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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Wirbelsäulen-Implantaten.
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Bekannt
sind Wirbelsäulen-Implantate,
welche mit Hilfe von vorgeformten Werkzeugen aus einem flüssigen oder
pastösen
Werkstoff wie beispielsweise Knochenzement oder einem anderen Kunststoff
geformt werden können.
Als flüssiger
Kunststoff kann beispielsweise Acrylat-Knochenzement, welcher beispielsweise
auch unter dem Handelsnamen Pallacos vertrieben wird, verwendet
werden.
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Bei
diesen Implantaten handelt es sich im Wesentlichen um eine ca. 1,5
cm große
Scheibe, welche auch ringförmige
ausgebildet ist, und welche beispielgemäß anstelle einer Bandscheibe
in die Wirbelsäule
eingebracht werden. Derartige Implantate werden auch als Cages bezeichnet.
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Bisher
werden vergleichbare Implantate industriell hergestellt und in verschiedenen
Größen für die Operation
vorgehalten. Der Operateur wählt
das am besten geeignete Implantat aus und implantiert es. Nachteilig
dabei ist, dass in der Regel die Implantate nicht genau auf die
individuellen Gegebenheiten des entsprechenden Patienten angepasst
sind.
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Alternativ
kann der pastöse
Werkstoff direkt in den Wirbelzwischenraum eingebracht, dort entsprechend
den jeweiligen operativen individuellen Gegebenheiten geformt und
ausgehärtet
werden. Diese Technik mit Kunststoffzementen Implantate anzufertigen,
insbesondere Implantate zum Ersatz der zervikalen Bandscheiben hat
jedoch den Nachteil, dass der Kunststoff im Körper des Patienten aushärtet. Dies
führt zum
einen dazu, dass nicht abbindungsfähige Monomere der meisten Kunststoffkleber im
Körper
verbleiben und dort bio logische Reaktionen auslösen können. Dies ist insbesondere
für Polyacrylat-Zemente
bekannt, deren Monomere potentiell toxisch sind. Des Weiteren entstehen
bei zahlreichen der Kunststoffzemente beim Aushärten Temperaturen im Bereich
von 70° C,
die zu einer Nekrose des unmittelbar benachbarten Gewebes führen können. Dies
kann in der Folge dazu führen,
dass das Implantat aufgrund der zerstörten zellulären Struktur in der Nachbarschaft
in den Knochenkörper
einsinkt oder auslockert. Im Bereich der Wirbelsäule geht vom Knochenzement,
je nach chemischer Zusammensetzung durch die große Hitze zudem eine Gefahr
für das
Rückenmark
aus, die durch ständige Kühlung aufwendig
verhindert werden muss.
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Weiterhin
haben frei geformte Knochenzement-Implantate den Nachteil, dass
sie zwar individuell angeformt sind, dass sie aber nicht zwangsläufig eine
optimale Stabilität
erreichen, weil unerwünschte
Ausformungen beispielsweise in einem engen Situs oder dorsal des
Implantates schlecht kontrollierbar sind. Ein weiterer Nachteil
ist das unerwünschte
Eindringen des Kunststoffmaterials in weichem Zustand in den angrenzenden
Knochen.
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Ein
weiterer Nachteil der frei geformten Implantate besteht darin, dass
sie keinen zentralen Hohlraum aufweisen, innerhalb dessen eine knöcherne Fusion
stattfinden kann. Die Fusion entsteht somit nur außerhalb
des Implantats, weshalb den äußeren Belastungen
eine unter Umständen
geringere Knochenmasse entgegensteht.
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Schließlich macht
die Implantation von Knochenzement in aller Regel insbesondere an
der Wirbelsäule
zusätzlich
die Verwendung von anderen Fremdmaterialien, wie z. B. Collagen-Schwamm
notwendig, um Dura mater und Rückenmark
vor der Berührung
mit dem flüssigen
oder pastösen
Kunststoff zu schützen.
Dies verursacht Kosten und erhöht
den Fremdmaterialeintrag.
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Der
generelle Vorteil von Kunststoffzementen gegenüber den industriell vorgefertigten
Cages ist jedoch darin begründet,
dass die Anpassung intraoperativ individuell vorgenommen werden
kann und dass Kunststoffzemente erheblich preisgünstiger sind als vorgefertigte
Implantate. Dies ist einer der Gründe dafür, dass die Verwendung von
Kunststoffzementen beispielsweise an der Halswirbelsäule immer
noch den überwiegenden
Teil der Halswirbelsäulen-Implantate
in Deutschland ausmacht.
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Daher
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten bereitzustellen, bei welchem
die Implantate individuell an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst
werden können,
die Gefahren der Beschädigung
von umliegenden Gewebe und angrenzenden Wirbelkörpern jedoch vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung von Wirbelsäulen-Implantaten mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Herstellen von
Wirbelsäulen-Implantaten
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
weist folgende Schritte auf. Zunächst
wird Knochenzement oder ein ähnlicher
Werkstoff in flüssigem
oder pastösem
Zustand in eine Hohlform eingebracht. Diese Hohlform wird anschließend während der
Operation an die individuellen anatomischen Verhältnisse angepasst. Schließlich wird
der Knochenzement ausgehärtet, wodurch
das Implantat gebildet wird. Das fertige Implantat kann dann aus
der Hohlform entnommen und operativ implantiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht somit vor, während
der Operation individuell für
den Patienten mit Hilfe von geeigneten Werkzeugen Implantate herzustellen,
welche nach dem Aushärten
des Werkstoffs implantiert werden.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Technik gegenüber dem
Einbringen des flüssigen
oder pastösen
Werkstoffs direkt in den Zwischenwirbelraum liegt darin, dass die
Risiken aufgrund der eher zufälligen
Formgebung, der Freisetzung von Wärmeenergie und der Abgabe chemischer
Stoffe an das umliegende Gewebe umgangen werden. Es entstehen an den
Patientenbedarf angepasste aber gleichwohl mit hoher Präzision ausgefertigte
Implantate. Ein direkter Kontakt zwischen den reagiblen Werkstoffkomponenten
und dem Patient wird vermieden. Damit wird eine hohe Sicherheit
gegen unerwünschte
Verformung, Hohlraumbildung, chemische und thermische Reaktionen
im Umgang mit Kunststoffzementen gewährleistet. Weiterhin erlaubt
dieses Verfahren, verglichen mit der Handformung von Implantaten,
eine präzise
und reproduzierbare und damit die Sicherheit erhöhende Anfertigung von individuellen
Implantaten.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
ist als Form bestehend aus einem oder mehreren Teilen ausgebildet,
die in ihrem Zusammenwirken die Abformung des dreidimensionalen
Implantates ermöglichen.
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Dabei
werden im Wesentlichen zwei unterschiedliche Arten von Formen verwendet.
Beide Formen dienen dazu, den pastösen oder flüssigen Werkstoff außerhalb
des Körpers
des Patienten auszuhärten,
um die thermischen und chemischen Belastungen des Patienten zu vermeiden,
jedoch die Formen während
der Operation für
den jeweiligen Patienten anpassen zu können.
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In
einer ersten Alternative sind das eine Teil oder die mehreren Teile
starr ausgebildet, welche ein Gehäuse bilden, in dessen Innenraum
ein Hohlraum zur Abformung des Implantats ausgebildet ist.
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Während der
Operation kann, sobald die beschädigte
Bandscheibe entfernt und die Größe des Zwischenwirbelraums
ersichtlich ist, die für
diese operativen Gegebenheiten geeignete Form individuell für den jeweiligen
Patienten ausgewählt
und das entsprechende Implantat vor Ort gefertigt und angepasst
werden. Die Aushärtung
des Implantatmaterials erfolgt dabei außerhalb des Körpers, wodurch
die thermische und chemische Belastung des Patienten verhindert
werden.
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Vorzugsweise
ist in der Form eine Einspritzöffnung
angeordnet. Damit kann die Hohlform auch nach Zusammensetzen aus
ihren Einzelteilen von außen
mit dem flüssigen
oder pastösen
Werkstoff befüllt
werden.
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Vorteilhafterweise
sind die einzelnen Teile der Form durch eine mechanische Verbindung,
vorzugsweise durch Gelenke und/oder selbsthaltende Verschlüsse, verbunden.
Damit ist gewährleistet, dass
die einzelnen Teile der Form jeweils in fester Position relativ
zueinander zusammengesetzt werden können. Außerdem kann nach dem Befüllen der Form
mit dem flüssigen
oder pastösen
Werkstoff und nach Aushärten
des Werkstoffs die Form einfach wieder geöffnet werden, um das Implantat
entnehmen zu können.
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Bei
einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung halten die mechanischen
Verbindungen die einzelnen Teile der Form formschlüssig zusammen.
Dadurch wird gewährleistet,
dass beim Befüllen
der Form der Werkstoff nicht durch schlechte Kontakte zwischen den
einzelnen Teilen herausdringen kann.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht die Form aus zwei Teilen, vorzugsweise einem Bodenteil
und einem Deckelteil. Eine Form aus zwei Teilen lässt sich
besonders einfach zusammensetzen und öffnen. Dazu sind vorzugsweise
die beiden Teile über
eine mechanische Verbindung nach Art eines Scharniers verbunden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist in dem Gehäuse ein
elastischer Einsatz bestehend aus einem oder mehreren Teilen angeordnet,
um auch negative Formwinkel im Implantat ausbilden zu können, jedoch
trotzdem nach Aushärten des
Werkstoffs das Implantat aus der Form herauslösen zu können.
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Vorzugsweise
sind im Bereich der Kontaktzonen der einzelnen Teile des elastischen
Einsatzes der Form Wülste
oder Lippen angeordnet, die bei Zusammensetzen der einzelnen Teile
ineinander greifen und zur Vermeidung von Graten an der Außenseite
des Implantats dienen.
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Vorteilhafterweise
weist die Form eine Öffnung
zur Aufnahme eines Einsetzwerkzeugs auf, welche vorzugsweise im
Bereich der Kontaktzone zwischen dem Boden- und Deckelteil des Werkzeugs angeordnet
ist. Das Einsetzwerkzeug dient dazu, das Implantat anfassen und
implantieren zu können, ohne
es mit weiteren Instrumenten anfassen zu müssen, wobei es eventuell beschädigt werden
könnte.
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Vorteilhafterweise
ist das Einsetzwerkzeug nach Art einer Schraube oder einer Gewindestange ausgebildet.
Durch diese Ausgestaltung des Einsetzwerkzeugs ist gewährleistet,
dass das Einsetzwerkzeug nach dem Herausnehmen des Implantats aus der
Form und dem Einsetzen in den Zwischenwirbelraum aus dem ausgehärteten Implantat
herausgedreht werden kann, ohne das Implantat zu beschädigen.
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Vorzugsweise
ist die Form mit beweglichen Stiften und/oder Schlitten zum Einformen
von Löchern
und Aussparungen, insbesondere zum Einsetzen der Einsetzwerkzeuge,
in die Imp lantate ausgestattet, welche nach dem Aushärten des
Werkstoffs herausgezogen oder -gedreht werden können.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erlaubt die Form das Abformen mehrerer Implantate
gleichzeitig. Dies hat den Vorteil, dass gleichzeitig Implantate
in verschiedenen Größen und
Formen angefertigt werden können.
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Bei
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die Höhe der Form
variierbar, vorzugsweise durch ein zwischengeschobenes Element,
vorzugsweise ein Element in Form einer Metallplatte. Dadurch ist
gewährleistet,
dass die Form während
des operativen Eingriffs entsprechend den individuellen Gegebenheiten
des Patienten angepasst werden kann, um Implantate verschiedener
Höhe herstellen zu
können.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
dass die Innenseite der Form eine Oberflächenbeschichtung aufweist.
Dies stellt sicher, dass der ausgehärtete Werkstoff nicht mit dem
Werkzeug verklebt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weist der in der Form ausgebildete Hohlraum wenigstens
einen Durchbauungsbereich auf. Innerhalb eines derartigen Durchbauungsbereichs kann
eine knöcherne
Fusion stattfinden, wodurch eine erhöhte Stabilität gewährleistet
wird.
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Vorzugsweise
weist die Form einen Anschluss zur Evakuierung der Form auf. Eine
Evakuierung der Form vor dem Einfüllen des flüssigen oder pastösen Werkstoffs
gewährleistet,
dass sich der Werkstoff in der gesamten Form verteilt und keine Luftblasen
entstehen.
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Vorteilhafterweise
ist in der Einspritzöffnung ein
Hülseneinsatz
angeordnet. Durch den Hülseneinsatz
wird der Werkstoff in die Form gespritzt, wobei auch die Hülse mit
Werk stoff gefüllt
wird. Nach dem Aushärten
wird der Hülseneinsatz
abgedreht und damit die Spritznase vom Implantat entfernt, so dass eine
glatte Außenseite
des Implantats gewährleistet ist.
Gleichzeitig wird das Werkzeug von überflüssigem Spritzgut befreit.
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Vorzugsweise
weist die Form ventilartige Öffnungen
auf, die sich vorzugsweise öffnen,
sobald ein bestimmtes Überdruckniveau
innerhalb der Form erreicht ist. Diese erlauben einen Austritt des überschüssigen Werkstoffs.
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In
einer zweiten Alternative ist die Form aus einer elastischen Hülle gebildet.
In diese wird der flüssige
oder pastöse
Werkstoff eingefüllt,
wobei anschließend
die gefüllte
elastische Hülle
in den Zwischenwirbelraum eingesetzt und die Wirbel soweit relaxiert
werden, wie es der späteren
relativen Position der Wirbel zueinander entspricht, so dass die Hülle exakt
an die individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten angepasst
wird. Insbesondere erlaubt die Verwendung einer elastischen Hülle auch die
Herstellung negativer Formwinkel oder Hinterschnitte. Die Hülle wird
jedoch nur solange im Zwischenwirbelraum belassen, bis der Werkstoff
soweit ausgehärtet
ist, dass keine Formveränderungen mehr
stattfinden. Dann wird die elastische Hülle wieder aus dem Zwischenwirbelraum
entfernt, so dass der Großteil
des Aushärteprozesses
wiederum außerhalb
des Körpers
stattfindet, um die thermische und chemische Belastung des Patienten
zu verhindern. Anschließend
kann die elastische Hülle
vom ausgehärteten
Implantat abgerissen und das Implantat implantiert werden.
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Vorzugsweise
ist die elastische Hülle
aus Polyethylen oder Silikon gebildet ist. Dies erlaubt ein besonders
leichters Herauslösen
des Implantates aus dem Werkzeug.
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Vorzugsweise
weist die elastische Hülle
eine Einspritzöffnung
aufweist, so dass die Hülle
mit dem flüssigen
oder pastösen
Werkstoff befüllt
werden.
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Vorteilhafterweise
weist die elastische Hülle eine Öffnung für ein Einsatzwerkzeug
auf, wobei das Einsetzwerkzeug vorzugsweise nach Art einer Schraube
oder einer Gewindestange ausgebildet ist. Das Einsetzwerkzeug dient
dazu, das Implantat anfassen und implantieren zu können, ohne
es mit weiteren Instrumenten anfassen zu müssen, wobei es eventuell beschädigt werden
könnte.
Durch diese Ausgestaltung des Einsetzwerkzeugs als Schraube oder
Gewindestange ist gewährleistet,
dass das Einsetzwerkzeug nach dem Herausnehmen des Implantats aus
der Form und dem Einsetzen in den Zwischenwirbelraum aus dem ausgehärteten Implantat herausgedreht
werden kann, ohne das Implantat zu beschädigen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Innenseite
der elastischen Hülle eine
Oberflächenbeschichtung
auf, um die elastische Hülle
nach Aushärten
des Werkstoffs rückstandsfrei entfernen
zu können.
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Vorzugsweise
weist die elastische Hülle
wenigstens einen Durchbauungsbereich auf, um eine knöcherne Fusion
der benachbarten Wirbelkörper gewährleisten
zu können.
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Vorteilhafterweise
ist die elastische Hülle
im Wesentlichen ringförmig,
U-förmig
oder H-förmig ausgebildet,
wodurch sich unterschiedliche Durchbauungsbereiche, entweder zentral
oder seitlich, ausbilden.
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Vorzugsweise
weist die elastische Hülle
einen Anschluss zur Evakuierung auf, um die Hülle vor dem Befüllen mit
dem flüssigen
oder pastösen
Werkstoff evakuieren zu können,
um Lufteinschlüsse
zu verhindern.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die elastische Hülle stabilisierende Elemente
auf. Diese verhindern beim kurzfristigen Einsetzen der mit flüssigem oder
pastösem
Werkstoff gefüllten
Hülle in
den Zwischenwirbelraum und beim Relaxieren der benachbarten Wirbel eine
unerwünschte
Deformation der Hülle
und gewährleisten
gewisse Mindestdimensionen des herzustellenden Implantats. Dazu
weist die elastische Hülle
vorzugsweise wenigstens ein von anterior nach posterior verlaufendes
Stabilisierungselement aufweist.
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Vorteilhafterweise
sind die stabilisierenden Elemente in Laschen angeordnet, um einen
Kontakt der stabilisierenden Elemente mit dem flüssigen oder pastösen Werkstoff
und somit ein „Einwachsen" der stabilisierenden
Elemente in das Implantat zu verhindern und weiterhin eine im Wesentlichen
glatte Außenseite
des Implantats zu gewährleisten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die elastische Hülle an ihrer cranialen und/oder
caudalen Seite durch im wesentlichen starres Material gebildete
Bereiche auf, in welchen Strukturierungen ausgebildet sind. Diese
Strukturierungen dienen dazu, das Implantat in den benachbarten
Wirbeln zu fixieren und ein Verrutschen des Implantats zu verhindern.
Dazu sind die Strukturierungen vorzugsweise nach Art von Kegeln,
Pyramiden, Zähnen, Zacken,
Kielen, Finnen oder Noppen ausgebildet.
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Vorzugsweise
weist die elastische Hülle
Kanäle
zur Aufnahme metallischer Elemente auf, welche dazu dienen, Kanäle oder
Kerben in dem Implantat zu erzeugen, in welchen Einsetzinstrumente
befestigt werden können.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die elastische Hülle ventilartige Öffnungen
auf, die sich öffnen,
sobald ein bestimmtes Überdruckniveau
innerhalb der elastischen Hülle
erreicht ist. Damit ist ge währleistet,
dass überschüssiger flüssiger oder
pastöser
Werkstoff entweichen kann.
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Vorzugsweise
ist der Innenraum der elastischen Hülle über die ventilartigen Öffnungen
mit Reservoirs zur Aufnahme des überschüssigen Knochenzements
oder des ähnlichen
Werkstoffs verbunden, um den Werkstoff gezielt zu sammeln und insbesondere
während
der Phase des Einsetzens der mit flüssigem oder pastösem Werkstoff
gefüllten
elastischen Hülle
in den Zwischenwirbelraum ein Austreten des Werkstoffs in den Zwischenwirbelraum
und benachbartes Geweben zu verhindern. Dazu sind die Reservoirs
vorzugsweise auf der Außenseite
der elastischen Hülle
oder in einem der Durchbauungsbereiche angeordnet sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das in einem der Durchbauungsbereiche angeordnete
Reservoir durch eine äußere Hülle, eine
in der äußeren Hülle angeordnete
metallische, zweiteilige Hülle
und eine in der metallischen Hülle angeordnete
innere Hülle
gebildet, wobei die innere Hülle über die
ventilartigen Öffnungen
mit der elastischen Hülle
verbunden ist. Dies ermöglicht
ein Auffangen des austretenden Werkstoffs und ein Entfernen des
Reservoirs auch innerhalb des Durchbauungsbereichs.
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Um
die elastische Hülle
nach Aushärten
des Werkstoffs entfernen zu können,
ist die elastische Hülle
vorteilhafterweise entlang wenigstens einer Sollbruchlinie aufreißbar. Vorzugsweise
ist dazu die wenigstens eine Sollbruchlinie durch eine Materialschwächung, eine
Perforation oder eine Materialstärkung
gebildet, um ein gezieltes Aufreißen der elastischen Hülle zu ermöglichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die wenigstens eine
Sollbruchlinie von anterior nach posterior verlaufend ausgebildet.
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Vorzugsweise
ist die elastische Hülle
doppellagig ausgebildet ist. Dies bietet einerseits eine zusätzliche
Sicherheit beim Einsetzen der mit dem flüssigen oder pastösen Werkstoff
gefüllten
elastischen Hülle
in den Zwischenwirbelraum, ermöglicht
jedoch auch ein Auf- und Abreißen
der Hülle
von dem ausgehärteten
Implantat auch im in den Zwischenwirbelraum eingesetzten Zustand.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die elastische Hülle aus wenigstens zwei durch
von der anterioren Seite zur posterioren Seite verlaufende Sollbruchlinien
verbundenen Aufreißlaschen
gebildet, die von der anterioren Seite zur posterioren Seite geführt und
nach Befestigung an der posterioren Seite zur anterioren Seite zurückgeführt sind.
Dies ermöglicht
ein Auf- und Abreißen
der elastischen Hülle
von dem ausgehärteten
Werkstoff auch in dem Fall, dass die mit dem flüssigen oder pastösen Werkstoff
gefüllte
Hülle in
den Zwischenwirbelraum eingesetzt wurde und nach Relaxieren der
Wirbel nicht mehr entfernt werden konnte.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die elastische
Hülle wenigstens
einen in vertikaler Richtung verlaufenden Stoßdämpfer auf, um beim Relaxieren
der Wirbel eine gewisse Mindesthöhe
des herzustellenden Implantats gewährleisten zu können. Vorzugsweise
ist dazu der Stoßdämpfer durch
einen in einer rohrförmigen
Hülse axial
beweglichen Stößel gebildet,
wobei die Bewegung des Stößels in
der Hülse
durch Reibung und/oder durch ein in der Hülse angeordnetes Federelement gedämpft ist.
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Die
Erfindung wird anhand der in den folgenden Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
ausführlich
erläutert.
Es zeigt:
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1a Draufsicht
auf ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum Herstellen von Wirbelsäulen- Implantaten bestehend aus zwei Teilen
im aufgeklappten Zustand,
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1b Seitenansicht
des Ausführungsbeispiels
gemäß 1 im zusammengeklappten Zustand,
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1c Draufsicht
auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zum gleichzeitigen Herstellen von mehreren Wirbelsäulen-Implantaten bestehend
aus zwei Teilen im aufgeklappten Zustand,
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2a eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung
zum Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle
und einem Durchbauungsbereich,
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2b eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle
und zwei Durchbauungsbereichen,
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2c eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle
und zwei Durchbauungsbereichen,
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2d eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle
und mehreren Durchbauungsbereichen,
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2e eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle,
welche U-förmig
ausgebildet ist,
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2f eine
perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum
Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einer elastischen Hülle,
welche H-förmig
ausgebildet ist,
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3a eine
Draufsicht auf die anteriore Seite eines weiteren Ausführungsbeispiels,
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3b eine
Draufsicht auf die anteriore Seite eines weiteren Ausführungsbeispiels,
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3c eine
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
gemäß 3c,
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4a eine
geschnittene Darstellung durch ein Ausführungsbeispiel mit stabilisierenden
Elementen,
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4b eine
geschnittene Darstellung durch ein weiteres Ausführungsbeispiel mit stabilisierenden Elementen,
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4c eine
Seitenansicht eines weiteres Ausführungsbeispiels mit stabilisierenden
Elementen,
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5a eine
geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels mit ventilartigen Öffnungen,
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5b eine
geschnittene Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels mit ventilartigen Öffnungen,
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6a eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
mit mehreren Sollbruchlinien,
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6b eine
Draufsicht auf die posteriore Seite des Ausführungsbeispiels gemäß 6a,
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6c eine
Draufsicht auf die anteriore Seite eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit mehreren Sollbruchlinien und Aufreißlaschen,
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7 eine
geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels mit einer Schraube
als Einsetzinstrument,
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8 eine
geschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels mit Stoßdämpfern,
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9a eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels mit Strukturierungen
der cranialen und caudalen Seite,
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9b eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels mit Strukturierungen
der cranialen und caudalen Seite und
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9c eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels mit Strukturierungen
der cranialen und caudalen Seite.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
einer Form 10 zum Herstellen von Wirbelsäulen-Implantaten
mit einem Deckelteil 10a und einem Bodenteil 10b,
welche über
eine mechanische Verbindung nach Art eines Scharniers 13 miteinander
verbunden sind. Das Deckelteil 10a und das Bodenteil 10b sind
als im wesentlichen quadratische Platten ausgebildet, welche beispielsweise
aus Metall oder Hartkunststoff bestehen, und in deren aufeinander
zugewandten Seitenfläche
jeweils eine etwa ringförmige
Aussparung 11 eingelassen ist. Wird das Deckelteil 10a auf
das Bodenteil 10b geklappt (vgl. 1b), bilden
das Deckelteil 10a und das Bodenteil 10b ein Gehäuse um einen
Hohlraum, welcher durch die beiden aufeinander zu liegen kommenden
Aussparungen 11 gebildet wird. In dem Deckelteil 10a ist
eine Ein spritzöffnung 12 angeordnet, welche
von der Außenseite
des Deckelteils 10a zu der ringförmigen Aussparung 11 führt, so
dass auch im zusammengeklappten Zustand von außen ein flüssiger oder pastöser Werkstoff 17 in
die Form 10 eingefüllt
werden kann. Prinzipiell können
die beiden ringförmigen
Aussparungen 11 zunächst
mit dem Werkstoff 17, der dazu pastös sein sollte, durch Aufstreichen
oder Eindrücken
befüllt
werden, bevor das Deckelteil 10a und das Bodenteil 10b zusammengeklappt
werden. Allerdings besteht dabei die Gefahr von Lufteinschlüssen an
der Kontaktstelle. Daher wird vorzugsweise zunächst die Form 10 geschlossen,
wobei das Bodenteil 10b und das Deckelteil 10a formschlüssig aneinander
anliegen und entweder durch manuelles Andrücken oder einen nicht dargestellten
Verschluss in dieser Position zueinander gehalten sind. Anschließend wird
durch die Einspritzöffnung 12 der
Werkstoff 17 in den Hohlraum in der Form 10, beispielsweise
mittels einer Injektionsspritze, eingespritzt. Nach Aushärten des
Werkstoffs 17 wird die Form 10 wieder geöffnet und
das aus dem ausgehärteten
Werkstoff 17 entstandene Implantat kann entnommen werden.
Die Form 10 ermöglicht somit
das Abformen eines dreidimensionalen im Wesentlichen ringförmigen Implantats.
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In
die Einspritzöffnung 12 ist
ein Hülseneinsatz 15 eingesetzt,
durch welchen der Werkstoff 17 in die Form eingespritzt
werden kann. Dabei wird auch der Hülseneinsatz 15 mit
dem Werkstoff 17 gefüllt. Nach
dem Aushärten
wird der Hülseneinsatz 17 abgedreht
und damit die Spritznase vom aus dem ausgehärteten Werkstoff 17 entstehenden
Implantat entfernt, so dass eine glatte Außenseite des Implantats gewährleistet
ist.
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Die
Innenfläche
der ringförmigen
Aussparungen 11 kann in einer nicht dargestellten Ausführungsform
mit einem elastischen Einsatz versehen sein, der auch die Ausbildung
negativer Formwinkel am Implantat erlaubt. Im Bereich der Kontaktzonen
zwischen den beiden ringförmigen
Aussparungen 11 sind in einer weiteren Ausführungsform
Form Wülste oder
Lippen an den elastischen Einsätzen
angeordnet, welche beim Zusammenklappen der Form 10 ineinander
greifen und die Ausbildung eines Grates entlang der Außenseite
des Implantats verhindern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Innenfläche
der ringförmigen
Aussparungen 11 oder die Innenfläche der elastischen Einsätze mit
einer Oberflächenbeschichtung
versehen, welche beispielsweise aus einer Keramik-, Teflon- oder
Silikon-Beschichtung besteht, so dass sich das Implantat in jedem
Fall gut aus dem Werkzeug herauslösen lässt.
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In
einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform der Form 10 ist
zusätzlich
zu der Einspritzöffnung 12 eine
weitere Öffnung
in der Form 10 im Bereich zwischen dem Bodenteil 10b und
dem Deckelteil 10a angeordnet, die zur Aufnahme eines Einsetzwerkzeugs
dient. Um das Implantat nach Aushärtung des Werkstoffs 17 aus
der Form 10 entnehmen zu können, ohne es zu beschädigen, wird
durch die weitere Öffnung
ein Einsetzwerkzeug in den Hohlraum in der Form 10 eingeführt, dessen
Ende von dem anschließend
durch die Einspritzöffnung 12 eingespritzten
Werkstoff 17 umflossen wird. Nach Aushärten ist somit das Einsetzwerkzeug
fest mit dem Implantat verbunden, so dass nach Öffnen der Form 10 das
Implantat an dem Einsetzwerkzeug entnommen werden kann. Um das Einsetzwerkzeug nach
Implantation des Implantats in den Zwischenwirbelraum vom Implantat
entfernen zu können,
ist das Einsetzwerkzeug nach Art einer Schraube oder einer Gewindestange
ausgebildet, welche sich anschließend aus dem Implantat drehen
lässt,
ohne das Implantat zu beschädigen.
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In
einer alternativen nicht dargestellten Ausführungsform ist die Form 10 mit
beweglichen Stiften und/oder Schlitten ausgestattet, welche von
der Außenseite
des Gehäuses
der Form 10 in den Hohlraum eingeschoben werden können, um
Löchern und/oder
Aussparungen in dem Implantat ausbilden zu können. An diesen Löchern, Kerben
oder Aussparungen kann nach Aushärten
des Werkstoffs 17 und Öffnen
der Form 10 ebenfalls mit einem entsprechenden Instrument
das Implantat gegriffen und aus der Form 10 entfernt werden.
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Um
die Höhe
der Form 10 zu variieren, damit ebenfalls je nach operativen
Gegebenheiten und individuellen Maßen des jeweiligen Patienten
während der
Operation das passende Implantat herstellen zu können, kann zwischen das Deckelteil 10a und
das Bodenteilteil 10b ein Element als Abstandshalter zwischen
gelegt werden, beispielsweise in Form einer Metallplatte, die ebenfalls
eine ringförmige
Aussparung aufweist, welche die gleichen Dimensionen wie die ringförmigen Aussparungen 11 aufweist.
Durch Variation der Dicke der Metallplatte kann somit die Höhe des entstehenden
Implantats variiert und individuell für den jeweiligen Patienten
angepasst werden.
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Dadurch,
dass die Aussparungen 11 in der Form 10 ringförmig ausgebildet
sind, weist der in der Form 10 durch die beiden ringförmigen Aussparungen 11 ausgebildete
Hohlraum einen Durchbauungsbereich 14 auf. Der Durchbauungsbereich 14 ermöglicht eine
knöcherne
Fusion, insbesondere der cervicalen, thorakalen und lumbalen Wirbelsäule, und
gewährleistet
somit eine erhöhte
Stabilität.
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Durch
die Einspritzöffnung 12 oder
eine zusätzliche
nicht dargestellte weitere Öffnung
kann die Form 10 evakuiert werden, bevor sie mit dem Werkstoff 17 befüllt wird,
um Lufteinschlüsse
zu vermeiden und zu gewährleisten,
dass die Form 10 vollständig mit
dem Werkstoff 17 gefüllt
wird. Um überschüssigen Werkstoff 17 aus
dem Hohlraum entweichen lassen zu können, weist die Form 10 ventilartige Öffnungen
auf. Diese können
entweder durch eine oder mehrere Austrittsöffnungen gebildet werden, die
beispielsweise an dem der Einspritzöffnung 12 am weitesten
entfernt liegenden Punkt des Hohlraums angeordnet sind, so dass,
sobald sich der Werkstoff 17 ausgehend von der Einspritzöffnung 12 in
dem gesamten Hohlraum ausgebreitet und diesen vollständig befüllt hat,
der Werkstoff 17 an der gegenüberliegenden Austrittsöffnung austritt.
Die Austrittsöffnungen
können,
um eine noch bessere Füllung
des Hohlraumes zu gewährleisten,
zusätzlich
derart ausgebildet sein, dass sie sich erst dann öffnen, sobald
ein bestimmtes Überdruckniveau
innerhalb des Hohlraumes erreicht ist.
-
1c zeigt
eine weitere Ausführungsform einer
Form 10',
welche das Abformen mehrerer Implantate gleichzeitig erlaubt. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile wie in den 1a und 1b.
Die in 1c dargestellte Form 10' unterscheidet
sich von der zuvor beschriebenen Form 10 nur dadurch, dass
im wesentlichen zwei Formen 10 gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
aneinander gefügt
sind, um das Abformen von zwei Implantaten, insbesondere von zwei
Implantaten verschiedener Größe, gleichzeitig
zu erlauben, um für
den jeweiligen Patienten eine geeignete Auswahl an Implantaten bereitzustellen.
Nach Ausprobieren eines ersten Implantats in situs kann dann auf
ein größeres oder
kleineres Implantat gewechselt werden kann, ohne dass dies mit zusätzlichen
Kosten oder Mühen
verbunden ist. Diese Vorgehensweise ist auch deshalb sinnvoll, weil
die auf dem Markt angebotenen Packungsgrößen von Kunststoffzementen
in aller Regel deutlich größer sind,
als die notwendigen Mengen für
ein einzelnes Implantat, wobei der überschüssige Rest in der Regel ungenutzt weggeworfen
werden muss, da er ebenfalls aushärtet, aber nicht entsprechend
geformt wird.
-
Die
Form 10 gemäß einem
der beschriebenen Ausführungsbeispiele
kann nun folgendermaßen in
einem Verfahren zur Herstellung eines Wirbelsäulen-Implantats verwendet werden.
Zunächst
wird der Werkstoff 17, ein Knochenzement oder ein ähnlicher Werkstoff
im flüssigen
oder pastösen
Zustand in den Hohlraum in der Form 10 eingebracht. Zu
diesem Zeitpunkt wurde bei dem Patienten die beschädigte Bandscheibe bereits
entfernt, so dass dem Operateur die Dimensionen des entstandenen
Zwischenwirbelraums bekannt sind. Daher kann vor dem Einfüllen des
Werkstoffs 17 der Hohlraum der Form 10 an die
individuellen anatomischen Verhältnisse
angepasst werden, insbesondere durch Wahl der Höhe des herzustellenden Implantats
und durch gleichzeitiges Abformen mehrerer Implantate mit unterschiedlichen
Durchmessern. Anschließend
wird der Werkstoff 17 in der Form 10 zur Bildung
des Implantats ausgehärtet
und für
das operative Implantieren aus der Form 10 entnommen. Die
Form 10 kann danach gereinigt und für einen erneuten Eingriff wieder
aufbereitet und sterilisiert werden.
-
Die 2 bis 8 zeigen
unterschiedliche Ausführungsbeispiele
einer Vorrichtung zur Herstellung von Wirbelsäulen-Implantaten mit einer Form 20,
welche eine elastische Hülle 21 aufweist.
Dabei sind die unterschiedlichen Merkmale der Ausführungsbeispiele
im Wesentlichen beliebig miteinander kombinierbar. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen dabei gleiche Teile.
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Die
elastische Hülle 21 kann
aus einem Gestrick oder Gewirk, oder aus einem elastischen Kunststoff
wie z.B. Silicon, Polyethylen oder ähnlichem hergestellt sein und
ist vorzugsweise sterilisierbar. Die Verwendung einer elastischen
Hülle 21 erlaubt
ein leichteres Herauslösen
des Implantates aus der Form, da die elastische Hülle 21 nach
Aushärten des
Werkstoffs einfach abgerissen werden kann, und ermöglicht zusätzlich negative
Winkel bei der Implantatgestaltung. Vorzugsweise weist die Innenseite
der elastischen Hülle 21 der
Form 20 eine Oberflächenbeschichtung,
beispielsweise aus Teflon oder Silikon, welche die elastischen Eigenschaften
der Hülle 21 nicht
beeinträchtigt,
jedoch ein rückstandsfreies
Ablösen
der elastischen Hülle 21 von
dem herzustellenden Implantat erlaubt.
-
Die 2a bis 2f zeigen
jeweils eine perspektivische Ansicht der Form 20, deren
elastische Hülle 21 unterschiedlich
ausgebildet ist, um unterschiedliche Formgebungen für das Implantat
zu ermöglichen. 2a zeigt
die Form 20, deren elastische Hülle 21 im Wesentlichen
ringförmig,
insbesondere mit im Wesentlichen quadratischem Querschnitt ausgebildet
ist. An einer Seite, vorzugsweise der anterioren Seite 26a der
Form 20 sind eine Einspritzöffnung 22 und eine
weitere Öffnung 23 angeordnet. Durch
die Einspritzöffnung 22 wird
ein flüssiger
oder pastöser
Werkstoff in die Form 20 eingefüllt, wo sie aushärtet, um
das herzustellende Implantat zu bilden. Die weitere Öffnung 23 kann
unterschiedliche Funktionen ausüben,
wie anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutert wird.
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Im
Innern der ringförmigen
elastischen Hülle 21 der
Form 20 ist ein Durchbauungsbereich 25 ausgebildet,
welcher eine knöcherne
Fusion der an das Implantat benachbarten Wirbelkörper zulässt und zur erhöhten Stabilität der operierten
Wirbelsäule
beiträgt.
-
Bei
dem in 2b gezeigten Ausführungsbeispiel
weist die elastische Hülle 21 der
Form 20 zusätzlich
einen durch den ringförmigen
Außenbereich der
elastischen Hülle 21 verlaufenden
Steg 28 auf, welcher ebenfalls mit dem Werkstoff befüllt werden kann.
Der Steg 28 verläuft
in etwa parallel zur anterioren Seite 26a der Form 20.
Dadurch bilden sich ebenfalls parallel zur anterioren Seite 26a der
Form 20 zwei Durchbauungsbereiche 25.
-
Das
in 2c gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in 2b gezeigten nur dadurch, dass
der Steg 28 senkrecht zur anterioren Seite 26a angeordnet
ist, wodurch sich zwei senkrecht zur anterioren Seite 26a verlaufende
Durchbauungsbereiche 25 bilden.
-
2d zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Form 20, welches mehrere Durchbauungsbereiche 25 aufweist,
die im Wesentlichen aus mehreren von der cranialen Seite 26c zur
caudalen Seite 26d verlaufenden Durchgangsöffnungen
gebildet sind.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 2e weist
eine etwa U-förmige elastische
Hülle 21 auf, wobei
sich ebenfalls ein Durchbauungsbereich 25 im Innenbereich
der U-förmigen
elastischen Hülle 21 ausbildet.
-
2f zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Form 20, bei welcher die elastische Hülle H-förmig ausgebildet
ist, wobei sich je nach Länge
der Schenkel des H ein oder zwei Durchbauungsbereiche 25 zwischen
den Schenkeln des H ausbilden.
-
Die
Form 20 kann durch die unterschiedliche Ausgestaltung der
elastischen Hülle 21 den
individuellen Vorstellungen des Operateurs bzw. den intraoperativen
Gegebenheiten angepasst werden. So können beispielsweise formgebende
Merkmale, wie der Durchbauungsbereich im Implantat, die der Knochendurchbauung
dienen soll, in ihrer Größe verändert werden
je nach Wahl der Form 20. Dies ist deshalb sehr sinnvoll,
weil es Operateure gibt, verschieden große Durchbauungsbereiche für sinnvoll
erachten.
-
In
den 3a und 3b ist
jeweils eine Draufsicht auf die anteriore Seite 26a der
Form 20 dargestellt, während 3c eine
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
gemäß 3b darstellt.
Zunächst
weist die anteriore Seite 26a die Einspritzöffnung 22 auf.
Zusätzlich
sind zwei weitere Öffnungen 23 dargestellt,
die unterschiedliche Funktionen aufweisen können.
-
Zunächst kann
durch eine der Öffnungen 23, aber
prinzipiell auch durch die Einspritzöffnung 22 ein Einsetzwerkzeug
in die elastische Hülle
eingebracht werden, so es entweder direkt vom eingefüllten Werkstoff
umflossen wird oder in den bereits eingefüllten Werkstoff eingedrückt wird.
Das Einsetzwerkzeug dient dazu, nach Aushärten des Werkstoffs das Implantat
ohne Beschädigungen
in den Zwischenwirbelraum einsetzen zu können. Wie in 7 dargestellt,
kann das Einsetzwerkzeug als Schraube 27 oder Gewindestange
ausgebildet sein, damit es nach Aushärten des Werkstoffs und Implantieren
des Implantats aus dem Implantat herausgedreht werden kann, ohne
das Implantat zu beschädigen.
In einer alternativen nicht dargestellten Ausführungsform weist die elastische
Hülle Kanäle zur Aufnahme
metallischer Elemente auf, mit welchen unterschiedliche Löcher, Aussparungen
oder Kerben in das Implantat eingeformt werden können, an welchen nach Aushärten des
Werkstoffs und Abreißen
der elastischen Hülle 21 entsprechende
Instrumente zum Einsetzen des Implantats in den Zwischenwirbelraum
angreifen können.
-
Eine
der weiteren Öffnungen 23,
oder auch die Einspritzöffnung 22 selbst,
kann zur Evakuierung der elastischen Hülle 21 genutzt werden,
damit gewährleistet
ist, dass sich in dem einzufüllenden
Werkstoff keine Lufteinschlüsse
bilden. und die elastische Hülle
vollständig
mit dem Werkstoff gefüllt
wird.
-
Grundsätzlich kann
jede der Öffnungen 22, 23 sowohl
zum Einspritzen als auch zum Evakuieren der Form 20 und
zum Einsetzen eines Einsetzwerkzeugs verwendet werden.
-
Die
Einspritzöffnung 22 und
die weiteren Öffnungen 23 können als
Schlauchansätze
oder als Luer-Lock-Anschlüsse
ausgebildet sein.
-
Die 4a, 4b und 4c zeigen
unterschiedliche Ausführungsformen
der elastischen Hülle 21,
welche stabilisierende Elemente 28 aufweist. Die stabilisierenden
Elemente 28 sollen gewisse Mindestmaße des Implantats, insbesondere
ei ne gewisse Mindesthöhe
gewährleisten.
Dazu sind in den Ausführungsbeispielen
gemäß den 4a und 4b die
stabilisierenden Elemente in den den Durchbauungsbereich 25 bildenden
Seitenflächen der
elastischen Hülle 21 eingelassen
und verlaufen von der cranialen Seite 26c zur caudalen
Seite 26d. Sie verhindern, dass die elastische Hülle 21 in
dieser Richtung zu sehr zusammengedrückt wird und sorgen so dafür, dass
das Implantat eine bestimmte Höhe
erhält.
Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4c hingegen
verläuft
das stabilisierende Element von der anterioren Seite 26a zur
posterioren Seite 26b, um beim Einsetzen der elastischen
Hülle 21 in
den Zwischenwirbelraum eine Stabilität zu gewährleisten. Die stabilisierenden
Elemente 28 bestehen beispielsweise aus verstärktem Material
oder aus Metallfäden.
Damit die stabilisierenden Elemente 28 aus Metall nicht
in Kontakt mit dem flüssigen
oder pastösen
Werkstoff kommen und nicht in das Implantat einwachsen, sind die
die stabilisierenden Elemente 28 in nicht dargestellten
Laschen angeordnet. Dadurch wird weiterhin gewährleistet, dass die Außenseite
des Implantats vergleichsweise eben verbleibt, da die stabilisierenden
Elemente 28 nicht in das Implantat eindringen. Sind die
stabilisierenden Elemente 28 aus Materialverstärkungen
gebildet, ist dies ohnehin gegeben.
-
In
den 9a, 9b und 9c sind
unterschiedliche Ausführungsformen
von Formen 20 mit elastischen Hüllen 21 dargestellt,
welche an ihrer cranialen Seite 26c und/oder caudalen Seite 26d durch
im wesentlichen starres Material gebildete Bereiche aufweist, in
welchen Strukturierungen 29 ausgebildet sind. Die Strukturierungen 29 können nach Art
von Kegeln, Pyramiden wie beispielsweise gemäß Ausführungsform in 9a,
Zähnen,
Kielen oder Finnen wie beispielsweise gemäß Ausführungsform in 9b,
Zacken oder Noppen wie beispielsweise gemäß Ausführungsform in 9c ausgebildet
sein. Die Strukturierungen 29 dienen dazu, das in den Zwischenwirbelraum
eingesetzte Implantat zu stabilisieren und ein Verrutschen gegenüber den
benachbarten Wirbelkör pern
dadurch zu verhindern, dass sich die Strukturierungen in den Wirbelkörpern verhaken
und verkanten.
-
Um überschüssigen Werkstoff
aus der elastischen Hülle 21 austreten
lassen zu können
und darüber
feststellen zu können,
ob und wann die elastische Hülle 21 vollständig mit
Werkstoff gefüllt
ist, weist die elastische Hülle 21 ventilartige Öffnungen 30 auf,
wie in den Ausführungsbeispielen
gemäß 5a und 5b dargestellt.
Vorzugsweise sind diese ventilartigen Öffnungen 30 so ausgebildet, dass
sie sich erst dann öffnen,
sobald ein bestimmtes Überdruckniveau
innerhalb der elastischen Hülle 21 erreicht
ist. Dies verhindert das vorzeitige Austreten von Werkstoff aus
der elastischen Hülle 21,
wenn diese noch nicht hinreichend gefüllt ist. Es wäre möglich, den
Werkstoff aus den Öffnungen 30 austreten
zu lassen, den Werkstoff auszuhärten
und anschließend den
an den Öffnungen 30 außen hängenden
Werkstoff gemeinsam mit der elastischen Hülle 21 abzureißen. Um
jedoch beim Einsetzen der elastischen Hülle 21 in den Zwischenwirbelraum
zur Anpassung der elastischen Hülle 21 an
die anatomischen Gegebenheiten des Patienten zu vermeiden, dass
der Werkstoff in den Zwischenwirbelraum austritt, ist, wie in den 5a und 5b dargestellt,
der Innenraum der elastischen Hülle 21 über die
ventilartigen Öffnungen 30 mit
Reservoirs 31 zur Aufnahme des überschüssigen Knochenzements oder
des ähnlichen Werkstoffs
verbunden. Die Reservoirs 31 sind ebenfalls aus dem Material
der elastischen Hülle 21 gebildet
und werden bei Abreißen
der elastischen Hülle 21 von
dem ausgehärteten
Werkstoff gleichzeitig mit entfernt. Die Öffnungen 30 können sich
entweder zur Außenfläche der
elastischen Hülle 21 wie
in 5a dargestellt oder wie in 5b dargestellt
zum Durchbauungsbereich 25 der elastischen Hülle 21 öffnen. Um
nach Fertigstellung des Implantats auch die innerhalb des Durchbauungsbereichs 25 angeordneten
Reservoirs 31 entfernen zu können, wird das in einem der
Durchbauungsbereiche 25 angeordnete Reservoir 31 durch
eine äußere Hülle 32,
eine in der äußeren Hülle ange ordnete
metallische, zweiteilige Hülle 33 und
eine in der metallischen Hülle
angeordnete innere Hülle 34 gebildet,
wobei die innere Hülle 34 über die
ventilartigen Öffnungen 30 mit
der elastischen Hülle 21 verbunden
ist. Die innere Hülle 34 ist eine
im Wesentlichen geschlossene Blase, welche über die ventilartigen Öffnungen 30 mit
der elastischen Hülle 21 derart
verbunden ist, dass Werkstoff aus dem Innenraum der elastischen
Hülle 21 bei
Füllung
der elastischen Hülle 21 in
den Innenraum der inneren Hülle 34 übertreten
kann. Die zweiteilige metallische Hülle 33 dient zur Abstanzung
oder Abscherung der inneren Hülle 34 nach
Aushärten
des eingefüllten
Werkstoffs derart, dass nach Aushärten die beiden Teile der metallischen
Hülle 33 nach
Art einer Schachtel mit Deckel aufeinander zu geschoben werden,
wobei die Kanten des Deckels und die Kanten der Schachtel entweder
auf Stoß liegen,
so dass die ventilartigen Öffnungen 30 abgestanzt
werden, oder die Kanten des Deckels die Schachtel übergreifen, wobei
die ventilartigen Öffnungen 30 abgeschert
werden. Die äußere Hülle 32 dient
im Wesentlichen dazu, die zweiteilige metallische Hülle 33 zu
halten und zu verhindern, dass sie sich von der inneren Hülle 34 löst.
-
Um
nach Befüllen
der elastischen Hülle 21 und
Aushärten
des Werkstoffs das fertige Implantat aus der elastischen Hülle 21 entnehmen
zu können, ist
die elastische Hülle 21 entlang
wenigstens einer Sollbruchlinie 35 aufreißbar. Diese
Sollbruchlinien 35 können
durch eine Materialschwächung,
eine Perforation oder eine Materialstärkung gebildet sein. Eine Materialstärkung kann
insbesondere durch einen in oder auf der Innenseite der elastischen
Hülle 21 verlaufenden
Draht- oder Kunststofffaden
gebildet sein, welcher mit seinem einen Ende aus der elastischen Hülle 21 herausragt
und bei Ziehen an diesem Ende bewirkt, dass die elastische Hülle 21 aufgerissen wird.
Unterschiedliche Ausführungsformen
der mit Sollbruchlinien 35 ausgestatteten elastischen Hülle 21 sind
in den 6a, 6b und 6c dargestellt.
-
Bei
dem in 6a dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die elastische Hülle 21 mehrere von
der anterioren Seite 26a nach der posterioren Seite verlaufende
Sollbruchlinien 35 auf, wodurch die elastische Hülle 21 in
mehrere Aufreißlaschen 36 aufgeteilt
wird, die über
die Sollbruchlinien 35 miteinander verbunden sind und separat
abgerissen werden können.
In 6b ist die Draufsicht auf die posteriore Seite 26b des
in 6a dargestellten Ausführungsbeispiels gezeigt.
-
Bei
der in 6c dargestellten Ausführungsform
sind die durch die von der anterioren Seite 26a zur posterioren
Seite 26b verlaufenden Sollbruchlinien 35 gebildeten
Aufreißlaschen 36,
die ebenfalls von der anterioren Seite 26a zur posterioren
Seite 26b verlaufen, nach Befestigung an der posterioren Seite 26b wieder
zur anterioren Seite 26 zurückgeführt, wobei auch die zurückgeführten Aufreißlaschen 36 durch
die Sollbruchlinien 35 verbunden sind. In 6c sind
die an der anterioren Seite 26a befestigten Enden der Aufreißlaschen 36 mit 37 bezeichnet,
während
die zurückgeführten Enden
mit der Bezugsziffer 38 bezeichnet sind. Die zurückgeführten Enden 38 der
Aufreißlaschen 35 sind
ebenfalls auf der anterioren Seite 26a befestigt, beispielsweise über einen
leicht lösbaren
Klebepunkt 39, um ein einfaches Anfassen der zurückgeführten Enden 38 zum
Aufreißen
der elastischen Hülle 21 zu
ermöglichen.
Beim Ziehen an dem zurückgeführten Ende 38 einer
der Aufreißlaschen 36 bricht
die Verbindung zu den benachbarten Aufreißlaschen 36 entlang
der Sollbruchlinie 35 und die Verbindung der Aufreißlasche 36 an
der posterioren Seite 26b reißt ebenfalls ab. Anschließend kann
die Aufreißlasche 36 abgezogen
werden, ohne auf die posteriore Seite 26b greifen zu müssen. Durch
diese Ausgestaltung der Aufreißlaschen 36 wird
ermöglicht,
die elastische Hülle 21 von
dem ausgehärteten
Werkstoff auch in dem Fall, dass die mit dem flüssigen oder pastösen Werkstoff
gefüllte
Hülle in
den Zwischenwirbelraum einge setzt wurde und nach Relaxieren der
Wirbel nicht mehr entfernt werden konnte, noch auf- und abzureißen.
-
Damit
beim Einsetzen der mit noch nicht ausgehärtetem Werkstoff gefüllten elastischen
Hülle 21 in
den Zwischenwirbelraum die elastische Hülle 21 eine bestimmte
Mindesthöhe
beibehält,
weist die elastische Hülle 21 in
einem in 8 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel
einen in vertikaler Richtung verlaufenden Stoßdämpfer 45a, 45b auf. Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 8 zeigt
zwei unterschiedliche Varianten 45a, 45b von Stoßdämpfern,
wobei in der Regel nur eine der beiden Varianten in einer elastischen
Hülle zur
Anwendung kommt. Beide Stoßdämpfer 45a, 45b weisen
einen in einer rohrförmigen
Hülse 46 axial
beweglichen Stößel 47 auf,
wobei die Bewegung des Stößels 47 in
der Hülse 46 bei
der Variante 45a im Wesentlichen durch Reibung und bei
der Variante 45b im Wesentlichen durch ein in der Hülse 46 angeordnetes
Federelement 48 gedämpft
ist. Wird die mit noch nicht ausgehärtetem Werkstoff gefüllten elastischen
Hülle 21 in
den Zwischenwirbelraum eingebracht, wobei die benachbarten Wirbel
auseinander gedrückt
gehalten werden, und werden anschließend die Wirbel relaxiert,
fangen die Stoßdämpfer 45, 45a, 45b den
Druck ab und verhindern, dass die elastische Hülle in Richtung zwischen der
cranialen Seite 26c und der caudalen Seite 26d zu
sehr zusammengedrückt
wird.
-
Die
Form 20 mit der elastischen Hülle 21 nach einem
der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele
kann wie folgt in einem Verfahren zur Herstellung von Wirbelsäulen-Implantaten verwendet werden.
Zunächst
wird der Knochenzement oder ein ähnlicher
Werkstoff im flüssigen
oder pastösen
Zustand in die elastische Hülle
eingefüllt,
bis diese vollständig
gefüllt
ist. Der Patient wurde bereits soweit vorbereitet, dass die beschädigte Bandscheibe
entfernt wurde und der entsprechende Zwischenwirbelraum frei liegt.
Die mit dem noch formbaren flüssigen oder
pastösen
Werkstoff gefüllte
elastische Hülle 21 wird
in den Zwischenwirbelraum eingeführt
und die benachbarten Wirbel werden relaxiert. Dadurch wird die elastische
Hülle 21 exakt
an die individuellen anatomischen Verhältnisse des jeweiligen Patienten
angepasst. Sobald sich der Werkstoff soweit verhärtet hat, dass eine Formänderung
nicht mehr zu befürchten
ist, was bereits nach 1 bis 2 Minuten der Fall ist, wird die elastische
Hülle 21 wieder
aus dem Zwischenwirbelraum entfernt, um den Werkstoff außerhalb
des Patienten vollständig
aushärten
zu lassen. Der vollständige
Aushärtungsprozess
dauert etwa 15 Minuten. Der Zwischenwirbelraum und das umliegende
Gewebe kommen somit weder in Kontakt mit dem entsprechenden flüssigen oder
pastösen
Werkstoff noch werden sie durch die beim Aushärten des Werkstoffs entstehende
Wärme belastet.
Ist der Werkstoff in der elastischen Hülle 21 zu dem gewünschten
Implantat ausgehärtet,
wird die elastische Hülle 21 abgerissen
und das Implantat operativ implantiert.
-
Durch
die verschiedenen Möglichkeiten
der Anpassung der Implantatform an die individuellen Patientenverhältnisse
und Operateurwünsche
sind die so gefertigten Implantate den industriell vorgefertigten
Implantaten überlegen.
-
- 10
- Form
- 10'
- Form
- 10a
- Deckelteil
- 10b
- Bodenteil
- 11
- Aussparung
- 12
- Einspritzöffnung
- 13
- Scharnier
- 14
- Durchbauungsbereich
- 15
- Hülseneinsatz
- 17
- Werkstoff
- 20
- Form
- 21
- elastische
Hülle
- 22
- Einspritzöffnung
- 23
- Öffnung
- 25
- Durchbauungsbereich
- 26a
- anteriore
Seite
- 26b
- posteriore
Seite
- 26c
- craniale
Seite
- 26d
- caudale
Seite
- 27
- Schraube
- 28
- stabilisierendes
Element
- 29
- Strukturierungen
- 30
- ventilartige Öffnungen
- 31
- Reservoir
- 32
- äußere Hülle
- 33
- zweiteilige
metallische Hülle
- 34
- innere
Hülle
- 35
- Sollbruchlinie
- 36
- Aufreißlasche
- 37
- an
der anterioren Seite befestigtes Ende der Aufreiß
-
- lasche
- 38
- zurückgeführtes Ende
der Auf reißlasche
- 45a
- Stoßdämpfer
- 45b
- Stoßdämpfer
- 46
- Hülse
- 47
- Stößel
- 48
- Federelement