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Die
Erfindung betrifft eine neuartige Dosiereinheit für eine Streueinrichtung,
die sowohl den Aufbau einer neuartigen Streueinrichtung als auch
die Nachrüstung
bestehender Streueinrichtungen ermöglicht.
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Es
sind unterschiedlichste Streueinrichtungen bekannt.
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In
der Landwirtschaft werden zum flächenmäßigen Verteilen
von Saat-, Dünge-
und Pflanzenschutzgranulaten unterschiedliche Geräte eingesetzt.
Ziel aller Verfahren ist es, eine vorbestimmte Flächengabe
(kg/ha) gleichmäßig zu verteilen.
Aus der Flächengabe
berechnet sich mit der Arbeitsbreite des Geräts und der Fahrgeschwindigkeit
der Massenstrom (kg/sec), welcher durch das Dosierorgan zugeteilt
werden muss. Dieser Massenstrom kann sich in der Praxis in sehr
weiten Grenzen bewegen, da
- 1) Flächenangaben
von 2 bis zu 1000 kg/ha möglich
sind,
- 2) die Arbeitsbreiten der Geräte von 2,5 bis 40 m und
- 3) die Fahrgeschwindigkeit von 1,5 bis 6 m/sec
variieren
kann.
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Für Sämaschinen,
Geräte
zum Ausbringen von Saatgütern
wie Weizen, Mais usw. erfolgt die Dosierung über ein Zellenrad mit radialer
Zellenanordnung. Das Zellenrad wird dort über ein Bodenrad angetrieben,
so dass die Drehzahl des Zellenrads zur Fahrgeschwindigkeit proportional
ist. Die unterschiedlichen Massenströme werden über eine Verstellung des Zellenvolumens
realisiert. Eine Kalibrierung geschieht über mehrere iterative Versuche
an der stehenden Maschine, indem eine vorgegebene Umdrehungszahl
am Zellenrad gedreht wird, die Masse ermittelt und hochgerechnet
wird.
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Bei
Mineraldüngerstreuern
(hier treten die größten Massenströme auf)
geschieht die Dosierung über
Schwerkraft durch eine Öffnung,
deren Größe mit einem
Schieber verstellbar ist. Die Kalibrierung findet hier, ähnlich wie
bei den Sämaschinen, über eine
Messung in Stand statt. Der gewünschte
Massenfluss wird durch mehrere Versuche iterativ ermittelt, indem
für eine
gewisse Zeit der Schieber geöffnet
und die abgeflossene Masse ermittelt wird. Da die Kennlinien zwischen
Schieberöffnung
und Massenstrom für
die meisten granulierten Mineraldünger einen ähnlichen Verlauf haben, ist
dadurch in Grenzen eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Steuerung des Dosierschiebers
möglich.
Verteilt wird durch das Granulat über zwei gegenläufig rotierende
Streuscheiben. Damit ist das Streubild in Querrichtung symmetrisch
dreiecksförmig
und wird somit durch die Anschlussfahrt konstant. Je nach Durchmesser
bzw. Drehzahl der Streuscheiben sind Arbeitsbreiten bis zu 40 m
möglich.
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Ferner
sind sog. 12 V-Streuer für
den einfachen Anbau an verschiedene Arbeitsgeräte bekannt, da diese zum Betrieb
nur die Bordspannung der Zugmaschine benötigen und klein und leicht
sind. Diese kleinen Streuer sind im Aufbau den Mineraldüngerstreuern ähnlich.
Die Dosierung erfolg ebenfalls über Schwerkraft
und verstellbarer Blendenöffnung.
Das Verteilen der Granulate erfolgt über eine oder zwei rotierende
Streuscheiben. Aufgrund der begrenzten Möglichkeit, Leistung über 12 V
aufzunehmen, sind diese Streuer in der Arbeitsbreite (die Antriebsleistung
einer Streuscheibe steigt mehr als quadratisch zur Arbeitsbreite
und zum Massenstrom) begrenzt. Ferner kann die Qualität der Verteilung
in Querrichtung nie befriedigend werden, wenn nur eine Streuscheibe
das Granulat asymmetrisch ausstreut. Eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Dosierung
ist bei dieser Art von Streuern nicht bekannt.
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Für kleine
Dosiermassenströme
sind die Dosiervorrichtungen mittels Schwerkraft und Blendenöffnung nicht
geeignet. Wenn die Größe der Blende im
Bereich von einem 1 cm2 liegt, ist eine
Störung
in der Geometrie bzw. eine etwas andere Korngröße des Granulats Ursache für einen
Dosierfehler bis zu 30%.
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Eine
gute Querverteilung für
größere Arbeitsbreiten
gewährleisten
nur die Mineraldüngerstreuer
mit ihren zwei Streuscheiben, die mechanisch oder hydraulisch angetrieben
sind.
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Um
ein problemloses Fließen
des Streuguts durch Trichter und Dosieröffnung von Streuern zu gewährleisten,
können
im Trichter Fluidisierungseinrichtungen, wie z.B. Rührwerke,
vorgesehen sein. Insbesondere bei kleinen Volumenströmen im Bereich
von wenigen g/sec ist eine exakte und zuverlässige Dosierung über den
Betrieb der Streueinrichtung bei herkömmlichen Streueinrichtungen äußerst problematisch.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Dosiereinheit für eine Streueinrichtung zu
schaffen, die insbesondere bei kleinen Volumenströmen eine
zuverlässige
und genaue Dosierung des Streuguts ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs gelöst.
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Gemäß der Erfindung
wird die Dosiereinheit in dem Trichter einer Streueinrichtung angeordnet und
weist zumindest ein Zellenrad auf, das axial in Flussrichtung des
Streuguts durch den Trichter durchströmt wird, wobei das Zellenrad
von einem regelbaren Motor antreibbar ist. Der Volumenstrom durch
die Streueinrichtung, also vom Trichter zur Streuscheibe wird somit
durch den Durchsatz des Zellenrads definiert. Dieses Zellenrad wird über einen
regelbaren Motor angetrieben, so dass der Volumenstrom über die
Drehzahl des Motors einstellbar ist. Auf diese Weise lässt sich
eine sehr exakte Dosierung auch bei kleinen Volumenströmen erreichen.
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Vorteilhaft
weist die Einheit eine Einlaufeinrichtung auf, mittels der der Einlauf
des Streuguts in die Zellen des Zellenrads zumindest teilweise verschließbar ist.
Auf diese Weise ist unabhängig
von der Drehzahl des Zellenrads der Volumenstrom durch das Zellenrad
weiter einstellbar, indem einstellbar ist, wie viel Zellen des Zellenrads
zum Trichter hin offen sind und somit auf der Einlaufseite mit Streugut pro
Umdrehung beaufschlagt werden.
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Um
die gewünschte
Abgabe an Streugut pro Hektar zu erzielen, muss die Art des Streuguts,
die Streubreite der Streueinrichtung und die Fahrgeschwindigkeit
des Streufahrzeugs berücksichtigt
werden. Bei der erfindungsgemäßen Dosiereinheit
stehen im Grunde die folgenden Parameter zur Einstellung des Volumenstroms
zur Verfügung:
Drehzahl des Zellenrads; Anzahl der offenen Speiseöffnungen, über die
die Zellen mit Streugut beaufschlagt werden; und das Volumen der
Zellen des Zellenrads. Die Variation des Einlaufs des Streuguts
in die Zellen des Zellenrads bzw. die Anzahl und ggf. die Größe der Speiseöffnungen
kann über
die genannte Einlaufeinrichtung variiert werden. Hierzu kann diese
Einrichtung eine verstellbare Blende aufweisen, die mehr oder weniger Öffnungen
freigibt oder den Querschnitt der Öffnungen variiert. Bewährt hat
sich eine mit Öffnungen
versehene verdrehbare Scheibe zur Variation der Anzahl der Speiseöffnungen.
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Zur
Variation der Volumen der Zellen des Zellenrads ist es grundsätzlich möglich, ein
bestimmtes Zellenrad gegen ein anderes auszutauschen, das größere Zellen
aufweist. Die Zellenräder
können denselben
Durchmesser und grundsätzlich
dieselbe Gestaltung aufweisen, jedoch eine unterschiedliche axiale
Erstreckung, so dass aufgrund dieser unterschiedlichen Erstreckung
die Zellen unterschiedliche Volumen aufweisen. Es ist jedoch auch
möglich – und dies
wird als vorteilhaft angesehen – an
das erste Zellenrad sandwichartig ein zweites Zellenrad anzuschließen, wenn
ein größeres Zellenvolumen
benötigt
wird, wobei das zweite Zellenrad betreffend Durchmesser und Gestaltung
dem ersten Zellenrad entspricht und durch axialen Anschluss an das
erste das Gesamtvolumen der einzelnen Zellen entsprechend vergrößert. Selbstverständlich können noch weitere
Zellenräder
nach diesem Prinzip angeschlossen werden. Zum Anschluss der Zellenräder hat
sich eine Konstruktion gemäß dem später beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiel
bewährt,
bei dem ein Anschluss der Zellenräder über eine Halteplatte und eine
Montageeinrichtung, die Federn zum Andruck der Zellenräder aufweist,
vorgesehen ist. Diese Einrichtung wird näher anhand des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Eine
derartige Dosiereinheit ist besonders für Feinsämereien (Gelbsenf, Raps, Klee,
usw.) und Pflanzenschutzgranulate (Schneckenkorn usw.) geeignet
und verbindet das Ausstreuverhalten leistungsfähiger Mineraldüngerstreuer
mit einer hochgenauen Dosierung.
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Der üblichen
Blendendosierung wird ein tangential arbeitendes Zellenrad vorgeschaltet,
um eine genaue Dosierung für
kleine Mengen zu erreichen.
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Die
dennoch erhebliche Bandbreite von Massenströmen (2–30 kg/ha bei 2,5–40 m Arbeitsbreite
und bei 1,5–6
m/sec Fahrgeschwindigkeit) wird durch drei konstruktive Ausführungen
realisiert.
- a) pro Arbeitsbreitenbereich, z.B.
2,5 bis 10 m ist eine, für
10 bis 20 m zwei, für
20 bis 30 m drei und für
30 bis 40 m vier Zellenradscheiben aufeinander geschichtet und somit
das Zellenvolumen entsprechend vervielfacht.
- b) Je nach Flächengabe
kann die Anzahl der Speiseöffnungen
durch eine verdrehbare Blende oberhalb des Zellenrads verändert werden.
Damit lässt
sich das Schöpfvolumen
pro Zellenradumdrehung ebenfalls vervielfachen.
- c) Die fahrgeschwindigkeitsabhängige Regelung des Massenstroms
geschieht über
eine veränderliche
Drehzahl des Elektromotors.
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Zur
Förderung
des Streuguts vom Zellenrad zur Streuscheibe ist zumindest eine
Abgabeöffnung zur
Abgabe des Streuguts von dem Zellenrad auf die Streuscheibe der
Streueinrichtung vorgesehen. Die genannte Dosieröffnung einer Streueinrichtung
ist in der Regel so vorgesehen, dass das Streugut in der gewünschten
Weise von der Dosieröffnung
auf die Streuscheibe fällt.
Zweckmäßig wird,
falls dies konstruktiv grundsätzlich
möglich
ist, die genannte Abgabeöffnung
zur Abgabe des Streuguts vom Zellenrad direkt über der Dosieröffnung vorgesehen,
so dass das Streugut in gewünschter
Weise auf die Streuscheibe fallen kann. Zwischen Streuscheibe und
Abgabeöffnung
kann jedoch auch eine Fördereinrichtung
vorgesehen sein, die gewährleistet,
dass das Streugut in der gewünschten
Weise nach Abgabe aus dem Zellenrad zur Streuscheibe gefördert wird. Hierzu
haben sich Trichter oder rutschenartige Elemente bewährt.
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Besonders
beim Befüllen
der Zellen eines Zellenrads sollte eine Pulsation des Förderstroms
soweit wie möglich
vermieden bzw. unterdrückt
werden. Hierzu können
die Speise- bzw. Einlauföffnungen,
die den Einlauf des Förderguts
in die Zellen des Zellenrads ermöglichen,
so gestaltet sein, dass sie vom Querschnitt der Zellen in diesem
Bereich abweichen und die Zelle bei Rotation des Zellenrades erst
langsam frei gegeben wird und ebenso langsam wieder verschlossen
wird. Dies kann durch eine Speiseöffnung erzielt werden, die
gegenüber
dem Querschnitt der Zellen abgewinkelt angeordnet ist oder auch durch
Speiseöffnungen,
die eine grundsätzlich
andere Gestalt aufweisen. Grundsätzlich
dasselbe gilt für die
Abgabeöffnung,
die für
die Abgabe des durch das Zellenrad geförderten Streuguts verantwortlicht
ist. Hierbei sind Gestaltungen denkbar und auch vorteilhaft, die über einen
bestimmten Rotationsbereich des Zellenrads gewährleisten, dass die Durchtrittsöffnung zur
Zelle des Zellenrads über
einen weiten Bereich konstant oder nahezu konstant ist, wobei das Öffnen und
Schließen
nicht abrupt, sondern mehr oder weniger kontinuierlich erfolgt.
Hierdurch können Pulsationen
im Förderstrom
weitgehend ausgeschaltet werden.
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Zwischen
dem Zellenrad und benachbarten Bauteilen, bspw. der Einlaufeinrichtung
oder einer Halteplatte zum Halten der Zellenräder kommt es zu einer Relativbewegung.
Berühren
sich diese Teile kommt es zu einem unerwünschten Verschleiß. Sind die
Teile so vorgesehen, dass es nicht zu einer Berührung kommt, bestehen Spalte,
die grundsätzlich zumindest
bei Streugut mit sehr geringem Durchmesser das Risiko aufweisen,
dass der Volumenstrom nicht ausschließlich in der gewünschten
Weise durch das Zellenrad erfolgt, sondern ein Teil des Streuguts
durch die Spalte strömt.
Die betroffenen Bauteile, insbesondere das Zellenrad, können dabei mit
einer geeigneten Beschichtung versehen sein oder es können Dichtungen
zwischen den genannten Teilen vorgesehen sein, um einerseits eine
hinreichende Abdichtung, zum anderen einen zumindest verschleißarmen Betrieb
der Einrichtung zu gewährleisten.
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Der
Antrieb der Dosiereinheit bzw. des Zellenrads erfolgt zweckmäßig über einen
regelbaren Elektromotor, dessen Drehzahl in den gewünschten Bereichen
geregelt werden kann, wobei dieser vorteilhaft über das Bordnetz eines Fahrzeugs,
an dem die Streueinrichtung montiert werden soll, versorgbar ist.
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Herkömmliche
Streueinrichtungen sind in dem genannten Trichter häufig mit
Fluidisierungseinrichtungen versehen, um einen hinreichenden Strom des
Streuguts einerseits und ein Verklumpen des Streuguts andererseits,
was bei bestimmten Streugut zu befürchten ist, zu verhindern.
Derartige Fluidisierungseinrichtungen können auch im Einlaufbereich der
Dosiereinheit und/oder in dem Bereich zwischen Abgabe des Fördermittels
aus dem Zellenrad und Auftrag auf die Streuscheibe vorgesehen sein,
um zu gewährleisten,
dass das Streugut in der erwünschten Weise
durch die Einrichtung strömt.
Hierzu können die
an sich bekannten Fluidisierungseinrichtungen in Form von Rührwerken
vorgesehen sein, aber es können
auch Vibrationseinrichtungen vorgesehen sein, die bspw. Flächen im
Einlaufbereich der Dosiereinheit oder im Bereich zwischen Abgabe
aus dem Zellenrad und Auftrag auf die Streuscheibe, bspw. Flächen eines
Trichters oder einer dort vorgesehenen Rutsche, zum Vibrieren bringen,
um einen ungehinderten Förderstrom
zu gewährleisten.
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Wird
die Dosiereinheit in eine bestehende Streueinrichtung integriert
oder soll mittels der Dosiereinheit eine neuartige Streueinrichtung
aufgebaut werden, bei der jedoch weitere Fluidisierungseinrichtungen
vorhanden sind, so kann der Antrieb der genannten Fluidisiereinrichtungen über bereits
vorhandene oder bei der Streueinrichtung vorgesehene Fluidisierungseinrichtungen,
herkömmlicher
Weise Rührwerke,
erfolgen. Hierzu wird an der vorhandenen Fluidisierungseinrichtung,
insbesondere einem Rührwerk,
ein Abtrieb vorgesehen, der mit dem Antrieb der Fluidisierungseinrichtung
für die
neuartige Dosiereinheit verbunden wird.
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Die
beschriebene Dosiereinheit kann zum Aufbau einer neuartigen Streueinrichtung
ebenso verwendet werden wie zur Aufrüstung bekannter Streueinrichtungen.
Zur Aufrüstung
bekannter Streueinrichtungen kann im Trichter der Streueinrichtung mittels
eines Adapters die Dosiereinheit angeordnet werden, so dass das
Streugut durch die Dosiereinheit hindurch zur Streuscheibe gefördert wird.
Dies ist sowohl bei einer Ein-Trichter- als auch bei Zwei-Trichterbauformen
möglich.
Als Adapter zum Einsetzen der Dosiereinheit in den Trichter der
Streueinrichtung können
einfache plattenartige Elemente oder andere geeignete Elemente zum
Einsatz kommen. Die Dosiereinheit kann in dem Trichter der Streueinrichtung so
angeordnet werden, dass ein Bypass ermöglicht wird. Der Anwender hat
also die Möglichkeit,
das Streugut an der Dosiereinheit vorbeiströmen zu lassen und in der bekannten
Weise durch Einstellung der Dosieröffnung auf die Streuscheibe
aufzubringen oder alternativ diesen Bypass zu verschließen, so dass
das Streugut über
die Dosiereinheit auf die Streuscheibe aufgebracht wird.
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Dieselbe
Funktion kann durch eine Konstruktion ermöglicht werden, bei der die
Dosiereinheit auf einfache Weise in den Trichter einsetzbar und
wieder entnehmbar ist. Ebenso sind Konstruktionen möglich, bei
denen die Dosiereinheit zwar im Trichter verbleibt, jedoch so weggeklappt
werden kann, dass das Streugut auch in der genannten Weise an der
Dosiereinheit vorbeiströmen
kann.
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Die
Erfindung wird folgend detailliert anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Eintrichter-Streueinrichtung mit zwei gegenläufigen Streuscheiben, ausgerüstet mit der
erfindungsgemäßen Dosiereinheit.
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2 schematisch
eine Zweitrichter-Streueinrichtung mit zwei gegenläufigen Streuscheiben, ausgerüstet mit
zwei erfindungsgemäßen Dosiereinheiten.
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3 einen
Querschnitt durch das Zellenrad, die Einlaufeinrichtung und die
Halteplatte des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
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4a die
Einlaufeinrichtung von oben.
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4b den
Auslauf aus dem Zellenrad von unten.
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5a bis 5d die
Blende der Einlaufeinrichtung zur wahlweisen Freigabe von einer,
zwei, drei oder vier Einlauf- bzw. Speiseöffnungen.
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6a–6d schematisch
erfindungsgemäße Varianten
zum Einsatz der Dosiereinheit.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße Dosiereinheit,
angeordnet in dem Trichter 3 eines Mineraldüngerstreuers.
Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt
es sich um eine Nachrüstlösung, bei
der die Dosiereinheit 1 über einen streuerindividuellen
Adapter 2 so in dem Trichter 3 angeordnet wird,
dass das Streugut ausschließlich über die
Dosiereinheit 1 auf die Streuscheiben 4 aufgebracht
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Dosiereinheit
ist in dieser Darstellung durch die drei Hauptelemente Zellenrad 10,
Antrieb des Zellenrads 10 über einen Elektromotor 8 und
die Granulatrutschen 6 dargestellt. Weiterhin ist eine
Zuleitung 7 zur Versorgung des Elektromotors 8 angedeutet.
Ohne diese Dosiereinheit 1 würde die skizzierte Streueinrichtung
wie folgt funktionieren.
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Im
Trichter 3 befindliches Granulat strömt über die Dosieröffnungen 9 auf
die Streuscheiben 4 und wird von diesen abgeschleudert.
Der Volumenstrom wird über
den Dosierschieber 5 eingestellt, mittels dem der Öffnungsquerschnitt
der Dosieröffnungen 9 einstellbar
ist. Nach Einsatz der Dosiereinheit 1 in den Trichter 3 kann
das Streugut nur noch durch die Dosiereinheit 1 auf die
Streuscheiben 4 gelangen. Hierzu wird es durch das Zellenrad 10 gefördert und strömt über die
Granulatrutschen 6 und die voll geöffneten Dosieröffnungen 9 auf
die Streuscheiben 4.
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2 zeigt
im Grunde denselben Einsatz einer erfindungsgemäßen Dosiereinheit, jedoch bei
einem sog. Zweitrichter-Streuer, der über zwei getrennte Trichter
zur Versorgung der beiden gegenläufigen
Streuscheiben verfügt.
Bei der Anordnung der Dosiereinheiten 1 in den Trichtern 3 der
zwei Trichterstreueinrichtungen gemäß 2 ist es
nicht zwingend erforderlich, eine Granulatrutsche vorzusehen, da
die Abgabeöffnung
zur Abgabe des Streuguts aus dem Zellenrad so über der Dosieröffnung 9 positioniert
ist, dass ein weiteres das Streugut leitendes Element, wie eine
Granulatrutsche, nicht erforderlich ist. Es kann jedoch zwischen
Dosiereinheit 1 und Dosieröffnung 9 eine Fluidisierungseinrichtung
in Form eines Rührwerks
vorgesehen werden, um sicher zu gewährleisten, dass das Streugut
weiter durch die Dosieröffnung 9 auf
die Streuscheibe 4 strömt.
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In 3 sind
das Zellenrad 10, der Elektromotor 8 zum Antrieb
des Zellenrads 10 sowie die Einlaufeinrichtung 13,
die Halteplatte 14 und eine federnde Montageeinrichtung 18 dargestellt.
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Das
Zellenrad 10 wird, wie durch die dargestellten Pfeile ersichtlich,
axial bzw. tangential durchströmt.
Hierzu ist die Einlaufeinrichtung 13 in Form einer Platte
vorgesehen, mittels der es möglich
ist, zumindest eine Speiseöffnung 16 zu öffnen, über die Streugut
in die Zellen 15 des Zellenrads 10 einströmen kann.
Sobald sich eine gefüllte
Zelle aufgrund der Rotation des Zellenrads 10 durch den
Elektromotor 8 über
der Abgabeöffnung 17 in
der stromunterhalb angeordneten Halteplatte 14 befindet,
kann das in dieser Zelle 15 enthaltene Streugut nach unten
abfließen.
Die Halteplatte 14 hält
das Zellenrad 10, wobei mittels der Montageeinrichtung 18 die
Halteplatte 14 nach oben vorgespannt wird und das Zellenrad 10 gewissermaßen zwischen
Einlaufeinrichtung 13 und Halteplatte 14 eingespannt
wird. Das Zellenrad 10 ist drehfest mit dem Elektromotor 8 verbunden
und wird von diesem regelbaren Elektromotor 8 mit der eingestellten
Drehzahl angetrieben. Durch die spaltfreie Konstruktion, bei der
das Zellenrad 10 zwischen Halteplatte 14 und Einlaufeinrichtung 13 spaltfrei
aufgenommen wird, ist gewährleistet,
dass der Volumenstrom an Streugut ausschließlich über die Zellen 15 des
Zellenrads 10 erfolgt. Dies bedingt jedoch eine Gleitreibung
an den axialen Flächen
des Zellenrads 10 zwischen diesen Flächen des Zellenrads 10,
der Halteplatte 14 und der Einlaufeinrichtung 13.
Um einen Verschleiß dieser
Flächen
auszuschließen
oder zumindest weitestgehend zu vermeiden, ist ein geeignetes plattenförmiges Element 12 zwischen
diesen Flächen
vorgesehen. Dieses Element besteht aus einem einen guten Gleitreibungskoeffizienten aufweisenden
Material.
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In 4a und 4b sind
schematisch Zellen 15 des Zellenrads 10 und eine
Speiseöffnung 16 sowie
eine Abgabeöffnung 17 dargestellt.
Wie gut zu ersehen, weist der Querschnitt der Zellen 15 eine
andere Gestalt auf als die Speiseöffnung 16 und die
Abgabeöffnung 17.
Zwar entspricht der Querschnitt der Speiseöffnung 16 und der
Abgabeöffnung 17 im
wesentlichen dem Querschnitt der Zellen 15, jedoch ist die
Gestalt bzw. Anordnung der Öffnung
so gewählt, dass
der Durchgangsquerschnitt kontinuierlich geöffnet und geschlossen wird.
Durch die Gestaltung der Abgabeöffnung
in der gezeigten Weise wird dabei sogar über einen bestimmten Drehwinkelbereich
des Zellenrads 10 ein weitgehend konstanter Durchtrittsquerschnitt
gewährleistet.
Durch diese Gestaltung werden Pulsationseffekte im Volumenstrom
stark unterdrückt
und der Streugutstrom somit vergleichmäßigt.
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Die 5a–5d zeigen
die Einlaufeinrichtung mit Abdeckplatte 21 und verstellbarer
Blende 20. Bei der Abdeckplatte 21 handelt es
sich um eine feststehende Platte, die bei diesem Ausführungsbeispiel
vier Speiseöffnungen 16 aufweist. Über diese
Speiseöffnungen 16 können die
Zellen 15 des Zellenrads 10 befüllt werden. Über der
Abdeckplatte 21 ist die verdrehbare Blende 20 angeordnet,
die einen zentralen kreisrunden Ausschnitt aufweist, an dem diese
an der Abdeckplatte 21 gelagert ist. Die Blende 20 weist
zehn Durchtrittsöffnungen 19 auf,
die – wie
dargestellt – arrangiert
sind. D.h. in einem ersten Bereich der Blende 20 ist lediglich
eine Durchlassöffnung 19 angeordnet,
in einem zweiten Bereich zwei benachbarte Öffnungen 19, in einem
dritten Bereich drei benachbarte Öffnungen 19 und im
vierten Sektor der Blende 20 vier benachbarte Öffnungen 19.
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In
der 5a wird eine Stellung dargestellt, in der die
Blende 20 so positioniert ist, dass lediglich die schraffiert
dargestellte Durchtrittsöffnung 19 mit einer
Speiseöffnung 16 zusammenfällt, so
dass das Zellenrad lediglich über
diese eine Speiseöffnung 16 befüllt werden
kann. In den 5b–5d sind
Positionen der Blende 20 dargestellt, die durch Weiterdrehen
der Blende 20 im Gegenuhrzeigersinn erzielt werden. Wie
aus den 5b–5d zu
ersehen, kann durch dieses Weiterdrehen der Blende 20 erreicht
werden, dass zwei, drei oder vier Speiseöffnungen freigegeben werden
und das Zellenrad 10 entsprechend mit einem höheren Massenstrom
befüllt
werden kann. Die Positionierung der Blende 20 an den vorbestimmten
Positionen erfolgt über
eine Rasteinrichtung, die in der Blende 20 selbst integriert ist.
Bei der Blende 20 handelt es sich um ein scheibeartiges,
relativ dünnwandiges
Element. Eine herkömmliche
Rasteinrichtung ist daher nicht ohne weiteres integrierbar. Wie
bereits ausgeführt,
weist die Abdeckplatte 21 in axialer Richtung einen zentralen im
Wesentlichen kreisförmigen
Vorsprung auf, auf dem die Blende 20 gelagert ist. Die
Blende 20 ist daher grundsätzlich von ringförmiger Gestalt
und mit ihrem inneren Durchmesser am genannten Vorsprung der Abdeckplatte 21 gelagert.
An dem genannten axialen im Wesentlichen kreisrunden Vorsprung der
Abdeckplatte 21 sind jedoch kreissegmentförmige Ausnehmungen 22 vorgesehen.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform
sind zwei mal vier, also acht Ausnehmungen 22 vorgesehen.
Die ringförmige Blende 20 hat
wiederum zwei Vorsprünge 23,
deren vorspringendes Element ebenfalls eine kreissegmentartige Gestalt
hat, so dass es mit den kreissegmentartigen Ausnehmungen 22 verrasten
kann. Die Anordnung der Ausnehmungen 22 sowie der Vorsprünge 23 ist
so gewählt,
dass eine Verrastung in den vier gezeigten Positionen möglich ist.
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Um
zu erreichen, dass die beiden Vorsprünge 23 beim Weiterdrehen
der Blende 20 zurückfedern
können
und somit erst ein Weiterdrehen ermöglichen, weist die ringförmige Blende 20 Ausnehmungen 24, 25 auf,
die aus dem Material der Blende 20 herausgeschnitten sind.
Durch diese Ausnehmungen 24, 25 wird erreicht,
dass der Vorsprung 23 an dem Ende eines relativ langen
Arms vorgesehen ist und gegenüber
den Ausnehmungen 22 zurück,
also in radialer Richtung nach außen federn kann. Über die
auf diese Weise federnd gestalteten Vorsprünge 23 wird die Blende 20 an
der gewünschten
Position gehalten. Soll die Blende 20 bspw. aus der in 5a dargestellten
Stellung weiter in die in 5b dargestellte Stellung
gedreht werden, muss eine Drehkraft auf die Blende 20 aufgebracht
werden, die ausreicht, um aufgrund der kreissegmentartigen Kontur
der Ausnehmung 22 und des Vorsprungs 23 ein Zurückfedern
des Vorsprungs 23 nach radial außen zu erreichen, so dass ein
Weiterdrehen der Blende 20 ermöglicht wird, bis die Vorsprünge 23 in
die nächste Ausnehmung 22 einfedern.
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In 6a–6d sind
Varianten beim Einsatz der erfindungsgemäßen Einheit dargestellt. In der
obersten Darstellung ist eine Variante zu sehen, bei der das Dosiergerät über einen
ebenen plattenförmigen
Adapter einfach in den Trichter einer Streueinrichtung einsetzbar
ist. Die Dosiereinheit kann einfach entnommen werden und die Streueinrichtung
in der bekannten Art und Weise betrieben werden.
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In
der mittleren Darstellung ist eine Variante zu sehen, bei der die
Dosiereinheit gewissermaßen fest,
zumindest nicht leicht entfernbar, im Trichter der Streueinrichtung
vorgesehen ist, wobei auf der linken Seite der Dosiereinheit eine
verschwenkbare Klappe vorgesehen ist, die in der dargestellten Offenstellung, also
nach rechts geklappt, einen Bypass links an der Dosiereinheit zum
herkömmlich
bekannten Betrieb der Streueinrichtung freigibt. Wird die Klappe
ganz nach links zur Wand des Trichters hin geklappt, kann das Streugut
nur über
die Dosiereinheit in der beschriebenen Weise zur Streuscheibe gefördert werden.
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Eine
weitere Variante ist in der untersten Darstellung gezeigt, gemäß der die
Dosiereinheit klappbar im Trichter der Streueinheit vorgesehen ist und
zum herkömmlich
bekannten Betrieb der Streueinheit einfach beiseite geklappt werden
kann.