleine Hülse ausgebildetes
Behältnis 123 enthält dabei
eine Substanz 129, die einen starken Kontrast in einem
MRT-Bild erzeugt, beispielsweise eine Gadolinium-Verbindung. Damit
das Behältnis 123 im
MRT-Bild mit starkem Kontrast aufleuchtet, wenn ein MRT-Bild angefertigt wird,
ist der Schwingkreis des Schwingkreis-Markers 1 um das
Behältnis 123 angeordnet.
Da das Spulenelement 127 des Schwingkreis-Markers 1 als
Solenoid ausgebildet ist, das das Behältnis 123 umschließt, ist
gewährleistet,
dass sich die Kernspins des Behältnisses 123 mit
der Kontrast gebenden Substanz 129 im Empfindlichkeitsbereich
des Schwingkreis-Markers 1 befinden. Sie können folglich
durch einen zirkular polarisierten HF-Anregungspuls, der mit einer Polarisationsrichtung 7 entgegen
Präzessionsrichtung 15 eingestrahlt
wird, angeregt werden. Umgekehrt kann die Quermagnetisierung von
Kernspins der Kontrast gebenden Substanz 129 über den Schwingkreis
in eine HF-Empfangsspule 5 einkoppeln,
die für
die Detektion eines zirkular polarisierten HF-Magnetfeldes mit Polarisationsrichtung 7 entgegen
Präzessionsrichtung 15 optimiert
ist. Der Schwingkreis des Schwingkreis-Markers 1 ist dabei auf
die Larmorfrequenz des MRT-Gerätes 100 abgestimmt.
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Ein
derartiger Schwingkreis-Marker 1 beansprucht wenig Platz
und lässt
sich kostengünstig
herstellen, sodass er bei verschiedensten Geräten, die zu interventionellen
MRT-Eingriffen eingesetzt werden – selbst bei Wegwerfgeräten nach
einmaligem Gebrauch – eingesetzt
werden kann. Aufwendige Interface-Spezifikationen, wie sie bei galvanisch
gekoppelten Schwingkreis-Markern nötig wären, entfallen.